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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105759) Verfasst am: 20.03.2004, 16:16 Titel: Entstehung des Glaubens |
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Wie ist der Glauben denn nun entstanden?
Wenn man dafür ne plausible Erklärung findet kommen Gläubige etwas in Bedrängnis mit ihrem "Der Mensch muss doch an etwas glauben.
So wie es aussieht glaubten die Menschen schon vor geraumer Zeit an Götter.
Ich hab mal in meinem Gedächtnis gewühlt und 5 mögliche Gründe ausgegraben, die wohl alle zusammen gewirkt haben.
1.Mangelnde Bildung und wissenschaftliche Erkenntnis.
2.Machtbestrebnis einzelner
3.Schläfenlappenepilepsie
4.Bikamerales Bewusstsein
5.Wunsch nach einem "Vater" laut Freud.
Außerdem kann man so argumentieren, dass die Menschen von alleine nicht mehr zum Glauben kommen, sobald es Religionen erstmal nicht mehr gibt. Die Naturwissenschaften sind ein machtvolles Mittel gegen Religionen. Verbunden damit hat sich die Medizin so verbessert, dass man Epileptikern Medikamente geben kann. Und das Bikamerale Bewusstsein ist als letzer wichtiger Schritt der menschlichen Evolution schon vor längerer zeit zusammengebrochen. Punkt 1, 2 und 3 entfallen also schonmal.
Zuletzt bearbeitet von narziss am 20.03.2004, 16:32, insgesamt einmal bearbeitet |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#105762) Verfasst am: 20.03.2004, 16:21 Titel: |
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Punkt 1 besteht weiter, da es immer noch die elemtaren Fragen der Religion (Weltentstehung, Weltende, transzendente Fragen) für viele Menschen zumindest unbefriedigend geklärt sind.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105766) Verfasst am: 20.03.2004, 16:27 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Punkt 1 besteht weiter, da es immer noch die elemtaren Fragen der Religion (Weltentstehung, Weltende, transzendente Fragen) für viele Menschen zumindest unbefriedigend geklärt sind. |
Das liegt aber nicht an den Inhalten, sondern an der Verbreitung und Verständlichkeit der Wissenschaften.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#105767) Verfasst am: 20.03.2004, 16:27 Titel: Re: Entstehung des Glaubens |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wie ist der Glauben denn nun entstanden?
Wenn man dafür ne plausible Erklärung findet kommen Gläubige etwas in Bedrängnis mit ihrem "Der Mensch muss doch an etwas glauben.
So wie es aussieht glaubten die Menschen schon vor geraumer Zeit an Götter.
Ich hab mal in meinem Gedächtnis gewühlt und 5 mögliche Gründe ausgegraben, die wohl alle zusammen gewirkt haben.
1.Mangelnde Bildung
2.Machtbestrebnis einzelner
3.Schläfenlappenepilepsie
4.Bikamerales Bewusstsein
5.Wunsch nach einem "Vater" laut Freud.
Außerdem kann man so argumentieren, dass die Menschen von alleine nicht mehr zum Glauben kommen, sobald es Religionen erstmal nicht mehr gibt. Die Naturwissenschaften sind ein machtvolles Mittel gegen Religionen. Verbunden damit hat sich die Medizin so verbessert, dass man Epileptikern Medikamente geben kann. Und das Bikamerale Bewusstsein ist als letzer wichtiger Schritt der menschlichen Evolution schon vor längerer zeit zusammengebrochen. Punkt 1, 2 und 3 entfallen also schonmal. |
6. und m.E. wichtigster Punkt: "Erklärung" unerklärlicher Phänomene wie Feuer, Wind, Wellen, Sonne, Mond....
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105768) Verfasst am: 20.03.2004, 16:31 Titel: |
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Das war das was ich mit mangelnder Bildung meinte. Ich editiers mal.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#105773) Verfasst am: 20.03.2004, 16:38 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Punkt 1 besteht weiter, da es immer noch die elemtaren Fragen der Religion (Weltentstehung, Weltende, transzendente Fragen) für viele Menschen zumindest unbefriedigend geklärt sind. |
Das liegt aber nicht an den Inhalten, sondern an der Verbreitung und Verständlichkeit der Wissenschaften. |
Schön wärs, dann könnten wir die Wissenschaft nämlich als "fertig" erklären.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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katarakt Gewässer
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 62
Wohnort: Wien
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(#105774) Verfasst am: 20.03.2004, 16:39 Titel: |
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Manche Spielarten von Religion scheinen soetwas wie die "Wissenschaft" einer naiveren Zeit gewesen zu sein.
Später, als die damit gefundenen Behauptungen angreifbar wurden, hatte man offenbar längst vergessen, wie man ursprünglich zu ihnen gelangte. Da man nicht annahm, dass die in Ehren gehaltenen Altvorderen ohne Grund solche Absurditäten glaubten, dachte man, sie hätten eine höhere Quelle dafür gehabt, die den Nachgeborenen nicht mehr zugänglich war.
Soweit meine Hypothese.
