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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
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(#1149746) Verfasst am: 09.12.2008, 12:21 Titel: |
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ich möchte das auch verstehen, aber der Wikipedia-Artikel ist etwas verwirrend: Geht es um zwei komplett voneinander unabhängige Messungen oder um eine Entwicklungstendenz (also zeitlich unabhängige Messungen grob der selben Objekte bzw. von Nachfahren/Ergebnissen)?
Zählt es, wenn sich das Mittel den Messwerten annähert statt umgekehrt?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1149839) Verfasst am: 09.12.2008, 13:41 Titel: |
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Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1149890) Verfasst am: 09.12.2008, 14:50 Titel: |
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Zitat: | Die Regression zur Mitte ist dafür verantwortlich, dass beispielsweise die Größenverteilung der Menschen keine Ausreißer nach oben oder unten aufweist wie Galton in einer 1886 veröffentlichten Studie zeigte [3]. Auch wenn außerordentlich kleine oder große Eltern Kinder in die Welt setzen werden diese nicht unendlich kleiner oder größer, sondern bleiben innerhalb der Normalverteilung. |
Ist hier gemeint, dass sie innerhalb der selben Normalverteilung(mit gleichem Erwartungswert, Varianz) bleiben oder bloß, dass sie normalverteilt bleiben?
_________________ Trish:(
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1149967) Verfasst am: 09.12.2008, 16:10 Titel: |
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Mal so als Gedankenexperiment:
Angenommen, ein IQ von 130 wird dominant und ein IQ von 100 rezessiv vererbt, dann sieht das ganze so aus:
AA = 130 Aa = 130 aa=100
Bei gleicher Allelhäufigkeit bekommen wir ein Paar AA/AA, 4 Paare AA/Aa und 4 Paare Aa/Aa.
Jedes Paar kriegt 4 Kinder.
Das AA/AA Paar kriegt 4 130er.
Die 4 AA/Aa Paare kriegen 16 130er.
Die 4 Aa/Aa Paaren kriegen 12 130er und 4 100er.
Unter den 36 Kindern haben wir also 32 Kinder mit einem IQ von 130 und 4 Kinder mit einem IQ von 100.
(32*130+4*100)/36 = 126.6
Damit sinkt der IQ der 130er Eltern in der Kindergeneration auf 126. - Also ein Tendieren zur Mitte hin. Nun müsste man das Beispiel aber noch erweitern. Eltern mit einem IQ von unter 100 müssten leicht intelligentere Kinder kriegen. Und auch Eltern mit einem IQ von 130 kriegen gelegentlich Kinder mit einem höheren IQ.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
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(#1149984) Verfasst am: 09.12.2008, 16:21 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Mal so als Gedankenexperiment:
Angenommen, ein IQ von 130 wird dominant und ein IQ von 100 rezessiv vererbt, dann sieht das ganze so aus:
AA = 130 Aa = 130 aa=100
Bei gleicher Allelhäufigkeit bekommen wir ein Paar AA/AA, 4 Paare AA/Aa und 4 Paare Aa/Aa. | Und mit den mendelschen Regeln und Iteration näherst du dich der Normalverteilung an. Völlig unabhängig von der Rezession zur Mitte. Die in diesem Beispiel schiefgeht wenn man die Kinder von aa/aa betrachten würde.
Betrachte wir zusätzlich noch b un B.
A dominant gegenüber a tendenz zum oberen IQ
b rezessiv gegenüber B tendenz zum oberen IQ
aaBb/aaBb hat als mögliches Kind aa/bb also einen Sprung von unten zur Mitte.
Für die komplette Fallunterscheidung bin ich zu faul. Vermute aber das so ähnlich eine genetische Begründung aussehen könnte.
