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Wie stehst du zur Schuluniformen?
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Wie steht ihr zur Schuluniformen?
Ich bin allgemein dafür
23%
 23%  [ 24 ]
Ich bin allgemein dagegen
35%
 35%  [ 37 ]
Ich sehe gewisse Nachteile darin, bin aber dennoch dafür
16%
 16%  [ 17 ]
Ich sehe gewisse Vorteile darin, bin aber dennoch dagegen
23%
 23%  [ 24 ]
Siehe Beitrag
1%
 1%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 104

Autor Nachricht
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1070846) Verfasst am: 22.08.2008, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
An dieser Stelle müssten die andere Seite erklären, warum Erwachsene nicht betroffen sein sollten.

Weil durch die Nichtzugehörigkeit zu einer gemeinsamen Institution schlicht die Veranlssung fehlt.


Der Staat ist was?
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1070859) Verfasst am: 22.08.2008, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
An dieser Stelle müssten die andere Seite erklären, warum Erwachsene nicht betroffen sein sollten.

Weil durch die Nichtzugehörigkeit zu einer gemeinsamen Institution schlicht die Veranlssung fehlt.


Der Staat ist was?


so allgemein muss es noch nicht mal sein, da gibts diverse vereine, gewerkschaften, glaubensbekenntnisse, parteien, subkulturen, szenen, etc...
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1070861) Verfasst am: 22.08.2008, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Nur, weil man Kinder legitimerweise in einigen Punkten einschränken darf, heißt das nicht, dass Kinder generell vogelfrei für Freiheitsentzug und gesellschaftliche Umerziehungsprogramme zur Verfügung stehen.

Meinste nicht, daß das etwas übertrieben ist?

Nein. Menschenrechte sind de facto Erwachsenenrechte. Das Problem ist ja nicht, dass Kinder Einschränkungen unterliegen - das tun Erwachsenen auch. Das Problem ist, dass bei Kindern, anders als Erwachsenen, die Einschränkung der Normalfall ist. Wenn A B etwas vorschreiben will, und B dagegen ist, wer muss dann "Beweisen", dass er "recht" hat? Muss A einen stichhaltigen Grund für die Vorschrift haben, oder muss B einen stichhaltigen Grund dagegen haben? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob B ein Kind ist. Und das ist das Problem.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1071005) Verfasst am: 22.08.2008, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Zitat:

dass die meisten keine ahnung haben, kann sein. aber das ist schlimm. man sollte diesen zustand nicht foerdern, sondern dem entgegenwirken.

Warum?

wie ich schon schrieb, ohne vernuenftig gebildete leute (auch mathematisch-naturwissenschaftlich gebildete) koennen wir hier in deutschland einpacken, dann koennen wir mit dem ausland nicht mehr konkurrieren.

wer mehr geld bekommen will als ein chinese oder inder, der muss halt auch mehr zu leisten imstande sein, sonst wird das nichts.

Zitat:

Spezielles, detailreiches Verständnis lernen diejenigen, die das tatsächlich brauchen, im Studium.

damit man solche faecher ueberhaupt studieren kann, ist eine gute schulische grundlage notwendig. es ist illusorisch anzunehmen, ein bisschen schmalspur-mathematik und vielleicht ein bisschen biologie dazu in der schule reiche, um im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen bereich ein studium anfangen zu koennen.

Zitat:

Und dieser Schwachsinn wird verbreitet, indem die Sprache der Lehrer imitiert wird. Zu jedem dieser Quacksalberprodukte gibt es wunderschöne, in sich schlüssige Erklärungen über ihre Funktionsweise, die nur ein Experte im Detail als fehlerhaft entlarven kann.

dafuer braucht man oft kein experte zu sein, eine solide schulbildung wuerde so manches mal schon reichen.

Zitat:

tridi hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Architektur verzichtbar? Ich würde sie für wichtiger, als Chemie halten. Schließlich bauen sich viele Leute Einfamilienhäuser.

und? ich wohne sogar in einem. aber wozu brauche ich da architektur? soll ich die statik nachrechnen? oder mir ueberlegen, ob der architekt was haette besser machen koennen?

Es erstaunt mich, dass jemand die Chemie für überlegenswichtig hält, hier so desinteressiert ist. Braucht Deutschland etwa keine Architekten? Leben wir nicht etwa alle in Häusern und kaufen oder mieten Wohnungen?

architektur kann man mit einer guten mathematisch-naturwissenschaftlichen schulbildung studieren, dafuer muss man nicht vorher in der schule schon was ueber architektur gelernt haben.

ansonsten s.o.: zum leben in einem haus und zum kaufen oder mieten braucht man keine kenntnisse ueber architektur.

