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Ein Schlupfloch durch die Lichtgeschwindigkeit

 
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1084590) Verfasst am: 11.09.2008, 16:08    Titel: Ein Schlupfloch durch die Lichtgeschwindigkeit Antworten mit Zitat

Vielleicht ein blöder Threadtitel, aber das hier ist interessant:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,577019,00.html

Der erste Absatz ist vielleicht nicht sofort verständlich.

Zitat:
Allerdings meinen manche, dass diese Grenze gar nicht so starr ist, wie es den Anschein hat. Die Physiker Steve Lamoreaux und Justin Torgerson vom Los Alamos National Laboratory haben Daten eines alten natürlichen Atomreaktors analysiert, der vor zwei Milliarden Jahren im heutigen Westafrika eine mehrere Hunderttausend Jahre anhaltende Kernspaltung in Gang setzte. Sie verglichen davon zurückgebliebene radioaktiven Isotope mit denen ähnlicher Vorgänge aus heutiger Zeit und ermittelten dabei, dass sich die physikalische Konstante Alpha (auch als die Feinstrukturkonstante bezeichnet), als die Determinante der elektromagnetischen Kraft, offenbar in den letzten zwei Milliarden Jahren verändert hat. Nun ist die Lichtgeschwindigkeit umgekehrt proportional zu Alpha, und beide gelten als wirklich feste Konstanten.

Alpha scheint jedoch im Verhältnis 4,5 zu 108 abgenommen zu haben. Sollte sich das bestätigen, so würde dies bedeuten, dass die Lichtgeschwindigkeit zugenommen haben müsste. Andere Studien legen Ähnliches nahe, und derzeit führen Forscher in Cambridge ein Laborexperiment durch, um zu ermitteln, ob wir die Lichtgeschwindigkeit durch technische Eingriffe beeinflussen könnten.

Selbstverständlich wird man die Ergebnisse genau überprüfen müssen. Doch sollten sie sich bestätigen, so könnte dies große Bedeutung für die Zukunft unserer Zivilisation haben. Wenn die Lichtgeschwindigkeit tatsächlich zugenommen hätte, dann vermutlich nicht allein durch den Zeitverlauf, sondern weil sich gewisse Bedingungen verändert haben. Das wäre dann eine wissenschaftliche Einsicht, die Ingenieure nutzen könnten.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1084593) Verfasst am: 11.09.2008, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ist mir alles irgendwie nicht neu.
Wo es praktische Anwendungen geben soll bleibt mir allerdings schleierhaft.
Jegliche Methode an der Feinstrukturkonstante zu drehen ist jedenfalls noch weit ausserhalb unserer Reichweite.
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1084595) Verfasst am: 11.09.2008, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab es an der Uni Kiel genau andersrum gelernt. Der Reaktor Oklo bestätigt die Konstanz der Feinstrukturkonstante.

Ebenso sieht es auch Harald Lesch.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1084596) Verfasst am: 11.09.2008, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich hab es an der Uni Kiel genau andersrum gelernt. Der Reaktor Oklo bestätigt die Konstanz der Feinstrukturkonstante.

Ebenso sieht es auch Harald Lesch.

Ich dachte ich hätte gelernt, die Veränderung wäre bekannt aber dass Oklo belegt, dass die Geschwindigkeit der Änderung praktisch vernachlässigbar ist.
_________________
"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1084605) Verfasst am: 11.09.2008, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Es gab mehrere Studien zum Thema, doch mehrheitlich kamen sie zur Erkenntnis, dass Alpha eben konstant geblieben ist.

Das hier:

Zitat:
Alpha scheint jedoch im Verhältnis 4,5 zu 108 abgenommen zu haben


Scheint mir ein bisschen Suspekt. Das wäre ein gewaltige Änderung, und es stellt sich die Frage, warum man dieses Verhältnis so umständlich angeben würde (warum nicht gleich "zu 108.045113"?)

