Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
|
(#1135104) Verfasst am: 23.11.2008, 00:08 Titel: Geschichte der Religion in den USA |
|
|
Wann und wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass die von Aufklärern (die den Christentum ablehnend gegenüberstanden) gegründeten USA zu einer Hochburg von Fundamentalisten wurde?
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1135106) Verfasst am: 23.11.2008, 00:13 Titel: Re: Geschichte der Religion in den USA |
|
|
Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | Wann und wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass die von Aufklärern (die den Christentum ablehnend gegenüberstanden) gegründeten USA zu einer Hochburg von Fundamentalisten wurde? |
Nordamerika war von Anfang an, schon lange vor der Gruendung der USA, eine Art Fluchtburg fuer alle moeglichen religioes Verfogten. Da haben sich viele religioese Fundamentalismen ueber die Jahrhunderte massiv angereichrt. Das ging schon mit den "Pilgrim Fathers" los...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
yxyxyx dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 04.01.2008 Beiträge: 1552
|
(#1135124) Verfasst am: 23.11.2008, 00:32 Titel: ganz einfach |
|
|
weil die USA nicht mit einer theokrat. Vergangenheit vorbelastet sind.
Nirgendwo ist die Trennung von Religion und Staat strenger als dort. Sogar JFK musste noch 1960 eidesstatlich erklären, dass, sollte er als 1. Katholik Präsi werden, kein Rome Rule einführen wird!!
Die USA haben damit kein Problem, dass religiöse Vorstellungen Rechtsquellen sein können, aber keine Rechtsnormen darstellen dürfen. GWB kann ruhig gegen die Abtreibung wettern, aus religiösen Gründe verbieten darf er sie nicht.
Dass jetz ein paar die glauben intelligent zu sein, so etwas wie ein Gleichsetzung vom US System mit z.B. dem des Irans zumindest suggestiv betreiben ist eher mangelnder Denkleistung und damit einhergehend mangelndem Differenzierungsvermögens geschuldet!
|
|
Nach oben |
|
 |
Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
|
(#1135175) Verfasst am: 23.11.2008, 01:32 Titel: |
|
|
yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Dass jetz ein paar die glauben intelligent zu sein, so etwas wie ein Gleichsetzung vom US System mit z.B. dem des Irans zumindest suggestiv betreiben ist eher mangelnder Denkleistung und damit einhergehend mangelndem Differenzierungsvermögens geschuldet! |
So einfach ist das nun auch wieder nicht. Die christlichen Fundamentalisten sind keinen Deut besser als die Islamisten! Sie haben nur das Pech, auf den Bibel Belt beschränkt zu sein! Würden sie die gesamten USA so dominieren wie den Bible Belt, dann wären sie deutlich gefährlicher als die Islamisten im Iran, da die USA größer sind und sie dann über eine Menge modernster Technologie, einschließlich eines ungeheuren Atomwaffenarsenal, verfügten. Außerdem wird bis zum Sturz der Iranischen Islamisten durch das Volk eh nicht mehr lange dauern.
Und was die Verfassung angeht: Papier ist geduldig...
|
|
Nach oben |
|
 |
neinguar Blue Note
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 3088
|
(#1135265) Verfasst am: 23.11.2008, 04:31 Titel: |
|
|
Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | Wann und wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass die von Aufklärern (die den Christentum ablehnend gegenüberstanden) gegründeten USA zu einer Hochburg von Fundamentalisten wurde? |
Das von mir fett gesetzte würde ich mal in Frage stellen.
Ich war eher davon ausgegangen, dass die USA von Anfang an sehr christlich geprägt waren. Bei den frühen Einwanderergruppen denke ich an Puritaner wie die schon erwähnten Pilgrim Fathers, oder an die Quäker (mit ganz anderen, viel liberaleren Vorstellungen).
In meiner Vorstellung stand die auf die Puritaner zurückgehende Vorstellung von der "City upon a hill" schon bei der Gründung der USA Pate. Heute ist sie jedenfalls fester Bestandteil des Gründungsmythos.
Wie die Weltanschauung der führenden Politiker der ersten Generation wie Jefferson, Franklin, Washington etc. und deren Religiosität bzw. Haltung zum Christentum war, weiß ich nicht.
Vielleicht haben wir ja Experten hier, die genauer Bescheid wissen, wie weit grundsätzliche Religionskritik (oder gar Atheismus) damals verbreitet war.