Ich würde Punkt 5 nicht so eingrenzen... Ich denke eher, dass hier (allzu)menschliche Wünsche im Allgemeinen eine Rolle spielten (etwa nach Unsterblichkeit, Sicherheit etc.)
Interessant ist, dass das Phänomen Religion oder Glaube in unterschiedlichen Kulturen verbreitet ist.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105776) Verfasst am: 20.03.2004, 16:40 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Punkt 1 besteht weiter, da es immer noch die elemtaren Fragen der Religion (Weltentstehung, Weltende, transzendente Fragen) für viele Menschen zumindest unbefriedigend geklärt sind. |
Das liegt aber nicht an den Inhalten, sondern an der Verbreitung und Verständlichkeit der Wissenschaften. |
Schön wärs, dann könnten wir die Wissenschaft nämlich als "fertig" erklären. |
Sieh das nicht so negativ. Die Wissenschaften sind schon sehr weit auf dem Gebiet. Frag doch step.
Zumindest könnte das was die Wissenschaft zu bieten hat viel mehr bewirken wenn mans in viel verständlicherer Form verkaufen würde. So wie Nergals Flash Animationen.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105778) Verfasst am: 20.03.2004, 16:42 Titel: |
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katarakt hat folgendes geschrieben: |
Interessant ist, dass das Phänomen Religion oder Glaube in unterschiedlichen Kulturen verbreitet ist. |
Was für eine biologische oder psychologische Erklärung spricht.
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katarakt Gewässer
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 62
Wohnort: Wien
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(#105782) Verfasst am: 20.03.2004, 16:49 Titel: |
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Da es so weit verbreitet und in jeder Kultur relativ ähnlich ist, denke ich, dass es auch biologische Gründe hat. (Wobei es eine Wechselwirkung zwischen Psychologie und Biologie gibt)
Dass meines Wissens nach keine Kultur bisher in der Lage war, ohne (pseudo)religiöse Dogmen auszukommen, ist imho ein Armutszeugnis für die Menschheit.
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Kunigunde Seltsam
Anmeldungsdatum: 10.08.2003 Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause
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(#105783) Verfasst am: 20.03.2004, 16:52 Titel: |
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Vielleicht gibt es so etwas wie eine "Evolution" des Glaubens. ich danke dazu so:
Zuerst sahen sich die Menschen für sie unerklärlichen Naturerscheinungen ausgeliefert. Man begann diese Phänomene zu personalisieren (Naturgottheiten) und betet sie an, um ihnen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, brachte Opfer, um sie zu besänftigen usw. Das wäre sozusagen die 1. Stufe, die Naturreligionen.
Das nächste wäre dann, dass einige bemerkten, dass sie die Menschen ganz gut mit der Hilfe des Glaubens beherrschen können. Das geht allerdings nur dann, wenn alle nur an einen Gott glauben, denn wenn es viele Götter gibt, dann hat mir der Schamane des einen Gottes weniger zu sagen, da es eben noch andere gibt. Um also die Menschen unter einen Glauben zu unterwerfen und sie besser zu beherrschen zu können, wurde der Monotheismus "erfunden"
Die letzte Stufe düfte der Zerfall der Religionen sein, da der Mensch erkennt, dass es Schwachsinn ist, an übernatürliche Wesen zu glauben, da das im Gegensatz zu aller Logik steht. Dazu trägt vor allem die Wissenschaft bei. Eventuell gibt es noch einige "letzte Zuckungen" des Glaubens, damit meine ich solche Erscheinungen wie Satanismus, Esoterik usw., was aber auch weder zeigt, wie sehr die großen Glaubensrichtungen an Macht verloren haben. Das ganze vollzieht sich nicht überall gleichmäßig, sondern ist kulturell verschieden (Islam)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105785) Verfasst am: 20.03.2004, 16:53 Titel: |
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katarakt hat folgendes geschrieben: | Da es so weit verbreitet und in jeder Kultur relativ ähnlich ist, denke ich, dass es auch biologische Gründe hat. (Wobei es eine Wechselwirkung zwischen Psychologie und Biologie gibt)
Dass meines Wissens nach keine Kultur bisher in der Lage war, ohne (pseudo)religiöse Dogmen auszukommen, ist imho ein Armutszeugnis für die Menschheit. |
Würde ich nicht so sagen. Der Mensch ist von der Evolution her eigentlich so weit, dass Religionen der Vergangenheit angehören sollten. Die Religionen haben sich lediglich weiter vererbt. Wenn man sie jetzt abschafft kommen sie nicht wieder.
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#105789) Verfasst am: 20.03.2004, 17:17 Titel: |
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Wenn man die Theorie nimmt, dass die Menschen sich unerkläriche Dinge mit etwas Göttlichem erklären wollten, dann stellt sich für mich die Frage, wieso dann die Menschen sich etwas Unerklärliches mit etwas weiterem Unerklärlichen fassbar machen wollten?
