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Der Lösungsweg für unsere Gesellschaft
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1121778) Verfasst am: 06.11.2008, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wär`s denn wenn jemand mal einen Ethikunterricht an Schulen inhaltlich darstellt, statt lediglich abstrakt über diesen zu sinnieren. Welche Werte nun genau werden dort vermittelt, ggf. ne Darstellung warum diese Werte und Bestrebungen erhoben werden. Inwieweit sollen/werden Schüler durch Ethik verbessert ("veredelt") . Zu welchen dsbzgl. Resultaten ist man gekommen? Etwa durch Aha-Erlebnisse der Schüler, sowie positives u.o. negatives feedback/Erkenntnisse durch diese . Was unterscheidet Schüler mit Ethikunterricht von jenen ohne einen solchen? Ist eine spezielle Charakterbildung zu erkennen? Welche politischen Konsequenzen hat ein solcher Unterricht, welche Tendenzen einer Bewußtseinsbildung sind erkennbar?
Hornochse magst du vielleicht darüber berichten?
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10105
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1121864) Verfasst am: 06.11.2008, 17:28    Titel: Re: Der Lösungsweg für unsere Gesellschaft - gibt's denn einen ??? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Natürlich sind diese intellektuellen Spielchen recht kurzweilig ...

... aber hat schon mal einer überlegt, was wäre, wenn es wirklich mal so käme, das ernsthaft ein Versuch für eine Lösung durchgeführt und nicht nur diskutiert würde?

Ist es nicht längst zu spät?
Kann man den Dampfer überhaupt noch aufhalten, bevor er zerschellt?


höchst unwahrscheinlich.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Lösungsvorschläge für was? Als gäbe es nur ein Problem...


die Probleme zusammenfassen indem man sie bis zu nem möglicherweise Gemeinsamen Ursprung zurückverfolgt
und den korregieren?

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich verstehe immer noch nicht, warum mit und durch Ethik eine Lösung für unsere
Gesellschaft gefunden werden kann?


Den Rahmen für die Organisation unserer Gemeinschaft, der Wirtschaft usw.
legen die Politiker in Gesetzen fest.


Jeder dieser Politiker hat zur Ethik eine andere Einstellung!

Viele Grüße
Arno


Ethik ist keine Frage von Gesetzen, sondern ungeschriebene Verhaltens- im Grund verinnerlichte
Denkweise.
Sie beeinflusst das gesellschaftliche Zusammenleben erheblich mehr als Gesetze.
Ist die verinnerlicht sind Gesetze fast überflüssig - hat man keine - nützen auch Gesetze nur
sehr begrenzt,
weil sie übertreten werden und Fehlverhalten maximal bestraft aber nicht verhindert werden kann.

Drum geb ich Dir recht - das 2h Ethikunterricht völlig für die Katz sind ,wenns schon im Elternhaus
keine Ethik gibt und die Gesellschaft das Beispiel gibt, das man ohne Ethik schneller weiter und größer
raus kommt.
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1121875) Verfasst am: 06.11.2008, 17:43    Titel: Re: Der Lösungsweg für unsere Gesellschaft - gibt's denn einen ??? Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Drum geb ich Dir recht - das 2h Ethikunterricht völlig für die Katz sind ,wenns schon im Elternhaus
keine Ethik gibt und die Gesellschaft das Beispiel gibt, das man ohne Ethik schneller weiter und größer
raus kommt.
das würden auch 10h Ethik pro Woche nicht ändern

einzig praktikable Änderung die ich mir dort vorstellen könnte wäre ein verstärktes Aufzeigen des eigenen Nutzens aus ethischen Handlungen(Kosten-Nutzen-Rechnung, reziproker Altruismus, ...)

ohne dafür allerdings die Stundenzahl heraufzuschrauben!
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10105
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1121884) Verfasst am: 06.11.2008, 17:59    Titel: Re: Der Lösungsweg für unsere Gesellschaft - gibt's denn einen ??? Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Drum geb ich Dir recht - das 2h Ethikunterricht völlig für die Katz sind ,wenns schon im Elternhaus
keine Ethik gibt und die Gesellschaft das Beispiel gibt, das man ohne Ethik schneller weiter und größer
raus kommt.
das würden auch 10h Ethik pro Woche nicht ändern


nein - natürlich nicht
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1121849#1121849

Zitat:


einzig praktikable Änderung die ich mir dort vorstellen könnte wäre ein verstärktes Aufzeigen des eigenen Nutzens aus ethischen Handlungen(Kosten-Nutzen-Rechnung, reziproker Altruismus, ...)


