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"Altersarmut" ein Lobbytrick?
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1123374) Verfasst am: 08.11.2008, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Insgesamt liegt es ganz wesentlich auch an der permanenten Plünderung der Rentenkassen durch "versicherungsfremde Leistungen".
was sind versicherungsfremde Leistungen

Hier mal ne genauere Auflistung, ob die so stimmt en Detail k.A. aber als Überblick nicht uninteressant

http://www.bohrwurm.net/Rentenkassen%20Pluenderkatalog.htm

http://www.bohrwurm.net/Rentenklautabelle.htm

Naja, die Bezeichnungen der Links sprechen doch schon für sich und eher gegen Objektivität. Dass es zum Beispiel ein "Klau" ist, dass das Rentensystem der DDR übernommen wurde, finde ich nicht so klar.

Ignoriert, bzw. lapidar abgetan werden auch die Bundeszuschüsse für die Rentenkasse. Z.B. 2008 in Höhe von 78,7 Mrd. Euro, das sind 29% des Bundeshaushaltes.


Jepp
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Antidogmatiker
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Anmeldungsdatum: 29.02.2008
Beiträge: 330

Beitrag(#1123388) Verfasst am: 08.11.2008, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Insgesamt liegt es ganz wesentlich auch an der permanenten Plünderung der Rentenkassen durch "versicherungsfremde Leistungen".

Soweit ich weiß entspricht die Summe der versicherungsfremden Leistungen in etwa den steuerlichen Zuschüssen zur Rentenkasse. Letztere muss man auf jeden Fall gegenrechnen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1123393) Verfasst am: 08.11.2008, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
1994 hat das Institut der Deutschen Wirtschaft bereits darauf hingewiesen, dass Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung für die versicherungsfremden Leistungen pro Jahr mehr als 170 Milliarden DM aufwenden müssen. Der Bund als Verursacher beteilige sich daran nur mit 70 Milliarden DM; auf den restlichen 100 Milliarden DM blieben die Beitragszahler sitzen. Da diese Zusammenhänge also den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft bekannt sind, stellt sich die Frage nach deren wahren Intentionen, wenn sie den weiteren Abbau sozialer Leistungen fordern, ohne zuerst diese Ungerechtigkeiten zu bereinigen.


Laut n-tv sinds aber 70 Milliarden EURO...
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1123395) Verfasst am: 08.11.2008, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Naja, die Bezeichnungen der Links sprechen doch schon für sich und eher gegen Objektivität. Dass es zum Beispiel ein "Klau" ist, dass das Rentensystem der DDR übernommen wurde, finde ich nicht so klar.


Da steht steht doch eine zumindest soweit nachvollziehbare Begründung:

Zitat:
Die gesetzliche Rentenversicherung muss damit auch die Renten aller Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes der DDR (Ministerien, aller Behörden, Volkspolizei, nationale Volksarmee, Staatssicherheit, Schulen, Hochschulen, wissenschaftliche Institute usw.) aufkommen, deren Nachfolger als Beamte selbstverständlich keine Beiträge mehr zahlen, die aber auf Grund der Zusatz- und Sonderversorgungssysteme hohe Rentenansprüche haben bzw. Renten beziehen.

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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1123401) Verfasst am: 08.11.2008, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Laut n-tv sinds aber 70 Milliarden EURO...

1994 <> 2008

Kival hat folgendes geschrieben:
Da steht steht doch eine zumindest soweit nachvollziehbare Begründung:

[...]

Es ist mE tatsächlich so, dass viele Lasten der Wiedervereinigung auf die Sozialkassen abgewälzt wurden. Um hier aber eine korrekte Rechnung aufzumachen, müsste man die momentanen Einzahlungen mit den Auszahlungen gegenrechnen. Wie seriös das in dem Link geschieht, kann ich nicht beurteilen. Merkwürdig ist zum Beispiel auch die Aufführung des Sozialabkommens mit Polen, denn wenn Polen hier Beiträge zahlen, muss man auch das gegenrechnen.