Und desweiteren- wenn ich schon z.B. Blitz und Donner besänftigen kann- aus der Sicht dieser Menschen zu dieser Zeit- wie kann man dann davon ausgehen, dass ein *Wesen* das nicht fassbar ist- besänftigt werden kann- z.B. durch Opfergaben?
Und wie kam z.B. der *erste* Mensch darauf, dass hinter diesem Unerklärbaren etwas sein könnte, dass sich Gott nennt?
Wenn diese Gabe - etwas Göttliches zu erkennen oder zu ersehnen - nicht in einem Menschen *drinsteckt*- wie kann es dann zum *Ausbruch* kommen?
Auch die These- wo keine Religionen erlaubt oder gelehrt werden- ist keine Religion da- stimmt meines Wissens auch nicht. Denn die Menschen - oder sehr, sehr viele Menschen - suchen nach Spritualität- auf die verschiedenste Weise.
Und da sehe ich etwas, dass dem Menschen innewohnen muß, denn wäre sonst die Sehnsucht des Menschen danach vorhanden?
Göttlichkeit ist für mich nichts, dass von außen kommt- es ist etwas was dem Menschen innewohnt. Wie jeder Mensch dies erfährt, ist verschieden.
Ob man es dann Glauben nennt oder wie auch immer, ist nicht von Bedeutung.
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#105790) Verfasst am: 20.03.2004, 17:18 Titel: |
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Ich denke, man muß zwei Fragenkomplexe unterschieden:
(1) Warum erklärt sich der Mensch die Welt mit Göttern?
(2) Warum sind Menschen tief religiös?
Ich denke auch, der Hauptgrund für Weltbilder mit Göttern ist Unwissen gepaart mit Erklärungsbedürfnis.
Daß der Mensch sich nicht nur ein funktionales Weltbild zu basteln geneigt ist (also etwa ein Räderwerk statt Götter), sondern sogar an personale Gottwesen glaubt, hängt mE damit zusammen, daß er sich selbst als Person empfindet und seine Intentionalität projiziert. Daß er sich selbst als Person wahrnimmt, beruht wiederum auf der bewußten Wahrnehmung eines Zeitstroms, dem autobiographischen Gedächtnis.
Dazu kommt Angst, der Wunsch nach Geborgenheit, Sicherheit, Macht, soziale und sexuelle Gefühle. Dem Gottwesen werden diese Eigenschaften - oft in übertriebener Weise - dementsprechend angedichtet. Außer den Eigenschaften des Bewußtsein prägt also auch das thalamische und limbische System, im minderen Ausmaß die gesamte Körperhardware, das Gottesbild.
Der Hauptgrund für tiefe Religiosität scheint in der Fähigkeit des Gehirns zu liegen, bestimmte entgrenzte Zustände auszubilden, von denen unklar ist, ob sie einen Selektionsvorteil darstellten. Diese produzieren das Gefühl von Stimmigkeit und Glück und sind natürlich auch ohne Gott zu erreichen.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105792) Verfasst am: 20.03.2004, 17:22 Titel: |
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@lady:
Dann führ mal Beispiele auf, wie die Menschen nach Spiritualität suchen.
Bei Esoterikspinnereien ist das wohl kein Grundbedürfnis des Menschen. Da erzeugt wohl einfach nur der Markt seine eigene Nachfrage.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#105795) Verfasst am: 20.03.2004, 17:29 Titel: |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | Wenn man die Theorie nimmt, dass die Menschen sich unerkläriche Dinge mit etwas Göttlichem erklären wollten, dann stellt sich für mich die Frage, wieso dann die Menschen sich etwas Unerklärliches mit etwas weiterem Unerklärlichen fassbar machen wollten?
Und desweiteren- wenn ich schon z.B. Blitz und Donner besänftigen kann- aus der Sicht dieser Menschen zu dieser Zeit- wie kann man dann davon ausgehen, dass ein *Wesen* das nicht fassbar ist- besänftigt werden kann- z.B. durch Opfergaben? |
Unerklärliche, aber direkt erfahrbare Dinge... der Wind, die Wellen waren Dinge die man sich nicht erklären konnte, die aber da waren... also muss es jemanden geben, der Wind macht, der Wellen macht und der Bltze schleudert, denn eine Erfahrung hatten auch diese Menschen schon gemacht... es passiert nichts ohne dass es eine Ursache hat... wenn ich die Ursache nicht erkennen kann, dann mache ich eben einen unsichtbaren Gott zur Ursache und schon habe ich eine Erklärung...
Zitat: | Und wie kam z.B. der *erste* Mensch darauf, dass hinter diesem Unerklärbaren etwas sein könnte, dass sich Gott nennt?
Wenn diese Gabe - etwas Göttliches zu erkennen oder zu ersehnen - nicht in einem Menschen *drinsteckt*- wie kann es dann zum *Ausbruch* kommen? |
das göttliche steckt nicht im Menschen, aber das Bedürfnis, allem eine Erklärung abzuringen. Wenn jetzt die Kenntnisse nicht ausreichen eine natürliche Erklärung zu finden, dann bietet sich ein unsichtbarer, unfassbarer Gott förmlich dazu an... das ist ja auch noch heute zu beobachten... wo spielt denn ein Gott noch eine Rolle? Doch ausschliesslich da, wo die Wissenschaft noch keine oder für manche unzureichende Erklärungen bieten kann.
