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Heiner Grundrechte-Fan
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 1217
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(#1052024) Verfasst am: 27.07.2008, 07:32 Titel: Die Entdeckung der Faulheit |
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Die Autorin Corinne Maier hat mit "Die Entdeckung der Faulheit" DAS Buch zur Zeit geschrieben.
Herrlich provokativ, messerscharf analysierend.
Ihre Thesen kurz zusammengefasst:
- Das Unternehmen als kapitalistische Organisationsform hat ausgedient
- Die Unternehmen verlangen vom Arbeitnehmer alles - höchste Einsatzbereitschaft -, bieten selber aber nichts, noch nicht einmal mehr halbwegs gesicherte Garantien auf soziale Sicherheit und sozialen Aufstieg
- Die Unternehmen überdecken ihren Niedergang, der parallel zum Niedergang der Arbeit läuft, mit einer aufgeblasenen, bedeutungsleeren Sprache, die die Funktion des Orwell'schen Neusprech erfüllt: optimieren, koordinieren, initialisieren, Kompetenz, Effizienz (blablubb)
- Die Unternehmen bieten dem Einzelnen keine sinnvollen, geistvollen Tätigkeiten, der durchschnittliche Büro-Angestellte hat vor allem die Aufgabe, Papier zu produzieren (mit schönen Überschriften wie "Projektplanung" usw.) - und an endlosen Meetings teilzunehmen, wo die Papiere dann verhandelt werden (anschließend landen sie dann womöglich in irgendwelchen Schubladen)
- Nicht nur werden vom einzelnen Angestellten im Unternehmen immer weniger überprüfbare (harte) Fähigkeiten verlangt, es fällt auch kaum auf, wenn er sich im Bürostuhl zurücklehnt; dabei gilt: je höher man auf der Karriereleiter klettert, desto mehr Möglichkeiten gibt es, die Arbeit auf andere abzuwälzen, zu delegieren. Diejenigen, die wirklich arbeiten, sind als prekär Beschäftigte oder Praktikanten tätig
Die Autorin zieht die Schlussfolgerung:
- Übt als Angestellte den stillen Boykott; strebt "ruhige Pöstchen" an, wo man gepflegt Däumchen drehen kann; nutzt die Unternehmen zu euren Gunsten aus - auf keinen Fall mehr tun als nötig und dabei rausholen, was geht.
Die Autorin ist übrigens selbst leitende Angestellte beim Energiekonzern EDF - sie spricht aus Erfahrung.
Eure Meinung?
Zuletzt bearbeitet von Heiner am 27.07.2008, 10:03, insgesamt einmal bearbeitet |
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1052031) Verfasst am: 27.07.2008, 08:21 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Heiner hat folgendes geschrieben: | Die Autorin zieht die Schlussfolgerung:
- Übt als Angestellte den stillen Boykott; strebt "ruhige Pöstchen" an, wo man gepflegt Däumchen drehen kann; |
Also Karriere machen um dann Däumchen drehen zu können? Erst einmal schuften um dann sesselfurzend rumzuhängen?
Ich finde das Buch nun nicht unbedingt provozierend.Dass die Unternehmen nichts bieten würde ich nicht behaupten:Sie bieten Gehalt.
Dass Unternehmen dem Einzelnen keine sinnvollen geistvollen Tätigkeiten bieten wird seit Jahrhunderten beklagt.
Für eine längere Antwort bin ich irgendwie zu faul.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1052034) Verfasst am: 27.07.2008, 08:53 Titel: |
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"Und geschieht nichts Neues unter der Sonne" (Prediger 1,7) Wurde alles schon vor mehr als 100 Jahren von Lafargue in seinem berühmten Buch "das Recht auf Faulheit" dargelegt. Die Autorin kommt mithin post festum!
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1052050) Verfasst am: 27.07.2008, 09:59 Titel: |
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Aus meinem Job kann ich alle diese Punkte bestätigen.
