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Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1114114) Verfasst am: 25.10.2008, 22:42    Titel: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?

zB Christentum
Ist die Kluft zwischen Katholiken und Protestanten unüberbrückbar groß oder ist eine Ökumene denkbar? Und wo sind wiederum innerhalb des evangelikalen Christentums die gravierendsten differenzen? Wo ist der sog. Orthodoxe Katholizismus anzusiedeln?

Islam
Was trennt Sunniten und Schiiten fundamental?

Judentum
Was versucht das orthodoxe Judentum gegenüber modernen (reformierten) Juden zu verteidigen?


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 26.10.2008, 01:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1114256) Verfasst am: 26.10.2008, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Falsches Forum. skeptisch
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1114294) Verfasst am: 26.10.2008, 04:32    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Falsches Forum. skeptisch


Probier es mal mit dem Asen/Wanenkrieg.

Zwischen den Römisch-Kattholischen und der vereingten Protestanten und Reformierten, sind die Gegensätze klar:

Klerus versus Schrift, Abendsmal-Differenz, Zölibat versus Frauenpredigerschaft.

Zwischen den Suniten und Schiiten geht es um die genetische Nachfolge Mohameds (Schiiten) und der geistigen Nachfolge Mohameds (Sunniten)

Und zwischen Orthodoxen-, Konservativen-, und Liberalen Juden geht es um Lithurgie, Reinheit und was weiss ich was.

Agnost
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1114296) Verfasst am: 26.10.2008, 04:41    Titel: Antworten mit Zitat

Letzendlich ist es nur der Machtanspruch Roms der die RKK von den Protestanten trennt, Hauptsächlich die Person des Papstes. Deshalb lasse ich den Einwand von Agnost mit dem Abendmahl z.B. nicht gelten, den der trifft nur bedingt zu. Auch seinen anderen Einwände bezüglich des Christentums sind nur bedingt gültig und jederzeit verhandelbar zwischen Katholen und Evangolen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1114299) Verfasst am: 26.10.2008, 05:57    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Letzendlich ist es nur der Machtanspruch Roms der die RKK von den Protestanten trennt, Hauptsächlich die Person des Papstes. Deshalb lasse ich den Einwand von Agnost mit dem Abendmahl z.B. nicht gelten, den der trifft nur bedingt zu. Auch seinen anderen Einwände bezüglich des Christentums sind nur bedingt gültig und jederzeit verhandelbar zwischen Katholen und Evangolen.


Oh, nein da unterschätzt du Luther, Zwingli und Calvin.

Luther heiratete, Zwingli brach das Fastengebot und Calvin führte die Prädestination ein.

Denen allen ging die Bibel über alles, so dass sie auf die priesterlicher Sukzession verzichteten.

Für Luther, Zwingli und Calvin war jeder Bibelgläubige wichtiger als jeder Priester.

Nicht, dass ich diesen fundamentalen Purismus besser finde, als den katholischen Eklektizismus, aber er war näher an Paulus als an Petrus, der Jesus 3 mal verläugnete, bevor der Hahn 3 mal krähte.

In dem hatte Nietzsche tatsächlich recht, ohne Luther und in der Nachfolge Zwingli, Calvin und John Knox, wäre das Christentum schon viel früher erlahmt.

Ohne Luther, Zwingli, Calvin und John Knox kein Ignaz de Loyola und seine Jesuiten und kein Gegenreformation.

Und auch keinen 30 jährigen Krieg.

Agnost
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#1114385) Verfasst am: 26.10.2008, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:


Zwischen den Römisch-Kattholischen und der vereingten Protestanten und Reformierten, sind die Gegensätze klar:

Klerus versus Schrift, Abendsmal-Differenz, Zölibat versus Frauenpredigerschaft.



Theologisch besteht meines Wissens der wichtigste Unterschied in der Rechtfertigungslehre, also in der Frage: Wie werden wir armen Sünder gerettet? Konkreter: in der Frage, welche Rolle es dabei spielt, Gutes zu tun ("gerechte Werke").
_________________
Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -

Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -


Zuletzt bearbeitet von neinguar am 27.10.2008, 15:29, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Solipsist
Sie verstehen mich nicht richtig.



Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 1015
Wohnort: Franken

Beitrag(#1114551) Verfasst am: 26.10.2008, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Der Strang hat noch einiges vor sich.
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Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1115094) Verfasst am: 27.10.2008, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


Zwischen den Römisch-Kattholischen und der vereingten Protestanten und Reformierten, sind die Gegensätze klar:

Klerus versus Schrift, Abendsmal-Differenz, Zölibat versus Frauenpredigerschaft.



