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Hartz IV - "Verbrechen gegen Menschlichkeit"
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1082276) Verfasst am: 07.09.2008, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

folgendes Strickmuster das z.Z. abläuft:
1. BILD u.o. sat1 (meinetwegen auch super rtl usw.) pirscht sich vor
2. die anderen Zeitungen und sogenannte Sachverständige ziehen nach, wenn sie denn einen Hinweis/Wink von der Großindustrie, dem Arbeitgeberberband, BDI bekommen haben
3. Kapitalverbände wie vor allem der Arbeitgeberverband flankiert vom BDI stellen unverhohlen Forderungen an die Bundesregierung. Z.Z. fordert der Arbeitgeberverband die Befreiung seines Arbeitgeberanteils für die Arbeitslosenversicherung. (wer das anzweifeln sollte, dem texte ich den entsprechenden Link hier rein, ich hab ihn irgendwo in meinen vielen Daten meiner eigenen Datei abgelegt, müßt ihn also erst suchen)

Warum nun dieser verschärfte Klassenkampf von Oben? Nun der bescheidene Wirtschaftsaufschwung läßt bereits wieder nach, oder anders gesagt, die Konjunktur hat Einbrüche, mit der Folge, dass die Profitrate wieder am Sinken ist. Ist die Profitrate am Sinken, dann wird regelmäßig vom Bürgertum festgestellt, dass z.B. Arbeitslose zu üppig leben, Kranke maßlos in ihren Ansprüchen seien, Rentner das Unmögliche wollen, und Arbeiter mehr Augenmass in ihren Lohnrunden einzuhalten hätten. Ewig das gleiche eiapopeia.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1082342) Verfasst am: 07.09.2008, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
"Wir müssen dafür sorgen, dass der, der arbeitet, mehr hat als der, der nicht arbeitet."

Das lässt sich auf zwei Wegen erreichen: Erstens durch Lohn und Gehaltserhöhungen. Oder zweitens durch Kürzung des ALG2-Satzes.

die forderung, dass der, der arbeitet, mehr haben muss, ist ja eigentlich auch ganz berechtigt.

das mit den lohnerhoehungen wird aber nicht hinhauen - woher nehmen, das geld?

klar, dass man dann an den alg2-satz ran will...


ein alg2-empfaenger, der ein paar euro verdient, kann die ersten 100 euro behalten, aber jeder weitere euro, den er verdient, reduziert seinen ALG2-anspruch um 80 cent. die ersten 100 euro lohnen also, alles weitere lohnt nicht richtig. das taugt wirklich nichts. von 1 euro verdienst sollten doch mehr als 20 cent ueber bleiben, 50 cent faende ich gut.

dann haette der, der arbeitet, wirklich mehr als der, der nicht arbeitet.

einige, die heute grade eben kein alg2 bekommen, bekaemen dann doch noch ein bisschen dazu, was nicht verkehrt waere.

aber das wird kaum machbar sein, wenn man den alg2-satz nicht absenkt...

denen, die echt unverschuldet arbeitslos sind und echt gar nichts verdienen, mag ich das nicht zumuten.

vielleicht ginge es, wenn man jedem garantierte, dass er sich ein paar euro dazuverdienen kann (notfalls auf staatskosten durch "wald fegen" oder etwas sinnvollere taetigkeiten aehnlich wie heutige 1-eur-jobs). dann muesste aber auch noch eine regelung fuer leute gefunden werden, die echt nicht arbeiten koennen.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1082374) Verfasst am: 07.09.2008, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:
"Wir müssen dafür sorgen, dass der, der arbeitet, mehr hat als der, der nicht arbeitet."

Das lässt sich auf zwei Wegen erreichen: Erstens durch Lohn und Gehaltserhöhungen. Oder zweitens durch Kürzung des ALG2-Satzes.

die forderung, dass der, der arbeitet, mehr haben muss, ist ja eigentlich auch ganz berechtigt.

das mit den lohnerhoehungen wird aber nicht hinhauen - woher nehmen, das geld?

