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Gute Erziehung schlechte Folgen?
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Suzius
Milchtrinker



Anmeldungsdatum: 12.03.2008
Beiträge: 478

Beitrag(#1119091) Verfasst am: 02.11.2008, 20:39    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Da ich seit Jahren kein Fernseher mehr habe würde (im Falle eines Falles) natürlich auch mein Nachwuchs keine Ahnung von der Gummibärenbande oder den Powerangers haben.
Als Alternative möglichst früh ein Instrument erlernen. (Wichtig: kein Zwang/Druck ausüben)
Dazu würde ich dem Kind natürlich kein Fleisch zu essen geben und keine Markenorientierten Anziehsachen oder dämliches Spielzeug kaufen.

So weit, so gut.
Allerdings erzieht man sein Kind damit zu einem völligen Außenseiter - mobbing vorprogrammiert.
Auf Kindergeburstagen gibt es dann Hamburger und Hot Dogs - mein Kind guckt in die Röhre usw.

Was wäre die Alternative?
Fernseher kaufen und sich dem Stumpfsinn ergeben nur damit das Kind weiß worum es z.B bei Disneys High School Musical geht?
Immer dieser Erziehungsquatsch, aus uns allen ist was geworden mit mehr oder weniger Erziehung, was mich immer wieder gewaltig stört ist diese Panik und dieses Unvertrauen in die jeweils nächste Generation. Die werden doch alle Drogen- und Computersüchtig, Schreiben, Lesen, Rechnen lernen die doch garnicht mehr usw. Nicht zu vergessen die ungeheure Angst, das Kind könnte eigene Erfahrungen außerhalb des erzieherischen Zugriffsbereichs machen. Vor allem scheint mir diese Panik mit jedem Jahrzehnt zu wachsen. Das ist für mich vollkommener Vertrauensmangel, wie sich Heranwachsene fühlen, denen ihre Eltern nie vertraut haben will ich garnicht wissen, genausowenig wie ich die Villen der Psychologen sehen will, die durch diese Praxis finanziert werden. Die wenigsten Eltern erkennen das sie das Problem sind, nicht ihre Kinder.
Traurig
_________________
Verdammte Vergangenheit, macht mir immer wieder einen Strich durch die Zukunft.

Gewisse Frauen sind für gewisse Männer wie Herdplatten für kleine Kinder, man tut alles nur um sich die Finger daran zu verbrennen.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1119112) Verfasst am: 02.11.2008, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Dass Kinder woanders Tier essen lässt glaube ich dadruch vermeiden dass man mit dem Nachwuchs mal ne Schlachthofführung mit macht zwinkern . Kinder denken ja Milch Wurst und Käse wüchsen an Bäumen - verzehrfertig verpackt und pflückbar.
dein Kind damit zu traumatisieren kannst du vergessen, meines Wissens nach sind die allerwenigsten Bauernkinder die auch Schlachtungen erlebt haben Vegetarier(hab als Kind auch Schlachtungen im Fernsehen gesehen und es hatte mich nicht wirklich beeindruckt). Wenn du ihm Fleisch wirklich verleiden willst mach ne Führung in einer Farbrik mit in der sie Räucherwürste oder ähnliches herstellen(zB halberstädter Würtschenfarbrik) der intensive Geruch der Gewürze(bevor sie ins Fleisch gegeben werden) treibt einem alles hoch. zwinkern

@Lego:wenn sich ein Kind dafür interessiert kann man damit nichts falsch machen(gut ich bin da vielleicht nicht das beste Beispiel(hab daraus immer Panzer, Geschütze, Jagtflugzeuge usw gebaut Lachen Verlegen ))
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1119219) Verfasst am: 02.11.2008, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Es geht mir nicht um Zwang!
Es geht mir darum dass es in meinem Haushalt kein Fleisch gibt - und es auch kein Fleisch geben wird.
das ist halt auch zwang,
sorry, aber so läuft das nicht. ich komme aus einem vegetarisch geprägten haushalt und bin absoluter fleischesser geworden - mit der folge, dass, wenn ich nicht regelmässig fleisch bekomme, ich schlecht gelaunt werde, ob meiner ernährungssituation.
ausserdem gab es kein tv, ich habe es bei freunden verschlungen.
es wird so werden, wie bei allem, was man selber nicht in der kindheit hatte, aber andere kinder als "normal" bekamen, man will es unbedingt, mehr noch, als wenn es zu hause vorhanden wäre.
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I'm tapping in the dusternis
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1119222) Verfasst am: 02.11.2008, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Das wichtigste was man seine Kinder mitgeben kann ist: sie lieben, und für sie da zu sein wenn sie es brauchen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1119232) Verfasst am: 02.11.2008, 23:47    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Da ich seit Jahren kein Fernseher mehr habe würde (im Falle eines Falles) natürlich auch mein Nachwuchs keine Ahnung von der Gummibärenbande oder den Powerangers haben.
Als Alternative möglichst früh ein Instrument erlernen. (Wichtig: kein Zwang/Druck ausüben)
Dazu würde ich dem Kind natürlich kein Fleisch zu essen geben und keine Markenorientierten Anziehsachen oder dämliches Spielzeug kaufen.