Theologisch besteht meines Wissens der wichtigste Unterschied in der Rechtfertigungslehre, also in Frage: Wie werden wir armen Sünder gerettet? Konkreter: die Frage, welche Rolle es dabei spielt, Gutes zu tun ("gerechte Werke").


Da sieht mensch wieder, Atheisten sind die besseren Theologen.

Cool


Arha
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1118739) Verfasst am: 02.11.2008, 07:11    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:


Agnost, die Sachen, die Du schriebst, gab es vorher schon. Im Prinzip stellt die Reformation nur den ursprünglichen Glauben wieder her.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1118800) Verfasst am: 02.11.2008, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:


Agnost, die Sachen, die Du schriebst, gab es vorher schon. Im Prinzip stellt die Reformation nur den ursprünglichen Glauben wieder her.
Das halte ich für Stuß, protestantische Propaganda. Nach 1200 Jahren Katholizismus wußte doch keine Sau mehr, was genau "ursprünglicher" Glaube war. Arianismus, Nestorianismus, Gnosis, armenische, koptische, syrische Variante und wissen die Götter, welche es fünf Minuten, nachdem Jesus sich in die Kiste gelegt hatte, noch alles gegeben hat.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1119331) Verfasst am: 03.11.2008, 04:22    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


Zwischen den Römisch-Kattholischen und der vereingten Protestanten und Reformierten, sind die Gegensätze klar:

Klerus versus Schrift, Abendsmal-Differenz, Zölibat versus Frauenpredigerschaft.



Theologisch besteht meines Wissens der wichtigste Unterschied in der Rechtfertigungslehre, also in der Frage: Wie werden wir armen Sünder gerettet? Konkreter: in der Frage, welche Rolle es dabei spielt, Gutes zu tun ("gerechte Werke").


Ob das der wichtigste Unterschied ist, will ich nicht beurteilen, es ist aber auch ein sehr wichtiger Unterschied.

Agnost
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1119943) Verfasst am: 03.11.2008, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


Zwischen den Römisch-Kattholischen und der vereingten Protestanten und Reformierten, sind die Gegensätze klar:

Klerus versus Schrift, Abendsmal-Differenz, Zölibat versus Frauenpredigerschaft.



Theologisch besteht meines Wissens der wichtigste Unterschied in der Rechtfertigungslehre, also in der Frage: Wie werden wir armen Sünder gerettet? Konkreter: in der Frage, welche Rolle es dabei spielt, Gutes zu tun ("gerechte Werke").


Da ist natürlich imme was dran. Die Gründe für theologischen Zwist kann allerdings innerhalb der Christenheit auf die grundsätzlich eingebaute Dialektik zurück geführt werden. Denn die Wahrheit ist rein logisch nicht auf eine Position zurück zu führen. Darum sind die konkreten Streitpunkte zum einen Ausdruck einer inneren Spannung, die sich vielfältig äußert.

Man kann zum Beispiel in jeder Gruppe und auch jedem Verein eine Ausbildung von Polen mit Schwerpunktbildung sehen. So gibt es auch unter Evangelikalen immer wieder Parteiungen zwischen fundamentalistischen Traditionalisten, Charismatikern und sozial-politisch Orientierten. Aber auch andere Richtigungen sind ganz offen: Wissenschaftlich-philosophische Ansätze, oder die Betonung der Prophetie für Israel, oder Feminismus und Basisdemokratie vs. stärkende Ordnungsstrukturen. Oder viele andere Punkte.

Man kann es nun entweder so verstehen, dass die Parteiungen ein Indikator der Unklarheit der Lehre wären, was isch nicht tue. Oder aber die Dialektik als notwendiges Element der Dynamik halten, die zu einer permanenten Reformation und Neubestimmung führen, die eben das Merkmal der Wahrheit ist.

Somit ist für mich das Idealbild der christlichen Gemeinschaft keineswegs dass der kritiklosen Harmonie, bei der alle das gleiche sagen, sondern ein Streit in gegenseitigem Respekt und Liebe, den anderen auch bei unterschiedlichen Ansichten stehen zu lassen. So verstehen viele auch Ökomene eben als ein Band, das über lehrmäßige Differenzen die Gemeinsamkeit des Bekenntnisses betont. Es ist auch kein organisatorischer Zusammenschluss erforderlich, sondern eben die Erkenntnis, dass auch verschiedene Bewegungen ihre Berechtigung haben, man sich aber im Kern einig ist.

Nun kann man fragen: Ist das nicht eben völlig analog zu anderen Grüppchen, Weltanschauungen und Religionen? So die verschiedenen Richtungen im Sozialismus, der Wissenschaft, im Buddhismus, Philosophie oder Islam?