Zitat:

Das habe ich nicht gesagt, nur soll eben nur das gelehrt werden, was man sich merken kann und das umfasst nur ein gewisses Grundwissen und Grundverständnis. Dafür sollte es aber hunderte Kurse geben, statt zwei Dutzend Fächern.

man kann sich von chemie weit mehr merken als das bisschen, was du erwaehntest. das wuenschenswerte grundwissen und grundverstaendnis ist in meinen augen doch bei weitem umfangreicher. und mathematik und naturwissenschaften sind eben dinge, wo eines auf dem andern aufbaut. das geht nicht mit voneinander unabhaengigen einzelkursen. bei einer soliden grundbildung greift auch alles ineinander, da kann dann eben auch mal in elektrotechnik oder ernaehrungslehre auf die jeweiligen chemischen grundlagen zurueckgegriffen werden, und wenn alles irgendwo zusammenpasst, dann kann man sich die sachen ja auch wohl merken. unzusammenhaengendes unstrukturieres wissen dagegen geht schnell wieder floeten.
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Wolf
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Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1071013) Verfasst am: 22.08.2008, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

wie ich schon schrieb, ohne vernuenftig gebildete leute (auch mathematisch-naturwissenschaftlich gebildete) koennen wir hier in deutschland einpacken, dann koennen wir mit dem ausland nicht mehr konkurrieren.
Du meinst es würden weniger Leute Naturwis./Math. studieren, wenn es nicht bereits inder Schule "schmackhaft" gemacht wurde?
Zitat:
Zitat:

Spezielles, detailreiches Verständnis lernen diejenigen, die das tatsächlich brauchen, im Studium.

damit man solche faecher ueberhaupt studieren kann, ist eine gute schulische grundlage notwendig.
Ach fangt in irgendeinem Studium nicht bei den Grundlagen an?
Zitat:

es ist illusorisch anzunehmen, ein bisschen schmalspur-mathematik und vielleicht ein bisschen biologie dazu in der schule reiche, um im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen bereich ein studium anfangen zu koennen.
Für Mathematik reichen Volkschulkenntnisse.
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#1071021) Verfasst am: 22.08.2008, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Mathematik lernt man im Studium doch sowieso noch mal ganz von vorn...
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rk72
gesperrt



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Beiträge: 2462

Beitrag(#1071027) Verfasst am: 22.08.2008, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Nur, weil man Kinder legitimerweise in einigen Punkten einschränken darf, heißt das nicht, dass Kinder generell vogelfrei für Freiheitsentzug und gesellschaftliche Umerziehungsprogramme zur Verfügung stehen.

Meinste nicht, daß das etwas übertrieben ist?

Nein. Menschenrechte sind de facto Erwachsenenrechte. Das Problem ist ja nicht, dass Kinder Einschränkungen unterliegen - das tun Erwachsenen auch. Das Problem ist, dass bei Kindern, anders als Erwachsenen, die Einschränkung der Normalfall ist. Wenn A B etwas vorschreiben will, und B dagegen ist, wer muss dann "Beweisen", dass er "recht" hat? Muss A einen stichhaltigen Grund für die Vorschrift haben, oder muss B einen stichhaltigen Grund dagegen haben? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob B ein Kind ist. Und das ist das Problem.


So einfach ist es nicht. Mag sein, daß ein 13 Jähriger sich einiges gefallen muß, ist dafür aber Strafunmündig. Letztendlich ist es doch so, daß sich alles die Wage hält. Dem 13 Jährigen wird seine Strafunmündigkeit nicht zum Geschenk gemacht, denn dafür müß er sich von seinen Eltern einiges sagen lassen. Mit 14 muß er es nicht mehr, kann soweit ich weiß aus der Kirche austreten, muß sich als nicht mehr an das halten was die Eltern sagen, wenn er aber was klaut, ist er dran.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1071029) Verfasst am: 22.08.2008, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Mathematik lernt man im Studium doch sowieso noch mal ganz von vorn...


Ist Mathematik nur etwas für Studenten? Also für das was ich als Beruf gelernt habe, mußte ich sehr viel von Mathematik wissen. Hätte ich es von Anfang an lernen müssen, das Ganze hätte viel länger gedauert.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
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Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1071030) Verfasst am: 22.08.2008, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Mathematik lernt man im Studium doch sowieso noch mal ganz von vorn...


Ist Mathematik nur etwas für Studenten? Also für das was ich als Beruf gelernt habe, mußte ich sehr viel von Mathematik wissen. Hätte ich es von Anfang an lernen müssen, das Ganze hätte viel länger gedauert.

