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hypo real estate
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Autor Nachricht
Mad Magic
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1099763) Verfasst am: 06.10.2008, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Ich hätte in dem Zusammenhang eine Frage: Wer erteilt(e) den Sitzungsteilnehmern aus den Reihen der Bundesregierung für die vereinbarten Beschlüsse eigentlich Prokura?

ich vermute: keiner.

und damit sind die beteuerungen, die spargelder seinen sicher und die regierung wolle dafuer garantieren, wohl nur rechtlich komplett wertlose absichtserklaerungen.


Die Fraktionen der Regierungsparteien besitzen im Bundestag die nötige Mehrheit.


Mehrheit im Bundestag zu besitzen, stellt keine Rechtsgrundlage dar. Die abgegebene "Garantie" für die Spargelder ist natürlich eine Politfloskel ohne rechtliche Grundlage.

Mir ging es aber mehr um die Entscheidungen mit den Bankenfredies, die unterschrieben dort ja wohl gerade verschiedene Vereinbarungen, bei denen es um Milliarden geht.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1099767) Verfasst am: 06.10.2008, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Ich hätte in dem Zusammenhang eine Frage: Wer erteilt(e) den Sitzungsteilnehmern aus den Reihen der Bundesregierung für die vereinbarten Beschlüsse eigentlich Prokura?

ich vermute: keiner.

und damit sind die beteuerungen, die spargelder seinen sicher und die regierung wolle dafuer garantieren, wohl nur rechtlich komplett wertlose absichtserklaerungen.


Die Fraktionen der Regierungsparteien besitzen im Bundestag die nötige Mehrheit.


klar.

aber erst wenn die fraktionen tatsaechlich zustimmen (einem entsprechenden gesetzentwurf zb), erst dann kann das ganze wohl rechtlich relevanz entfalten. bis dahin ist das gefasel ueber die sicherheit der spareinlagen dagegen wohl rechtlich gesehen wirklich nur inhaltsleeres gefasel, oder?


Es ist kein Gesetz, sondern nur eine Zusage und von daher nicht rechtlich verbindlich. Von daher: Ja.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1099779) Verfasst am: 06.10.2008, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die deutschen Vorschriften verlangen zwar nicht zwingend die Besicherung durch Immobilien in Deutschland, dafuer stellen sie allerdings recht grosse Ansprueche an die Qualitaet der Immobilien, d.h z.B. dass die Beleihungsgrenzen recht stringent sind, sodass auch bei groesseren Preiseinbruechen am Immobilienmarkt die Werthaltigkeit der Immobilien noch ausreicht um den Wert der Pfandbriefe abzusichern.

lag diese beleihungsgrenze nicht bei 60% des immobilienwertes?

die preise waren in den USA doch dermassen ueberzogen, dass die 60% des kaufpreises wohl lange nicht mehr reinkommen, wenn diese objekte heute verkauft werden.

daher frag ich mich, wo du deine zuversicht hernimmst.

die subprime-krise kam sicherlich auch dadurch zustande, dass objekte bis zu 100% beliehen wurden. wenn wir das mal aufteilen in erstrangige 60% und nachrangige 40%, dann sind letztere 40% nun wohl komplett verschuett. aber was hindert die erstrangigen 60% daran, sich heute als sicherheit fuer einen pfandbrief wiederzufinden?


Die subprime Krise kam so zustande, dass man Hypothekenkredite an Leute vergab, die von ihrem Einkommen her keine Chance hatten ihre Hypothek jemals tilgen zu koennen und man sich darauf verliess, dass steigende Immobilienpreise die Rechnung aufgehen liessen. Sowas geht natuerlich schief, wenn die Immobilienpreis dann fallen. In den USA wird der Wert von Immobilien oft gnadenlos ausgereizt. Bei vielen Leuten ist die schuldenfreie Immobilie kein erstrebenswertes Ziel, sondern man versucht im Gegenteil das maximale an Kredit aus seinem Haus herauszuholen. Eine ganze Branche lebt davon sogenannte "second mortgages" an den Mann zu bringen. Sobald naemlich durch gestiegene Immobilienpreise der Wert des Hauses die darauf befindliche Hypothek deutlich uebersteigt, wird eine zweite Hypothek draufgehauen um mehr Geld fuer den Konsum zur Verfuegung zu haben. Verfuegen solche Leute dann ueber ein eher schlechtes credit rating, dann wird eine solche Hypothek zum "subprime-mortgage", eine zinsteure hoechst riskante Kiste. Solche Hypotheken wurden zu handlichen Buendeln verschnuert und an die Investmentbankster weitergereicht, die sich ueber die hoeheren Zinsen freuten und dabei uebersahen, dass die Immobiliensicherung ihrer Investments kaum das Papier wert war, auf dem sie stand.
Pfandbriefe nach deutschem Recht haben eigentlich recht wenig mit dieser Kiste zu tun. Deutsche Pfandbriefe wuerde ich deshalb, unabhaengig vom Zustand des emitierenden Instituts, halten und auf gar keinen Fall in einer Panikattacke verkaufen. Nach menschlichem Ermessen sind die von der Konstruktion her aehnlich sicher wie Bundeswertpapiere. Sie sollten auch einen Konkurs der Emissionsbank unbeschadet ueberstehen koennen, da die dahinterstehenden Immobilien nicht der Konkursmasse der Bank zugeschlagen werden koennen. In der Regel sind auch die Zins- und Tilgungszahlungen der Schuldner (=Hausbesitzer) erheblich sicherer als im amerikanischen Modell, das mehr mit Immobilienspekulation zu tun hat als mit Haeuslebauerei, sodass die Zinszahlungen dieser Papiere sehr gut aus den laufenden Einnahmen bestritten werden koennen.

