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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#109904) Verfasst am: 30.03.2004, 23:50 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich halte soviel vom Wahrscheinlichkeitsargument, weil ichs mir selbst vor einigen Jahren ausgedacht habe. Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Ein Standpunkt für den ich viel Verständnis und Sympathie aufbringen kann. narziss hat folgendes geschrieben: | Wen meinst du? |
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Dich. | Du siehst meine Meinung zum Wahrscheinlichkeitsargument(die sich urplötzlich geändert hat) als "symapathisch" an, obwohl du das Argument selbst nicht teilst. Könnte daran liegen, dass wir uns beide von Vorlieben haben leiten lassen. Ich aus dem Wunsch was gegen Gott sagen zu können und auf meine Fähigkeiten vertrauen zu können, du aus deinem metaphysischen Atheismus.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#109905) Verfasst am: 30.03.2004, 23:53 Titel: |
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Hi Fluse,
Fluse hat folgendes geschrieben: | Dieser Rückert ist für mich als realistischer Mensch kein Maßstab, weil nun garnix an seiner Aussage logisch ist! |
hmmmm, was verstehst Du unter 'logisch' in diesem Kontext?
Fluse hat folgendes geschrieben: | Im Grunde nur eine Ausrede um seien Standpunkt nicht festzulegen. |
Vielleicht solltest Du Dich gelegentlich darüber informieren, welchen Standpunkt Rückert vertrat.
Fluse hat folgendes geschrieben: | Wischiwaschi, hat echt überhaupt nichts mit der wissenschaftlichen Erkenntnis zu tun! |
Wow! Wenn ich ein Gedicht lese, denke ich eigentlich nicht daran, ob das 'wissenschaftlich' ist.
Fluse hat folgendes geschrieben: | Im Grunde nur Philosophengeschwafel was mit der heutigen Realität nicht zu tun hat! |
Wann ist Rückert eigentlich gestorben? Oder, anders gefragt, hatte das Philosophengeschwafel im Gegensatz zu Deinen wissenschaftlichen Aussagen jemals mit der zurzeitigen Realität etwas zu tun?
Grüßle
Thomas
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#109907) Verfasst am: 30.03.2004, 23:56 Titel: |
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Hi narziss,
narziss hat folgendes geschrieben: | Du siehst meine Meinung zum Wahrscheinlichkeitsargument(die sich urplötzlich geändert hat) als "symapathisch" an, obwohl du das Argument selbst nicht teilst. Könnte daran liegen, dass wir uns beide von Vorlieben haben leiten lassen. Ich aus dem Wunsch was gegen Gott sagen zu können und auf meine Fähigkeiten vertrauen zu können, du aus deinem metaphysischen Atheismus. |
und ich amüsiere mich, dass Abiturienten auch heute noch so denken wie ich vor gut 30 Jahren.
Vermutlich werde ich nicht mehr erleben, ob die in 30 Jahren auch so denken, wie ich 30 Jahre später.
Grüßle
Thomas
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#109908) Verfasst am: 31.03.2004, 00:03 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich halte soviel vom Wahrscheinlichkeitsargument, weil ichs mir selbst vor einigen Jahren ausgedacht habe. Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Ein Standpunkt für den ich viel Verständnis und Sympathie aufbringen kann. narziss hat folgendes geschrieben: | Wen meinst du? |
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Dich. | Du siehst meine Meinung zum Wahrscheinlichkeitsargument(die sich urplötzlich geändert hat) als "symapathisch" an, obwohl du das Argument selbst nicht teilst. Könnte daran liegen, dass wir uns beide von Vorlieben haben leiten lassen. Ich aus dem Wunsch was gegen Gott sagen zu können und auf meine Fähigkeiten vertrauen zu können, du aus deinem metaphysischen Atheismus. |
Du lässt dich von deinen Vorlieben leiten. Das finde ich verständlich. Und du gibst das zu. Das finde ich sympathisch.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#109910) Verfasst am: 31.03.2004, 00:06 Titel: |
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ISt mal wieder typisch, da hat man sich fast dazu gezwungen was zu tun und dann kommt einem sowas dazwischen. Ich sollte eigentlich für Geschichte lernen, aber jetzt bin ich am Überlegen was das Wahrscheinlichkeitsargument falsch oder richtig sein könnte.
So wie ich es grade oben beschrieben habe ist es aber auch nicht ganz korrekt, denn man bräuchte auch die Zeit, die irgendwie entstanden sein muss, weil Gott ja sonst nicht bis in die Unendlichkeit "experimentieren" könnte. Aber auch ohne Zeit ergeben sich immer noch viele Probleme.