So weit, so gut.
Allerdings erzieht man sein Kind damit zu einem völligen Außenseiter - mobbing vorprogrammiert.
Auf Kindergeburstagen gibt es dann Hamburger und Hot Dogs - mein Kind guckt in die Röhre usw.

Was wäre die Alternative?
Fernseher kaufen und sich dem Stumpfsinn ergeben nur damit das Kind weiß worum es z.B bei Disneys High School Musical geht?



Das riecht mir alles zu sehr nach Zwang und ist absolut kontraproduktiv. Die sicherste Art aus einem Kind einen Fleischfresser zu machen, ist ihm das Fleischessen zu verbieten. Eine ehemalige Freundin von mir ist uebrigens auf umgekehrtem Weg zu einer ganz eingefleischten Vegetariererin geworden. Seit die von zuhause ausgezogen ist, hat die nie mehr das ihr verleidete Fleisch angeruehrt. Warum ist uebrigens Spinat in meiner Generation so unpopulaer? Ich bekam das Zeug auch frueher zwangsweise verordnet und man kann mich heute noch damit jagen!

Erziehung sollte weniger mit Zwaengen arbeiten als vielmehr mit Angeboten und vor allem mit nichtindoktrinierendem Vorleben. Auch dann entwickeln sich Kinder immer noch recht oft in alle anderen als die gewuenschten Richtungen und das hat man dann auch zu akzeptieren. So sehe ich das.

Gruss, Bernie
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
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Beitrag(#1119237) Verfasst am: 02.11.2008, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:

Dass Kinder woanders Tier essen lässt glaube ich dadruch vermeiden dass man mit dem Nachwuchs mal ne Schlachthofführung mit macht zwinkern . Kinder denken ja Milch Wurst und Käse wüchsen an Bäumen - verzehrfertig verpackt und pflückbar.


Ich war als Kind ab und zu bei Schlachtungen dabei, habe sogar mal Enten und Gänse gerupft. Ich fands interessant und es hat meinen Appetit auf Fleisch nicht gemindert.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1119241) Verfasst am: 02.11.2008, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

BB, wir scheinen der gleiche Generation anzugehören. Das Spinat-Trauma habe ich auch! Smilie
Zwiebeln musste ich z.B. nie essen, auf die könnte ich heute nicht verzichten.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1119251) Verfasst am: 03.11.2008, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Gute Erziehung schlechte Folgen?
im übrigen hat gute erziehung nichts damit zu tun, seinen kindern etwas aufzuzwingen, sondern sie dahin zu bringen, dass sie ihre eigene lebensweise finden.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1119259) Verfasst am: 03.11.2008, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Gute Erziehung schlechte Folgen?
im übrigen hat gute erziehung nichts damit zu tun, seinen kindern etwas aufzuzwingen, sondern sie dahin zu bringen, dass sie ihre eigene lebensweise finden.


Kommt auf die Lebensweise an, würde ich sagen.

Manche brauchen auch mal einen Schubs in die "richtige" Richtung.
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
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Beitrag(#1119262) Verfasst am: 03.11.2008, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zwingen würde bedeuten dass es Strafe gibt falls irgendwo Fleisch/TV konsumiert wird.
Das verfolge ich nicht.

Kein Fleisch essen ist das gleiche wie nicht in die Kirche gehen.
Wer sein Kind nicht mit in die Kirche nimmt zwingt sein Kind zu säkularem Gedankengut.
Genauso wie es in konfessionslosen Familien keinen Kirchenbesuch gibt, wird es bei mir kein fleisch geben. Niemand hält meinen Nachwuchs davon ab eine Kirche zu besuchen - oder Fleisch zu essen.

