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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#1068599) Verfasst am: 19.08.2008, 16:14 Titel: |
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@fwo
Zitat: | Das versteh ich nicht. Es kann doch nur einer der richtige sein ... |
wie konnte ich das vergessen ...
Erwin
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#1068640) Verfasst am: 19.08.2008, 17:01 Titel: |
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Ohne jetzt alles gelesen zu haben hätte ich da noch ein paar Anmerkungen, Ergänzungen und Zusammenfassungen:
Verschiedene Klassen von Göttern: Es gibt verschiedene Klassen von Göttern. Ob ich negativer Atheist, positiver Atheist, Agnostiker, Nonkognitivist oder Theist (!) bin, hängt davon ab, zu welcher Klasse von Göttern der entsprechende Gott gehört. Es gibt Götter, die nicht in die Welt eingreifen, transzendent sind (was bedeutet: "irgendwie übernatürlich") und keine Schöpfer, gegenüber denen bin ich Agnostiker (wie übrigens fast alle Gottgläubigen auch). Es gibt immanente Götter, und wenn man definiert, dass Gott "die Welt selbst" ist (Pantheismus), dann bin ich Theist (also genauer: Pantheist), weil ich keinen Zweifel habe, dass die Welt existiert. Nonkognitivist (also starker Atheist) bin ich gegenüber allen Göttern, die sinnfrei sind, also etwa selbstwidersprüchlich definiert. Starker Atheist bin ich auch gegenüber den Göttern, bei denen das Übergewicht an Argumenten dagegen spricht. Negativer Atheist bin ich gegenüber jenen Göttern, die sich mit der Vernunft vereinbaren lassen.
Beweis der Nichtexistenz: Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Vorurteil lässt sich Nichtexistenz beweisen. Wer aber einen 100%igen Beweis erwartet, den muss ich enttäuschen - ich kann nicht einmal beweisen, dass Pilze keine außerirdischen Raumschiffe sind, die zur Erde gesandt wurden, um uns auszuspionieren (Dennett). Es gibt Gründe, Argumente, Beweise und Evidenzen, mit fließenden Übergängen und verschiedener Stärke. Die Überzeugungskraft von Argumenten hängt auch davon ab, ob man die Prämissen teil oder nicht.
Wie beweist man Nichtexistenz? Mit dem Modus Tollens. Das funktioniert sogar noch besser als der Beweis der Existenz und geht so:
Wenn A, dann B.
Nicht B.
============
Folglich Nicht A.
Beispiel:
Wenn ein Stein mit genügender Wucht durch eine Fensterscheibe fliegt, dann zerbricht diese.
Die Scheibe ist nicht zerbrochen.
======================
Folglich existiert kein Stein, der durch die Scheibe gefolgen ist (Modus Tollens)
Umgekehrt ist die Existenz eines Steins, der durch die Fernsterscheibe flog, schwerer zu beweisen:
Wenn ein Stein mit genügender Wucht durch eine Fensterscheibe fliegt, dann zerbricht diese.
Die Scheibe ist zerbrochen.
======================
Folglich existiert Stein, der durch die Scheibe gefolgen ist.
Das ist kein Beweis, denn die Fensterscheibe könnte durch einen Knall, durch heftiges Zuschlagen des Fensters oder durch einen Baseballschläger zerbrochen sein etc. pp.
Allgemein gilt: Man kann die Existenz eines Gottes widerlegen, wenn man entweder nachweist, dass mindestens eine seiner Eigenschaften widersprüchlich ist, oder dadurch, dass seine Existenz eine bestimmte Konsequenz haben muss, die aber nicht zu beobachten ist. Stark vereinfachtes Beispiel:
Wenn der (christliche) Gott existiert, dann wird er Gebete erhören.
Laut den Studien STEP und MANTRA gibt es keine Gebetserhörung.
===========================================
Folglich existiert kein Gott, der Gebete erhört (Modus Tollens).
Natürlich kenne ich die Ausreden der Gläubigen, warum STEP und MANTRA keine Ergebnisse gebracht haben, ich will hier aber nicht alle Argumente und Gegenargumente aufführen (deswegen ist das ja auch nur ein einfaches Beispiel).
Transzendente Götter: Da die Logik keinerlei ontologische Voraussetzungen hat, gilt sie selbstverständlich auch für transzendente Götter, speziell, wenn diese in der Welt wirken. Götter, die nicht in der Welt wirken, interessieren niemanden und sind nicht Bestandteil organisierter Religionen, sie sind irrelevant. Niemand macht sich die Mühe und glaubt und irrelevante Götter, auch kein Gläubiger.
Dass Götter nicht der Logik unterliegen, ist reiner Unsinn. Und nur reiner Unsinn unterliegt keinerlei Logik, speziell, wenn es um Tatsachenbehauptungen, Existenzbehauptungen und Ursache-Wirkungs-Beziehungen geht. Wenn ein Gott in der Welt wirkt, ist für sein Handeln die Logik bereits vorausgesetzt, sonst ist es sinnfrei, von einer "göttlichen Ursache" für etwas zu reden. Ohne Logik gibt es keine Kausalität. Ob die Götter transzendent, immanent oder total verpennt sind, spielt keine Rolle. Man lasse sich von Gläubigen diesen Unsinn nicht einreden, sonst ist man selbst der Dumme, und nicht der Gläubige.
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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Myron Pansomatist
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3625
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(#1068669) Verfasst am: 19.08.2008, 17:49 Titel: |
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Volker hat folgendes geschrieben: |
Beweis der Nichtexistenz: Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Vorurteil lässt sich Nichtexistenz beweisen. Wer aber einen 100%igen Beweis erwartet, den muss ich enttäuschen - ich kann nicht einmal beweisen, dass Pilze keine außerirdischen Raumschiffe sind, die zur Erde gesandt wurden, um uns auszuspionieren (Dennett). Es gibt Gründe, Argumente, Beweise und Evidenzen, mit fließenden Übergängen und verschiedener Stärke. Die Überzeugungskraft von Argumenten hängt auch davon ab, ob man die Prämissen teil oder nicht.
Wie beweist man Nichtexistenz? Mit dem Modus Tollens. Das funktioniert sogar noch besser als der Beweis der Existenz und geht so:
Wenn A, dann B.
Nicht B.
============
Folglich Nicht A. |
Richtig, atheologische Argumente weisen typischerweise dieses logische Schema auf:
Wenn (der soundso charakterisierte) Gott existiert, dann X.
...
Es ist nicht der Fall, dass X.
Folglich ist es nicht der Fall, dass (der soundso charakterisierte) Gott existiert.
Klassisches Beispiel (in seiner einfachsten Form):
Wenn der vollkommen gute Gott existiert, dann gibt es auf Erden keine Übel.
Es ist nicht der Fall, dass es auf Erden keine Übel gibt.
Folglich ist es nicht der Fall, dass der vollkommen gute Gott existiert.
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Jossele anerkannter Nichtsnatz
Anmeldungsdatum: 01.05.2008 Beiträge: 352
Wohnort: Freiburg
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(#1068702) Verfasst am: 19.08.2008, 18:26 Titel: |
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Man kann auch die Frage stellen an was glaubt der Gläubige? An Gott. Ist Gott vernünftig und somit der Glaube an ihn auch?
Gott selbst lässt sich nicht betrachten. Die Formen in denen er sich laut religiöser Aussagen zeigt, sind Formen, die interpretiert werden müssen. Es steigt kein Gott vom Himmel, richtet eine große Katastrophe und sagt dann: Seht her, ich bin Gott ich kann das. Der klassische Weg solche Vorstellungen zu rechtfertigen ist der, dass mit der Komplexität und dem wundersamen Zusammenpassen aller Dinge (das Universum ist Mathematisch organisiert etc.) an sich sozusagen der Beweis vorliege, dass dies nicht alles aus purem Zufall (wobei nicht näher erklärt wird, was denn Zufall im Zusammenhang mit dem Entstehen allen Seins eigentlich ist) entstanden sein kann. Eine Setzung, die als gegebene Tatsache aufgefasst wird. Ein Schluss der, so in sich selbst geschlossen, eher einen Wunsch denn eine Wirklichkeit wiedergibt.