Und wenn morgen nachgewiesen werden könnte, dass es kein Leben nach dem Tod mehr gibt, wäre auch diese Domäne den Göttern entrissen...
Zitat: | Auch die These- wo keine Religionen erlaubt oder gelehrt werden- ist keine Religion da- stimmt meines Wissens auch nicht. Denn die Menschen - oder sehr, sehr viele Menschen - suchen nach Spritualität- auf die verschiedenste Weise. |
und aus welchem Grund? Weil sie mit aller Gewalt jetzt und sofort eine Erklärung für etwas haben wollen, für das es im Augenblick keine Erklärung gibt oder wo sie die Erklärungen der Wissenschaftler einfach nicht glauben wollen... und da ist es vollkommen schnuppe ob man sich dann auf die Esoterik, auf Sterndeuterei oder den Katholizismus stürzt... die Intention ist überall die gleiche und überall ist es (wie praktisch) nicht beweisbar...
Zitat: | Und da sehe ich etwas, dass dem Menschen innewohnen muß, denn wäre sonst die Sehnsucht des Menschen danach vorhanden? |
es ist keine Sehnsucht nach einem Gott sondern die Sehnsucht allem eine Ursache zuweisen zu können oder das Unvermögen das Leben als das zu betrachten was es ist... eine endliche Existenz auf diesem Planeten...
Zitat: | Göttlichkeit ist für mich nichts, dass von außen kommt- es ist etwas was dem Menschen innewohnt. Wie jeder Mensch dies erfährt, ist verschieden. |
und dafür hast Du natürlich auch irgendwelche Nachweise? Bin ich unvollständig weil ich diesen imaginären Haltegriff nicht benötige?
Zitat: | Ob man es dann Glauben nennt oder wie auch immer, ist nicht von Bedeutung. |
Was auch immer?
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#105796) Verfasst am: 20.03.2004, 17:30 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | @lady:
Dann führ mal Beispiele auf, wie die Menschen nach Spiritualität suchen.
Bei Esoterikspinnereien ist das wohl kein Grundbedürfnis des Menschen. Da erzeugt wohl einfach nur der Markt seine eigene Nachfrage. |
Was du als Esoterikspinnereinen beschreibst, ist meiner Meinung nach genau diese Äußerung nach der Suche nach Spirtualität. Das diese dann teilweise absurde Formen annimmt, liegt dann nur im Auge des Betrachters von außen, der das nicht nachvollziehen kann.
Ebenso wie Menschen, die außerhalb z.B. des christlichen Glaubens stehen, viele Dinge ja auch als Hokuspokus oder sonstwas abtun.
Es ist eben die Sicht desjenigen der außen steht.
Das diese Suche der Menschen von anderen ausgenutzt wird, ist eine Begleiterscheinung. Aber gerade weil Menschen das annehmen, sehe ich darin eine fast *verzweifelte* Suche- eine Suche nach einem Sinn, eine Suche nach etwas was *mehr* ist als nur das Leben.
Denn was ist denn das Leben?
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105800) Verfasst am: 20.03.2004, 17:32 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: |
Und wenn morgen nachgewiesen werden könnte, dass es kein Leben nach dem Tod mehr gibt, wäre auch diese Domäne den Göttern entrissen...
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Und was ist mit Evolution und Genesis?
Manchmal redet man einfach gegen ne Wand.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105802) Verfasst am: 20.03.2004, 17:35 Titel: |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | @lady:
Dann führ mal Beispiele auf, wie die Menschen nach Spiritualität suchen.
Bei Esoterikspinnereien ist das wohl kein Grundbedürfnis des Menschen. Da erzeugt wohl einfach nur der Markt seine eigene Nachfrage. |
Was du als Esoterikspinnereinen beschreibst, ist meiner Meinung nach genau diese Äußerung nach der Suche nach Spirtualität. Das diese dann teilweise absurde Formen annimmt, liegt dann nur im Auge des Betrachters von außen, der das nicht nachvollziehen kann.
Ebenso wie Menschen, die außerhalb z.B. des christlichen Glaubens stehen, viele Dinge ja auch als Hokuspokus oder sonstwas abtun.
Es ist eben die Sicht desjenigen der außen steht.
Das diese Suche der Menschen von anderen ausgenutzt wird, ist eine Begleiterscheinung. Aber gerade weil Menschen das annehmen, sehe ich darin eine fast *verzweifelte* Suche- eine Suche nach einem Sinn, eine Suche nach etwas was *mehr* ist als nur das Leben.