Wieso hier so oft von Zwang gesprochen wird verstehe ich nicht.
Man könnte den Kindern auch Drogen geben um sie nicht zum Drogenverzicht zu zwingen usw Mit den Augen rollen
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1119286) Verfasst am: 03.11.2008, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wieso hier so oft von Zwang gesprochen wird verstehe ich nicht.
Man könnte den Kindern auch Drogen geben um sie nicht zum Drogenverzicht zu zwingen usw Mit den Augen rollen


(1) Und da gibt es noch den einen oder anderen, der Medien selbst für Drogen hält und Medienkompetenz für das Allerschrecklichste hält, das es geben kann. Nach dem Motto: Wir können durch den schlechten Gebrauch von Powerpoint verursachte Probleme nicht dadurch lösen, daß wir den Leuten beibringen, wie man Powerpoint richtig benutzt, sondern daß wir wieder mit dem Rechenschieber rechnen.

(2) Wobei Kinder und Jugendliche wohl Phasen durchmachen, in denen Aktivitäten für sie eben wichtig sind, die man später, wenn man "vernünftig" und "verantwortungsvoll" zu sein hat, ganz schrecklich findet, es vielleicht nicht einmal für möglich befindet, daß man selbst so handeln würde, wenn man nochmal so jung wäre. Aber ich denke, man hat das selbst nur vergessen. Später werden auch bei denen andere Dinge wichtiger, die alten Dinge (und auch die Aufregung darüber, weil die neuen Dinge "viel schrecklicher" sind) lächerlich.

Und ansonsten brauchen sie auch allgemein Freiräume, in denen sie nicht irgendwelchen "pädagogischen" Beeinflussungsversuchen ausgesetzt sind, weil sie jetzt gerade dieses oder jenes lernen oder sich trimmen müssen. Reglementierungsversuche führen da eher zur Renitenz.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1119298) Verfasst am: 03.11.2008, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich mag Spinat und habs auch schon als Kind gemocht.

Allerdings hab ich den Rahmspinat gegessen. Blattspinat schmeckt ja einigen weniger gut.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1119324) Verfasst am: 03.11.2008, 03:03    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich mag Spinat und habs auch schon als Kind gemocht.

Allerdings hab ich den Rahmspinat gegessen. Blattspinat schmeckt ja einigen weniger gut.


Da gibt es "So'ne" und "Solche". Persönlich finde ich, daß man mit solchen obskuren Darreichungsformen Kindern bestimmte Kost eher abgewöhnt. Den zerkochten Matsch habe ich damals auch schon nicht so sehr gemocht, mag ich heute immer noch nicht. Und früher habe es der Auskunft meiner Eltern nach selbst pürierte Leber im Babyglas gegeben Ungustiöses im Blickfeld, da hätte ich erst gar nicht den Mund aufgemacht. Später hätten sie dann erfahren, daß das auch gar nicht gesund (oder zumindest nicht so gesund wie gedacht) gewesen wäre.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1119337) Verfasst am: 03.11.2008, 08:56    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:

Dass Kinder woanders Tier essen lässt glaube ich dadruch vermeiden dass man mit dem Nachwuchs mal ne Schlachthofführung mit macht zwinkern . Kinder denken ja Milch Wurst und Käse wüchsen an Bäumen - verzehrfertig verpackt und pflückbar.


Ähm. Der Smilie bedeutet hoffentlich, dass das nicht ernst gemeint ist.
Und dass du weißt, dass solche gewollten Schockeffekte sicher etwas bewirken, du dir aber nicht einbildest, du könntest genau steuern, was. Möglicherweise ziehen nur sie den Schluss, dass dir die Viecher und Prinzipien wichtiger sind, als sie, wenn du sie zwingst, sich das anzuschauen.....oder wenn sie cool sind, dass sie merken, das macht ihnen nix aus, aber dass man dich wunderbar schocken kann mit sowas.... Auf den Arm nehmen

Also zu sagen, 'ich lehne es aus diesen und jenen Gründen ab, Fleisch zu essen, und deswegen gibt es in meinem Haushalt keins', ist ja ok. Den Kindern aber die Denkweise aufzwingen zu wollen oder sie dahin manipulieren zu wollen, ist nicht ok. Und funktioniert wahrscheinlich sowieso nicht, stört nur das Verhältnis zw Eltern und Kind.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1119372) Verfasst am: 03.11.2008, 10:23    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ob es intelligent wird, oder nicht, ob es sich extrovertiert in der Gesellschaft bewegen will, oder sportlich aktiv, oder lieber daheim ein Buch lesen will, ob es ein thrill-seeker wird, oder lieber konservativ und ordnungsliebend, das kannst du nicht beeinflussen. Das liegt in den Genen. Den größten Einfluss hättest du darauf bei der Partnerwahl. Danach ist der Zug abgefahren.