Die Unabhängigkeitserklärung beruft sich jedenfalls auf Gott:
Zitat: | When in the Course of human events, it becomes necessary for one people to dissolve the political bands which have connected them with another, and to assume among the powers of the earth, the separate and equal station to which the Laws of Nature and of Nature's God entitle them, a decent respect to the opinions of mankind requires that they should declare the causes which impel them to the separation.
We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness. (...) |
_________________ Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -
Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
|
|
Nach oben |
|
 |
neinguar Blue Note
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 3088
|
(#1135273) Verfasst am: 23.11.2008, 04:46 Titel: Re: ganz einfach |
|
|
yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Sogar JFK musste noch 1960 eidesstatlich erklären, dass, sollte er als 1. Katholik Präsi werden, kein Rome Rule einführen wird!!
|
Eidesstattlich erklären? Er hielt im Wahlkampf eine Rede.
Das Motiv für die Bedenken gegen Kennedy war aber weniger ein laizistisches, sondern eher ein tiefverwurzeltes Misstrauen der protestantischen Mehrheitsgesellschaft gegen Katholiken und eine damit verbundene Angst vor Fremdbestimmung ("Rome Rule" eben, nicht "Christian Rule" oder sowas).
Der erste katholische Presidentschaftskandidat (der einzige vor Kennedy), Al Smith, ging 1928 in einer antikatholischen Kampagne von Protestanten unter:
Zitat: | According to an essay by the U.S. State Department:
"Anti-Catholic prejudice, the fear that a Catholic president would 'take orders' from the Pope, insured Smith's defeat. Methodist Bishop Adna Leonard declared: 'No Governor can kiss the papal ring and get within gunshot of the White House.' Even liberal Protestants were concerned. The Christian Century declared it could not 'look with unconcern upon the seating of a representative of an alien culture, of a medieval, Latin mentality, of an undemocratic hierarchy and of a foreign potentate in the great office of the President of the United States'." |
s. http://www.religioustolerance.org/rcc_poli1.htm
Hat es einem protestantischen Kandidaten jemals geschadet, die religiöse Karte zu spielen? Ich weiß es nicht, vermute aber: eher nicht.
_________________ Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -
Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
Zuletzt bearbeitet von neinguar am 23.11.2008, 05:25, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#1135275) Verfasst am: 23.11.2008, 05:04 Titel: Re: Geschichte der Religion in den USA |
|
|
Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | Wann und wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass die von Aufklärern (die den Christentum ablehnend gegenüberstanden) gegründeten USA zu einer Hochburg von Fundamentalisten wurde? |
Wie das BB schon geschrieben hat. Die U.S.A. sind ein Konsensmodell.
Allerdings müßte man hinzufügen, daß im 19. Jahrhundert sehr viele Piätisten aus Deutschland noch hinzukamen, vielleicht gab dies den Ausschlag ?
|
|
Nach oben |
|
 |
yxyxyx dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 04.01.2008 Beiträge: 1552
|
(#1135278) Verfasst am: 23.11.2008, 05:45 Titel: |
|
|
Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Dass jetz ein paar die glauben intelligent zu sein, so etwas wie ein Gleichsetzung vom US System mit z.B. dem des Irans zumindest suggestiv betreiben ist eher mangelnder Denkleistung und damit einhergehend mangelndem Differenzierungsvermögens geschuldet! |
So einfach ist das nun auch wieder nicht. Die christlichen Fundamentalisten sind keinen Deut besser als die Islamisten! Sie haben nur das Pech, auf den Bibel Belt beschränkt zu sein! Würden sie die gesamten USA so dominieren wie den Bible Belt, dann wären sie deutlich gefährlicher als die Islamisten im Iran, da die USA größer sind und sie dann über eine Menge modernster Technologie, einschließlich eines ungeheuren Atomwaffenarsenal, verfügten. Außerdem wird bis zum Sturz der Iranischen Islamisten durch das Volk eh nicht mehr lange dauern.
Und was die Verfassung angeht: Papier ist geduldig... |
Glaub's und werd seelig wenn's Deinem Heil hilft! Auch im Bible Belt gelten die gleichen Gesetze wie überall in den USA auch.
Betreff: JFK: Soviel ich weiß musste er deswegen zum Richter (vielelicht tat er es auch, um den Protestanten den Wind asu den Segeln zu nehmen)
|
|
Nach oben |
|
 |
|