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Nix mit "christlicher Kultur"!
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Reza
dauerhaft gesperrt

Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

(#1128767) Verfasst am: 15.11.2008, 17:06 Titel:

kolja hat folgendes geschrieben:

Reza hat folgendes geschrieben:

Ja siehste, im Gegensatz zu dir weiß ich mittlerweile worum es dem Kindchen eigentlich geht. Das hatte ich vermutet - alleine durch 10.000 Jahre kann man draufkommen, aber du selbstverständlich nicht.

Erzähl mal, mich interessiert es.

Anarchoprimitivismus, Stammesgesellschaften, die Mähr vom Edlen Wilden.........
Er identifiziert das nun unerfindlicherweise irgendwie unter "germanischer Kultur", was ja in so vieler Beziehung so was von falsch ist, dass man überhaupt nicht weiß, wo man da anfangen sollte.

Das einzige was da noch stimmt, ist, dass die Germanen durchaus Stammesgesellschaften waren, egalitär aber bestimmt schon mal nicht.

Hierarchisch ist's bei "uns" (Mitteleuropa) schon 2000 Jahre nach dem Ende der letzten Kaltzeit.
Also vor 6000 Jahren lebt man (wer auch immer, das weiß man nämlich nicht) bei "uns" nachgewiesen nicht mehr egalitär.

Das sagt natürlich noch nichts darüber aus, wie Herrschaft ausgeübt wurde/ werden konnte, aber nicht mehr alle Mitglieder von Gruppen/Gesellschaften hatten offenbar die gleichen Zugangsmöglichkeiten zu den vorhandenen Ressourcen.

Das alleine widerspricht ja grundsätzlich einer Anarchie, also einer herrschaftsfreien Gesellschaft.
Wenn jemand andere daran hindern, oder dazu bringen kann weniger zu beanspruchen, und einigen mehr zuzugestehen, dann mag das in Überflusszeiten kein großes Problem sein, in Krisenzeiten aber schon.

Stammesgesellschaften für sich genommen, sagt also rein gar nichts über die Lebensverhältnisse darin an sich aus.
Und welchen Kult die dann haben, das sagt auch alleine überhaupt nichts.

Auch ein (männlicher) Eingott verhindert ja zunächst nicht die Vorstellung vom "kommunistischen" für alle geltenden Urchristentum, dem "Paradies" eben.

Da kann man allerdings schon mal mißtrauisch werden, ob das auch noch für Frauen gelten soll, wenn der männlich sein muss, oder zwar irgendwie als neutral (unfassbar) hingestellt wird, aber eben doch ein ER ist in der Praxis.

Patriarchal waren die Germanen, (die wir so nennen können) aber schon, die Kelten auch, aber nicht so ausgeprägt, wie die Griechen (Spätzeit) oder Römer, wobei sich die Römerinnen zunehmend wieder mehr Rechte erkämpfen oder einfach nehmen, und die Einschränkungen für Frauen germanischer Stämme mit der Christianisierung zunehmen, die sich aber auch nicht ohne Widerstand in einen rechtlosen Zustand versetzen lassen.

Mit Runensteinen, die übrigens nur in Skaninavien gefunden wurden, dokumentierten übrigens Frauen oft ihre Erbansprüche, wenn die Wikinger auf Beutezug gingen - falls die nicht zurückkamen.......
Die meisten Runenfunde stammen ohnehin aus dem Skandinavien der Wikingerzeit, also ziemlich spät (793 - 1066 unserer Zeitrechnung)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikingerzeit#Die_Frauen

Auf "deutschem" Boden findet sich sowieso kaum was, auf ner Speerspitze, aber sonst überwiegend auf der Rückseite von Fibeln, Schmuckstücken, die nur von Frauen getragen wurden. zwinkern

Aber bei "uns" (nun Deutschland) kann man ohnehin von einer umfassenden Christianisierung zu einem weit früheren Zeitpunkt, also etwa im 8. Jh ausgehen, jedenfalls offiziell, und von der Herrscherschicht.

Aber für eine gleichgerechtigte Stellung der Frauen bürgt eben auch kein Multigötterhimmel, auch dann nicht wenn Frauen noch darin Platz haben.
Und "Unfreie" gab es eben auch bereits bei Germanen und Kelten.

Wovon träumt dieser "Anarchismus" der Stammesgesellschaften also eigentlich?
Der der "germanischen Kultur" insbesondere?
Man weiß es nicht Auf den Arm nehmen

Der nächste Punkt wäre: Hierarchisierung tritt ein, durch die Einführung des Ackerbaus, also vor grob, regional sehr unterschiedlich, etwa 10.000 Jahren.

Auch das scheint hinfällig zu sein.

Wie auch immer, ein weites, weites Feld - auch ohne Ackerbau!

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