Es gibt nicht nur die genetisch geprägten Eigenschaften. Soziales Empfinden, kritisches Denken, Offenheit, moralisches System, Ausdrucksfähigkeit, Selbstwertgefühl, Vielseitigkeit, Streitkultur, Geschmack, ... alles relativ stark beeinflußbar.

Ja, aber nicht durch die Eltern, sondern durch die Gesellschaft. Mir geht es darum, wie sich die Kinder dann schlussendlich als eigenständige Erwachsene entfalten.

Die von dir genannten Eigenschaften kann man großteils den Big Five zuordnen: http://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_(Psychologie)
Streitkultur = niedrige Veträglichkeit
Soziales Empfinden = hohe Verträglichkeit
Offenheit, Vielseitigkeit = hohe Offenheit für Erfahrungen

Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.

Bei "moralisches System" wird es schwierig, da menschliche Moralität noch praktisch kaum erforscht ist, auch wenn es seit den alten Griechen freilich großartige Theorien darüber gibt.

Tabus werden durch die Gesellschaft vermittelt. Inwieweit man dazu bereit ist, sie zu überspringen, hängt vom Individuum ab.

Weiters kann man Kindern einreden, dass sie Christen, Humanisten oder wasauchimmer sind. Aber, was das in der Praxis dann bedeutet, ist eine andere Frage. Aus dem Christentum kann man Individualsmus, Aufbegehren, Verzeihen und Aufopferung mitnehmen, aber auch Authoritätsglaube, Anpassung, Tradition, inneren Zusammenhalt und Abgrenzung gegenüber anderen usw.

Und was Empathie und Rücksicht gegenüber anderen und einem selbst angeht, wissen wir, dass sich das erst ab einem Alter von 20-25 endgültig entwickelt. Junge Männer begehen deshalb im Extrem wesentlich mehr Gewaltverbrechen und bringen sich und andere in Gefahr.

Auch der time horizon, also die Zeitspanne, die man für die Planung eigener Handlungen ansetzt, vergrößert sich erst im frühen Erwachsenenzeitalter, was gravierende Auswirkungen auf das Verhalten hat.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Intellektuell hochtrabendes, aber von jeglicher Empirie befreites Geschwätz ist in 99% aller Fälle Unfug.

Das ist doch klar. Es geht mir um die Auseinandersetzung mit komplizierten Texten und Theorien. Das ist es, was zumindest von einem Geisteswissenschaftler verlangt wird.

In den USA fangen nun auch Soziologen und Philosophen an, Experimente zu gestalten.
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Asz
WiW (Weib im Web)



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1119383) Verfasst am: 03.11.2008, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Ich mag Spinat und habs auch schon als Kind gemocht.

Allerdings hab ich den Rahmspinat gegessen. Blattspinat schmeckt ja einigen weniger gut.


Da gibt es "So'ne" und "Solche". Persönlich finde ich, daß man mit solchen obskuren Darreichungsformen Kindern bestimmte Kost eher abgewöhnt. Den zerkochten Matsch habe ich damals auch schon nicht so sehr gemocht, mag ich heute immer noch nicht. Und früher habe es der Auskunft meiner Eltern nach selbst pürierte Leber im Babyglas gegeben Ungustiöses im Blickfeld, da hätte ich erst gar nicht den Mund aufgemacht. Später hätten sie dann erfahren, daß das auch gar nicht gesund (oder zumindest nicht so gesund wie gedacht) gewesen wäre.