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DieNeueMitte Ohne eigene Schuld umlautfrei
Anmeldungsdatum: 14.06.2007 Beiträge: 850
Wohnort: Southampton
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(#1052055) Verfasst am: 27.07.2008, 10:34 Titel: |
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Dass Unternehmen nichts als Gegenleistung bieten möchte ich als Kapitalismusfreund einfach mal in Frage stellen: sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat.
_________________ Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!
Center or Centrist: Your own political position, regardless of where you are outside the fora. This position is, of course, the voice of sweet reason and compromise.
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Heiner Grundrechte-Fan
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 1217
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(#1052082) Verfasst am: 27.07.2008, 11:32 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Weltmarionette hat folgendes geschrieben: |
Ich finde das Buch nun nicht unbedingt provozierend.Dass die Unternehmen nichts bieten würde ich nicht behaupten:Sie bieten Gehalt.
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Ja, eine Selbstverständlichkeit - wobei, in Zeiten von 1-Euro-Jobs auch nicht mehr.
Allein dafür, dass sie ein Gehalt zahlen und sie einen Arbeitsplatz bieten, erwarten die Unternehmen vom AN den vollen Einsatz - und pflichtschuldige Dankbarkeit.
Überzeugen kann das jedoch nicht: Heute sind die allermeisten AN von den Unternehmen mit ständiger Kündigung bedroht, nach dem Motto Hire and Fire. AN-Rechte werden beschnitten, Arbeitszeiten raufgesetzt (ohne Lohnausgleich), Löhne gekürzt. Eine Karriereplanung ist angesichts gestiegener Unsicherheiten nur noch eingeschränkt möglich.
Wer hat denn da noch Lust, sich für die Unternehmen den Buckel krumm zu machen?
Die meisten jedenfalls nicht mehr, wie Zahlen belegen: nur 19 Prozent der europäischen AN identifizieren sich mit den Unternehmen, für die sie arbeiten.
Siehe
http://www.focus.de/jobs/diverses/arbeitnehmer-studie_aid_120960.html
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1052119) Verfasst am: 27.07.2008, 12:33 Titel: |
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Syku hat folgendes geschrieben: | Dass Unternehmen nichts als Gegenleistung bieten möchte ich als Kapitalismusfreund einfach mal in Frage stellen: sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat. |
...den man natürlich wegen [wirtschaftlichen,...] Zwängen oder fehlenden Alternativen akzeptieren muß.
Die letzten die ich mit ihrem neuen Arbeitsvertrag in der Hand gesehen habe, die haben geflucht.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1052133) Verfasst am: 27.07.2008, 12:47 Titel: |
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Einen Buchtipp der das Thema schneidet habe ich auch:
Marianne Gronemeyer: Das Leben als letzte Gelegenheit - Sicherheitsbedürfnisse und Zeitknappheit. Primus Verlag Darmstadt 1996.
Amazon hat folgendes geschrieben: | Es geht um den Beginn der Moderne und die damit verbundene Zeitknappheit. Marianne Gronemeyer, Dozentin für Erziehungswissenschaften in Wiesbaden, hat ein außergewöhnliches Buch geschrieben, zu dem ich immer wieder gerne greife. Es lässt sich nicht schnell und nicht nur einmal lesen, sondern will gerne öfters erkundet werden. Den Beginn der Moderne datiert Marianne Gronemeyer bereits im 14. Jahrhundert - nicht erst mit den drei großen Ereignissen im 15./16. Jahrhundert (Entdeckung der Neuen Welt, Reformation und der Erkenntnis des Christoph Kolumbus, dass die Erde keine Scheibe ist). Sie geht davon aus, dass die verheerenden Pest-Epidemien des 14. Jahrhunderts bereits das Signal für die grundlegende Veränderung menschlichen Denkens eingeleitet hat.
