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Welcher dieser Philosophen vertritt am ehesten eure eigene Lebensphilosphie?
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Welcher Philosoph kommt Eurer eigenen Weltanschauung am nächsten?
Emanuel Kant
8%
 8%  [ 5 ]
Artur Schopenhauer
27%
 27%  [ 16 ]
Dieter Bohlen
12%
 12%  [ 7 ]
Friedrich Nietzsche
18%
 18%  [ 11 ]
Karl Marx
13%
 13%  [ 8 ]
Martin Heidegger
3%
 3%  [ 2 ]
Jesus
5%
 5%  [ 3 ]
Sigmund Freud
3%
 3%  [ 2 ]
Theodor W. Adorno
6%
 6%  [ 4 ]
Stimmen insgesamt : 58

Autor Nachricht
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1086764) Verfasst am: 14.09.2008, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
In dem Beitrag von ballancer, den du zitierst, kommt das Wort "Übermensch" doch gar nicht vor. Am Kopf kratzen

Der Übermensch aus dem Zarathustra ist verglichen mit einigem anderen Zeug, was Nietzsche so geschrieben hat, ohnehin eher harmlos...

Nein, aber wenn Argumente von wegen "braunes Zeug" kommen, dann ist doch ganz klar was gemeint ist. Davon abgesehen hat Nietzsche totalitäre Systeme im allgemeinen immer abgelehnt.

Nietzsches Argumente mögen sich vielleicht hart anhören, aber das zeugt entweder davon, dass man ihn nicht versteht, oder das man Freude, Friede, Eierkuchen lieber hat, weil man die Welt lieber nicht so sehen will, wie sie letztendlich ist.

Nietzsche schrieb krasse Sachen, aber er hatte recht, auch wenn viele die Kuschelversion lieber hätten!



Ich finde nicht, dass er recht gehabt haette....
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#1086772) Verfasst am: 14.09.2008, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
In dem Beitrag von ballancer, den du zitierst, kommt das Wort "Übermensch" doch gar nicht vor. Am Kopf kratzen

Der Übermensch aus dem Zarathustra ist verglichen mit einigem anderen Zeug, was Nietzsche so geschrieben hat, ohnehin eher harmlos...

Nein, aber wenn Argumente von wegen "braunes Zeug" kommen, dann ist doch ganz klar was gemeint ist. Davon abgesehen hat Nietzsche totalitäre Systeme im allgemeinen immer abgelehnt.

Nietzsches Argumente mögen sich vielleicht hart anhören, aber das zeugt entweder davon, dass man ihn nicht versteht, oder das man Freude, Friede, Eierkuchen lieber hat, weil man die Welt lieber nicht so sehen will, wie sie letztendlich ist.

Nietzsche schrieb krasse Sachen, aber er hatte recht, auch wenn viele die Kuschelversion lieber hätten!



Ich finde nicht, dass er recht gehabt haette....

OK dann nenn mir eine Stelle, an der Du der Meinung bist, dass es quatsch ist und lass uns drüber reden!
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#1086783) Verfasst am: 14.09.2008, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Nein, aber wenn Argumente von wegen "braunes Zeug" kommen, dann ist doch ganz klar was gemeint ist.

Ganz und gar nicht. Mit den Augen rollen

CoS hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen hat Nietzsche totalitäre Systeme im allgemeinen immer abgelehnt.

Der Begriff "totalitär" wurde erst 1923 von G. Amendola geprägt, also fast ein Vierteljahrhundert nach Nietzsches Tod.

CoS hat folgendes geschrieben:
Nietzsches Argumente mögen sich vielleicht hart anhören, aber das zeugt entweder davon, dass man ihn nicht versteht, oder das man Freude, Friede, Eierkuchen lieber hat

Es ist eine Sache, zur eigenen Immunisierung Ad-hominem zu argumentieren. Es ist eine andere Sache, dies so platt, langweilig und klischeehaft zu tun wie du hier.

CoS hat folgendes geschrieben:
weil man die Welt lieber nicht so sehen will, wie sie letztendlich ist.

An die Realisten Ihr nüchternen Menschen, die ihr euch gegen Leidenschaft und Phantasterei gewappnet fühlt und gerne einen Stolz und einen Zierat aus eurer Leere machen möchtet, ihr nennt euch Realisten und deutet an, so wie euch die Welt erscheine, so sei sie wirklich beschaffen: vor euch allein stehe die Wirklichkeit entschleiert, und ihr selber wäret vielleicht der beste Teil davon, — oh ihr geliebten Bilder von Sais! Aber seid nicht auch ihr in eurem entschleiertsten Zustande noch höchst leidenschaftliche und dunkle Wesen, verglichen mit den Fischen, und immer noch einem verliebten Künstler allzu ähnlich? — und was ist für einen verliebten Künstler "Wirklichkeit"! Immer noch tragt ihr die Schätzungen der Dinge mit euch herum, welche in den Leidenschaften und Verliebtheiten früherer Jahrhunderte ihren Ursprung haben! Immer noch ist eurer Nüchternheit eine geheime und unvertilgbare Trunkenheit einverleibt! Eure Liebe zur "Wirklichkeit" zum Beispiel — oh das ist eine alte uralte "Liebe"! In jeder Empfindung, in jedem Sinneseindruck ist ein Stück dieser alten Liebe: und ebenso hat irgend eine Phantasterei, ein Vorurteil, eine Unvernunft, eine Unwissenheit, eine Furcht und was sonst noch Alles! daran gearbeitet und gewebt. Da jener Berg! Da jene Wolke! Was ist denn daran "wirklich"? Zieht einmal das Phantasma und die ganze menschliche Zutat davon ab, ihr Nüchternen! Ja, wenn ihr das könntet! Wenn ihr eure Herkunft, Vergangenheit, Vorschule vergessen könntet, — eure gesamte Menschheit und Tierheit! Es gibt für uns keine "Wirklichkeit" — und auch für euch nicht, ihr Nüchternen —, wir sind einander lange nicht so fremd, als ihr meint, und vielleicht ist unser guter Wille, über die Trunkenheit hinauszukommen, ebenso achtbar als euer Glaube, der Trunkenheit überhaupt unfähig zu sein. - Fröhliche Wissenschaft 2 57