Der Nutzen ist aber in der praktischen Anwendung nicht - bzw. nur noch äußerst schwierig und
begrenzt zu realisieren.
und was bei der praktischen Beweisprobe mit Pauken und Trompeten durchfällt wird recht
sicher nicht verinnerlicht. Schulterzucken
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1121922) Verfasst am: 06.11.2008, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Wie wär`s denn wenn jemand mal einen Ethikunterricht an Schulen inhaltlich darstellt, statt lediglich abstrakt über diesen zu sinnieren. Welche Werte nun genau werden dort vermittelt, ggf. ne Darstellung warum diese Werte und Bestrebungen erhoben werden. Inwieweit sollen/werden Schüler durch Ethik verbessert ("veredelt") . Zu welchen dsbzgl. Resultaten ist man gekommen? Etwa durch Aha-Erlebnisse der Schüler, sowie positives u.o. negatives feedback/Erkenntnisse durch diese . Was unterscheidet Schüler mit Ethikunterricht von jenen ohne einen solchen? Ist eine spezielle Charakterbildung zu erkennen? Welche politischen Konsequenzen hat ein solcher Unterricht, welche Tendenzen einer Bewußtseinsbildung sind erkennbar?
Hornochse magst du vielleicht darüber berichten?


Schau, Peter, ich habe keine empirische Studie zur Hand, die deine schwammigen Fragestellungen zur "Veredelung" und "Aha-Erlebnissen"der Schüler beantwortet.
Der Ethik-Unterricht zielt auch nicht primär darauf ab, Schüler mit einem festgelegten Wertesystem auszustatten sondern darauf, ihnen die Kompetenz zu geben, sich mit entsprechenden Fragen auseinanderzusetzen.

Deine abstrusen Ängste vor der Indoktrinierung der Schüler durch den bürgerlichen Staat in Bezug auf Fragen der Lebensführung beruhen ebenso nicht auf gesicherten Erkenntnissen sondern können sich nicht einmal auf abgesteckte Ziele im Rahmenplan berufen.

Ich erkenne ein gesellschaftliches Problem und sehe das Fach Ethik - von seiner Ausrichtung her - als einen guten Ansatz zur Bekämpfung eines Teils eben jenes Problems an. Sollte irgendwann nachgewiesen werden, dass Ethik als Fach völlig wirkungslos ist, werde ich von meiner Position Abstand nehmen. Deine Argumentation läuft vorerst ins Leere.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1121934) Verfasst am: 06.11.2008, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Pah, du weichst doch nur aus, hast Angst, wenn du konkret wirst, so du es vermagst, dass ich nachharke und du dann alt aussiehst, that`s all. Lachen
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1121941) Verfasst am: 06.11.2008, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Pah, du weichst doch nur aus, hast Angst, wenn du konkret wirst, so du es vermagst, dass ich nachharke und du dann alt aussiehst, that`s all. Lachen


Ja, ich hätte damit rechnen sollen, dass du eine zusätzliche Interpretationshilfe brauchst.

Meine Antwort war sehr konkret, also noch einmal petergerecht aufbereitet:

Ich kann deine Frage nicht beantworten. Ich halte es auch nicht für nötig, sie zu beantworten, um das Fach Ethik als sinnvoll zu bezeichnen, da es auf zentrale gesellschaftliche Probleme abzielt. Sollte sich dies alles als wirkungslos erweisen, werde ich von meiner jetzigen Ansicht Abstand nehmen.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1121949) Verfasst am: 06.11.2008, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Quatsch, entweder du kannst zu den Inhalten des Ethikunterrichts nix sagen, oder du hast ganz einfach Schiß vor meiner Retourkutsche. Meine Güte, wenn ich dir mal den Hosenboden stramm ziehe, geht doch nicht die Welt unter, that`s life. zwinkern
Axo hat wenigstens einige ethische Postulate aufgelistet!!
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1121958) Verfasst am: 06.11.2008, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Ach Quatsch, entweder du kannst zu den Inhalten des Ethikunterrichts nix sagen, oder du hast ganz einfach Schiß vor meiner Retourkutsche. Meine Güte, wenn ich dir mal den Hosenboden stramm ziehe, geht doch nicht die Welt unter, that`s life. zwinkern
Axo hat wenigstens einige ethische Postulate aufgelistet!!


Lachen Meine Angst, von dir den Hosenboden strammgezogen zu bekommen, hält sich in Grenzen. Meist enden solche Versuche deinerseits ja äußerst belustigend.