Marianne Gronemeyer leuchtet diese These mit einem fundamentalen Wissen in allen nur denkbaren Bereichen aus (Literatur, Philosophie, Kunst ...) und belegt diese. Sie begründet den Beginn des Individualitätsdenkens mit dem durch die Pest verursachten Massensterben, und die damit verbundene Konfrontation mit der eigenen Vergänglichkeit. Der vormoderne Mensch hat das irdische Leben als vorübergehenden Aufenthalt im Jammertal gesehen, dem ein befreites Leben nach dem Tod folgt. Beim modernen Menschen setzt sich das Individuum an die Stelle Gottes. Der Anspruch auf Einzigartigkeit macht das Leben unerhört kostbar und unersetzbar. "Die Aussicht auf unerschöpflichen Lebensreichtum beflügelt die Unternehmungen des modernen Menschen".
Dem heutigen überhöhten Sicherheitsdenken ging beim vormodernen Menschen ein tiefverwurzeltes Gottvertrauen voraus. Wer auf Gott vertraut, braucht sich keine Sorgen um seine Sicherheit zu machen. In der Kathedrale St. Lazare von Autun gibt es ein Kapitell, das den Sieg der Hoffnung über die Verzweiflung darstellt: über der Verzweiflung mit schmerzverzerrtem Gesicht steht die Hoffnung als anmutige weibliche Gestalt, die auf die Früchte der Natur und auf sich selbst deutet. Die vormoderne Mentalität war durchdrungen von der Erfahrung: dass es immer anders kommt, als man denkt.
Die Welt endgültig sicher machen, das ist das Anliegen des modernen Menschen. Durch Technisierung, Naturbeherrschung und eine Entmachtung Gottes bekommen Zeitabläufe eine andere Dimension ... die tickende, die kalkulierbare Zeit ... ein in die Welt gesetztes Machwerk, das unerbittlich akzeptiert werden muss. Sie wird zu einem Herrschaftsinstrument, mit dem sich Arbeitszeiten, Arbeitslöhne und Pausenzeiten bemessen lassen. Marianne Gronemeyers Werk ist sicher nicht einfach zu lesen, lohnt sich aber und regt zum Nachdenken an. Altbekannte Erkenntnisse können in einem neuen Zusammenhang gesehen werden. |
Amazon hat folgendes geschrieben: | Das Buch von Marianne Gronemeyer erschien zuerst 1993 und wurde im Frühjahr 2008 zum dritten Mal aufgelegt. Vielleicht, weil es so gut in die zunehmende Diskussion über Beschleunigung und Zeitressourcen passt. Es ist kein schnell noch auf den Markt geworfener weiterer Ratgeber, sondern bereits in einer Zeit entstanden, als die einschlägigen Beiträge von Reheis, Rosa und den anderen noch gar nicht geschrieben waren.
Es wurde mir jetzt noch einmal klar, dass die für mich sehr aufschlussreichen Ausführungen in Hartmut Rosas Standardwerk Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne zum "kulturellen Motor" der Beschleunigung (den "ökonomischen Motor" kennen wir ja schon zur Genüge...) im Grunde auf Gronemeyers Analysen basieren, die ich schon Jahre zuvor gelesen hatte. (Aber anscheinend vergisst man Dinge in dieser hochbeschleunigten Zeit auch wieder schneller...)
Was sie im Wesentlichen sagt, ist für mich folgendes: die ursprüngliche Triebkraft für den technischen Fortschritt und die zunehmende Beschleunigung aller Lebensbereiche ist nicht die von Max Weber beschriebene protestantische Ethik oder der von Karl Marx und zahllosen Nachfolgern analysierte Kapitalismus, sondern der tiefgreifende Schrecken, den die Pestepidemien des 14. Jahrhunderts über ganz Europa gebracht haben. Massiv mit der Bedrohtheit und Endlichkeit des irdischen Lebens konfrontiert und der Gewissheit eines Jenseits verlustig gegangen, versuchen wir seitdem, unsere Lebensspanne abzusichern und so intensiv wie möglich zu nutzen. Das "Heilmittel" Beschleunigung hat sich gegen alle anderen Umgehensweisen mit der eigenen Endlichkeit durchgesetzt - zu denen u.a. die Gelassenheit, die "Gattungsgeduld" oder die Hoffnung auf ein Nachleben in der Erinnerung der Nachwelt zählen.
