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Permante Revolution und Neoliberalsmus
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1148399) Verfasst am: 08.12.2008, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
@Argaith

Tja, und das Freikorps Lichtschlag hatte ebenso wie vorher Noske die Parole ausgegeben, dass jeder, der mit der Waffe in der Hand angetroffen wird, zu erschießen ist, was auch die Verwundeten betraf, wie der gleiche Wikipedia-Eintrag zum besten gibt. Ebenso, dass 1920 im Ruhrgebiet den 382 Toten auf seiten der Reichswehr und der Freikorps etwa 2000 tote Arbeiter gegenüberstehen, von denen etliche bei Massenerschießungen exekutiert wurden. Ebenso, daß beim Vorgehen gegen die Rote Ruhrarmee Truppenteile zum Einsatz kamen, die vorher den Kapp-Putsch unterstützten.

Es kann ja gar nicht geleugnet werden, dass linke Kräfte um KPD und USPD (bei der Schaffung der Roten Ruhrarmee werden übrigens auch Mitglieder der SPD erwähnt) in dieser Situation die Diktatur des Proletariats anstrebten, wie es bei vielen Aufständen in anderen europäischen Ländern in der Nachkriegszeit ebenfalls der Fall war. Ebensowenig zu leugnen ist, dass es Monarchisten und Kapp-Anhänger gab, die dieses Pflänzchen Weimarer Demokratie lieber eher als später breitgetreten hätten. "Hakenkreuz am Stahlhelm, schwarz-weiß-rotes Band, die Brigade Ehrhardt werden wir genannt ..."
Und 1921 starb von der Hand der in "Organisation Consul" umgewandelten Marinebrigade der "Erfüllungspolitiker" Matthias Erzberger, und 1922 der maßgebliche Wirtschaftspolitiker der Kriegsjahre und Außenminister Walter Rathenau; die Organisation "Consul" reimte frischfrommfröhlich: "Knallt ab den Walter Rathenau, die gottverdammte Judensau". Und wir sind schon weitab von allen "Kommunisten", sondern bei großbürgerlichen tragenden Kreisen der neuen Weimarer Demokratie, die hier zur Zielscheibe wurden.




Das fasst aus meiner Sicht treffend die Schwächen der Weimarer Republik zusammen. Die Organisation Consul war offenbar eine richtig gruselige, klassische Verschwörung unter Monarchisten und hohen Militärs, wie man sie in einem Akte-X Film verbraten könnte. Anhand der Prozesse gegen die Attentäter, deren Opfer du angesprochen hast, kann man schon deutlich sehen, wie weit das gereicht haben muss, zumal das Gericht mW es nicht in Zweifel gezogen hat, dass die Attentäter "ehrliche deutsche Patrioten" wären, o.ä. Es ist unzweifelhaft, dass in diesen Sozietäten, die zusammen mit der Reichswehr zunehmend einen Staat im Staate bildeten, die primäre Ursache für die Machtergreifung der NSdAP 1933 zu suchen ist.
Trotzdem ist gleichermaßen unzweifelhaft, dass der Vorgang der Verfassungsbildung weitgehend sauber war und das die Weimarer Koalition von der (sehr breiten) Mitte der Gesellschaft getragen wurde, die nunmal nicht nur durch die mächtige Rechte in ihrer Souveränität bedroht wurde, sondern eben auch durch kommunistische, d.h. linksextreme, Putschversuche und Aufstände.

Zitat:
Mit meinen Bemerkungen wollte ich übrigens zum Ausdruck bringen, dass wir uns bisher eben gerade nicht "belöffelt" hatten; an mir soll es nicht liegen, wenn es so bliebe.


Das wird es sicherlich, ich sehe nicht, wie es passieren könnte, dass ich mit dir irgend einen Hickhack anfange.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1148441) Verfasst am: 08.12.2008, 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:

Weißt du was Agnost, du haßt ganz einfach Menschen mit Idealen, das ist der ganze "Witz"! Du besitzt sie nicht, diesen Mangel spürst du und das macht dich wütend dann auf Jene, die Ideale besitzen. Was aber besitzt denn du? Dich durchdringt wie ein Krebsgeschwür der Nihilismus - der Negativismus - der Agnostizismus. So was macht gallig. Menschen mit Idealen hingegen sind optimistisch, bejahend gegenüber dem Leben, erfüllt, sowie gefestigt. (ein Art inneres Licht/Feuer erhellt sie, trägt sie "hinauf" = Seelenadel)



Zutreffende Analyse. Stimme zu.


Wenigstens bekennen ein par der Forenideologen freiwillig.


Was ich immer sage: Pseudomaterialistisches idealistisches Geschwurbel.

Der idealistische Avantgardist als Seelen-Adel, tönt extrem nach christlichem Pfadfinder.

In der Schweiz tragen die Pfadfinder allermeist braune Hemden.

Jeder Pfaffe würde das goss gefettete unterschreiben.

Was der einen Fegefeuer ist der anderen Gulag.

Und der Nep-Mann unterschreibt es auch noch.

Agnost
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1148442) Verfasst am: 08.12.2008, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist so krass, dass ich versucht bin, an einen bewussten, kollektiven Glaubwürdigkeits-Suizid der beiden zu denken.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1148445) Verfasst am: 08.12.2008, 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Das ist so krass, dass ich versucht bin, an einen bewussten, kollektiven Glaubwürdigkeits-Suizid der beiden zu denken.


Ich denk in dem Fall an den letzten überlieferten Brief von Bucharin an Stalin.

Agnost
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1148530) Verfasst am: 08.12.2008, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nach der Niederlage im ersten Weltkrieg und nach der Novemberrevolution hatte sich das internationale Kräfteverhältnis wesentlich zuungunstendes deutschen Imperialismus verändert. Die Ententeimperialisten hatten den deutschen Rivalen mit dem Friedensdiktat von Versailles viele Rohstoffquellen und sonstige Bezugsquellen genommen.
Innenpolitisch war es so, dass die Vertreter derMonopole mit Hilfe der rechten sozialdemokratischen Führer die ökonomische und politische Macht gerettet hatten, wenn auch zunächst nicht gefestigt. Unter dem Einfluß des Beispiels der Sowjetmacht in Russland sowie den fürvhterlichen Auswirkungen des Weltkrieg I entwickelte sich in D ein revolutionärer Aufschwung, der bis 1923 anhielt. Schon im Frühjahr 1919 flammten in ganz D Massenkämpfe zur Verteidigung salles Sozialen auf. Hunderttausende Arbeiter im Ruhrgebiet, in Berlin usw. griffen zur Waffe des Generalstreiks, um auch die Entwaffnung der konterrevolutionären Truppenverbände durchzusetzen. In München und Bremen entstanden zeitweilig
Räterepubliken.
Die Reichsregierung Scheidemann ging gegen die kämpffenden Arbeiter mit Waffengewalt vor. Auf Befehl des sozialdemokratischen Ministers Noske zerschlugen in vielen Städten konterrevolutionäre Truppen die Massenbewegung.
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