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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1088446) Verfasst am: 17.09.2008, 19:13 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | GL11 hat folgendes geschrieben: | Ich muss jetzt noch für ne Prüfung pauken. Melde mich Freitag zurück. |
OK, hoffentlich ist die Prüfung nicht in Statistik ... |
Doch. ^^ |
_________________ Trish:(
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088451) Verfasst am: 17.09.2008, 19:17 Titel: |
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Ich weiß nicht, ob Atheisten weniger begeisterungsfähig sind. Das bleibt zunächst mal eine Aussage ohne empirische Grundlage. Spekulieren darf man selbstverständlich.
Im Wort begeisterungsfähig steckt das Wort Geist. In diesem Sinne glaube ich auch, daß begeisterungsfähig nur der sein kann, der zu irgendeiner Art von Geistigkeit einen Zugang hat. Also zu einer Spiritualität im weitesten Sinne. Sie muß nicht notwendigerweise religiös sein, kann aber.
Was in jedem Fall auch glaube, ist, daß eine gewisse enge Religiösität Begeisterungsfähigkeit auch verhindern kann. Ein Gottesdienst ist eine stinklangweilige Sache, die ewig gleiche nur leicht varierte Wiederholung der immergleichen Rituale. Daraus kann ich wenig Begeisterungsfähigkeit ziehen. Aus der Überhöhung der Religion zur Kunst schon eher.
Aus dem naiven Glauben an wissenschaftliche Erkenntnis entsteht auf jeden Fall keine Begeisterungsfähigkeit. In diesem Punkt sehe ich mich mit Gear einig. Ich wehre mich aber ganz entschieden dagegen, immer solche falschen Alternativen aufzubauen: Theisten sind so und so, Atheisten so und so. Das ist nicht so und dieses Forum, in dem ich mich manchmal mit meinen Argumentationen allein gelassen fühle, ist für den real existierenden Atheismus in dieser Gesellschaft auch überhaupt nicht repräsentativ, weshalb ich die Tatsache, hier gelegentlich in ein Minderheitenposition zu geraten auch mit großer Gelassenheit sehe.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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reign bla bla
Anmeldungsdatum: 21.07.2006 Beiträge: 1880
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(#1088476) Verfasst am: 17.09.2008, 20:03 Titel: |
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Warum nur sollen Atheisten iA weniger begeisterungsfähig sein? Sie sind iA nicht etwa die schlechteren Gläubigen...; ist das Leben doch nur der Versuch Probleme zu lösen, die es ohne selbiges gar nicht gäbe.
_________________ be your own pet
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1088491) Verfasst am: 17.09.2008, 20:17 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Also zu einer Spiritualität im weitesten Sinne. Sie muß nicht notwendigerweise religiös sein, kann aber. |
Was ist eine nicht religöse Spiritualität?
_________________ Trish:(
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1088526) Verfasst am: 17.09.2008, 20:40 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Im Wort begeisterungsfähig steckt das Wort Geist. In diesem Sinne glaube ich auch, daß begeisterungsfähig nur der sein kann, der zu irgendeiner Art von Geistigkeit einen Zugang hat. |
Yep, im Koma sollte er nicht liegen.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088543) Verfasst am: 17.09.2008, 20:58 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Also zu einer Spiritualität im weitesten Sinne. Sie muß nicht notwendigerweise religiös sein, kann aber. |
Was ist eine nicht religöse Spiritualität? |
Die Frage ist: Kann man sich nicht vom Gedanken an einen persönlichen Gott lösen, und trotzdem noch irgendwie "spirituell" sein? Kann man Religion in reinen Mystizismus auflösen? All das ist glaube ich möglich. Ist dann das, was hier spirituell ist ein Restbestandteil der Religion? Oder ist es etwas anderes neues?
Kern von Religion ist für mich auf jeden Fall der Glaube an einen persönlichen Gott, der Richter und Gesetzgeber ist. Ich glaube viele Menschen haben sich von diesem religiösen Kerngedanken getrennt. Sie sind aber trotzdem noch spirituell, sie empfinden Gott als ein unpersönliche Macht, sie empfinden Gott als Licht. Oder sie glauben an ein "Schicksal" ohne dieses doch auf einen persönlichen Gott zu beziehen. Dies würde ich schon als Spiritualität bezeichnen. Aber eben nicht als Religiösität. Der Duden definiert Spiritualität als "Geistigkeit, inneres Leben, geistiges Wesen". Ist das notwendig religiös? Allerdings habe ich auch schon eine Definition als "Geistlichkeit" gefunden. Der religiöse Bezug des Wortes spirituell scheint da zu sein, allerdings benutzen das Wort "spirituell" eben auch viele Menschen um sich von einer einfältigen Religiösität abzuheben. Wobei viele spirituell auch als synonym zu religiös benutzen. Was sagt Wikipedia?
Siehe da:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiritualit%C3%A4t
Siehe dort vor allem die Begriffsgeschichte. Man sieht, daß der Begriff umstritten und verschwommen ist. Ich benutze ihn trotzdem gelegentlich, allerdings nicht als bloßes Synonym für religiös, wobei die Doppeldeutigkeit des Begriffs, mit der man sich gleichermaßen als religiös bezeichnen kann, wie auch vom Religiösen abheben, wohl auch ganz praktisch ist, wenn man sich nicht in die Karten gucken lassen will.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26595
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1088570) Verfasst am: 17.09.2008, 21:35 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | .......