Du musstes sehr viel von Rechnen wissen. Mit Mathematik hat das nicht so viel zu tun.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1071036) Verfasst am: 22.08.2008, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wie ich schon schrieb, ohne vernuenftig gebildete leute (auch mathematisch-naturwissenschaftlich gebildete) koennen wir hier in deutschland einpacken, dann koennen wir mit dem ausland nicht mehr konkurrieren.
Du meinst es würden weniger Leute Naturwis./Math. studieren, wenn es nicht bereits inder Schule "schmackhaft" gemacht wurde?


es muss den kindern nicht schmackhaft gemacht werden, es sollte ihnen aber auch nicht vergällt werden.

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Spezielles, detailreiches Verständnis lernen diejenigen, die das tatsächlich brauchen, im Studium.

damit man solche faecher ueberhaupt studieren kann, ist eine gute schulische grundlage notwendig.
Ach fangt in irgendeinem Studium nicht bei den Grundlagen an?


ich vermute es ist als grundlage eher die fähigkeit gemeint, schriftliche arbeiten zu verfassen.

Zitat:
Zitat:
es ist illusorisch anzunehmen, ein bisschen schmalspur-mathematik und vielleicht ein bisschen biologie dazu in der schule reiche, um im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen bereich ein studium anfangen zu koennen.

Für Mathematik reichen Volkschulkenntnisse.


mag sein, doch die wenigsten studieren ausschließlich mathematik.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1071056) Verfasst am: 22.08.2008, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Mathematik lernt man im Studium doch sowieso noch mal ganz von vorn...


Ist Mathematik nur etwas für Studenten? Also für das was ich als Beruf gelernt habe, mußte ich sehr viel von Mathematik wissen. Hätte ich es von Anfang an lernen müssen, das Ganze hätte viel länger gedauert.

Du musstes sehr viel von Rechnen wissen. Mit Mathematik hat das nicht so viel zu tun.


Um was geht es hier, um die Kunst der Mathematik oder Mathematik? Mathematik ist Rechnen. Das ganze drumherum und die Beziehungen untereinander ist auch Mathematik, aber nicht nur. Und die hat man in der Schule gelernt. Das mit den Beziehungen untereinander nutze ich übrigens auch, und ich bin kein Mathematiker. Wenn ich kein Formelbuch habe, bin ich dennoch in der Lage (zumindest oft) mir dennoch die nötige Formel oder Regel zu entwickeln. Durch das Hintergrundwissen reicht es mir gelegentlich nur zu wissen, daß es etwas gibt, dann kann ich mit etwas Mühe mich da hinbewegen und komme selbst auf die Regel.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1071060) Verfasst am: 22.08.2008, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Wraith hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Mathematik lernt man im Studium doch sowieso noch mal ganz von vorn...


Ist Mathematik nur etwas für Studenten? Also für das was ich als Beruf gelernt habe, mußte ich sehr viel von Mathematik wissen. Hätte ich es von Anfang an lernen müssen, das Ganze hätte viel länger gedauert.

Du musstes sehr viel von Rechnen wissen. Mit Mathematik hat das nicht so viel zu tun.


Um was geht es hier, um die Kunst der Mathematik oder Mathematik? Mathematik ist Rechnen. Das ganze drumherum und die Beziehungen untereinander ist auch Mathematik, aber nicht nur. Und die hat man in der Schule gelernt. Das mit den Beziehungen untereinander nutze ich übrigens auch, und ich bin kein Mathematiker. Wenn ich kein Formelbuch habe, bin ich dennoch in der Lage (zumindest oft) mir dennoch die nötige Formel oder Regel zu entwickeln. Durch das Hintergrundwissen reicht es mir gelegentlich nur zu wissen, daß es etwas gibt, dann kann ich mit etwas Mühe mich da hinbewegen und komme selbst auf die Regel.

Nein.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1071076) Verfasst am: 22.08.2008, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Wen interessierts.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1071081) Verfasst am: 22.08.2008, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Nein. Menschenrechte sind de facto Erwachsenenrechte. Das Problem ist ja nicht, dass Kinder Einschränkungen unterliegen - das tun Erwachsenen auch. Das Problem ist, dass bei Kindern, anders als Erwachsenen, die Einschränkung der Normalfall ist. Wenn A B etwas vorschreiben will, und B dagegen ist, wer muss dann "Beweisen", dass er "recht" hat? Muss A einen stichhaltigen Grund für die Vorschrift haben, oder muss B einen stichhaltigen Grund dagegen haben? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob B ein Kind ist. Und das ist das Problem.