Marianne Gronemeyer ist bzw. war Professorin für Erziehungswissenschaft, aber mir scheint, dieses Buch hat auf jeden Fall auch eine theologische Dimension. Ich finde das hilfreich und empfehle die Lektüre. |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1052136) Verfasst am: 27.07.2008, 12:48 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Heiner hat folgendes geschrieben: | Die Autorin Corinne Maier hat mit "Die Entdeckung der Faulheit" DAS Buch zur Zeit geschrieben.
Herrlich provokativ, messerscharf analysierend.
Ihre Thesen kurz zusammengefasst:
- Das Unternehmen als kapitalistische Organisationsform hat ausgedient
- Die Unternehmen verlangen vom Arbeitnehmer alles - höchste Einsatzbereitschaft -, bieten selber aber nichts, noch nicht einmal mehr halbwegs gesicherte Garantien auf soziale Sicherheit und sozialen Aufstieg
- Die Unternehmen überdecken ihren Niedergang, der parallel zum Niedergang der Arbeit läuft, mit einer aufgeblasenen, bedeutungsleeren Sprache, die die Funktion des Orwell'schen Neusprech erfüllt: optimieren, koordinieren, initialisieren, Kompetenz, Effizienz (blablubb)
- Die Unternehmen bieten dem Einzelnen keine sinnvollen, geistvollen Tätigkeiten, der durchschnittliche Büro-Angestellte hat vor allem die Aufgabe, Papier zu produzieren (mit schönen Überschriften wie "Projektplanung" usw.) - und an endlosen Meetings teilzunehmen, wo die Papiere dann verhandelt werden (anschließend landen sie dann womöglich in irgendwelchen Schubladen)
- Nicht nur werden vom einzelnen Angestellten im Unternehmen immer weniger überprüfbare (harte) Fähigkeiten verlangt, es fällt auch kaum auf, wenn er sich im Bürostuhl zurücklehnt; dabei gilt: je höher man auf der Karriereleiter klettert, desto mehr Möglichkeiten gibt es, die Arbeit auf andere abzuwälzen, zu delegieren. Diejenigen, die wirklich arbeiten, sind als prekär Beschäftigte oder Praktikanten tätig
Die Autorin zieht die Schlussfolgerung:
- Übt als Angestellte den stillen Boykott; strebt "ruhige Pöstchen" an, wo man gepflegt Däumchen drehen kann; nutzt die Unternehmen zu euren Gunsten aus - auf keinen Fall mehr tun als nötig und dabei rausholen, was geht.
Die Autorin ist übrigens selbst leitende Angestellte beim Energiekonzern EDF - sie spricht aus Erfahrung.
Eure Meinung? |
Finde ich sehr gut. Kann ich absolut unterschreiben.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1052144) Verfasst am: 27.07.2008, 12:59 Titel: |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Amazon hat folgendes geschrieben: | Das "Heilmittel" Beschleunigung hat sich gegen alle anderen Umgehensweisen mit der eigenen Endlichkeit durchgesetzt... | |
Beschleunigung als Religion...
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jdf MIM-104C Nikopol

Anmeldungsdatum: 30.05.2007 Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B
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(#1052147) Verfasst am: 27.07.2008, 13:01 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Heiner hat folgendes geschrieben: | Die Autorin Corinne Maier hat mit "Die Entdeckung der Faulheit" DAS Buch zur Zeit geschrieben.
Herrlich provokativ, messerscharf analysierend.
