Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

63 Jahre Hiroshima
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1061602) Verfasst am: 10.08.2008, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Schauen wir doch mal, was der renommierte britische Militärhistoriker Keegan zu alledem zu sagen hat:
"...Die Misere, in die sie durch die Niederlagen von 1944 geraten waren, war groß. Sie führte dazu, dass Anfang 1945 Beamte am kaiserlichen Hof ernsthaft, - wenn auch nur insgeheim - die Möglichkeit einer Abdankung des Kaisers in Erwägung zogen. Sie sahen darin die Chance, den Weg zum Frieden zu ebnen. Im Frühjahr und Sommer des Jahres bemerkte das amerikanische Oberkommando Japans zögerliche und vergebliche Versuche, sich unter sowjetischer Vermittlung aus dem Krieg zurückzuziehen. Die Entscheidung der Amerikaner zum Einsatz von Kernwaffen gegen Japan am 6. u. 9. August war dem Wunsch geschuldet, den Krieg für die Alliierten so schnell und so kräftesparend als nur möglich zu beenden und die Sowjets an einem Eingreifen in die Auseinandersetzung zu hindern. Der sowjetische Einmarsch in der Mandschurei am 9. August war jedoch ein wichtiger Beweggrund für die Japaner, die Bedingungen der Potsdamer Erklärung vom 27. Juli 1945 zu akzeptieren: die bedingungslose Kapitulation. ....Andererseits spielte die Angst vor sozialen Unruhen eine nicht zu vernachlässingende Rolle."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#1061607) Verfasst am: 10.08.2008, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

@rk72:

Wirtschaftskrise, Terrorismus...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1061616) Verfasst am: 10.08.2008, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, gegen den Text ist nichts zu sagen, er ist aber nicht besonders vielsagend. Keiner bestreitet, dass Japan bereits wusste, dass es geschlagen ist und kapitulieren muss. Aber du übersiehst eine wichtige und entscheidende Sache. Japan dachte an die Kapitulation da sie nur noch verloren. Ab einem bestimmten Zeitpunkt war es nur noch eine mathematische Gleichung. USA hatte genug Rohstoffe und Kriegsmaterial, den Japanern ging alles aus. Diese Annahmen galt aber nur unter der Voraussetzung, daß die USA weiter Druck machen, d.h. Krieg führen. Sowohl das Militär, als auch die im Text erwähnten Beamten, gingen von einer Invasion aus. Diese Invasion konnten sie nicht aufhalten, sie konnten diese nur hinauszögern und so teuer wie möglich machen. Wäre USA vor der Insel stehen geblieben, wäre der Druck schlagartig weg gewesen. Der Grund für die Kapitulation wäre weg gewesen. Die Angaben mit dem halben Jahr galten nur unter der Voraussetzung, daß die USA in Japan landet und Japan sich verteidigt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1061618) Verfasst am: 10.08.2008, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
@rk72:

Wirtschaftskrise, Terrorismus...


Der Terrorismus ist in Deutschland keine Kriese.

In einer globalisierten Wirtschaft kann ein einzelner nichts mehr ausrichten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1061645) Verfasst am: 10.08.2008, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Nun, gegen den Text ist nichts zu sagen, er ist aber nicht besonders vielsagend.


Na schön, dann scheppen wir noch ein wenig nach. Es sei noch folgender Brikett aufgelegt:
"Noch März durchfuhren Schiffe mit insgesamt 809000 BRT.die Meeresstraßen, ohne Verluste zu erleiden. Bis Juli hatte sich die Zahl bis auf 168000 verringert, nachdem 126 Handelsschiffe versenkt waren. Zwischen April und Kriegsende liefen 223 Schiffe auf Minen und wurden zerstört, insgesamt 520000 BRT Schiffsraum. Alle anderen Schiffsverluste gingen auf Flugzeugangriffe zurück und betrafen 255 Schiffe mit über 526000 BRT.Aufgrund der Verminung und der Luftangriffe mußte der Hafen von Nagoya im April geschlossen werden, die Häfen von Tokio und Yokohama folgten im Mai. Im Frühjahr und Sommer 1945 befanden sich praktisch jeder der 22 Häfen im Ergebnis der alliierten Operationen mehrmals außer Betrieb.

Über 30% aller Gebäude in Japan wurden zerstört, 13 Mill. Menschen obdachlos gemacht, weitere 8 Mill. mußten evakuiert werden. Auch die jap. Wirtschaft, die im großen Maßen von kleinen Unternehmen und dem Import von Rohstoffen abhing, lag im Schutt und Asche.

