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Piratenjagd
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1133920) Verfasst am: 21.11.2008, 11:26    Titel: Piratenjagd Antworten mit Zitat

Das wird auch mal verdammt Zeit:

Die Nato will den Kampf gegen die Piraten vor Somalias Küste ausweiten - und auch Deutschland verspricht, nicht mehr tatenlos zuzusehen.

Ich frag mich die ganze Zeit schon, was hat die Marine da unten rumzuschippern, wenn sie ohnehin nichts macht?

Da muß ich direkt mal zustimmen:

Zitat:
"Wir blamieren uns hier ziemlich. Die Bundesmarine hätte längst eingreifen können", sagte der Innenexperte der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz

_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1133957) Verfasst am: 21.11.2008, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Das Meer ist groß und an die Häfen wie Eyl kommen wir nicht ran. Die Patrouillen müssten durch Begleitschutz für zumindest die großen Schiffe ersetzt werden, auch wenn das natürlich wesentlich aufwendiger ist.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1133993) Verfasst am: 21.11.2008, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Nach der Entführung des saudischen Schiffes werden die Islamisten vielleicht schneller aufräumen als die NATO.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134001) Verfasst am: 21.11.2008, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

naja - die Schiffe gehören mir nicht - die Ladung auch nicht.
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.
Die Lösegeldforderungen treffen keine Armen und sorgen für bescheidenen
wirtschaftlichen Aufschwung zumindest in der somalischen Küstenregion.
Ich wüßt jetz ehrlich nicht so genau warum wir unsere begrenzten Staatsmittel
dafür aufbringen und die Besatzungen unserer Schiffe ihr Leben riskieren sollten um
daran was zu ändern Schulterzucken

In welchen Kosten/Nutzenverhältnis stehen denn Militäreinsatz und gespartes Lösegeld?
WER bezahlt mal wieder um WESSEN Gewinne zu sichern?
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Denkstop
Optimistischer Pessimist



Anmeldungsdatum: 20.04.2008
Beiträge: 51

Beitrag(#1134002) Verfasst am: 21.11.2008, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das Meer ist groß und an die Häfen wie Eyl kommen wir nicht ran. Die Patrouillen müssten durch Begleitschutz für zumindest die großen Schiffe ersetzt werden, auch wenn das natürlich wesentlich aufwendiger ist.


was heisst hier kommen "wir" nicht ran ..
wenn ich von wir spreche, dann fühl ich mich eher auf der seite der piraten .. yaarrrrr !!
_________________
.. so don't give up on me
We can be still pretend
This is all just a game
That'll work itself out in the end ..
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134003) Verfasst am: 21.11.2008, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Denkstop hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das Meer ist groß und an die Häfen wie Eyl kommen wir nicht ran. Die Patrouillen müssten durch Begleitschutz für zumindest die großen Schiffe ersetzt werden, auch wenn das natürlich wesentlich aufwendiger ist.


was heisst hier kommen "wir" nicht ran ..
wenn ich von wir spreche, dann fühl ich mich eher auf der seite der piraten .. yaarrrrr !!


eben
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26452
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1134026) Verfasst am: 21.11.2008, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
naja - die Schiffe gehören mir nicht - die Ladung auch nicht.
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.
Die Lösegeldforderungen treffen keine Armen und sorgen für bescheidenen
wirtschaftlichen Aufschwung zumindest in der somalischen Küstenregion.
Ich wüßt jetz ehrlich nicht so genau warum wir unsere begrenzten Staatsmittel
dafür aufbringen und die Besatzungen unserer Schiffe ihr Leben riskieren sollten um
daran was zu ändern Schulterzucken

In welchen Kosten/Nutzenverhältnis stehen denn Militäreinsatz und gespartes Lösegeld?
WER bezahlt mal wieder um WESSEN Gewinne zu sichern?

Das ist doch Quatsch. Da werden Waren aus der ganznormalen Wirtschaft transportiert - z.B. Öl. Meinst Du, die Saudis zahlen die das Lösegeld aus ihrer Privatbörse?
Das sind Kosten, die ganz normal in die Kalkulation eingehen - und wenn es über einen Versicherungsbeitrag geht. Dieses Lösegeld bezahlen die Kunden am Ende der Kette, nicht irgendwelche phösen Kapitalisten.

Zitat:
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.


Das kann im Einzelfall so ein. Trotzdem würde ich meine Verpflegung nur ungern vor dem Lauf einer Uzi in Empfang nehmen. Ganz abgesehen für die Ungewissheit für die Angehörigen - So kann nur jemand schreiben, der ganz weit weg von dieser Situation ist. (Ich werde etwas stinkig, wenn ich soetwas lese - ich bin schon mal zur See gefahren.)

Ich würde übrigens keine Begleitung fahren lassen, sondern kleine Kommandos mit Exocets oder etwas vergleichbaren an Bord schicken. Ich bin in diesem Fall für eine finale Notwehr, zumal eine Schuldfrage in der Situation leicht zu beantworten ist.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1134031) Verfasst am: 21.11.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das Meer ist groß und an die Häfen wie Eyl kommen wir nicht ran. Die Patrouillen müssten durch Begleitschutz für zumindest die großen Schiffe ersetzt werden, auch wenn das natürlich wesentlich aufwendiger ist.