Es sieht vieles danach aus, dass es hier Gemeinsamkeiten gibt. Aber ich galube dennich, dass es markannte Unterschiede gibt. Und zwar bei der inhaltlichen Analyse, worüber gestritten wird und welche Dynamik davon ausgeht. So ist der Islam eigentlich weniger von theologischen Differenzen geprägt, als von den Fragen der Nachfolge und Fragen der Macht. Ähnliches sehen wir auch bei den anderen Parteiungen.

Interessant ist die Differenzierung innerhalb des Buddhismus. Hier ist eine weitgehende Divergenz zu spüren, obwohl man gerade nicht auf eine Offenbarung, sondern immer auf die meditative Erfahrung rekurrierte. Ähnlich auch die Bildung der Schulen in den jeweiligen Wissenschaften: Hier differenzierte man trotz Referenz zu den rein rationalen wissenschaftlichen Pinzipien.

Ist das Christentum, dass ja unbestreibar auch andere Ähnlichkeiten mit den genannten Bewegungen hat, etwas besonderes? Ich meine ja. Denn zum einen gibt es zwar hinsichtlich einiger Elemente auch Paralellen zum Buddhismus und Islam (Mystik), aber das Christentum hat einen sehr spezifischen Kern bewahrt. Und der Streit ist oftmals von besonderer Stärke theologisch geprägt, der Reformation als Suche nach der Wahrheit. Somit ist die christliche Bewegung in meinen Augen etwas ganz besonderes, dass sich vor allem in der Mischung und Schwerpunkt von anderen Gruppierungen absetzt.
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1137076) Verfasst am: 25.11.2008, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Solipsist hat folgendes geschrieben:
Der Strang hat noch einiges vor sich.


Er scheint mir eher recht kurzlebig zu sein. skeptisch
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1137103) Verfasst am: 25.11.2008, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Solipsist hat folgendes geschrieben:
Der Strang hat noch einiges vor sich.


Er scheint mir eher recht kurzlebig zu sein. skeptisch


Die Fragestellung ist wahrscheinlich zu weit gefasst.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1137230) Verfasst am: 25.11.2008, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


Zwischen den Römisch-Kattholischen und der vereingten Protestanten und Reformierten, sind die Gegensätze klar:

Klerus versus Schrift, Abendsmal-Differenz, Zölibat versus Frauenpredigerschaft.



Theologisch besteht meines Wissens der wichtigste Unterschied in der Rechtfertigungslehre, also in der Frage: Wie werden wir armen Sünder gerettet? Konkreter: in der Frage, welche Rolle es dabei spielt, Gutes zu tun ("gerechte Werke").


Hier ist nicht wirklich die Trennlinie. Denn die unterschiedlichen Positionen finden sich beidseitig des Zauns. Die RKK kann da die Position Luthers schon eher teilen als so mancher neo-lutherische Theologe, der das Problem der Sündhaftigkeit völlig redefiniert.

Die Trennlinie zwischen evangelischen und RKK ist vor allem im Kirchenverständnis. Während die Evangelischen das allgemeine Priestertum in der Gemeinschaft der Gläubigen und der Unmittelbarkeit des Christen zu Gott sehen, weisen die Katholiken auf die Bedeutung des Lehramtes und der besonderen Weihe zur Vermittlung der Sakramente im Kontext apostolischer Sukzession hin.

Allerdings gibt es eine größere inhaltliche Annäherung, als was man in der distanzierten Öffentlichkeit wahrnimmt. Die theologischen Schriften von Ratzinger werden auch in Evangelikalen Kreisen geschätzt. Man kommt sich in wesentlichen Dingen das Glaubens immer näher und entwickelt eine innere geschwisterliche Verbundenheit jenseits der offiziellen organistorischen Verlautbarungen.

Äußerlich macht der Papst weiter auch Kirchenpolitik und wehrt sich gegen die Trends in seinen südamerikanischen Stammländern, oder gegen eine formale Aufweichung des sakramentalen Verständnisses des Abendmals. Diese Äußerlichkeiten sehen viele - nich alle - evangelische Christen völlig entspannt, denn sie wissen, dass Menschen nicht gut über ihren Schatten springen können.
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#1138016) Verfasst am: 25.11.2008, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Die theologischen Schriften von Ratzinger werden auch in Evangelikalen Kreisen geschätzt.


Für die Klarheit: Du meinst schon evangelikal, nicht evangelisch, oder?