Aus dem naiven Glauben an wissenschaftliche Erkenntnis...... |
Da Du es anscheinend noch nicht gemerkt hast: Es geht nur bedingt um die wissenschaftlichen Erkenntnis - die ist zeitabhängig. Es geht um die wissenschaftliche Methode.
Oder für empfindsame Seelen wie dich etwas lyrischer und geschmalzt:
Unser "Wissen" bedeutet uns nichts, denn morgen werden wir es schon wiederlegt haben.
Es ist der Weg, auf dem wir es erlangen, der uns die Welt bedeutet.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088597) Verfasst am: 17.09.2008, 22:07 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | .......
Aus dem naiven Glauben an wissenschaftliche Erkenntnis...... |
Da Du es anscheinend noch nicht gemerkt hast: Es geht nur bedingt um die wissenschaftlichen Erkenntnis - die ist zeitabhängig. Es geht um die wissenschaftliche Methode.
Oder für empfindsame Seelen wie dich etwas lyrischer und geschmalzt:
Unser "Wissen" bedeutet uns nichts, denn morgen werden wir es schon wiederlegt haben.
Es ist der Weg, auf dem wir es erlangen, der uns die Welt bedeutet.
fwo |
Ja sicher, die "wissenschaftliche Methode". Ich habe gar nichts gegen die wissenschaftliche Methode. Ich finde wissenschaftliche Erkenntnisse sehr interessant. Ich finde sie interessant, aber ich würde sie stets nur als eine besondere Betrachtung von Wirklichkeit auffassen.
Schön, daß Du auch mal lyrisch werden kannst, aber was heißt das: Die wissenschaftliche Methode ist der Weg, der uns die Welt bedeutet. Also für mich bedeutet die "wissenschaftliche Methode" eben gerade nicht die Welt.
Und was heißt überhaupt Wissenschaft? Die Philosophen haben ihre Philosophien immer als besonders wissenschaftlich betrachtet. Auch wenn diese Philosophen vielleicht gerade mit der wissenschaftlichen Methode gar nichts zu tun hatten. Was ist Phänomenologie? Wissenschaftliche Methode im Sinne empirischer Wissenschaften? Ja wohl gerade nicht. Wissenschaft denkt nicht, sagt Heidegger. Einen Satz, den ich unbedingt unterschreiben würde.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Nowhere registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 349
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(#1088668) Verfasst am: 17.09.2008, 23:22 Titel: |
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@ Malcolm
Zitat: | Ich wehre mich aber ganz entschieden dagegen, immer solche falschen Alternativen aufzubauen: Theisten sind so und so, Atheisten so und so. Das ist nicht so und dieses Forum, in dem ich mich manchmal mit meinen Argumentationen allein gelassen fühle, ist für den real existierenden Atheismus in dieser Gesellschaft auch überhaupt nicht repräsentativ, weshalb ich die Tatsache, hier gelegentlich in ein Minderheitenposition zu geraten auch mit großer Gelassenheit sehe. |
Das ‘Problem’ mit diesen speziellen ’Atheist vs. Theist’ Diskussionen (besonders in Foren, wie ich mir scheint) ist, dass (viele) Atheisten sich dabei auf ihre Rationalität berufen (was ihren Nicht-Glauben betrifft) und damit andeuten (oder der Anschein entsteht), dass sie immer oder überwiegend rational zu denken. Vielleicht vermittelt das anderen (Gläubigen) den Anschein ‘totaler’ Nüchternheit…und somit auch Mangel an Vorstellungskraft und Begeisterung. Man darf aber nicht vergessen, dass sich diese Nüchternheit und Rationalität auf ein spezifisches Thema bezieht. In anderen Lebens/Funktionsbereichen sind Atheisten ebenso irrational wie sie es Gläubigen ‘vorwerfen‘. Ein Mensch der NUR rational und nüchtern ist, kann im (sozialen) Alltag nicht überleben. Einen solchen Menschen gibt es auch nicht.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088806) Verfasst am: 18.09.2008, 11:00 Titel: |
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Nowhere hat folgendes geschrieben: | @ Malcolm
Zitat: | Ich wehre mich aber ganz entschieden dagegen, immer solche falschen Alternativen aufzubauen: Theisten sind so und so, Atheisten so und so. Das ist nicht so und dieses Forum, in dem ich mich manchmal mit meinen Argumentationen allein gelassen fühle, ist für den real existierenden Atheismus in dieser Gesellschaft auch überhaupt nicht repräsentativ, weshalb ich die Tatsache, hier gelegentlich in ein Minderheitenposition zu geraten auch mit großer Gelassenheit sehe. |
Das ‘Problem’ mit diesen speziellen ’Atheist vs. Theist’ Diskussionen (besonders in Foren, wie ich mir scheint) ist, dass (viele) Atheisten sich dabei auf ihre Rationalität berufen (was ihren Nicht-Glauben betrifft) und damit andeuten (oder der Anschein entsteht), dass sie immer oder überwiegend rational zu denken. Vielleicht vermittelt das anderen (Gläubigen) den Anschein ‘totaler’ Nüchternheit…und somit auch Mangel an Vorstellungskraft und Begeisterung. Man darf aber nicht vergessen, dass sich diese Nüchternheit und Rationalität auf ein spezifisches Thema bezieht. In anderen Lebens/Funktionsbereichen sind Atheisten ebenso irrational wie sie es Gläubigen ‘vorwerfen‘. Ein Mensch der NUR rational und nüchtern ist, kann im (sozialen) Alltag nicht überleben. Einen solchen Menschen gibt es auch nicht. |
Das kann ich nur unterschreiben. Wobei ich es allerdings auch hier teilweise erlebe, daß manche Atheisten sehr gereizt darauf reagieren, wenn man ihnen ihrerseits Irrationalität "vorwirft" ( in Wirklichkeit werfe ich sie ihnen gar nicht vor). Manche Leute verwechseln eine rationale Weltanschauung mit Rationalität. Sehr oft erlebt man aber dann, daß ein solcher Mensch in einem privat emotionalen Rahmen ganz anders reagiert als seine Weltanschauung eigentlich vermuten ließe.