Ihre Thesen kurz zusammengefasst:
- Das Unternehmen als kapitalistische Organisationsform hat ausgedient
- Die Unternehmen verlangen vom Arbeitnehmer alles - höchste Einsatzbereitschaft -, bieten selber aber nichts, noch nicht einmal mehr halbwegs gesicherte Garantien auf soziale Sicherheit und sozialen Aufstieg
- Die Unternehmen überdecken ihren Niedergang, der parallel zum Niedergang der Arbeit läuft, mit einer aufgeblasenen, bedeutungsleeren Sprache, die die Funktion des Orwell'schen Neusprech erfüllt: optimieren, koordinieren, initialisieren, Kompetenz, Effizienz (blablubb)
- Die Unternehmen bieten dem Einzelnen keine sinnvollen, geistvollen Tätigkeiten, der durchschnittliche Büro-Angestellte hat vor allem die Aufgabe, Papier zu produzieren (mit schönen Überschriften wie "Projektplanung" usw.) - und an endlosen Meetings teilzunehmen, wo die Papiere dann verhandelt werden (anschließend landen sie dann womöglich in irgendwelchen Schubladen)
- Nicht nur werden vom einzelnen Angestellten im Unternehmen immer weniger überprüfbare (harte) Fähigkeiten verlangt, es fällt auch kaum auf, wenn er sich im Bürostuhl zurücklehnt; dabei gilt: je höher man auf der Karriereleiter klettert, desto mehr Möglichkeiten gibt es, die Arbeit auf andere abzuwälzen, zu delegieren. Diejenigen, die wirklich arbeiten, sind als prekär Beschäftigte oder Praktikanten tätig
Die Autorin zieht die Schlussfolgerung:
- Übt als Angestellte den stillen Boykott; strebt "ruhige Pöstchen" an, wo man gepflegt Däumchen drehen kann; nutzt die Unternehmen zu euren Gunsten aus - auf keinen Fall mehr tun als nötig und dabei rausholen, was geht.
Die Autorin ist übrigens selbst leitende Angestellte beim Energiekonzern EDF - sie spricht aus Erfahrung.
Eure Meinung? |
Warum erinnert mich das alles an den öffentlichen Dienst?
_________________
RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.
Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1052151) Verfasst am: 27.07.2008, 13:04 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Heiner hat folgendes geschrieben: | Die Autorin Corinne Maier hat mit "Die Entdeckung der Faulheit" DAS Buch zur Zeit geschrieben.
Herrlich provokativ, messerscharf analysierend.
Ihre Thesen kurz zusammengefasst:
- Das Unternehmen als kapitalistische Organisationsform hat ausgedient
- Die Unternehmen verlangen vom Arbeitnehmer alles - höchste Einsatzbereitschaft -, bieten selber aber nichts, noch nicht einmal mehr halbwegs gesicherte Garantien auf soziale Sicherheit und sozialen Aufstieg
- Die Unternehmen überdecken ihren Niedergang, der parallel zum Niedergang der Arbeit läuft, mit einer aufgeblasenen, bedeutungsleeren Sprache, die die Funktion des Orwell'schen Neusprech erfüllt: optimieren, koordinieren, initialisieren, Kompetenz, Effizienz (blablubb)
- Die Unternehmen bieten dem Einzelnen keine sinnvollen, geistvollen Tätigkeiten, der durchschnittliche Büro-Angestellte hat vor allem die Aufgabe, Papier zu produzieren (mit schönen Überschriften wie "Projektplanung" usw.) - und an endlosen Meetings teilzunehmen, wo die Papiere dann verhandelt werden (anschließend landen sie dann womöglich in irgendwelchen Schubladen)
- Nicht nur werden vom einzelnen Angestellten im Unternehmen immer weniger überprüfbare (harte) Fähigkeiten verlangt, es fällt auch kaum auf, wenn er sich im Bürostuhl zurücklehnt; dabei gilt: je höher man auf der Karriereleiter klettert, desto mehr Möglichkeiten gibt es, die Arbeit auf andere abzuwälzen, zu delegieren. Diejenigen, die wirklich arbeiten, sind als prekär Beschäftigte oder Praktikanten tätig
Die Autorin zieht die Schlussfolgerung:
- Übt als Angestellte den stillen Boykott; strebt "ruhige Pöstchen" an, wo man gepflegt Däumchen drehen kann; nutzt die Unternehmen zu euren Gunsten aus - auf keinen Fall mehr tun als nötig und dabei rausholen, was geht.