Ach schon wieder sollen die Steuerzahler für private Gewinnmaximierung blechen?

Na klar doch, warum sollten Frachtschiffe in Privatbesitz auch nur einen Cent für einen weiteren Weg, oder private Security ausgeben, es geht doch alles wie man sieht auch anders.

Opel Deutschland bezahlt übrigens keinen Cent Steuern in Deutschland, wieviele internationale Großreedereien werden wohl in Deutschland Steuern bezahlen?

Mag schon sein, dass die Piraterie auch groß organisierte Kriminalität ist, wo ist der Unterschied zur "legalen" organisierten Großkriminalität?

Im Gegensatz zur legalen OK bezahlen die ersten den Leuten wenigstens überhaupt noch was?
Denen sonstige Jobs oder Existensmöglichkeiten ja übrigens kaum mehr zur Wahl stehen?
Aber daran hat die legale organisierte Kriminalität selbstverständlich keinerlei Schuld, das ist ja auch klar.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134058) Verfasst am: 21.11.2008, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
naja - die Schiffe gehören mir nicht - die Ladung auch nicht.
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.
Die Lösegeldforderungen treffen keine Armen und sorgen für bescheidenen
wirtschaftlichen Aufschwung zumindest in der somalischen Küstenregion.
Ich wüßt jetz ehrlich nicht so genau warum wir unsere begrenzten Staatsmittel
dafür aufbringen und die Besatzungen unserer Schiffe ihr Leben riskieren sollten um
daran was zu ändern Schulterzucken

In welchen Kosten/Nutzenverhältnis stehen denn Militäreinsatz und gespartes Lösegeld?
WER bezahlt mal wieder um WESSEN Gewinne zu sichern?

Das ist doch Quatsch. Da werden Waren aus der ganznormalen Wirtschaft transportiert


? klar werden Gewinne in der "ganz normalen Wirtschaft" realisiert - das ändert doch aber nichts
an der Sache WER sie realisiert. skeptisch

Zitat:
- z.B. Öl. Meinst Du, die Saudis zahlen die das Lösegeld aus ihrer Privatbörse?
Das sind Kosten, die ganz normal in die Kalkulation eingehen - und wenn es über einen Versicherungsbeitrag geht. Dieses Lösegeld bezahlen die Kunden am Ende der Kette, nicht irgendwelche phösen Kapitalisten.


Klar! Na und? Was interessiert mich als Kunde denn ob ich wegen der Piraterie 1% mehr (wenn überhaupt) fürs Benzin bezahle,
wenn zeitgleich der Spritpreis spekulationsbedingt um 10 - 20% schwankt?
Außerdem sprach ich von Kosten-/Nutzenrechnungen. Das Geld für die Bekämpfung
der Piraterie muß ja schließlich auch irgendwo her kommen und dürfte an Aufwand
die Lösegelder bei weitem übersteigen.
Nur das DAVON dann weder die Somalies noch die Kunden der "ganz normalen Wirtschaft" was haben.


Zitat:


Zitat:
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.


Das kann im Einzelfall so ein.


laut Presseberichten ist das der Normalfall. Schulterzucken

Zitat:
Trotzdem würde ich meine Verpflegung nur ungern vor dem Lauf einer Uzi in Empfang nehmen.


und die Somalies verhungern ungern Schulterzucken

Zitat:

Ganz abgesehen für die Ungewissheit für die Angehörigen - So kann nur jemand schreiben, der ganz weit weg von dieser Situation ist. (Ich werde etwas stinkig, wenn ich soetwas lese - ich bin schon mal zur See gefahren.)


Ich bin nicht zur See gefahren - deswegen sind 20 Seeleute für mich auch nicht wichtiger als die verreckende
Bevölkerung ganzer Landstriche die einfach beginnt sich zu holen woran die "ganz normale Weltwirtschaft"
die nicht teilhaben lässt Schulterzucken

Zitat:

Ich würde übrigens keine Begleitung fahren lassen, sondern kleine Kommandos mit Exocets oder etwas vergleichbaren an Bord schicken. Ich bin in diesem Fall für eine finale Notwehr, zumal eine Schuldfrage in der Situation leicht zu beantworten ist.

fwo


Die Schuldfrage ist alles andere als leicht zu beantworten und wenn jemand ein Hab und Gut verteidigen
will, dann soll er gefälligst selbst dafür sorgen und es bezahlen.

Wenn man in dne westlichen Ländrn außerdem mal ab zu seinen Verstand benutzen wollte, täte man die
Kohle in Entwicklung solcher Gegenden und nicht in Militäreinsätze gegen die Folgen der NICHtentwicklung
investieren.
Nunmehr sind die Piraten jetz dort die Entwicklungshelfer, werden als Helden verehrt und haben allen nur
erdenklichen Rückenhalt in der Bevölkerung - absolut verständlich.
und die "internationale Staatengemeinschaft" hat auch was sie will -> offene Kriminalität als Folge von
bitterer Armut und Hunger - gegen die sie mit aller Härte militärisch vorgehen kann um "das ganze nutzlose Pack endlich ausrotten"
zu können, anstatt es mit Spenden durchfüttern zu müssen.