So einfach ist es nicht. Mag sein, daß ein 13 Jähriger sich einiges gefallen muß, ist dafür aber Strafunmündig. Letztendlich ist es doch so, daß sich alles die Wage hält. Dem 13 Jährigen wird seine Strafunmündigkeit nicht zum Geschenk gemacht, denn dafür müß er sich von seinen Eltern einiges sagen lassen. Mit 14 muß er es nicht mehr, kann soweit ich weiß aus der Kirche austreten, muß sich als nicht mehr an das halten was die Eltern sagen, wenn er aber was klaut, ist er dran.

Doch, so einfach ist das! Mal abgesehen davon, dass auch der 17-jährige noch tun muss, was die Eltern bestimmen: Die "Strafunmündigkeit" heißt doch nicht, dass der 13jährige tun und lassen kann, was er will, weil er eh nicht bestraft wird. Im Gegenteil, er kann ja eben sehr wohl bestraft werden, nur eben nicht vor einem ordentlichen Gericht, wo er als Unschuldig gilt, bis seine Schuld bewiesen ist, und mit einem Verteidiger,m der sein möglichstes tut, das zu verhindern. Statt dessen kriegt er von den Eltern den Hintern voll oder vierzehn Tage Hausarrest. Ohne Unschuldsvermutung. Ohne Verteidiger. Ohne Berufung. Und womöglich ohne dass es überhaupt strafbar wäre. Das ganze Konzept funktioniert ja überhaupt nur deswegen, weil er genau die Ansprüche, die einem Erwachsenen nur strafgerichtlich entzogen werden können, gar nicht erst hat. Wie will man jemandem die Freiheit entziehen, der gar keine Freiheit hat?

Der erwachsnen, bei all seiner Strafmündigkeit, kann immer noch alles tun, was nicht gegen eben diese Strafgesetze verstößt, und der 13jährige, bei all seiner Strafunmündigkeit, nur das, was seine Eltern gnädigerweise erlauben.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#1071082) Verfasst am: 22.08.2008, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
Wen interessierts.

Dich offensichtlich nicht. Du weißt ja eh alles besser.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1071179) Verfasst am: 22.08.2008, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Du meinst es würden weniger Leute Naturwis./Math. studieren, wenn es nicht bereits inder Schule "schmackhaft" gemacht wurde?

das auch, aber sie waeren dazu auch gar nicht erst in der lage. (naja, gut, physik und chemie mag man studieren koennen, ohne dass die schule in diesem spaeteren studienfach was geleistet hat; aber mathematik wird in beiden studiengaengen vorausgesetzt, das hilft einem ueberhaupt nichts, dass man mathematik gleichzeitig als nebenfach auch noch hat. und dass es ganz ohne naturwissenschaftliche vorbildung geht, wage ich auch zu bezweifeln.)

Zitat:
Ach fangt in irgendeinem Studium nicht bei den Grundlagen an?

ja. im physik- oder elektrotechnik-studium kriegst du nicht erst noch lang beigebracht, wie du ne gleichung loesen kannst oder ne funktion ableiten... das sind schon kenntnisse, die du mitbringen musst.

aber selbst wenn die faecher bei null anfangen - ohne vorbildung von null auf hundert wird nicht gelingen. schule ist nicht ueberfluessig, auch wenn manch einer das denken mag.

Zitat:
Für Mathematik reichen Volkschulkenntnisse.

um mathematik zu studieren?

zeig mir den, der das geschafft hat Smilie

(theoretisch mag es reichen, weil ein mathestudium wirklich bei null anfaengt, nur die natuerlichen zahlen voraussetzt. praktisch aber reicht das wohl kaum.)
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1071200) Verfasst am: 22.08.2008, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
An dieser Stelle müssten die andere Seite erklären, warum Erwachsene nicht betroffen sein sollten.

Weil durch die Nichtzugehörigkeit zu einer gemeinsamen Institution schlicht die Veranlssung fehlt.

Die Argumente pro Uniformismus (Konsumwahn, Gruppenbildung, Markenfetischismus, Modetrends, Status usw.) beschäftigen sich gar nicht mit der Situation in Institutionen und betreffen diese nicht.

Wenn du einen Einschränkung auf die Institution Schule für gerechtfertigt hältst, dann sollen Lehrer auch vom Uniformierungszwang betroffen sein, nicht?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1071215) Verfasst am: 22.08.2008, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Für Mathematik reichen Volkschulkenntnisse.

um mathematik zu studieren?

zeig mir den, der das geschafft hat Smilie

(theoretisch mag es reichen, weil ein mathestudium wirklich bei null anfaengt, nur die natuerlichen zahlen voraussetzt. praktisch aber reicht das wohl kaum.)