_________________ Trish:(
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1150007) Verfasst am: 09.12.2008, 16:44 Titel: |
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Erweiterung:
AA = IQ+15 Aa = IQ + 15 aa = IQ + 0
BB = IQ+15 Bb = IQ +7.5 bb = IQ + 0
Elternpaar 2 mal IQ 122.5
Daraus ergibt sich dieses dihybride Kreuzungsschema:
http://www.science.oregonstate.edu/bio/classes/bi10x/otherresources/punnett%20squares.htm
AABB = IQ 130
AaBB = IQ 130
AaBB = IQ 130
AABb = IQ 122.5
AaBb = IQ 122.5
AABb = IQ 122.5
AaBb = IQ 122.5
AaBb = IQ 122.5
AaBb = IQ 122.5
Aabb = IQ 115
AAbb = IQ 115
Aabb = IQ 115
aaBB = IQ 115
aaBb = IQ 107.5
aaBb = IQ 107.5
aabb = IQ 100
3*130+6*122.5+4*115+2*107.5+1*100/16 = 118.75
Zuletzt bearbeitet von narziss am 09.12.2008, 16:52, insgesamt einmal bearbeitet |
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1150010) Verfasst am: 09.12.2008, 16:47 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Mal so als Gedankenexperiment:
Angenommen, ein IQ von 130 wird dominant und ein IQ von 100 rezessiv vererbt, dann sieht das ganze so aus:
AA = 130 Aa = 130 aa=100
Bei gleicher Allelhäufigkeit bekommen wir ein Paar AA/AA, 4 Paare AA/Aa und 4 Paare Aa/Aa. | Und mit den mendelschen Regeln und Iteration näherst du dich der Normalverteilung an. Völlig unabhängig von der Rezession zur Mitte. Die in diesem Beispiel schiefgeht wenn man die Kinder von aa/aa betrachten würde.
Betrachte wir zusätzlich noch b un B.
A dominant gegenüber a tendenz zum oberen IQ
b rezessiv gegenüber B tendenz zum oberen IQ
aaBb/aaBb hat als mögliches Kind aa/bb also einen Sprung von unten zur Mitte.
Für die komplette Fallunterscheidung bin ich zu faul. Vermute aber das so ähnlich eine genetische Begründung aussehen könnte. |
Wenn wir die gesamte Gesellschaft betrachten, hat die zweite Generation der Gesellschaft genau den gleichen IQ. Wenn ich auch aa miteinbeziehe, habe ich die ganze Gesellschaft abgedeckt. Dann haben wir den Schnitt. Ich habe aber explizit nur Leute oberhalb von aa, also AA und Aa genommen. Von denen sollte man erwarten, dass sie im Schnitt absinken.
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1150016) Verfasst am: 09.12.2008, 16:57 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wenn wir die gesamte Gesellschaft betrachten, hat die zweite Generation der Gesellschaft genau den gleichen IQ. Wenn ich auch aa miteinbeziehe, habe ich die ganze Gesellschaft abgedeckt. Dann haben wir den Schnitt. Ich habe aber explizit nur Leute oberhalb von aa, also AA und Aa genommen. Von denen sollte man erwarten, dass sie im Schnitt absinken. |
Du machst schon den grundsätzlichen Fehler, IQ auf ein einziges Gen zurückzuführen. Ein bestimmtes einzelnes Gen dürfte grob geschätzt ein 3453stel des IQ ausmachen, neben 3452 weiteren Faktoren.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1150025) Verfasst am: 09.12.2008, 17:04 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Wenn wir die gesamte Gesellschaft betrachten, hat die zweite Generation der Gesellschaft genau den gleichen IQ. Wenn ich auch aa miteinbeziehe, habe ich die ganze Gesellschaft abgedeckt. Dann haben wir den Schnitt. Ich habe aber explizit nur Leute oberhalb von aa, also AA und Aa genommen. Von denen sollte man erwarten, dass sie im Schnitt absinken. |
Du machst schon den grundsätzlichen Fehler, IQ auf ein einziges Gen zurückzuführen. Ein bestimmtes einzelnes Gen dürfte grob geschätzt ein 3453stel des IQ ausmachen, neben 3452 weiteren Faktoren. | In meinem zweiten Post hab ich schon 2 Gene miteinbezogen. Bleiben also bloß noch 3451 weitere Faktoren.
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neinguar Blue Note
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 3088
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(#1150064) Verfasst am: 09.12.2008, 18:04 Titel: |
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Ein paar Fragen zum grundsätzlichen Verständnis:
1. Laut Wiki soll die "Regression zur Mitte" ein Begriff der Statistik sein.
Ist das im Sinne einer allgemeingültigen mathematisch-statistischen Regel zu verstehen, oder im Sinne eines Phänomens, das man tatsächlich in vielen Systemen findet, dessen Vorkommen aber von der Funktionsweise des Systems abhängt?
Auf das Beispiel "Vererbung von Merkmalen" bezogen:
Gilt das nur für die Vererbung, so wie sie in der uns bekannten Welt der Lebewesen funktioniert, oder wäre das in jedem anderen Vererbungssystem sozusagen mathematisch zwingend auch so? (ein System, in dem z.B. der Träger der Erbinformation und der Vorgang der Weitergabe ein ganz anderer wäre und das die Unterscheidung zwischen rezessiver und dominanter Vererbung nicht kennen würde).