Die Autorin ist übrigens selbst leitende Angestellte beim Energiekonzern EDF - sie spricht aus Erfahrung.
Eure Meinung? |
Finde ich sehr gut. Kann ich absolut unterschreiben. |
Ich nicht.
Aber ich kann mir vorstellen, daß es bei manche Betrieben vorstellbar ist. Zu meine Montagezeit waren wir mal in eine "Flaute-Zeit" an die Stadtwerke Bremen ausgeliehen.
Wir waren die meiste Zeit damit beschäftigt die Zeit zwischen den Zigarettenpausen zu überbrücken.
Ein 8-Stunden-Tag hat für uns (wir hatten zu damaliger Zeit meistens ein 10-Stunden-Tag) gefühlte 16 Stunden gedauert. Das ist mir zu anstrengend.
Ich <s>schei</s> pfeif drauf.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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DieNeueMitte Ohne eigene Schuld umlautfrei
Anmeldungsdatum: 14.06.2007 Beiträge: 850
Wohnort: Southampton
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(#1052177) Verfasst am: 27.07.2008, 13:36 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Syku hat folgendes geschrieben: | Dass Unternehmen nichts als Gegenleistung bieten möchte ich als Kapitalismusfreund einfach mal in Frage stellen: sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat. |
...den man natürlich wegen [wirtschaftlichen,...] Zwängen oder fehlenden Alternativen akzeptieren muß.
Die letzten die ich mit ihrem neuen Arbeitsvertrag in der Hand gesehen habe, die haben geflucht. |
Über Arbeit flucht man nur solange man welche hat. Klar ist es im Moment schwierig eine hohe Gegenleistung für seine Arbeit zu bekommen, andererseits ist der Lohn immer ein Mittelwert aus dem Gewinn den man durch die Arbeit dem Unternehmen verschafft und insofern ist Dienst nach Vorschrift und innere Kündigung eher kontraproduktiv.
_________________ Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!
Center or Centrist: Your own political position, regardless of where you are outside the fora. This position is, of course, the voice of sweet reason and compromise.
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1052189) Verfasst am: 27.07.2008, 13:49 Titel: |
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Als ob Arbeit was tolles wäre.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1052199) Verfasst am: 27.07.2008, 14:00 Titel: |
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Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Als ob Arbeit was tolles wäre. |
Nachdem ich den Satz erweitert habe stimme ich ihm zu: Als ob fremdbestimmte Arbeit was tolles wäre.
Selbstbestimmtes "werken" kann klasse sein...
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r'zr dickes reh
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13
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(#1052233) Verfasst am: 27.07.2008, 14:42 Titel: |
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bis in einen entlohnten job hab ich zwar noch nie geschafft, aber die zahlreichen praktika im bureauumfeld legten nahe: das ist eher schauspielen als arbeiten.
was auch in ordnung ist.
aber für mich unfassbar grotesk...v.a. wenn man keinen internetanschluss hat - der das hauptinstrument des so-tun-als-obs ist
http://www.mylifeinacube.com
_________________ ....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
useful information for teh womenfolk
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1052860) Verfasst am: 28.07.2008, 22:26 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Dissonanz hat folgendes geschrieben: | Als ob Arbeit was tolles wäre. |
Nachdem ich den Satz erweitert habe stimme ich ihm zu: Als ob fremdbestimmte Arbeit was tolles wäre.
Selbstbestimmtes "werken" kann klasse sein... |
Ich hab bei dem Thema manchmal Probleme, "Arbeit" und "Tätigkeit" auseinanderzuhalten. Meinst du das hier synonym?