(mal abgesehen davon, dass evangelikal bzw. (engl.) evangelical nicht klar definiert ist).
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1138024) Verfasst am: 25.11.2008, 22:56    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#1138160) Verfasst am: 26.11.2008, 01:50    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.
NeinNein

aba Reza hie wuhud doch ned nach den Kernkompetenzen wie autoruitär und Antiemanzipatorisch und schwär homohophob gefrägt.
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ertrage die Clowns!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1138161) Verfasst am: 26.11.2008, 01:53    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.

Du musst mehr virtuelle Möhren essen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1138293) Verfasst am: 26.11.2008, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Die theologischen Schriften von Ratzinger werden auch in Evangelikalen Kreisen geschätzt.


Für die Klarheit: Du meinst schon evangelikal, nicht evangelisch, oder?

(mal abgesehen davon, dass evangelikal bzw. (engl.) evangelical nicht klar definiert ist).


Evangelikale sind in D Evangelische, die der Bibel Autorität für ihr Leben einräumen und sich selbst als bibeltreu verstehen. Dies schließt weder ein bestimmtes Inspirationsverständnis ein, noch die Mitgliedschaft in irgend einer Organisation. Die meisten Evangelikalen werden in den evangelischen Landskirchen vermutet, aber der Anteil der Evangelikalen dürfte in den evangelischen Freikirchen erhblich höher sein. Einige Evangelikale grenzen sich deutlich von den Fundamentalisten ab, und viele Fundamentalisten grenzen sich von Evangelikalen ab, aber es gibt auch Schnittmengen.

Fundamentalisten dürften den Papst eher weniger schätzen oder gar radikal ablehnen. Viele Evangelikalen stimmen den Ausführungen des Papstes zu, da er weitgehend das gleiche sagt wie sie.

Die Evangelischen, die sich nicht evangelikal verstehen, haben dann eher eine kritische Position.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1138298) Verfasst am: 26.11.2008, 10:33    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.

Du musst mehr virtuelle Möhren essen.


Dann sollte man in der virtuellen Finsterniss besser sehen können
... nur: Ich sehe hier keine Finsternis, sondern nur Unsinn. zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1138496) Verfasst am: 26.11.2008, 15:52    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.

Du musst mehr virtuelle Möhren essen.


Dann sollte man in der virtuellen Finsterniss besser sehen können
... nur: Ich sehe hier keine Finsternis, sondern nur Unsinn. zwinkern


Dann sind wir uns ja einig... zynisches Grinsen
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1138529) Verfasst am: 26.11.2008, 16:30    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?

zB Christentum
Ist die Kluft zwischen Katholiken und Protestanten unüberbrückbar groß oder ist eine Ökumene denkbar? Und wo sind wiederum innerhalb des evangelikalen Christentums die gravierendsten differenzen? Wo ist der sog. Orthodoxe Katholizismus anzusiedeln?

Islam
Was trennt Sunniten und Schiiten fundamental?

Judentum
Was versucht das orthodoxe Judentum gegenüber modernen (reformierten) Juden zu verteidigen?


Frage

Die Differenz ist der Streit um den richtigen Gott und die richtige Anbetung.

Oder vielleicht doch besser so gesagt?
Satire On:
- Die Juden sind radikal
- Die Christen sind dumm
- Die Moslems sind radikal und dumm...also das einzig wahre und echte Update auf Gott 2.0
Satire Of.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1138678) Verfasst am: 26.11.2008, 18:37    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.
NeinNein

aba Reza hie wuhud doch ned nach den Kernkompetenzen wie autoruitär und Antiemanzipatorisch und schwär homohophob gefrägt.


jaja, nur könnte man auch fragen, wieso man in nem Atheistenforum überhaupt nach mehr fragen mag, auch noch immer und immer wieder Geschockt
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1138730) Verfasst am: 26.11.2008, 19:41    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Die Differenz ist der Streit um den richtigen Gott und die richtige Anbetung.

Oder vielleicht doch besser so gesagt?
Satire On:
- Die Juden sind radikal
- Die Christen sind dumm
- Die Moslems sind radikal und dumm...also das einzig wahre und echte Update auf Gott 2.0
Satire Of.


Satire On:
- Konstrukt ist klug
- der weiß Bescheid!
Satire Of.
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Roter Ballon
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#1138874) Verfasst am: 26.11.2008, 23:46    Titel: Re: Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen - zB im Monotheismus Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Wo seht ihr die Kerndifferenzen innerhalb der großen Religionen?

Worin bestehen die radikalen Unterschiede zwischen den 3 großen Monotheistischen Religionen und wie sind jeweils die immanenten Spaltungen begründet?