Aber egal. Ich finde, wie gesagt, sowieso so ein System wie in der Schweiz gerechter. Dann könnte man sich diese ganze Diskussion sparen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1123429) Verfasst am: 08.11.2008, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Konrad hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
... Bei der Umstellung stellt sich das Problem, dass eine Verlierergeneration produziert wird, die entweder Beitraege zahlt um die Altvorderen zu versorgen und selber keine Rente kriegt bzw. die doppelt Beitraege zahlt, fuer die Elterngeneration um deren Renten zu finanzieren und zusaetzlich noch mal um fuer die eigene Rente einen Kapitalstock anzusparen. Deshalb gibt es zur Weiterfuehrung des Generationenvertrages, was eine aktive Bevoelkerungspolitik voraussetzt um die demographische Schieflage zu begradigen, keine realistische Alternative. ...Gruss, Bernie


Das erzählt ausgerechnet Einer, der sich komplett aus dem System ausgeklinkt hat...



...ich habe dieses System laengst aufgegeben. Deshalb habe ich mich "ausgeklinkt" und meine Rentenansprueche aus Deutschland in ein Land uebertragen lassen, das nicht nur eine erheblich gesuendere demographische Struktur aufweist, sondern ausserdem auch noch eine wesentlich unideologischere Herangehensweise an das Problem hat. Da ich zu den geburtenstarken Jahrgaengen gehoere, wirkt sich mein "Ausklinken" eher stabilisierend auf die Demographie in Deutschland aus. Ein schlechtes Gewissen brauche ich deshalb also auch nicht zu haben.

Meine Rente ist jetzt sicher! Vorher war sie's nicht!

Gruss, Bernie
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#1124515) Verfasst am: 10.11.2008, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

@beachbernie: Erkläre. Wo, wie, wann... ?
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"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Konstrukt
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#1124555) Verfasst am: 10.11.2008, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mich von der Sozialversicherungspflicht befreien lassen. Ich hatte die Möglichkeit und habe sie genutzt. Ich habe keine Lust in eine Rentenversicherung einzuzahlen, die nach einem Umlageverfahren funktioniert, bei dem ich das Ende eines Schneeballsystems darstelle. Leider bietet die private Versicherungsindustrie mir jedoch auch keine Alternative. Einerseits zeigt der Finanzcrash deutlich die Risiken auf, andererseits fehlt vielen Selbst- und Ständigen schlicht das Geld für eine solche Alterssicherung. Es ist ein Leben ohne Netz und doppelten Boden. Daran wird man sich gewöhnen müssen. Damit muss man sich abfinden. Ich muss manchmal hysterisch lachen, wenn ich Leute über ihre Rente reden höre. Ich denke dann, dass ich malochen muss bis ich abkratze oder dass ich im Alter von Harzt Fear leben darf. Rente? Who the fuck is Rente?

Der Staat kann die Rente für die kommenden Generationen nicht sichern. Die Privatwirtschaft will sie nicht wirklich sichern. Staatliche Rente ist für den Arsch. Private Rente kostet meinen Arsch. Riesterrente lohnt kaum, Rüruprente ist ein absoluter Witz, Geldanlage in Form giraler Scheinkohle kann bei jeder x-beliebiegen Blase platzen...irgendwie ist das alles nichts. Ich kann da nur noch fatalistisch denken. Ich ackere bis zum Umfallen und hake das Thema Rente einfach endgültig ab. Stattdessen mache ich schon mal eine Patientenverfügung.
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1124847) Verfasst am: 10.11.2008, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
@beachbernie: Erkläre. Wo, wie, wann... ?



Bin vor 10 Jahren nach Kanada ausgewandert und habe inzwischen meine deutschen Rentenansprueche dorthin uebertragen lassen. Dank einem entsprechenden Abkommen zwischen beiden Laendern ist dies moeglich...