Zeig du mir zur erst einen, den das bissl Rechnen nachdem Schema F ausdem Schulunterricht etwas für's Mathestudium gebracht haben.
Das Zeug haste meist äh vergessen und trug zum Verständnis nichts bis noch weniger bei.

P.S.: Bevor ich missverstanden werde, ich habe nichts gegen den Mathematikunterricht und bin ansich für einen eher beweisorienterten Unterricht zumindest, ein paar kleine zum "Schnuppern".
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Trish:(
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1071234) Verfasst am: 22.08.2008, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Für Mathematik reichen Volkschulkenntnisse.

um mathematik zu studieren?

zeig mir den, der das geschafft hat Smilie

Mathematik studieren sowieso diejenigen, die im Unterricht eher gebremst werden und die vermutlich mit einem guten Buch und ein paar Bespielen bewaffnet sich selbst beschäftigen würden.
Wenn man also einen Volksschüler mit einem IQ von >120, der sich für Mathematik interessiert, während des Gymnasiums von Mathe fern hält, dann bin ich mir sicher, dass er mit 18 studieren könnte.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
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Beitrag(#1071365) Verfasst am: 22.08.2008, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wenn man also einen Volksschüler mit einem IQ von >120, der sich für Mathematik interessiert, während des Gymnasiums von Mathe fern hält, dann bin ich mir sicher, dass er mit 18 studieren könnte.

Ich würde denn IQ nicht mal so hochsetzen.
tridi hat folgendes geschrieben:

(theoretisch mag es reichen, weil ein mathestudium wirklich bei null anfaengt, nur die natuerlichen zahlen voraussetzt. praktisch aber reicht das wohl kaum.)

Wo siehst du ein Problem?
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1071523) Verfasst am: 23.08.2008, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wenn man also einen Volksschüler mit einem IQ von >120, der sich für Mathematik interessiert, während des Gymnasiums von Mathe fern hält, dann bin ich mir sicher, dass er mit 18 studieren könnte.

Ich würde denn IQ nicht mal so hochsetzen.
tridi hat folgendes geschrieben:

(theoretisch mag es reichen, weil ein mathestudium wirklich bei null anfaengt, nur die natuerlichen zahlen voraussetzt. praktisch aber reicht das wohl kaum.)

Wo siehst du ein Problem?


Das Problem ist, dass im Mathematikstudium die reellen Zahlen, Vektoren und anderes axiomatisch ganz neu eingeführt werden, wenn man dabei keine Pfeilchen und typischen Eigenschaften aus der Rechenerfahrung im Hinterkopf hat, ist man ziemlich arm dran. Es ist natürlich nicht *unmöglich* und es schaffen immer wieder Studenten das Mathematikstudium, die aus der Schule sehr wenig mitgebracht haben. Die brauchen aber mehr als nur Talent, zB Frustrationstoleranz und die Bereitschaft, das Unwissen einzugestehen und Fragen zu stellen.

Dass ein gutes Buch für sehr Talentierte nützlicher ist, ist klar, aber hier überseht ihr wieder, dass in einem mathematikfernen Raum niemand ist, der einem Zugang zu solchen Büchern verschafft.

Außerdem fehlt mir hier das Grundverständnis und Grundkönnen, das auch ohne das Detailwissen bleibt. (Materie besteht aus Elementen, die nach Teilchen im Atom in ein vergleichsweise übersichtliches Schema eingetragen werden können. Kontinente bewegen sich, das führt an den Bruchzonen zu seismischer Aktivität. Wenn man in verwandten Sprachen Lautverschiebungsmuster entdeckt, kann man vorher unbekannte Worte richtig einordnen...)
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1071536) Verfasst am: 23.08.2008, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass im Mathematikstudium die reellen Zahlen, Vektoren und anderes axiomatisch ganz neu eingeführt werden, wenn man dabei keine Pfeilchen und typischen Eigenschaften aus der Rechenerfahrung im Hinterkopf hat, ist man ziemlich arm dran.

Sehe ich nicht so.
Bei den reellen Zahlen sehe ich überhaupt nicht was Rechenerfahrung und so helfen sollte.
Was hat man den in der Schule über die reellen Zahlen gelernt? Wohl nicht mehr als, dass sie die Lücken füllen.
Die Pfeilchenvorstellung ist nett und brauchbar wenns um den C/R2oder3 geht, aber dass kann man in einem anschaulichen Beispiel, die man sowieso machen sollte, unterbringen und wenn man dabei 10min Zeit verliert.
Die Pfeilchenvorstellung der Schule hat aber auch den Nachteil Vektoren stets als Pfeile zu sehen.
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Wraith
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
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Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1071591) Verfasst am: 23.08.2008, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:

Die Pfeilchenvorstellung ist nett und brauchbar wenns um den C/R2oder3 geht, aber dass kann man in einem anschaulichen Beispiel, die man sowieso machen sollte, unterbringen und wenn man dabei 10min Zeit verliert.
Die Pfeilchenvorstellung der Schule hat aber auch den Nachteil Vektoren stets als Pfeile zu sehen.


