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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#1095674) Verfasst am: 29.09.2008, 13:57 Titel: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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Ein weiterer Thread zum Thema Krise der Finanzmärkte. Wen es nervt...sorry. Diesmal aber soll der Schwerpunkt auf den Auswirkungen und Folgen speziell für die deutsche Wirtschaft und unsere Konjunktur liegen. Insbesondere für die Werbeindustrie und alle daran hängenden Branchen.
Ich verdiene ja mein Geld, wie vielleicht einige wissen, mit Markt- und Meinungsforschung. Von daher beobachte ich die angespannte Situation mit großer Sorge. Mein Unternehmen bekommt die Auswirkungen unmittelbar und relativ direkt zu spüren. Ich muss ehrlich sagen, mir geht der Arsch zur Zeit ziemlich auf Grundeis. Es wird eng. Verdammt eng. Wie es mit meiner Firma weitergeht, und ob überhaupt, das werden die nächsten Monate zeigen.
"Auch der Werbemarkt bekommt die Rezessionsängste der deutschen Wirtschaft zu spüren. Immer mehr Unternehmen wollen ihre Marketingbudgets für das laufende und das kommende Jahr überdenken. Besonders beunruhigend erscheinen die Vorgaben aus den Vereinigten Staaten: In den vergangenen drei Monaten senkte der Konsumgüterkonzern Procter&Gamble, der größte Werbekunde der Welt, sein Werbebudget um 19,6 Prozent auf 135 Millionen Dollar. Auch der amerikanische Autohersteller Ford will seine Werbeausgaben weltweit um 200 Millionen Dollar kürzen. Sein Wettbewerber General Motors sowie die großen Werbekunden Unilever und Coca-Cola haben ebenfalls Budgetsenkungen angekündigt.
In Deutschland schürten zudem die Zahlen des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) die Angst vor einer Werberezession. Der Dachverband von 41 Verbänden aus der werbenden Wirtschaft, Medien und Agenturen prognostizierte, dass die Werbeausgaben der deutschen Unternehmen in diesem Jahr um 0,5 Prozent auf 30,63 Milliarden Euro zurückgehen werden. In den vergangenen Jahren waren sie kontinuierlich gewachsen. Für 2009 geht der Verband sogar von einem Rückgang von 1 bis 2 Prozent aus. Auch die Organisation der werbetreibenden Unternehmen (OWM) beobachtet eine zurückhaltende Budgetplanung seiner Mitglieder. „Eine Vielzahl von Unternehmen hat die Kommunikationsbudgets schon in diesem Jahr gekürzt, und für das Jahr 2009 ziehen weitere dunkle Wolken über dem Werbemarkt auf“, sagt Geschäftsführer Joachim Schütz. Durch steigende Preise für Anzeigen und Spots werde die Branche zusätzlich belastet."
Quelle:
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~E93000F6050C74650B6E6599C44A4423C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Das bedeutet für die Marktforschung dann, dass es keine Werbewirkung zu erforschen gibt.
"(...)dass der Konsumgüterkonzern Unilever Werbekosten in Höhe von 20 Millionen Euro einsparen will, die vom Unternehmen aber bislang nicht bestätigt wurden. Auch von der Automobilindustrie werden Kürzungen erwartet, da die Branche besonders stark unter dem niedrigen Dollarkurs und den hohen Rohstoffkosten leidet. BMW deutet zwar an, im kommenden Jahr weniger Geld in Werbung stecken zu wollen, begründet es jedoch damit, dass es 2009 weniger „Kommunikationsanlässe“ gebe."
Nun, wenn das alles so stimmen sollte, dann prophezeihe ich für das kommende Jahr ein großes Sterben der Werbeagenturen und Marktforschungsinstitute. Schlimmer noch als nach dem Platzen der Internetblase. Es wird in der kompletten Branche (Werbung, Marketing, Marktforschung) zu Firmenfusionen und Pleiten kommen. Wir sind da unmittelbar von der Bankenkrise betroffen. Nicht zuletzt auch, weil Banken z.B. zu meinen Hauptkunden gehören. Als erstes werden Budgets für Forschung gestrichen. Discounter und Billigheimer forschen kaum.
Was glaubt Ihr? Wie wird es weitergehen, welche Branchen werden auf welche Weise noch betroffen sein? Wie schätzt Ihr Eure persönliche Situation ein, habt Ihr Angst?
Wie wird sich die Krise weiterentwickeln und welche Auswirkungen wird sie auf den Arbeitsmarkt haben? Stehen wir nächsten Jahr vielleicht mit einer Million mehr Arbeitsloser da?
Spekulation ist ausdrücklich erwünscht!