Ich finde Blattspinat fürchterlich daneben. Spinat hat für mich die Konsistenz eines Kuhfladens zu haben nebst FDJ-Ei und matschigen Salzkartoffeln. (Spinat übrigens ohne Rahm!!!)
Es gab Spinat mit Leber - von 10 Kindern hat's eins gegessen, der Rest im Allgemeinen per Prusten in der Gegend und auf den jeweiligen Futter(folter)knecht verteilt.

edit: wir hatten in meiner Kindheit Kaninchen (nicht diese Stadtkinderkuschelkaninchen!) die hab ich gefüttert, ausgemistet, gestreichelt und gegessen (und beim Schlachten interessiert zugeschaut)

Hexe
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Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)


Zuletzt bearbeitet von Asz am 03.11.2008, 10:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1119386) Verfasst am: 03.11.2008, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Asz hat folgendes geschrieben:
FDJ-Ei

Frage
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Asz
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1119388) Verfasst am: 03.11.2008, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Asz hat folgendes geschrieben:
FDJ-Ei

Frage


Na die Eier, wo das Eigelb im blauen (FDJ-) Gewand daherkommt. Zu hartgekocht fool
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1119400) Verfasst am: 03.11.2008, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Asz hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Asz hat folgendes geschrieben:
FDJ-Ei

Frage


Na die Eier, wo das Eigelb im blauen (FDJ-) Gewand daherkommt. Zu hartgekocht fool

Bitte nicht!
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1119433) Verfasst am: 03.11.2008, 11:33    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In den USA fangen nun auch Soziologen und Philosophen an, Experimente zu gestalten.
Wie sehen solche Experimente aus?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1119437) Verfasst am: 03.11.2008, 11:41    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Gesellschaft in dem Maße wichtigter ist als die Erziehung durch Eltern.

Außerdem können Eltern durch Wohnortwahl und Vorgabe der Hobbies zu einem großen Maß bestimmen, wie die Gesellschaft aussieht, in denen die Kinder aufwachsen.
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jdf
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Beitrag(#1119450) Verfasst am: 03.11.2008, 11:56    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.

Quelle?
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Beitrag(#1119451) Verfasst am: 03.11.2008, 11:56    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Gesellschaft in dem Maße wichtigter ist als die Erziehung durch Eltern.

Die Kinder orentieren sich an ihresgleichen, also an anderen Kindern und später als junge Erwachsene ebenfalls an ihrer Altersgruppe, weil sie sich eben dort einfügen müssen.

narziss hat folgendes geschrieben:

Außerdem können Eltern durch Wohnortwahl und Vorgabe der Hobbies zu einem großen Maß bestimmen, wie die Gesellschaft aussieht, in denen die Kinder aufwachsen.

So ist das, obwohl es da zu Rückkopplungen kommen kann, da ähnlich gestrickte Leute in Gegenden ziehen in denen Gleichgesinnte wohnen. Die Gesellschaftskomponente kann also ebenso wiederum genetisch beeinflusst sein. In den USA kann man das extrem beobachten. Da gibt es Siedlungen in denen fast nur Konservative bzw. Liberale wohnen und je stärker der Überhang einer Gruppe ist, desto mehr beschleunigt sich der Prozess. Das Auto erlaubt es den Amerikanern, unter Gleichgesinnten zu wohnen.

Die folgende Webseite bietet Persönlichkeits-Karten für die USA an. New York ist offenbar die Hauptstadt der Neurotiker:
http://creativeclass.com/whos_your_city/maps/
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Wohnort: Wien

Beitrag(#1119462) Verfasst am: 03.11.2008, 12:21    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.

Quelle?

Einfach bei scholar.google.com nach "shared environment" und "heritability" suchen. "shared environment" betrifft das familiäre Umfeld.

http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1467-6494.1996.tb00522.x
Zitat:

The genetic and environmental etiology of the five-factor model of personality as measured by the revised NEO Personality Inventory (NEO-PI-R) was assessed using 123 pairs of identical twins and 127 pairs of fraternal twins. Broad genetic influence on the five dimensions of Neuroticism, Extraversion, Openness, Agreeableness, and Conscientiousness was estimated at 41%, 53%, 61%, 41%, and 44%, respectively. The facet scales also showed substantial heritability, although for several facets the genetic influence was largely nonadditive. The influence of the environment was consistent across all dimensions and facets. Shared environmental influences accounted for a negligible proportion of the variance in most scales, whereas nonshared environmental influences accounted for the majority of the environmental variance in all scales.

Also 41-61% genetische Bestimmung der Big Five. Shared environment ist vernachlässigbar. Nonshared Environment (Spielkameraden, Gesellschaft) erklärt das, was nicht genetisch ist.