Ich darf da ein halbes Dutzend Matheprofs und Assisteneten zitieren:
"Vektoren sind keine Pfeilchen!" und "Vergessen sie die anschauliche Vorstellung, die sie aus der Schule mitgebracht haben!"
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1071593) Verfasst am: 23.08.2008, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:

Die Pfeilchenvorstellung ist nett und brauchbar wenns um den C/R2oder3 geht, aber dass kann man in einem anschaulichen Beispiel, die man sowieso machen sollte, unterbringen und wenn man dabei 10min Zeit verliert.
Die Pfeilchenvorstellung der Schule hat aber auch den Nachteil Vektoren stets als Pfeile zu sehen.


Ich darf da ein halbes Dutzend Matheprofs und Assisteneten zitieren:
"Vektoren sind keine Pfeilchen!" und "Vergessen sie die anschauliche Vorstellung, die sie aus der Schule mitgebracht haben!"



Da sieht man's wieder: Die kochen auch nur mit Wasser! Sehr glücklich
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Wraith
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
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Beitrag(#1071594) Verfasst am: 23.08.2008, 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der Unterschied zwischen Mathe in der Schule und im Studium verhält sich manchmal so wie der Unterschied zwischen Auto fahren und Auto bauen:
Es ist manchmal ganz nützlich für das eine, wenn man auch vom anderen Ahnung hat und umgekehrt. Wirklich brauchen tut man es nicht und wenn man bei 120 in der Kurve anfängt über das Getriebe nachzudenken merkt man vielleicht nicht wie man auf die Gegenfahrbahn abdriftet.
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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Zumsel
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Beitrag(#1071598) Verfasst am: 23.08.2008, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Meinst du wirklich, dass Schüler nicht wissen, dass Latein für gewisse Studien notwendig ist und dass diese später böse erwachen?


Allerdings. Ich habe ja selber zwei Fächer studiert, für die das Latinum Voraussetzung ist. Ich hatte das Gefühl, fast jeder zweite meiner Kommilitonen musste es nachholen. Lateinische Texte zu übersetzen ist eben recht mühselig und trocken. Da glaubt man nur zu gerne dem Gerede von der toten Sprache, die zu erlernen sich nicht lohne.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon scheinen auch die Lateinkenntnisse der Maturanten miserabel zu sein. Zu mehr als ein paar Sprüchen reicht's nicht.


Das mag sein. Aber woher glaubst du eigentlich, das beurteilen zu können? Der Lateinunterricht zielt ja nicht wie der Fremdsprachenunterricht noch gesprochener Sprachen darauf ab, den Schülern beizubringen, Alltagssätze zu verstehen und zu konstruieren, sondern darauf, die nötigen Kenntnisse zu vermitteln, um komplexe Texte in mühsamer Arbeit grammatikalisch korrekt übersetzen zu können. Um herauszufinden, was ein Lateiner wirklich kann, muss man ihn also einen Text übersetzen lassen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
"Höhere Bildung" ist im Wesentlichen ein Statussymbol, mit dem sich die Eliten vom gemeinen Volk abheben und gegenseitig identifizieren konnten. Ein bisschen Kant zitieren, ein lateinischer Spruch, ein Zitat aus Goethe's Faust und man beweist, dass man etwas besseres ist.


"Otium sine litteris mors est et hominis vivi sepultura."
(Seneca, Epistulae morales 82,3)

Einige Leute hängen sich auch Picassos als Statussymbole an die Wand. Aber deswegen ist der Zweck der Kunst nicht Angeberei. Natürlich ist humanistische Bildung in bestimmten Kreisen ein Erkennungsmerkmal. Daraus folgt aber nicht, dass ihre Vermittlung primär diesem Zweck dient. Das eigentliche humanistische Bildungsideal ist ein anderes. Es steht dem reinen Nützlichkeitsdenken gegenüber und versucht zu einem bewussten Umgang mit Sprache und Kultur zu erziehen. Nicht wenige sind eben der Meinung, dass Bildung ein Wert für sich ist. Die griechische und römische Antike ist nun mal das Fundament unserer Kultur. Unsere Vorstellungen von der Welt, dem Menschen, Ethik, Staat und Recht haben hier ihren Ursprung. Und sich der Ursprünge der eigenen Kultur bewusst zu sein und auch ihre herausragenden Persönlichkeiten und Höhepunkte zu kennen, ist für den Humanisten eben ein wesentlicher Bestandteil des zivilisierten und reflektierenden Menschens.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber die Legitimation von Latein in der Schule mit der Anforderung von Latein in Studienrichtungen, die schon seit hundert Jahren nicht mehr Latein als Fachsprache nutzen, ist doch ziemlich schwach.