Der große Handel, der über dem Pazifik abgewickelt wurde, nahm 1945 nur noch ein Achtel des Umfangs von 1941 ein. Durch den Zusammenbruch des Handels an den Küsten waren die Japaner gezwungen, den Großteil ihrer Transporte auf die Schiene zu verlagern. Doch auch das Eisenbahnnetz war infolge des Bombardements um 25% seiner Kapazität dezimiert worden. Darüberhinaus waren drei Viertel der japanischen Fischereiflotte zerstört.
Ab April 1945 setzten die Japaner die Rste ihrer Flotte für den Import von Kohle und Lebensmitteln ein. Als die amerikanischen Träger- u. Landstreitkräfte auch diese zu bombardieren begannen, näherte sich der Krieg gegen Japan seinem Ende. Einerseits war das Land einfach nicht mehr in der Lage sich zu verteidigen, andererseits war abzusehen, dass die Lebensmittelvorräte nicht mehr bis zum nächsten Frühjahr reichen würden." (Keegan, Atlas Weltkrieg II)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13

Beitrag(#1061650) Verfasst am: 10.08.2008, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

ich glaube die a-bomben wurden u.a./v.a. abgeworfen um sie unter RL bedingungen, und nicht nur an tieren und mit dem unschönen nebeneffekt heimaterde zu verstrahlen, zu testen - die entwicklung bis dahin hatte ja einiges gekostet - und so ein bisschen beweissführung was die waffe drauf hat ist da nicht fehl am platz.
enola gay....heeeave ho!

ist natürlich nur ein gefühlter gedanke.... zwinkern
_________________
....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
useful information for teh womenfolk
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1061665) Verfasst am: 10.08.2008, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

@Peter H.

Wir drehen uns im Kreis. Keiner behauptet, daß Japan nicht am Ende war, aber warum sollten sie deswegen kapitulieren? Zwischen am Ende sein und kapitulieren müssen liegen Welten. Japan war ein Land das ein sehr hohes Blutzoll von sehen Bürgern fordern konnte ohne das sie muckten. Wenn du dich etwas über die Moral der japanischen Soldaten informierst, dann wirst du erfahren, daß es für die eine größere Schande war die Schlacht zu verlieren als ihr Leben zu verlieren. Sehr viele Soldaten haben sich lieber selbst getötet als sich zu ergeben. Was glaubst du wieso das Verhältnis der Opfer zwischen Japan und USA 10:1 war. Wegen der Opferbereitschaft. Und du bsit der Meinung, daß sie kapitulieren, nur weil das Essen knapp wird?


Aber bedenke bitte, wir sprechen hier von Blockade, die du als Alternative eingebracht hast. Das bedeutet die Kämpfe hören auf und man läßt nur keinen rein und raus aus dem Land. Kuba hat zwar keine totale Blockade, hält aber auch schon paar Jährchen aus.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1061667) Verfasst am: 10.08.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
England und USA haben im 2 .WK die deutsche Städte bombardiert und somit direkt und bewusst einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung geführt. Die Theorie war, daß wenn man die deutschen Zivilpersonen nur lang genug bombardiert, sie sich irgendwann erheben und die Nazis stürzen werden. Allerdings, und obwohl Deutschland mehrere Jahre bombardiert wurde, gab es nicht mal den Ansatz einer Revolte. Eher das Gegenteil. Man rückte zusammen.

Bleib auf dem Teppich. Japan war fertig? Ja? Nur ein halbes Jahr aushalten? Warum? Japan ist eine sehr große Insel und kann sich selbst ernähren. Rohstoffe? Wozu? Rohstoffe sind nett und die braucht man auch für einen Krieg außerhalb, aber man braucht sie nicht zum überleben und um das Heimatland zu verteidigen.

Die japanische Bevölkerung war zu dem Zeitpunkt des Atombombenabwurfs schon am hungern.