Da wir hier ja bereits häufiger gesehen haben, dass du Links nicht als solche erkennst, hier ein kleiner Auszug aus dem Rahmenplan:

Zitat:
2.3 Ethische Kompetenzen
Die zentrale Kompetenz, die die Lernenden im Ethikunterricht erwerben, ist die Fähigkeit
zu einer ethischen Reflexion, die den Dialog sucht und sich im sozialen und
politischen Handeln bewährt.
Sie umfasst die folgenden sich teils ergänzenden, teils überschneidenden Kompetenzen:
Wahrnehmungs- und Deutungskompetenz als die Fähigkeit, Sachverhalte unter
ethischer Perspektive wahrzunehmen und zu beschreiben.1 Hinzu kommt das Erfassen
moralischer Motive und Konsequenzen in alltäglichen Situationen sowie in
den grundsätzlichen Fragen von Technik, Ökonomie, Wissenschaft, Politik und Religion.
Die Wahrnehmung bildet die Voraussetzung für das Verstehen ethischer
Probleme, die nicht nur im Kontext mit anderen ethischen Fragen, sondern auch mit
Blick auf konkrete Lebenslagen zu begreifen sind.
1 Ein Grundbegriff der antiken griechischen Ethik ist „arete“, der meist mit „Tugend“ übersetzt wird.
Seine Bedeutung weist eine große Nähe zum heutigen Begriff der „Kompetenz“ auf. Die Wahrnehmungs-
und Deutungskompetenz ist ein wichtiger Bestandteil der antiken Konzeption der Klugheit.
Ethischer
Dialog
Ethisches
Wissen
Verhaltensänderung
Fachspezifische
Kompetenzen
Ethik - Kapitel 2: Der Beitrag des Faches zum Kompetenzerwerb
Seite 12 von 25
Empathiekompetenz als die Fähigkeit, sich in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen
und ihr gegebenenfalls abweichendes Urteil nachzuvollziehen.2
Dazu bedarf es nicht nur der Kenntnis realer Tatbestände, sondern vor allem der
emotionalen Anteilnahme, zu der auch das Bewusstsein individueller und kultureller
Unterschiede gehört. Darauf kann man durch den Umgang mit strittigen Fragen,
fremden Wertungen und besonderen Schicksalen vorbereiten, so dass es möglich
wird, auch anderen Einstellungen zum Leben Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Argumentations- und Urteilskompetenz als Fähigkeit, ethische Sachverhalte begrifflich
zu erschließen, argumentativ zu gewichten und mit Blick auf ihre Voraussetzungen
und Folgen zu bewerten.3
Das schließt die Fähigkeit zur nachvollziehbaren Bewertung in kontroversen Erörterungen
ein und hat sich im Umgang mit abweichenden Urteilen zu bewähren. Dazu
bedarf es der Fähigkeit des Streitgesprächs über gegensätzliche Auffassungen,
aber auch der Kenntnis von Handlungsbedingungen, Theoriekonstellationen und
Argumentationsstrategien. Dazu gehört auch die Fertigkeit, ethische Positionen,
Argumente und Urteile exemplarisch zum Ausdruck zu bringen und mit Blick auf
moralisches Handeln anschaulich zu machen.
Personale Kompetenz als Fähigkeit, die eigene moralische Überzeugung glaubwürdig
zum Ausdruck zu bringen.
Dazu reicht es nicht aus, über Kenntnisse zu verfügen und Argumente einzusetzen;
man muss auch so auftreten können, dass die Bereitschaft erkennbar ist, dem eigenen
Urteil zu folgen, die Rechte der anderen zu akzeptieren und sich der Grenzen
des eigenen Handelns bewusst zu werden.4
Praktische Kompetenz als die Fähigkeit, das zu tun, was man als richtig eingesehen
hat.
Dazu gehören Selbstkenntnis, Vertrautheit mit den Umständen des Lebens und ein
Verständnis für menschliche Schwächen. Praktisch kompetent kann man jemanden
nur nennen, wenn er ein Bewusstsein von der Schwierigkeit hat, auch unter riskanten
Umständen bei seinen Einsichten zu bleiben. Überdies braucht er die Fähigkeit,
aus praktischen Erfahrungen zu lernen. Dazu bedarf es der Wahrhaftigkeit gegenüber
sich selbst und der Entschiedenheit, das zu tun, wofür es gute Gründe gibt.5
Zur praktischen Kompetenz in einer weltoffenen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts
gehört die Fähigkeit, die Würde der Person zu achten und sie in ihrer Verbindung
mit der Freiheit des Menschen zu wahren. Dazu zählt der Respekt vor der Selbstbestimmung
des Einzelnen, die ohne Selbstverantwortung nicht gedacht werden kann.
Die Verantwortung für sich selbst ist mit der Verantwortung gegenüber dem Anderen
verknüpft und von dem Bewusstsein der Solidarität nicht zu lösen. Die Verantwortung
für sich und für andere bezieht auch die natürlichen und kulturellen Bedingungen
des menschlichen Lebens ein.
Der Erwerb dieser Kompetenzen sichert die durch das Schulgesetz geforderte
Fähigkeit zu interkultureller Offenheit und zu sozialem Handeln.