Alle weiteren Versuche Gott selbst als gegeben zu erklären enden auf der Ebene der Vorstellung. Nie geht es darüber hinaus.
Sollte der Mensch Gottes Produkt sein - ich wäre nicht beeindruckt. Das ist das beste, was ein allmächtiges Wesen hinbekommt? Also ehrlich. Die daraus folgenden, in sich gewundenen Begründungen, die um die Frage der Freiheit der Entscheidung geflochten sind, sind ebenso fehlerbehaftet, wie die Erklärungen für Gottes Existenz selbst.
Benutzt man den Begriff Vernunft, ist es vielleicht ganz gut sich einig zu werden von was man da spricht.
In der Pädagogik gab es eine Zeit lang die Tendenz, die Vernunftskomponente sehr hoch zu halten. Ein Spiel war dann gut, wenn es selbst sinnfrei war, aber on the longrun irgendeinem Zweck diente. Um die Vernunft wirklich überall mit einfließen zu lassen wurde der Begriff der emotionalen Intelligenz (ich denke bis heute es ist Intuition und Instinkt gemeint) häufig gebraucht. Es war offensichtlich, dass es Kinder gab, die besser waren, nicht weil sie schlauer waren, aber weil sie z. B. bessere Teamspieler waren. Es gibt Leistungsformen, die sehr wichtig sind und sich schlecht in empirischer Form untersuchen und darstellen lassen. Soziale Leistungen gehören da mit dazu.
Aber ähnlich wie mit dem Versuch von verschiedenen Logiken zu sprechen, ist es mit dem Versuch Vernunft auf alles aufzustülpen, was es gibt, nur um es zu legitimisieren.
Der Caipi-Rausch ist nicht vernünftig, aber hin und wieder echt Klasse, auch wenn am nächsten Morgen der Schädel platzt!
Die Ablehnung des Gottesglaubens hat bei mir noch andere Gründe als die reine Vernunftsfrage. Gottesglaube bedeutet für mich auch sich unreflektiert zum Spielball anderer zu machen. Man gibt seine Verantwortung teilweise ab und verliert dadurch teilweise seine Mündigkeit. Das und eine unendliche Kette logischer Fehler, verbunden mit einer nicht gerade rühmlichen Geschichte (je nach Religion auch Gegenwart), lassen mich vom Glauben an Gott als Vernunftshandlung, absehen.
Jossele
_________________ Also wenn sie meinen sie müssen, dann sollen sie doch, wenn sie können ...
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1068793) Verfasst am: 19.08.2008, 19:44 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | @arenabay
Zitat: | Es geht doch nur um die Frage, ob der Glaube an einen Gott, der Vernunft widerspricht |
eindeutig "JA" ! Als vernünftiger Mensch sollte man (wenn überhaupt, dann) an alle Götter glauben, einfach weil dann die Wahrscheinlichkeit höher ist, daß "der Richtige" dabei ist ...
Erwin |
Das ist eine richtige Aussage in Bezug auf die menschlich vielfältige kulturelle Prägung.
Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einander.
Das bringt natürlich die Frage nach dem berühmten religiösen Gen auf, die ich nicht behandeln kann, weil mir da das Wissen zu fehlt. Es ist mir aber noch nichts bekannt, dass es das ggf nicht geben könnte...
Weiter ist die Vorstellung von Gott in jedem Kopf sicher verschieden, denn jeder fragt sich in unterschiedlicher Form wer bin ich, was bin ich, wohin geh ich... Sinn ist halt für jeden etwas anderes und reflektiert sich anders als.... wenn a dann b und wenn a nicht dann b nicht.......
Das Beharren darauf den gültigen Gott zu haben, der allen anderen überlegen ist, denke ich, ist nur noch den "Schmalspurdenkern" in Sachen Gott zu zuschreiben.
Die christliche Ausdeutung von Gott hat für mich einen großen Vorteil, denn sie ermöglicht -immer für mich - nach heutigem Stand den höchstmöglichen Erklärungsansatz , warum es einen Gott geben kann ( u.a. Robert Spaemann in FAZ am Sonntag 22.10 2006 S. 15 ). Leibnitz hat die Theodizee-Problematik erkannt und diese Erkenntnis ist doch kein Gegenargument gegen den Glaube an Gott... Dies spiegelt doch nur ein Unverständnis des menschlichen Denkens in der Kategorie des menschlichen Denkens...... muss sich Gott dem menschlichen Denken beugen ?
Die Behauptung, das Glauben im Sinne einer christlichen Ausrichtung den Menschen willfähig gegen irgendeine Indoktrinierung macht, halte ich für gewagt und für ein Argument in dem heute üblichen "Glaubenskampf". Für mich kann ich das ausschließen.....
Wenn jemand in seiner Lebensgestaltung vernunftgemäß handelt, kann ihn der Glauben nur stärken und deshalb gibt es - für mich - da keinen Widerspruch ......
sine fidem nulla ratio
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vanini registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.04.2008 Beiträge: 847
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(#1068893) Verfasst am: 19.08.2008, 21:08 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einandern. |
Wofür sollte dieser Umstand ein Argument sein? Es haben sich seit Anbeginn ja bekanntlich auch alle Kulturen gegenseitig regelmäßig die Köpfe eingeschlagen. Und das in einem Maße, dass sich Geschichte in weiten Teilen lediglich als die Aufzählung von Kriegen und deren Folgen präsentiert. (Auf die Beteiligung der jeweiligen Gottes- bzw. Göttervorstellungen an diesen über alle Maßen "vernünftigen" Erscheinungen menschlicher Zivilisation sei an dieser Stelle nur einmal verwiesen...)
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Das Beharren darauf den gültigen Gott zu haben, der allen anderen überlegen ist, denke ich, ist nur noch den "Schmalspurdenkern" in Sachen Gott zu zuschreiben.
Die christliche Ausdeutung von Gott hat für mich einen großen Vorteil, denn sie ermöglicht -immer für mich - nach heutigem Stand den höchstmöglichen Erklärungsansatz , warum es einen Gott geben kann ( u.a. Robert Spaemann in FAZ am Sonntag 22.10 2006 S. 15 ). Leibnitz hat die Theodizee-Problematik erkannt und diese Erkenntnis ist doch kein Gegenargument gegen den Glaube an Gott... Dies spiegelt doch nur ein Unverständnis des menschlichen Denkens in der Kategorie des menschlichen Denkens...... muss sich Gott dem menschlichen Denken beugen ? |
Es ist schon recht amüsant, wenn du diejenigen, welche "ihren Gott" allen anderen als überlegen betrachten, als "Schmalspurdenker" titulierst. Denn da diese Überzeugung von der Überlegenheit des eigenen Glaubens bekanntlich allen Gottesvorstellungen inklusive ist, erklärst du damit alle diese Gläubigen zu "Schmalspurdenkern". Und wenig überraschend erklärst auch du dann im nächsten Moment - von Hinten durchs Knie - die "Überlegenheit" der von dir präferierten christlichen "Gottesausdeutung"...
Was nun die immer und immer wieder bemühten "Gottes-Argumente", auch die von Christen vorgetragenen, angeht, waren und sind sie stets nur für diejenigen "plausibel", welche ihrem Gottesglauben auch ohne diese Argumente anhängen. Doch ob nun in der Formulierung von Spaemann oder anderen - immer handelt es sich dabei in der eigenlichen Substanz um nichts weiter als die weiter oben bereits erwähnten "Gottesbeweise", welche die neuzeitliche Philosophie schon längst als nutzlosen Budenzauber enttarnt hat.
Und was den Leibnitz und seine Theodizee angeht, so ist dieses eines der anschaulichsten Paradebeispiele des unvereinbaren Gegensatzes zwischen der Suche nach Erkenntnis und religiöser Glaubensargumentation. Denn während Leibnitz in seiner naturwissenschaftlichen Arbeit zweifellos Großes geleistet hat, eben weil er dort nach Erkenntnis suchte, stand er in seinen philosophischen Unternehmungen immer wieder vor dem Widerspruch zwischen religiösem Dogma und der offen zu Tage liegenden Beschaffenheit der Welt. Wäre es dem Leibnitz auch da allein um Erkenntnis gegangen, hätte er auch darin Großes leisten können. So aber, da für ihn das religiöse Dogma (also z.B. die unendliche Güte Gottes) gelten musste, komme was auch immer da wolle, suchte der arme Leibnitz in diesen Fällen die "Lösung" in der Aufstellung der absurdesten Sophismen, die einem bisweilen wirklich die Fußnägel hochrollen.