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#1095679) Verfasst am: 29.09.2008, 14:01 Titel: |
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Aktuell droht das sonst starke Weihnachtsgeschäft zu kippen. Bei mir wird derzeit eine Studie nach der anderen storniert.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Suzius Milchtrinker
Anmeldungsdatum: 12.03.2008 Beiträge: 478
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(#1095703) Verfasst am: 29.09.2008, 14:23 Titel: |
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Nach meiner Meinung ist die gesamte Werbewirtschaft seit mindestens Ende der 80. überbewertet und es hat sich die letzten 20 Jahre immer weiter verschlimmert. Marketingfritzen haben ein Hohelied nach dem anderen angestimmt wie toll und effektiv sie gearbeitet haben und Marketing hats an manchen Hochschulen sogar zu einem komplett eigenständigen Fach geschafft. Jetzt kommt die Abkühlung und viele werden darunter zu leiden haben.
_________________ Verdammte Vergangenheit, macht mir immer wieder einen Strich durch die Zukunft.
Gewisse Frauen sind für gewisse Männer wie Herdplatten für kleine Kinder, man tut alles nur um sich die Finger daran zu verbrennen.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1095705) Verfasst am: 29.09.2008, 14:23 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Was glaubt Ihr? Wie wird es weitergehen, welche Branchen werden auf welche Weise noch betroffen sein? Wie schätzt Ihr Eure persönliche Situation ein, habt Ihr Angst?
Wie wird sich die Krise weiterentwickeln und welche Auswirkungen wird sie auf den Arbeitsmarkt haben? Stehen wir nächsten Jahr vielleicht mit einer Million mehr Arbeitsloser da?
Spekulation ist ausdrücklich erwünscht! |
Zunächst mal drück ich Dir persönlich von ganzem Herzen die Daumen, das du Dich irgendwie "durchmogeln" kannst.
Für mich selbst seh ich die Sache erheblich gelassener -> was den handwerklichen Sektor meiner
Tätigkeit betrifft, zeichnet sich der Trend in eine Kapitalflucht in beständige Werte - Oldtimer und
Sportwagenklassiker eh schon länger ab,
weswegen ich mich diesbezüglich auch auf diese beiden Sparten zu konzentrieren versuche
und solange die Superreichen nicht komplett pleite sind dürfte sich der Trend eher verstärken.
Und was meine Beratungstätigkeit betrifft könnte, in ner Zeit wo etablierte Rezepte immer weniger
greifen und die leutz zunehmend ratloser werden, eigentlich ne Hochkonjunktur zu erwarten sein
Vielleicht solltest Du nach Möglichkeiten suchen Dein berufliches Engagement mehr zu splitten.
Meinungsforschung müßte doch gerade in Zeiten wo etablierte Meinungen zusehens bröseln und
durch neue ersetzt werden müssen ebenfalls auf vielfältiges gesteigertes Interesse stoßen.
Woran sonst sollte sich Politik und Wirtschaft orientieren wenn die alten Orientierungspunkte
zusehens in Frage gestellt werden müssen?
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Was die Lage insgesamt betrifft sehe ich ohne Radikallösungen (welche von den dezeitigen Protagonisten
der Politik- und Wirtschaftsweltbühne nicht zu erwarten sind),
so ziemlich alles als möglich an - nur nix gutes.
Das Bankensterben muß zwangsläufig auf die Wirtschaft durchschlagen und die erhöhte
Staatsverschuldung durch zweifelhafte Rettungsversuche macht den Raum für soziales
abfedern von Wirtschaftsproblemen zusehens kleiner.
Die Katze beißt sich also in den Schwanz - egal wie mans dreht.
Gürtel enger schnallen und warm anziehen ist ebenfalls nur ne bedingt mögliche "Lösung",
weil wir alle das ja seid Jahren schon irgendwie mehr oder weniger machen und es nunmal
naturgesetzliche Grenzen dessen was möglich ist gibt.
Ich denke das Banker nur die ersten - aber längst nicht die letzten sind die anerkennen müssen
das auch für sie die Naturgesetze gelten und nix von nix kommt.
Die fetten Jahre sind schon lange vorbei - wir haben für eine Krise keinerlei Substanz mehr die
wir zusetzen könnten und wer die Karre noch aus dem Dreck holen wollte,
müßte sich schon ne Menge einfallen lassen und vor allem so ziemlich alles anders machen
als bisher üblich.
Die alten Rezepte haben und hierher gebracht und bringen uns never wieder raus.
da nützt auch nix wenn z.B. wie jetz bei der KfW ein paar Köpfe rollen und statt derer ja doch
nur deren Zöglinge nachrücken. Is ja in der Politik nicht anders.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1095769) Verfasst am: 29.09.2008, 15:48 Titel: |
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naja - linker Standpunk halt ->>> gebt, gebt, gebt und fragt nicht wo's herkommt.