Es gibt zum Beispiel Philosophien, die darauf beharren, daß das Ich eine Illusion ist. Ich glaube Schopenhauer hat mal irgendwo gesagt, daß alle Individualität nur Schein ist, und daß wir uns selber im anderen erkennen und dergleichen. Das ist eine wunderbare atheistische Sonntagspredigt, in Wahrheit erlebst Du allerdings, daß solche besonders ichlose Philosophie ( bei Nietzsche ist das glaube ich auch so) mit ihrer "Funktionsweise als Mensch" gar nichts zu tun, weil sie dort die hemmungslosesten Individualisten sind.
Wenn ich mich dann um "Rationaliät" bemühe, die ich als absolutes Ziel für vollkommen illusorisch halte, so sehe ich darin weniger eine Rationalisierung von allem und jedem, sondern Rationalität bedeutet für mich eher die Übereinstimmung von realem Leben und Weltanschauung. Und zwar deshalb, weil ich das schroffe Gegenüberstehen von theoretischer Weltanschauung und praktischer Lebensweise für besonders irrational halte. Ein Rationalist, der ganz irrational lebt, erscheint mir ehrlich gesagt noch irrationaler als ein Irrationalist, der irrational lebt, denn bei diesem gibt es immerhin noch eine Übereinstimmung von Leben und Weltbild, die irgendwo auch hinterfragbar bleibt. Dagegen ein völlig irationaler Rationalist ist für mich eine Person, mit der ich im Grunde nicht mehr diskutieren kann, denn eine Irrationalität die sich ( schein)rational absichert, ist oft gar nicht mehr in Frage zu stellen.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1088817) Verfasst am: 18.09.2008, 11:14 Titel: |
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Irgendwie vermittelt sich mir durch solche Diskussionen (Sind Atheisten begeisterungsfähig...?) der Eindruck, viele Gläubige meinen, Atheisten sind durch fehlenden Glauben an Gott irgendwie behindert.
Bin ich durch einen fehlenden 6. Finger oder Zeh behindert? Oder brauche ich dringend 2 Nasen im Gesicht?
Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur.
An sich ist das doch der blanke Wahnsinn!
Wozu ich da allerdings einen Gott brauchen sollte, hat mir noch keine/r einleuchtend erklären können.
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1088828) Verfasst am: 18.09.2008, 11:31 Titel: |
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Asz hat folgendes geschrieben: | Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur. |
Du bist ... "im weitesten Sinne spirituell"!
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Gear registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.07.2008 Beiträge: 169
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(#1088832) Verfasst am: 18.09.2008, 11:35 Titel: |
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Toller Thread.
Ich überleg aber grad noch ob ich heute mal früh ins Bett geh ....
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1088837) Verfasst am: 18.09.2008, 11:39 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Das kann ich nur unterschreiben. Wobei ich es allerdings auch hier teilweise erlebe, daß manche Atheisten sehr gereizt darauf reagieren, wenn man ihnen ihrerseits Irrationalität "vorwirft" ( in Wirklichkeit werfe ich sie ihnen gar nicht vor). |
In einer Diskussion ist Irrationalität ja auch so ungefähr das Nervigste, was es gibt: denn ihr gegenüber versagt jedes Argument. Also ist es in Diskussionen störend, wenn man irrational reagiert. Und Störern darf man durchaus vorwerfen, daß sie stören.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Manche Leute verwechseln eine rationale Weltanschauung mit Rationalität. | Und in manchen Muscheln sind keine Perlen. Solche in den Raum geworfenen Pauschalunterstellungen liebe ich: wer meint, daß der Schuh paßt, darf ihn sich anziehen...
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Sehr oft erlebt man aber dann, daß ein solcher Mensch in einem privat emotionalen Rahmen ganz anders reagiert als seine Weltanschauung eigentlich vermuten ließe. | Sehr oft... privat emotionaler Raum... eigentlich vermuten ließe... Laß mich raten: Du hast eine irrationale Weltanschauung und verhältst Dich auch in privaten emotionalen Räumen konsistent zu ihr. In den öffentlichen emotionalen Räumen hingegen verhältst Du Dich im Widerspruch zu Deiner weltanschaulichen Irrationalität, richtig?