Gruss, Bernie
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vrolijke
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Beitrag(#1124850) Verfasst am: 10.11.2008, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich von der Sozialversicherungspflicht befreien lassen. Ich hatte die Möglichkeit und habe sie genutzt. Ich habe keine Lust in eine Rentenversicherung einzuzahlen, die nach einem Umlageverfahren funktioniert, bei dem ich das Ende eines Schneeballsystems darstelle. Leider bietet die private Versicherungsindustrie mir jedoch auch keine Alternative. Einerseits zeigt der Finanzcrash deutlich die Risiken auf, andererseits fehlt vielen Selbst- und Ständigen schlicht das Geld für eine solche Alterssicherung. Es ist ein Leben ohne Netz und doppelten Boden. Daran wird man sich gewöhnen müssen. Damit muss man sich abfinden. Ich muss manchmal hysterisch lachen, wenn ich Leute über ihre Rente reden höre. Ich denke dann, dass ich malochen muss bis ich abkratze oder dass ich im Alter von Harzt Fear leben darf. Rente? Who the fuck is Rente?

Der Staat kann die Rente für die kommenden Generationen nicht sichern. Die Privatwirtschaft will sie nicht wirklich sichern. Staatliche Rente ist für den Arsch. Private Rente kostet meinen Arsch. Riesterrente lohnt kaum, Rüruprente ist ein absoluter Witz, Geldanlage in Form giraler Scheinkohle kann bei jeder x-beliebiegen Blase platzen...irgendwie ist das alles nichts. Ich kann da nur noch fatalistisch denken. Ich ackere bis zum Umfallen und hake das Thema Rente einfach endgültig ab. Stattdessen mache ich schon mal eine Patientenverfügung.


Solange Du nicht später als alter Sack anfängst zu wimmern: "bitte hilf mir, ich verhungere sonst", solts mir egal sein.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Hornochse
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Beitrag(#1124895) Verfasst am: 10.11.2008, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Solange Du nicht später als alter Sack anfängst zu wimmern: "bitte hilf mir, ich verhungere sonst", solts mir egal sein.


Spätestens das ist die Grenze, an der jeder das Recht hat, sich zu beklagen.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

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vrolijke
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Beitrag(#1124901) Verfasst am: 10.11.2008, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Solange Du nicht später als alter Sack anfängst zu wimmern: "bitte hilf mir, ich verhungere sonst", solts mir egal sein.


Spätestens das ist die Grenze, an der jeder das Recht hat, sich zu beklagen.


Ist eigentlich auch nur rethorisch gemeint.
Es sollte aus jedes Einkommen an die Rentenkasse abgeführt werden müßen. So vermeidet man nebenher auch, das Arbeitzplatzvernichtung nebenbei die Rentenkasse mit in Mitleidenschaft zieht.
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Hornochse
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Beitrag(#1124908) Verfasst am: 10.11.2008, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es sollte aus jedes Einkommen an die Rentenkasse abgeführt werden müßen. So vermeidet man nebenher auch, das Arbeitzplatzvernichtung nebenbei die Rentenkasse mit in Mitleidenschaft zieht.


Wieso? Jeder Arbeitsplatz weniger = ein Arbeitseinkommen weniger = ein Beitrag zur Rentenversicherung weniger. Daran ändert sich nichts.
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vrolijke
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Beitrag(#1124916) Verfasst am: 10.11.2008, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es sollte aus jedes Einkommen an die Rentenkasse abgeführt werden müßen. So vermeidet man nebenher auch, das Arbeitzplatzvernichtung nebenbei die Rentenkasse mit in Mitleidenschaft zieht.


Wieso? Jeder Arbeitsplatz weniger = ein Arbeitseinkommen weniger = ein Beitrag zur Rentenversicherung weniger. Daran ändert sich nichts.


Das Einkommen des Herstellers verringert sich ja nicht wenn er Arbeitnehmer durch Maschinen ersetzt, eher im gegenteil.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1124945) Verfasst am: 11.11.2008, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das Einkommen des Herstellers verringert sich ja nicht wenn er Arbeitnehmer durch Maschinen ersetzt, eher im gegenteil.


