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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#108283) Verfasst am: 26.03.2004, 13:20 Titel: Es geht zuende |
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Es geht langsam aber siche rzuend emit der Kirche in Deutschland. Dazu zwei Scvhlaglichter:
Das Bistum Aachen ist pleite und muss sämtliche Regionalstellen in den Kreisen Aachen, Düren, Bergheim, Heinsberg und Viersen sowie den Städten Mönchengladbach und Aachen-Stadt schließen.
Die EKD verhandelt dieser Stunde über eine Zusammenlegung der Bezirke Thüringen und Sachen. Als Grund wird Mitgliedermangel angegeben.
(wird fortgesetzt)
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#108289) Verfasst am: 26.03.2004, 13:30 Titel: |
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Wieso gehen die Kirchen eigentlich pleite?
Die kriegen doch genug Geld vom Staat und wenn es weniger Mitglieder gibt brauchen sie auch weniger Pfaffen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#108301) Verfasst am: 26.03.2004, 13:55 Titel: |
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Weil sie...
Möglichkeit a) Noch mehr Geld ausgeben, als sie kriegen
Möglichkeit b) Das Geld binden
Möglichkeit c) das ist nur ein vorgeschobenes Argument für Geldgier
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#108302) Verfasst am: 26.03.2004, 13:57 Titel: |
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Kirchen schließen um beim Staat auf die Tränendrüsen zu drücken.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#108306) Verfasst am: 26.03.2004, 14:05 Titel: |
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Die müssen ein ziemlich aufgeschwemmten Kirchenbeamtenapparat finanzieren....
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#108435) Verfasst am: 26.03.2004, 18:06 Titel: |
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Was heißt schon pleite?
Kapital in Form von Immobilien dürfte bei beiden großen Kirchen in beneidenswertem Umfang vorhanden sein. Die Frage ist, welche laufenden Kosten man sich bei sinkenden Mitgliederzahlen leisten möchte. Man könnte auch mal fragen, wie hoch der Verdienst eines Pfarrers sein muss. Für ein Akademikergehalt wahrscheinlich nicht unüblich hoch, aber mir als Erzieher kommt's doch so vor, als wär das 'ne Menge Geld.
Bei uns in der Gegend betreut mittlerweile ein katholischer Priester zahlreiche Gemeinden. Ich bin selbst nie dabei, aber nach dem was ich so höre, rauscht der in die Kirche, rattert seine Predigt runter und zischt ab zum nächsten Gottesdienst. Das ist wahrscheinlich nicht unbedingt die Art von persönlicher Ansprache, die sich ein an Seelsorge interessierter Mensch vorstellt. Mich würde es da nicht wundern, wenn gerade die Leute austreten, die den Laden noch ernst nehmen.
Auch in meiner evangelischen Tageseinrichtung ist gemeindeseitig immer wieder davon die Rede, was für eine finanzielle Belastung wir doch seien.
Kirchen, die ihre Mitglieder zunehmend als Kostenfaktor definieren, müssen sich jedenfalls nicht wundern, wenn selbst die Gläubigen austreten.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#108474) Verfasst am: 26.03.2004, 18:51 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Kapital in Form von Immobilien dürfte bei beiden großen Kirchen in beneidenswertem Umfang vorhanden sein. . |
In Bochum lässt die katholische Versorgungskasse eine Kaufhausimmobilie in bester Innenstadtlage (Drehort von Der große Bellheim) seit Jahren so gut wie leer stehen... Und gibt sich auch der Stadt gegenüber nicht sehr kooperativ und der Presse gegenüber nicht sehr auskunftsfreudig.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#108479) Verfasst am: 26.03.2004, 19:03 Titel: |
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Aus diesen Gründen ärgert es mich immer wieder, wenn die Kirchengemeinde jammert, sie könne sich die KiTa kaum leisten. Da wurde dann auch schon mal der Anspruch formuliert, die Kinder müssten dann aber später auch ordentliche Kirchensteuerzahler werden, damit sich die Investition lohne. Wenn der Staat genauso denkt, kann ich mir wenigstens in 20 Jahren wieder von Analphabeten die Schuhe polieren lassen. Hat ja auch was für sich.