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Es gibt zum Beispiel Philosophien, die darauf beharren, daß das Ich eine Illusion ist. Ich glaube Schopenhauer hat mal irgendwo gesagt, daß alle Individualität nur Schein ist, und daß wir uns selber im anderen erkennen und dergleichen. Das ist eine wunderbare atheistische Sonntagspredigt, in Wahrheit erlebst Du allerdings, daß solche besonders ichlose Philosophie ( bei Nietzsche ist das glaube ich auch so) mit ihrer "Funktionsweise als Mensch" gar nichts zu tun, weil sie dort die hemmungslosesten Individualisten sind. |
Du glaubst, Schopenhauer habe mal irgendwo gesagt? Wie wär's mit Quellenangaben, sodaß der Kontext solcher vagen Zitate betrachtet werden kann? Der Vorwurf einer "atheistischen Sonntagspredigt" ist grotesk und zeigt, daß Du nicht mal ansatzweise den schopenhauerischen Gedanken verstanden hast. Und dann glaubst Du auch gleich noch, daß Nietzsche ebensolche Inkonsistenzen zwischen Philosophie und Praxis lebte - also noch einer, dessen Philosophie Du wohl eher vom Drumherumlesen kennst, was Dich aber nicht davon abhält, aufgeblasene Urteile über sie abzugeben. Vorschlag: Beschäftige Dich mal ein ganz klein wenig mit Gedanken, bevor Du den - von außen betrachtet kläglichen - Versuch unternimmst, sie als haltlos hinzustellen.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Wenn ich mich dann um "Rationaliät" bemühe, die ich als absolutes Ziel für vollkommen illusorisch halte (etc. blablabla) | Meinst Du nicht vielleicht eher, daß Du das vollkommene Ziel für absolut illusorisch hältst? Oder vielleicht das illusorische Ziel für eine absolute Irrationalität? Vielleicht bemühst Du Dich aber auch lediglich um eine rationale Illusion, die sich selbst für absolut vollkommen hält?
Als Irrationalist werde ich hier mal persönlich (das darf ich, denn ich behaupte ja gar nicht, ein rationales Weltbild zu haben und brauche mich daher nicht an Sachlichkeit gebunden zu fühlen): Schwall doch mal nicht so viel rum! Du bist knappe zwei Monate hier und schreibst und schreibst und schreibst, ohne Luft zu holen. Was ist los? An's Bett gefesselt und gelangweilt? Warum nutzt Du die Zeit nicht gewinnbringender, indem Du Dich mal in die - auch hier im Forum vorhandenen - fundierten Beiträge von Leuten einliest, die wirklich wissen, wovon sie schreiben? Statt dessen gerierst Du Dich hier nach allerkürzester Zeit als Querdenker, der aufgrund seiner ach so originellen Ansichten im Forum aneckt, weil all die hiesigen Atheisten so wenig Checkung haben, so wenig repräsentativ für die real existierenden Atheisten außerhalb des Forums seien etc. Und wieder: Du hast den Durchblick, Du kennst Dich aus, Du weißt, wer für was repräsentativ ist... Mal ganz ernst gemeint gefragt: ist Dir diese Attitüde nicht peinlich?
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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Spiritus Sternenstaub auf verfaulendem Laub
Anmeldungsdatum: 03.04.2004 Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland
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(#1088847) Verfasst am: 18.09.2008, 11:57 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
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Im Wort begeisterungsfähig steckt das Wort Geist. In diesem Sinne glaube ich auch, daß begeisterungsfähig nur der sein kann, der zu irgendeiner Art von Geistigkeit einen Zugang hat. Also zu einer Spiritualität im weitesten Sinne. Sie muß nicht notwendigerweise religiös sein, kann aber.
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Die zitierte Aussage werte ich als verdammt arrogant, denn sie impliziert: ohne Zugang zur Geistigkeit keine Begeisterungsfähigkeit. Was soll das für eine Geistigkeit sein, von der du hier sprichst?
Ich merke einmal an, dass in diesem Wort begeisterungsfähig auch das Wort Geister steckt. Und wenn das nicht irrational ist .... viele viele kleine Geister .... rauben schon mal den Verstand und rufen Marienerscheinungen hervor!
Brauche ich Gott, um begeisterungsfähig zu sein oder zu werden?
Vielleicht bin ich aber auch nur bewegt, beeindruckt, sentimental.
Neulich sah ich einen Sonnenuntergang und fing an zu weinen - er war einfach nur schön.
Ich stand am Pointe du Raz, blickte in die sich brechenden Wellen und war bewegt.
Paul Potts Intonation von Nessun Dorma - da kommen mir immer noch die Tränen.
Ich habe viel solcher und ähnlicher Momente in meinem Leben erfahren - deshalb bin ich gerade nicht religiös.
Spiritus
_________________ Semper fidelis!
Zuletzt bearbeitet von Spiritus am 18.09.2008, 13:05, insgesamt einmal bearbeitet |
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chaoskätzchen auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 21.09.2007 Beiträge: 122
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(#1088891) Verfasst am: 18.09.2008, 13:02 Titel: |
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Ich persönlich denke, dass es fast nicht möglich ist, keinen zugang zu seiner eigenen "Geistigkeit" zu haben, zu dem von mir aus illusorischen Ich.
Dadurch, dass man Gedanken, Gefühle usw. hat kann man sich nicht rein rational mit Themen auseinandersetzen, etwas unbeobachtetes, nicht oder noch nich verstandenes bleibt immer und auch vieles, das verstanden wurde, kann immer wieder erstaunen hervorrufen.
Abgesehen davon ist der Mensch, unabhängig von Glauben oder Nicht- Glauben, ein grundlegend lerneifriges wesen, neu gelerntes schüttet glückshormone aus, was einen motiviert noch mehr zu lernen, dass das durch manch negativen Einfluss abgeschwächt werden kann ist auch klar.