Ein anschauliches Beispiel wären die Kinder von Einwanderern. Sie schnappen die Sprache/Dialekt, Kultur usw. der neuen Umgebung auf. Das gilt auch für Tiroler, die ins Burgenland ziehen. Auch die Kinder von Gehörlosen haben kein Problem beim Spracherwerb.
Nur wenn eine Parallelgesellschaft vorhanden ist, können die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder ihre eigene Kultur übernehmen.

Übrigens sind 10% schon ein hoher Wert. Viele Studien kommen auf 0%.
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jdf
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Beitrag(#1119490) Verfasst am: 03.11.2008, 12:43    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.

Quelle?

Einfach bei scholar.google.com nach "shared environment" und "heritability" suchen. "shared environment" betrifft das familiäre Umfeld.

http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1467-6494.1996.tb00522.x
Zitat:

The genetic and environmental etiology of the five-factor model of personality as measured by the revised NEO Personality Inventory (NEO-PI-R) was assessed using 123 pairs of identical twins and 127 pairs of fraternal twins. Broad genetic influence on the five dimensions of Neuroticism, Extraversion, Openness, Agreeableness, and Conscientiousness was estimated at 41%, 53%, 61%, 41%, and 44%, respectively. The facet scales also showed substantial heritability, although for several facets the genetic influence was largely nonadditive. The influence of the environment was consistent across all dimensions and facets. Shared environmental influences accounted for a negligible proportion of the variance in most scales, whereas nonshared environmental influences accounted for the majority of the environmental variance in all scales.

Also 41-61% genetische Bestimmung der Big Five. Shared environment ist vernachlässigbar. Nonshared Environment (Spielkameraden, Gesellschaft) erklärt das, was nicht genetisch ist.

Ein anschauliches Beispiel wären die Kinder von Einwanderern. Sie schnappen die Sprache/Dialekt, Kultur usw. der neuen Umgebung auf. Das gilt auch für Tiroler, die ins Burgenland ziehen. Auch die Kinder von Gehörlosen haben kein Problem beim Spracherwerb.
Nur wenn eine Parallelgesellschaft vorhanden ist, können die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder ihre eigene Kultur übernehmen.

Übrigens sind 10% schon ein hoher Wert. Viele Studien kommen auf 0%.

Ok, damit ist die erste Zahl erklärt, aber nicht die beiden folgenden. Und der Spracherwerb gehört wohl nicht zu den Big Five.
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VT_340
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Beitrag(#1119498) Verfasst am: 03.11.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Was meinst du mit Gesellschaft?
In dem Fall gibt es nicht "die" Gesellschaft da je Nach Wohnort usw ein Anderer Zugang zur Gesellschaft gefunden wird. Ziehst du in ein Dorf gibt es evtl. 20 Gleichalterige - das ist dann die prägende Gesellschaft. Sitzt das Kind oft vor dem Fernseher wird es das dort gezeigte für die Gesellschaft halten und sich nach den Werten im TV orientieren.

Was ist wenn du in dem besagten Dorf nur rumlungernde Banausen hast?
Kontakt verbieten ist ja genauso blöd wie zuzusehen wie sich dein Nachwuchs zun nem drogenehmenden Nichtsnutz entwickelt und sich den Idealen der Gruppe unterwirft.

Achso - Fleisch essen ist okay, aber nur solange man nicht weiß wie und wo es hergestellt wird?
Eine Reportage über industrielle Huhnverarbeitung hat bei mir vor einiger Zeit endgültig dazu geführt Vegetarier zu werden.
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Sokrateer
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Beitrag(#1119511) Verfasst am: 03.11.2008, 13:25    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Für die Big Five gilt: 50% Gene, 40% Gesellschaft, 10% Eltern.

Quelle?

Einfach bei scholar.google.com nach "shared environment" und "heritability" suchen. "shared environment" betrifft das familiäre Umfeld.

http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1467-6494.1996.tb00522.x
Zitat:

The genetic and environmental etiology of the five-factor model of personality as measured by the revised NEO Personality Inventory (NEO-PI-R) was assessed using 123 pairs of identical twins and 127 pairs of fraternal twins. Broad genetic influence on the five dimensions of Neuroticism, Extraversion, Openness, Agreeableness, and Conscientiousness was estimated at 41%, 53%, 61%, 41%, and 44%, respectively. The facet scales also showed substantial heritability, although for several facets the genetic influence was largely nonadditive. The influence of the environment was consistent across all dimensions and facets. Shared environmental influences accounted for a negligible proportion of the variance in most scales, whereas nonshared environmental influences accounted for the majority of the environmental variance in all scales.