Ne, aber der liebe Herr Unternehmer kann die Maschine abschreiben, was den Effekt hat, dass von seinem "Mehreinkommen" erst mal deutlich weniger in die Staatskasse fließt. Und die Rentenkasse verliert in jedem Falle, da der Arbeitgeber seinen Beitrag ja immer nur gebunden an den ausgezahlten Lohn leistet.
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vrolijke
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Moderator



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Beitrag(#1124949) Verfasst am: 11.11.2008, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das Einkommen des Herstellers verringert sich ja nicht wenn er Arbeitnehmer durch Maschinen ersetzt, eher im gegenteil.


Ne, aber der liebe Herr Unternehmer kann die Maschine abschreiben, was den Effekt hat, dass von seinem "Mehreinkommen" erst mal deutlich weniger in die Staatskasse fließt. Und die Rentenkasse verliert in jedem Falle, da der Arbeitgeber seinen Beitrag ja immer nur gebunden an den ausgezahlten Lohn leistet.


Das ist der Fehler.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1124959) Verfasst am: 11.11.2008, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das ist der Fehler.


Im Endeffekt käme das, was du forderst - sofern ich dich richtig verstanden habe - auf nichts anderes als auf eine Erhöhung der Gewerbesteuer hinaus.
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beachbernie
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Beitrag(#1124968) Verfasst am: 11.11.2008, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das Einkommen des Herstellers verringert sich ja nicht wenn er Arbeitnehmer durch Maschinen ersetzt, eher im gegenteil.


Ne, aber der liebe Herr Unternehmer kann die Maschine abschreiben, was den Effekt hat, dass von seinem "Mehreinkommen" erst mal deutlich weniger in die Staatskasse fließt. Und die Rentenkasse verliert in jedem Falle, da der Arbeitgeber seinen Beitrag ja immer nur gebunden an den ausgezahlten Lohn leistet.


Das ist der Fehler.



Der Fehler ist der, dass man nicht die Chancen sieht, die darin liegen, dass man zum Unternehmer sein (d.h. um Eigentum an den Produktionsmittel zu besitzen und folglich auch deren Ertraege einzustreichen) nicht jung und kraeftig sein muss wie zum arbeiten. Wenn jeder ueber solches "Mehreinkommen" verfuegt, dann braucht der Staat nichts davon abzuzwacken um's gleichmaessiger zu verteilen, sondern dann ist es schon gleichmaessiger verteilt. Ich persoenlich wuerde eine solche Loesung allemal der Umverteilungsbuerokratie vorziehen.

Gruss, Bernie
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Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 11.11.2008, 00:24, insgesamt einmal bearbeitet
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1124969) Verfasst am: 11.11.2008, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das ist der Fehler.


Im Endeffekt käme das, was du forderst - sofern ich dich richtig verstanden habe - auf nichts anderes als auf eine Erhöhung der Gewerbesteuer hinaus.


Wenn das bei andere "Abschreibungspraktiken" dabei herauskommt...
Ist erst mal laienhaft so angedacht. Ich habe eigentlich keinen Schimmer. (Was wohl bei mehreren hier zutreffen mag. Die halten sich mitunter dennoch für Experten.)
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1124980) Verfasst am: 11.11.2008, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn jeder ueber solches "Mehreinkommen" verfuegt, dann braucht der Staat nichts davon abzuzwacken um's gleichmaessiger zu verteilen, sondern dann ist es schon gleichmaessiger veteilt.


Eine kapitalistische Marktwirtschaft, in der alle Unternehmer sind? Das ist wie Bier mit Erdbeerschnaps.
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Hornochse
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Beitrag(#1124981) Verfasst am: 11.11.2008, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das ist der Fehler.


Im Endeffekt käme das, was du forderst - sofern ich dich richtig verstanden habe - auf nichts anderes als auf eine Erhöhung der Gewerbesteuer hinaus.


Wenn das bei andere "Abschreibungspraktiken" dabei herauskommt...
Ist erst mal laienhaft so angedacht. Ich habe eigentlich keinen Schimmer. (Was wohl bei mehreren hier zutreffen mag. Die halten sich mitunter dennoch für Experten.)