Vermutlich hiess es im originalen Text 4.5 * 10e-8.

Ich bezweifle, dass dies ein Weg wäre, die Lichtgeschwindigkeit zu "überwinden". Was würde es bzgl Technolgoie schon nützen, wenn man wüsste, dass sie sich über die Geschichte des Universums verändert hat? Dies ist vermutlich auf eine Ursache zurück zu führen, die irgendwo tief in den Naturgesetzen des Universums selbst vergraben ist. Nein, ich glaube nicht, dass man die Lichtgeschwindigkeit - wenn überhaupt - auf diese Weise umgehen wird. Vielleicht mal mit künstlichen Wurmlöchern. Aber auch da würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1084606) Verfasst am: 11.09.2008, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Achso, dann ist also schon erforscht, woran der Zuwachs liegt.

Von einer Feinstrukturkonstanten wusste ich bisher noch nichts. Ich hatte nur gedacht, dass es vielleicht DIE Chance wäre, wenn man herausfinden würde, woran der Zuwachs liegt. Naja, Spiegel ist bezüglich wissenschaftlicher Angelegenheiten häufig recht ungenau und oberflächlich. Die scheinen keine Journalisten zu haben, die sich wirklich auskennen mit wissenschaftlicher Materie.
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1084608) Verfasst am: 11.09.2008, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Dies ist vermutlich auf eine Ursache zurück zu führen, die irgendwo tief in den Naturgesetzen des Universums selbst vergraben ist.


Wird wohl so sein, aber für einen kurzen Augenblick erglimmte ein kleiner Funken Zuversicht in mir. zwinkern
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1084634) Verfasst am: 11.09.2008, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Vermutlich hiess es im originalen Text 4.5 * 10e-8.

Das wäre allerdings einigermaßen peinlich... Lachen
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1084638) Verfasst am: 11.09.2008, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.edge.org/q2005/q05_6.html

Englisches Original.
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#1084641) Verfasst am: 11.09.2008, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist ein natürlicher Atomreaktor? Ich bin doof!
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1084646) Verfasst am: 11.09.2008, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Was ist ein natürlicher Atomreaktor? Ich bin doof!


Wie die Kettenreaktion in einem einfachen Uran-Kernspaltungsreaktor funktioniert weißt du?

In einem natürlichen Atomreaktor ist eine große Menge Uran in einer wasserdurchlässigen Schicht vorhanden. Wenn jetzt Wasser in die Schicht sickert werden die durch das radioaktive Uran abgegebenen Neutronen abgebremst und lösen beim auftreffen auf weitere Uranatome eine Kettenreaktion aus. Dadurch wird viel Energie frei und es wird heiß. Das Wasser verdampft und die Neutronen werden nicht mehr gebremst. Es gibt keine Kettenreaktion mehr, das Gestein kühlt ab und neues Wasser kann einsickern.
_________________
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#1084653) Verfasst am: 11.09.2008, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder was gelernt. Danke! Showdance
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1084686) Verfasst am: 11.09.2008, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Uran, dass die Natur unvorsichtig zu dicht gelagert hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Oklo

(Oder Gott wollte Plutonium?)
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Antidogmatiker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.02.2008
Beiträge: 330

Beitrag(#1084894) Verfasst am: 12.09.2008, 02:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
...Erklärung wie ein natürlicher Reaktor funktioniert...

Man muss noch dazu sagen, dass U235 schneller zerfällt als U238 und daher damals einen größeren Anteil des Urans ausmachte. Nur so konnte das funtionieren, da die 0,7% U235 in heutigem Natururan nicht ausreichen, um mit normalem Wasser als Moderator eine Kettenreaktion zu ergeben. nerv
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1085348) Verfasst am: 12.09.2008, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hier spricht übrigens Harald Lesch über den natürlichen Kernreaktor in Oklo:

>Flash-Video<

Sehr aufschlussreich.
_________________
"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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