So der Ursprung der Begeisterungsfähigkeit also anscheinend zumindest zum Teil hormonell bedingt ist finde ich es schwer da einen Schluss bezüglich Religiösität zu ziehen.
Natürlich sind auch die Lebensumstände ein starker Faktor, an manchen Stellen seines Lebens ist man begeisterungsfähiger, an manchen so gut wie gar nicht.
Aber ich denke nicht, dass man es generalisieren kann, weder in die eine, noch in die andere Richtung.
ich persönlich bin trotz Unglauben extrem begeisterungsfähig... eigentlich zu begeisterungsfähig, so dass ich oft beschäftigungen aufgebe, weil mich eine andere mehr fasziniert und so werd ich nie mit irgendwas fertig ^^
abgesehen davon sind meine Begeisterungsfluten oft von zitteranfällen begleitet, könnte nat. auch mit den besagten Hormonen zusammenhängen (es ist sogar ziemlich wahrscheinlich)
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1088894) Verfasst am: 18.09.2008, 13:04 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur. |
Du bist ... "im weitesten Sinne spirituell"! |
Soll das jetzt eine Beleidigung sein?
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1088921) Verfasst am: 18.09.2008, 13:27 Titel: |
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Asz hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur. |
Du bist ... "im weitesten Sinne spirituell"! |
Soll das jetzt eine Beleidigung sein? |
Ich denke schon. Immerhin ist es ein Kompliment, jemanden "geistlos" zu nennen.
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1088923) Verfasst am: 18.09.2008, 13:30 Titel: |
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Hallo Chinasky,
dies hier ist kein philosophisches Seminar, sondern ein Ort des freien Austausches. Mein letzter Beitrag hätte präziser ausfallen können, das gebe ich zu. Das ist es aber dann auch. Meine Beiträge hier pauschal als bloßen Wortschwall abzutun, ist eine Unverschämtheit Deinerseits, die ich auch als eine solche nehme: eine Unverschämtheit.
Nietzsche habe ich durchaus gelesen, sogar ziemlich vollständig, Schopenhauer weniger vollständig. Sicher habe ich hier nicht mehr alles präsent. Wenn Du meinst, ich hätte sie nicht richtig verstanden, ist es an Dir zu sagen, was ich denn nicht richtig verstanden habe. Einfach nur mit einer völlig pauschalen Herablassung zu reagieren, ist zwar eine Haltung, die einen selber unangreifbar macht, aber auch ziemlich billig.
Deine ganze Haltung mir gegenüber ist wirklich entsetzlich oberlehrerhaft. Und ich bin durchaus nicht "ans Bett gefesselt", schreibe hier aber durchaus auch zu meinem Vernügen, stelle Dir mal vor. Insofern werde ich hier "rumschwallen" wie es mir paßt. Du kannst meine Beiträge ja in Zukunft ignorieren, das werde ich mit Deinen auch tun.
Gruß Martin
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"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1088924) Verfasst am: 18.09.2008, 13:31 Titel: |
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Chinasky hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur. |
Du bist ... "im weitesten Sinne spirituell"! |
Soll das jetzt eine Beleidigung sein? |
Ich denke schon. Immerhin ist es ein Kompliment, jemanden "geistlos" zu nennen. |
"spirituell" klingt mir zu eso-tierisch!
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Alice wundert sich
Anmeldungsdatum: 24.06.2006 Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#1088947) Verfasst am: 18.09.2008, 14:15 Titel: Re: Atheisten und die Begeisterungsfähigkeit |
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Gear hat folgendes geschrieben: |
Ich mein wenn man so mit offenen Augen durch die Welt geht, dann wimmelt es für meine Begriffe nur so von Wundern. ich meine jetzt gar nicht diese ganzen parapychologischen Sachen und ungeklärten Phänomene. Ich meine die Natur, Pflanzen, Blumen Bäume, Tiere, Menschen, das Weltall, Zeugung und Geburt. Elektrizität, Magnetismus, Mathematik, Kunst... |
Seh ich auch so.
Gear hat folgendes geschrieben: | O.k. Atheisten sehen das wahrscheinlich etwas nüchterner, vielleicht, weil sie sich so schwer für was begeistern können. Vielleicht weil sie unangenehme Erfahrungen mit unangenehmen Gläubigen hatte,
Vielleicht haben sie auch einfach nur Angst abzudriften, das Unbegreifliche erst dar nicht denken zu wollen und sich umso fester ans Begreifliche zu kalmmern. So ist Ihnen alles eben viel lieber " Zufall " und nackte Physik. |
Wie kommst du darauf, dass Atheisten sich schwer für etwas begeistern können? Mag sein, dass Atheisten sich in Diskussionen auf das Begreifliche beschränken. Ist doch aber nur sinnvoll. Anderen vorzuschreiben, wie sie das Unbegreifliche zu begreifen haben, oder anderen mit dem Unbegreiflichen irgendetwas erklären zu wollen, kann doch nur in die Hose gehen. Ich finde, das Unbegreifliche ist eine sehr persönliche Sache.
Natürlich ist es "Zufall", welches von den zig Millionen Spermien damals die Eizelle befruchtet hat. Das hindert mich aber nicht daran, tiefe Dankbarkeit für das Geschenk zu empfinden, dass ich genau dieses Kind bekommen habe. Ich empfinde es als Wunder.