Wie kommst du jetzt auf Abschreibung? Vielleicht erläuterst du besser mal etwas genauer, wie du dir das vorstellst.
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beachbernie
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Beitrag(#1124983) Verfasst am: 11.11.2008, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn jeder ueber solches "Mehreinkommen" verfuegt, dann braucht der Staat nichts davon abzuzwacken um's gleichmaessiger zu verteilen, sondern dann ist es schon gleichmaessiger veteilt.


Eine kapitalistische Marktwirtschaft, in der alle Unternehmer sind? Das ist wie Bier mit Erdbeerschnaps.


wieso?
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Hornochse
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Beitrag(#1124991) Verfasst am: 11.11.2008, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
wieso?


Weil das System Lohnabhängige voraussetzt.

Wer soll in den Fabriken, auf dem Dienstleistungssektor, etc. arbeiten? Meinst du, es macht einen Unterschied, wenn wir all jene, die jetzt im Niedriglohnsektor arbeiten, zu Unternehmern im Sinne des Gesetzes machen? Das wäre lediglich eine andere Bezeichnung für das Gleiche.

Zuden: Selbst wenn wir einmal annehmen, dass es möglich ist, alle zu Unternehmern zu machen; glaubst du wirklich an die erfolgreiche kollektive Profitmaximierung?
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beachbernie
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Beitrag(#1124997) Verfasst am: 11.11.2008, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
wieso?


Weil das System Lohnabhängige voraussetzt.

Wer soll in den Fabriken, auf dem Dienstleistungssektor, etc. arbeiten? Meinst du, es macht einen Unterschied, wenn wir all jene, die jetzt im Niedriglohnsektor arbeiten, zu Unternehmern im Sinne des Gesetzes machen? Das wäre lediglich eine andere Bezeichnung für das Gleiche.

Zuden: Selbst wenn wir einmal annehmen, dass es möglich ist, alle zu Unternehmern zu machen; glaubst du wirklich an die erfolgreiche kollektive Profitmaximierung?


Wer der dann noch arbeitet? Na, die Nebenerwerbsunternehmer natuerlich! In 'ner 20-Stundenwoche ohne Lohnausgleich! Der Lohn gleicht sich naemlich von selber aus, durch ihr Unternehmereinkommen....

Gruss, Bernie
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Hornochse
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Beitrag(#1125002) Verfasst am: 11.11.2008, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wer der dann noch arbeitet? Na, die Nebenerwerbsunternehmer natuerlich! In 'ner 20-Stundenwoche ohne Lohnausgleich! Der Lohn gleicht sich naemlich von selber aus, durch ihr Unternehmereinkommen....

Gruss, Bernie


Könntest du das mal etwas plastischer machen?
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beachbernie
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Beitrag(#1125010) Verfasst am: 11.11.2008, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wer der dann noch arbeitet? Na, die Nebenerwerbsunternehmer natuerlich! In 'ner 20-Stundenwoche ohne Lohnausgleich! Der Lohn gleicht sich naemlich von selber aus, durch ihr Unternehmereinkommen....

Gruss, Bernie


Könntest du das mal etwas plastischer machen?


Ein 2-Saeulensystem. Arbeitseinkommen plus Kapitaleinkommen. Zur Not kann jeder von einer Saeule leben und mit beiden Saeulen geht's ihm richtig gut. Sowas macht die ganze Sozialbuerokratie zu einem guten Teil ueberfluessig. Der Staat foerdert das Ganze durch ein durchdachtes Steuersystem und braucht so nicht soviel umzuverteilen.

Oder um's auf den Punkt zu bringen: Die 20-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich plus ein gut sortiertes Aktiendepot fuer alle in Kombination mit hohen Steuersaetzen bei hohen Freibetraegen um kleine Einkommen zu foerdern und sich bei den grossen das noetige Kleingeld fuer staatliche Aufgaben zu besorgen.

Gruss, Bernie
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Hornochse
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Beitrag(#1125016) Verfasst am: 11.11.2008, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein 2-Saeulensystem. Arbeitseinkommen plus Kapitaleinkommen. Zur Not kann jeder von einer Saeule leben und mit beiden Saeulen geht's ihm richtig gut.