Und speziell des Leibnitzens "Theodizee" ist wegen ihrer Absurdität seit jeher und völlig zu Recht nicht nur ein Gegenstand des philosophischen Spottes geworden (als berühmtestes Beispiel ist da wohl Voltaires "Candide" zu nennen), sondern eben auch eine aufklärerische Mahnung, dass die Suche nach Erkenntnis mit jeglichem religiösen (bzw. allegemein: ideologischen) Dogma unvereinbar ist und dass, wo dieses das Primat beansprucht, keine Erkenntnis zu erlangen ist!
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Die Behauptung, das Glauben im Sinne einer christlichen Ausrichtung den Menschen willfähig gegen irgendeine Indoktrinierung macht, halte ich für gewagt und für ein Argument in dem heute üblichen "Glaubenskampf". |
Die Geschichte des Christentums belegt da aber, wie jedermann weiß, etwas gänzlich anderes!
Allerdings bei Weitem nicht nur die Geschichte. Denn während sich der christliche Glaube zu allen, selbst zu seinen blutigsten Zeiten, als sie unüberbietliche Summe aller höchster Ethik inszenierte, zeigt ein etwas genauerer Blick auf seine Lehren und da insbesondere auf die so hochgelobte Bibel, dass das Unheil, welches der christliche Glaube über die Menschen vieler Zeiten gebracht hat, im Kern dieser Lehre selbst begründet ist!
_________________ Was immer DAS GANZE auch sein mag: Es hat mit einem MEHR oder WENIGER von SUMMEN von TEILEN gar nichts zu tun!
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1068912) Verfasst am: 19.08.2008, 21:26 Titel: |
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vanini hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einandern. |
Wofür sollte dieser Umstand ein Argument sein? Es haben sich seit Anbeginn ja bekanntlich auch alle Kulturen gegenseitig regelmäßig die Köpfe eingeschlagen. Und das in einem Maße, dass sich Geschichte in weiten Teilen lediglich als die Aufzählung von Kriegen und deren Folgen präsentiert. (Auf die Beteiligung der jeweiligen Gottes- bzw. Göttervorstellungen an diesen über alle Maßen "vernünftigen" Erscheinungen menschlicher Zivilisation sei an dieser Stelle nur einmal verwiesen...)
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Das Beharren darauf den gültigen Gott zu haben, der allen anderen überlegen ist, denke ich, ist nur noch den "Schmalspurdenkern" in Sachen Gott zu zuschreiben.
Die christliche Ausdeutung von Gott hat für mich einen großen Vorteil, denn sie ermöglicht -immer für mich - nach heutigem Stand den höchstmöglichen Erklärungsansatz , warum es einen Gott geben kann ( u.a. Robert Spaemann in FAZ am Sonntag 22.10 2006 S. 15 ). Leibnitz hat die Theodizee-Problematik erkannt und diese Erkenntnis ist doch kein Gegenargument gegen den Glaube an Gott... Dies spiegelt doch nur ein Unverständnis des menschlichen Denkens in der Kategorie des menschlichen Denkens...... muss sich Gott dem menschlichen Denken beugen ? |
Es ist schon recht amüsant, wenn du diejenigen, welche "ihren Gott" allen anderen als überlegen betrachten, als "Schmalspurdenker" titulierst. Denn da diese Überzeugung von der Überlegenheit des eigenen Glaubens bekanntlich allen Gottesvorstellungen inklusive ist, erklärst du damit alle diese Gläubigen zu "Schmalspurdenkern". Und wenig überraschend erklärst auch du dann im nächsten Moment - von Hinten durchs Knie - die "Überlegenheit" der von dir präferierten christlichen "Gottesausdeutung"...
Was nun die immer und immer wieder bemühten "Gottes-Argumente", auch die von Christen vorgetragenen, angeht, waren und sind sie stets nur für diejenigen "plausibel", welche ihrem Gottesglauben auch ohne diese Argumente anhängen. Doch ob nun in der Formulierung von Spaemann oder anderen - immer handelt es sich dabei in der eigenlichen Substanz um nichts weiter als die weiter oben bereits erwähnten "Gottesbeweise", welche die neuzeitliche Philosophie schon längst als nutzlosen Budenzauber enttarnt hat.
Und was den Leibnitz und seine Theodizee angeht, so ist dieses eines der anschaulichsten Paradebeispiele des unvereinbaren Gegensatzes zwischen der Suche nach Erkenntnis und religiöser Glaubensargumentation. Denn während Leibnitz in seiner naturwissenschaftlichen Arbeit zweifellos Großes geleistet hat, eben weil er dort nach Erkenntnis suchte, stand er in seinen philosophischen Unternehmungen immer wieder vor dem Widerspruch zwischen religiösem Dogma und der offen zu Tage liegenden Beschaffenheit der Welt. Wäre es dem Leibnitz auch da allein um Erkenntnis gegangen, hätte er auch darin Großes leisten können. So aber, da für ihn das religiöse Dogma (also z.B. die unendliche Güte Gottes) gelten musste, komme was auch immer da wolle, suchte der arme Leibnitz in diesen Fällen die "Lösung" in der Aufstellung der absurdesten Sophismen, die einem bisweilen wirklich die Fußnägel hochrollen.
Und speziell des Leibnitzens "Theodizee" ist wegen ihrer Absurdität seit jeher und völlig zu Recht nicht nur ein Gegenstand des philosophischen Spottes geworden (als berühmtestes Beispiel ist da wohl Voltaires "Candide" zu nennen), sondern eben auch eine aufklärerische Mahnung, dass die Suche nach Erkenntnis mit jeglichem religiösen (bzw. allegemein: ideologischen) Dogma unvereinbar ist und dass, wo dieses das Primat beansprucht, keine Erkenntnis zu erlangen ist!
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Die Behauptung, das Glauben im Sinne einer christlichen Ausrichtung den Menschen willfähig gegen irgendeine Indoktrinierung macht, halte ich für gewagt und für ein Argument in dem heute üblichen "Glaubenskampf". |
Die Geschichte des Christentums belegt da aber, wie jedermann weiß, etwas gänzlich anderes!
Allerdings bei Weitem nicht nur die Geschichte. Denn während sich der christliche Glaube zu allen, selbst zu seinen blutigsten Zeiten, als sie unüberbietliche Summe aller höchster Ethik inszenierte, zeigt ein etwas genauerer Blick auf seine Lehren und da insbesondere auf die so hochgelobte Bibel, dass das Unheil, welches der christliche Glaube über die Menschen vieler Zeiten gebracht hat, im Kern dieser Lehre selbst begründet ist! |
In sich ist das ein schwacher Beitrag vanini, ich hätte nach den vorherigen Post etwas anderes erwartet.
Die Gottesvorstellung jeder Kultur mit dem gegenseitigen Kopf einschlagen abzubügeln ist doch billig, richtig ?
Weil du die tatsächlichen Gründe nicht kennst, die zum jeweiligen Koppeinschlagen geführt haben und welcher Gott für welches Herzrausreißen benötigt wurde.
Wer in der Diskussion um Vernunft und Glaube meint immer in die Deschnersche Argumentation der Verfehlungen verfallen zu müssen, argumentiert doch aus einer Defensivlage heraus....
menschliches Versagen heranzuziehen um eine Idee abzubügeln ist doch nur ein Teilaspekt in der Sachlage.. natürlich kannst du den Gläubigen abbügeln , wegen seiner Schandtaten... das kannst du jeden der Schandtaten begeht aus seiner "übersteigerten" Berufung heraus. Hamann mochte halt Menschenfleisch ..... irrelevante Argumentation für mich.
Das " für mich" dürftest du sicher auch näher in Betracht ziehen. Ich gönne dir deinen Freigeist.. aber ich gönne mir auch meinen.
Das da etwas im Kern sich schändlich selbst begründet , müsstest du begründen.. der Kern in der jesuanischen Ausprägung von Ethik steht. Das ist bis heute ne Bank und der gute Prof. Gerhard Streminger irrt wie sich manchmal Professoren irren , die eine selbstausgesuchte Ausgangslage finden....