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Michael P real BDSM'ler
Anmeldungsdatum: 26.03.2004 Beiträge: 5
Wohnort: Bottrop
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(#108484) Verfasst am: 26.03.2004, 19:17 Titel: |
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Warum wird nicht einfach mal bei der Katholischen Kirche in Rom gespart warum der Papst einen solchen Prunk und Protz braucht weis auch niemand.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#108514) Verfasst am: 26.03.2004, 19:53 Titel: |
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Ich schätze, das ist ähnlich wie in der Wirtschaft. Ein schlechtes Produkt kann man mit einer guten Imagekampagne immer noch an den Kunden bringen. Macht und Erfolg sind sexy.
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al´ utomobi registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.03.2004 Beiträge: 19
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(#108780) Verfasst am: 27.03.2004, 17:11 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Aus diesen Gründen ärgert es mich immer wieder, wenn die Kirchengemeinde jammert, sie könne sich die KiTa kaum leisten. . |
das ist eh käse, die kitas finanzieren sich selbst. ausserdem schafft der umstand das sie keinen gewinn erwirtschaften dürfen (beispiel caritas) eine gute materialle deckung. grade im osten deutschlands floriert das da diese kita´s meist besser ausgestattet und qualifizierter sind als die öffentlichen.
_________________ ein sohn haeckels
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#110610) Verfasst am: 01.04.2004, 11:40 Titel: |
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Das bereits erwähnte Bistum Aachen hat Schreiben an die bisherigen Mitarbeiter der Regionalstellen und der Zentralverwaltung verschickt, die diesen die Vorteile einer freiwilligen Kündigung schmackhaft machen will.
Wer möchte helfen?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#112192) Verfasst am: 04.04.2004, 12:06 Titel: |
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Bistum Essen:
Zitat: | Ein Jahr nach seiner Ernennung fordert Ruhrbischof Felix Genn die Konzentration auf Kernbereiche. Das gehe auch einher mit Rückbauten: "In zu großen Stiefeln kann man nicht laufen."
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Das wird sich sowohl auf die Arbeit der Kirche auswirken wie auch auf ihre Immobilien. Genauso wie die evangelische Kirche werde auch das Bistum Essen nicht umhin kommen, nach zahlreichen Gemeindefusionen auch Kirchen zu schließen.
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Genn betonte, wie die übrigen deutschen Bischöfe, es käme nicht in Frage, dass aus Kirchen Moscheen würden. Ein Abriss käme womöglich in Frage, er hoffe aber, dass die Räume als Versammlungsorte erhalten bleiben könnten. Dürfen Kirchen zu Discotheken werden? Darüber müsse er noch nachdenken, so Genn.
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Genn kündigte an, dass in Einzelfällen auch die Aufgabe katholischer Kindergärten vorstellbar sei - dabei komme es auf die Standorte an: Man könne in Einrichtungen mit 80 muslimischen Kindern eben nicht mehr authentisch christliche Feste feiern. "
...
Bei den katholischen Grundschulen der Stadt wollte Genn, anders als bislang sein Schuldezernat, keine "Messlatte" definieren, wieviele Kinder an einer solchen Schule denn nun katholisch sein sollten: "Das ist nur mit Zahlen nicht zu beantworten." Es werde weitere Gespräche geben, so Genn.
Die weiterführenden Schulen in katholischer Trägerschaft sieht Genn auf einem guten Weg. Der Bischof hatte, wie berichtet, gedroht, die Marienschule zu schließen, wenn es Einschnitte bei der Landesfinanzierung gibt. "Und das in meinem ersten Jahr." Er vertraue darauf, dass das Land seine Zusage einhalte, die Kürzungen nach einem Jahr wieder zurückzunehmen. Er hoffe, dass es dann auch bei der Werdener Marienschule mit den Anmeldezahlen wieder aufwärts geht.