Also 41-61% genetische Bestimmung der Big Five. Shared environment ist vernachlässigbar. Nonshared Environment (Spielkameraden, Gesellschaft) erklärt das, was nicht genetisch ist.

Ein anschauliches Beispiel wären die Kinder von Einwanderern. Sie schnappen die Sprache/Dialekt, Kultur usw. der neuen Umgebung auf. Das gilt auch für Tiroler, die ins Burgenland ziehen. Auch die Kinder von Gehörlosen haben kein Problem beim Spracherwerb.
Nur wenn eine Parallelgesellschaft vorhanden ist, können die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder ihre eigene Kultur übernehmen.

Übrigens sind 10% schon ein hoher Wert. Viele Studien kommen auf 0%.

Ok, damit ist die erste Zahl erklärt, aber nicht die beiden folgenden. Und der Spracherwerb gehört wohl nicht zu den Big Five.

Doch. nonshared environment = Gesellschaft, shared environment = Eltern.
Eltern = max 10%. Folglich bleiben 40-50% für Gesellschaft übrig.
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jdf
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Beitrag(#1119515) Verfasst am: 03.11.2008, 13:31    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ok, damit ist die erste Zahl erklärt, aber nicht die beiden folgenden. Und der Spracherwerb gehört wohl nicht zu den Big Five.

Doch. nonshared environment = Gesellschaft, shared environment = Eltern.
Eltern = max 10%. Folglich bleiben 40-50% für Gesellschaft übrig.

Ah. Ok, überlesen.

Was bedeuten diese Ergebnisse für Eltern?
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Asz
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Beitrag(#1119521) Verfasst am: 03.11.2008, 13:40    Titel: Re: Gute Erziehung schlechte Folgen? Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ok, damit ist die erste Zahl erklärt, aber nicht die beiden folgenden. Und der Spracherwerb gehört wohl nicht zu den Big Five.

Doch. nonshared environment = Gesellschaft, shared environment = Eltern.
Eltern = max 10%. Folglich bleiben 40-50% für Gesellschaft übrig.

Ah. Ok, überlesen.

Was bedeuten diese Ergebnisse für Eltern?


1. Sie müssen ihr Kind schon völlig einbunkern um diese von "schlechter" Gesellschaft fernzuhalten.
Das heißt: keine Fenster, kein Fernsehen, kein Radio, keine Schule (eigentlich nicht mal Hausunterricht - oder nur Lesen in selbstgeschriebenen Geschichten, Schreiben und Rechnen) u.s.w. (auch keine Verwandten oder Geschwister!) dafür selbstgedrehte Videos und Instrument nur das, was die Eltern selber können.

2. Im normalen Leben ist es besser, den Kindern den Umgang mit jedweder Gesellschaft beizubringen als sie davon fernzuhalten.
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Beitrag(#1119573) Verfasst am: 03.11.2008, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

fernsehen heisst doch nicht gleich power rangers und teletubbies *LACH*

ich persönlich find es genauso wichtig, dass unsere kinder lernen wie man mit medien umgeht und was ein "gesunder" konsum ist, wie das sie lernen wie man sich gesund ernährt.

auch lernen meine kinder, dass wir in vielen punkten anders sind wie andere familien....vieles aber auch gleich ist und es "gut" so ist wie es ist....bei uns wie auch bei den anderen.
wir haben zb. zuhause kaum süssgetränke, zb. auch kein cola, dh. aber nicht, dass meine kinder bei freunden die sachen nicht trinken dürfen.

es gibt in meinen augen nicht DIE erziehung, sondern ganz viele wege wie menschen glücklich gross werden können. das wichtigste ist für mich dabei respekt dem kind gegenüber und seinen bedürfnissen. dazu gehören auch seine wünsche, bedürfnisse und das recht die welt selber entdecken zu dürfen.

persönlich finde ich es auch wichtig, dass man die kinder auf unsere gesellschaft vorbereitet. ihnen zeigt was ihnen alles begegnen wird und ihnen zeigt wie sie damit umgehen können.

jm2ct
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