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1068917) Verfasst am: 19.08.2008, 21:36 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einander.
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Einfach falsch.
Pater W. Schmidts Hypothese des Urmonotheismus, dass am Anfang der Menschheit schon ein Gottesglaube stand und sonstige Religionen ohne Hochgott nur spätere Verirrungen seien ist gescheitert. Ein ethnologischer Gottesbeweis gelang nicht und der Versuch allein dürfte auch bis heute nur ein Lächeln bei Ethnologen hervorrufen.
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#1068921) Verfasst am: 19.08.2008, 21:40 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Die Gottesvorstellung jeder Kultur mit dem gegenseitigen Kopf einschlagen abzubügeln ist doch billig, richtig ?
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nein, falsch !
Das war doch nur ein etwas "plastisches" Beispiel dafür, daß irgendein menschliches Verhalten, das in allen Kulturen auftritt, nichts darüber aussagt, wie ethisch bzw. zumindest evolutionär sinnvoll das Verhalten ist.
Erwin
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1068930) Verfasst am: 19.08.2008, 21:51 Titel: |
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Volker hat folgendes geschrieben: | Beweis der Nichtexistenz:
Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Vorurteil lässt sich Nichtexistenz beweisen. |
Mit Steinen zertrümmerte Fensterscheiben haben mich nicht überzeugt!
Bevor ein Atheist die Existenz dessen, was manche Gott nennen widerlegen kann, ist doch dafür erst einmal zwingend Voraussetzung, daß er - von wem auch immer - nachprüfbare Informationen über das was Gott genannt wird, erhalten hat.
Das ist wohl wohl kaum bestreiten.
Damit ist doch zweifelsfrei der "Gottesanbieter" mit seiner Erstbehauptung - und nicht der Atheist - auch als erster in der Pflicht, die konkreten Informationen über Gott zu liefern, denn ohne diese ist dem Zweifler wohl kaum eine Widerlegung möglich.
Und so lange sich diese Informationen, in Form von Behauptungen und Vermutungen der Gottesexistenz für eine Überprüfung peinlicher weise als untauglich erweisen, ist das Verlangen der Gottgläubigen eine "Nichtexistenz" zu beweisen nichts anderes als der hilflose Versuch, die Zweifler am eigenen Dilemma zu beteiligen!
Das bleibt aber alles nur eine Wortspielerei, solange eis keine allgemeinverbindlichen, anerkannten Kriterien dafür gibt, wann den eine Behauptung als Beweis anzuerkennen ist!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1068935) Verfasst am: 19.08.2008, 21:55 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Volker hat folgendes geschrieben: | Beweis der Nichtexistenz:
Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Vorurteil lässt sich Nichtexistenz beweisen. |
Mit Steinen zertrümmerte Fensterscheiben haben mich nicht überzeugt!
Bevor ein Atheist die Existenz dessen, was manche Gott nennen widerlegen kann, ist doch dafür erst einmal zwingend Voraussetzung, daß er - von wem auch immer - nachprüfbare Informationen über das was Gott genannt wird, erhalten hat.
Das ist wohl wohl kaum bestreiten.
Damit ist doch zweifelsfrei der "Gottesanbieter" mit seiner Erstbehauptung - und nicht der Atheist - auch als erster in der Pflicht, die konkreten Informationen über Gott zu liefern, denn ohne diese ist dem Zweifler wohl kaum eine Widerlegung möglich. ... |
Daß der Erstbehaupter eine hinreichend konkrete Definition geben muß, hat Volker mE auch zum Ausdruck gebracht.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1068956) Verfasst am: 19.08.2008, 22:12 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einander.
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Einfach falsch.
Pater W. Schmidts Hypothese des Urmonotheismus, dass am Anfang der Menschheit schon ein Gottesglaube stand und sonstige Religionen ohne Hochgott nur spätere Verirrungen seien ist gescheitert. Ein ethnologischer Gottesbeweis gelang nicht und der Versuch allein dürfte auch bis heute nur ein Lächeln bei Ethnologen hervorrufen. |
Nein, der Pater dachte antiquiert. Es geht doch nur um die Frage , warum der Mensch an allen Ecken der Welt nach einer Vortsellung fragt , gibt es ein " über mir". ob die monotheistisch , duotheistisch, multitheistisch ist.. ist doch erstmal egal.
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1068960) Verfasst am: 19.08.2008, 22:18 Titel: |
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Das war doch nur ein etwas "plastisches" Beispiel dafür, daß irgendein menschliches Verhalten, das in allen Kulturen auftritt, nichts darüber aussagt, wie ethisch bzw. zumindest evolutionär sinnvoll das Verhalten ist.
Erwin [/quote]
Nein, das ist ein typischen Ablenkungsargument. Erst wird es dagegen benutzt, dann wird es als "plastisch" relativiert und dann wir ein sinnvoll postuliert, was in der Ausgangslage nicht da ist.
Das Verhalten des Koppeinschlagens ist nirgendwo , nirgendwie evolutionär sinnvoll und ist letzlich eine Erkenntnis, die dazu führt sollte sich über die Vernunft, die die gleichen Probleme hat, dieses Phänomen aus der Welt zu schaffen, auch mal Gedanken zu machen....
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vanini registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.04.2008 Beiträge: 847
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(#1068965) Verfasst am: 19.08.2008, 22:20 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | In sich ist das ein schwacher Beitrag vanini, ich hätte nach den vorherigen Post etwas anderes erwartet.
Die Gottesvorstellung jeder Kultur mit dem gegenseitigen Kopf einschlagen abzubügeln ist doch billig, richtig ?
Weil du die tatsächlichen Gründe nicht kennst, die zum jeweiligen Koppeinschlagen geführt haben und welcher Gott für welches Herzrausreißen benötigt wurde. |
Vor allem ist es schwach und billig, nicht genau zu lesen, Arena-Bey - bzw. mangels Argumenten dem anderen Popanz-Aussagen unterzuschieben, um auf sie einzuschlagen...!
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Wer in der Diskussion um Vernunft und Glaube meint immer in die Deschnersche Argumentation der Verfehlungen verfallen zu müssen, argumentiert doch aus einer Defensivlage heraus....
menschliches Versagen heranzuziehen um eine Idee abzubügeln ist doch nur ein Teilaspekt in der Sachlage.. natürlich kannst du den Gläubigen abbügeln , wegen seiner Schandtaten... das kannst du jeden der Schandtaten begeht aus seiner "übersteigerten" Berufung heraus. Hamann mochte halt Menschenfleisch ..... irrelevante Argumentation für mich. |
Und wieder behauptest du, was ich überhaupt nicht geäußert habe. Denn, den gläubigen Menschen "abzubügeln" wäre in der Tat nutzlos, verfehlt und obendrein überheblich. Ganz genau aus diesem Grunde ziele ich auf die Beurteilung der in Rede stehenden religiösen "Idee".
Die immerfort angestimmten so ätzenden wie platten Litaneien von der noblen "Idee", welche nur durch "menschliches Versagen" verunglimpft würde, ob sie nun von der Religion oder z.B. vom Neokommunismus vorgetragen wird, der auch verkündet, dass die bösen Menschen Schuld am gänzlichen Versagen des ach so guten Kommunismus gehabt hätten, kann ich wirklich nicht mehr hören. Das ist einfach nur noch peinlich.
Der Mensch ist, wie er ist. Eine "Idee" bewirkt entweder, dass die unerfreulichen Seiten des Menschseins domestiziert werden, oder sie bewirkt gar nichts, oder aber sie bewirkt das Gegenteil. Dass auf den Deschner von der religiösen Seite stets so fanatisch losgegangen wird, ist nur zu verständlich. Belegt er doch akribisch anhand der Geschichte des Christentums, dass dieses, ganz im Gegensatz zu seinem Selbstverständnis und seiner Selbstinszenierung, nicht nur keinesfalls zu denjenigen "Ideen" gehört, welche die unerfreulichen Seiten des Menschseins zu domestizieren helfen, sondern nicht einmal zu den "Ideen", welche nichts Nennenswertes bewirken, sondern dass es letztlich eine religiöse Ideologie darstellt, welche unter immerwährender und laut lärmender Verkündigung des Gegegteiles die bedenklichen und gefährlichen Eigenschaften menschlichen Denkens und Handelns oft sogar noch befördert.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Das " für mich" dürftest du sicher auch näher in Betracht ziehen. Ich gönne dir deinen Freigeist.. aber ich gönne mir auch meinen. |
Ich kann mich wirklich nicht entsinnen, dir das Recht auf deine Meinung in irgend einer Weise abgesprochen zu haben...