CoS hat folgendes geschrieben:
Nietzsche schrieb krasse Sachen, aber er hatte recht

Thus spoke the believing follower...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1086837) Verfasst am: 15.09.2008, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Unter allen möglichen Antworten finde ich Nietzsche die schlimmste. Das heute noch derartig braunes Zeug in den Mund nimmt ist ja schon krass. Geschockt

So einen Schrott ließt man selten. Entschuldigung, aber der "Übermensch" ist ein philosophischer Begriff, der wesentlich älter ist als Nietzsche und mit "Braun" absolut nichts zu tun hat.

Wer jetzt hier mit der braunen Kacke kommt, dann kann ich nur sagen: "Wenn man keine Ahnung hat, dann einfach Mund halten"!


Ich habe selber einiges von Nietzsche gelesen, das mir den Atem verschlägt. Ich bin jedoch nicht der Meinung, der beste Kenner von Nietzsche zu sein und beziehe mich hier auf Peter Möller, der m.E. sehr solide und engagiert analysiert ... s.u.

CoS hat folgendes geschrieben:

http://www.nietzsche.at/def_nietzsche_philosophie.htm

Wer mal ließt, wird auch erfahren wie "braun" der Begriff wirklich ist:

Zitat:
Zum einen folgert Nietzsche aus seinen Erkenntnissen den Nihilismus ('Die radikale Ablehnung von Wert, Sinn und Wünschbarkeit') in dem er in Zarathustra die 'ewige Wiederkunft des Gleichen' verkünden lässt, zugleich erschafft er im 'Übermenschen' einen Ersatz für Gott, zu dem die Menschen streben sollen ('Der Übermensch ist der Sinn der Erde').
Der Übermensch glaubt an den 'Tod Gottes', beugt sich keinem Glauben, ist Individualist, bejaht das Leben, verfügt über den 'Willen zur Macht'.
Um den Übermenschen zu erreichen müssen die Menschen über sich hinaus schaffen und zugrunde gehen.


Aber auch hier bereits ist ja bereits eine gute Grundlage für Hitler und seine Nachfolger erkennbar, und die haben ihrem Willen zur Macht ja auch entsprechend Ausdruck verliehen.

Nietzsche lehnte Moral und im besonderen Altruismus als christliche Sklavenmoral ab. Ansonsten ist er extrem widersprüchlich und als Beleg für alles zu gebrauchen. Und das verachte ich zutiefst. Böse

Aus http://philolex.de/nietzsch.htm

Zitat:
Bei den hunderten von Nietzsche-Seiten im Internet handelt es sich zu einem großen Teil leider um unkritische quasireligiöse Hochglanzseiten von Nietzsche-Enthusiasten, die mehr durch bunte Bilder glänzen als durch Inhalte. Alles faschistische, reaktionäre, kriegsbejahende, aristokratische etc. wird weggelassen. Dargestellt wird eigentlich nicht Nietzsche, sondern ein konstruiertes Götzenbild.


Möller nennt ihn antimoralisch:

Zitat:
Antimoralisch: Nietzsche bezeichnet sich immer wieder als Immoralist. Tatsächlich will er aber die vorhandene Moral durch eine andere ersetzen. Nach ihm gibt es Herrenmoral und Sklavenmoral. Die Worte "gut" und "schlecht" haben zwei verschiedene Bedeutungen: Für den Herren ist gut: vornehm, schön, mächtig, glücklich, stolz u. ä. Schlecht ist für ihn: landläu-fig, gewöhnlich, gemein, wertlos u. ä. Für den Herdenmenschen ist gut: friedlich, harmlos, gütig, mitleidig u. ä. Schlecht ist für ihn: ungewöhnlich, unberechenbar, gefährlich, kühn. Kurz, alles, was den Menschen über die Herde erhebt.
...
Antidemokratisch: Die demokratischen Bewegungen in Europa seien Zei-chen dafür, daß alle herrschende Moral heute (zu seiner Zeit) Sklavenmoral sei. Nietzsches bevorzugte Gesellschaftsordnung war die Sklaverei oder die Stände-Gesellschaft - wobei die Grenze fließend ist. Nach ihm sind die einzelnen Menschen von Natur und Vererbung aus dazu bestimmt, Herren, Mittelstand oder Sklaven zu sein. Und für den Sklaven ist es auch aus seiner Sicht das Beste, Sklave zu sein.
...
Antifeministisch: Das Streben der Frau nach Emanzipation sei ein Zeichen der Entartung. Je unmännlicher die Männer werden, um so mehr entartet das Weib. Die Frauen gehören insgesamt zu den Menschen, die als Sklaven am Besten gedeihen.