Es wird früher oder später wahrscheinlich eine Studie geben, die untersucht, ob diese Kompetenzen vermittelt werden können. Dann - und nur dann - kannst du dich auf Ergebnisse berufen. Zuvor ist das nichts als Kasperletheater für Avantgardisten.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#1121973) Verfasst am: 06.11.2008, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Die Sache mit den "freiheitlichen Ideen" müsstest du noch einmal etwas präzisieren. Welche Ideen sind freiheitlich und welche nicht? Im Philosophieunterricht hatten wir uns damals in der Schule übrigens durchaus mit "dem" Kommunismus auseinandergesetzt.

Ach was, als ob ich jetzt freiheitliche Ideen aufzählen muss. Es ist eindeutig, dass in der Schule der letzte Mist diesbezüglich gelehrt wird. Und der kommt auch noch zu kurz. Da will man doch tatsächlich die EU oder die Marktwirtschaft in 3 Monaten besprechen. Man sollte Jahre lang einmal den Sozialismus, die libertäre Pädagogik oder sonst etwas durchnehmen. Das Problem hier ist nicht nur, dass der Staat das nicht will, weil er sich nicht gefährden will, sondern, dass auch die Schüler das nicht wollen, weil das ganze Schulsystem für den Arsch ist. Es ist langweilig, man wird frontal beschallt, kategorisiert und nach 45 Minuten ist unbedingt Schluss. Ach, mit dem bürgerlichen Schulwesen ist gar keine Grundlage für das gefunden, was ich mir vorstelle.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich bin niemand, der zwanghaft am Notensystem festhalten will. Dass man nur lernt, wenn man es freiwillig tut, halte ich für falsch

Man hat bereits festgestellt, dass Kinder viel besser lernen, wenn sie etwas freiwillig lernen, weil sie dann aufnahmebereiter sind. Wer also unter Zwang lernt, der lernt die Sache vielleicht für eine kurze Zeit und das auch noch schlecht, vergisst sie aber auch wieder schnell.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Wieso lehnst du Ethik als Fach ab

Ich lehne es nicht ab.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe diese Verknüpfung nicht. Jedes Kind - und da ist es erst einmal egal, welchen sozialen Hintergrund es hat - besucht, bis zu einem gewissen Punkt, die Schule. Es wird hier ebenso an den Bildungszielen orientiert unterrichtet wie alle anderen auch.

Ja, aber man geht nicht individuell auf die Kinder ein. Die Chancengleichheit ist nicht gegeben. Insofern ist das ist Augenwischerei.

LSV NRW hat folgendes geschrieben:
In Deutschland entscheidet immer noch die soziale Herkunft eines Kindes über die Zugangschancen zu Bildung und somit über seine Voraussetzungen, in die Gesellschaft integriert zu werden. So liegt deutschlandweit die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beamtenkind ein Gymnasium besuchen wird, sechsmal höher als bei einem Facharbeiterkind.

Ebenso benachteiligt sind, laut der PISA-Studie von 2000, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund: Gerade einmal 10 % von diesen erreichen die Hochschulreife (deutsche Jugendliche 25 %) und der Anteil der Hauptschulabschlüsse ist bei MigrantInnen mit 40 % erschreckend groß (deutsche Jugendliche 20 %). Wer hier immer noch ein Integrationsproblem in Deutschland abstreitet, kann noch nicht begriffen haben, dass die Förderung des Potenzials junger Menschen die einzige Basis für eine funktionierende und sich weiterentwickelnde Gesellschaft ist.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1121983) Verfasst am: 06.11.2008, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Na also Hornochse, jetzt klappt es ja mit dir, man muß dich nur mal an den Hörnern packen!
So, nun gehen wir doch mal die einzelnen Postulate durch:

1. Selbsterkenntnis

alles richtig, nur das kriegt der Ethikunterricht nicht gebacken

2. Entschiedenheit

ja sicher, doch wofür, fragt man sich, E. ist doch kein bloßer Selbstläufer!