Ob Verhungern besser ist als bei einer Explosion zu sterben möchte ich bezweifeln. Der japanischen Führung war das ja offensichtlich egal, Hauptsache sie behalten nach dem Krieg die Kontrolle.
_________________
"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1061669) Verfasst am: 10.08.2008, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Die japanischen Soldaten waren im Großen und Ganzen so, wie von dir beschrieben, das will ich garnicht mal bestreiten, sieht man mal von den Kwantung-Heimkehrern ab.
Unter der Zivilbevölkerung sah es gewiss anders aus. Hier bestand für den Staatsapparat sowie den Amerikanern die Befürchtung, dass ein Volksaufstand sehr real sei. Dies wäre dann in eine Volksrepublik Japan hinausgelaufen.
Doch hier noch was zur Blockade. Warum zusammen mit einem weiteren Flächenbombardement wurde diese Option nicht ernsthaft erwogen, obwohl doch erfolgreich. Schließlich kann keine Truppe wirkungsvoll kämpfen, wenn der Nachschub fehlt, siehe Rommel in Afrika.
Die USA mußten davon ausgehen, dass die SU eine Invasion beginnend auf Hokkaido, vorgenommen hätten, so eine Blockade in Gang gesetzt wäre. Entsprechende Begehrlichkeiten und Pläne gab`s sehr wohl in der UdSSR-Führung. In Windeseile hätte die Rote Armee den Widerstand auf den Inseln gebrochen. Als Beweis möge die Zerschlagung der immerhin 1 Mill. Mann starken Kwantung Armee, der stärksten jap. Landstreitmacht, dienen. Innerhalb einer Woche, war die regelrecht zerhämmert.
Unter Zuhilfenahme der Sowjets wäre es ganz gewiß zusätzlich zu Volksaufständen gekommen.
Beweis: Die Heimkehrer der Kwantung Armee waren oftmals roter Gesinnung!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13

Beitrag(#1061694) Verfasst am: 10.08.2008, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
England und USA haben im 2 .WK die deutsche Städte bombardiert und somit direkt und bewusst einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung geführt. Die Theorie war, daß wenn man die deutschen Zivilpersonen nur lang genug bombardiert, sie sich irgendwann erheben und die Nazis stürzen werden. Allerdings, und obwohl Deutschland mehrere Jahre bombardiert wurde, gab es nicht mal den Ansatz einer Revolte. Eher das Gegenteil. Man rückte zusammen.

Bleib auf dem Teppich. Japan war fertig? Ja? Nur ein halbes Jahr aushalten? Warum? Japan ist eine sehr große Insel und kann sich selbst ernähren. Rohstoffe? Wozu? Rohstoffe sind nett und die braucht man auch für einen Krieg außerhalb, aber man braucht sie nicht zum überleben und um das Heimatland zu verteidigen.

Die japanische Bevölkerung war zu dem Zeitpunkt des Atombombenabwurfs schon am hungern.

Ob Verhungern besser ist als bei einer Explosion zu sterben möchte ich bezweifeln. Der japanischen Führung war das ja offensichtlich egal, Hauptsache sie behalten nach dem Krieg die Kontrolle.


nicht zu vergessen all die generationen die die folgen der verstrahlung noch heute tragen müssen - oder der grosse teil der eben nicht so schnell 'explodierte' sondern tage, wochen und jahrelang langsam seiner haut und innerein beim auflösen zugucken konnte. Mit den Augen rollen
_________________
....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
useful information for teh womenfolk
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1061712) Verfasst am: 10.08.2008, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die japanischen Soldaten waren im Großen und Ganzen so, wie von dir beschrieben, das will ich garnicht mal bestreiten, sieht man mal von den Kwantung-Heimkehrern ab.
Unter der Zivilbevölkerung sah es gewiss anders aus. Hier bestand für den Staatsapparat sowie den Amerikanern die Befürchtung, dass ein Volksaufstand sehr real sei. Dies wäre dann in eine Volksrepublik Japan hinausgelaufen.


Ach, auf die Befürchtungen kriegführender Staaten darf man nichts geben. Das Beispiel mit Deutschland und der Bombardierung der Städte habe ich ja gegeben. Und Volksaufstände gibt es nicht so schnell. Ein altes Beispiel ist SU, wo es Millionen Hungertod gab. Ein etwas aktuelleres ist Nord Korea mit etwa 2 Millionen Hungertode. Die sind aber kein Problem. Wir haben nicht mal von einem Ansatz für einen Volksaufstand gehört. Das sind keine Naturkatastrophen, das sind Fehlplanungen gewesen.

Zitat:
Doch hier noch was zur Blockade. Warum zusammen mit einem weiteren Flächenbombardement wurde diese Option nicht ernsthaft erwogen, obwohl doch erfolgreich. Schließlich kann keine Truppe wirkungsvoll kämpfen, wenn der Nachschub fehlt, siehe Rommel in Afrika.


Rommel war in Afrika und Afrika war nicht das Heimatland. Das eine ist irgendein unwichtiges stück Land verteidigen, das andere die Heimat verteidigen. Die verteidigt man auch mit Stöcken.