Aus den nicht gerade geringen Erträgen? Es ist schon ein Zauberkunststück besonderer Güte, dass man bei Normal-/Besserverdienenden wie Lokführern und Ärzten selbst exorbitante Lohnforderungen vorbehaltlos unterstützt, beim "normalen" Personal (Klinik, Bahn) schon merklich ruhiger wird und im sogenannten Niedriglohnsektor kein Geld für Lohnerhöhungen da sein soll.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1082378) Verfasst am: 07.09.2008, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

aus wessen ertraegen? den ueberreichlich sprudelnden steuereinnahmen des staates? oder was?

edit: ach so, du meintest wohl die ertraege der arbeitgeber.

aber ob die diese ertraege wirklich haben, ist nicht in jedem fall klar. und selbst wenn: qualifiziertes, schwer ersetzbares personal mag erfolgreich streiken koennen. geringqualifiziertes jederzeit ersetzbares personal hat da wenig chancen, irgendwas auszurichten. das ist halt arbeit mit ziemlich niedrigem marktwert.


Zuletzt bearbeitet von tridi am 07.09.2008, 21:36, insgesamt 2-mal bearbeitet
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beachbernie
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Beitrag(#1082384) Verfasst am: 07.09.2008, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Und da kommt noch einer aus dem Loch des Arsches gekrochen...

Ökonom empfiehlt weniger Hartz IV als Arbeitsanreiz

Der Druck auf Hartz-IV-Bezieher steigt: Der Hamburger Ökonom Straubhaar plädiert für eine geringere Unterstützung, um die Arbeitslosigkeit zu senken. Die Regierung will die Kontrolle der Empfänger verschärfen.


Da strauben sich einem doch glatt die Haare...
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beachbernie
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Beitrag(#1082388) Verfasst am: 07.09.2008, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
aus wessen ertraegen? den ueberreichlich sprudelnden steuereinnahmen des staates? oder was?


Er meint die Unternehmensgewinne und vergisst dabei, dass von diesen letztlich wieder die Investionen abhaengen.
Er meint wohl auch Zinsen und Dividenden und vergisst dabei, dass von der erwirtschafteten Rendite die Bereitschaft der Kapitalgeber abhaengt, ueberhaupt Kapital zu investieren.


Gruss, Bernie
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I.R
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Beitrag(#1082389) Verfasst am: 07.09.2008, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
aus wessen ertraegen? den ueberreichlich sprudelnden steuereinnahmen des staates? oder was?

edit: ach so, du meintest wohl die ertraege der arbeitgeber.

aber ob die diese ertraege wirklich haben, ist nicht in jedem fall klar. und selbst wenn: qualifiziertes, schwer ersetzbares personal mag erfolgreich streiken koennen. geringqualifiziertes jederzeit ersetzbares personal hat da wenig chancen, irgendwas auszurichten. das ist hal arbeit mit niedrigem marktwert.

Aha, und damit dieser Marktwert noch ein wenig gedrückt werden kann, sollte man Hatz IV weiter kürzen?
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I.R
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Beitrag(#1082392) Verfasst am: 07.09.2008, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
aus wessen ertraegen? den ueberreichlich sprudelnden steuereinnahmen des staates? oder was?


Er meint die Unternehmensgewinne und vergisst dabei, dass von diesen letztlich wieder die Investionen abhaengen.
Er meint wohl auch Zinsen und Dividenden und vergisst dabei, dass von der erwirtschafteten Rendite die Bereitschaft der Kapitalgeber abhaengt, ueberhaupt Kapital zu investieren.


Gruss, Bernie

Er vergisst gewiss nichts, Bernie, ist sich aber momentan niocht ganz sicher, ob Du nicht vergisst, wer Erträge erwirtschaftet. Kapital nicht, auch wenn man sie manchmal danach benennt.
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tridi
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Beitrag(#1082399) Verfasst am: 07.09.2008, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Aha, und damit dieser Marktwert noch ein wenig gedrückt werden kann, sollte man Hatz IV weiter kürzen?

nicht unbedingt. aber ich halte wenig davon, loehne kuenstlich ueber den marktwert der arbeit hinaus anzuheben - das fuehrt nur zu einem marktungleichgewicht, in diesem fall also arbeitslosigkeit. daher bin ich nicht grade begeistert von eventuellen mindestlohngesetzen.

dass man leute, deren arbeitskraft auf einem ideal funktionierenden arbeitsmarkt dummerweise nur 3 euro wert ist, irgendwie unterstuetzen muss, ist mir aber auch klar.
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beachbernie
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Beitrag(#1082403) Verfasst am: 07.09.2008, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
aus wessen ertraegen? den ueberreichlich sprudelnden steuereinnahmen des staates? oder was?