Zitat:
Nietzsches Lehre vom Übermenschen: Die eigentlichen Philosophen sind Befehlshaber, sie bestimmen das Wohin und Wozu. Der freie Mensch ist ein Krieger. Tod sind alle Götter. Nun soll der Übermensch leben. "Seht, ich lehre euch den Übermenschen! Der Übermensch ist der Sinn der Erde. ... Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt Denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmi-scher sind es, ob sie es wissen oder nicht. Verächter des Lebens sind es, Absterbende und selber Vergiftete, deren die Erde müde ist: so mögen sie dahinfahren! ... Ich liebe die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden. Ich liebe die großen Verachtenden, weil sie die großen Verehrenden sind und Pfeile der Sehnsucht nach dem andern Ufer. Ich liebe die, welche nicht erst hinter den Sternen einen Grund suchen, unterzugehen und Opfer zu sein: sondern die sich der Erde opfern, daß die Erde einst der Übermenschen werde."


Und Möllers Urteil in Bezug auf Nietzsches Nazi-Support ist da unzweideutig:
Zitat:

Niezsches Kritik an den Deutschen läuft weitgehend darauf hinaus, daß die Deutschen seiner Zeit nicht so faschistoid waren, wie Nietzsche sich das gewünscht hatte. (Aber sie erschöpft sich nicht darin.) Zuviel Christentum, zuwenig vorchristliches Germanentum, zuwenig vor- bzw. nichtplatonisches Griechen- und Römertum.

Die Nazis haben Nietzsche nicht mißbraucht. Sie haben Nietzsche benutzt. Sie haben diejenigen Aussagen Nietzsches genommen, die sie für ihre Ideologie gebrauchen konnten und die häufig genug in ihrer Eindeutigkeit gar nicht falsch verstanden werden konnten. Das soll natürlich nicht heißen, ohne Nietzsche hätte es keinen Faschismus gegeben, aber in dem Ursachengeflecht des Faschismus befindet sich auch Nietzsche. Hätte Nietzsche nicht in so mitreißender Sprache faschistoide Auffassungen verbreitet, wäre vielleicht mancher Faschist kein Faschist geworden.

Man muß einen Baum auch an seinen Früchten messen. Nietzsche ist nicht trennbar von dem, was im 20. Jahrhundert in seinem Namen angerichtet wurde. Genausowenig wie Marx von dem trennbar ist, was in seinem Namen angerichtet wurde.

Nietzsche einen geistigen Wegbereiter des Faschismus zu nennen, bedeutet nicht zu behaupten, Nietzsche wäre ein 100%iger Befürworter der nationalsozialistischen Ideolo-gie und Bewegung gewesen, hätte er zu der Zeit noch gelebt. Mir ist bekannt, daß es auch Äußerungen Nietzsches gibt, mit denen man hervorragend gegen Hitler und die Nazis polemisieren kann. Diese sagen aber lediglich aus, daß Nietzsche mit der konkreten Art, wie der Faschismus von den Nazis praktiziert wurde, wohl in einigen Punkten nicht übereingestimmt hätte. Aus seiner Begeisterung für Cesare Borgia, Ivan den Schrecklichen, Machiavelli, Napoleon u. ä. m. kann man aber zu Recht schließen, daß Nietzsche auch ein begeisterter Anhänger Hitlers hätte gewesen sein können.

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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#1086871) Verfasst am: 15.09.2008, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Aber auch hier bereits ist ja bereits eine gute Grundlage für Hitler und seine Nachfolger erkennbar, und die haben ihrem Willen zur Macht ja auch entsprechend Ausdruck verliehen.

Sie waren allerdings weder Individualisten noch bejahten sie das Leben (weder das von anderen noch ihr eigenes, denn ihr Leben war nichts und ihr Vaterland alles). Und dass sie sich keinem Glauben gebeugt hätten, kann zumindest von Hitlers Nachfolgern nicht wirklich behauptet werden. Wie gesagt: Der Übermensch ist verglichen mit dem, was Nietzsche teilweise sonst so schrieb, wirklich eher harmlos. Höchstens könnte man argumentieren, dass bereits das Wort selbst eine protofaschistische Erhebung einiger Menschen über andere impliziert. Ich z.B. würde so argumentieren. Allerdings hat Nietzsche dieses Wort nicht erfunden, sondern übernommen.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Nietzsche lehnte Moral und im besonderen Altruismus als christliche Sklavenmoral ab.

Viel wichtiger als Nietzsches Ablehnung der Moral sind seine Arbeiten zu ihrer Genealogie. Übrigens lehne ich den Altruismus auch ab, allerdings aus anderen Gründen.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Sie haben diejenigen Aussagen Nietzsches genommen, die sie für ihre Ideologie gebrauchen konnten und die häufig genug in ihrer Eindeutigkeit gar nicht falsch verstanden werden konnten.

Eindeutigkeit ist eine Illusion, die aus einem beschränkten Vorstellungsvermögen resultiert. freakteach
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1086923) Verfasst am: 15.09.2008, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schopenhauer und Kant. Aber mir fehlen noch Paul Watzlawick, Heinz von Foerster, Humberto Maturana, Francisco Varela, Niklas Luhmann und last but not the Beast Mr. Aleister Crowley.
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1086932) Verfasst am: 15.09.2008, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen hat Nietzsche totalitäre Systeme im allgemeinen immer abgelehnt.

Der Begriff "totalitär" wurde erst 1923 von G. Amendola geprägt, also fast ein Vierteljahrhundert nach Nietzsches Tod.