3. Vertrautheit mit den Umständen

mmh, auch sinnvoll, es versteht sich eo ipso, zudem weil sehr komplex, eher als Postulat phrasenhaft

4. Verständnis für die Schwächen anderer

wäre erst mal zu klären, was alles unter Schwächen subsumiert wird. Ist so, entschieden zu allgemein!

5. Würde der Person zu achten

ach ja, auch die von Gewalttätern, Sittenstrolchen und Faschisten? Und was schließt das eigentlich alles ein?

6. Selbstbestimmung des Einzelnen

kommt draufan was darunter gemeint ist und ob das auch realisierbar ist. Inwieweit kann z.B. ein Fließbandarbeiter eine Selbstbestimmung realisieren? Und es gibt da noch mehr solcher Beispiele!

7. Selbstverantwortung

Ja und Nein, es kommt auch hier wieder darauf an, um was es sich dreht. In der Sicht der Liberalen, z.B. der FDP ist damit Sozialabbau gemeint!

8. Solidarität (mit anderen)

nun ja, auch so`ne schwammige Sache. Soll man auch solidarisch mit seinen Feinden sein? Doch wohl eher nicht!

9. unter riskanten Umständen zu seinen Schwächen stehen

wiederum zu pauschal! Schließlich ist jeder Fall anders gelagert und wie bitteschön soll bzw. sieht die eigene Schwäche aus?

Fazit: die Postulate sind recht abstrakt und keineswegs dem realen "Leben" abgelauscht.
Vieles könnte aus der Feder eines Konfuzianers/Kantianers stammen, mehr nicht!
Zum andern ist nicht einzusehen, dass derlei Abstrakta als eigenes Unterrichtsfach herhalten sollen. Viel mehr Sinn macht es hingegen, in den jeweiligen Sozial/Psychosituationen entsprechende Werte
zu vermitteln bzw. sie zu erwägen, sofern sie hinpassen, versteht sich.

Dies ist jetzt erst mal ein Einstieg bzw. Auftakt und kann bei Aufgreifen selbstverständlich vertieft werden,- sollte es sogar!
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1121994) Verfasst am: 06.11.2008, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Und noch was zu dem Schätzkästlein der ethischen Postulate, man findet sie garantiert in den Fibeln der Pfadfinder sowie den Handbüchern für angehende Offiziere, sicherlich auch in der Soziallehre der kath. Kirche, abzügl. dem Liebe Gott Gesumse! Sehr glücklich
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1122094) Verfasst am: 06.11.2008, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Es wird früher oder später wahrscheinlich eine Studie geben, die untersucht, ob diese Kompetenzen vermittelt werden können.

sicher. frueher oder spaeter wird die landesregierung ein gutachten einkaufen, damit es zu dem schluss komme, dass diese massnahme der landesregierung erfolgreich gewesen sei.

ist in etwa so aussagekraeftig wie ein gutachten, das die tabakindustrie zu den gefahren des rauchens in auftrag gibt.

es wird also "evaluiert" werden. weil... das muss man ja machen, um sich einen wissenschaftlichen anstrich zu geben.

aber solche evaluationen von unterricht kennt man ja. die einzig wirklich sinnvolle evaluation waere, zu ueberpruefen, ob die schueler am ende das gelernt haben, was sie gelernt haben sollten. aber just das untersucht natuerlich kein schwein. denn dabei koennte ja rauskommen.... ogottogott... da mag man ja gar nicht dran denken. also wird alles moegliche andere evaluiert. mit viel glueck ist nachher ein punkt unter vielen, wie die schueler bei pruefungen abgeschnitten haben, mit pech wird dieser punkt voellig ausser acht gelassen.

also wird nie einer die probe aufs exempel machen, zB feststellen, ob die zahl der konflikte zwischen schuelern abgenommen hat o.ae.

nein, man macht einen grossen fragebogen und verteilt den an schueler, eltern und lehrer. mit so vielen fragen, dass jeder nach den ersten drei seiten (von 10) den kaffee eigentlich schon auf hat. in der auswertung aber werden seltsamerweise nie so viele fragen erwaehnt.

der fragebogen an die lehrer fragt auf der ersten seite "wie alt sind sie?" "seit wieviel jahren an der schule?" "ihr geschlecht?" und noch ein paar fragen, so dass jeder idiot mit hilfe der antworten den jeweiligen lehrer identifizieren koennte. abzugeben im sekretariat, neben dem buero vom chef steht ne box, wo man das reinzulegen hat... natuerlich streng anonym... is ja klar...