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NRZ
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Nav Gast
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(#112479) Verfasst am: 05.04.2004, 10:20 Titel: |
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Zumindest scheint dieser Genn auf den ersten Blick eher kein Fundi zu sein, sondern noch wenigstens ansatzweise im Diesseits zu leben. Was man von ziemlich vielen seiner Amtskollegen gerade nicht behaupten kann.
Oder täusche ich mich?
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#112513) Verfasst am: 05.04.2004, 11:45 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Zumindest scheint dieser Genn auf den ersten Blick eher kein Fundi zu sein, sondern noch wenigstens ansatzweise im Diesseits zu leben. Was man von ziemlich vielen seiner Amtskollegen gerade nicht behaupten kann.
Oder täusche ich mich?  |
Ich schätze, im Ruhrpott hätte ein Fundi nicht wirklich eine Chance...
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#112669) Verfasst am: 05.04.2004, 15:48 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Bistum Essen:
Zitat: | Genn betonte, wie die übrigen deutschen Bischöfe, es käme nicht in Frage, dass aus Kirchen Moscheen würden. Ein Abriss käme womöglich in Frage, er hoffe aber, dass die Räume als Versammlungsorte erhalten bleiben könnten. |
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das nennt man auch das prinzip "verbrannte erde": bloß nichts dem "feind" hinterlassen; lieber zerstören.
interessant auch, daß der bischof in dieser sache offensichtlich auf einen konsens zwischen der RKK und der religionsneutralen staatsseite abzielt. "die andern dürfen auf keinen fall privilegien wie wir erhalten."
Zitat: | Zitat: | Genn kündigte an, dass in Einzelfällen auch die Aufgabe katholischer Kindergärten vorstellbar sei - dabei komme es auf die Standorte an: Man könne in Einrichtungen mit 80 muslimischen Kindern eben nicht mehr authentisch christliche Feste feiern. " |
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auch hier ziemlicher klartext: "kinder im allgemeinen interessieren uns nicht. nur christlich-abendländische kinder."
ein weiterer grund, die scheidung von staat und kirchen voranzutreiben.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#112689) Verfasst am: 05.04.2004, 16:13 Titel: |
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Wenn die Kirchen ihre Zuschüsse für ihre Kindergärten streichen (Bistum Münster), kann es auch solche Auswirkungen haben:
Zitat: | Kirchengemeinden müssen nun kalkulieren, ob sie ohne den 20prozentigen Zuschuss auskommen.
Kommunen können sich nicht wehren
Dort, wo das nicht der Fall ist - und das wird die Regel sein - stehen Gespräche mit den Kommunen an. Westbeld rechnet erst gar nicht damit, dass in den Rathäusern "große Begeisterung" ausbrechen wird. Ausschließlich die Kommunen sind in der Pflicht, den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz zu verwirklichen. Im Klartext: Dort, wo es Bedarf gibt, die Kirche aber aussteigt, müssen die Kommunen einspringen. Im Kreisdekanat der Stadt Wesel, wo es elf katholische Einrichtungen mit 30 Gruppen gibt, richtet man sich schon auf Streitgespräche ein.
Eine Lösung könnte darin liegen, dass die Kommunen eigene Einrichtungen schließen, die Gruppen aber gleichsam in kirchliche Kindertagesstätten implantieren - und finanzieren. Dies folgt der Logik, dass Wohlfahrtsverbände preiswerter arbeiten als die öffentliche Hand und hat schon dazu geführt, dass es im Bistum Münster 640 solcher "Überhanggruppen" gibt. |
NRZ, 29.3.04
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#113242) Verfasst am: 06.04.2004, 20:59 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Zumindest scheint dieser Genn auf den ersten Blick eher kein Fundi zu sein, sondern noch wenigstens ansatzweise im Diesseits zu leben. Was man von ziemlich vielen seiner Amtskollegen gerade nicht behaupten kann.