Der Staat soll Hartz IV erhöhen obwohl der Staat grad außerplanmäßige Ausgaben
in mehrstelliger Milliardenhöhe zur Rettung des Systems hat und mit zukünftigen
Steuerausfällen wegen der Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft rechnen muß
und wegen dieser wiederrum mit zukünftig mehr Leistungsempfängern.
Die Arbeitgeber sollen die Löhne erhöhen obwohl klar ist das deren Umsätze sich verringern
oder gar einbrechen werden
Kaufkraft der Masse erhöhen sag ich ja auch immer. Das Geld aber was die Linke dazu
dem Kapital und dem Staat abzuknapsen gedenkt, löst sich in diesen Tagen grad Milliardenweise in Nichts auf.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1095788) Verfasst am: 29.09.2008, 16:07 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
naja - linker Standpunk halt ->>> gebt, gebt, gebt und fragt nicht wo's herkommt.
Der Staat soll Hartz IV erhöhen obwohl der Staat grad außerplanmäßige Ausgaben
in mehrstelliger Milliardenhöhe zur Rettung des Systems hat und mit zukünftigen
Steuerausfällen wegen der Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft rechnen muß
und wegen dieser wiederrum mit zukünftig mehr Leistungsempfängern.
Die Arbeitgeber sollen die Löhne erhöhen obwohl klar ist das deren Umsätze sich verringern
oder gar einbrechen werden
Kaufkraft der Masse erhöhen sag ich ja auch immer. Das Geld aber was die Linke dazu
dem Kapital und dem Staat abzuknapsen gedenkt, löst sich in diesen Tagen grad Milliardenweise in Nichts auf. |
Ist doch nicht so schlim. Dann drucken wir gschwind neues.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1095797) Verfasst am: 29.09.2008, 16:22 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Nun, wenn das alles so stimmen sollte, dann prophezeihe ich für das kommende Jahr ein großes Sterben der Werbeagenturen und Marktforschungsinstitute. Schlimmer noch als nach dem Platzen der Internetblase. Es wird in der kompletten Branche (Werbung, Marketing, Marktforschung) zu Firmenfusionen und Pleiten kommen. Wir sind da unmittelbar von der Bankenkrise betroffen. Nicht zuletzt auch, weil Banken z.B. zu meinen Hauptkunden gehören. Als erstes werden Budgets für Forschung gestrichen. Discounter und Billigheimer forschen kaum. | das die aufgeblähte Werbewirtschaft teilweise mit die Biege macht versteh ich ja, aber warum die Marktforschungsinstitute? Gerade die Suche nach Nieschenmärkten in denen sich die erwartete Rezession relativ unbeschadet überstehen lässt(oder allgemein nach den zu erwarten übrig bleibenden Absatzmärkten) müsst doch in vollem Gange sein(oder bald kommen)
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1095802) Verfasst am: 29.09.2008, 16:30 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
naja - linker Standpunk halt ->>> gebt, gebt, gebt und fragt nicht wo's herkommt.
Der Staat soll Hartz IV erhöhen obwohl der Staat grad außerplanmäßige Ausgaben
in mehrstelliger Milliardenhöhe zur Rettung des Systems hat und mit zukünftigen
Steuerausfällen wegen der Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft rechnen muß
und wegen dieser wiederrum mit zukünftig mehr Leistungsempfängern.
Die Arbeitgeber sollen die Löhne erhöhen obwohl klar ist das deren Umsätze sich verringern
oder gar einbrechen werden
Kaufkraft der Masse erhöhen sag ich ja auch immer. Das Geld aber was die Linke dazu
dem Kapital und dem Staat abzuknapsen gedenkt, löst sich in diesen Tagen grad Milliardenweise in Nichts auf. |
Ist doch nicht so schlim. Dann drucken wir gschwind neues. |
In moderaten Umfang wäre das sogar möglich - die Wirtschaftleistung ist ja durchaus
vorhanden und auch ausbaubar um höheren Geldumlauf aus der Masse abzufangen.
Bzw. ist ja die Ausschöpfung unserer wirtschaftlichen Kapazitäten ausdrücklich erwünscht
und soll mit mehr Kaufkraft angekurbelt werden.
Die derzeitige Geldmenge mag zwar theoretisch der Wirtschaftsleistung entsprechen,
ist aber praktisch zuwenig wenn die sich zum großen Teil in wenigen Händen konzentriert,
welche es nicht zum konsumieren sondern zum Geldmachzauber benutzt haben bzw. momentan
grad massenhaft Geld anbrennen.