Gruss, Bernie
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göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#1219037) Verfasst am: 20.02.2009, 13:46    Titel: Re: hypo real estate Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
kapiert ihr, was bei der hypo real estate los ist?

erstmal war das ja schon irre, dass man verkuendet, man habe die bank mit 35 mrd gerettet, und sich dann spaeter rausstellt, dass man sich noch nicht geeinigt hatte, wer den banken-anteil davon uebernehmen soll.

dann kam dazu die einigung, wieder schien alles in butter...

... aber nun heisst es, die 35 mrd reichten nicht (es geht wohl um betraege bis 100 mrd oder so), und deshalb sei nun alles wieder hinfaellig.

ich frag mich nun, wie ich das verstehen soll. haben sich etwa allen ernstes bei einer bilanzsumme von 400 mrd ploetzlich 1/4 aller aktiva in luft aufgeloest, so dass hier ein verlust von 100 mrd entstanden ist? oder geht es nur um ein liquiditaetsproblem, also darum, dass irgendwelche forderungen gegen die HRE irgendwann faellig werden und man nicht weiss, wie man dann an geld kommen soll?

aber wenn nur letzteres das problem ist (ich meine was von 100 mrd bis ende 2009 gelesen zu haben, bin aber jetzt nicht sicher), wieso verscheuert man dann nicht einfach ein paar aktiva? 100 mrd werthaltige aktiva, die voellig gesund sind, wird man doch wohl noch haben...


http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Kredite-ueber-eine-Billion-Euro-muessen-laufend-refinanziert-werden

Zitat:
Hypo Real Estate
Kredite über eine Billion Euro müssen laufend refinanziert werden


Zitat:
Offiziell war der Umsatz stets mit 400 Milliarden Euro angegeben worden. Hinzu kommen jedoch, wie sich inzwischen zeigt, sogenannte außerbilanzielle Geschäfte, die zum Teil hoch spekulativ waren.
Fromme sagte, wenn der Staat nicht umgehend in das Münchener Geldhaus einsteige, könnten die Folgen für den internationalen Finanzmarkt viel schlimmer sein als beim Zusammenbruch von Lehman Brothers in New York. Wörtlich fügte Fromme hinzu: „Wir stecken in höllischen Verträgen.“


Zitat:
Doch so einfach sei das nicht: „Es ist wie beim Pokerspiel: Die Eigentümer wissen, dass der Bund unter Druck steht, und wollen den Preis für ihre Aktien hochtreiben.“ So will der amerikanische Finanzinvestor Christopher Flowers seine Aktien der deutschen Hypo Real Estate etwa zum doppelten Börsenpreis an die Bundesregierung verkaufen.


Zitat:
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat eine mögliche Enteignung der Hypo Real Estate verteidigt. Das Gerede von einem ordnungspolitischen Tabubruch sei absurd und abwegig, sagte DIW-Finanzexpertin Dorothea Schäfer am Donnerstag. Ihr Institut begrüßte die Regierungspläne, die als letzte Option die Verstaatlichung über eine Enteignung der Altaktionäre vorsehen.

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jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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LingLing
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.04.2007
Beiträge: 2720

Beitrag(#1219054) Verfasst am: 20.02.2009, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die außerbilanziellen Geschäfte einen größeren Umfang haben als die eigentliche Bilanz, dann ist
die HRE ein sehr skuriller Laden. Denn möchte ich noch nicht mal geschenkt haben und bei einer Enteignung würde ich dafür auch keinen Cent Entschädigung zahlen. Man bedenke doch mal, was der Staat sich hier ans Bein bindet.

Es heißt ja immer, es sei eine "systemrelevante" Bank und die müsse man stützen. Ich sehe aber inzwischen die Gefahr, dass diese Bank den Staat auch in den Abrund stürzen könnte, wenn er diese übernimmt.

Edit:
Aktueller Kurs der HRE: http://kurse.teleboerse.de/DE/Showpage.aspx?pageID=47&isin=DE0008027707
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1219567) Verfasst am: 20.02.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

LingLing hat folgendes geschrieben:
Wenn die außerbilanziellen Geschäfte einen größeren Umfang haben als die eigentliche Bilanz, dann ist
die HRE ein sehr skuriller Laden. Denn möchte ich noch nicht mal geschenkt haben und bei einer Enteignung würde ich dafür auch keinen Cent Entschädigung zahlen. Man bedenke doch mal, was der Staat sich hier ans Bein bindet.




Das Verfahren nennt man "leverage", mit moeglichst geringem Eigenkapital ein moeglichst grosses Rad am Finanzmarkt drehen. In guten Zeiten laesst sich so maerchenhaft verdienen, in schlechten Zeiten....na ja das sehen wir gerade, was da passiert. Ein "leverage" von 20 oder 30, also ein Investitionsvolumen, das dem 20- oder 30-fachen der Bilanzsumme entspricht, war bei den "Spitzenbanken" gang und gaebe, der eigentliche Grund fuer den Kollaps des Bankensystems.

Gruss, Bernie
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