_________________ Was immer DAS GANZE auch sein mag: Es hat mit einem MEHR oder WENIGER von SUMMEN von TEILEN gar nichts zu tun!
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#1068980) Verfasst am: 19.08.2008, 22:28 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Das war doch nur ein etwas "plastisches" Beispiel dafür, daß irgendein menschliches Verhalten, das in allen Kulturen auftritt, nichts darüber aussagt, wie ethisch bzw. zumindest evolutionär sinnvoll das Verhalten ist.
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Nein, das ist ein typischen Ablenkungsargument. [...] |
Unsinn, aber @vanini hat dir eh schon ausführlich in meinem Sinne geantwortet, also spare ich mir weitere Worte ...
Erwin
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26450
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1068987) Verfasst am: 19.08.2008, 22:33 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | .......
Die Behauptung, das Glauben im Sinne einer christlichen Ausrichtung den Menschen willfähig gegen irgendeine Indoktrinierung macht, halte ich für gewagt und für ein Argument in dem heute üblichen "Glaubenskampf". Für mich kann ich das ausschließen.....
........sine fidem nulla ratio |
Ach Bey, ich nehme an das war die Antwort auf Jossele hat folgendes geschrieben: | .....Gottesglaube bedeutet für mich auch sich unreflektiert zum Spielball anderer zu machen. Man gibt seine Verantwortung teilweise ab und verliert dadurch teilweise seine Mündigkeit. ...... |
Da ist die religiöse Erziehung selbst die Indoktrinierung, die gemeint ist - da bedarf es keiner anderen mehr. Das kannst Du natürlich nicht verstehen. Denn Du bist Opfer aber kannst es vor dir selbst und - normalerweise viel wichtiger - wahrscheinlich vor deinem Vater nicht zugeben. Auch das musst du nicht verstehen.
Was Du aber vielleicht einfach einmal versuchen solltest, ist zur Kenntnis zu nehmen, welches Fremdbild Du hier abgibst. Das ist nämlich nicht so toll, wie Du dich anscheinend fühlst. Du wirkst, wie ein Programm im deadlock. Dein Softskill Gottesglaube erscheint von außen als eine zerebrale Fehlfunktion, die es dir anscheinend unmöglich macht, auf Fragen einzugehen bzw. auch nur Aussagen wirklich bei ihrem Inhalt zu nehmen. Deine Argumentation sieht für den Außenstehenden so aus, als wäre da jemand mit Absicht dabei, den Widerspruch zwischen religiösem Glauben und Vernunft praktisch zu demonstrieren - das nulla ratio schaffst Du also prima, nur Du machst es nicht ohne, sondern mit Glauben. Wir danken dir für diese wunderschöne Widerlegung Ratzis.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1068990) Verfasst am: 19.08.2008, 22:35 Titel: |
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vanini hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | In sich ist das ein schwacher Beitrag vanini, ich hätte nach den vorherigen Post etwas anderes erwartet.
Die Gottesvorstellung jeder Kultur mit dem gegenseitigen Kopf einschlagen abzubügeln ist doch billig, richtig ?
Weil du die tatsächlichen Gründe nicht kennst, die zum jeweiligen Koppeinschlagen geführt haben und welcher Gott für welches Herzrausreißen benötigt wurde. |
Vor allem ist es schwach und billig, nicht genau zu lesen, Arena-Bey - bzw. mangels Argumenten dem anderen Popanz-Aussagen unterzuschieben, um auf sie einzuschlagen...!
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Wer in der Diskussion um Vernunft und Glaube meint immer in die Deschnersche Argumentation der Verfehlungen verfallen zu müssen, argumentiert doch aus einer Defensivlage heraus....
menschliches Versagen heranzuziehen um eine Idee abzubügeln ist doch nur ein Teilaspekt in der Sachlage.. natürlich kannst du den Gläubigen abbügeln , wegen seiner Schandtaten... das kannst du jeden der Schandtaten begeht aus seiner "übersteigerten" Berufung heraus. Hamann mochte halt Menschenfleisch ..... irrelevante Argumentation für mich. |
Und wieder behauptest du, was ich überhaupt nicht geäußert habe. Denn, den gläubigen Menschen "abzubügeln" wäre in der Tat nutzlos, verfehlt und obendrein überheblich. Ganz genau aus diesem Grunde ziele ich auf die Beurteilung der in Rede stehenden religiösen "Idee".
Die immerfort angestimmten so ätzenden wie platten Litaneien von der noblen "Idee", welche nur durch "menschliches Versagen" verunglimpft würde, ob sie nun von der Religion oder z.B. vom Neokommunismus vorgetragen wird, der auch verkündet, dass die bösen Menschen Schuld am gänzlichen Versagen des ach so guten Kommunismus gehabt hätten, kann ich wirklich nicht mehr hören. Das ist einfach nur noch peinlich.
Der Mensch ist, wie er ist. Eine "Idee" bewirkt entweder, dass die unerfreulichen Seiten des Menschseins domestiziert werden, oder sie bewirkt gar nichts, oder aber sie bewirkt das Gegenteil. Dass auf den Deschner von der religiösen Seite stets so fanatisch losgegangen wird, ist nur zu verständlich. Belegt er doch akribisch anhand der Geschichte des Christentums, dass dieses, ganz im Gegensatz zu seinem Selbstverständnis und seiner Selbstinszenierung, nicht nur keinesfalls zu denjenigen "Ideen" gehört, welche die unerfreulichen Seiten des Menschseins zu domestizieren helfen, sondern nicht einmal zu den "Ideen", welche nichts Nennenswertes bewirken, sondern dass es letztlich eine religiöse Ideologie darstellt, welche unter immerwährender und laut lärmender Verkündigung des Gegegteiles die bedenklichen und gefährlichen Eigenschaften menschlichen Denkens und Handelns oft sogar noch befördert.
Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Das " für mich" dürftest du sicher auch näher in Betracht ziehen. Ich gönne dir deinen Freigeist.. aber ich gönne mir auch meinen. |
Ich kann mich wirklich nicht entsinnen, dir das Recht auf deine Meinung in irgend einer Weise abgesprochen zu haben... |
Kann ich nachvollziehen.
Nur das mit den Grundgedanken zur Idee ist nicht so eingängig.
Ein Mensch ohne Idee ist wie ein Haus ohne Dach.....
und die Idee vom Menschen zu lösen ist eine heikle Sache, sowie die Idee vom menschlichen Tun abzukoppelen, die in der menschlichen Irrtumsmöglichkeit ein Deadend findet. Schwierig, schwierig.....Daneben ist eine Idee ohne das menschliche Tun eigentlich unmöglich..... deshalb ist da wieder die Frage zu stellen , wer "versagt".....und wem ist diese "Versagen" anzulasten..
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1068997) Verfasst am: 19.08.2008, 22:39 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einander.
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Einfach falsch.
Pater W. Schmidts Hypothese des Urmonotheismus, dass am Anfang der Menschheit schon ein Gottesglaube stand und sonstige Religionen ohne Hochgott nur spätere Verirrungen seien ist gescheitert. Ein ethnologischer Gottesbeweis gelang nicht und der Versuch allein dürfte auch bis heute nur ein Lächeln bei Ethnologen hervorrufen. |
Nein, der Pater dachte antiquiert. Es geht doch nur um die Frage , warum der Mensch an allen Ecken der Welt nach einer Vortsellung fragt , gibt es ein " über mir". ob die monotheistisch , duotheistisch, multitheistisch ist.. ist doch erstmal egal. |
Eben nicht.
Also. Ein gemeinsamer Götterglaube ist es nicht. Was dann?
Jetzt meinst du die Vorstellung des "über mir".
Wieder falsch.
Beschäftige dich mit Religion und du wirst feststellen, dass Transzendentes nicht immer die widerliche, autoritäre Gestalt eines über mir stehenden Gottes annehmen muss.