Zuletzt bearbeitet von AXO am 21.11.2008, 15:21, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1134061) Verfasst am: 21.11.2008, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Somalische Islamisten jagen Piraten

"weil ein muslimisches Schiff entführt wurde"

Es gibt also muslimische Schiffe??? Mit den Augen rollen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1134062) Verfasst am: 21.11.2008, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Somalische Islamisten jagen Piraten

"weil ein muslimisches Schiff entführt wurde"

Es gibt also muslimische Schiffe??? Mit den Augen rollen


Warum nicht? gibt ja auch christliche Schiffe. Darüber gibt es sogar Lieder, die arme Nosemänner auswendiglernen mussten seinerzeit:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/277984
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26452
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1134074) Verfasst am: 21.11.2008, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
......
Zitat:
Trotzdem würde ich meine Verpflegung nur ungern vor dem Lauf einer Uzi in Empfang nehmen.


und die Somalies verhungern ungern Schulterzucken

Zitat:

Ganz abgesehen für die Ungewissheit für die Angehörigen - So kann nur jemand schreiben, der ganz weit weg von dieser Situation ist. (Ich werde etwas stinkig, wenn ich soetwas lese - ich bin schon mal zur See gefahren.)


Ich bin nicht zur See gefahren - deswegen sind 20 Seeleute für mich auch nicht wichtiger als die verreckende
Bevölkerung ganzer Landstriche die einfach beginnt sich zu holen woran die "ganz normale Weltwirtschaft"
die nicht teilhaben lässt Schulterzucken

Zitat:

Ich würde übrigens keine Begleitung fahren lassen, sondern kleine Kommandos mit Exocets oder etwas vergleichbaren an Bord schicken. Ich bin in diesem Fall für eine finale Notwehr, zumal eine Schuldfrage in der Situation leicht zu beantworten ist.

fwo


Die Schuldfrage ist alles andere als leicht zu beantworten und wenn jemand ein Hab und Gut verteidigen
will, dann soll er gefälligst selbst dafür sorgen und es bezahlen.

Wenn man in dne westlichen Ländrn außerdem mal ab zu seinen Verstand benutzen wollte, täte man die
Kohle in Entwicklung solcher Gegenden und nicht in Militäreinsätze gegen die Folgen der NICHtentwicklung
investieren.
Nunmehr sind die Piraten jetz dort die Entwicklungshelfer, werden als Helden verehrt und haben allen nur
erdenklichen Rückenhalt in der Bevölkerung - absolut verständlich.
und die "internationale Staatengemeinschaft" ht auch was sie will -> offene Kriminalität als Folge von
bitterer Armut und Hunger - gegen die sie mit aller Härte militärisch vorgehen kann um "das ganze nutzlose Pack endlich auszurotten" zu können,
anstatt es mit Spenden durchfüttern zu müssen.

Der Springerartikel, auf den Du dich hier wahrscheinlich beziehst (Welt), steht in seineer Beschreibung der Lage allerdings ziemlich allein. Und wenn Du ihn genau gelesen hast, stellst Du auch fest, dass sich das Heldentum nur auf die Häfen bezieht, in denen die Piraten zu Hause sind, wo sie natürlich für einen lokalen Boom sorgen. Im Landesinneren ändert sich nichts - im Gegenteil, Hilfslieferungen sind anscheined sogar eine bevorzugte Beute. Es sind nicht die verhungernden Somalis aus dem Landesinneren, die hier in ihrer Not auf die Boote gehen, sondern ganz einfach Wegelagerer, die die Abwesenheit einer staatlichen Kontrolle nutzen: Ursache dieser Piraterie ist nicht die Armut.

Wenn Du es nicht lassen kannst, in deinem Alter noch Robin Hood zu lesen, dann solltest Du wenigstens versuchen, diese Lektüre nicht romantisierend auf die Realität zu projizieren.

fwo
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134082) Verfasst am: 21.11.2008, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ursache dieser Piraterie ist nicht die Armut.


Mit den Augen rollen deshalb gibts Piraterie auch ausgerechnet in einem der ärmsten Länder der Welt.
Selbstverständlich ist das keine wirkliche LÖSUNG für die Probleme der Region.
Mein Mitleid mit den geschröpften Schiffs- und Ladungseignern hält sich trotzdem
in derart eng gefassten Grenzen das ich nicht einsehe zu deren Schutz unsere Steuermittel einzusetzen.