Bei gläubigen Menschen mag das Unbegreifliche mehr oder weniger synonym sein mit Gott. Daraus kann man aber nicht schließen, dass Atheisten das Unbegreifliche leugnen. Sie nennen es halt nicht Gott.
Huch, ich glaub ich bin spirituell!
_________________ <center>Das ist eines der wohl tragischsten Missverständnisse unserer Zeit: Wir glauben, wenn etwas zweifelsfrei als falsch bewiesen ist, müsse das Gegenteil richtig sein.
(Salvador de Madariaga y Rojo)</center>
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1088982) Verfasst am: 18.09.2008, 15:14 Titel: |
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Asz hat folgendes geschrieben: | Chinasky hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur. |
Du bist ... "im weitesten Sinne spirituell"! |
Soll das jetzt eine Beleidigung sein? |
Ich denke schon. Immerhin ist es ein Kompliment, jemanden "geistlos" zu nennen. |
"spirituell" klingt mir zu eso-tierisch! |
Ich glaub, Dir fehlt einfach die Aura, um auf so einer Energieebene zu schwingen. Wenn man Dir mit solchen Sprit-Beleidigungen kommt, pendel sie einfach aus!
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1088985) Verfasst am: 18.09.2008, 15:20 Titel: |
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Chinasky hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Chinasky hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Manchmal, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie aus einer einzigen kleinen Zelle ein Elefant oder eine hübsche Blume entsteht, bin ich fassungslos und begeistert über die Möglichkeiten der Natur. |
Du bist ... "im weitesten Sinne spirituell"! |
Soll das jetzt eine Beleidigung sein? |
Ich denke schon. Immerhin ist es ein Kompliment, jemanden "geistlos" zu nennen. |
"spirituell" klingt mir zu eso-tierisch! |
Ich glaub, Dir fehlt einfach die Aura, um auf so einer Energieebene zu schwingen. Wenn man Dir mit solchen Sprit-Beleidigungen kommt, pendel sie einfach aus! |
Dabei kommt mir doch glatt das Bild einer elegant von Stange zu Stange schwingenden Trapezkünstlerin vor Augen. Ich glaube, dazu wäre ich einfach zu ... ähäm... substanziell
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Boson registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.12.2007 Beiträge: 209
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(#1088998) Verfasst am: 18.09.2008, 15:43 Titel: |
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Was er für einen Schwachsinn reden kann...wahnsinn, dafür könnte ich mich begeistern.
Genauso wie für meine 50000 anderen Interessensgebiete.
Vieleicht solltest du dein Interesse der Kunst widmen, vernünftig Thesen aufzustellen um sie diskutieren zu können.
Und richtig, die Natur (im Sinne des kompletten Kosmos) ist wahnsinnig interessant und "wunder"bar phantastisch, wunderschön, faszinierend und kann einen vor Staunen und Ehrfurcht fast ohnmächtig machen.
Und genau um dieser Genialität zu huldigen sollte man sie verstehen lernen. Das gelingt einem indem man ihre Sprache kennt und das ist nicht das sinnlose Daherbrabbeln hohler Phrasen sondern Mathematik. Die Gespräche die man mit der Sprache führen kann sind die Naturwissenschaften.
Schön, dass du an der Natur so interessiert bist.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1089040) Verfasst am: 18.09.2008, 16:45 Titel: |
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Atheisten und Theisten unterschiedliche Begeisterungsfähigkeit zuordnen kann. Sie interessieren sich eher für unterschiedliche Dinge.
Obwohl ich konservative fundamentalistische Theisten schon mangelnde Begeisterungsfähigkeit unterstelle, weil die wollen einfach von Gott fixe Regeln und Storys und dann ist für sie die ganze Welt erklärt und der, der sich nicht daran hält, fährt in die Hölle bzw. kommt nicht in den Himmel.
Ich lehne die Vorstellung von Gott ab, weil fast jeder Glauben eine Art "Willen Gottes" formuliert, wofür es nicht den geringsten Grund oder Beweis gibt. Genau so sinnlos halte ich Gebete... Wenn eine Situation aussichtslos erscheint wird gebetet, anstatt an der fast aussichtslosen Situation etwas zu ändern. Ich bin mir sicher, dass die Sterblichkeit bei gläubigen Menschen höher liegt, weil ihnen die Zeit in schwierigen Situationen fehlt, die sie lieber mit beten verschwenden.
Ich wüsste nicht, was Glauben für einen Sinn hat. Er löst keine Probleme, sondern schafft welche, diskriminiert häufig andere Menschen, gibt fixe unbegründete Regeln vor und ist bis auf die Wunschvorstellung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, rundum sinnlos. Der Glaube hat noch nie eine Frage beantwortet. Wieso soll er es in Zukunft können?
Glaube ist Kitsch. Also etwas für dumme Träumer, die davor Angst haben ihren Verstand zu benutzen.
Wenn ich so etwas lese: "81 Prozent der Protestanten in Großbritannien halten gleichgeschlechtlichen Sex für Sünde"
fühl ich mich meiner Überzeugung voll und ganz bestätigt. Religion wird immer zu einer Art Volksverhetzung führen. Wieso soll man das unterstützen? Mit einem deistischen Gott kann man sich ja noch anfreunden, weil der eben in der Regel keine angeblichen Richtlinien, Gesetze bzw. Willen vorgibt, sondern einfach nur eine vorläufige, aber natürlich unbegründete und irrationale, aber ungefährliche Erklärung für die Phänomäne, die sich noch nicht exakt über die Wissenschaft lösen lassen.