Denn was ist denn das Leben? |
Aber ich denke, dass dieser Esoterikkram unter die Kategorie mangelnde Bildung fällt. Und die Profitgier dahinter ist vergleichbar mit der Machtgier der Kirchen. Aber letzlich findet man so viele Esoterikleute nicht. Einige machens nur aus Spaß und glauben nicht wirklich daran. Außerdem findet sich Esoterik wohl häufiger unter Christen als unter Freigeistern.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#105805) Verfasst am: 20.03.2004, 17:38 Titel: |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | Wenn man die Theorie nimmt, dass die Menschen sich unerkläriche Dinge mit etwas Göttlichem erklären wollten, dann stellt sich für mich die Frage, wieso dann die Menschen sich etwas Unerklärliches mit etwas weiterem Unerklärlichen fassbar machen wollten? |
Ja, die Frage stelle ich mir bei den Religionen auch. Scheinbar akzeptiert der Mensch etwas Unlogisches leichter, wenn es in ihm unzugängliche Bereiche verschoben ist.
Eifellady hat folgendes geschrieben: | Und desweiteren- wenn ich schon z.B. Blitz und Donner besänftigen kann- aus der Sicht dieser Menschen zu dieser Zeit- wie kann man dann davon ausgehen, dass ein *Wesen* das nicht fassbar ist- besänftigt werden kann- z.B. durch Opfergaben? |
Es scheint wichtig, nicht ganz hilflos dazustehen. Deswegen erlauben sich ja viele Religionen einen weiteren logischen Fauxpas, indem sie Wechselwirkungen postulieren: Opfer, Strafgerichte, menshcliche Göttersöhne, Jungfrauenbefruchtungen, Gebete usw. - auch das theologische Konzeot der Seele ist solch eine Mißgeburt.
Eifellady hat folgendes geschrieben: | Und wie kam z.B. der *erste* Mensch darauf, dass hinter diesem Unerklärbaren etwas sein könnte, dass sich Gott nennt? |
So war es ja nicht. Die ersten Religionen waren schamanistisch. Zuesrt glaubte man eher an Monster und Fabelwesen hinter Büschen oder auf Bergen. Auch denen wurden schon magische Eigenschaften zugeschrieben, ganz wie heute dem Christengott. Natürlich wurde Gott aus Tierkörpern und hiunter Büschen teilweise schon sehr früh vertrieben, ähnlich wie es auch dem jüdisch-christlichen Gott im Laufe der letzten 4000 Jahre erging.
Eifellady hat folgendes geschrieben: | Wenn diese Gabe - etwas Göttliches zu erkennen oder zu ersehnen - nicht in einem Menschen *drinsteckt*- wie kann es dann zum *Ausbruch* kommen? Auch die These- wo keine Religionen erlaubt oder gelehrt werden- ist keine Religion da- stimmt meines Wissens auch nicht. Denn die Menschen - oder sehr, sehr viele Menschen - suchen nach Spritualität- auf die verschiedenste Weise. |
Hier stimme ich Dir zu und vertrete diese These auch gar nicht.
Eifellady hat folgendes geschrieben: | Und da sehe ich etwas, dass dem Menschen innewohnen muß, denn wäre sonst die Sehnsucht des Menschen danach vorhanden?
Göttlichkeit ist für mich nichts, dass von außen kommt- es ist etwas was dem Menschen innewohnt. Wie jeder Mensch dies erfährt, ist verschieden. |
Ja und nein. Es ist tatsächlich etwas von außen (die Welt) und etwas von innen (das Gehirn). Beides zusammen kann mE die Gottesvorstellung ausreichend erklären.
Eifellady hat folgendes geschrieben: | Ob man es dann Glauben nennt oder wie auch immer, ist nicht von Bedeutung. |
Ja, solange man nicht behauptet, es gebe Gott tatsächlich. Das wäre dann wieder - sagen wir - Edelschamanismus.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#105828) Verfasst am: 20.03.2004, 18:01 Titel: |
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Wenn es so wäre, wie Eifellady schreibt, wieso gibt sich Esoterik dann immer einen scheinwissenschaftlichen Anspruch?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#105830) Verfasst am: 20.03.2004, 18:01 Titel: |
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Für die weltweite Ausbildung von Religionen vermute ich weniger weniger biologische Ursachen, als vielmehr eine grundsätzliche Gemeinsamkeit der menschlichen existenziellen Situation. Im Gegensatz zu anderen Lebensformen, die eher im hier und jetzt leben, blicken Menschen weit in die Zukunft und erforschen ihre Vergangenheit. Wir finden uns in einer Welt, wissen nicht wo wir herkommen, wo wir hingehen, und was wir hier sollen.
Auf die erste Frage liefert die Wissenschaft mittlerweile Antworten, die einige Milliarden Jahre zurückreichen. Trotzdem bleibt die Frage, was denn vor dem Urknall war, selbst wenn uns ein Physiker erklärt, die Zeit sei eine Eigenschaft des Universums, das erst mit dem Urknall entstanden sei. Mag sein, dass das stimmt, aber es ist im Rahmen meiner Anschauung nicht vorstellbar, weil ich mir zu jedem Moment ein davor denken kann.