In den genannten Fächern kann man Lateinkenntnisse durchaus gut gebrauchen. Wenn sich auch darüber streiten ließe, ob es wirklich nötig ist, Cicero übersetzen zu können. Offenbar im Gegensatz zu dir bin ich aber sehr wohl der Meinung, dass dadurch das Denkvermögen und die Argumentationsfähigkeit gestärkt wird. Man ist nämlich gezwungen, sich mit sprachlichen Feinheiten auseianderzusetzen. Und gedacht wird nun mal vermittelst der Sprache.
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I.R
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Beitrag(#1071642) Verfasst am: 23.08.2008, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Es zeugt von den Mehrheitsverhältnissen im FGH, wenn ich nach sieben Seiten Diskussion als Erster von meinen Erfahrungen berichten darf:


Die Erfahrungen interessieren erfahrungsgemäss nicht, es reicht, Mangelwirtschaft und Trabbi als Totschlagargument heranziehen zu können.

Pionierblusen und FDJ-Hemden haben mit Schuluniformen nicht das Geringste zu tun. Letztere sind eine Alltagskleidung während man Erstere als Festtagskleidung und die Trageerlaubnis auch als Altersrituale ansehen kann. Die Verweigerung einzelner Schüler hatte auch, wenn wir ganz ehrlich sind, weniger mit ihrer Individualität oder ihres Individualismus zu tun als mit dem der Eltern.

In einem finde ich aber die DDR als super Beispiel, nämlich dem grossen Drang zur freiwilligen Uniformierung nach der jeweiligen Mode. Wie man überhaupt die grössten Verfechter des Individualismus meist an den gleichen Frisuren und Klamotten tragen und sich gegenseitig in Sprache und Slang imitieren.

Irgendwie hat mich die Argumentation von r|zr in diesem thread am meisten überzeugen können, vielleicht auch am Meisten die eigene Erfahrung getroffen. Es stimmt schon, die eigentliche individualität des Individuums erfährt man stärker, wenn wenn alle die gleichen Klamotten tragen.

EDIT: Die Demokratiefähigkeit der Kleidungsfrage werde ich nächste Woche mal an ein paar pubertierenden Mädchen austesten, sie dürfen abstimmen, ob bein Trainingsspiel die grünen oder pinkfarbenen Leibchen zum Einsatz kommen werden.
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Sokrateer
souverän



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Wohnort: Wien

Beitrag(#1071748) Verfasst am: 23.08.2008, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Meinst du wirklich, dass Schüler nicht wissen, dass Latein für gewisse Studien notwendig ist und dass diese später böse erwachen?


Allerdings. Ich habe ja selber zwei Fächer studiert, für die das Latinum Voraussetzung ist. Ich hatte das Gefühl, fast jeder zweite meiner Kommilitonen musste es nachholen. Lateinische Texte zu übersetzen ist eben recht mühselig und trocken. Da glaubt man nur zu gerne dem Gerede von der toten Sprache, die zu erlernen sich nicht lohne.

Vielleicht entschieden sie sich erst spät für das Studium oder hatten ganz bewusst geplant, das Latinum nachzuholen. Inwiefern hilft dir Latein beim Studium beispielsweise des zweiten Weltkriegs? Wären da Japanisch, Polnisch, Englischen und Französisch als Sprachen nicht hilfreicher?

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon scheinen auch die Lateinkenntnisse der Maturanten miserabel zu sein. Zu mehr als ein paar Sprüchen reicht's nicht.


Das mag sein. Aber woher glaubst du eigentlich, das beurteilen zu können?

Weil ich als an Sprachen interessierter schon mal Verständnisfragen zu Latein gefragt habe und ahnungsloses Schulterzucken erntete.

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
"Höhere Bildung" ist im Wesentlichen ein Statussymbol, mit dem sich die Eliten vom gemeinen Volk abheben und gegenseitig identifizieren konnten. Ein bisschen Kant zitieren, ein lateinischer Spruch, ein Zitat aus Goethe's Faust und man beweist, dass man etwas besseres ist.