Das heißt ja nun nichts. Man kann auch etwas ablehnen und ... (setze diverse andere Verben hier), das zu seiner Zeit noch keinen oder einen anderen Namen hatte. "Manager" z.B. wurde 1948 erfunden, gab es vorher keine?
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Necromancer
Kleingeist



Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 565

Beitrag(#1086935) Verfasst am: 15.09.2008, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Dieter Bohlen.

Der Dieter kann machen was er will, er verdient immer. Er kann die Masochisten dieser Welt gar nicht schnell genug bedienen mit seinen saudummen Sprüchen.

Begreifen was die dumme Masse will und auf deren Kosten gut Leben. Was will man mehr? Smilie

Die schönste Philosphie nützt nichts wenn man damit verhungert.
_________________
Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1086942) Verfasst am: 15.09.2008, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Necromancer hat folgendes geschrieben:
Dieter Bohlen.... Die schönste Philosphie nützt nichts wenn man damit verhungert.

Wer von den anderen Kandidaten ist denn verhungert?
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1086954) Verfasst am: 15.09.2008, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
An die Realisten (...)

Eine gute Antwort.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#1086997) Verfasst am: 15.09.2008, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Das heißt ja nun nichts. Man kann auch etwas ablehnen und ... (setze diverse andere Verben hier), das zu seiner Zeit noch keinen oder einen anderen Namen hatte.

Klar kann Nietzsche auch etwas abgelehnt haben, das man heute vielleicht anders nennt oder für das es damals noch gar keinen Ausdruck gab. Aber dann muss man schon gut begründen, warum man sowas über Nietzsche aussagt, und nicht einfach nur irgendeine Behauptung in den Raum klatschen. Hinzu kommt, dass so ziemlich fast alle ernsthaften Totalitarismustheorien nicht nur den Ausdruck, sondern auch das Phänomen Totalitarismus als etwas betrachten, das zwar vielleicht vage Vorläufer in früheren Jahrhunderten gehabt haben mag (wobei manche selbst das anzweifeln), aber als solches eine genuine Erscheinung des 20. Jahrhunderts ist.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1087196) Verfasst am: 15.09.2008, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Ich [...] beziehe mich hier auf Peter Möller


Womit du schon einmal gleich ins Klo greifst.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#1087251) Verfasst am: 15.09.2008, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne den Mann gar nicht. Kannst du mal mehr dazu sagen?
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1087263) Verfasst am: 15.09.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe für Schopi gestimmt, obwohl ich unter Anderm seinen „Weiberhass“ nicht teilen kann.
_________________
“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
Smilie
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1087286) Verfasst am: 15.09.2008, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich kenne den Mann gar nicht. Kannst du mal mehr dazu sagen?


Ich kenne Möller auch nur aus dem früheren Nietzsche-Thread und auch nur wenige seiner Texte, die über die Abhandlung über Nietzsche hinausgehen. Von daher will ich den "Griff ins Klo" erst einmal nur hierauf bezogen verstanden haben.

Das ist seine Homepage.

Möllers Beurteilung Nietzsches stützt sich oftmals auf Fehlinterpretationen oder mangelndes Textverständnis (oder Textkenntnis?). Der Faulheit halber hier Zitate aus dem alten Thread:

Yamato hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Niemand ist für seine Thaten verantwortlich, Niemand für sein Wesen ..." (Menschliches, Allzumenschliches, Aph. 39)
[Mit dem Verleugnen der Willensfreiheit demonstriert Nietzsche ein weiteres mal, daß er kein Skeptizist ist. Mit dieser Argumentation kann sich jeder Verbrecher, auch die großen - Hitler - aus seiner Verantwortung stehlen.]

Lachen Das ist ja wohl wirklich lächerlich. Da nennt Nietzsche eine banale Tatsache und Möller macht ihm zum Wegbereiter des Faschismus.
Zitat:
"Leben selbst ist wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung" (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 259).

Wieder bloß eine Feststellung, keine Wertung.
Zitat:
"Krieg. - Zu Ungunsten des Krieges kann man sagen: er macht den Sieger dumm, den Besiegten boshaft. Zu Gunsten des Krieges: er barbarisirt in beiden eben genannten Wirkungen und macht dadurch natürlicher; er ist für die Cultur Schlaf oder Winterszeit, der Mensch kommt kräftiger zum Guten und Bösen aus ihm heraus." (Menschliches, Allzumenschliches, Aph. 444)

Auch wieder nur eine Feststellung. Dass die größten Änderung hin zum Guten meist durch Katastrophen ausgelöst wurden, ist eine historische Tatsache. Nietzsche spricht sich hier nicht für den Krieg aus, er sagt bloß, dass der Krieg (so wie so ziemlich alles) auch einen gewissen Nutzen hat.
usw. usf.


Hornochse hat folgendes geschrieben:
Zu Möller: Wenn du im Thread mal etwas nach oben scrollst hast du schon deine Kritik. Ich greife noch einmal wahllos zwei von ihm kommentierte Zitate heraus (Kommentar von Möller in Klammern):

"Es kommt in der Welt-Geschichte nur auf die großen Verbrecher an, eingerechnet jene Vielen, welche eines großen Verbrechens fähig waren, aber durch Zufall es nicht thaten." (Fragmente 1882 - 85 - Jenseits von gut und böse, Sentenzen-Buch, Aph. 113. )

[Ähnlichkeit zu Machiavelli. Da soll noch jemand behaupten, Nietzsche hätte kein Anhänger Hitlers sein können!]

Nietzsche stellt fest, Möller unterstellt eine Wertung.