Es gibt keine radikalen Unterschiede, was die Lehre anbetrifft.
NeinNein

aba Reza hie wuhud doch ned nach den Kernkompetenzen wie autoruitär und Antiemanzipatorisch und schwär homohophob gefrägt.


jaja, nur könnte man auch fragen, wieso man in nem Atheistenforum überhaupt nach mehr fragen mag, auch noch immer und immer wieder Geschockt

Verlegen manchmal find ich so Sachen wo keine Mindesthaltbarkeit draufsteht gar ned widerlich.
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#1138977) Verfasst am: 27.11.2008, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:

Ist das Christentum, dass ja unbestreibar auch andere Ähnlichkeiten mit den genannten Bewegungen hat, etwas besonderes? Ich meine ja. Denn zum einen gibt es zwar hinsichtlich einiger Elemente auch Paralellen zum Buddhismus und Islam (Mystik), aber das Christentum hat einen sehr spezifischen Kern bewahrt. Und der Streit ist oftmals von besonderer Stärke theologisch geprägt, der Reformation als Suche nach der Wahrheit. Somit ist die christliche Bewegung in meinen Augen etwas ganz besonderes, dass sich vor allem in der Mischung und Schwerpunkt von anderen Gruppierungen absetzt.


Das klingt mir wie Manfred Lützsche Logik: ich nehme mir (heimlich) ein Spezifikum des Christentums, suggeriere dann meinem Leser erst mal, dass die "richtige" Religion dieses Spezifikum beinhalten müsste, untersuche danach die Religionen darauf, ob sie dieses Spezifikum haben und völlig überraschenderweise liegt dann das Christentum richtig. Tut mir natürlich leid für die anderen Religionen, die man auch nicht grundsätzlich schlecht machen will, aber leiderleider erfüllen sie halt das Kriterium nicht. Smilie

ballancer hat folgendes geschrieben:

Einige Evangelikale grenzen sich deutlich von den Fundamentalisten ab, und viele Fundamentalisten grenzen sich von Evangelikalen ab, aber es gibt auch Schnittmengen.


Was sind für dich denn Fundamentalisten? Evangelikale haben schon ein fundamentalistisches Bibelverständnis in dem Sinne, dass die Bibel als komplett von Gott inspiriertes Wort angesehen wird, das auch historisch zuverlässig ist. In diesem Sinn muss man auch ihre Bibeltreue verstehen. Deine Bibelauslegungen sind auf jeden Fall nicht gerade typisch evangelikal.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Fundamentalisten dürften den Papst eher weniger schätzen oder gar radikal ablehnen. Viele Evangelikalen stimmen den Ausführungen des Papstes zu, da er weitgehend das gleiche sagt wie sie.


Wie gesagt, mir ist nicht ganz klar, wen du als Fundamentalisten betrachtest, was allerdings auch nach meiner Erfahrung auf jeden Fall stimmt, ist, dass Evangelikale sich oft mehr vom Papst und der katholischen Kirche in ihren Ansichten vertreten sehen als von einer als viel zu liberal angesehen Evangelischen Landeskirche. Was sie aber nicht daran hindert, den Papst (nicht unbedingt den aktuellen, sodnern quasi sein Amt) gleichzeitig als potentiellen Antichristen zu identifizieren bzw. grundsätzlich vergleichsweise antikatholisch zu sein (heiligen-, Marienverehrung et.cet.).
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ballancer
... leidet an dianoia ...



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Beitrag(#1139002) Verfasst am: 27.11.2008, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Ist das Christentum, dass ja unbestreibar auch andere Ähnlichkeiten mit den genannten Bewegungen hat, etwas besonderes? Ich meine ja. Denn zum einen gibt es zwar hinsichtlich einiger Elemente auch Paralellen zum Buddhismus und Islam (Mystik), aber das Christentum hat einen sehr spezifischen Kern bewahrt. Und der Streit ist oftmals von besonderer Stärke theologisch geprägt, der Reformation als Suche nach der Wahrheit. Somit ist die christliche Bewegung in meinen Augen etwas ganz besonderes, dass sich vor allem in der Mischung und Schwerpunkt von anderen Gruppierungen absetzt.


Das klingt mir wie Manfred Lützsche Logik: ich nehme mir (heimlich) ein Spezifikum des Christentums, suggeriere dann meinem Leser erst mal, dass die "richtige" Religion dieses Spezifikum beinhalten müsste, untersuche danach die Religionen darauf, ob sie dieses Spezifikum haben und völlig überraschenderweise liegt dann das Christentum richtig. Tut mir natürlich leid für die anderen Religionen, die man auch nicht grundsätzlich schlecht machen will, aber leiderleider erfüllen sie halt das Kriterium nicht. Smilie


Ist das ein Argument aus der Retorte oder hat es Textbezug. Um welches Spezifikum des Christentums geht es hier? Wahrheit und deren Suche ist wohl kein Spezifikum - das haben alle Weltanschauungen mehr oder minder zum Thema.