Aber wie schon öfters hier gesagt... Ein Gott macht alles komplexer und nicht einfacher... Er ist eine überflüssige Variable, die als rational denkender Mensch keinen Sinn macht. Wissenslücke = Gott... ist schwachsinn... statt Gott kann man auch Spaghettimonster, bzw. Rotes grünen dreiköpfiges Wolfskind einfügen. Gott ist also ein Lückenfüller. Ergibt keinen Sinn und schadet Menschen, die diesen bescheuerten Gottesvorstellungen nicht entsprechen. Dann kommt noch dieser Trugschluss, dass dieser Schöpfer angeblich auch noch etwas verlangt... also eben Gebote und Verbote, Sünden und Tugenden, die häufig völlig hanebüchener Unsinn sind. Was für ein Schwachsinn... Diese Irrationalität darf man natürlich nicht kritisieren, sondern eher im Gegenteil, man muss sich als Sünder beschimpfen lassen, aber wehe man sagt was Vernünftiges zurück, dann wird man gleich wegen § 166 angezeigt.
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Boson registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.12.2007 Beiträge: 209
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(#1089044) Verfasst am: 18.09.2008, 16:53 Titel: |
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Glaube ist eben eine Art illusorische psychologische Selbsthilfe für den Einzelnen bzw. kann dies sein oder sollte es zumindest sein, wenn überhaupt.
Einem hässlichen Mädchen oder Jungen sagt man ja auch nicht "Eigentlich haben sie ja recht..." sondern versucht den Vorwurf kleinzureden oder als "Frage der Perspektive" einzuordnen o.ä.
Auch wenn das ein bewusst schlecht gewähltes Beispiel ist hoffe ich, dass man erkennen kann worauf ich hinaus möchte.
Der Glaube kann wie gesagt das Selbstwertgefühl eines Individuums steigern (wenn man einige Faktoren ignoriert z.b. die unglaubliche Einzigartigkeit im Universum und die schiere Tatsache überhaupt existieren zu können) aber er ist unter objektiven Gesichtspunkten betrachtet eine hundsmißerable Krücke.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1089062) Verfasst am: 18.09.2008, 17:20 Titel: |
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nur ganz kurz, da jetzt Wundern etc. mit rein gebracht wurde. Das andere kommt wie gesagt morgen:
Ist es nicht gerade die (Natur-)Wissenschaft, die uns überhaupt das Staunen und Wundern lehrt? Ich staune und wundere mich doch über das, was ich nicht begreifen kann (eine überaus faszinierende Fähigkeit unseres Bewusstseins/ Gehirns, wie ich finde! Also die Möglichkeit, quasi eine Endlosschleife zu initiieren, die erstmal kein Ergebnis zutage fördert).
Sobald ich aber eine Erklärung für das, was gerade noch unerklärlich war, habe, ist das Wundern auch wieder vorbei, es sei denn, das Wie sprengt meine Vorstellungskraft (ausrechnen oder dergleichen kann ichs aber).
Was macht nun Religion? Sie gibt das Wunderbare und Erstaunliche auf Basis unserer banalsten Vorstellungen wieder. Wie langweilig. Das begeistert mich irgendwie gar nicht.
In meiner Spiritualität gebe ich mir auch keine Antworten, nur eher Annäherungen und Modelle, von denen ich gar nicht erwarte oder ausgehe, dass sie die Realität abbilden. So bewahre ich mir das Wunder der Existenz von allem.
Bitte weiter mit mir darüber diskutieren, bitte! Diese Abwechslung hat mir gerade total gut getan, *seufz*.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1089073) Verfasst am: 18.09.2008, 17:43 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | nur ganz kurz, da jetzt Wundern etc. mit rein gebracht wurde. Das andere kommt wie gesagt morgen:
Ist es nicht gerade die (Natur-)Wissenschaft, die uns überhaupt das Staunen und Wundern lehrt? Ich staune und wundere mich doch über das, was ich nicht begreifen kann (eine überaus faszinierende Fähigkeit unseres Bewusstseins/ Gehirns, wie ich finde! Also die Möglichkeit, quasi eine Endlosschleife zu initiieren, die erstmal kein Ergebnis zutage fördert).
Sobald ich aber eine Erklärung für das, was gerade noch unerklärlich war, habe, ist das Wundern auch wieder vorbei, es sei denn, das Wie sprengt meine Vorstellungskraft (ausrechnen oder dergleichen kann ichs aber).
Was macht nun Religion? Sie gibt das Wunderbare und Erstaunliche auf Basis unserer banalsten Vorstellungen wieder. Wie langweilig. Das begeistert mich irgendwie gar nicht.
In meiner Spiritualität gebe ich mir auch keine Antworten, nur eher Annäherungen und Modelle, von denen ich gar nicht erwarte oder ausgehe, dass sie die Realität abbilden. So bewahre ich mir das Wunder der Existenz von allem.
Bitte weiter mit mir darüber diskutieren, bitte! Diese Abwechslung hat mir gerade total gut getan, *seufz*. |
Da gebe ich dir recht!