nun gut, auf irgendeine frage wird sich ja wohl was in den antworten finden, was man als grossartigen beleg fuer die wirksamkeit der jeweiligen massnahme darstellen kann. vielleicht fragt man die schueler "meinst du, dass du deinen mitschuelern gegenueber tolerant bist?" da haben dann 92% "trifft voll zu" angekreuzt, na und das ist natuerlich ein grossartiger erfolg des ethikunterrichtes...
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1122101) Verfasst am: 06.11.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_e/ethik.html
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1122121) Verfasst am: 06.11.2008, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Na also Hornochse, jetzt klappt es ja mit dir, man muß dich nur mal an den Hörnern packen!
So, nun gehen wir doch mal die einzelnen Postulate durch:
[...]
Fazit: die Postulate sind recht abstrakt und keineswegs dem realen "Leben" abgelauscht.
Vieles könnte aus der Feder eines Konfuzianers/Kantianers stammen, mehr nicht!
Zum andern ist nicht einzusehen, dass derlei Abstrakta als eigenes Unterrichtsfach herhalten sollen. Viel mehr Sinn macht es hingegen, in den jeweiligen Sozial/Psychosituationen entsprechende Werte
zu vermitteln bzw. sie zu erwägen, sofern sie hinpassen, versteht sich.

Dies ist jetzt erst mal ein Einstieg bzw. Auftakt und kann bei Aufgreifen selbstverständlich vertieft werden,- sollte es sogar!


Dann lies dir doch bitte zum Auftakt den verdammten Rahmenplan durch. Ich postete einen Ausschnitt daraus, mehr nicht. Rahmenpläne haben es im Übrigen seit einiger Zeit an sich, dass sie nicht mehr derart konkret sind früher, da den Lehrkräften mehr Spielraum geboten werden soll.
_________________
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- Niklas Luhmann -
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1122126) Verfasst am: 06.11.2008, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Ach, mit dem bürgerlichen Schulwesen ist gar keine Grundlage für das gefunden, was ich mir vorstelle.


Gut.

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich bin niemand, der zwanghaft am Notensystem festhalten will. Dass man nur lernt, wenn man es freiwillig tut, halte ich für falsch

Man hat bereits festgestellt, dass Kinder viel besser lernen, wenn sie etwas freiwillig lernen, weil sie dann aufnahmebereiter sind. Wer also unter Zwang lernt, der lernt die Sache vielleicht für eine kurze Zeit und das auch noch schlecht, vergisst sie aber auch wieder schnell.


Dass man besser lernt, wenn man lernen will, bestritt ich auch nicht.

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe diese Verknüpfung nicht. Jedes Kind - und da ist es erst einmal egal, welchen sozialen Hintergrund es hat - besucht, bis zu einem gewissen Punkt, die Schule. Es wird hier ebenso an den Bildungszielen orientiert unterrichtet wie alle anderen auch.

Ja, aber man geht nicht individuell auf die Kinder ein. Die Chancengleichheit ist nicht gegeben. Insofern ist das ist Augenwischerei.

LSV NRW hat folgendes geschrieben:
In Deutschland entscheidet immer noch die soziale Herkunft eines Kindes über die Zugangschancen zu Bildung und somit über seine Voraussetzungen, in die Gesellschaft integriert zu werden. So liegt deutschlandweit die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beamtenkind ein Gymnasium besuchen wird, sechsmal höher als bei einem Facharbeiterkind.

Ebenso benachteiligt sind, laut der PISA-Studie von 2000, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund: Gerade einmal 10 % von diesen erreichen die Hochschulreife (deutsche Jugendliche 25 %) und der Anteil der Hauptschulabschlüsse ist bei MigrantInnen mit 40 % erschreckend groß (deutsche Jugendliche 20 %). Wer hier immer noch ein Integrationsproblem in Deutschland abstreitet, kann noch nicht begriffen haben, dass die Förderung des Potenzials junger Menschen die einzige Basis für eine funktionierende und sich weiterentwickelnde Gesellschaft ist.


Ist mir alles bekannt. Du stelltest nur eine Verknüpfung her zwischen der Erreichung der Bildungsziele und dem sozialen Hintergrund der Schüler:

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
So können sie auch schreiben, welch tollen Bildungsziele sie haben (Ehrfurcht vor Gott... Sehr glücklich) und trotzdem sieht die Realität so aus, dass nur die gebildet werden, deren Eltern genug im Geldbeutel haben.