Oder täusche ich mich?  |
Ich schätze, im Ruhrpott hätte ein Fundi nicht wirklich eine Chance... |
Wie schauts im Rheinland aus?
Ich meine nur - Stichwort: Kardinal Meisner...
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#113246) Verfasst am: 06.04.2004, 21:01 Titel: |
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Rückhalt in der Bevölkerung hat er nicht.
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Nav Gast
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(#113254) Verfasst am: 06.04.2004, 21:04 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Rückhalt in der Bevölkerung hat er nicht. |
Das spricht für die Bevölkerung.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#114455) Verfasst am: 10.04.2004, 12:28 Titel: |
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Schweiz:
Zitat: | Jedes Jahr kehren in der Schweiz mehr als 30'000 Personen ihren christlichen Institutionen den Rücken. Übertritte in eine andere Glaubensgemeinschaft sind aber eher selten.
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Die evangelisch-reformierten Landeskirchen der Schweiz registrierten 2002 rund 12'500 Austritte. Dies bei knapp 2,5 Mio. Gläubigen. Zwischen 1998 und 2001 hatte die Zahl der Austritte jeweils zwischen 10'900 und 12'300 geschwankt.
Das Hauptargument für einen Austritt besteht laut Simon Weber vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) darin, dass man sich mit der Kirche nicht mehr verbunden fühlt.
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Auch die Kirchensteuern spielen bei den Austritten eine Rolle. Allerdings nur eine geringe. Im Kanton Waadt beispielsweise ist es gemäss Weber finanziell kaum spürbar, ob man einer Landeskirche angehört oder nicht. In den Kantonen Neuenburg und Genf wird die Kirchensteuer auf freiwilliger Basis entrichtet.
Nur wenig Einfluss hat ein Kirchenaustritt auf die Kirchensteuer in den Kantonen Bern, Zürich und Aargau. Dort bezahlen die Steuerpflichtigen nur einen Teil ihrer Kirchensteuer direkt der jeweiligen Landeskirche. Der andere Teil wird vom Staat erhoben.
Draht nicht abreissen lassen
Bei den römisch-katholischen Landeskirchen geben gemäss Schätzung von Alfred Dubach, dem Leiter des Pastoralsoziologischen Instituts St. Gallen, jedes Jahr durchschnittlich 20'000 von insgesamt 3,1 Mio. Mitgliedern ihren Austritt. Genaue Zahlen werden auf katholischer Seite nicht systematisch erhoben.
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Wer aus der Kirche austrete, der bleibe konfessionslos. Rund zwei Drittel der Austrittswilligen stammen jeweils aus den fünf grössten Schweizer Städten.
Die 809'000 Konfessionslosen (Stand 2000) bilden hinter den Katholiken und den Reformierten die drittgrösste Gruppierung. Seit der Volkszählung 1990 hat sich diese Zahl fast verdoppelt. Der Grossteil gehörte früher einer Landeskirche an.
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http://www.swissinfo.org/sde/Swissinfo.html?siteSect=105&sid=4857083
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#114456) Verfasst am: 10.04.2004, 12:30 Titel: |
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Deutschland:
Zitat: | Unterdessen kämpfen die Kirchen laut »Focus" mit dramatischen Mitgliederverlusten. Wie das Magazin unter Berufung auf Angaben der Bundesregierung berichtete, gehören derzeit nur noch rund 63,8 Prozent der Deutschen der katholischen oder evangelischen Kirche an. Das seien rund 1,9 Millionen Menschen weniger als vor sechs Jahren. |
http://de.news.yahoo.com/040409/336/3z89g.html
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Zarquon Papst (laut BLÖD 20.4.2005)
Anmeldungsdatum: 08.03.2004 Beiträge: 188
Wohnort: Planet Moguntia, Nähe Froschstern B
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(#114559) Verfasst am: 10.04.2004, 19:02 Titel: |
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Aus dem gleichen Artikel:
Zitat: | FDP-Vize Andreas Pinkwart sieht den Weg aus der Finanzkrise der christlichen Kirchen in einer großen Steuerreform, die durch weniger Abgaben zu mehr Wachstum führt. |
Heißt das: Wir schaffen die Kirchensteuer ab, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen ...?