Vorausgesetzt ist natürlich, dass das gedachte andere Vererbungssystem die Veränderung kennt und nicht nur die identische Reproduktion.
2. Ist irgendwie definiert, was eine "extreme Abweichung" ist? Logischerweise müssen ja in der Mitte selbst überdurchschnittlich viele extreme Abweichungen produziert werden. Eine stimmige Definition wäre also: Diejenige Abweichung von der Mitte, ab der die Regression zur Mitte zu beobachten ist. (das klingt jetzt zirkulär, das liegt aber wohl eher daran, dass die Verwendung der Formulierung "extreme Abweichung" - so steht's im Wiki-Artikel - zur Beschreibung der Regression zur Mitte nicht exakt ist, sondern eher bildlich).
3. Die Regression zur Mitte an sich sagt noch nichts darüber, wieweit das System insgesamt zur Nivellierung oder zur Ausdifferenzierung neigt, richtig? (das ist ja auf den ersten Blick ein naheliegender Gedanke: "Wenn Hoch- und Minderbegabte tendeziell durchschnittlich intelligentere Kinder haben, dann gleicht sich der IQ der Menschheit auf die Dauer immer mehr an").
_________________ Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -
Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1151047) Verfasst am: 10.12.2008, 19:16 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat. | Ich halte das so oberflächlich betrachtet erstmal für einen guten Hinweis, dass Intelligenz nicht genetisch vererbt wird.
Zumindest erfordert die Erklärung einer Annäherung an die Normalverteilung keine genetischen mechanismen. Einzig die tatsache, dass die Kinder nicht komplett normalverteilt sind spricht dagegen - und das scheint mir mit kulturellem Transfer erklärbar zu sein.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1151063) Verfasst am: 10.12.2008, 19:30 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat. | Ich halte das so oberflächlich betrachtet erstmal für einen guten Hinweis, dass Intelligenz nicht genetisch vererbt wird.
Zumindest erfordert die Erklärung einer Annäherung an die Normalverteilung keine genetischen mechanismen. Einzig die tatsache, dass die Kinder nicht komplett normalverteilt sind spricht dagegen - und das scheint mir mit kulturellem Transfer erklärbar zu sein. | Welche Kinder sind nicht komplett normalverteilt?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1151065) Verfasst am: 10.12.2008, 19:32 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat. | Ich halte das so oberflächlich betrachtet erstmal für einen guten Hinweis, dass Intelligenz nicht genetisch vererbt wird.
Zumindest erfordert die Erklärung einer Annäherung an die Normalverteilung keine genetischen mechanismen. Einzig die tatsache, dass die Kinder nicht komplett normalverteilt sind spricht dagegen - und das scheint mir mit kulturellem Transfer erklärbar zu sein. | Welche Kinder sind nicht komplett normalverteilt? |
So wie du das schilderst sind die Kinder hochintelligenter Eltern nicht normalverteilt (also um den Durchschnitt von 100), sondern immer noch deutlich überdurchschnittlich intelligent, nur nicht mehr ganz so stark wie ihre Eltern.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1151083) Verfasst am: 10.12.2008, 19:46 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat. | Ich halte das so oberflächlich betrachtet erstmal für einen guten Hinweis, dass Intelligenz nicht genetisch vererbt wird.
Zumindest erfordert die Erklärung einer Annäherung an die Normalverteilung keine genetischen mechanismen. Einzig die tatsache, dass die Kinder nicht komplett normalverteilt sind spricht dagegen - und das scheint mir mit kulturellem Transfer erklärbar zu sein. | Welche Kinder sind nicht komplett normalverteilt? |
So wie du das schilderst sind die Kinder hochintelligenter Eltern nicht normalverteilt (also um den Durchschnitt von 100), sondern immer noch deutlich überdurchschnittlich intelligent, nur nicht mehr ganz so stark wie ihre Eltern. | Es ist doch logisch, dass Kinder hochintelligenter Eltern selbst auch intelligenter sind.
Ich habe ja nur ein mögliches Elternpaar untersucht. Wenn ich mehr Elternpaare untersuche, dann folgen die Intelligenzquotienten aller Kinder schon eher einer Normalverteilung.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1151087) Verfasst am: 10.12.2008, 19:49 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat. | Ich halte das so oberflächlich betrachtet erstmal für einen guten Hinweis, dass Intelligenz nicht genetisch vererbt wird.