Merkst du nicht, dass du Sätze ohne Inhalt schreibst?
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1069006) Verfasst am: 19.08.2008, 22:47 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | .......
Die Behauptung, das Glauben im Sinne einer christlichen Ausrichtung den Menschen willfähig gegen irgendeine Indoktrinierung macht, halte ich für gewagt und für ein Argument in dem heute üblichen "Glaubenskampf". Für mich kann ich das ausschließen.....
........sine fidem nulla ratio |
Ach Bey, ich nehme an das war die Antwort auf Jossele hat folgendes geschrieben: | .....Gottesglaube bedeutet für mich auch sich unreflektiert zum Spielball anderer zu machen. Man gibt seine Verantwortung teilweise ab und verliert dadurch teilweise seine Mündigkeit. ...... |
Da ist die religiöse Erziehung selbst die Indoktrinierung, die gemeint ist - da bedarf es keiner anderen mehr. Das kannst Du natürlich nicht verstehen. Denn Du bist Opfer aber kannst es vor dir selbst und - normalerweise viel wichtiger - wahrscheinlich vor deinem Vater nicht zugeben. Auch das musst du nicht verstehen.
Was Du aber vielleicht einfach einmal versuchen solltest, ist zur Kenntnis zu nehmen, welches Fremdbild Du hier abgibst. Das ist nämlich nicht so toll, wie Du dich anscheinend fühlst. Du wirkst, wie ein Programm im deadlock. Dein Softskill Gottesglaube erscheint von außen als eine zerebrale Fehlfunktion, die es dir anscheinend unmöglich macht, auf Fragen einzugehen bzw. auch nur Aussagen wirklich bei ihrem Inhalt zu nehmen. Deine Argumentation sieht für den Außenstehenden so aus, als wäre da jemand mit Absicht dabei, den Widerspruch zwischen religiösem Glauben und Vernunft praktisch zu demonstrieren - das nulla ratio schaffst Du also prima, nur Du machst es nicht ohne, sondern mit Glauben. Wir danken dir für diese wunderschöne Widerlegung Ratzis.
fwo |
Na, na ist etwas gewagt, oder ?
Kannst du dir die gegenläufige Argumentation zu deiner unterstellten Unfähigkeit nicht selber vorstellen. Eine Unterstellung könnte mich dazu verführen, dich als Opfer einer eingeschränkten Weltsicht zu betrachten..
Deine Wortwahl erscheint mir auch so, das du jetzt mal einen Frust loswerden wolltest, der sich darin zeigt, dass du den Spagat zwischen Glaube und Vernunft schlecht aushalten kannst......
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26450
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1069089) Verfasst am: 20.08.2008, 00:09 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | .....
Deine Wortwahl erscheint mir auch so, das du jetzt mal einen Frust loswerden wolltest, der sich darin zeigt, dass du den Spagat zwischen Glaube und Vernunft schlecht aushalten kannst...... |
Das könnte bei mir höchstens ein Spagat zwischen Unglaube und Vernunft sein - und für den braucht man die Beine nicht weit zu öffnen - der Schmerz hält sich in Grenzen
Aber dieses Bild, das sich dir da aufgedrängt hat, ist sehr vielsagend...... :
Erläuterung für hartleibige Beye:
Wie kommst Du als Vertreter der unbedingten Nähe von Glaube und Vernunft eigentlich dazu, dass es eines Spagates bedarf, um auf beiden Positionen zu stehen? Ich vertrete diese Meinung ja schon lange - aber Du? Ich verzichte aus diesem Grund ja auch weitgehend auf die Position des Glaubens, woraus ich auch nie einen Hehl gemacht habe. Die Annahme, dass ich also unter besagtem Spagat leide, erscheint mir etwas weit hergeholt.
Es liegt der Schluss nahe, dass Du dich hier selbst beschreibst.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1069111) Verfasst am: 20.08.2008, 01:14 Titel: |
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Volker hat folgendes geschrieben: |
Beweis der Nichtexistenz: Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Vorurteil lässt sich Nichtexistenz beweisen. Wer aber einen 100%igen Beweis erwartet, den muss ich enttäuschen - ich kann nicht einmal beweisen, dass Pilze keine außerirdischen Raumschiffe sind, die zur Erde gesandt wurden, um uns auszuspionieren (Dennett). Es gibt Gründe, Argumente, Beweise und Evidenzen, mit fließenden Übergängen und verschiedener Stärke. Die Überzeugungskraft von Argumenten hängt auch davon ab, ob man die Prämissen teil oder nicht. |
Wäre das nicht im Grunde das angesprochene fehlende Falsifikationskriterium in anderer Form? Also eine klar und eindeutig definierte Eigenschaft eines Gottes, aus der sich logisch bestimmte überprüfbare Konsequenzen ergäben. Ohne eine solche Definition funktioniert der Beweis der Nichtexistenz ja eben schlecht. "Gott erhört alle (meine) Gebete" wäre eine passende Eigenschaft, "Gott erhört Gebete oder auch nicht" ist untauglich (und die zweite Form ist ja die von Gläubigen letzlich verwendete, auch wenn der zweite Teil dann immer erst nachträglich eingeschoben wird ).
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Jossele anerkannter Nichtsnatz
Anmeldungsdatum: 01.05.2008 Beiträge: 352
Wohnort: Freiburg
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(#1069133) Verfasst am: 20.08.2008, 05:49 Titel: |
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@Arena-Bey
Zitat: | Das bringt natürlich die Frage nach dem berühmten religiösen Gen auf, die ich nicht behandeln kann, weil mir da das Wissen zu fehlt. Es ist mir aber noch nichts bekannt, dass es das ggf nicht geben könnte... | eine Ähnliche Frage wäre die Frage nach einem Ästhetik-Gen, oder nach einem Rothaus-, Fürstenberg-, oder Kölsch-Gen, oder dem Gen für die Präferenz von weinroten String-Tangas gegenüber dunkelblauen. Es gibt nicht für alles ein Gen. Es gibt auch kein Kriegsgen. Es gibt Vorrichtungen im Menschen, die Aggression ermöglich. Aber kein Gen zur Kriegsführung.
Zitat: | Das Beharren darauf den gültigen Gott zu haben, der allen anderen überlegen ist, denke ich, ist nur noch den "Schmalspurdenkern" in Sachen Gott zu zuschreiben.
Die christliche Ausdeutung von Gott hat für mich einen großen Vorteil, denn sie ermöglicht -immer für mich - nach heutigem Stand den höchstmöglichen Erklärungsansatz , warum es einen Gott geben kann … | Also hier muss ich schon fragen, ob Du liest was Du schreibst. Innerhalb eines Satzes erklärst Du alle, die einen Gott präferieren, für Schmalspurdenker, nur um dich im nächsten Satz da selbst einzuordnen. Das sieht aber nicht gut aus!
Zitat: | Wenn jemand in seiner Lebensgestaltung vernunftgemäß handelt, kann ihn der Glauben nur stärken und deshalb gibt es - für mich - da keinen Widerspruch ...... | Für mich ist die vernunftgemäße Lebensgestaltung überhaupt nicht mit der Frage nach glauben oder nicht verbunden. Auch Menschen die auf anderen Gebieten temporär unvernünftig handeln, können ansonsten ein vernünftiges Leben führen (btw. ein vernünftiges Leben kann wohl auch sterbenslangweilig sein). Aber Glaube selbst wird dadurch nicht vernünftig, sondern bleibt was es ist, die Annahme von etwas unbelegtem als wahr.
Jossele
_________________ Also wenn sie meinen sie müssen, dann sollen sie doch, wenn sie können ...
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1071286) Verfasst am: 22.08.2008, 20:16 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einander.
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Einfach falsch.
Pater W. Schmidts Hypothese des Urmonotheismus, dass am Anfang der Menschheit schon ein Gottesglaube stand und sonstige Religionen ohne Hochgott nur spätere Verirrungen seien ist gescheitert. Ein ethnologischer Gottesbeweis gelang nicht und der Versuch allein dürfte auch bis heute nur ein Lächeln bei Ethnologen hervorrufen. |
Nein, der Pater dachte antiquiert. Es geht doch nur um die Frage , warum der Mensch an allen Ecken der Welt nach einer Vortsellung fragt , gibt es ein " über mir". ob die monotheistisch , duotheistisch, multitheistisch ist.. ist doch erstmal egal. |
Eben nicht.