"Otium sine litteris mors est et hominis vivi sepultura."
(Seneca, Epistulae morales 82,3)

Damals gab es nur die Literatur. Eine derartige Aussage kann beispielsweise nicht genutzt werden, um Fernsehen, Internet und Kino im Vergleich abzulehnen oder abzuwerten, was von Anhängern der Hochkultur häufig getan wird.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Es steht dem reinen Nützlichkeitsdenken gegenüber und versucht zu einem bewussten Umgang mit Sprache und Kultur zu erziehen. Nicht wenige sind eben der Meinung, dass Bildung ein Wert für sich ist. Die griechische und römische Antike ist nun mal das Fundament unserer Kultur. Unsere Vorstellungen von der Welt, dem Menschen, Ethik, Staat und Recht haben hier ihren Ursprung. Und sich der Ursprünge der eigenen Kultur bewusst zu sein und auch ihre herausragenden Persönlichkeiten und Höhepunkte zu kennen, ist für den Humanisten eben ein wesentlicher Bestandteil des zivilisierten und reflektierenden Menschens.

Über die Antike kann man ja ein Basiswissen vermitteln.

Ich habe allerdings eine andere Sichtweise über die Entwicklung von Kulturen. Ich bezweifle, dass diese ein Fundament haben und es stellt sich die Frage, wo die Griechen und Römer ihre Kultur her hatten. Traditionen wurden gewiss übernommen (Schrift usw.), Begrifflichkeiten (Ethik) usw.
Aber ich halte es für einen Fehler ethische, philosophische Erkenntnisse und organisatorische Lösungsansätze einzelnen Personen zuzuschreiben und alle Nachfolger als von diesen beeinflusst zu begreifen.
Hat Epikur die Einwände gegen den Theismus erfunden, oder war er einfach der erste, der diese niedergeschrieben hat? Ich tippe auf zweiteres. Das, was Epikur erkannt hat, erkennen zig Millionen von Menschen ganz von selber. Nur braucht es Schrift und Wohlstand über einem Subsistenzniveau um es zu ermöglichen, dass Einzelne genug Freizeit haben, ihre Weisheiten niederschreiben können.
Haben die Griechen per Argumentation beschlossen, individualistisch zu werden, oder waren sie schon zuvor freiheitliche Individualisten, die dem später lediglich einen intellektuellen Überbau gaben?
Hat Konfuzius die chinesische Kultur geschaffen, oder lediglich kodifiziert?
Hat Epikur den Hedonismus erfunden, oder hat er eine Lebensweise verfasst, die seiner angeborenen Persönlichkeitsstruktur zuträglich war?
Begründet sich die moderne, evidenzbasierte Medizin auf Hippokrates, oder war er eher ein gebildeter Schamane, der die Entwicklung der modernen Medizin sogar hinauszögerte?

Interessant ist in dieser Hinsicht Leonardo DaVinci, der selbst sehr eigenständig arbeitete und dessen Erkenntnisse vergessen wurden und später wieder entdeckt werden mussten.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Wenn sich auch darüber streiten ließe, ob es wirklich nötig ist, Cicero übersetzen zu können. Offenbar im Gegensatz zu dir bin ich aber sehr wohl der Meinung, dass dadurch das Denkvermögen und die Argumentationsfähigkeit gestärkt wird. Man ist nämlich gezwungen, sich mit sprachlichen Feinheiten auseianderzusetzen. Und gedacht wird nun mal vermittelst der Sprache.

Du meinst also, dass all diejenigen, die in der Schule Cicero übersetzen mussten, nun besser denken und argumentieren können? Wäre es nicht sinnvoller, Argumentation zu üben? In vielen amerikanischen Schulen wird das meines Wissens forciert.
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Sanne
gives peas a chance.



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Beitrag(#1071759) Verfasst am: 23.08.2008, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
EDIT: Die Demokratiefähigkeit der Kleidungsfrage werde ich nächste Woche mal an ein paar pubertierenden Mädchen austesten, sie dürfen abstimmen, ob bein Trainingsspiel die grünen oder pinkfarbenen Leibchen zum Einsatz kommen werden.


Von einer 10köpfigen Sport-Mannschaft kann man bequem auf eine ganze Schule mit 1000 Schülern hochrechnen.

Ist es eigentlich schon wissenschaftlich oder wenigstens statistisch erwiesen, daß es im Mannschaftssport Vorteile bringt, wenn die Mannschaften jeweils einheitliche Kleidung tragen?
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Kival
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Beitrag(#1071761) Verfasst am: 23.08.2008, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

Ist es eigentlich schon wissenschaftlich oder wenigstens statistisch erwiesen, daß es im Mannschaftssport Vorteile bringt, wenn die Mannschaften jeweils einheitliche Kleidung tragen?


Eh, es ist jedem eigentlich ziemlich evident, der Mannschaftssportarten spielt, dass es äußerst hilfreich ist, wenn Mitspieler sofort an der Kleidung erkennbar sind....
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