Im Innlandhätte Gelddrucken also eine durchaus positiven Effekt - allerdings käme unsere
Währung dann international unter Druck und wir bekämen erhebliche Probleme im Rohstoffeinkauf,
womit auch keinem gedient wäre.
Eben drum hatte ich mich ja vor längerem schonmal für den Versuch der Etablierung einer
Binnenzweitwährung ausgesprochen - mittels der das normaly Innlandsbusiness abgewickelt
werden kann,
während dem Euro der Außenhandel vorbehalten bliebe.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 29.09.2008, 16:34, insgesamt einmal bearbeitet |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1095804) Verfasst am: 29.09.2008, 16:32 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | das die aufgeblähte Werbewirtschaft teilweise mit die Biege macht versteh ich ja, aber warum die Marktforschungsinstitute? Gerade die Suche nach Nieschenmärkten in denen sich die erwartete Rezession relativ unbeschadet überstehen lässt(oder allgemein nach den zu erwarten übrig bleibenden Absatzmärkten) müsst doch in vollem Gange sein(oder bald kommen) |
jepp - so seh ich das auch. Allerdings scheints wohl wiedermal so das alle fassungslos auf das vorläufige
Ende ihrer Erwartungen starren anstatt mal den Blick schweifen zu lassen was man denn statt
dessen machen könnte
is eben immer blöd wenn man an die ewigkeit glaubt und keinen PlanB hat wenn sie nicht eintritt.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#1095848) Verfasst am: 29.09.2008, 17:33 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Nun, wenn das alles so stimmen sollte, dann prophezeihe ich für das kommende Jahr ein großes Sterben der Werbeagenturen und Marktforschungsinstitute. Schlimmer noch als nach dem Platzen der Internetblase. Es wird in der kompletten Branche (Werbung, Marketing, Marktforschung) zu Firmenfusionen und Pleiten kommen. Wir sind da unmittelbar von der Bankenkrise betroffen. Nicht zuletzt auch, weil Banken z.B. zu meinen Hauptkunden gehören. Als erstes werden Budgets für Forschung gestrichen. Discounter und Billigheimer forschen kaum. | das die aufgeblähte Werbewirtschaft teilweise mit die Biege macht versteh ich ja, aber warum die Marktforschungsinstitute? Gerade die Suche nach Nieschenmärkten in denen sich die erwartete Rezession relativ unbeschadet überstehen lässt(oder allgemein nach den zu erwarten übrig bleibenden Absatzmärkten) müsst doch in vollem Gange sein(oder bald kommen) |
Ja, schön wärs. Klingt im Prinzip auch durchaus logisch. Leider ist aber die Betonung auf dem Wort "Markt"-Forschung zu suchen und weniger im Wort "Meinung". Die Geldgeber, wir sagen Endkunden, sind in aller Regel die großen Konzerne wie Unilever, P&G, PM etc. Dort werden Budgets zusammengestrichen ohne Nischen zu beachten. Zudem lässt sich mit Nischenprodukten eben auch nur ein Zubrot erwirtschaften; die Kohle die Institute am Leben erhält, die kommt von Lifestyleprodukten und Luxusgütern. Wir leben quasi vom Wachstum.
Ich persönlich bin allerdings sehr wohl auch der Meinung, dass gerade in schlechten Zeiten verstärkt Mafo betrieben werden sollte. Denn wenn ein Produkt sich nicht verkauft, dann muss gefragt werden warum das so ist und es muss ggf. geschaut werden was man besser machen kann. Genau das bietet die Mafo. Offenbar ticken die entscheidenden Fuzzis in den Marketingabteilungen der Konzerne und deren Budgetierer aber anders.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1095854) Verfasst am: 29.09.2008, 17:41 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Offenbar ticken die entscheidenden Fuzzis in den Marketingabteilungen der Konzerne und deren Budgetierer aber anders. |
ich denke das Logik schon lange aus gewissen Kreisen der Wirtschaft verschwunden ist.
Bedauerlich eben nur das wir alle mit aufs Maul fallen wenn die ihren Denkzettel dafür kriegen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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27os auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.01.2008 Beiträge: 374
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(#1096145) Verfasst am: 30.09.2008, 00:53 Titel: |
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Und der lustige Steinbrück hat noch getönt, dass staatliche Hilfe wie in den USA in Europa/D nicht nötig sei.