Auch auf die zweite Frage liefert die Wissenschaft Antworten, die jedoch an dem vorbeigehen, was die meisten Menschen hinsichtlich ihrer Zukunft interessiert. Es ist ja sehr interessant zu wissen, dass die Sonne eines Tages ausgebrannt ist und zum roten Riesen anwächst. Aber mich beschäftigt, was mit MIR geschehen wird. Die Wissenschaft kann mir hier bis zum Tod nützliche Informationen liefern. Dass danach einfach Schluss ist - sozusagen meine Benutzerillusion zusammenbricht - kann man empirisch nicht überprüfen. Man kann nachweisen, dass die neurophysiologischen Vorgänge, die mit bestimmten Formen des Erlebens untrennbar einhergehen, zusammenbrechen. Was dies für das subjektive Erleben bedeutet, ist nicht messbar. Ich nehme an, dass es kein subjektives Erleben mehr geben wird. Aufgrund der menschlichen Zukunftsorientierung kann ich dennoch nicht aufhören, mir diese Frage zu stellen.
Auf die dritte Frage, was soll ich hier, kann die Wissenschaft prinzipiell keine Antwort geben. Wenn ich mich einmal entschlossen habe, was ich hier soll bzw. was ich hier will, kann die Wissenschaft mir wertvolle Anhaltspunkte liefern, wie ich das gesollte bzw. gewollte möglichst effektiv erreichen kann. Man kann Religion auch als ein Suchen nach einer Gesetzmäßigkeit verstehen, wo empirisch-wissenschaftlich keine Gesetzmäßigkeiten bestimmt werden können, weil hier nicht kausal sondern teleologisch gedacht wird.
Ferner ist unser Gehirn offenbar so beschaffen, dass wir hinter allem und jedem einen Sinn oder zumindest eine Regelmäßigkeit entdecken wollen, selbst in Situationen, wo es diesen Sinn bzw. diese Regelmäßigkeit nicht gibt. Mit diesem Vorurteil gehen wir auf die Welt zu. Der Vorteil dieses Vorurteils ist, dass unsere Sinnsuche oft genug erfolgreich ist. Letzlich gehen die Wissenschaften aus dieser Disposition hervor. Der Nachteil ist, dass diese Sinnsuche oft genug im Unsinn endet. Der Drang eine Erklärung zu finden ist offenbar so stark, dass wir eine Pseudoerklärung oft leichter akzeptieren können als gar keine.
Zur Akzeptanz von Pseudoerklärungen möchte ich noch folgendes zu bedenken geben. Als kleines Kind sind wir ständig in der Position, Pseudoerklärungen verdauen und akzeptieren zu müssen. Beispielsweise die Behauptung, dass die Erde rund ist, die Menschen auf der Unterseite aber nicht runterfallen. Diese Erklärung widerspricht zunächst allem, was wir aus unserer kindlichen Anschauung wissen. Unsere Fähigkeit zu lernen basiert auch auf dem Vermögen, uns auf Erklärungen, die zu unseren bisherigen Erfahrungen im Widerspruch stehen, zumindest versuchsweise einzulassen. Das ermöglicht uns einerseits, die Relativitätstheorie zu akzeptieren, andererseits akzeptieren wir auch allerlei Humbug, der sich empirisch nicht belegen lässt. Tatsächlich müssen wir Unmengen an Humbug und Pseudoerklärungen verdauen, bevor wir eine Erkenntnisstufe erlangen, die uns erlaubt, eine halbwegs brauchbare Wissenschaftstheorie aufzubauen, vor deren Hintergrund wir dann Wissenschaft und andere Formen des Erkenntniserwerbs zu trennen versuchen.
Schließlich und letztlich möchte ich noch auf den menschlichen Egozentrismus verweisen. Der wichtigste Faktor unserer Lebenswelt sind andere Menschen. Unser Gedeih und Verderben hängt meist davon ab, wie geschickt wir mit Artgenossen umzugehen verstehen. Darum ist unser Gehirn besonders darauf ausgelegt, menschliches Verhalten zu interpretieren. Diese menschliche Denke übertragen wir unwillkürlich auf die Natur, der auf einmal auch Absichten und Motive unterstellt werden. So landet man schnell beim Animismus, der ja bereits eine Religion ist. Auf unserem Weg zu den Höhen wissenschaftlicher Erkenntnis durchwandern wir unweigerlich animistisches Territorium. Ein Kind, das begreift was Elektrizität ist, lernt nicht zunächst die Mathematik, um elektromagnetische Kraftfelder beschreiben zu können. Es erfährt vielmehr, dass in der Batterie Elektronen sind, die danach streben, vom Pluspol zum Minuspol zu kommen. Die Elektronen sind Individuen mit Absichten. Erst später wird es diese animistische Interpretation abstreifen und zu einem wissenschaftlichen Verständnis von Elektrizität gelangen. Es ist dieser Egozentrismus und unser Vorurteil, die Dinge um uns herum im Sinne von Absichten und bewusstem Wollen zu deuten, der uns auch einen Götterhimmel erfinden lässt, der von Wesen bevölkert ist, die viel mit uns gemein haben.