Letzlich ist Occams klinge wohl stumpf geworden. Von daher wäre der Atheismus dem Agnostizismus nicht vorzuziehen, was aber nicht bedeutet, dass ich von nun an nicht merh glaube, dass es keinen Gott gibt.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#109911) Verfasst am: 31.03.2004, 00:07 Titel: |
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Fluse hat folgendes geschrieben: | Ein ganz persönlicher Fall: Mein Vater( Agnostiker) sagte mir mal falls es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, ich melde mich bei Dir.
Da er ein Mensch war der nie etwas versprach ohne es halten zu können, sagte ich zu ihm k!
Seid 1.11.1990 nix! |
Das sagt ja auch noch nichts aus: Es könnte noch die Möglichkeit bestehen, daß er tatsächlich "weiterexistiert", sich aber in einem Zustand befindet, in dem er Dich nicht benachrichtigen kann. Wie die Epikureer meinen, sind die Sphären von Stofflichem und Nichtstofflichem ja insofern getrennt, als keine auf die andere Einfluß ausüben könne. (An so'nem Gedanken hält sich zumindest die etwas wunderliche Ranke-Heinemann fest.)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#109912) Verfasst am: 31.03.2004, 00:09 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Du lässt dich von deinen Vorlieben leiten. Das finde ich verständlich. Und du gibst das zu. Das finde ich sympathisch. |
Dann mach ich mich gleich noch sympathischer und erzähl dir, dass ich ans Multiversum glaube. Es gibt einige gute Gründe daran zu glauben, aber die beiden wichtigsten für mich sind immer noch, dass ichs mir mit 10 jahren mal selbst ausgedacht habe und dass es sich hervorragend antireligös interpretieren lässt.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#109913) Verfasst am: 31.03.2004, 00:10 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: |
Letzlich ist Occams klinge wohl stumpf geworden. |
Was ich mich sowieso schon oft frage: Wer sagt, daß Occams Klinge immer schneidet? Das ist nur eine Annahme.
narziss hat folgendes geschrieben: | Von daher wäre der Atheismus dem Agnostizismus nicht vorzuziehen, was aber nicht bedeutet, dass ich von nun an nicht merh glaube, dass es keinen Gott gibt. |
Du bist nicht davon überzeugt, daß es einen Gott gibt. Folglich bist Du Atheist.
Wenn Du zudem sagst, daß es aus erkenntnistheoretischer Sicht nicht möglich ist, einen Gott auszuschließen, bist Du in dieser Hinsicht Agnostiker.
Somit wärst Du ein agnostischer Atheist.
_________________ 42
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#109914) Verfasst am: 31.03.2004, 00:12 Titel: |
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Ich glaube nicht an einen Gott, ich glaube dass es keinen gibt.
Ich lasse aber nur einen deistischen Gott zu..sobald der Gott nicht mehr deistisch wäre würde occams Klinge schneiden.
Also bin ich positiver agnostisch-deistischer Atheist.
Nun kann man noch nen Antitheimus einbringen, weil ich was gegen die Kirchen habe und meinen Glauben ans Multiversum.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#109918) Verfasst am: 31.03.2004, 00:19 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ich lasse aber nur einen deistischen Gott zu..sobald der Gott nicht mehr deistisch wäre würde occams Klinge schneiden. |
Wer sagt aber, daß das Gesetz, das Occams Klinge beschreibt, an sich stimmt?
narziss hat folgendes geschrieben: |
Also bin ich agnostisch-deistischer Atheist. |
Du verwirrst mich so langsam...
Das "deistisch" kannst Du m.E. weglassen, da das ja implizierte, daß Du an einen deistischen Gott glaubtest. Nur daß Du die Möglichkeit der Existenz eines deistischen Gottes nicht ausschließt, bedeutet nicht, daß Du ein agnostisch-deistischer Atheist wärst.
Oder anders formuliert: Du bist ein Atheist aber kein Adeist.
Um es auf den Punkt zu bringen: Agnostischer Atheist reicht völlig aus.
Oder ganz einfach: Freidenker!
narziss hat folgendes geschrieben: | Nun kann man noch nen Antitheimus einbringen, weil ich was gegen die Kirchen habe und meinen Glauben ans Multiversum.  |
Dein Glaube ans Multiversum bedeutet doch aber bestimmt nicht, daß Du sicher davon ausgehst, oder?