Der Mann ist eine komplette Fehlbesetzung als Finanzminister: IKB, KfW, Hypo Real Estate! Da werden die Milliarden-Steuergelder verbrannt ... und das war noch nicht das Ende.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1096167) Verfasst am: 30.09.2008, 03:21 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Nun, wenn das alles so stimmen sollte, dann prophezeihe ich für das kommende Jahr ein großes Sterben der Werbeagenturen und Marktforschungsinstitute. Schlimmer noch als nach dem Platzen der Internetblase. Es wird in der kompletten Branche (Werbung, Marketing, Marktforschung) zu Firmenfusionen und Pleiten kommen. Wir sind da unmittelbar von der Bankenkrise betroffen. Nicht zuletzt auch, weil Banken z.B. zu meinen Hauptkunden gehören. Als erstes werden Budgets für Forschung gestrichen. Discounter und Billigheimer forschen kaum. | das die aufgeblähte Werbewirtschaft teilweise mit die Biege macht versteh ich ja, aber warum die Marktforschungsinstitute? Gerade die Suche nach Nieschenmärkten in denen sich die erwartete Rezession relativ unbeschadet überstehen lässt(oder allgemein nach den zu erwarten übrig bleibenden Absatzmärkten) müsst doch in vollem Gange sein(oder bald kommen) |
Wenn alle Maerkte wegbrechen, dann gibt's halt auch nix mehr zu forschen...
_________________ Defund the gender police!!
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fornit Kaktus
Anmeldungsdatum: 06.10.2003 Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?
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(#1096169) Verfasst am: 30.09.2008, 04:15 Titel: |
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also wenn die große krise zuerst bei der werbebranche ankommt, dann macht mich das nicht gerade unglücklich. gibt doch echt nichts überflüssigeres auf der welt als werbung.
_________________ You don't wanna walk me down this avenue in hell
Scared that I’ll bicker with the devil herself
- Kristin Hersh, Vertigo
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1096171) Verfasst am: 30.09.2008, 05:33 Titel: |
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fornit hat folgendes geschrieben: | also wenn die große krise zuerst bei der werbebranche ankommt, dann macht mich das nicht gerade unglücklich. gibt doch echt nichts überflüssigeres auf der welt als werbung. |
Kann ich nur unterschreiben.
Was die Marktforschung angeht, die hat in einer Marktwirtschaft allerdings notwendigerweise ihren Platz und wenn nun durch Insolvenz von Unternehmen oder Entlassungen dort massenhaft Kompetenz vernichtet wird, kann das letztlich nur negative Auswirkungen auf den Markt selber haben, letztlich also die Effizienz unseres Wirtschaftssystems schmälern. Mir ist unbegreiflich, warum diejenigen, die in diesesm System Entscheidungskompetenzen haben, dieses Risiko, mit dem sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, nicht erkennen (wollen?).
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#1096223) Verfasst am: 30.09.2008, 10:10 Titel: |
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fornit hat folgendes geschrieben: | also wenn die große krise zuerst bei der werbebranche ankommt, dann macht mich das nicht gerade unglücklich. gibt doch echt nichts überflüssigeres auf der welt als werbung. |
Wenn Du mein Hartz IV zahlst, kann ich Deine Meinung akzeptieren.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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r'zr dickes reh
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13
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(#1096237) Verfasst am: 30.09.2008, 10:37 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | fornit hat folgendes geschrieben: | also wenn die große krise zuerst bei der werbebranche ankommt, dann macht mich das nicht gerade unglücklich. gibt doch echt nichts überflüssigeres auf der welt als werbung. |
Kann ich nur unterschreiben.
Was die Marktforschung angeht, die hat in einer Marktwirtschaft allerdings notwendigerweise ihren Platz und wenn nun durch Insolvenz von Unternehmen oder Entlassungen dort massenhaft Kompetenz vernichtet wird, kann das letztlich nur negative Auswirkungen auf den Markt selber haben, letztlich also die Effizienz unseres Wirtschaftssystems schmälern. Mir ist unbegreiflich, warum diejenigen, die in diesesm System Entscheidungskompetenzen haben, dieses Risiko, mit dem sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, nicht erkennen (wollen?). |
kann ich so nicht unterschreiben - aber 90% aller werbung ist scheisse/verzichtbar. das kommt davon wenn der kunde mitbestimmen darf
allerdings ist grad für kleine und mittlere unternehmen der wind schon seit ende der 90er wesentlich schärfer geworden. werbung ist einer der vielen klassischen ausbeutungssektoren - und das sag ich jetzt nicht nur weil ich medienirgendwasdingsbums gelernt habe
es ist eine ekelhafte metaebene. verzichtbares gedudel um verzichtbare produkte. meistens. und um selbst eben nicht in h4 oder sonstwo zu landen muss man diesen dreck unterstützen.
trotzdem hüpft mein herz wenn ich schöne typo/geiles design sehe - evtl. auch mal für ein löbliches produkt.
immerhin - martkforschung (klicki klicke im netz) ermöglichte mir endlich wieder ein neues paar kopfhörer! hurra! leider schlechter als die verdammten, aber gutklingenden vorgängerteile, die nach kaum zwei jahren sollauseinanderbrachen. grrrrr.