Zitat:

Wenn Du es nicht lassen kannst, in deinem Alter noch Robin Hood zu lesen, dann solltest Du wenigstens versuchen, diese Lektüre nicht romantisierend auf die Realität zu projizieren.

fwo


Mit den Augen rollen Das hat nichts mit Romantisierung zu tun - es war nur eine Frage der Zeit bis die von der Welt
Vernachlässigten beginnen sich mit Gewalt zu holen was ihnen vorenthalten wird.
Die Parallele zu "Robin Hood" - besteht nur insofern als das diese Story auch nichts weiter als ein ganz
normales Prinzip verdeutlicht -> der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.
Wer meint die Ausbeutung bis weit über das Mass der Existenzgefährdung weiter Teile der Menschheit
ausdehnen zu können muß sich nicht wundern wenn Kritik daran irgendwann in Gewalt umschlägt.
Menschen lassen sich nunmal nicht endlos gefallen in großer Zahl sinnlos sterben zu sollen.
Da ist der eigene Arsch denn doch näher als die ACHTUNG vor dem auf ihre Kosten erworbenen
Besitz
und den Regeln welche diesen Erwerb sichern und manifestieren sollen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26452
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1134085) Verfasst am: 21.11.2008, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ursache dieser Piraterie ist nicht die Armut.


Mit den Augen rollen deshalb gibts Piraterie auch ausgerechnet in einem der ärmsten Länder der Welt.
Selbstverständlich ist das keine wirkliche LÖSUNG für die Probleme der Region.
Mein Mitleid mit den geschröpften Schiffs- und Ladungseignern hält sich trotzdem
in derart eng gefassten Grenzen das ich nicht einsehe zu deren Schutz unsere Steuermittel einzusetzen.

.....

Das Land war genauso arm wie jetzt, als zwischendurch die Islamisten die Herrschaft an sich gerissen hatten und während dieser Zeit gab es praktisch keine Piraterie in dieser Gegend. Gerade bei Somalia lässt sich zeigen, dass die zweifellos vorhandene Armut weder der Auslöser der Piraterie ist, noch außerhalb der Piratennester von der Piraterie profitiert. Als Parameter, mit denen Du das Auftreten der Piraterie erklären kannst, reichen Schiffahrtsdichte und Herrschaftsferne.

Und nocheinmal: Die Schiffs- und Ladungseigner spüren von den Lösegeldern nichts - höchstens, wenn es sich um Hilfssendungen handelt. Dass diese Sicht unpassend ist, kannst Du auch daran sehen, dass sogar lokale Fischer aufgeracht werden.

fwo
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134092) Verfasst am: 21.11.2008, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Das Land war genauso arm wie jetzt, als zwischendurch die Islamisten die Herrschaft an sich gerissen hatten und während dieser Zeit gab es praktisch keine Piraterie in dieser Gegend. Gerade bei Somalia lässt sich zeigen, dass die zweifellos vorhandene Armut weder der Auslöser der Piraterie ist, noch außerhalb der Piratennester von der Piraterie profitiert. Als Parameter, mit denen Du das Auftreten der Piraterie erklären kannst, reichen Schiffahrtsdichte und Herrschaftsferne.


Schifffahrtsdichte und Herrschaftsferne sind notwendige Bedingungen aber Du wirst sichern nicht bestreiten,
das diese keinerlei Rolle spielen würden wenn die Menschen in der betreffenden Gegend ihr akzeptables
Auskommen auf andere Weise hätten.
Was früher mal NICHT gewesen ist spielt im Grunde ebensowenig eine Rolle wie die NOCH regional
sehr begrenzten wirtschaftlichen Auswirkungen in der Gegend.
Die "Massen"piraterie ist noch nicht sonderlich alt und ihr relativer Erfolg ist durchaus geeignet Schule zu
machen und zum Flächenbrand zu werden. Ich mag nicht behaupten das ich dies befürworte, aber
nach Jahrzehnten der globalen Umverteilung von unten nach oben war es absehbar das irgendwann jemand
beginnt den Spieß umzudrehen.
Durchaus möglich das in 5 - 15 Jahren keiner der Handelswege unserer liebgewordenen Globalisierung
mehr sicher ist und auch wenn man dies bedauern mag - > wir haben die Misere selbst fabriziert und
brauchen uns nicht einbilden das alle das ewig dulden.

Zitat:

Und nocheinmal: Die Schiffs- und Ladungseigner spüren von den Lösegeldern nichts - höchstens, wenn es sich um Hilfssendungen handelt. Dass diese Sicht unpassend ist, kannst Du auch daran sehen, dass sogar lokale Fischer aufgeracht werden.

fwo


Natürlich spüren die Schiffs- und Ladungseigner davon nichts - das habe ich doch gar nicht bestritten.
Trotzdem werden die Kosten auf Leute umgelegt denen es erheblich besser geht als denen dort.
Wenn die das DULDEN - isses doch ihre Schuld - schließlich sind die von der Umverteilung von unten nach
oben ebenso betroffen und auch die Kompensation von Piratenüberfällen durch erhöhte Preise ist nur ein
Ausdruck davon.
Für DIE DORT - sind WIR HIER -> ALLE reich. Das wird angesichts des allgemeinen Konsens der Selbstbemitleidung gern übersehen und könne uns eines Tages erheblich krasser auf die Füße fallen
als durch n bißchen Lösegeldverlust der im Vergleich zum Gesamtwarenumsatz - verschwindend ist.
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Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1134093) Verfasst am: 21.11.2008, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Es sind nicht die verhungernden Somalis aus dem Landesinneren, die hier in ihrer Not auf die Boote gehen, sondern ganz einfach Wegelagerer, die die Abwesenheit einer staatlichen Kontrolle nutzen: Ursache dieser Piraterie ist nicht die Armut.