Zitat:
Die USA mußten davon ausgehen, dass die SU eine Invasion beginnend auf Hokkaido, vorgenommen hätten, so eine Blockade in Gang gesetzt wäre. Entsprechende Begehrlichkeiten und Pläne gab`s sehr wohl in der UdSSR-Führung. In Windeseile hätte die Rote Armee den Widerstand auf den Inseln gebrochen. Als Beweis möge die Zerschlagung der immerhin 1 Mill. Mann starken Kwantung Armee, der stärksten jap. Landstreitmacht, dienen. Innerhalb einer Woche, war die regelrecht zerhämmert.


Den Wiedersend gebrochen? Wohl nicht. Die Kwantung Armee war auf dem Festland, es war also nicht Japan. Das was besiegt wurde war nicht der kampferfahrene Teil der Kwantung Armee, sondern der schlecht ausgerüstete Teil der lediglich überwacht war.

Ich will nicht sagen, daß die SU Armee keine Größe war mit der man rechnen konnte, aber du rechnest letztendlich Opfer gegen Opfer auf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1061787) Verfasst am: 10.08.2008, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kwangtung-Armee besass 5360 Geschütze, 1115 Panzer sowie 1800 Flugzeuge. Für japanische Verhältnisse recht viel. Was hätten sie also bei einer Invasion auf Hokkaido den Sowjets entgegenstellen können? Fast garnix. Innerhalb von wenigen Tagen - höchstens einigen wenigen Wochen - wären sie zermalmt worden, wie das Beispiel der Invasion auf den Kurilen zeigte!
Das stark befestigte Okinawa wurde selbst von den USA unter geringen Verlusten geknackt.
Und nochmals der Hinweis, es gab eine kommunistische Stimmung unter recht beachtlichen Teilen der Bevölkerung, am Kriegsende sowie danach!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062131) Verfasst am: 11.08.2008, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Kwangtung-Armee besass 5360 Geschütze, 1115 Panzer sowie 1800 Flugzeuge. Für japanische Verhältnisse recht viel.


Mit der Kwangtung-Armee ist es so eine Sache, denn zum Ende des Krieges wurden die kampferprobten und gut ausgerüsteten Teile an oder in den Pazifik verlegt. Was dann übrig blieb waren die eher wenig kampferprobten und schlecht ausgerüsteten Teile. Deshalb weiß ich nicht was ich von den Zahlen halten soll und ob sie für die ganze Armee gelten oder die übrig gebliebenen Teile.

Zitat:
Was hätten sie also bei einer Invasion auf Hokkaido den Sowjets entgegenstellen können? Fast garnix. Innerhalb von wenigen Tagen - höchstens einigen wenigen Wochen - wären sie zermalmt worden, wie das Beispiel der Invasion auf den Kurilen zeigte!
Das stark befestigte Okinawa wurde selbst von den USA unter geringen Verlusten geknackt.


Ich weiß nicht wie du auf geringe Verluste kommst. Nach meiner Kenntnis gab es über 120.000 Opfer und auch die amerikanischen Verluste waren sehr groß. Bei den Japanern sollen es 113.000 gewesen sein, bei den Amerikanern 12.300. Dazu kommen noch die Verwundeten. Wir haben hier also über 120.000 Opfer nur bei der Erstürmung einer Insel.

Zitat:
Und nochmals der Hinweis, es gab eine kommunistische Stimmung unter recht beachtlichen Teilen der Bevölkerung, am Kriegsende sowie danach!


Das sagt nicht viel aus. Ich will nicht sagen, daß es keine Demos gegeben hätte, aber sowas hätte man unterdrückt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1062209) Verfasst am: 11.08.2008, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Okinawa war für die Japaner so was wie das letzte Großaufgebot. Und nimmt man deine Zahlen, dann wird ersichtlich, dass die Verluste für die USA deutlich geringer ausfielen. Ist ja auch klar, wer mitunter nur mit Stöcken und Sensen, Messern, Flinten etc. bewffnet ist, hat einer modernen Armee nix ernsthaftes entgegenzusetzen.
Ich darf übrigens noch erwähnen, dass die Rote Armee ja nicht nur die Kurilen zurückeroberte, sondern auch die Insel Sachalin. Dies vollzog sich ziemlich rasch.
Noch was zu der sich ausbreitenden kommunistischen Stimmung in Japan. Sicherlich können Demos niedergeschlagen werden. Bei Massenstreiks ist das jedoch schon ne andere Sache.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1062277) Verfasst am: 11.08.2008, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Okinawa war für die Japaner so was wie das letzte Großaufgebot. Und nimmt man deine Zahlen, dann wird ersichtlich, dass die Verluste für die USA deutlich geringer ausfielen. Ist ja auch klar, wer mitunter nur mit Stöcken und Sensen, Messern, Flinten etc. bewffnet ist, hat einer modernen Armee nix ernsthaftes entgegenzusetzen.
Ich darf übrigens noch erwähnen, dass die Rote Armee ja nicht nur die Kurilen zurückeroberte, sondern auch die Insel Sachalin. Dies vollzog sich ziemlich rasch.
Noch was zu der sich ausbreitenden kommunistischen Stimmung in Japan. Sicherlich können Demos niedergeschlagen werden. Bei Massenstreiks ist das jedoch schon ne andere Sache.