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1052874) Verfasst am: 28.07.2008, 22:45 Titel: |
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Eines fällt mir immer auf. Je weniger jemand arbeitet, desto mehr regt er sich auf, wenn er mal was arbeiten sollte.
wenn Du etwas zu erledigen hast, und Du brauchst dabei jemand der Dir helfen soll. Frag jemand der viel zu tun hat. Die die wenig oder gar nichts zu tun haben, werden eine Ausrede bringen, Dich nicht helfen zu müßen.
Einfach mal ausprobieren. Es funktioniert (fast) immer.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16357
Wohnort: Arena of Air
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(#1052929) Verfasst am: 28.07.2008, 23:50 Titel: |
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Allerdings arbeitet auch nicht jeder, der viel arbeitet, wirklich effizient. Blödes Beispiel: Wer für jedes Mal, daß er den Aktenordner braucht, einmal quer durch das Großraumbüro schlurft (was dann durchaus an einem Arbeitstag vierzig, fünfzig Mal sein können; selbst ich habe beim zweiten Mal begriffen, daß man den dabehält und die vierzig, fünfzig Angaben mit einem Zug da heraussucht), hat erstens eine halbe Stunde Arbeitszeit unproduktiv verbracht und zweitens wohl auch nicht alle Tassen im Schrank.
Ein weiteres Beispiel für eine solche Entschleunigung ist natürlich der "Dienst nach Vorschrift". Vermutlich werden alle Bahnarbeiter - zumindest wenn der Vorgesetzte nicht hinguckt oder wenn er das sogar selbst macht - zwischen den Waggons umherklettern, weil das natürlich schneller geht als der Sicherheitsvorschrift zu gehorchen, wirklich jedesmal außen herum zu gehen. Wenn die Leute dann richtig Frust haben, dann können sie aber auch den Betrieb aufhalten, indem sie der Vorschrift gehorchen.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1052933) Verfasst am: 28.07.2008, 23:53 Titel: |
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Syku hat folgendes geschrieben: | sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat. |
Sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man im Arbeitsvertrag festgelegt wurde.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#1052937) Verfasst am: 28.07.2008, 23:56 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Syku hat folgendes geschrieben: | sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat. |
Sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man im Arbeitsvertrag festgelegt wurde. |
Optimist.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1052942) Verfasst am: 29.07.2008, 00:03 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Optimist. |
Ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass oft genug nicht einmal das der Fall ist...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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kalkant registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.08.2005 Beiträge: 698
Wohnort: München
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(#1059492) Verfasst am: 07.08.2008, 14:56 Titel: |
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Das genannte Buch habe ich auch zuhause und kann mich dort eigentlich schon wiederfinden.
Meine Arbeit macht mir auch keinen großen Spaß, und ich könnte meine Lebenszeit eigentlich viel sinnvoller ausfüllen, wenn da nicht der Zwang zum Geldverdienen wäre.
Nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit habe ich mir auch einige Freiräume geschaffen, in denen ich mich zumindest einigermaßen wohl fühlen kann. Aber besser wärs natürlich, gemäß meiner tatsächlichen Interessen und Neigungen zu leben. Leider will mich niemand dafür bezahlen, und so bleibt wohl bis auf Weiteres alles beim alten...
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1059503) Verfasst am: 07.08.2008, 15:04 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Allerdings arbeitet auch nicht jeder, der viel arbeitet, wirklich effizient. Blödes Beispiel: Wer für jedes Mal, daß er den Aktenordner braucht, einmal quer durch das Großraumbüro schlurft (was dann durchaus an einem Arbeitstag vierzig, fünfzig Mal sein können; selbst ich habe beim zweiten Mal begriffen, daß man den dabehält und die vierzig, fünfzig Angaben mit einem Zug da heraussucht), hat erstens eine halbe Stunde Arbeitszeit unproduktiv verbracht und zweitens wohl auch nicht alle Tassen im Schrank.
Ein ... |
Nun ja, aber nutzbringend ist das auch "Jeder Gang macht schlank!"