_________________ How many days must a light bulb run
before it finally burns through?
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#114564) Verfasst am: 10.04.2004, 19:56 Titel: |
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Das nenne ich doch mal wieder ne frohe Nachricht
Die Menschen fangen an zu denken
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Nav Gast
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(#114775) Verfasst am: 11.04.2004, 21:54 Titel: |
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Ich vermute, daß die Entwicklung der Kirchenaustritte nicht mehr lange so weiter gehen wird, sondern daß es demnächst (in den nächsten 5 - 10 Jahren beginnend) einen starken Knick zu Ungunsten der Kirchen geben wird.
Wenn man sich ansieht, wie die Masse der Kirchgänger (mit tatsächlich extrem wenigen Ausnahmen wohlgemerkt!) aussieht, dann fallen vor allem folgende Dinge auf:
- Verhältnismäßig viele schon recht alte Leute
- Bei den jungen Leuten eher der Typ "alles 1er in der Schule, Mitläufer im sozialen Umfeld (Klassengemeinschaft)" *
- Viele Familien mit Kindern, da meistens zwar mehrere, aber von denen sieht man dann 10 Jahre später nicht mehr viel in der Kirche (sind mir selbst einige Fälle bekannt) **
- Kaum Mainstream - Typen
- Keine Leute, die sich zu einer der größeren Subkulturen zählen lassen würden (ok, Christentum und Punk, Gothic oder Hip Hop passen nun wirklich nicht zusammen - wobei ersteres wahrscheinlich ginge, wenn es in Europa linksradikale Befreiungstheologen gäbe...
)
* Angepaßte Lehrerlieblinge, die aber selten auffällig sind und daher meistens mehr toleriert als integriert sind - war schon zu meiner Schulzeit so. Sind halt die Typen, die mit 40 auszucken und ihrer Jugend hinterherheulen.
** Ich habe 2 Familien als direkte Samples - eine davon war die mit dem "Handbrecher" - Vater, die andere eine Erz - Schwarze "Elternvereinsfamilie" (heißt: hat sich im Schulgemeinschaftsausschuß viel engagiert die Glucke):
In der ersten Familie gab es offenbar einen ziemlichen Bruch (was auch verständlich ist) - jedoch sind die beiden Söhne der insgesamt 6 Kinder weiterhin der Kirche (und ihren "Eltern") treu ergeben.
Die Situation der zweiten Familie (3 Kinder) ist etwas komplexer:
- Ältester Sohn: mir unbekannt
- Tochter ca. in meinem Alter hat wohl zum Hedonismus
gefunden
- jüngster Sohn ist braver Parteisoldat bei der ÖVP geworden, geht noch immer mit den Alten jeden Sonntag zur Kirche
Ich gehe jedenfalls davon aus, daß es in 5 - 10 Jahren beginnen wird, daß die Kirchen MERKLICH dahinschmelzen, vor allem, weil dann die letzte Zwischenkriegsgeneration dahinscheidet und heutzutage die Kirchenmitgliedschaft keinerlei Privilegien und Vorteile mehr bringt. Bis auf ein paar primitive Bauerndörfer in der Oststeiermark, Tirol und Vorarlberg (ich kenne die Situation in Ö am besten) ist der sonntägliche Kirchenbesuch keinerlei Voraussetzung hier mehr für gesellschaftliche Akzeptanz.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#114781) Verfasst am: 11.04.2004, 22:21 Titel: |
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Totgesagte leben länger. Ich wäre da nicht so optimistisch.
Und selbst wenn die Kirche tot wäre, würde es einen Sprung
des Glaubens geben und einfach ne neue Relgion aufmacht
werden.
Da braucht man nicht weit in der Geschichte zurückschauen.