Insgesamt betrachte ich Religionen als eine Nebenwirkung eben jener geistigen Fähigkeiten und Anlagen, die uns ermöglichen, z.B. auch wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Abschließend möchte ich betonen, dass die Wissenschaften nur eines von vielen menschlichen Erkenntnissystemen sind. Wie jedes Erkenntnissystem haben sie Vorteile und Nachteile. Die Annahme, wissenschaftliche Erkenntnis könne als hochwertigere Erkenntnis alle anderen Formen des Wissens nach und nach ersetzen, halte ich für naiv und menschenfeindlich.
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katarakt Gewässer
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 62
Wohnort: Wien
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(#105837) Verfasst am: 20.03.2004, 18:13 Titel: |
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Wenn das Aufkommen der Religion tatsächlich biologische (in diesem Zusammenhang genetische) Ursachen hat, dann ist es recht unwahrscheinlich, dass sie, selbst wenn sie von heute an nicht mehr praktiziert wird, nie wieder auftaucht und Anhänger findet.
Dass Menschen ihrer genetischen Veranlagung entgegenhandeln verlangt viel Konsequenz und vor allem die Fähigkeit, aus Geschichte zu lernen. Wie verbreitet die letztgenannte Eigenschaft ist, sieht man jedes Jahr am 20. April...
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#105839) Verfasst am: 20.03.2004, 18:14 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Für die weltweite Ausbildung von Religionen vermute ich weniger weniger biologische Ursachen
...
Insgesamt betrachte ich Religionen als eine Nebenwirkung eben jener geistigen Fähigkeiten und Anlagen ... |
Hmm :kopfkratz:
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105844) Verfasst am: 20.03.2004, 18:16 Titel: |
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katarakt hat folgendes geschrieben: | Wenn das Aufkommen der Religion tatsächlich biologische (in diesem Zusammenhang genetische) Ursachen hat, dann ist es recht unwahrscheinlich, dass sie, selbst wenn sie von heute an nicht mehr praktiziert wird, nie wieder auftaucht und Anhänger findet.
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Nein, denn Epileptiker kann man heute schnell als solche erkennen und das bikamerale bewusstsein si schon zusammengebrochen. Die wichtigen biologischen Grundlagen fehlen also. Wenn man es nur an der Biologie festmach, dann ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass die Religionen mal aussterben.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#105845) Verfasst am: 20.03.2004, 18:18 Titel: |
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katarakt hat folgendes geschrieben: | Wenn das Aufkommen der Religion tatsächlich biologische (in diesem Zusammenhang genetische) Ursachen hat, dann ist es recht unwahrscheinlich, dass sie, selbst wenn sie von heute an nicht mehr praktiziert wird, nie wieder auftaucht und Anhänger findet. |
Naja, die institutionellen Ausprägungen und den Fanatismus könnte man sehr wohl verhindern, und besonders die bringen ja Leid über die Menschen. Ein bißchen spirituelle Selbstbefriedigung, wer sollte etwas dagegenhaben?
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Nav Gast
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(#105847) Verfasst am: 20.03.2004, 18:20 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | katarakt hat folgendes geschrieben: | Wenn das Aufkommen der Religion tatsächlich biologische (in diesem Zusammenhang genetische) Ursachen hat, dann ist es recht unwahrscheinlich, dass sie, selbst wenn sie von heute an nicht mehr praktiziert wird, nie wieder auftaucht und Anhänger findet. |
Naja, die institutionellen Ausprägungen und den Fanatismus könnte man sehr wohl verhindern, und besonders die bringen ja Leid über die Menschen. Ein bißchen spirituelle Selbstbefriedigung, wer sollte etwas dagegenhaben?
gruß/step |
Auch das Hören geiler Musik oder überirdischer Sex können ja eine gewisse Spiritualität beinhalten.
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#105848) Verfasst am: 20.03.2004, 18:22 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: |
Unerklärliche, aber direkt erfahrbare Dinge... der Wind, die Wellen waren Dinge die man sich nicht erklären konnte, die aber da waren... also muss es jemanden geben, der Wind macht, der Wellen macht und der Bltze schleudert, denn eine Erfahrung hatten auch diese Menschen schon gemacht... es passiert nichts ohne dass es eine Ursache hat... wenn ich die Ursache nicht erkennen kann, dann mache ich eben einen unsichtbaren Gott zur Ursache und schon habe ich eine Erklärung... |
Nun gut- aber mit der Erklärung durch einen Gott schafft sich der Mensch doch im Grunde wieder eine neue Unbekannte.
Warum akzeptiert der Mensch dann einfach nicht, diese unerklärlichen Dinge anzunehmen und sich nicht noch eine weitere Unbekannte aufzuerlegen, deren *Sichtbarkeit* dann gar nicht mehr gegeben ist- während die Entstehung von Blitz und Donner zwar unerklärlich, aber etwas war, dass man sah und fühlte?