Okinawa war mitnichten das letzte Großaufgebot. Das letzte Großaufgebot, gegen das die Amerikaner nicht anstürmen wollten, war für die Bucht südlich von Kyushu geplant. Die Japaner hatten für dort 10000 Kamikazeflugzeuge, 900000 Soldaten und über eine Millionen Zivilisten, teilweise nicht einmal mit Messern bewaffnet veranschlagt.

Wenn ich die Wahl habe ob ich Zehntausende eigene Soldaten opfere um Hundertausende von Japanern zu töten oder zwei Atombomben abschmeisse fällt mir die Entscheidung nicht wirklich schwer.
_________________
"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1062296) Verfasst am: 11.08.2008, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Gut das letzte Großaufgebot an Soldaten war Okinawa sicherlich nicht. Gemeint war aber ein letztes Großaufgebot mit halbwegs modernen Waffen.
Es steht übrigens nicht zur Auswahl Opferung eigener Soldaten oder A-Bombe, sondern Blockade versus Bombe.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062305) Verfasst am: 11.08.2008, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Die Zahlen kann ich bestätigen. Das Militär hat zur Verteidigung des Mutterlandes noch genug Soldaten.

Ein interessanter Hinweis wäre noch, daß in Okinawa erstens auch die Zivilbevölkerung die US Soldaten angriff, und zweitens als es keine Hoffnung gab, etwa 1/3 der Zivilbevölkerung Selbstmord begingen. Man sollte also auch diesen Fanatismus und Entschlossenheit nicht übersehen. Was passiert wäre wenn Amerika das Mutterland angegriffen hätte, beleibt Spekulation, aber wenn man das hochrechnet was auf den Inseln passiert ist, dann kann man erwarten, daß die Opfer in die hunderttausende gingen.

Letztendlich bleibt hier nur eine Prinzipienfrage ob man die A-Bombe ablehnt und das Mehr an Opfern dafür akzeptiert hätte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062315) Verfasst am: 11.08.2008, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Gut das letzte Großaufgebot an Soldaten war Okinawa sicherlich nicht. Gemeint war aber ein letztes Großaufgebot mit halbwegs modernen Waffen.
Es steht übrigens nicht zur Auswahl Opferung eigener Soldaten oder A-Bombe, sondern Blockade versus Bombe.


Wie ich schon sagte, eine Blockade hätte wenig gebracht. Ein so großes Land kriegt man nicht durch Blockade klein.

Man sollte aber auch den moralischen Aspekt nicht übersehen. Für dich wäre es wahrscheinlich kein Problem, aber der Krieg im Pazifik hat USA an die 90.000 Opfer gekostet, plus Verwunderte. Wenn man so viel geopfert hat, bleibt man nicht einfach vor der Insel stehen. Das hätte kein Mensch in den USA verstanden. 90.000 wofür? Um paar Inseln zu erobern? Und dann mit paar Schiffen um die Insel schippern damit die nichts rein und raus bringen? Aus was stützt du deinen Zusammenbruch und Kapitulation? So ein großes Land kriegt man nicht klein durch Blockade. Japan hat sich vorher 1.000 Jahre abgeschottert, es hätte wieder machen können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1062323) Verfasst am: 11.08.2008, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Rein militärisch wäre ja noch eine andere Option möglich gewesen. Man hätte durchaus der Sowjetunion den Sturm auf Hokkaido zubilligen können. Die standen schon abmarschbereit da. Natürlich mit der Maßgabe, dass dann für Japan eine gemeinsame Besatzung fällig gewesen wäre. Doch genau das wollten die USA eben nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062333) Verfasst am: 11.08.2008, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Man hätte nur die Soldaten ausgetauscht, die Anzahl Opfer wären die gleichen geblieben. Sind die Russen weniger wert gewesen? Wohl nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1062337) Verfasst am: 11.08.2008, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, aber es war der Wunsch der SU Japan - mit - zuerobern.