Das ist schon klar, dass hier nicht Robin Hoods am Werk sind, die ihre Beute brüderlich mit den im Landesinneren hungernden Somalis teilen.
Aber Wegelagerer wird man, weil man aus Überfluß an allem nicht weiß, was man sonst tun soll?

Wie fischreich sind denn die Gewässer vor Somalia noch, wie erfolgreich kann man da überhaupt noch fischen?
Musst du ja dann genau sagen können, wenn du so sicher sagen kannst, dass das mit Armut nicht das geringste zu tun hat.

Zitat:
Als Parameter, mit denen Du das Auftreten der Piraterie erklären kannst, reichen Schiffahrtsdichte und Herrschaftsferne.

Beides hat dann womit genau zu tun?

Und fördert die seit Jahrzehnten permanent zunehmende Frachterdichte auf dem kürzesten/billigsten Weg, die einheimische Fischerei, wie die Herrschaftsferne aus Kriegsgründen selbstverständlich auch den allgemeinen Wohlstand in Afrika/Somalia fördert?

Zitat:
Das Land war genauso arm wie jetzt, als zwischendurch die Islamisten die Herrschaft an sich gerissen hatten und während dieser Zeit gab es praktisch keine Piraterie in dieser Gegend


Da hat mir ein griechischer Frachterkapitän aber was ganz anderes erzählt, schon vor vielen Jahren.
Genau da und in bestimmten asiatischen Gewässern ist das seit ca. 20 Jahren durchaus ein Dauerproblem.

So spektakulär wie jetzt nachdem ein 300m Frachter gekapert wurde und Luxustouris war es halt nicht bisher, hat niemand interessiert, inklusive der Reedereien, die das wie du sagst einkalkuliert hatten.

Kaum aber ergibt sich die Chance, in für sowas überaus günstigen Zeiten, sollen staatliche Kriegsmarinen kostenlos für die Eigner ran - mei, wenn man das Lösegeld sparen kann, ist ja auch nicht verkehrt.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1134121) Verfasst am: 21.11.2008, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Somalische Islamisten jagen Piraten

"weil ein muslimisches Schiff entführt wurde"

Es gibt also muslimische Schiffe??? Mit den Augen rollen
besteht nichts sowieso die Mehrzahl der weltweiten Schiffsbesatzungen aus indonesischen Muslimen?(schien ja bis jetzt nicht sonderlich gestört zu haben)
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1134128) Verfasst am: 21.11.2008, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
......
Da hat mir ein griechischer Frachterkapitän aber was ganz anderes erzählt, schon vor vielen Jahren.
Genau da und in bestimmten asiatischen Gewässern ist das seit ca. 20 Jahren durchaus ein Dauerproblem......

Das ist ja sehr interressant, was Dein Fischer vor vielen Jahren erzählt hat, ich schrieb von dem UIC-Intermezzo 2006.

Ansonsten ist der Einfluss internationaler Schifffahrtslinien auf die Fischerei vernachlässigbar, Fischerei wird zerstört durch lokale Wasserverscmutzung und industriell betriebene Überfischung (ich such jetzt keinen Beleg, vielleicht hilft es, wenn ich sage, dass meine Seefahrtserfahrungen auf einem Fischereiforschngsschiff stattfanden.)

Allerdings ist Piraterie schon lange en Problem, wurde nur bisher von allen Beteiligten gerne verschwiegen, Journalisten hatten sogar Schwierigkeiten, überhaupt an Material / Zeugenaussagen zu kommen. Die Reedereien halten sich z.T. bedeckt, um die Versicherungsprämien nicht in die Höhe zu treiben.

Was die Ursachen angeht, weder die indonesischen Inseln noch Nigeria, die beiden anderen Schwerpunkte für Piraterie sind vergleichbare Armutsschwerpunkte.

Zur politischen Lage Somalias empfehle ich z.B.:
http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?asset_id=3633
(Stiftung Wissenschaft und Politik)
Auch einen Überblick gibt es (rate mal wo)
http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie_in_Somalia

und tschüss.

fwo
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Beitrag(#1134141) Verfasst am: 21.11.2008, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Auch einen Überblick gibt es (rate mal wo)
http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie_in_Somalia

und tschüss.

fwo


selbst gelesen hast Du da aber nicht - oder?

wikipedia über die Ursachen der Piraterie hat folgendes geschrieben:
Seit dem Sturz der Regierung 1991 wurden die Hoheitsgewässer Somalias kaum mehr überwacht. Seither betreiben ausländische Schiffe in größerem Umfang illegalen Fischfang vor Somalia und überfischen die Gewässer, was die Lebensgrundlagen der somalischen Fischer beeinträchtigt. Die Piraten sind zum Teil frühere Fischer, die ihr Tun damit rechtfertigen, dass die ausländischen Schiffe durch den Fischfang in den Hoheitsgewässern Somalias ihren Lebensunterhalt gefährden. Diese Piraten wollten also zunächst die Fanggründe vor Eindringlingen schützen, manche gingen allerdings dazu über, auch Frachtschiffe und Passagierschiffe zu überfallen. Der kenianische Experte Andrew Mwangura, dessen Seafarers Assistance-Programme in 90 Prozent aller Kaperungen zwischen somalischen Piraten und Reedern vermittelt, nennt illegales Fischen als Wurzel der Piraterie.