"107 Die Frauen gehen mit ihrer Liebe auf den los, der ihnen Furcht einflößt: das ist ihre Art von Tapferkeit. [Dann ist es doch sehr sinnvoll, als Mann eine Peitsche zu haben.]

Da hat der Herr Möller aber schlecht gelesen - oder sich auf die weitverbreitete Fehlinterpretation verlassen.

Zudem war Nietzsche mit Sicherheit kein Humanist - doch das ist für mich kein Kriterium.


PS: Soweit ich es gerade richtig überblickt habe, hat Möller in der Zwischenzeit ein paar Stellen seiner Abhandlung geändert.

PS2: Das Thema N. steht demnächst wohl wieder an, von daher will ich es vorerst bei diesem Post belassen.
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- Niklas Luhmann -
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#1087304) Verfasst am: 15.09.2008, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ganz und gar nicht...

Such mal im Internet nach dem Übermenschen in Verbindung mit Nietzsche, da kommt dann sofort "braune Kacke" usw.

Nietzsche propagierte den Übermenschen nicht als jemanden der sich einfach über andere Stellt und über Leben und Tod entscheidet, sondern als jemanden der únbeeinflusst eine "neue Moral" entwickelt, die aus Erkenntnis resultiert und nicht aus religiösen oder ideologischen vorgaben!

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Begriff "totalitär" wurde erst 1923 von G. Amendola geprägt, also fast ein Vierteljahrhundert nach Nietzsches Tod.

Woher wusste ich, dass das kommt - Wortklauberei...
GermanHeretic hat eine Antwort gepostet, die ich besser nicht formulieren könnte zwinkern

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Es ist eine Sache, zur eigenen Immunisierung Ad-hominem zu argumentieren. Es ist eine andere Sache, dies so platt, langweilig und klischeehaft zu tun wie du hier.

Grins - OK und anstatt mir Argumente zu bringen denunzierst Du mich nun, indem Du mich beschuldigst ich wolle mich mit der Aussage immunisieren, dass viele Nietzsche nicht verstehen?

Nietzsche ist schwer zu verstehen, auch ich habe mit einigen Sachen zu tun, die ich nicht ganz verstehe, oder falsch verstehe! Allerdings ist es für mich eine Tatsache, dass Nietzsche einfach ein unverstandenes Genie war, welches seiner Zeit zudem weit vorraus war!

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
An die Realisten Ihr nüchternen Menschen, die ihr euch gegen Leidenschaft und Phantasterei gewappnet fühlt...

Es gibt keine Realisten, sondern nur Menschen die glauben sie seien grundsätzlich realistisch.

Vor 200 Jahren waren Realisten fromm. Heute werden Realisten mit Materialisten gleich gesetzt. Egal wie man es dreht beugen sie sich dem vorherrschendem System. Das ist genau das was Nietzsche kritisierte - Er griff jedes System an, dass die Induvidualität verneinte. Verantwortlich machte er dafür eine Moral, die lediglich für ein System von Sklaven förderlich wäre.

Für Nietzsche ist der Übermensch ein Mensch der seine Entwicklung vom Schafe (blinde Übernahme moralischer "Werte") über den Löwen (Moralgeber) zum Kinde durchmacht. Das Kinde ist in seinem Verständnis frei von Moral (Nihilismus) und "lernt" eine neue Moral, die auf Erkentnissen aus dem Leben beruht.

Gut, ich muss zugeben, wenn LaVey zur Wahl gestanden hätte, hätte ich ein Problem gehabt mich zu entscheiden, aber LaVey hat viel bei Nietzsche abgeschrieben, deshalb wäre ich doch lieber beim "Original" geblieben *lach*

Wen ich übrigens auch sehr mag ist Sartre: "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt!" (Der Existenzialismus ist ein Humanismus)
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Zuletzt bearbeitet von CoS am 15.09.2008, 23:03, insgesamt einmal bearbeitet
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satsche
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Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#1087306) Verfasst am: 15.09.2008, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Und wo bleibt DER Überlebende: Karl Jaspers?
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Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1087373) Verfasst am: 15.09.2008, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ganz und gar nicht...

Such mal im Internet nach dem Übermenschen in Verbindung mit Nietzsche [...]

Soll das sowas ähnliches wie ein Argument sein? Und wenn ja, wofür eigentlich? Am Kopf kratzen

CoS hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat eine Antwort gepostet, die ich besser nicht formulieren könnte.

Ich habe GermanHeretic darauf bereits geantwortet. Wer so eine These in den Raum wirft, der hat doch bitte zu explizieren, was er damit konkret meint. Beim Totalitarismusbegriff kommt ja noch hinzu, dass anscheinend der Großteil derjenigen, die diesen Ausdruck überhaupt gebrauchen, ihn völlig unreflektiert gebraucht. Jeder meint irgendwie, dass er wüsste, was damit nun eigentlich gemeint sein soll. Wenn man dann mal näher nachhagt, kommt dann allerdings meist wenig Konkretes...

CoS hat folgendes geschrieben:
Vor 200 Jahren waren Realisten fromm. Heute werden Realisten mit Materialisten gleich gesetzt.

Oy. Realismus ist vereinfacht ausgedrückt die Annahme einer perspektiv-unabhängigen, aber erkennbaren Realität bzw. Wirklichkeit. Egal wie die aussieht. Mit den Augen rollen

CoS hat folgendes geschrieben:
Für Nietzsche ist der Übermensch ein Mensch der seine Entwicklung vom Schafe (blinde Übernahme moralischer "Werte") über den Löwen (Moralgeber) zum Kinde durchmacht. Das Kinde ist in seinem Verständnis frei von Moral (Nihilismus) und "lernt" eine neue Moral, die auf Erkentnissen aus dem Leben beruht.