Ich kann mich für stumpfsinnige Märchen nicht begeistern. Ich möchte mit realen, nachvollziehbarem Wissen bereichert werden. Das begeistert mich. Mit so Hokuspokus kann ich nix anfangen. Bisher wurde noch jeder Hokus Pokus als Betrug entlarvt oder bleibt eben praktisch ungelöst. Deswegen reizt Hokus Pokus mich auch nicht, weil es für einen vernünftigen Verstand schon vor den Erfahrungswerten her sinnlos ist sich damit zu beschäftigen oder an sowas zu glauben.
Ohne empirische Studien, Rationalität oder/und naturwissenschaftliche Gesetze ist Wissen quasi wertlos bzw. man muss dieses angebliche Wissen zumindest stark anzweifeln, was natürlich jetzt nicht gegen die Erforschung dieses angeblichen Wissens gerichtet ist. Aber solange es nicht belegt oder widerlegt ist, ist und bleibt es wertlos und keiner darf behaupten: "ES IST SO!"
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VT_340 asymptotischer Hund
Anmeldungsdatum: 08.06.2006 Beiträge: 621
Wohnort: Essen
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(#1089102) Verfasst am: 18.09.2008, 18:25 Titel: |
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Ich bin Gottlos, kann mich für jeden Mist mehr begeistern als der Durchschnittsmensch weil es jeden Tag neue, spannende Dinge gibt die entdeckt werden wollen!
Mit der Unbegreiflichtkeit der Dinge identifiziert sich ein Wissenschaftler viel ehrlicher als ein Theist, da er sich den Grenzen seiner Erkenntnis jeder Zeit bewusst ist. Natürlich gibt es immer wieder Wissenschaflter die meinen alles Wissen und Erklären zu können - diese Fraktion hat allerdings das Erkentnistheoretische Fundament jeder Wissenschaft nicht erkannt: Das Wissen darüber dass wir nichts wissen können!
Ich finde es nicht bedrückend auf einige dieser typischen Sinnfragen mit einem überzeugten Ich weiß es nicht zu antworten.
Nichtwissenkönnen ist keine Schande.
_________________ Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1089114) Verfasst am: 18.09.2008, 18:48 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: |
Da gebe ich dir recht!
Ich kann mich für stumpfsinnige Märchen nicht begeistern. Ich möchte mit realen, nachvollziehbarem Wissen bereichert werden. Das begeistert mich. Mit so Hokuspokus kann ich nix anfangen. Bisher wurde noch jeder Hokus Pokus als Betrug entlarvt oder bleibt eben praktisch ungelöst. Deswegen reizt Hokus Pokus mich auch nicht, weil es für einen vernünftigen Verstand schon vor den Erfahrungswerten her sinnlos ist sich damit zu beschäftigen oder an sowas zu glauben.
Ohne empirische Studien, Rationalität oder/und naturwissenschaftliche Gesetze ist Wissen quasi wertlos bzw. man muss dieses angebliche Wissen zumindest stark anzweifeln, was natürlich jetzt nicht gegen die Erforschung dieses angeblichen Wissens gerichtet ist. Aber solange es nicht belegt oder widerlegt ist, ist und bleibt es wertlos und keiner darf behaupten: "ES IST SO!" |
Naja, ich hatte zwar eher gemeint, dass die Religionen durch vermeintliche Antworten Wunder entzaubern, aber dazu kommt dann natürlich noch, dass märchenhafte Antworten und Vorstellung nicht gerade reizvoll sind. Da kann ich Dir nur beipflichten. Als Erwachsener mag man ja auch eher keine Märchen mehr, sondern realistisch wirkende Krimis, Thriller etc. Forensische und Kriminalserien boomen nicht umsonst. Und an Humorvollem mag man eher sozial-/ gesellschaftskritische oder Personentypen karikierende Sachen.
Unterstellen wir mal allen Menschen dieselbe Begeistserungsfähigkeit. So lässt sich zumindest schonmal sagen, dass sich Atheisten und Religiöse schlicht thematisch unterscheiden. Die atheistische Thematik hat mit der Realität zu tun, die religiöse nicht.
Allerdings gibts da Ausnahmen. Meine Spiritualität ist auch auf die Realität bezogen, da sie auf Beobachtungen aufbaut. Früher war das noch anders, da habe ich noch versucht, ein "künstliches" Konzept der Realität überzustülpen, was eine Menge von Problemen mit sich brachte.
Ich male mir die Welt zwar letztlich auf menschliche Weise aus, aber das finde ich insofern okay, als ja mein Bewusstsein auch Natur ist oder drastischer: Das Universum bringt in der Materie in meinem Kopf Bewusstsein hervor. Ich sehe es also als eine Eigenschaft des Universums bzw. der Materie an und das ist es ja offenbar auch. Wenn man sich dann mal noch den freien Willen wegdenkt, wird das Ganze sogar noch faszinierender, denn wenn das, was mir ins Bewusstsein dringt und ich mir bewusstseinsmäßig überlege, tatsächlich "diktiert" wird, dann beobachte ich, wie das Universum in mir denkt! Da krieg ich Gänsehaut bei!
Und auf diesem Konzept von *Geist ist Eigenschaft von Materie* baue ich meine Spiritualität auf. Und wenn ich dann Gesetzmäßigkeiten in der Natur gefunden zu haben meine, die aber eher spiritueller Natur sind, sehe ich das dennoch als etwas Natürliches an. Als eine Art spirituelle Wissenschaft ganz ohne allgemeinen Wahrheitsanspruch.
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