Er meint die Unternehmensgewinne und vergisst dabei, dass von diesen letztlich wieder die Investionen abhaengen.
Er meint wohl auch Zinsen und Dividenden und vergisst dabei, dass von der erwirtschafteten Rendite die Bereitschaft der Kapitalgeber abhaengt, ueberhaupt Kapital zu investieren.


Gruss, Bernie

Er vergisst gewiss nichts, Bernie, ist sich aber momentan niocht ganz sicher, ob Du nicht vergisst, wer Erträge erwirtschaftet. Kapital nicht, auch wenn man sie manchmal danach benennt.



Das ist ein ideologisches Dogma, welches ich nicht teile.

Unternehmen erwirtschaften Ertraege und um ein Unternehmen zu gruenden und zu betreiben braucht man Beides, Kapital und Arbeit.....wenn einer von beiden Faktoren fehlt, dann erwirtschaftet das Unternehmen rein gar nichts, sondern die Arbeiter drehen Daeumchen ober das Geld liegt unmotiviert in der Kasse herum.

Gruss, Bernie
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tridi
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Beitrag(#1082404) Verfasst am: 07.09.2008, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Er vergisst gewiss nichts, Bernie, ist sich aber momentan niocht ganz sicher, ob Du nicht vergisst, wer Erträge erwirtschaftet. Kapital nicht, auch wenn man sie manchmal danach benennt.

wenn bei einer weitgehend vollautomatischen produktionsstrasse vorn ein handlanger die maschine mit ein paar rohstoffen und ausgangsteilen fuettert und hinten ein anderer handlanger die hergestellten produkte verpackt, dann sind diese beiden arbeiter gewiss nicht die, die "die ertraege erwirtschaften".
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1082413) Verfasst am: 07.09.2008, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Er vergisst gewiss nichts, Bernie, ist sich aber momentan niocht ganz sicher, ob Du nicht vergisst, wer Erträge erwirtschaftet. Kapital nicht, auch wenn man sie manchmal danach benennt.

wenn bei einer weitgehend vollautomatischen produktionsstrasse vorn ein handlanger die maschine mit ein paar rohstoffen und ausgangsteilen fuettert und hinten ein anderer handlanger die hergestellten produkte verpackt, dann sind diese beiden arbeiter gewiss nicht die, die "die ertraege erwirtschaften".



...es sind zumindest nicht die einzigen.... zwinkern
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tridi
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Beitrag(#1082418) Verfasst am: 07.09.2008, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...es sind zumindest nicht die einzigen.... zwinkern

naja, ok, zu einem bruchteil eines prozents moegen die beiden am produktionsprozess und der wertschoepfung beteiligt sein...
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Peter H.
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Beitrag(#1082435) Verfasst am: 07.09.2008, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

http://de.indymedia.org/2008/09/226134.shtml

Auch ein Artikel vom Peter dabei, sehr zu empfehlen! zwinkern
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I.R
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Beiträge: 9142

Beitrag(#1082440) Verfasst am: 07.09.2008, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...es sind zumindest nicht die einzigen.... zwinkern

naja, ok, zu einem bruchteil eines prozents moegen die beiden am produktionsprozess und der wertschoepfung beteiligt sein...

Ich glaube, wir beide brauchen nicht über Produktionsprozesse und Wertschöpfung diskutieren. Aber meinst Du ehrlich, dass es in einem solchen, von Dir hier konstruierten Betrieb, von der Lohnhöhe der beiden Arbeiter abhängt, ob der Betrieb wirtschaftlich gesund dasteht? Und meinst Du ehrlich, dass eine Hartz IV-Absenkung dafür sorgt, dass sich die beiden glücklicher fühlen? Warum wird denn derzeit über die Höhe von Hartz IV diskutiert? Doch wohl deshalb, weil im Niedriglohnsektor noch weiter an den Löhnen rumgeschraubt werden soll.
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beachbernie
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Beitrag(#1082463) Verfasst am: 07.09.2008, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...es sind zumindest nicht die einzigen.... zwinkern

naja, ok, zu einem bruchteil eines prozents moegen die beiden am produktionsprozess und der wertschoepfung beteiligt sein...