Mir ist Nietzsches Werk bekannt.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#1087387) Verfasst am: 15.09.2008, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Soanneder wäre ja nun, warum Philosophen wie Adorno, Foucault, Derrida und Judith Butler, im Wissen aller Schwächen Nietzschens (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus) einige wichtige "abers" setzen.

Welche luziden Aussagen Nietzschens wollen sie vor dem "ganzen Nietzsche" gerettet wissen?

Agnost
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CoS
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Beiträge: 2734

Beitrag(#1087401) Verfasst am: 15.09.2008, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Schwächen Nietzschens (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus)

?
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Grymner
Morgenmuffel



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Beitrag(#1087495) Verfasst am: 16.09.2008, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hier einige Sprüche von Nietzsche und Hitler aus einem nationalsozialistischen
Taschenbuch für die deutsche Jugend.

Man kann recht gut sehen, wie die Nazis Nietzsche „gebraucht“ haben.

Das Tagebuch ist nach Monaten und Tagen geordnet und und enthält
noch Sprüche von folgenden Personen (eine kleine Auswahl):
Bach, Beethoven, Bismark, Blücher, Brahms, Dürer, Fichte, Frick, Händel, Hindenburg, Hitler, Hölderlin, Kant, Göbbels, Goethe, Göring, Jünger, Hess, Krupp, Schiller, Schopenhauer, Siemens, Storm, usw.

Ich dien‘
Des jungen Deutschen Tagebuch

366 Sprüche

Die junge Reihe


Hartung / Januar

1.
Als Führer sei hart in deiner eigenen Pflichterfüllung, entschlossen in der Vertretung des Notwendigen, hilfreich und gut zu deinen Untergebenen, nie kleinlich in der Beurteilung menschlicher Schwächen, groß im Erkennen der Bedürfnisse anderer und bescheiden in deinen eigenen.
Hitler

2.
Alles Lebendige ist ein Gehorchendes
Nietzsche

11.
Dinge vom übelsten Geruche tun, von denen man kaum zu reden wagt,
die aber auch nützlich und nötig sind, ist auch heldenhaft. Die Griechen haben sich nicht geschämt, unter die großen Arbeiten des Herkules auch die Ausmistung eines Stalles zu setzen.
Nietzsche


März / Lenzing

1.
Wer sich nicht befehlen kann, der soll gehorchen.
Nietzsche

4.
Wer sich an der deutschen Sprache versündigt hat, der hat das Mysterium aller unserer Deutschheit entweiht: sie allein hat durch all den Wechsel der Sitten hindurch sich selbst, und damit den deutschen geit, wie durch ein en Zauber gerettet. Sie allein verbürgt auch diesen Geist für die Zukunft.
Nietzsche

April / Ostermond

16.
Wenn ihr das Unangenehme verachtet und das weiche Bett und von den Weichlichen euch nicht weit genug betten könnt: da ist der Ursprung Eurer Tugend.
Gelobt sei, was hart macht!
Nietzsche

Mai / Wonnemond

8.
Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.
Nietzsche

Juni / Brachet

6.
Genau nach dem Maße der Kraft nähert man sich der Wahrheit.
Nietzsche

18.
Wer es auf dieser Welt nicht fertig bringt, von seinen Gegnern gehaßt zu werden,
scheint mir als Freund nicht viel Wert zu sein.
Hitler

19.
Man muß den schlechten Geschmack abtun, mit vielen übereinstimmen zu wollen.
Nietzsche

August / Ernting

14.
Das deutsche Wesen ist noch garnicht da, es muß erst werden, es muß irgendwann einmal herausgeboren werden, damit es vor allem sichtbar und ehrlich vor sich selber sei.
Aber jede Geburt ist schmerzhaft und gewaltsam.
Nietzsche

September / Scheiding

11.
Alle Großen waren große Arbeiter, unermüdlich nicht nur im Erfinden, sondern auch im Verwerfen, Schichten, Umgestalten, Ordnen.
Nietzsche

Oktober / Gilbart

15.
Ich habe den Glauben, daß wir nicht geboren sind, um glücklich zu sein,
sondern um unsere Pflicht zu tun, und wir wollen uns segnen, wenn wir wissen, wo unsere Pflicht ist.
Nietzsche

28.
Der Trieb zur Zeugung, zur Zukunft, zum Höheren - das ist die Freiheit in allem Wollen. Nur im Schaffen gibt es Freiheit.
Nietzsche

November / Neblung

20.
Du mußt jeden Tag einen Feldzug gegen dich selbst führen.
Nietzsche

22.
Wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieses zu bringen bereit ist.
Hitler

Dezember / Julmond

2.
Jeder Umgang ist gut, bei dem Wehr und Waffen geübt werden.
Nietzsche

3.
Wenn nur die Führer und Regierenden den Frieden wollen, die Völker selbst haben sich noch nie den Krieg gewünscht.
Hitler

Übrigens vermachte mir mein Vater noch „Also Sprach Zarathustra.“
Er trug dieses Buch bei sich, als es nach Leningrad und Stalingrad ging.
Auf der Gürtelschnalle „Gott mit uns“ und im Tornister Nietzsche.
Ein bizarres Bild.
_________________
“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
------
Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
Smilie
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Grymner
Morgenmuffel



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Beitrag(#1087497) Verfasst am: 16.09.2008, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

Voltaire, Nietzsche und die Juden
Waren die Philosophen Hitlers Wegbereiter?
http://www.ursulahomann.de/VoltaireNietzscheUndDieJuden/kap001.html
_________________
“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
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Published: November 26, 2006/New York Times
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Agnost
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Beitrag(#1087502) Verfasst am: 16.09.2008, 03:57    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
Hier einige Sprüche von Nietzsche und Hitler aus einem nationalsozialistischen
Taschenbuch für die deutsche Jugend.