WER hat denn da ZUERST geräubert - ohne sich um die Lebensgrundlagen der dortigen Menschen zu kümmern?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1134154) Verfasst am: 21.11.2008, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
..

selbst gelesen hast Du da aber nicht - oder?....

Doch. Du zitierst hier allerdings nur den Anfang des Übels. Heute hängen da die Warlords mit drin. Wir haben übrigens ähnliche Probleme einer Überfischung durch Industriestaaten (nach meiner Erinnerung sind da - wie auch vor Somalia - Europäer aber weiger beteiligt) vor Westafrika, die nicht in Piraterie münden, weil da noch Staatsgebilde existieren.

Aber schön, dass Du da reinguckst. Lies es auch zu Ende.

fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1134165) Verfasst am: 21.11.2008, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Nunmehr sind die Piraten jetz dort die Entwicklungshelfer, werden als Helden verehrt und haben allen nur
erdenklichen Rückenhalt in der Bevölkerung - absolut verständlich.

das jemand piraterie gutheisst, finde ich krass.

ich betrachte die eher als terroristen bzw. bestenfalls einfach als verbrecher.

es handelt sich um internationale seewege, und da hat niemand - egal wie schlecht die wirtschaftliche situation in seinem heimatland sein mag - sich einfach gewaltsam anderer leute schiffe anzueignen.

und selbst wenn diese verbrecher ihren geiseln gutes essen geben: sie wurden immerhin ihrer freiheit beraubt. erpresserische geiselnahme halt. eines der uebelsten verbrechen, das es gibt, und ich sehe nicht ein, was daran besser sein soll, nur weil es nicht in deutschland stattfindet, sondern irgendwo anders auf dieser welt.

wie kann man sowas gut heissen?

ich fasse es nicht, wie man sowas machen kann!
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1134191) Verfasst am: 21.11.2008, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Auch einen Überblick gibt es (rate mal wo)
http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie_in_Somalia

und tschüss.

fwo


selbst gelesen hast Du da aber nicht - oder?

wikipedia über die Ursachen der Piraterie hat folgendes geschrieben:
Seit dem Sturz der Regierung 1991 wurden die Hoheitsgewässer Somalias kaum mehr überwacht. Seither betreiben ausländische Schiffe in größerem Umfang illegalen Fischfang vor Somalia und überfischen die Gewässer, was die Lebensgrundlagen der somalischen Fischer beeinträchtigt. Die Piraten sind zum Teil frühere Fischer, die ihr Tun damit rechtfertigen, dass die ausländischen Schiffe durch den Fischfang in den Hoheitsgewässern Somalias ihren Lebensunterhalt gefährden. Diese Piraten wollten also zunächst die Fanggründe vor Eindringlingen schützen, manche gingen allerdings dazu über, auch Frachtschiffe und Passagierschiffe zu überfallen. Der kenianische Experte Andrew Mwangura, dessen Seafarers Assistance-Programme in 90 Prozent aller Kaperungen zwischen somalischen Piraten und Reedern vermittelt, nennt illegales Fischen als Wurzel der Piraterie.


WER hat denn da ZUERST geräubert - ohne sich um die Lebensgrundlagen der dortigen Menschen zu kümmern?


Dann hätten die Piraten doch die Fischereischiffe überfallen können
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1134203) Verfasst am: 21.11.2008, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
......
Da hat mir ein griechischer Frachterkapitän aber was ganz anderes erzählt, schon vor vielen Jahren.
Genau da und in bestimmten asiatischen Gewässern ist das seit ca. 20 Jahren durchaus ein Dauerproblem......

Das ist ja sehr interressant, was Dein Fischer vor vielen Jahren erzählt hat, ich schrieb von dem UIC-Intermezzo 2006.


Fischer kenn ich eigentlich nur bretonische, die fuhren nicht für OPI, und mussten, auch schon länger her, bereits weit in die irische See, um in größerem Umfang überhaupt noch was zu erwischen, wird mittlerweile ziemlich ganz vorbei sein mit der professionellen Fischerei,
bei Nordsee gibt es mittlerweile fast nur noch Biofisch - also Zuchtfisch
Der Kapitän fährt aber eigentlich immer noch.

Aber es ist ja auch sehr wesentlich, wenn es kurz mal weniger wird zwischendurch mit der Praterie in bestimmten Gebieten


Zitat:
Ansonsten ist der Einfluss internationaler Schifffahrtslinien auf die Fischerei vernachlässigbar, Fischerei wird zerstört durch lokale Wasserverscmutzung und industriell betriebene Überfischung (ich such jetzt keinen Beleg, vielleicht hilft es, wenn ich sage, dass meine Seefahrtserfahrungen auf einem Fischereiforschngsschiff stattfanden.)