Du versuchst hier die Beteiligung des Produktionsfaktors Arbeit genauso kleinzureden wie andere die Beteiligung des Produktionsfaktors Kapital. Ich halte von Beidem nichts, sondern sehe den Produktionsprozess als Partnerschaft zwischen beiden Produktionsfaktoren an, wo prinzipiell beide Seiten das Recht auf ihr Stueck vom Kuchen haben.

Gruss, Bernie
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Peter H.
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Beiträge: 9751

Beitrag(#1082468) Verfasst am: 07.09.2008, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Aber du bist dir darüber im Klaren, das Kapital geronnene Arbeit ist?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1082469) Verfasst am: 07.09.2008, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Aber du bist dir darüber im Klaren, das Kapital geronnene Arbeit ist?



Ich hab den Karl auch gelesen....
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1082732) Verfasst am: 08.09.2008, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Aber meinst Du ehrlich, dass es in einem solchen, von Dir hier konstruierten Betrieb, von der Lohnhöhe der beiden Arbeiter abhängt, ob der Betrieb wirtschaftlich gesund dasteht?

nein, das meine ich nicht. mein beispiel diente nur dazu, aufzuzeigen, dass es nicht die arbeitnehmer sind, die die gewinne erwirtschaften, wie du es darzustellen versuchtest.

Zitat:

Und meinst Du ehrlich, dass eine Hartz IV-Absenkung dafür sorgt, dass sich die beiden glücklicher fühlen?

nun, die beiden schuften wahrscheinlich den lieben langen tag und haben kaum mehr als ihr hartz-IV-nachbar, der grade nichts tut. das wird sie schon wurmen, und es waere kein wunder, wenn sie die arbeit hinschmeissen (oder ihrem arbeitgeber stecken, dass er sie doch bitte sperrzeit-/sanktionsunschaedlich entlassen moege).

sie sollten deutlich mehr haben als der nicht arbeitende nachbar.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1082742) Verfasst am: 08.09.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...es sind zumindest nicht die einzigen.... zwinkern

naja, ok, zu einem bruchteil eines prozents moegen die beiden am produktionsprozess und der wertschoepfung beteiligt sein...

Du versuchst hier die Beteiligung des Produktionsfaktors Arbeit genauso kleinzureden wie andere die Beteiligung des Produktionsfaktors Kapital.

nein, das versuche ich nicht. ich versuchte nur, an einem extrembeispiel darzustellen, dass eben nicht nur die mitarbeiter "den gewinn erwirtschaften".

natuerlich hast du recht, dass der anteil der mitarbeiter normalerweise hoeher ist als in diesem extrembeispiel.

Zitat:

Ich halte von Beidem nichts, sondern sehe den Produktionsprozess als Partnerschaft zwischen beiden Produktionsfaktoren an, wo prinzipiell beide Seiten das Recht auf ihr Stueck vom Kuchen haben.

ich will dir nicht widersprechen, sehe das ganze aber eher marktwirtschaftlich: arbeit und fremdkapital haben marktwerte (lohn und zins), und genau die sind zu bezahlen. was dann noch ueberbleibt, bleibt dem unternehmer bzw. den anteilseignern.

allerdings wuerde ich dem unternehmer dringend empfehlen, nicht so einfach auswechselbare mitarbeiter, von deren engagement der unternehmenserfolg wirklich abhaengt, auch an gewinnen zu beteiligen. wenn man die naemlich nicht ordentlich behandelt, und sie dann keine lust mehr haben oder abwandern, kostet das viel mehr geld.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Wohnort: Toscana