Hier nicht genannt ist die Person Jesus Christus, der als Auferstandener einzigartig der Vermittler Gottes und Gott selber ist. Da dies hier aber nicht zitiert wurde, kann das Argument sich nicht darauf beziehen. Auch die Diealektik, die gerade im Christentum eine besondere Ausprägung hat und die Entwicklung treibt, wurde hier nicht zitiert, sondern die Suche mitteles Reformation.

Wenn die wiederholte Reformationen als Kriterium genannt wurden, dann ist sehr wohl die Frage, ob dieses Kriterium ein willkürliches oder ein übergreifendes ist. Denn Reformation ist zugleich Rückbesinnung und Bewahrung von originären Werten, als auch Aufbruch und Neues schaffen, also Dynamik.

Ich meine, diese Fähigkeit zur Dynamik unter Beibehalt der originären Werte ist hoch spezifisch und gerade wegweisend für die gesellschaftliche Entwicklung und Geistesgeschichte. Alternativen sind zuhauf bekannt. Meist gipfeln dies in einer Erstarrung oder gleiten ins Chaos ab.

Aber man kann natürlich auch das Kriterium der Entwicklungsfähigkeit als beliebig betrachten: Warum sollte denn Entwicklung denn besser sein als Erstarrung oder Chaos? zynisches Grinsen

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Einige Evangelikale grenzen sich deutlich von den Fundamentalisten ab, und viele Fundamentalisten grenzen sich von Evangelikalen ab, aber es gibt auch Schnittmengen.


Was sind für dich denn Fundamentalisten? Evangelikale haben schon ein fundamentalistisches Bibelverständnis in dem Sinne, dass die Bibel als komplett von Gott inspiriertes Wort angesehen wird, das auch historisch zuverlässig ist. In diesem Sinn muss man auch ihre Bibeltreue verstehen. Deine Bibelauslegungen sind auf jeden Fall nicht gerade typisch evangelikal.


Ich verstehe mich evangelikal und auch durch den Wikipedia-Artikel zum Thema hinreichend representiert. Dieser sagt deutlich, dass 'evangelikal' keineswegs eine Verbalinspiration heißt oder die Irrtumsfreiheit der Bibel oder eine wörtliche Interpretation errforderlich macht. Gerade deshalb grenzen sich ja Fundamentalisten von den Evangelikalen ab, die ihrer Meinung nach zu viele Zugeständnisse an Vernunft und Zeitgeist machen.

Evangelikale wie ich werfen den Fundamentalisten dagegen vor, eben nicht bibeltreu zu sein, denn sie blenden viele Aspekte der Bibel schlicht aus, und interpretieren in einem unkritischen, selektiven Raster, dass dem Geist der Schrift eben nicht entspricht, gemäß dem Pauluswort: Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

MountainKing hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:
Fundamentalisten dürften den Papst eher weniger schätzen oder gar radikal ablehnen. Viele Evangelikalen stimmen den Ausführungen des Papstes zu, da er weitgehend das gleiche sagt wie sie.


Wie gesagt, mir ist nicht ganz klar, wen du als Fundamentalisten betrachtest, was allerdings auch nach meiner Erfahrung auf jeden Fall stimmt, ist, dass Evangelikale sich oft mehr vom Papst und der katholischen Kirche in ihren Ansichten vertreten sehen als von einer als viel zu liberal angesehen Evangelischen Landeskirche. Was sie aber nicht daran hindert, den Papst (nicht unbedingt den aktuellen, sodnern quasi sein Amt) gleichzeitig als potentiellen Antichristen zu identifizieren bzw. grundsätzlich vergleichsweise antikatholisch zu sein (heiligen-, Marienverehrung et.cet.).


Sicher haben Evangelikale nach wie vor eine ausgeprägte Kritik an der RKK. Ich unterscheide hier aber Äußerlichkeiten und Innerlichkeiten. Während im Kern des Glaubens, der Christologie, Erlösung, das Verhältnis zur Bibel, und vielen theologischen Fragen überraschend viele Gemeinsamkeiten bestehen, entzünden sich die Differenzen an Dingen, die ich eher äußerlich einschätze.

Dieses Problem addresiert Jesus bereits mit der Frau am Jakobsbrunnen:

Johannes 4 (LUT) hat folgendes geschrieben:
19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. 21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. 23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.