Warum wurde eigentlich der Kaiserpalast nicht von der US-Luftwaffe in Schutt und Asche gelegt? Die moralische Wirkung des Todes von Hirohito wäre enorm gewesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
rk72
gesperrt



Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1062397) Verfasst am: 11.08.2008, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Nein, aber es war der Wunsch der SU Japan - mit - zuerobern.


Du überschätzt das. Natürlich hätte man die Russen dort nicht gern gesehen, aber Japan war zu diesem Zeitpunkt nur eines. Der Feind.

Zitat:
Warum wurde eigentlich der Kaiserpalast nicht von der US-Luftwaffe in Schutt und Asche gelegt? Die moralische Wirkung des Todes von Hirohito wäre enorm gewesen.


Du vergisst eines, auch ein erobertes Land muß regiert und unter Kontrolle gebracht werden. Entweder hat man ein Land unkontrollierter Japaner oder man hat den Kaiser und bringt ihn dazu, daß die Leute sich ruhig verhalten.

Übrigens, ich hab eine Zahl. Durch die Eroberung der Inseln war USA irgendwann in der Lage Japan zu bombardieren. Die letzte Bombardierung Tokios vor der A-Bombe (hat zwei Tage gedauert), hat 80.000 Opfer gekostet. So viele Opfer die A-Bombe auch gekostet hat, die Opferzahlen konnten locker auch konventionell beigebracht werden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1062529) Verfasst am: 11.08.2008, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:

Übrigens, ich hab eine Zahl. Durch die Eroberung der Inseln war USA irgendwann in der Lage Japan zu bombardieren. Die letzte Bombardierung Tokios vor der A-Bombe (hat zwei Tage gedauert), hat 80.000 Opfer gekostet. So viele Opfer die A-Bombe auch gekostet hat, die Opferzahlen konnten locker auch konventionell beigebracht werden.


So weit so richtig. Schlimmer noch, insgesamt wurden weit mehr als 100000 Menschen allein in Tokio durch Bombenangriffe getötet. Das sind dreimal soviel an Toten wie in Dresden. Etwa 50% der Stadt waren dem Erdboden gleichgemacht.
Was ist also an Hiroshima und Nagasaki daher anders? Noch heute sterben Menschen an der Atomverstrahlung. Jahrzehntelang erkrankten Menschen durch die Atombombeneinsätze und gingen langsam aber unaufhaltsam schmerzvoll dem Tod entgegen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1062598) Verfasst am: 11.08.2008, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:

Du vergisst eines, auch ein erobertes Land muß regiert und unter Kontrolle gebracht werden. Entweder hat man ein Land unkontrollierter Japaner oder man hat den Kaiser und bringt ihn dazu, daß die Leute sich ruhig verhalten.



Das ist nicht stichhaltig. Im Krieg bringt das Chaos des Feindes ja nur Nutzen, danach hat er bei einer bedingungslosen Kapitulation zu parieren, was ja auch funktioniert, siehe Deutschland. Da gab`s schließlich auch keine Führung mehr, sondern nur noch die Militärbehörden. Das lief alles recht glatt. Man darf nicht vergessen, dass bei einer Totalkapitulation alle und alles gebeugt und geknickt, aber auch erleichtert ist, dass nun der Spuk ein Ende hat.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1077437) Verfasst am: 31.08.2008, 03:53    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:

Wieso eine Entschuldigung? Es war Krieg, es war eine Aktion


Bist du ein Rassist oder ein Menschenverachter? Oder vielleicht auch einfach nur be...


Wenn man ne Atombombe (oder auch zwei) in den USA zünden und Millionen Menschen verstrahlen würde, DAS WÄRE Krieg und das beste: Es wäre noch nichtmal ein Angriff - sondern nur eine Retourkutsche. Ein "Payback".
"Payday", liebes, amerikanisches Volk. Betet mal lieber, das sich niemand von euren vielen, historischen, oder auch heutigen Opfern so rächen kann... >_>


Wenn ich solchen Ultraterror wie Hiroshima ansehe und dann so Menschenverachtende Kommentare, kann ich nur den Kopf schütteln...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1077448) Verfasst am: 31.08.2008, 08:08    Titel: Antworten mit Zitat

Volle Zustimmung Uriziel!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Seite 3 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group