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Zuletzt bearbeitet von Graf Zahl am 31.03.2004, 00:34, insgesamt einmal bearbeitet |
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#109922) Verfasst am: 31.03.2004, 00:28 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ich glaube nicht an einen Gott, ich glaube dass es keinen gibt. |
Kurzer Nachtrag: Ein Theist könnte Dir aus dieser Aussage einen Strick drehen, denn er könnte argumentieren, daß das dann auch eine Art Glaube wäre.
Wenn Du aber formulierst "Ich glaube nicht, daß..." bist Du aus dem Schneider (im Gegensatz zu "Ich glaube, daß es keinen...").
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#109928) Verfasst am: 31.03.2004, 00:40 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich lasse aber nur einen deistischen Gott zu..sobald der Gott nicht mehr deistisch wäre würde occams Klinge schneiden. |
Wer sagt aber, daß das Gesetz, das Occams Klinge beschreibt, an sich stimmt?
narziss hat folgendes geschrieben: |
Also bin ich agnostisch-deistischer Atheist. |
Du verwirrst mich so langsam...
Das "deistisch" kannst Du m.E. weglassen, da das ja implizierte, daß Du an einen deistischen Gott glaubtest. Nur daß Du die Möglichkeit der Existenz eines deistischen Gottes nicht ausschließt, bedeutet nicht, daß Du ein agnostisch-deistischer Atheist wärst.
Oder anders formuliert: Du wärst ein Atheist aber kein Adeist.
Um es auf den Punkt zu bringen: Agnostischer Atheist reicht völlig aus.
Oder ganz einfach: Freidenker!
narziss hat folgendes geschrieben: | Nun kann man noch nen Antitheimus einbringen, weil ich was gegen die Kirchen habe und meinen Glauben ans Multiversum.  |
Dein Glaube ans Multiversum bedeutet doch aber bestimmt nicht, daß Du sicher davon ausgehst, oder? |
Die Stochastik ist sehr wichtig was occams Klinge angeht.
Freidenker ist mir genehm.
Tja was bedeutet mein Glaube an das Multiversum?
Ich finde die Vorstellung schön, das ist einfach eine Frage der Ästhetik für mich. Desweiteren finde ich, dass es gute Argumente für ein Multiversum gibt.
Was den Glauben angeht ist das Multiversum auch schön für mich, weil es die Interpretation der QM ist, die am wenigsten Platz für Gott übrig lässt.
Außerdem kann man wilde Spekulationen über eine immaterielle Seele im Multiversum aufstellen, die zeigen, dass auch so ein Leben nach dem Tod
schlecht möglich ist. In anderen Interpretationen lässt sich mit einer Seele leicht ein Leben nach dem Tod konstruieren, auch wenn man diese beweisen müsste.
Ein weiterer Punkt der Ästhetik ist, dass es Zeitreisen so verdammt einfach macht. Keien Paradoya und eine Antwort auf die Frage wieso
wir keinen Besuch aus der Zukunft empfangen.
Aus ethischer Sicht ist es eigentlich egal. CI MWI und MVI lassen alle den freien Willen nicht wirklich zu. Wenn es eine Interpretation gäbe, die den freien WIllen zulässt, dann wäre sie auch aus ethischer und nicht aus physikalischer Hinsicht interessant.
Was den Glauben an das Multiversum selbst angeht ist das so eine Sache.
Ich erfahre im alltäglichen Leben schon Zeit, obwohl das ja physikalisch ne heikle Sache ist. Von daher fällt es mir irgendwie schon schwer daran zu glauben, aer es geht. So wie Christen auch an Gott glauben können, ohne dass sie ihm im alltäglichen Leben begegnen. Aber ich "glaube" dass das Multiversum wahr ist. Dies hat damit zu tun, dass ich es mir selbst im Alter von 10 Jahren überlegte. Ich war etwas verwirt bezüglich QM und RT und hab das dann eben so vereint. Damals sprachen für mich alle Argumente für ein Multiversum und dass man es letzlich nicht beweisen kann wusste ich noch nicht. Deshalb hab ich damals fest daran geglaubt und man kann mich durch Argumente nicht wirklich davon abbringen. zum einen weil die Argumente für das Multiversum überwiegen, zum anderen aber, dass ich nicht sehr anfällig für Argumente bin. Ich bin wie ein Christ, der genau sieht, dass irgendwas mit meinem Glauben nicht stimmt, z.B. Theodizee, der aber dennoch am GLauben festhält.
So ungefähr
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#109929) Verfasst am: 31.03.2004, 00:41 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich glaube nicht an einen Gott, ich glaube dass es keinen gibt. |
Kurzer Nachtrag: Ein Theist könnte Dir aus dieser Aussage einen Strick drehen, denn er könnte argumentieren, daß das dann auch eine Art Glaube wäre.