Man kann recht gut sehen, wie die Nazis Nietzsche „gebraucht“ haben.

Das Tagebuch ist nach Monaten und Tagen geordnet und und enthält
noch Sprüche von folgenden Personen (eine kleine Auswahl):
Bach, Beethoven, Bismark, Blücher, Brahms, Dürer, Fichte, Frick, Händel, Hindenburg, Hitler, Hölderlin, Kant, Göbbels, Goethe, Göring, Jünger, Hess, Krupp, Schiller, Schopenhauer, Siemens, Storm, usw.

Ich dien‘
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366 Sprüche

Die junge Reihe


Hartung / Januar

1.
Als Führer sei hart in deiner eigenen Pflichterfüllung, entschlossen in der Vertretung des Notwendigen, hilfreich und gut zu deinen Untergebenen, nie kleinlich in der Beurteilung menschlicher Schwächen, groß im Erkennen der Bedürfnisse anderer und bescheiden in deinen eigenen.
Hitler

2.
Alles Lebendige ist ein Gehorchendes
Nietzsche

11.
Dinge vom übelsten Geruche tun, von denen man kaum zu reden wagt,
die aber auch nützlich und nötig sind, ist auch heldenhaft. Die Griechen haben sich nicht geschämt, unter die großen Arbeiten des Herkules auch die Ausmistung eines Stalles zu setzen.
Nietzsche


März / Lenzing

1.
Wer sich nicht befehlen kann, der soll gehorchen.
Nietzsche

4.
Wer sich an der deutschen Sprache versündigt hat, der hat das Mysterium aller unserer Deutschheit entweiht: sie allein hat durch all den Wechsel der Sitten hindurch sich selbst, und damit den deutschen geit, wie durch ein en Zauber gerettet. Sie allein verbürgt auch diesen Geist für die Zukunft.
Nietzsche

April / Ostermond

16.
Wenn ihr das Unangenehme verachtet und das weiche Bett und von den Weichlichen euch nicht weit genug betten könnt: da ist der Ursprung Eurer Tugend.
Gelobt sei, was hart macht!
Nietzsche

Mai / Wonnemond

8.
Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.
Nietzsche

Juni / Brachet

6.
Genau nach dem Maße der Kraft nähert man sich der Wahrheit.
Nietzsche

18.
Wer es auf dieser Welt nicht fertig bringt, von seinen Gegnern gehaßt zu werden,
scheint mir als Freund nicht viel Wert zu sein.
Hitler

19.
Man muß den schlechten Geschmack abtun, mit vielen übereinstimmen zu wollen.
Nietzsche

August / Ernting

14.
Das deutsche Wesen ist noch garnicht da, es muß erst werden, es muß irgendwann einmal herausgeboren werden, damit es vor allem sichtbar und ehrlich vor sich selber sei.
Aber jede Geburt ist schmerzhaft und gewaltsam.
Nietzsche

September / Scheiding

11.
Alle Großen waren große Arbeiter, unermüdlich nicht nur im Erfinden, sondern auch im Verwerfen, Schichten, Umgestalten, Ordnen.
Nietzsche

Oktober / Gilbart

15.
Ich habe den Glauben, daß wir nicht geboren sind, um glücklich zu sein,
sondern um unsere Pflicht zu tun, und wir wollen uns segnen, wenn wir wissen, wo unsere Pflicht ist.
Nietzsche

28.
Der Trieb zur Zeugung, zur Zukunft, zum Höheren - das ist die Freiheit in allem Wollen. Nur im Schaffen gibt es Freiheit.
Nietzsche

November / Neblung

20.
Du mußt jeden Tag einen Feldzug gegen dich selbst führen.
Nietzsche

22.
Wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieses zu bringen bereit ist.
Hitler

Dezember / Julmond

2.
Jeder Umgang ist gut, bei dem Wehr und Waffen geübt werden.
Nietzsche

3.
Wenn nur die Führer und Regierenden den Frieden wollen, die Völker selbst haben sich noch nie den Krieg gewünscht.
Hitler

Übrigens vermachte mir mein Vater noch „Also Sprach Zarathustra.“
Er trug dieses Buch bei sich, als es nach Leningrad und Stalingrad ging.
Auf der Gürtelschnalle „Gott mit uns“ und im Tornister Nietzsche.
Ein bizarres Bild.


Was für eine Post.

Agnost
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#1087503) Verfasst am: 16.09.2008, 04:07    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Schwächen Nietzschens (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus)

?


Solltest einfach mal Nietzsche chronoligisch lesen, also von vorne bis hinten.

Und dann weisst du was ich meine.

Ich hab auch die Biebel von vorne bis hinten gelesen, also von der ersten bis zur letzten Seita.

Und zwar die Züricher Bibel von 193X, die als Referenzschrift annerkannt ist.

Ich war 13 und wurde ungläubig.

Ich habe 2007 den ganzen Nietzsche durchgearbeitet, Zuerst freiwillig und dann wegen Hornochse und Tarvoc.

Die Zürcher Bibel war damals besser (mit 13) als Nietzsche (mit 46).