_________________ ....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
useful information for teh womenfolk
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1096278) Verfasst am: 30.09.2008, 11:58 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Nun, wenn das alles so stimmen sollte, dann prophezeihe ich für das kommende Jahr ein großes Sterben der Werbeagenturen und Marktforschungsinstitute. Schlimmer noch als nach dem Platzen der Internetblase. Es wird in der kompletten Branche (Werbung, Marketing, Marktforschung) zu Firmenfusionen und Pleiten kommen. Wir sind da unmittelbar von der Bankenkrise betroffen. Nicht zuletzt auch, weil Banken z.B. zu meinen Hauptkunden gehören. Als erstes werden Budgets für Forschung gestrichen. Discounter und Billigheimer forschen kaum. | das die aufgeblähte Werbewirtschaft teilweise mit die Biege macht versteh ich ja, aber warum die Marktforschungsinstitute? Gerade die Suche nach Nieschenmärkten in denen sich die erwartete Rezession relativ unbeschadet überstehen lässt(oder allgemein nach den zu erwarten übrig bleibenden Absatzmärkten) müsst doch in vollem Gange sein(oder bald kommen) |
Wenn alle Maerkte wegbrechen, dann gibt's halt auch nix mehr zu forschen... | alle Märkte brechen weg?
Bernie, seit wann bist du denn zum Untergangspropheten mutiert?
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1096280) Verfasst am: 30.09.2008, 12:01 Titel: |
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r'zr hat folgendes geschrieben: |
kann ich so nicht unterschreiben - aber 90% aller werbung ist scheisse/verzichtbar. das kommt davon wenn der kunde mitbestimmen darf | 90% aller Werbung ist ja auch nicht auf dich als Zielgruppe zugeschnitten
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1096294) Verfasst am: 30.09.2008, 12:28 Titel: Re: Rezession- Ein Gespenst geht um |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | alle Märkte brechen weg?
Bernie, seit wann bist du denn zum Untergangspropheten mutiert? |
jopp ich hab auch schon gestaunt
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1096296) Verfasst am: 30.09.2008, 12:30 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Mir ist unbegreiflich, warum diejenigen, die in diesesm System Entscheidungskompetenzen haben, dieses Risiko, mit dem sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, nicht erkennen (wollen?). |
Wenn die Entscheider so kompetent wären wie Du ihnen unterstellst gäbs jetzt keinerlei Probleme.
Am eigenen Ast haben sie aus Inkompetenz schon die ganze Zeit gesägt - logisch das er irgendwann
denn auch abbricht
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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fornit Kaktus
Anmeldungsdatum: 06.10.2003 Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?
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(#1096308) Verfasst am: 30.09.2008, 12:57 Titel: |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: | fornit hat folgendes geschrieben: | also wenn die große krise zuerst bei der werbebranche ankommt, dann macht mich das nicht gerade unglücklich. gibt doch echt nichts überflüssigeres auf der welt als werbung. |
Wenn Du mein Hartz IV zahlst, kann ich Deine Meinung akzeptieren. |
was leute mit käuflicher meinung von meiner meinung halten, ist mir relativ egal. kannst ja auf kumpel umschulen, vielleicht gibts da noch irgendwo einen sinnfreien, subventionierten arbeitsplatz
_________________ You don't wanna walk me down this avenue in hell
Scared that I’ll bicker with the devil herself
- Kristin Hersh, Vertigo
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fornit Kaktus
Anmeldungsdatum: 06.10.2003 Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?
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(#1096317) Verfasst am: 30.09.2008, 13:09 Titel: |
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r'zr hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | fornit hat folgendes geschrieben: | also wenn die große krise zuerst bei der werbebranche ankommt, dann macht mich das nicht gerade unglücklich. gibt doch echt nichts überflüssigeres auf der welt als werbung. |
Kann ich nur unterschreiben.