Also. Ein gemeinsamer Götterglaube ist es nicht. Was dann?
Jetzt meinst du die Vorstellung des "über mir".
Wieder falsch.
Beschäftige dich mit Religion und du wirst feststellen, dass Transzendentes nicht immer die widerliche, autoritäre Gestalt eines über mir stehenden Gottes annehmen muss.
Merkst du nicht, dass du Sätze ohne Inhalt schreibst? |
IN dieser deiner Form des EST!EST!EST nicht richtig. Du gucke hier:
Hamer, Dean: Das Gottes-Gen. Warum uns der Glaube im Blut liegt, September 2006
Hume, David: Die Naturgeschichte der Religion
Pauen, Michael, Gerhard Roth: Neurowissenschaften und Philosophie, 2001
D.h. die Forscher forschen noch und für dich steht forsch alles schon fest.
Mag für dich so sein. Für mich ein weiter Feld des frohen Nachdenkens.
Irgendwie erstaunlich hier. Eigentlich müsste für die doofen Gläubigen alles festehen. Für mich tut es das aber nie, weil Glauben wie die Vernunft kein statisches Denken zuläßt, deshalb wundern mich diese absoluten Sicherheiten der ach so Vernünftigen
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1071290) Verfasst am: 22.08.2008, 20:22 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | .....
Deine Wortwahl erscheint mir auch so, das du jetzt mal einen Frust loswerden wolltest, der sich darin zeigt, dass du den Spagat zwischen Glaube und Vernunft schlecht aushalten kannst...... |
Das könnte bei mir höchstens ein Spagat zwischen Unglaube und Vernunft sein - und für den braucht man die Beine nicht weit zu öffnen - der Schmerz hält sich in Grenzen
Aber dieses Bild, das sich dir da aufgedrängt hat, ist sehr vielsagend...... :
Erläuterung für hartleibige Beye:
Wie kommst Du als Vertreter der unbedingten Nähe von Glaube und Vernunft eigentlich dazu, dass es eines Spagates bedarf, um auf beiden Positionen zu stehen? Ich vertrete diese Meinung ja schon lange - aber Du? Ich verzichte aus diesem Grund ja auch weitgehend auf die Position des Glaubens, woraus ich auch nie einen Hehl gemacht habe. Die Annahme, dass ich also unter besagtem Spagat leide, erscheint mir etwas weit hergeholt.
Es liegt der Schluss nahe, dass Du dich hier selbst beschreibst.
fwo |
So kann man sich irren ....fwohlgemuth. Das sind philosophische Betrachtungen meinerseits und in meinem täglichen Leben beweise ich in erfolgreicher ökonomischer Bilanz viel Vernunft, von der meine Mandanten profitieren.
Auch wieder erstaunlich... jedem "Andersdenkenden" wir sofort ein argumentum ad hominem unterstellt, wenn er es wagt, den Pfad der Tugend des reinen Dirkuses zu verlassen und du machst mir hier schon relativ schnell den Schlegel...
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1071308) Verfasst am: 22.08.2008, 20:37 Titel: |
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quote="Jossele" postid=1069133] @Arena-Bey
Zitat: | Das bringt natürlich die Frage nach dem berühmten religiösen Gen auf, die ich nicht behandeln kann, weil mir da das Wissen zu fehlt. Es ist mir aber noch nichts bekannt, dass es das ggf nicht geben könnte... | eine Ähnliche Frage wäre die Frage nach einem Ästhetik-Gen, oder nach einem Rothaus-, Fürstenberg-, oder Kölsch-Gen, oder dem Gen für die Präferenz von weinroten String-Tangas gegenüber dunkelblauen. Es gibt nicht für alles ein Gen. Es gibt auch kein Kriegsgen. Es gibt Vorrichtungen im Menschen, die Aggression ermöglich. Aber kein Gen zur Kriegsführung.
Zitat: | Das Beharren darauf den gültigen Gott zu haben, der allen anderen überlegen ist, denke ich, ist nur noch den "Schmalspurdenkern" in Sachen Gott zu zuschreiben.
Die christliche Ausdeutung von Gott hat für mich einen großen Vorteil, denn sie ermöglicht -immer für mich - nach heutigem Stand den höchstmöglichen Erklärungsansatz , warum es einen Gott geben kann … | Also hier muss ich schon fragen, ob Du liest was Du schreibst. Innerhalb eines Satzes erklärst Du alle, die einen Gott präferieren, für Schmalspurdenker, nur um dich im nächsten Satz da selbst einzuordnen. Das sieht aber nicht gut aus!
Zitat: | Wenn jemand in seiner Lebensgestaltung vernunftgemäß handelt, kann ihn der Glauben nur stärken und deshalb gibt es - für mich - da keinen Widerspruch ...... | Für mich ist die vernunftgemäße Lebensgestaltung überhaupt nicht mit der Frage nach glauben oder nicht verbunden. Auch Menschen die auf anderen Gebieten temporär unvernünftig handeln, können ansonsten ein vernünftiges Leben führen (btw. ein vernünftiges Leben kann wohl auch sterbenslangweilig sein). Aber Glaube selbst wird dadurch nicht vernünftig, sondern bleibt was es ist, die Annahme von etwas unbelegtem als wahr.
Jossele [/quote]
Die - für mich - ungeklärte Frage nach dem Gen oder genetischer Päposition für Religion oder Transzendenz habe ich pewe schon im obigen Post beschrieben.
Wenn du mir unrichtiges Lesen vorwirfst , da gestatte mir die Retourkutsche .. ich sprach von einem "gültigen" Gott , den der an diesen "gültigen" Gott glaubt , den anderen überstülpen will...
Klar und eindeutig - wenn man nicht böswillig ist - ist dies zu erkennen. Die Projektion auf das "gültig" , das es so nicht geben kann, weil es in jedem Kontex anders sich darstellt, habe ich den Schmalspurdenkern überlassen.
Meine Aussage impliziert eindeutig im Folgesatz keine allgemieinngültige Ausage über den "gültigen" Gott , den ICH in meinem Suchen sehe, sondern mein Satz arbeitet gerade diesen Unterschied zwischen der Doktrin einer Denke übersteigend über die andere und dem "Bedarf" nach einem Got heraus. Diesen Bedarf habe ich in der christlichen Auslegung eines Gottesbegriffen eher gefunden, als in anderen. Wo ist da deine unterstellte "Bösartigkeit" oder der falsche Ansatz?
Aber wenn schon vorher feststeht, was ich schreiben will, dann geht es halt so.....
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1071314) Verfasst am: 22.08.2008, 20:43 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Es ist doch erstaunlich, dass alle Kulturen einen Gott (Götter) - Glauben entwickelt haben.......in ihrem kulturellen Kontext unabhängig von einander.
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Einfach falsch.
Pater W. Schmidts Hypothese des Urmonotheismus, dass am Anfang der Menschheit schon ein Gottesglaube stand und sonstige Religionen ohne Hochgott nur spätere Verirrungen seien ist gescheitert. Ein ethnologischer Gottesbeweis gelang nicht und der Versuch allein dürfte auch bis heute nur ein Lächeln bei Ethnologen hervorrufen. |
Nein, der Pater dachte antiquiert. Es geht doch nur um die Frage , warum der Mensch an allen Ecken der Welt nach einer Vortsellung fragt , gibt es ein " über mir". ob die monotheistisch , duotheistisch, multitheistisch ist.. ist doch erstmal egal. |
Eben nicht.
Also. Ein gemeinsamer Götterglaube ist es nicht. Was dann?
Jetzt meinst du die Vorstellung des "über mir".
Wieder falsch.
Beschäftige dich mit Religion und du wirst feststellen, dass Transzendentes nicht immer die widerliche, autoritäre Gestalt eines über mir stehenden Gottes annehmen muss.
Merkst du nicht, dass du Sätze ohne Inhalt schreibst? |
IN dieser deiner Form des EST!EST!EST nicht richtig. Du gucke hier:
Hamer, Dean: Das Gottes-Gen. Warum uns der Glaube im Blut liegt, September 2006
Hume, David: Die Naturgeschichte der Religion
Pauen, Michael, Gerhard Roth: Neurowissenschaften und Philosophie, 2001
D.h. die Forscher forschen noch und für dich steht forsch alles schon fest.