Wenn Du aber formulierst "Ich glaube nicht, daß..." bist Du aus dem Schneider (im Gegensatz zu "Ich glaube, daß es keinen...").  |
Das weiß ich, aber das ändert nichts an meinem Glauben.
Wenn du so vorgehst müsstest du übrigens auch deinen Deismus ablegen, dennoch magst du ihn halt.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#109935) Verfasst am: 31.03.2004, 01:54 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich glaube nicht an einen Gott, ich glaube dass es keinen gibt. |
Kurzer Nachtrag: Ein Theist könnte Dir aus dieser Aussage einen Strick drehen, denn er könnte argumentieren, daß das dann auch eine Art Glaube wäre.
Wenn Du aber formulierst "Ich glaube nicht, daß..." bist Du aus dem Schneider (im Gegensatz zu "Ich glaube, daß es keinen...").  |
Das weiß ich, aber das ändert nichts an meinem Glauben.
Wenn du so vorgehst müsstest du übrigens auch deinen Deismus ablegen, dennoch magst du ihn halt. |
Nicht ganz. Ich stehe zwar auch dazu, daß es ein Glaube ist. Ich glaube aber eher, daß es einen deistischen Gott gibt, bin aber zugleich Agnostiker, da ich einsehe, daß es genauso gut auch keinen geben kann.
Du hast mir jetzt auch Deine Sichtweise für mich klarer gemacht, und es ist in der Tat bei Dir wohl eher ein Glaube als ein Nichtglaube. Und ich finde es gut, daß Du dazu stehst.
Aber mal ganz nebenbei: Der Mensch von der Straße ist schon mit dem Begriff "Agnostiker" überfordert.
Wenn dann wir beide mit "Agnostischer Atheist" bzw. "Agnostischer Deist" kommen, wissen die meisten gar nichts mehr und halten uns für Mitglieder einer obskuren Sekte (etwas überspitzt ausgedrückt, ich weiß ).
Wenn mich also ein "Otto-Normalbürger" nach meiner Weltanschauung fragt, sage ich, ich bin Freidenker. Wer es dann noch genauer wissen will, wird bedient.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#109967) Verfasst am: 31.03.2004, 05:53 Titel: |
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Hi Graf Zahl,
[ ... ]
Graf Zahl hat folgendes geschrieben: |
Aber mal ganz nebenbei: Der Mensch von der Straße ist schon mit dem Begriff "Agnostiker" überfordert. :lol: |
ich hab's zwar schon mal gepostet, aber der Gott der Bandbreite wird mir verzeihen:
Russell, B. (1947) 'Am I An Atheist Or An Agnostic? A Plea For Tolerance In The Face Of New Dogmas' URL: http://www.positiveatheism.org/hist/russell8.htm, heruntergeladen am 12.01.2004
<cite S.url>
I never know whether I should say 'Agnostic' or whether I should say 'Atheist'. It is a very difficult question and I daresay that some of you have been troubled by it. As a philosopher, if I were speaking to a purely philosophic audience I should say that I ought to describe myself as an Agnostic, because I do not think that there is a conclusive argument by which one prove that there is not a God.
On the other hand, if I am to convey the right impression to the ordinary man in the street I think I ought to say that I am an Atheist, because when I say that I cannot prove that there is not a God, I ought to add equally that I cannot prove that there are not the Homeric gods.
</cite>
Du bist in bester Gesellschaft ;-)
Grüßle
Thomas
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#110386) Verfasst am: 31.03.2004, 19:32 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Gegen einen irgendwie gearteten Gott unternimmt Volker ja eigentlich auch nichts. |
Hat er zu den 'Beweise', die er hier vorgestellt hat, geschrieben, dass die _nur_ für den christlichen Gott gelten? |
Ich habe die Prämissen mit dazu geschrieben. Es sollte selbst Dir nicht entgangen sein, dass sie für genau die Götter gelten, für die die Prämissen zutreffen (und für die anderen selbstverständlich nicht). Das halte ich für so selbst-evident, dass ich mich hüten werde, das immer mit dazuzuschreiben, der Leser müsste dann ja denken, dass ich ihn für total bescheuert halte ...
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#110402) Verfasst am: 31.03.2004, 20:02 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | wie lehrt uns der Dichter (Rückert):
Armer Christ, sprach einst ein Atheist, wie du wohl betrogen bist,
wenn der Himmel eine Fabel ist.