Rein lokale Wasserverschutzung selbstverstandlich, an der die Schifffahrt keinerlei Anteil hat, und Überfischung natürlich nur durch die einheimischen Anlieger, durch wen auch sonst.

Zitat:
Was die Ursachen angeht, weder die indonesischen Inseln noch Nigeria, die beiden anderen Schwerpunkte für Piraterie sind vergleichbare Armutsschwerpunkte.


Na, dann wird es wie ich schon sagte wohl ein Überflußphänomen vor den Küsten rundum ruhiger prosperierender Länder sein.
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Drusenkopf
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1134210) Verfasst am: 21.11.2008, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
naja - die Schiffe gehören mir nicht - die Ladung auch nicht.
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.
Die Lösegeldforderungen treffen keine Armen und sorgen für bescheidenen
wirtschaftlichen Aufschwung zumindest in der somalischen Küstenregion.
Ich wüßt jetz ehrlich nicht so genau warum wir unsere begrenzten Staatsmittel
dafür aufbringen und die Besatzungen unserer Schiffe ihr Leben riskieren sollten um
daran was zu ändern Schulterzucken

In welchen Kosten/Nutzenverhältnis stehen denn Militäreinsatz und gespartes Lösegeld?
WER bezahlt mal wieder um WESSEN Gewinne zu sichern?


Also wie Robin Hood kommen mir diese Banditen nicht vor.
Ich wage zu bezweifeln, daß sie mit ihren Aktionen die Armut bekämpfen wollen.
_________________
"Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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AXO
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134213) Verfasst am: 21.11.2008, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Nunmehr sind die Piraten jetz dort die Entwicklungshelfer, werden als Helden verehrt und haben allen nur
erdenklichen Rückenhalt in der Bevölkerung - absolut verständlich.

das jemand piraterie gutheisst, finde ich krass.

ich betrachte die eher als terroristen bzw. bestenfalls einfach als verbrecher.

es handelt sich um internationale seewege, und da hat niemand - egal wie schlecht die wirtschaftliche situation in seinem heimatland sein mag - sich einfach gewaltsam anderer leute schiffe anzueignen.

und selbst wenn diese verbrecher ihren geiseln gutes essen geben: sie wurden immerhin ihrer freiheit beraubt. erpresserische geiselnahme halt. eines der uebelsten verbrechen, das es gibt, und ich sehe nicht ein, was daran besser sein soll, nur weil es nicht in deutschland stattfindet, sondern irgendwo anders auf dieser welt.

wie kann man sowas gut heissen?

ich fasse es nicht, wie man sowas machen kann!



Ich fasse nicht wie man der deutschen Sprache derart wenig mächtig sein kann
um VERSTEHEN -> mit GUT HEIßEN zu übersetzen Mit den Augen rollen
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134218) Verfasst am: 21.11.2008, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Auch einen Überblick gibt es (rate mal wo)
http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie_in_Somalia

und tschüss.

fwo


selbst gelesen hast Du da aber nicht - oder?

wikipedia über die Ursachen der Piraterie hat folgendes geschrieben:
Seit dem Sturz der Regierung 1991 wurden die Hoheitsgewässer Somalias kaum mehr überwacht. Seither betreiben ausländische Schiffe in größerem Umfang illegalen Fischfang vor Somalia und überfischen die Gewässer, was die Lebensgrundlagen der somalischen Fischer beeinträchtigt. Die Piraten sind zum Teil frühere Fischer, die ihr Tun damit rechtfertigen, dass die ausländischen Schiffe durch den Fischfang in den Hoheitsgewässern Somalias ihren Lebensunterhalt gefährden. Diese Piraten wollten also zunächst die Fanggründe vor Eindringlingen schützen, manche gingen allerdings dazu über, auch Frachtschiffe und Passagierschiffe zu überfallen. Der kenianische Experte Andrew Mwangura, dessen Seafarers Assistance-Programme in 90 Prozent aller Kaperungen zwischen somalischen Piraten und Reedern vermittelt, nennt illegales Fischen als Wurzel der Piraterie.


WER hat denn da ZUERST geräubert - ohne sich um die Lebensgrundlagen der dortigen Menschen zu kümmern?


Dann hätten die Piraten doch die Fischereischiffe überfallen können



Wenn man sich einmal entschließt Schiffe zu überfallen -> was nimmst Du dann?
Man kann auch nicht jeden Tage Schiffe überfallen - so wie man vorher fischen gefahren ist
und Fisch hält sich nicht lange - da ist doch Bargeld erheblich attraktiver - ne?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1134225) Verfasst am: 21.11.2008, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Drusenkopf hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
naja - die Schiffe gehören mir nicht - die Ladung auch nicht.
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.
Die Lösegeldforderungen treffen keine Armen und sorgen für bescheidenen
wirtschaftlichen Aufschwung zumindest in der somalischen Küstenregion.
Ich wüßt jetz ehrlich nicht so genau warum wir unsere begrenzten Staatsmittel
dafür aufbringen und die Besatzungen unserer Schiffe ihr Leben riskieren sollten um
daran was zu ändern Schulterzucken

In welchen Kosten/Nutzenverhältnis stehen denn Militäreinsatz und gespartes Lösegeld?
WER bezahlt mal wieder um WESSEN Gewinne zu sichern?