Zumindest erfordert die Erklärung einer Annäherung an die Normalverteilung keine genetischen mechanismen. Einzig die tatsache, dass die Kinder nicht komplett normalverteilt sind spricht dagegen - und das scheint mir mit kulturellem Transfer erklärbar zu sein. | Welche Kinder sind nicht komplett normalverteilt? |
So wie du das schilderst sind die Kinder hochintelligenter Eltern nicht normalverteilt (also um den Durchschnitt von 100), sondern immer noch deutlich überdurchschnittlich intelligent, nur nicht mehr ganz so stark wie ihre Eltern. | Es ist doch logisch, dass Kinder hochintelligenter Eltern selbst auch intelligenter sind.
Ich habe ja nur ein mögliches Elternpaar untersucht. Wenn ich mehr Elternpaare untersuche, dann folgen die Intelligenzquotienten aller Kinder schon eher einer Normalverteilung. |
Was ist daran logisch? Es ist eine mögliche (und nachgewiesene) Annahme, aber logisch ist es nicht.
Interessant wäre hier mal eine Forschung mit Adoptivkindern, nur leider ist da ja gewöhnlich die Elternschaft unbekannt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1151103) Verfasst am: 10.12.2008, 20:35 Titel: |
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Man braucht sich gar nicht den IQ der Kinder anschauen, um eine Regression zur Mitte zu beobachten. Wenn man sich Menschen mit sehr hohem IQ herausgreift und nach einiger Zeit nochmal einen anderen IQ-Test mit ihnen durchführt, sinken die IQ-Werte im Schnitt ebenfalls ab (wenn Übungseffekte nicht zu stark sind). Das liegt daran, dass jede IQ-Messung mit unsystematischen Messfehlern behaftet ist, die den IQ-Wert zufällig nach oben oder unten verzerren. Bei Extremgruppen mit sehr hohem IQ sind daher immer überproportional viele Leute vertreten, die von solchen Messfehlern stark profitiert haben (z.b. durch gutes Raten), was sich bei der nächsten Messung aber mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht so wiederholen lässt. Bei Extremgruppen im unteren Skalenbereich ist der Effekt gerade umgekehrt. Dort sind dann z.b. mehr Menschen mit sehr schwacher Tagesform reingefallen, die beim nächsten mal wahrscheinlich besser abschneiden.
_________________ posted by Babyface
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1151114) Verfasst am: 10.12.2008, 20:54 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Man braucht sich gar nicht den IQ der Kinder anschauen, um eine Regression zur Mitte zu beobachten. Wenn man sich Menschen mit sehr hohem IQ herausgreift und nach einiger Zeit nochmal einen anderen IQ-Test mit ihnen durchführt, sinken die IQ-Werte im Schnitt ebenfalls ab (wenn Übungseffekte nicht zu stark sind). Das liegt daran, dass jede IQ-Messung mit unsystematischen Messfehlern behaftet ist, die den IQ-Wert zufällig nach oben oder unten verzerren. Bei Extremgruppen mit sehr hohem IQ sind daher immer überproportional viele Leute vertreten, die von solchen Messfehlern stark profitiert haben (z.b. durch gutes Raten), was sich bei der nächsten Messung aber mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht so wiederholen lässt. Bei Extremgruppen im unteren Skalenbereich ist der Effekt gerade umgekehrt. Dort sind dann z.b. mehr Menschen mit sehr schwacher Tagesform reingefallen, die beim nächsten mal wahrscheinlich besser abschneiden. | Daran hab ich jetzt garnicht gedacht. Das dürfte aber doch ohnehin nur der Fall sein, wenn im IQ-Test besonders viele multiple-choice-Fragen auftauchen oder? Wenn ich mich recht erinnere, kamen die in meinem IQ-Test aber nicht vor und der untersuchende Psychologe würde im Versuchsablauf auch merken, wenn eine Person nur blind rät.
Soweit ich weiß, bestand aber der RTL-IQ-Test zu großen Teilen aus Multiple-Choice-Aufgaben. Wie beurteilen anerkannte Psychologen diesen Test eigentlich?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1151128) Verfasst am: 10.12.2008, 21:12 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | So wie du das schilderst sind die Kinder hochintelligenter Eltern nicht normalverteilt (also um den Durchschnitt von 100), sondern immer noch deutlich überdurchschnittlich intelligent, nur nicht mehr ganz so stark wie ihre Eltern. | Deswegen sind sie allerdings nicht, nicht normalverteilt.