Atheist, sprach drauf der Christ, wie erst du betrogen bist,
wenn die Hölle keine Fabel ist. |
Pascal's Wette :gähn: -
Übrigens
"Die Geschichte vom Himmel ist eine Fabel" ="der Begriff Himmel ist nur eine Projektion unser Wünsche" ist eine sinnvolle Aussage.
"Die Geschichte von der Hölle ist keine Fabel" = "... ist wahr" = "es gibt die Hölle" ist eine sinnlose Aussage.
Die Asymmetrie entsteht - wie bereits mehrfach erwähnt - durch die Sinnlosigkeit des Begriffs "Himmel" bzw. "Hölle", sobald es um hypothetisch-reale Existenzattribute geht.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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diogenes Gast
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(#110407) Verfasst am: 31.03.2004, 20:15 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | "Die Geschichte vom Himmel ist eine Fabel" ="der Begriff Himmel ist nur eine Projektion unser Wünsche" ist eine sinnvolle Aussage.
"Die Geschichte von der Hölle ist keine Fabel" = "... ist wahr" = "es gibt die Hölle" ist eine sinnlose Aussage. |
Nein, denn nach Deiner Sicht ist "Himmel" nicht hinreichend definiert, damit eine Aussage, in welcher der Begriff "Himmel" vorkommt, überhaupt sinnvoll sein kann.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#110414) Verfasst am: 31.03.2004, 20:31 Titel: |
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diogenes hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | "Die Geschichte vom Himmel ist eine Fabel" ="der Begriff Himmel ist nur eine Projektion unser Wünsche" ist eine sinnvolle Aussage.
"Die Geschichte von der Hölle ist keine Fabel" = "... ist wahr" = "es gibt die Hölle" ist eine sinnlose Aussage. |
Nein, denn nach Deiner Sicht ist "Himmel" nicht hinreichend definiert, damit eine Aussage, in welcher der Begriff "Himmel" vorkommt, überhaupt sinnvoll sein kann.  |
Deswegen hatte ich es extra "übersetzt": Die erste Aussage ist immer noch sinnvoll, denn sie kann als Aussage über den Begriff "Himmel" gedeutet werden, ohne sich inhaltlich wesentlich zu ändern: Die Geschichte vom Himmel kann (im weiteren Sinne) eine Fabel sein, auch wenn der Begriff "Himmel" sinnlos ist, sie wäre dann nämlich eigentlich eine Geschichte über menschliche Wünsche.
Die Aussage des Theisten dagegen ist nur dann inhaltlich unverändert, wenn sie die Existenz der "Hölle" voraussetzt, also wenn insbesondere "Hölle" ein wohldefinierter Begriff wäre.
Oder etwas vereinfachend:
"eine Fabel" = falsch oder metaphorisch
"keine Fabel" = wahr
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#110623) Verfasst am: 01.04.2004, 12:22 Titel: |
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Hi Volker,
es ist ein alter Hut, dass man das als _pragmatische_ oder als _epistemologische_ Haltung sehen kann.
Wenn ich mich als atheistischen Agnostiker bezeichne, dann bedeutet das, dass ich _pragmatisch_ atheistisch lebe und _epistemologisch_ die Frage offen halte. Daraus bastle ich mir dann eine atheistische Ontologie, in der kein Gott vorkommt, von der ich aber weiß, dass ich sie nicht begründen kann. Wenn ein Atheist dann daraus Nektar saugen will, indem er ruft: 'Du bist doch auch Atheist', dann soll er damit glücklich werden.
Es ist natürlich ein bisschen ein Taschenspieler-Trick, zu sagen, agnostiker sei doch nur 'negativer' Atheist, um zu verbergen, dass man selber Agnostiker ist. Oder dass man den Agnostiker als 'negativen Atheisten' bezeichnet. Letztendlich läuft das darauf hinaus, dass man aus der Pragmatik eine Ontologie bastelt.
Ein Problem entsteht nur, wenn Atheisten meinen, sie müssten den Theisten hinterher rennen und denen unbedingt beweisen, dass es keinen Gott gibt. Dazu kann dann nur noch der Psychologe sinnvolle Aussagen machen.