Das ist reine Spekulation. Durch welche Regelungen soll dafür gesorgt sein, dass man zur Not mit seinem Arbeitseinkommen haushalten kann, wenn man ohnehin nur 20h ohne Lohnausgleich arbeitet. Nur mal so eine Rechnung:

Frisörin, Berlin: Stundenlohn: ca. 7 Euro (damit sind wir gut dabei).
80h/Monat * 7€ = 560 € - evtl. Sozialabgaben = ?

Ist sie alleinerziehend und hat zwei Kinder, ist der Ofen spätestens aus. Doch auch für einen Single wäre das unzumutbar, zumal die Löhne teils noch niedriger liegen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Oder um's auf den Punkt zu bringen: Die 20-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich plus ein gut sortiertes Aktiendepot fuer alle in Kombination mit hohen Steuersaetzen bei hohen Freibetraegen um kleine Einkommen zu foerdern und sich bei den grossen das noetige Kleingeld fuer staatliche Aufgaben zu besorgen.

Gruss, Bernie


Aber: Wer bezahlt wen? Ich stelle mir gerade ein allumfassendes Ich-AG-Modell vor. Bin ich da auf der richtigen Spur?
Was sollte der Arbeitnehmer, der nun Unternehmer ist eigentlich mit Kapitalanlagen anfangen? Weshalb nicht den Lohn gleich ausbezahlen, wenn er den Aktiengewinn i.d.R. sowieso sofort realisieren müsste.
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Beitrag(#1125042) Verfasst am: 11.11.2008, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:


Aber: Wer bezahlt wen? Ich stelle mir gerade ein allumfassendes Ich-AG-Modell vor. Bin ich da auf der richtigen Spur?
Was sollte der Arbeitnehmer, der nun Unternehmer ist eigentlich mit Kapitalanlagen anfangen? Weshalb nicht den Lohn gleich ausbezahlen, wenn er den Aktiengewinn i.d.R. sowieso sofort realisieren müsste.



Im Grunde genommen aendert sich nicht viel. Die Aktiengesellschaft zahlt wie bisher den Lohn an ihre Beschaeftigten und schuettet ihre Gewinne als Dividende an ihre Aktionaere aus, bloss dass die Rollen erheblich gleichmaessiger verteilt sind als bisher. Eine Ich-AG ist das nicht. Das war bloss ein Taschenspielertrick.

Denk mal an die Vorteile, die das ganze hat. Arbeitskraft wird knapper, weil nicht mehr, wie bisher, die grosse Mehrheit auf Gedeih und Verderb auf einen Vollarbeitsplatz angewiesen ist. Dadurch und durch die soziale Sicherheit aus der "zweiten Saeule" verbessert sich die Verhandlungsposition des Produktionsfaktors Arbeit enorm. Die Arbeitnehmer sind nicht mehr so erpressbar wie zur Zeit, weil sie auch ohne Job ueberleben koennen und nicht mehr gleich die Lichter ausgehen, wenn der Gehaltsscheck mal ausbleibt.
Die Sozialabzuege koennen auch erheblich geringer ausfallen wie bisher, weil Arbeitslosigkeit nicht mehr bedeutet, dass nun die Sozialsysteme fuer den gesamten Lebensunterhalt aufkommen muessen, sondern die Sozialversicherung beschraenkt sich auf den Ausgleich der Differenz zwischen Kapitaleinkommen und Existenzminimum, wenn ersteres nicht alleine ausreicht und auf ein paar wenige Sonderfaelle, wie das eigentlich sein sollte. Was die Sozialsysteme so teuer macht, dass ist das Festhalten an dem immer utopischer werdenden Anspruch, dass jeder einen Vollarbeitsplatz haben soll um davon zu leben und man praktisch das gesamte Sozialsystem da dran haengt. In einer Welt, in der immer mehr menschliche Arbeitskraft durch Kapitaleinsatz ersetzbar wird, muss das an der Wand enden, weil das Angewiesensein auf letztlich entmuendigende Sozialleistungen zunehmend zum Regelfall fuer breite Bevoelkerungsschichten wird, anstatt Hilfe fuer Notfaelle zu sein, wie das urspruenglich mal so vorgesehen war. Vollbeschaeftigung wird naemlich immer mehr zur Fata Morgana und der Produktionsfaktor Arbeit zahlt letztlich ganz alleine die Differenz zwischen dieser Fata Morgana und der Realitaet! Die einzige nachhaltige Loesung, die ich sehe, ist eine ganz grundsaetzliche Neuorganisation der Wirtschaftsprozesse, die dem relativen Schrumpfen der Gesamtmenge aller Arbeitseinkommen bei einer gleichzeitigen Ausweitung der Kapitaleinkommen Rechnung traegt, ohne der Versuchung zu unterliegen, dies durch Umverteilung der Einkommen ausgleichen zu wollen, sondern intelligenterweise darauf abzielt, dass die Einkommen gleichmaessiger verteilt entstehen. Das halte ich fuer wesentlich praktikabler als mit den traditionellen Umverteilungsinstrumentarium bloss immer mehr ausufernde Sozialbuerokratie zu zuechten.