Also wie Robin Hood kommen mir diese Banditen nicht vor.
Ich wage zu bezweifeln, daß sie mit ihren Aktionen die Armut bekämpfen wollen.


Lachen wären sie weniger kriminell wenn es ihr Anspruch wäre Robin Hood zu spielen?
Zumindest geben sie ja ihr Geld zum Teil auch wieder vor Ort aus - was nunmal der Beginn
von -> Wirtschaft ist - welche bekanntermaßen Armut lindert.
Klar wärs vernünftiger das Zahlungsmittel dafür nicht klauen zu müssen - aber welche Alternative gäbs denn?
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r'zr
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
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Beitrag(#1134235) Verfasst am: 21.11.2008, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

bei den franzosen läuft das ganze anders...zumindest wenns um ne yacht geht.
http://www.welt.de/vermischtes/article1908677/Piraten_kommen_in_Frankreich_vor_Gericht.html
obs was damit zu tun hat ? ach, hättenwa damals nur nich deutsch-südwest aufgeben müssen.... Mit den Augen rollen
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1134248) Verfasst am: 21.11.2008, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
.....
Zitat:
Ansonsten ist der Einfluss internationaler Schifffahrtslinien auf die Fischerei vernachlässigbar, Fischerei wird zerstört durch lokale Wasserverscmutzung und industriell betriebene Überfischung (ich such jetzt keinen Beleg, vielleicht hilft es, wenn ich sage, dass meine Seefahrtserfahrungen auf einem Fischereiforschngsschiff stattfanden.)

Rein lokale Wasserverschutzung selbstverstandlich, an der die Schifffahrt keinerlei Anteil hat, und Überfischung natürlich nur durch die einheimischen Anlieger, durch wen auch sonst.
.....

Wenn ich im Zusammenhang mit Küsten vor Entwicklungsländern etwas von industriell betriebener Überfischung sage, dann rede ich eben nicht von der lokalen Fischerei. Da fass ich durchaus auch an die eigene Nase.

Lies da nichts rein, was da nicht drinsteht.

Und da, wo tatsächlich die Verschmutzung am Rückgang der Fische ursächlich ist, ist es auch häufig unsere Industrie, die in diese Länder ausweicht, um uns billiger zu beliefern, weil ihnen dort keine entsprechenden Auflagen erteilt werden. In diesem Fall muss ich allerdings zusätzlich zur Industrie der Käufer an die Nase fassen, der auf den billigen Preisen besteht und - und das in meinen Augen zu allererst - die Regierung des jeweiligen Landes, die keine Auflagen erteilt.

Wegen der Verschmutzung der Meere : Es gibt eine Absschätzung der GESAMP (Group of Experts on the Scientific Aspects of Marine Environmental Protection), dass der Anteil der Schiffahrt an der Gesamtverschmutzung der Meere ca 12% beträgt. Und vor diesem Hintergrung gibt es auch schon jahrelange Bemühungen, eine kostenlose Ölentsorgung in den Häfen zum weltweiten Standard zu erheben, wie er in Europa bereits glücklich durchgesetzt ist.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Drusenkopf
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1134252) Verfasst am: 21.11.2008, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Drusenkopf hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
naja - die Schiffe gehören mir nicht - die Ladung auch nicht.
Die Besatzungen werden zuvorkommend behandelt und verpflegt.
Die Lösegeldforderungen treffen keine Armen und sorgen für bescheidenen
wirtschaftlichen Aufschwung zumindest in der somalischen Küstenregion.
Ich wüßt jetz ehrlich nicht so genau warum wir unsere begrenzten Staatsmittel
dafür aufbringen und die Besatzungen unserer Schiffe ihr Leben riskieren sollten um
daran was zu ändern Schulterzucken

In welchen Kosten/Nutzenverhältnis stehen denn Militäreinsatz und gespartes Lösegeld?
WER bezahlt mal wieder um WESSEN Gewinne zu sichern?


Also wie Robin Hood kommen mir diese Banditen nicht vor.
Ich wage zu bezweifeln, daß sie mit ihren Aktionen die Armut bekämpfen wollen.


Lachen wären sie weniger kriminell wenn es ihr Anspruch wäre Robin Hood zu spielen?
Zumindest geben sie ja ihr Geld zum Teil auch wieder vor Ort aus - was nunmal der Beginn
von -> Wirtschaft ist - welche bekanntermaßen Armut lindert.
Klar wärs vernünftiger das Zahlungsmittel dafür nicht klauen zu müssen - aber welche Alternative gäbs denn?


Wenn ihre Grundsätze die eines Robin Hood wären, dann würde ich sie womöglich überhaupt nicht als kriminell bezeichnen. Aber ich sehe ich hier nur skrupellose Verbrecher ohne moralische oder ethische Grundlagen. Davon abgesehen, frage ich mich, wer hier die wirklichen Drahtzieher sind.
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Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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