Grüßle
Thomas
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#110633) Verfasst am: 01.04.2004, 12:58 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Es ist natürlich ein bisschen ein Taschenspieler-Trick, zu sagen, agnostiker sei doch nur 'negativer' Atheist, um zu verbergen, dass man selber Agnostiker ist. Oder dass man den Agnostiker als 'negativen Atheisten' bezeichnet. Letztendlich läuft das darauf hinaus, dass man aus der Pragmatik eine Ontologie bastelt. |
Es geht hier nicht darum, eine "Konversion per Wortdefinition" durchzuführen, sondern darum, die Begriffe so klar zu definieren, dass man weiß, worüber man eigentlich redet. Immerhin gibt es auch Agnostiker, die an Gott glauben (Fideisten). Andererseits wird gerade von Seiten der Theisten immer so getan, als ob jeder Atheist ein positiver Atheist sei, so dass man auf diesen Strohmann besser eindreschen kann und Agnostiker seien die Leute, die "irgendwie" unentschieden seien, was Gott angeht (bevor ich vor zwei Jahren mit den Diskussionen anfing, war das übrigens auch meine Meinung).
Ich selbst bezeichne mich übrigens als "agnostischer Atheist". Und im Artikel selbst habe ich ja gesagt, dass es auch eine Geschmacksfrage ist, ob man nun die Erkenntnis oder den Glauben als Bezugspunkt wählt.
Der Streit zwischen Atheisten und Agnostikern beruht übrigens auch teilweise schlicht auf der unklaren Wortbedeutung. Von daher weiß ich wirklich nicht, wieso Du da von "Taschenspielertrick" redest.
Wetten übrigens, dass ich auch Gott so definieren kann, dass Du Dich weder als Atheisten noch als Agnostiker bezeichnen kannst, sondern als Theisten? Ich meine, das wäre nun wirklich ein Taschenspielertrick. Aber Wortbedeutungen sind nunmal in gewisser Weise willkürlich.
Zitat: | Ein Problem entsteht nur, wenn Atheisten meinen, sie müssten den Theisten hinterher rennen und denen unbedingt beweisen, dass es keinen Gott gibt. Dazu kann dann nur noch der Psychologe sinnvolle Aussagen machen. |
Erstens bin ich Psychologe ( ), zweitens sehe ich nicht, wo ich den Theologen hinterherrenne, wenn ich mich für bestimmte Fragen interessiere. Ich sehe nur, dass Du den Theologen in der Meinung einfach folgst, dass man die Existenz Gottes nicht beweisen kann. Um das zu behaupten musst Du auch die Definitionen von Gott der Theisten relativ unkritisch übernehmen. Du solltest in dieser Frage einfach lernen, etwas selbstständiger zu denken.
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#110637) Verfasst am: 01.04.2004, 13:00 Titel: |
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Und ich sach doch - "Freidenker" ist am einfachsten.
Danke noch für Eure Links (@Thomas und Volker)
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#110640) Verfasst am: 01.04.2004, 13:04 Titel: |
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Hi Volker,
Volker hat folgendes geschrieben: |
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Ein Problem entsteht nur, wenn Atheisten meinen, sie müssten den Theisten hinterher rennen und denen unbedingt beweisen, dass es keinen Gott gibt. Dazu kann dann nur noch der Psychologe sinnvolle Aussagen machen. |
Erstens bin ich Psychologe ( :P ), |
poste bitte das Thema Deiner Diplom-Arbeit.
Volker hat folgendes geschrieben: | zweitens sehe ich nicht, wo ich den Theologen hinterherrenne, wenn ich mich für bestimmte Fragen interessiere. |
Ich beziehe mich _konkret_ darauf, dass Du 'negative Gottesbeweise' postest. Dass man rational an welche Götter auch immer glauben oder das auch lassen kann, sollte auch ohne Beweis klar sein.
Volker hat folgendes geschrieben: | Ich sehe nur, dass Du den Theologen in der Meinung einfach folgst, dass man die Existenz Gottes nicht beweisen kann. Um das zu behaupten musst Du auch die Definitionen von Gott der Theisten relativ unkritisch übernehmen. Du solltest in dieser Frage einfach lernen, etwas selbstständiger zu denken. :P |
Ich darf mich frei entscheiden, ob ich negativen Atheisten wie Dir oder Theisten hinterher renne. Oder einfach selbständiger Agnostiker (tm) bleibe und mich wundere, wie man von zwei Seiten vom Pferd fallen kann.
Grüßle
Thomas
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#110643) Verfasst am: 01.04.2004, 13:09 Titel: |
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Hi Step,
step hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | wie lehrt uns der Dichter (Rückert):
Armer Christ, sprach einst ein Atheist, wie du wohl betrogen bist,
wenn der Himmel eine Fabel ist.