Beitrag(#1082761) Verfasst am: 08.09.2008, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
sie sollten deutlich mehr haben als der nicht arbeitende nachbar.
Dann sollte die Rechnung eigentlich einfach sein. Arbeitslose müssen so viel zur Verfügung haben, dass sie ein dezentes Leben führen können - und nicht einfach nur knapp in einem Loch mit Suppe und Brot überleben. Das bringt uns aktuell auf einen Betrag zwischen 1000 und 1500 Euro pro Monat (etwa das, was man für ein bedingungsloses Grundeinkommen annimmt). Wenn der Arbeitende gerechterweise substanziell mehr bekommen soll, dann ergibt das einen Minimallohn von rund 2000 Euros und mehr. Und komm jetzt nicht wieder damit, dass sich das die Privatwirtschaft nicht leisten kann - das kann sie !
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1082778) Verfasst am: 08.09.2008, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe den Thread hier nicht vollständig verfolgt.
Aber habt ihr euch schon Gedanken über eine evtl. Inflation gemacht. Wenn derart viel Geld im Umlauf ist und dies entsprechend zügig ausgegeben wird, ist doch eine Inflation fast zwangsläufig.

Bei stark steigender Nachfrage werden die Preise ebenso schnell und ebenso stark erhöht werden.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1082781) Verfasst am: 08.09.2008, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
sie sollten deutlich mehr haben als der nicht arbeitende nachbar.
Dann sollte die Rechnung eigentlich einfach sein. Arbeitslose müssen so viel zur Verfügung haben, dass sie ein dezentes Leben führen können - und nicht einfach nur knapp in einem Loch mit Suppe und Brot überleben. Das bringt uns aktuell auf einen Betrag zwischen 1000 und 1500 Euro pro Monat (etwa das, was man für ein bedingungsloses Grundeinkommen annimmt). Wenn der Arbeitende gerechterweise substanziell mehr bekommen soll, dann ergibt das einen Minimallohn von rund 2000 Euros und mehr. Und komm jetzt nicht wieder damit, dass sich das die Privatwirtschaft nicht leisten kann - das kann sie !


1000 bis 1500 fuer den arbeitslosen?

nee... das haette ich fuer den arbeitenden angesetzt, bei heutigen hartz-IV-saetzen. der arbeitende sollte schon eher was mehr als 1000 eur zur verfuegung haben (im minimalfall), damit sich das im vergleich zu hartz IV lohnt (bei hartz IV gibts ja nicht nur diese ca. 350 eur, sondern auch noch die unterkunft).

und diese annahme, die privatwirtschaft koenne beliebig viel zahlen, halte ich auch fuer groben kappes. fuer die produkte wie fuer die loehne gibt es maerkte - und zwar im zweifel weltweite! die privatwirtschaft kriegt nicht mehr fuer die produkte als den preis, den man auch im ausland bezahlt. wenn sie nun hoehere loehne zahlt als im ausland, dann kann sie mit den preisen im ausland nicht konkurrieren. folge: unternehmen kaputt.

gluecklicherweise sind das keine perfekten weltweiten maerkte, sonst haetten wir keine chance, mehr loehne als ein inder oder chinese zu bekommen. aber im prinzip ist es so: wenn die lohnkosten hier hoeher sind als anderswo, dann wandert die arbeit einfach ab...

deshalb predige ich ja, wir brauchen eine hoch qualifizierte, gebildete bevoelkerung, deren arbeit dann eben auch wertvoller ist als die eines typischen entwicklungslands-menschen. nur so werden wir hohe loehne halten koennen.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#1082785) Verfasst am: 08.09.2008, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
fuer die produkte wie fuer die loehne gibt es maerkte - und zwar im zweifel weltweite!

Und was schließen wir daraus? - Die soziale Frage lässt sich nicht national lösen. Jedenfalls nicht auf Dauer.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1082788) Verfasst am: 08.09.2008, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
fuer die produkte wie fuer die loehne gibt es maerkte - und zwar im zweifel weltweite!