Den "Ägytischen Totenkult" gabs auch mal vor ein paar Tausend
Jahren...Religionen kommen und gehen. Früher oder später
zerfällt alles...
Wußte bereits Kohelet.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#114842) Verfasst am: 12.04.2004, 11:06 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Totgesagte leben länger. Ich wäre da nicht so optimistisch. |
Sie werden weiterleben. Und etwa die Relevanz der Religionen australischer Ureinwohner haben.
Zitat: | Und selbst wenn die Kirche tot wäre, würde es einen Sprung
des Glaubens geben und einfach ne neue Relgion aufmacht
werden. |
Das behaupten zumindest die Kirchen und blieben dafür bisher jeden Beweis schuldig.
Zitat: | Da braucht man nicht weit in der Geschichte zurückschauen.
Den "Ägytischen Totenkult" gabs auch mal vor ein paar Tausend
Jahren...Religionen kommen und gehen. Früher oder später
zerfällt alles...
Wußte bereits Kohelet. |
Und der war sich so sicher, dass alles was geht automatisch durch etwas ähnliches ersetzt wird?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#114877) Verfasst am: 12.04.2004, 13:12 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Christentum und [...]Gothic |
Doch, das geht. Die meisten Goths sind zwar gegen das Christentum, aber Goths sind im allgemeinen "Suchende" und lieben das Mystische und Romantische. Und beides kann man im Christentum durchaus finden. Ich kenne Goths, die durchaus auch Kreuze um den Hals tragen und christlichem Gedankengut nicht abgeneigt sind. Wogegen jedoch alle Goths sind, sind die Kirchen, da die Gothic-Kultur Organisationsstrukturen verachtet. Wenn ein Goth Christ ist (so selten das vorkommen mag), dann ist er auf jeden Fall "freier" Christ.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Und selbst wenn die Kirche tot wäre, würde es einen Sprung des Glaubens geben und einfach ne neue Relgion aufmacht
werden. |
Sehe ich ähnlich, allerdings denke ich, dass die Religionen der Zukunft die "freien Religionen" sein werden, wie Wicca, Discordianismus, New Age, etc. Die Religionen werden nicht mehr so straff und in so großem Rahmen organisiert sein, da die Leute langsam erkennen, dass sie selbst denken können und dass es Spaß macht, sich sein eigenes Weltbild zu konstruieren. Aus eben diesem Grund wird auch der Atheismus (nicht der Nihilismus!) zunehmen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Poldi Bin Daheim
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo
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(#114888) Verfasst am: 12.04.2004, 13:40 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Christentum und [...]Gothic |
Doch, das geht. Die meisten Goths sind zwar gegen das Christentum, aber Goths sind im allgemeinen "Suchende" und lieben das Mystische und Romantische. Und beides kann man im Christentum durchaus finden. Ich kenne Goths, die durchaus auch Kreuze um den Hals tragen und christlichem Gedankengut nicht abgeneigt sind. Wogegen jedoch alle Goths sind, sind die Kirchen, da die Gothic-Kultur Organisationsstrukturen verachtet. Wenn ein Goth Christ ist (so selten das vorkommen mag), dann ist er auf jeden Fall "freier" Christ.
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Naja, leider gibt es solche Subjekte, aber zum Glück nicht recht viele...
Was die Abneigung gegen Organisationsstruckturen angeht .. esa gibt ja sogar explizit christliche Gothic-Organisationen, z.B. http://www.innenseiten.de
Zum Glück ist aber der Großteil von uns geistig fit geblieben
(Wenn man vom HUHN-Kult mal absieht )
_________________ gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Mecky registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.04.2004 Beiträge: 145
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(#114891) Verfasst am: 12.04.2004, 13:48 Titel: |
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Zitat: | Und der war sich so sicher, dass alles was geht automatisch durch etwas ähnliches ersetzt wird? | Er klingt eher nach der Überzeugung, dass alles, was geht, einmal wieder kommt.[/quote]
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