Zitat: | das göttliche steckt nicht im Menschen, aber das Bedürfnis, allem eine Erklärung abzuringen. Wenn jetzt die Kenntnisse nicht ausreichen eine natürliche Erklärung zu finden, dann bietet sich ein unsichtbarer, unfassbarer Gott förmlich dazu an... das ist ja auch noch heute zu beobachten... wo spielt denn ein Gott noch eine Rolle? Doch ausschliesslich da, wo die Wissenschaft noch keine oder für manche unzureichende Erklärungen bieten kann.
Und wenn morgen nachgewiesen werden könnte, dass es kein Leben nach dem Tod mehr gibt, wäre auch diese Domäne den Göttern entrissen... |
Wenn der Mensch das Bedürfnis hat, allem eine Erklärung abzuringen, warum dann mit einer weiteren Unbekannten?
Zitat: |
und aus welchem Grund? Weil sie mit aller Gewalt jetzt und sofort eine Erklärung für etwas haben wollen, für das es im Augenblick keine Erklärung gibt oder wo sie die Erklärungen der Wissenschaftler einfach nicht glauben wollen... und da ist es vollkommen schnuppe ob man sich dann auf die Esoterik, auf Sterndeuterei oder den Katholizismus stürzt... die Intention ist überall die gleiche und überall ist es (wie praktisch) nicht beweisbar... |
Aber warum ist der Mensch so? Warum will er immer mit Gewalt alles sofort wissen? Oder eine Erklärung dafür haben? Warum kann er nicht abwarten?
Zitat: |
es ist keine Sehnsucht nach einem Gott sondern die Sehnsucht allem eine Ursache zuweisen zu können oder das Unvermögen das Leben als das zu betrachten was es ist... eine endliche Existenz auf diesem Planeten... |
Also im Grunde, dass Unvermögen der Menschen nicht erkennen zu wollen, dass das Leben im Grunde sinnlos ist?
Aber wenn das so ist, warum haben wir dann das Bedürfnis uns zu vermehren oder weiterzuentwickeln?
Sollen wir nicht erkennen, dass es sinnlos ist? Eine Art Schutzmechanismus- damit wir dem Leben nicht gleich ein Ende setzen? Oder nicht das Bedürfnis haben, uns zu vermehren?
Zitat: | und dafür hast Du natürlich auch irgendwelche Nachweise? Bin ich unvollständig weil ich diesen imaginären Haltegriff nicht benötige? |
Natürlich habe ich keine Nachweise. Es ergibt sich aus den Gedanken, die ich vorher schon geäußert habe.
Wenn du sagst, du kommst ohne den Haltegriff aus, dann ist es genau das was ich schon zu Beginn meinte- warum haben die Menschen nicht einfach akzeptiert - und tun es immer noch nicht- dass *es ist wie es ist* und haben sich eine Erklärung gesucht?
´
Wie man das Wirken durch den Meschen nennt, ist eigentlich ohne Bedeutung. Wenn du sagst, ich brauche diesen *Haltegriff* nicht um mein Leben zu leben, dann ist das eine Art Erkenntnis.
Es ist ein Annehmen deines Lebens, die Art wie du mit deinen Mitmenschen umgehst.
Oft wird von Kirchenvertretern oder von Gläubigen gesagt, Moral und Sitte- gar Überleben sei nur mit einer bestimmten Religion möglich.
Dieser Ansicht bin ich nicht. Denn der Glauben oder die Religion ist meiner Ansicht nach nur eine Äußerung von ähnlichen Aspekten, die Menschen eine Basis zu einer Gemeinschaft geben, die in bestimmten Dingen einen Sinn sehen.
Deshalb kann ich zu keiner Religion oder zu keiner Glaubens - oder auch Nichtglaubensrichtung sagen, sie sei richtig oder falsch.
Es ist einfach eine Grundlage, deren ethischen oder/und sozialen Aspekte ich als die für mich richtigen erachte.
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#105851) Verfasst am: 20.03.2004, 18:24 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Für die weltweite Ausbildung von Religionen vermute ich weniger weniger biologische Ursachen
...
Insgesamt betrachte ich Religionen als eine Nebenwirkung eben jener geistigen Fähigkeiten und Anlagen ... |
Hmm :kopfkratz: |
Hab ich mich unklar ausgedrückt?
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katarakt Gewässer
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 62
Wohnort: Wien
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(#105854) Verfasst am: 20.03.2004, 18:28 Titel: |
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Es geht mir weniger um die Auswirkungen von Religion, als darum, ob das Phänomen als Ganzes vollständig verschwindet und nicht mehr (sprich bei keinem Menschen) auftaucht. Da hab ich so meine Zweifel, vor allem weil Menschen sehr anfällig für ad-hoc Hypothesen sind, in die sie sich dann oft hineinsteigern. Hier ist natürlich die Frage, wo die Grenze zwischen Fehlannahme und Religion liegt.
step: klar hätte ich nichts gegen "spirituelle Selbstbefriedigung", solange, um bei der Metapher zu bleiben, dabei kein anderer nass wird.
Vielleicht sollte der Begriff "Religion" einmal genau definiert und abgegrenzt werden.
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