Und das leuchtet mir nicht ein.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1122129) Verfasst am: 06.11.2008, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Es wird früher oder später wahrscheinlich eine Studie geben, die untersucht, ob diese Kompetenzen vermittelt werden können.

sicher. frueher oder spaeter wird die landesregierung ein gutachten einkaufen, damit es zu dem schluss komme, dass diese massnahme der landesregierung erfolgreich gewesen sei.
[blablubbblablubb]


Ja, alle sind sie böse, die Schulmenschen und Bildungsbeauftragten. Ich erwarte übrigens nicht, dass man - bei einer nicht manipulierten Studie (extra für dich) - feststellen würde, dass aus den Mädels und Jungs Mustermenschen geworden sind - das erwarte ich nicht im Mindesten. Ich sehe jedoch nicht ein, weshalb man den Versuch, die Zustände zu verbessern, unterlassen sollte.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1122157) Verfasst am: 07.11.2008, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich sehe jedoch nicht ein, weshalb man den Versuch, die Zustände zu verbessern, unterlassen sollte.

weil das ein enormer aufwand ist (2 stunden jede woche fuer jeden schueler, vermute ich, aber selbst eine stunde waere zu viel).

pisa hat gezeigt, dass einiges an luecken besteht, was die bildung in den bisherigen faechern angeht. daran ist zu arbeiten, ggf. mit zusaetzlichen unterrichtsstunden. ausserdem waere zu fragen, ob nicht wirtschaft und/oder recht als fach wuenschenswert waeren, auch da waere durchaus was zu tun. aber die zahl der wochenstunden ist nun mal beschraenkt. da sollte nicht jeder zu 2 solchen stunden ethik gezwungen werden.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1122171) Verfasst am: 07.11.2008, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich sehe jedoch nicht ein, weshalb man den Versuch, die Zustände zu verbessern, unterlassen sollte.

weil das ein enormer aufwand ist (2 stunden jede woche fuer jeden schueler, vermute ich, aber selbst eine stunde waere zu viel).

pisa hat gezeigt, dass einiges an luecken besteht, was die bildung in den bisherigen faechern angeht. daran ist zu arbeiten, ggf. mit zusaetzlichen unterrichtsstunden.


Das hängt wohl auch davon ab, welche Probleme man für beträchtlicher hält. In bezug auf Berlin wüsste ich, welches es ist.
Zudem bin ich ein Befürworter der Ganztagsschule. Mehr Zeit für vieles ist durchaus machbar.

tridi hat folgendes geschrieben:
ausserdem waere zu fragen, ob nicht wirtschaft und/oder recht als fach wuenschenswert waeren, auch da waere durchaus was zu tun.


Das zeugt lediglich davon, dass du es hauptsächlich auf die ökonomische Nutzbarmachung der Schüler abgesehen hast. Da ich deine Ansichten aus dem Hartz-IV-Thread kenne, wundert mich das auch nicht weiter. Zu deinem Glück geht die Tendenz des gesamten Bildungswesens ja eindeutig in diese Richtung.
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- Niklas Luhmann -
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Peter H.
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Beitrag(#1122182) Verfasst am: 07.11.2008, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:


Dann lies dir doch bitte zum Auftakt den verdammten Rahmenplan durch. Ich postete einen Ausschnitt daraus, mehr nicht. Rahmenpläne haben es im Übrigen seit einiger Zeit an sich, dass sie nicht mehr derart konkret sind früher, da den Lehrkräften mehr Spielraum geboten werden soll.