Die Unterschiedlichkeit des Kultes und der Detailfragen sind zum einen bedeutungslos und müssen auch nicht zwingend entschieden werden. Jesus weist auf den Kern hin. Idee
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MountainKing
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Beitrag(#1139337) Verfasst am: 27.11.2008, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:

Ich verstehe mich evangelikal und auch durch den Wikipedia-Artikel zum Thema hinreichend representiert. Dieser sagt deutlich, dass 'evangelikal' keineswegs eine Verbalinspiration heißt oder die Irrtumsfreiheit der Bibel oder eine wörtliche Interpretation errforderlich macht.


Das ist witzig, denn gleich der erste Satz der Wikipediadefinition lautet:

Zitat:
Der Evangelikalismus (vom englischen evangelicalism) ist eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die sich auf die Irrtumsfreiheit der Bibel als zentrale Grundlage christlichen Glaubens beruft.


zwinkern

ballancer hat folgendes geschrieben:
Gerade deshalb grenzen sich ja Fundamentalisten von den Evangelikalen ab, die ihrer Meinung nach zu viele Zugeständnisse an Vernunft und Zeitgeist machen.


Wer sind denn nun für dich Fundamentalisten? Beispiele? Also der Vorwurf an Evangelikale, dass diese zu viele Zugeständnisse machen ist mir völlig neu, ich kenne lediglich denselben Vorwurf von Evangelikalen an die Adresse der Landeskirchen.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Evangelikale wie ich werfen den Fundamentalisten dagegen vor, eben nicht bibeltreu zu sein, denn sie blenden viele Aspekte der Bibel schlicht aus, und interpretieren in einem unkritischen, selektiven Raster, dass dem Geist der Schrift eben nicht entspricht, gemäß dem Pauluswort: Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.


Ich kenne sehr viele evangelikale Christen und ich kann dir versichern, dass die deine Bibelinterpretation als viel zu liberal ansehen würden. Aber dass gerade du anderen vorwirfst zu selektieren und bestimmte Aspekte der Bibel auszublenden, hat schon was, schließlich ist es genau das, was du machst, weil du glaubst, den wahren Geist erfasst zu haben.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Sicher haben Evangelikale nach wie vor eine ausgeprägte Kritik an der RKK. Ich unterscheide hier aber Äußerlichkeiten und Innerlichkeiten. Während im Kern des Glaubens, der Christologie, Erlösung, das Verhältnis zur Bibel, und vielen theologischen Fragen überraschend viele Gemeinsamkeiten bestehen, entzünden sich die Differenzen an Dingen, die ich eher äußerlich einschätze.


Was ich wiederum für keineswegs typisch evangelikal halte, denn denen ist beispielsweise Heiligen- und Marienverehrung ein ziemlicher Dorn im Auge. Also sorry, ich kann bei dir wirklich wenig Bezüge zu evangelikalen Christen sehen, viel eher zur liberalen Hochschultheologie. Zentral ist bei Evangelikalen doch gerade auch das persönliche Bekehrungserlebnis und das Festhalten daran, dass man nur durch Jesus Zugang zur Ewigkeit haben wird, beides habe ich aus deinen Beiträgen überhaupt nicht herausgelesen.
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ballancer
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Beiträge: 4767

Beitrag(#1139438) Verfasst am: 27.11.2008, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Ich verstehe mich evangelikal und auch durch den Wikipedia-Artikel zum Thema hinreichend representiert. Dieser sagt deutlich, dass 'evangelikal' keineswegs eine Verbalinspiration heißt oder die Irrtumsfreiheit der Bibel oder eine wörtliche Interpretation errforderlich macht.


Das ist witzig, denn gleich der erste Satz der Wikipediadefinition lautet:

Zitat:
Der Evangelikalismus (vom englischen evangelicalism) ist eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die sich auf die Irrtumsfreiheit der Bibel als zentrale Grundlage christlichen Glaubens beruft.


zwinkern


So ist das, wenn man dann nicht mehr weiter liest:

Zitat:
Die Bibel: Evangelikale sehen die Bibel als Gottes Wort, von Menschen aufgeschrieben, aber von Gottes Geist inspiriert. Über das genaue Verständnis der Inspiration besteht keine Einigkeit. Nicht alle Evangelikalen glauben beispielsweise an die Irrtumslosigkeit der Bibel und die Verbalinspiration. Die Bibel sei der verbindliche Maßstab des Glaubens und der Lebensführung, an dem sich alles andere messen müsse. Evangelikale sind sich bewusst, dass die Bibel ausgelegt werden muss, sind aber der Überzeugung, dass auch Nichttheologen die Bibel richtig verstehen können.


http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikal#Gemeinsamkeiten_von_Evangelikalen


MountainKing hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:
Gerade deshalb grenzen sich ja Fundamentalisten von den Evangelikalen ab, die ihrer Meinung nach zu viele Zugeständnisse an Vernunft und Zeitgeist machen.