Gruss, Bernie
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1125049) Verfasst am: 11.11.2008, 01:51    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Denk mal an die Vorteile, die das ganze hat. Arbeitskraft wird knapper, weil nicht mehr, wie bisher, die grosse Mehrheit auf Gedeih und Verderb auf einen Vollarbeitsplatz angewiesen ist. Dadurch und durch die soziale Sicherheit aus der "zweiten Saeule" verbessert sich die Verhandlungsposition des Produktionsfaktors Arbeit enorm. Die Arbeitnehmer sind nicht mehr so erpressbar wie zur Zeit, weil sie auch ohne Job ueberleben koennen und nicht mehr gleich die Lichter ausgehen, wenn der Gehaltsscheck mal ausbleibt.


Die Sache mit dem Überleben ohne Job setzt voraus, dass die Aktiendepots groß genug, die Kurssteigerungen nicht zu gering und die Ausschüttung der Dividende nicht zu knapp ausfallen.
Was geschieht bei schlechten Geschäftslagen oder, um das Depotargument auszuschalten, in Rezessionsphasen?

Und mal von "Arbeitgerberseite" aus gedacht: Wenn immer mehr Menschen es nicht mehr nötig haben, zu arbeiten, somit mit sinkendem Angebot an Arbeitskräften die Löhne steigen und das zwangsläufig Verluste mit sich bringt, sofern der Absatz der Produkte sich nicht drastisch erhöht: Wie sollte man rentabel wirtschaften?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sondern die Sozialversicherung beschraenkt sich auf den Ausgleich der Differenz zwischen Kapitaleinkommen und Existenzminimum, wenn ersteres nicht alleine ausreicht und auf ein paar wenige Sonderfaelle, wie das eigentlich sein sollte.


Das halte ich für ausgeschlossen. Gründe, siehe oben.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
In einer Welt, in der immer mehr menschliche Arbeitskraft durch Kapitaleinsatz ersetzbar wird, muss das an der Wand enden, weil das Angewiesensein auf letztlich entmuendigende Sozialleistungen zunehmend zum Regelfall fuer breite Bevoelkerungsschichten wird, anstatt Hilfe fuer Notfaelle zu sein, wie das urspruenglich mal so vorgesehen war.


Arbeitskraft wird nie durch Kapitaleinsatz ersetzbar sein. Kapitalgewinne entstehen doch nicht aus dem Nichts. Es ist, ganz simpel gesprochen, die Differenz zwischen Ausgaben (zu denen der Lohn gehört) und Einnahmen, die dazu führt, dass Kapital wächst.
Das Wort "Ausbeutung" ist zum Kampfbegriff geworden. Anfangs war es schlicht eine Bezeichnung für ein Grundprinzip der kapitalistischen Produktion.
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- Niklas Luhmann -
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
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Beitrag(#1125054) Verfasst am: 11.11.2008, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

2 Fragen:
1.woher erhält der jeweilige Bürger sein Kapitalpaket?
2.was geschieht, sollte er s mal verlieren(Totaleinbruch des Fonds)?
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