Atheist, sprach drauf der Christ, wie erst du betrogen bist,
wenn die Hölle keine Fabel ist. |
Pascal's Wette :gähn: - |
wie wär's mit der Waschkeschen göttlichen Wett-Abstinenz:
Anbetrachts der Unzahl der Götter, die Menschen bisher angebetet haben, ist die Chance, zufälligerweise den richtigen anzubeten, infinitesimal. Man kann nicht ganz unberechtigt hoffen, dass einem ein Gott im Jenseits weniger übel nimmt, keinen als den falschen Gott angebetet zu haben. Daher ist es eine rationale Entscheidung, sich für keinen zu entscheiden.
step hat folgendes geschrieben: | Übrigens
"Die Geschichte vom Himmel ist eine Fabel" ="der Begriff Himmel ist nur eine Projektion unser Wünsche" ist eine sinnvolle Aussage.
"Die Geschichte von der Hölle ist keine Fabel" = "... ist wahr" = "es gibt die Hölle" ist eine sinnlose Aussage.
Die Asymmetrie entsteht - wie bereits mehrfach erwähnt - durch die Sinnlosigkeit des Begriffs "Himmel" bzw. "Hölle", sobald es um hypothetisch-reale Existenzattribute geht. |
Nun ja, wait and see.
Mehr als Psychologie vermag ich in Deinen Aussagen nicht zu erkennen. Und die olle Kamelle, dass man aus einer Heuristik keine Ontologie basteln sollte.
Grüßle
Thomas
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#110724) Verfasst am: 01.04.2004, 15:22 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | poste bitte das Thema Deiner Diplom-Arbeit. |
Ich will mal nicht so sein, hier das Thema meiner Diplomarbeit:
Computergestützte Entscheidungsbildung in der Psychologisch-Praktischen Problemberatung (PPP), Universität Hamburg, 1989. Einzusehen in der Fachbereichsbibliothek des Fachbereichs Psychologie Hamburg (irgendwo auf dem Dachboden meiner Eltern müsste sogar noch ein Exemplar herumliegen).
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#110746) Verfasst am: 01.04.2004, 16:27 Titel: |
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Hi Volker,
Volker hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | poste bitte das Thema Deiner Diplom-Arbeit. |
Ich will mal nicht so sein, hier das Thema meiner Diplomarbeit:
Computergestützte Entscheidungsbildung in der Psychologisch-Praktischen Problemberatung (PPP), Universität Hamburg, 1989. Einzusehen in der Fachbereichsbibliothek des Fachbereichs Psychologie Hamburg (irgendwo auf dem Dachboden meiner Eltern müsste sogar noch ein Exemplar herumliegen). |
danke für die Info.
Am Thema meiner Staatexamensarbeit kann man ablesen, dass man mir keinen Käfer und die Nase halten und erwarten sollte, dass ich einen lateinischen Namen dazu sage.
Grüßle
Thomas
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blueSky registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.08.2003 Beiträge: 52
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(#111580) Verfasst am: 03.04.2004, 11:06 Titel: |
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Unter Gott (kann man ja verschieden sehen) verstehe ich den Schöpfer allen Seins, wie weit er dann aufhört in den Lauf einzugreifen, ist dabei irrelevant: Wie z.B manche behaupten, dass ab den Urknall des Physiker-Universums Gott sich nicht mehr einmischt. Aber später doch für manche Gläubige, weil "er" dann die guten (also "ihm" genehmen) Menschen angeblich "einsammelt" bzw. errettet. Das Menschen sich verändern und nie gleich bleiben können, das zeichnet ja gerade Leben aus, wird dabei übersehen, *find*. Anders gesagt, was immer gleich schön ist, ist nicht mehr schön.
Für mich hängt die Frage, Gott zu widerlegen, davon ab, ob das scheinbar Existierende überhaupt eine/n Schöpfer/in benötigt. Und ein "Gott" der "innerhalb" all der Welten wäre (auch Macht hätte), der könnte nur "Teil" des "Ganzen" sein (für mich auch ein Ausschlusskriterium). Aber wo setzt man die Grenze an, was ist der Schöpfer, was ist das Geschaffene? (mogeln gilt nicht) Ein wirklicher Gott könnte IMO nur als getrennt von allen Sein angesehen werden, wenn die Existenz von "ihm" unabhängig von dem ist, was er so hervorgezaubert hat (umgekehrt vielleicht doch). Also ist "er" widerlegt, wenn bewiesen ist, das alles mit allem verbunden ist, was wohl schwierig durchzuführen ist. Oder "er" ist widerlegt, wenn etwas Absolutes nicht existieren kann, weil das ja wieder erschaffen werden muss ... (Kette ohne Ende)
Wenn jetzt kein Gott in dem oberen Sinne ist, dann verwalten sich alle Welten selbst irgendwie, die alles Sein hervorbringen - bleibt ja auch nichts anderes über, ohne externen Schöpfer. MMn muss die Welt grenzenlos sein, um nicht doch wieder eines Schöpfers zu bedürfen. Und etwas Ablsolutes ist nicht grenzenlos, schätze ich. *rätsel* Hach, aber Gott soll ja grenzenlos und absolut sein.