Jetzt mal nicht rauswinden! Der Grundtenor ist ganz gewiß so, wie der von dir gepostete Ausschnitt des Rahmenplanes. Er enthält "Geist und Buchstaben der Ethik, so wie sie in den bürgerlichen Bildungsanstalten gelehrt werden. Es ist ja nun nicht so, dass andere Abschnitte des Rahmenplanes konträr zu dem sind, wie der von dir gepostete Auszug. In ihm drückt sich schon das Wesentliche aus.
Ich bestreite nun nicht, dass die ethischen Postulate nicht den Schülern eingebleut werden. Oh nein, es läuft viel subtiler, diese "Werte" werden dikutiert und als Diskussionsgrundlage herangezogen. Dann ein jeder "frei" entscheiden, ob er sich diese aneignen möchte - oder auch nicht. Auf den ersten Blick erscheinen die Postulate für einen unbedarften Schüler recht einleuchtend, ergo läßt er sich von diesen inspirieren und schwupps feiert der Idealismus (im philosophischen Sinn) fröhliche Urständ!
Was ist dann die Folge? Nun der junge Mensch strewbt danach rechtschaffen zu sein, mehr nicht.
An einem Klassenkampf denkt er kaum oder garnicht und auch eine (tiefschürfende) Analyse des Kapitalismus unterbleibt. Mithin hat die bürgerliche Gesellschaft, genauer gesagt die Bourgeoisie erreicht was sie wollte, es bleibt Alles so wie es ist! Der junge Mensch darf sich indes ruhig mal moralisch ein wenig "veredeln", dagegen hat natürlich niemand was.
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Hornochse
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Beitrag(#1122187) Verfasst am: 07.11.2008, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist mal wieder der übliche pseudoavantgardistische Stuss. Gib mir doch mal etwas, womit man etwas anfangen kann.
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Peter H.
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Beitrag(#1122206) Verfasst am: 07.11.2008, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

Komm mir jetzt nicht so gedankenlos und ausweichend. Wenn du tatsächlich vernünftige Fragen stellst, kriegst du die auch beantwortet. Dir fällt nur nix "Handfestes" zu meinen Ausführungen ein, das ist der ganze "Witz".
Hättest du was Gehaltvolles zu sagen, bräuchtest du nicht zu schmähen.
Steig ruhig wieder in die Arena ein, wenn du wider erwarten über geistige Munition verfügen solltest. Vorher lass es ganz einfach sein. Mit den Augen rollen
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Hornochse
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Beitrag(#1122210) Verfasst am: 07.11.2008, 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen Tut mir leid, ich weiß wirklich nicht, an welche vernünftige Aussage ich hier anknüpfen sollte.

Aber sei's drum. Du kannst das ja gerne unter "Ausweichen" oder "bürgerliches Unverständnis" abbuchen doch auf deinen Bougeoisewahn gehe ich nicht ein.
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tridi
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Beitrag(#1122216) Verfasst am: 07.11.2008, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Bougeoisewahn

stell dir mal vor, so jemand wird ethiklehrer. und dann stell dir den unterricht vor. vielleicht verstehst du dann, dass ich was gegen ein solches pflichtfach habe Smilie
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Peter H.
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Beitrag(#1122217) Verfasst am: 07.11.2008, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Lachen Tut mir leid, ich weiß wirklich nicht, an welche vernünftige Aussage ich hier anknüpfen sollte.



Ich hab dich nun mal gestellt, du stehst im Deister!
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Hornochse
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Beitrag(#1122219) Verfasst am: 07.11.2008, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich ziehe ja prinzipiell immer in Betracht, etwas nicht erfasst zu haben. Von daher enthalte ich mich mal einer weiteren Wertung. Sehr glücklich
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Peter H.
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Beitrag(#1122222) Verfasst am: 07.11.2008, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Gut!
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tridi
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Beitrag(#1122227) Verfasst am: 07.11.2008, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ausserdem waere zu fragen, ob nicht wirtschaft und/oder recht als fach wuenschenswert waeren, auch da waere durchaus was zu tun.


Das zeugt lediglich davon, dass du es hauptsächlich auf die ökonomische Nutzbarmachung der Schüler abgesehen hast.

ich sehe hier eher den nutzen, den der so ausgebildete selbst davon hat. zB dadurch, dass er seine rechte kennt oder einige wirtschaftliche zusammenhaenge versteht. aber natuerlich koennen solche kenntnisse auch zu beruflichem erfolg fuehren.
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Peter H.
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Beitrag(#1122338) Verfasst am: 07.11.2008, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Es wäre überaus wünschenswert, dass die Sozialkunde an den Schulen den Platz erhält, der ihr "dienstgradmäßig" zusteht. Dabei geht es sehr viel weniger darum, den Schülern die Verfassung anzupreisen und ihnen zu erklären, wieviele Abgeornete im Parlament hocken und ähnliche "Scherze" mehr, sondern den Alltag als solchen zu vermitteln.
Ich befürchte allerdings, dass dies mit einem bürgerlichen Schulbetrieb nicht machbar ist.
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Kival
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Beitrag(#1122377) Verfasst am: 07.11.2008, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:

Gesellschaftliche Verhältnisse, so wie sie existieren, sind dazu da, dass sie verändert werden müssen.


Genau, das ist ihre Bestimmung, zu der sie geschaff'n wurden, damit die Eschatologie des kommenden Paradieses sich erfüllen möge!
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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