Mag für dich so sein. Für mich ein weiter Feld des frohen Nachdenkens.
Irgendwie erstaunlich hier. Eigentlich müsste für die doofen Gläubigen alles festehen. Für mich tut es das aber nie, weil Glauben wie die Vernunft kein statisches Denken zuläßt, deshalb wundern mich diese absoluten Sicherheiten der ach so Vernünftigen
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Mir ging es darum, den kulturgeschichtlichen Universalitätsanspruch des "Gottesglaubens" nicht gelten zu lassen. Selbst der Polytheismus ist kulturgeschichtlich eine junge Erscheinung. Mehr erstmal nicht. Dass es die unterschiedlichsten Erklärungsansätze für Religion gibt, ist davon unberührt; ob es nun ein Mangel an Logik oder infantile Angstbewältigung ist. Es gibt viele Erklärungen.
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1071322) Verfasst am: 22.08.2008, 20:50 Titel: |
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Mir ging es darum, den kulturgeschichtlichen Universalitätsanspruch des "Gottesglaubens" nicht gelten zu lassen. Selbst der Polytheismus ist kulturgeschichtlich eine junge Erscheinung. Mehr erstmal nicht. Dass es die unterschiedlichsten Erklärungsansätze für Religion gibt, ist davon unberührt; ob es nun ein Mangel an Logik oder infantile Angstbewältigung ist. Es gibt viele Erklärungen.
aber ein Bedürfnis schließt du apriori ( nicht im kantschen Sinne ) aus.....
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1071364) Verfasst am: 22.08.2008, 21:32 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Mir ging es darum, den kulturgeschichtlichen Universalitätsanspruch des "Gottesglaubens" nicht gelten zu lassen. Selbst der Polytheismus ist kulturgeschichtlich eine junge Erscheinung. Mehr erstmal nicht. Dass es die unterschiedlichsten Erklärungsansätze für Religion gibt, ist davon unberührt; ob es nun ein Mangel an Logik oder infantile Angstbewältigung ist. Es gibt viele Erklärungen.
aber ein Bedürfnis schließt du apriori ( nicht im kantschen Sinne ) aus..... |
So wie ein Alkoholiker ein Bedürfnis nach Bier hat? Das könnte auch für bestimmte Formen des Glaubens zutreffen.
P.S.
Es wäre schön, wenn du Zitate kennzeichnest.
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1071376) Verfasst am: 22.08.2008, 21:42 Titel: |
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quote="pewe" postid=1071364] Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Mir ging es darum, den kulturgeschichtlichen Universalitätsanspruch des "Gottesglaubens" nicht gelten zu lassen. Selbst der Polytheismus ist kulturgeschichtlich eine junge Erscheinung. Mehr erstmal nicht. Dass es die unterschiedlichsten Erklärungsansätze für Religion gibt, ist davon unberührt; ob es nun ein Mangel an Logik oder infantile Angstbewältigung ist. Es gibt viele Erklärungen.
aber ein Bedürfnis schließt du apriori ( nicht im kantschen Sinne ) aus..... |
So wie ein Alkoholiker ein Bedürfnis nach Bier hat? Das könnte auch für bestimmte Formen des Glaubens zutreffen.
P.S.
Es wäre schön, wenn du Zitate kennzeichnest. [/quote]
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Wenn du ganz tief und geschmeidig über deinen Eintrag ( das Bier und das Bedürfnis ) nachdenken würdest........ja !
aber die alles schon Wissenden, sind halt bei den Begriffen schon vorgeprägt, wohlwissend (hoffentlich ) , dass der Begriff am 22.8 nicht mehr der Begriff am 23.8 ist
Lass mir mal meine c n p Masche ... kommt mir besser in meiner Lucky !! - Luke - Manier...
und du hast doch optimal alles für dich herausziehen können .....
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deirfloo Globulisierungsgegner
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 1126
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(#1071522) Verfasst am: 23.08.2008, 00:02 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Der Religionsanthropologe Pascal Boyer in der ZEIT
Zitat: | Und genauso, wie er religiöse Weltbilder dekonstruiert, hinterfragt er auch die Prämissen von Gottesgegnern wie Richard Dawkins. Von dessen militantem Atheismus sei er »ziemlich irritiert«, bekennt Boyer am Ende unseres Gesprächs. »Diese Religionskritiker scheinen zu behaupten, dass Menschen religiös werden, weil ihre Gehirne sozusagen nicht richtig funktionieren oder weil sie zu begrenzt sind oder weil sie einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Und die ›Lösung‹ bestünde demnach einfach darin, die Menschen aufzuklären, damit sie die Welt wieder ›richtig‹ – also atheistisch – interpretieren. Mir scheint, jeder einzelne Schritt dieser Argumentation ist falsch.«
Schließlich lehre doch gerade die Evolutionsbiologie, dass der religiöse Glaube ganz natürlich sei, »dass es die normale Funktionsweise des Gehirns ist, religiöse Vorstellungen zu entwickeln«, sagt der Anthropologe. Wie man daraus folgern könne, religiöses Denken sei eine Art »falsches Denken«, das sei ihm einfach nicht klar, bekennt Pascal Boyer. |
http://www.zeit.de/2008/34/P-Boyer?page=1 |
Also mal abgesehen von der ersten Behauptung, daß ein Glaube oder der "Hang" zum Glauben eine Disfunktion des Gehirns ist (QED), erscheint mir der ganze Rest doch als recht logisch und nachvollziehbar:
Der Glaube an Übernatürliches war doch ein Ersatz für besseres Wissen. Und ein Mittel um gesellschaftliche Regeln mit unerklärbaren Phänomenen zu untermauern.
So nach dem Motto: seid brav, tötet, stehlt und lügt nicht (um die nachvollziehbarsten zu verwenden) dann wird euch X nicht zürnen und ihr werdet ein fruchtbares Jahr erleben.
Heute hat sich zum Wissenserwerb die Wissenschaft mit sehr durchdachten Regeln etabliert.
Niemand kann heute allen ernstes behaupten, daß die Wissenschaft kein taugliches Mittel ist, um zuverlässiges Wissen zu erwerben mittels dem vernünftige Vorausberechnungen oder Vorhersagen gemacht werden können.
Wenn sich nun ein Gläubiger dagegen wehrt, so kann man das sehr wohl auf Indoktrinierung im Kindesalter zurückführen, wo ist das Problem dieser Argumentation?
Und was sollte denn bitte ein richtigerer Weg als die Aufklärung sein?
Aufklärung was Wissenschaft kann und was sie nicht kann. Aufklärung über den Ursprung und die Ursachen der Religionen und religiösen Denkens. Aufklärung über andere Religionen und der banale Schluß, daß, wenn man andere Religionen für höchst unwahrscheinlch hält, auch die eigene genauso unwahrscheinlich sein könnte. Also letzten Endes halt wirklich Aufklärung in Richtung Atheismus.
Wo ist das Problem?
edit:
zum zweiten Teil:
man sollte doch Unterscheiden was evolutionstechnisch normal ist: daß sich Religionen entwickeln oder der Glaube an sich.
Mein 4-jähriger Sohn löchert mich mit allen Möglichen Fragen, aber bis jetzt ist er nicht auf die Idee gekommen, es könnte ein übernatürliches Wesen geben, dem er irgendetwas schuldig ist.
Anders gesagt, der ethnologische Gottesbeweis ist doch keiner, er ist nur ein Religionsbeweis.
Religionen haben sich fast überall gebildet also beweist das, daß sich Religionen bilden. Sonst nichts. Wenn man keine bessere Erklärung für Naturphänomene hat, dann kommen offenbar weltweit Menschen auf die Idee ihre Erklärungen anzubieten und dadurch Menschen zu manipulieren. Daß sich dann gewisse Glaubensrichtungen so lange hielten ist der aus unserer Sicht späten Erscheinung wissenschaftlichen Denkens zuzuschreiben und nicht der Wahrheit diverser Glaubensinhalte.
sorry für den langen Text, je später desto schwafel...
_________________ Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan
was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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