Wenn doch Gott immer wieder als Erklärung bei der Frage auftaucht, warum wir sind, taucht für mich auch die Frage auf, warum diese Trennung zwischen Gott und Welt? Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Gott und Welt? Die Welt soll ja angeblich beschränkter sein. Aber ist die Welt (was das auch immer ist) beschränkt oder sind wir es? Wenn nur wir, ist Gott ganz klar widerlegt, also "er" nur u.U. für unser "Veständnis" nötig. "Wir" projizieren sie (unsere Beschränktheit) auf die Welt da "draußen" und schwups ist sie (alles jetzt ) nicht ohne Gott vorstellbar, der natürlich jenseits von allem ist. So logisch einfach ist das
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#112546) Verfasst am: 05.04.2004, 12:20 Titel: |
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Gott kann nicht Schöpfer allen Seins sein, sofern er auch selbst ist, also existiert - denn dann müsste er sich selbst geschaffen haben, was nicht geht, weil er dann ja existieren müsste, bevor er existiert ... er müsste seine eigene Ursache sein.
Das wiederum geht vielleicht, aber das kollidiert wieder mit der Auffassung, dass Gott ewig sein soll. Demnach kann er keinen Anfang gehabt haben und nicht Ursache seiner selbst sein.
Nun wird "ewig" von den Theologen anders definiert als von Laien: ewig bezeichnet einen Zustand der Zeitlosigkeit. Gott, so wird behauptet, existiert "jenseits" der Zeit. Sehen wir mal davon ab, dass damit der Existenzbegriff und einiges andere sinnlos wird und dass ein solches Wesen zeitlich werden müsste, um in der Zeit einzugreifen (diese Probleme kann man vielleicht noch irgendwie lösen), so löst dies aber das skizzierte Problem nicht - Gott kann trotzdem nicht die Ursache oder der Schöpfer seines eigenen Seins sein, folglich ist er nicht Schöpfer von allem.
Es gibt nämlich noch ein weiteres Problem: Gott hat die Fähigkeit, Dinge zu erschaffen. Woher hat er diese Fähigkeit? Er kann sie sich nicht selbst gegeben haben, weil man dann fragen müsste, woher er die Fähigkeit hat, sich diese Fähigkeit selbst zu geben usw. usf. Wenn man behauptet, dass dies zu seiner Natur gehört, dann stammt auch diese Natur nicht von Gott, auch nicht die Logik, nach der diese Fähigkeit funktioniert.
Man kann es drehen und wenden wie man will, die "Hypothese Gott" ist - die üblichen, beschriebenen Attribute mal angenommen - in sich widersprüchlich. Man kann diese Eigenschaften Gottes nicht logisch erklären, sondern nur psychologisch.
Verehrungswürdig ist ein Wesen nur dann, wenn es höherstehend als wir selbst gedacht wird. Je höher es steht, ums so verehrungswürdiger ist es. Also haben die Leute die positiven Eigenschaften Gottes immer mehr und mehr übetrieben, bis in die logische Absurdität hinein. Sie können aber nicht davon ablassen, wie ein Fan, der sein Vorbild immer mehr idealisiert, so wurde auch Gott immer mehr idealisiert. Während aber ein Fan von seinem Idol enttäuscht werden kann, wurde Gott stets so gedacht, dass eine Enttäuschung immer unmöglicher wurde, also bekam man eigentlich einen Gott, der nicht nur unfassbar jenseits aller Vorstellung war, sondern dessen logische Nichtexistenz (Widersprüchlichkeit) geradezu in sein Wesen hineinkonstruiert wurde.
Ein Gott, der enttäuschen könnte, könnte auch nicht perfekt sein, also ist es ein Wesensmerkmal Gottes, niemals enttäuschen zu können. Damit hat sich dieser Gott so weit von jeder Realität entfernt, dass jeder Eingriff in die Welt zu einem Widerspruch zu seiner Perfektion wird, während jedes Nichteingreifen ebenfalls zu einem Widerspruch führt: Heraus kommt also der logisch unmögliche Gott.
Der Gott der Deisten hat diese Probleme allerdings nicht.
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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