Und was schließen wir daraus? - Die soziale Frage lässt sich nicht national lösen. Jedenfalls nicht auf Dauer.

stimmt - aber eine globale Ausnivellierung des sozialen Niveaus auf Basis der global vorhandenen
wirtschaftlichen Möglichkeiten würde für deutsche Hartz-IV - Empfänger vermutlich noch
Wohlstandverlust bedeuten.
Da müßte man sich schon ne Menge einfallen lassen um gemeinsam das Gesamtniveau zu heben.
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1082790) Verfasst am: 08.09.2008, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
fuer die produkte wie fuer die loehne gibt es maerkte - und zwar im zweifel weltweite!

Und was schließen wir daraus? - Die soziale Frage lässt sich nicht national lösen. Jedenfalls nicht auf Dauer.


Es gibt nicht "die soziale Frage", sondern viele soziale Probleme, und manche dieser Probleme sind regional oder sogar individuell.
Oder meinst du, solange in Afrika Kinder hungern, chinesische Wanderarbeiter keine Rechte haben, in brasilianischen Slums Obdachlose erschossen werden und in Indianereservaten Arbeitslosigkeit herrscht... --- was folgt daraus eigentlich für uns? Hartz4 senken und Aktiengewinne steigern vermutlich Am Kopf kratzen
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#1082795) Verfasst am: 08.09.2008, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Es gibt nicht "die soziale Frage", sondern viele soziale Probleme, und manche dieser Probleme sind regional oder sogar individuell.

Ja, sicher. Aber das ist bloß eine andere Art, das auszudrücken, was ich auch (möglicherweise schlecht) zu sagen versuche. Es stimmt natürlich, dass es viele verschiedene miteinander komplex vernetzte und zusammenhängende soziale Probleme gibt und natürlich nicht nur eins, das einfach so auf einen Nenner zu bringen wäre. Eine Veränderung muss auf allen Ebenen stattfinden - individuell, lokal, regional, national, international, global. Und eben nicht nur national.
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1082809) Verfasst am: 08.09.2008, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
fuer die produkte wie fuer die loehne gibt es maerkte - und zwar im zweifel weltweite!

Und was schließen wir daraus? - Die soziale Frage lässt sich nicht national lösen. Jedenfalls nicht auf Dauer.

stimmt - aber eine globale Ausnivellierung des sozialen Niveaus auf Basis der global vorhandenen
wirtschaftlichen Möglichkeiten würde für deutsche Hartz-IV - Empfänger vermutlich noch
Wohlstandverlust bedeuten.

genau. diese "soziale frage" global loesen zu wollen, waere wohl das fatalste, was einem deutschen hartz-IV-empfaenger passieren koennte.
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Peter H.
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Beitrag(#1082834) Verfasst am: 08.09.2008, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Leute laßt euch nicht von der bürgerlichen Ideologie einnebeln. deren Vertreter sagen stets "das geht nicht", obwohl das nicht stimmt. Mal ein Beispiel: würde man wieder die Vermögenssteuer wie vor 1998 einführen, stündenn augenblicklich 16 Mrd Euro zur Verfügung. die Vermögenssteuer gibt es übrigens in div. kap. Ländern wie z.B. GB, USA und Japan. Würde man noch eine Börsenumsatzsteuer, die es auch mal gab sowie eine Tobinsteuer einführen, kämen weitere Mrd. in die Staatskasse. Von den Kapitalsteuererhöhungen will ich erst garnicht reden.
Fazit: einem Arbeitslosen kann man getrost 1000-1500 € aushändigen, so wie von Agnostiker erwähnt.
Die Löhne sind selbstverständlich entsprechend anzuheben, damit eine gewisse Differenz vorhanden ist.
Es gilt noch immer der Grundsatz: wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
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Querdenker
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Beitrag(#1082885) Verfasst am: 08.09.2008, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:

Die Löhne sind selbstverständlich entsprechend anzuheben, ...


Die Löhne würden von alleine anziehen und es bräuchte auch gar nicht über einen Mindestlohn debattiert zu werden.

Jetzt stellt es sich doch so dar:

Es sind nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden und die Arbeitssuchenden werden von der ARGE mit einem Minimalen Geld abgespeist. Daraus resultiert die Macht der Arbeitgeber: "Du arbeitest für 3,50€ oder Du darfst weiter von Harz darben. Nimmst Du den Job oder nicht? Es stehen noch genügend vor der Tür die den Job mit Handkuss nehmen."
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