Was die Marktforschung angeht, die hat in einer Marktwirtschaft allerdings notwendigerweise ihren Platz und wenn nun durch Insolvenz von Unternehmen oder Entlassungen dort massenhaft Kompetenz vernichtet wird, kann das letztlich nur negative Auswirkungen auf den Markt selber haben, letztlich also die Effizienz unseres Wirtschaftssystems schmälern. Mir ist unbegreiflich, warum diejenigen, die in diesesm System Entscheidungskompetenzen haben, dieses Risiko, mit dem sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, nicht erkennen (wollen?). |
kann ich so nicht unterschreiben - aber 90% aller werbung ist scheisse/verzichtbar. das kommt davon wenn der kunde mitbestimmen darf
allerdings ist grad für kleine und mittlere unternehmen der wind schon seit ende der 90er wesentlich schärfer geworden. werbung ist einer der vielen klassischen ausbeutungssektoren - und das sag ich jetzt nicht nur weil ich medienirgendwasdingsbums gelernt habe
es ist eine ekelhafte metaebene. verzichtbares gedudel um verzichtbare produkte. meistens. und um selbst eben nicht in h4 oder sonstwo zu landen muss man diesen dreck unterstützen.
trotzdem hüpft mein herz wenn ich schöne typo/geiles design sehe - evtl. auch mal für ein löbliches produkt.
immerhin - martkforschung (klicki klicke im netz) ermöglichte mir endlich wieder ein neues paar kopfhörer! hurra! leider schlechter als die verdammten, aber gutklingenden vorgängerteile, die nach kaum zwei jahren sollauseinanderbrachen. grrrrr. |
ich will ja gar nicht behaupten, daß werbung nicht auch hin und wieder kunst sein kann. aber die ganze branche ist nunmal überflüssig, nerven- und zeitraubend und belästigend. wenn da mal was positives bei rumkommt, ist das imho eher als unfall zu werten. sollte der kapitalismus sein beknacktestes kind irgendwann mal verspeisen, mach ich jedenfalls ein fass auf - oder eine koffeinfreie diätcola mit gewinnspiel und musikgutschein im deckel, das wäre irgendwie passender.
_________________ You don't wanna walk me down this avenue in hell
Scared that I’ll bicker with the devil herself
- Kristin Hersh, Vertigo
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1096321) Verfasst am: 30.09.2008, 13:12 Titel: |
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fornit hat folgendes geschrieben: | ...oder eine koffeinfreie diätcola |
Was ist das eigentlich real? Braunes Wasser mit Süßstoff?
"das Leben wie es sein sollte...."
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1096369) Verfasst am: 30.09.2008, 14:14 Titel: |
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Ich seh das mit zweierlei Brillen: Einmal als Interessierter, der letztes Jahr noch selbst durch Werbungsaufträge hinzuverdient hat, die einem in Zeiten des Booms ja nachgeworfen wurden. Persönlich also ist das Schrumpfen der Werbeetats für mich schlecht.
Aber wenn ich mal von meinem persönlichen Betroffensein absehe, dann fand ich Werbung und auch Marktforschung - beides Geschäftsfelder, die junky-mäßig auf Wachstum fixiert sind - immer schon überflüssig wie 'nen Kropf. Zwar generiert Werbung zwischendurch auch immer mal wieder was, das man als kulturellen Mehrwert bezeichnen könnte: innovative visuelle oder inhaltliche Ideen.
Aber das ist wirklich nur der verschwindend kleine Klecks Sahne auf einer großen, dampfenden Tasse voll gequirlter Kacke: Man kauft eine Fachzeitschrift und muß erstmal zwanzig nervige Einleger aussortieren und nach dem nächsten Papierkorb suchen. Man ist drei Tage nicht zuhause und der eine persönliche Brief wird im Briefkasten von Dutzenden Werbeprospekten zerknittert. Man sitzt gerade an einer Arbeit, die Konzentration erfordert und wird von irgendeinem dämlichen Meinungsforschungs-Institut aus den Gedanken geklingelt. Man geht durch die Straßen und überall mischen sich Sonderangebots-Zettel der nächsten Supermärkte mit den Hundkacke-Haufen...
Werbung und Meinungsfragen fallen für mich in eine ähnliche Kategorie wie Investmentbanking oder Juristerei. In einer "gesunden" Welt wären sie überflüssig, sie sind Symptome von Systemfehlern. Hier insbesondere des Systemfehlers, daß unsere Wirtschaft auf Deibel komm raus Wachstum braucht. Am besten exponentielles Wachstum. Da muß dann bei eigentlich saturierten Verbrauchern Nachfrage generiert werden, müssen "neue Bedürfnisse" gefunden werden - scheiss auf die "Grenzen des Wachstums".
Ich werde mich wieder umorientieren, zurück zur "reinen Kunst". Da ist das Geld wesentlich schwerer zu verdienen, wahrscheinlich wird auch dort demnächst weniger Nachfrage sein (denn die Hausse-Profiteure haben ja in den vergangenen Jahren viel Kunst gekauft). Aber irgendwie kommt man durch, wenn man wirklich gute Produkte abliefert.