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1059791) Verfasst am: 07.08.2008, 19:59 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Heiner hat folgendes geschrieben: | Die Autorin Corinne Maier hat mit "Die Entdeckung der Faulheit" DAS Buch zur Zeit geschrieben.
Die Autorin ist übrigens selbst leitende Angestellte beim Energiekonzern EDF - sie spricht aus Erfahrung. |
Wahrscheinlich will sie mit Ihrem Buch mehr Geld verdienen, als mit Ihrem (unbefriedigenden??) Job um den auf Kosten der Leser an den Nagel hängen zu können und endlich mal faul sein zu dürfen!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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reign bla bla
Anmeldungsdatum: 21.07.2006 Beiträge: 1880
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(#1059793) Verfasst am: 07.08.2008, 20:01 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wahrscheinlich will sie mit Ihrem Buch mehr Geld verdienen, als mit Ihrem (unbefriedigenden??) Job um den auf Kosten der Leser an den Nagel hängen zu können und endlich mal faul sein zu dürfen! | Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden..
_________________ be your own pet
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1059794) Verfasst am: 07.08.2008, 20:02 Titel: Re: Die Entdeckung der Faulheit |
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Weltmarionette hat folgendes geschrieben: | Ich finde das Buch nun nicht unbedingt provozierend.Dass die Unternehmen nichts bieten würde ich nicht behaupten:Sie bieten Gehalt. |
rotfl...
Gehalt ist eine fiktive Zahl auf einem fiktiven Konto, wo Du Geld abholen kannst, dessen Wert fiktiv und manipuliert ist, um gerade so viel an waren kaufen zu können, wie Du brauchst um zu überleben oder/und Konsumartikel zu erstehen, die man Dir einredet zu brauchen....
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
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(#1059796) Verfasst am: 07.08.2008, 20:09 Titel: |
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Klingt logisch. Im bewusstsein der Sterblichkeit liegt die Erkenntnis der Begrenzheit der Zeit. Und um so schneller die Zeit vergeht... oder um so weniger wir von Ihr mit medienbetäubten Sinnen wahrnehmen, umso sicherer fühlen wir uns...
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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod Antitheist
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(#1059797) Verfasst am: 07.08.2008, 20:13 Titel: |
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Syku hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Syku hat folgendes geschrieben: | Dass Unternehmen nichts als Gegenleistung bieten möchte ich als Kapitalismusfreund einfach mal in Frage stellen: sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat. |
...den man natürlich wegen [wirtschaftlichen,...] Zwängen oder fehlenden Alternativen akzeptieren muß.
Die letzten die ich mit ihrem neuen Arbeitsvertrag in der Hand gesehen habe, die haben geflucht. |
Über Arbeit flucht man nur solange man welche hat. Klar ist es im Moment schwierig eine hohe Gegenleistung für seine Arbeit zu bekommen, andererseits ist der Lohn immer ein Mittelwert aus dem Gewinn den man durch die Arbeit dem Unternehmen verschafft ... |
Das glaubst Du wirklich?
Deine Arbeitsleistung ist ein Produktionsmittel, dass die Firma auf Biegen und Brechen so billig wie möglich einkaufen will. Mehr nicht. Wer Du bist und was Du willst interessiert in der Chefetage des Betriebes kein Schwein mehr.
Wie heisst doch die alte Kaufmannsregel: "Der Gewinn liegt im Einkauf"!
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Valen MacLeod Antitheist
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(#1059800) Verfasst am: 07.08.2008, 20:17 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Syku hat folgendes geschrieben: | sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man sich im Arbeitsvertrag festgelegt hat. |
Sie bieten genau die Gegenleistung, auf die man im Arbeitsvertrag festgelegt wurde. |
Ich hab einen Vertrag über 208 Stunden im Monat... und nachdem ich von jedem Arbeitstag mal 45 Minuten weggerechnet hab, hatte ich letzten Monat immer noch 274 Arbeitsstunden geleistet... Toll, ne? Klasse Vertrag...
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