An die Bibel hab ich bis 13 geglaubt und danach nicht mehr.

An Nietzsche hab ich bis 46 nicht geglaubt aber danach erst recht nicht.

Der war die meiste Zeit seines Lebens wirr. Nur schreiben, das konnte er so gut wie Kleist und Schopenhauer.

Agnost

//Edit: Klammern gesetzt//


Zuletzt bearbeitet von Agnost am 16.09.2008, 11:01, insgesamt einmal bearbeitet
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GermanHeretic
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Beitrag(#1087515) Verfasst am: 16.09.2008, 08:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat eine Antwort gepostet, die ich besser nicht formulieren könnte.

Ich habe GermanHeretic darauf bereits geantwortet. Wer so eine These in den Raum wirft, der hat doch bitte zu explizieren, was er damit konkret meint. Beim Totalitarismusbegriff kommt ja noch hinzu, dass anscheinend der Großteil derjenigen, die diesen Ausdruck überhaupt gebrauchen, ihn völlig unreflektiert gebraucht. Jeder meint irgendwie, dass er wüsste, was damit nun eigentlich gemeint sein soll. Wenn man dann mal näher nachhagt, kommt dann allerdings meist wenig Konkretes...

Ich fand ja den "Vorwurf", der Begriff kam erst später auf, weshalb N. in die Richtungen gehende Bestrebungen nicht hätte ablehnen können, etwas ... daneben. Nun, er mag ja nur einen Protototalistarismus abgelehnt haben, weil die endgültige Ausprägung der entsprechenden politischen Staatsform erst später kam. Genauso kann man aber auch argumentieren, wenn es um die Vorbereitung nationalsozialistischen Gedankenguts ginge. Die erste Nazipartei Europas (und die hatte deutliche Unterschiede zur späteren NSDAP) wurde ja auch nur 4 vor seinem Tod gegründet, als er schon 8 Jahre schwer gaga war.
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Tarvoc
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Beiträge: 44766

Beitrag(#1087666) Verfasst am: 16.09.2008, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Ich fand ja den "Vorwurf", der Begriff kam erst später auf, weshalb N. in die Richtungen gehende Bestrebungen nicht hätte ablehnen können, etwas... daneben.

Und ich finde es ganz allgemein daneben, Ausdrücke wie "Totalitarismus" gedankenlos zu gebrauchen.

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Nun, er mag ja nur einen Protototalistarismus abgelehnt haben

Auch das müsstest du explizieren.

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Genauso kann man aber auch argumentieren, wenn es um die Vorbereitung nationalsozialistischen Gedankenguts ginge.

Hier hat keiner behauptet, Nietzsche sei ein Nazi gewesen.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 16.09.2008, 13:50, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1087668) Verfasst am: 16.09.2008, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

@Grymner... jetzt fällt es mir wieder ein: Prof. Dr. H. Grymner, Uni Wuppertal. Bei dem habe ich in Soziologie mein Vordiplom gemacht.

Aber SWH passt nicht so ganz. Verwandt? zwinkern
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1087672) Verfasst am: 16.09.2008, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Ich fand ja den "Vorwurf", der Begriff kam erst später auf, weshalb N. in die Richtungen gehende Bestrebungen nicht hätte ablehnen können, etwas... daneben.

Und ich finde es ganz allgemein daneben, Ausdrücke wie "Totalitarismus" gedankenlos zu gebrauchen. Aber was rede ich da... Windmühlen.
Durchaus. Aber das hier sind Forumsbeiträge, keine Seminararbeiten.

Zitat:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Nun, er mag ja nur einen Protototalistarismus abgelehnt haben

Auch das müsstest du explizieren.
Ach, das laß ich mal den CoS machen, mir ist das

Zitat:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Genauso kann man aber auch argumentieren, wenn es um die Vorbereitung nationalsozialistischen Gedankenguts ginge.
Hier hat keiner behauptet, Nietzsche sei ein Nazi gewesen.
[/quote]
Hab ich nicht behauptet. Ich behaupte, daß gewöhnlich und auch hier behauptet wird, Nietzsche sei Vorbereiter nationalsozialistischen Gedankenguts gewesen. Aber vielleicht stört es Dich wie mich ja auch, Ausdrücke wie "Nationalsozialismus" oder "Faschismus" gedankenlos zu gebrauchen.
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Tarvoc
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Beitrag(#1087681) Verfasst am: 16.09.2008, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Durchaus. Aber das hier sind Forumsbeiträge, keine Seminararbeiten.

Das stimmt. Trotzdem sollte man Sätze wie "Nietzsche war antitotalitär" explizieren können. So kann das nämlich alles mögliche heißen...
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Beitrag(#1087919) Verfasst am: 16.09.2008, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe Nietzsche vor 20 Jahren gelesen und damals mehr unter dem Gesichtspunkt eines Philologen, der vor Aristoteles und Platon zurückgehend, aus den Schriften der Vorsokratiker eine neue Philosophie schaffen wollte. So bin ich überzeugt, dass die philosophisch gebrauchten Worte wie Krieg oder Kampf mitnichten die politische Praxis der bekannten Barbaren vorstellten.

Mir geht gerade die Philosophie Singers und seine Interpretation seiner Gegner durch den Kopf. Durch Simplifizierung seiner Thesen kann man seine Intentionen sogar ins Gegenteil pervertieren. Stellen wir uns nun vor, eine politische Macht würde jetzt diese ins Gegenteil umgesetzte Ethik in die Praxis umsetzen. Wäre Singer dann Mitschuld?
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