Wer sind denn nun für dich Fundamentalisten? Beispiele? Also der Vorwurf an Evangelikale, dass diese zu viele Zugeständnisse machen ist mir völlig neu, ich kenne lediglich denselben Vorwurf von Evangelikalen an die Adresse der Landeskirchen..


Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikal#Dritte_Phase:_Trennung_von_Evangelikalen_und_Fundamentalisten

Zitat:
Das endgültige Schisma zwischen Evangelikalen und Fundamentalisten erfolgte 1957, nachdem die Fundamentalisten die finanzielle Unterstützung für den New York City Crusade abgelehnt hatten. Seitdem bezeichnet der Begriff strenggenommen nur mehr den verbliebenen Teil der Fundamentalisten, wenn er auch in weiterem Sinne auf die Protestantische Rechte der USA angewandt wird.


In D ist diese Trennung nicht so scharf. hier finden sich nicht-fundamentalistische Evangelikale neben klassischen Fundamentalisten in einer Gemeinde.

Klarere fundamentalistische Gemeindeorientierungen haben der Evangelische Brüderverein, die Freunde konkordanter Wortverkündigung, Adullam oder der „geschlossene“ Flügel der Brüderbewegung

http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikal#Richtungen_innerhalb_der_Evangelikalen_im_deutschen_Sprachraum

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Evangelikale wie ich werfen den Fundamentalisten dagegen vor, eben nicht bibeltreu zu sein, denn sie blenden viele Aspekte der Bibel schlicht aus, und interpretieren in einem unkritischen, selektiven Raster, dass dem Geist der Schrift eben nicht entspricht, gemäß dem Pauluswort: Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.


Ich kenne sehr viele evangelikale Christen und ich kann dir versichern, dass die deine Bibelinterpretation als viel zu liberal ansehen würden. Aber dass gerade du anderen vorwirfst zu selektieren und bestimmte Aspekte der Bibel auszublenden, hat schon was, schließlich ist es genau das, was du machst, weil du glaubst, den wahren Geist erfasst zu haben.


Ich bin durchaus ein Vertreter des Fallibilismus und weis mich in guter Gesellschaft, denn auch Paulus bezeichnete seine Erkenntnis als Stückwerk und keineswegs unfehlbar. Darum stelle ich mich mit meinem Verständnis auch der Kritik von Atheisten, Liberalen und Fundamentalisten.

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Sicher haben Evangelikale nach wie vor eine ausgeprägte Kritik an der RKK. Ich unterscheide hier aber Äußerlichkeiten und Innerlichkeiten. Während im Kern des Glaubens, der Christologie, Erlösung, das Verhältnis zur Bibel, und vielen theologischen Fragen überraschend viele Gemeinsamkeiten bestehen, entzünden sich die Differenzen an Dingen, die ich eher äußerlich einschätze.


Was ich wiederum für keineswegs typisch evangelikal halte, denn denen ist beispielsweise Heiligen- und Marienverehrung ein ziemlicher Dorn im Auge. Also sorry, ich kann bei dir wirklich wenig Bezüge zu evangelikalen Christen sehen, viel eher zur liberalen Hochschultheologie. Zentral ist bei Evangelikalen doch gerade auch das persönliche Bekehrungserlebnis und das Festhalten daran, dass man nur durch Jesus Zugang zur Ewigkeit haben wird, beides habe ich aus deinen Beiträgen überhaupt nicht herausgelesen.


Warum sollte ich ständig von meiner Bekehrung reden? Ich betone die Notwendigkeit der Entscheidung.

Und der exklusive Zugang zur Ewigkeit durch Jesus ist evangelisch! Aber ist er durch das NT exklusiv an den Glauben gebunden? Dem Gläubigen wird das Heil durch Gnade zugesichert, aber an mehreren Stellen wird auch die Möglichkeit der Gnade ohne den zwingenden Glauben angedeutet. Warum sollte Jesus also einem Ungläubigen die Gnade verwehren, der ansonsten die erforderlich Entwicklung durchgemacht habe oder sich anderweitig qualifizierte?

Ich hege die Ansicht, obwohl dies biblisch nicht gut begründet ist, dass jeder - im Bild gesprochen - Zugang zum Himmel gewährt bekommt, dass aber viele, die sich dafür nicht vorbereitet haben, es eher als Hölle erleben.

Übrigens: Heiligen- und Marienverehrung halte ich für ziemlich nebensächlich. Viele Katholiken auch.
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