Und wenn meine Produkte nicht mehr gut sein sollten, habe ich's verdient, unterzugehen.
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1096377) Verfasst am: 30.09.2008, 14:23 Titel: |
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Chinasky hat folgendes geschrieben: | Aber irgendwie kommt man durch, wenn man wirklich gute Produkte abliefert.
Und wenn meine Produkte nicht mehr gut sein sollten, habe ich's verdient, unterzugehen. |
Seh ich auch so - blöd is eben nur wenn wer gute Produkte liefert und trotzdem untergeht
weil sie in der Werbeschlacht der Trashprodukte nicht wahr genommen werden.
Man muß halt den gangbaren Grat finden...
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1096394) Verfasst am: 30.09.2008, 14:46 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Mir ist unbegreiflich, warum diejenigen, die in diesesm System Entscheidungskompetenzen haben, dieses Risiko, mit dem sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, nicht erkennen (wollen?). |
Wenn die Entscheider so kompetent wären wie Du ihnen unterstellst gäbs jetzt keinerlei Probleme.
Am eigenen Ast haben sie aus Inkompetenz schon die ganze Zeit gesägt - logisch das er irgendwann
denn auch abbricht |
Wenn die Entscheider nicht in der Lage wäre, das System in dem sie Entscheiden zu überblicken, wären sie jetzt keine Entscheider und bevor sie an ihrem Ast säge konnten mussten sie auch den erstmal aufbauen. Derzeit habe ich eher den Eindruck eines fast panischen Handelns in dem Aktionswut vor einer vernünftigen Entscheidungsfindung kommt. Bleibt zu hoffen dass sich das demnächst ändert, auch wenn ich kein Problem hätte wenn noch ein paar tausend Banker entlassen werden
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1096400) Verfasst am: 30.09.2008, 15:01 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Mir ist unbegreiflich, warum diejenigen, die in diesesm System Entscheidungskompetenzen haben, dieses Risiko, mit dem sie letztlich an ihrem eigenen Ast sägen, nicht erkennen (wollen?). |
Wenn die Entscheider so kompetent wären wie Du ihnen unterstellst gäbs jetzt keinerlei Probleme.
Am eigenen Ast haben sie aus Inkompetenz schon die ganze Zeit gesägt - logisch das er irgendwann
denn auch abbricht |
Wenn die Entscheider nicht in der Lage wäre, das System in dem sie Entscheiden zu überblicken, wären sie jetzt keine Entscheider |
Du meinst wirklich das Kompetenz und Durchblick jemanden in diesem System zum Entscheider werden lässt?
Dann sollteste Dich vielleicht mal von nem Karrierecoach bezüglich Aufstiegschancen durch
Anpassung und Unterordnung beraten lassen. Um Durchblicken zu können muß man stets
ne gewisse Eigenständigkeit und Distanz bewahren und beides wird nicht gefördert, sondern
lediglich Anpassung und Integration in das Bestehende verhilft zum Aufstieg.
Daraus muß zwangsläufig Entscheidungsträger-Inzucht resultieren, welche nur noch sich selbst
gelten lässt und Entscheidungen allein auf Basis selbst hervorgerufener Wirkungen der eigenen
Entscheidungen fällt = sich zunehmend von den realen Fakten und der realen Entscheidungsnotwendigkeit entfernt.
Aus diesem Grund kommts dann zu solchen Situationen wo nur noch radikal scheinende Lösungen
helfen, welche bei stetigen Durchblick und verantwortungsvollen entscheiden skuzessive
realisiert worden wären damit solche Situationen nie entstehen.
Die Entscheidungsträger sind jetzt nur deswegen ratlos, weil nicht mehr haltbar ist was SIE SELBST
sich und allen anderen vor gemacht haben.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1096584) Verfasst am: 30.09.2008, 21:31 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Du meinst wirklich das Kompetenz und Durchblick jemanden in diesem System zum Entscheider werden lässt?
Dann sollteste Dich vielleicht mal von nem Karrierecoach bezüglich Aufstiegschancen durch
Anpassung und Unterordnung beraten lassen. Um Durchblicken zu können muß man stets
ne gewisse Eigenständigkeit und Distanz bewahren und beides wird nicht gefördert, sondern
lediglich Anpassung und Integration in das Bestehende verhilft zum Aufstieg. |
Das gitl vielleicht für das Management, das den Entscheidern lästige Alltagsgeschäfte abnimmt. Die letztendlichen Entscheider, d.h. die Besitzer der Konzerne, etablieren ihre Position seit Jahrzehnten sehr geschickt und beweisen damit m.E., dass sie verstanden haben, wie unser gegenwärtiges System funktioniert und zu ihren Gunsten missbraucht werden kann.
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