Du musst sämtliche Kinder betrachten.
Und aus der Normalverteilung kommt man nicht mehr so schnell raus, wenn man erst mal drin ist.
_________________ Trish:(
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1151140) Verfasst am: 10.12.2008, 21:51 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ich habe gestern bei Mensa erfahren, dass die Kinder von überdurchschnittlich intelligenten Eltern weniger intelligent sind als ihre Eltern und umgekehrt.
Ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ 125 hat beispielsweise Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 120, während ein Ehepaar mit Durchschnitts-IQ75 Kinder mit einem Durchschnitts-IQ von 80 hat. | Ich halte das so oberflächlich betrachtet erstmal für einen guten Hinweis, dass Intelligenz nicht genetisch vererbt wird.
Zumindest erfordert die Erklärung einer Annäherung an die Normalverteilung keine genetischen mechanismen. Einzig die tatsache, dass die Kinder nicht komplett normalverteilt sind spricht dagegen - und das scheint mir mit kulturellem Transfer erklärbar zu sein. |
Regression zur Mitte trifft auch auf Körpergröße zu. Siehst du hier ebenfalls einen Hinweis auf kulturellen Transfer?
Das Phänomen der Regression zur Mitte widerspricht in keinem Punkt den Erkenntnissen über die Erblichkeit von Intelligenz. Diese besagt lediglich, dass die Verteilung von Intelligenz unter Kindern größtenteils über die Verteilung von Intelligenz in der Elterngeneration erklärt werden kann. Ob und in welche Richtung sich die Verteilung unter Kindern von der der Eltern unterscheidet, tut dabei nichts zur Sache.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1151143) Verfasst am: 10.12.2008, 21:57 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Das Phänomen der Regression zur Mitte widerspricht in keinem Punkt den Erkenntnissen über die Erblichkeit von Intelligenz. |
Ja. Narziss hat dies ja bereits versucht zu veranschaulichen.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Regression zur Mitte ist dafür verantwortlich, dass beispielsweise die Größenverteilung der Menschen keine Ausreißer nach oben oder unten aufweist wie Galton in einer 1886 veröffentlichten Studie zeigte [3]. Auch wenn außerordentlich kleine oder große Eltern Kinder in die Welt setzen werden diese nicht unendlich kleiner oder größer, sondern bleiben innerhalb der Normalverteilung. |
Ist hier gemeint, dass sie innerhalb der selben Normalverteilung(mit gleichem Erwartungswert, Varianz) bleiben oder bloß, dass sie normalverteilt bleiben? |
Ich tippe mal auf ersteres, denn für letzteres scheint mir keine Regression zur Mitte erforderlich.
_________________ Trish:(
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1151510) Verfasst am: 11.12.2008, 12:07 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Man braucht sich gar nicht den IQ der Kinder anschauen, um eine Regression zur Mitte zu beobachten. Wenn man sich Menschen mit sehr hohem IQ herausgreift und nach einiger Zeit nochmal einen anderen IQ-Test mit ihnen durchführt, sinken die IQ-Werte im Schnitt ebenfalls ab (wenn Übungseffekte nicht zu stark sind). Das liegt daran, dass jede IQ-Messung mit unsystematischen Messfehlern behaftet ist, die den IQ-Wert zufällig nach oben oder unten verzerren. Bei Extremgruppen mit sehr hohem IQ sind daher immer überproportional viele Leute vertreten, die von solchen Messfehlern stark profitiert haben (z.b. durch gutes Raten), was sich bei der nächsten Messung aber mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht so wiederholen lässt. Bei Extremgruppen im unteren Skalenbereich ist der Effekt gerade umgekehrt. Dort sind dann z.b. mehr Menschen mit sehr schwacher Tagesform reingefallen, die beim nächsten mal wahrscheinlich besser abschneiden. | Daran hab ich jetzt garnicht gedacht. Das dürfte aber doch ohnehin nur der Fall sein, wenn im IQ-Test besonders viele multiple-choice-Fragen auftauchen oder? Wenn ich mich recht erinnere, kamen die in meinem IQ-Test aber nicht vor und der untersuchende Psychologe würde im Versuchsablauf auch merken, wenn eine Person nur blind rät. |
Seriöse IQ-Tests arbeiten immer viel mit Multiple Choice, weil das die beste Auswertungsobjektivität gewährleistet. Manche Tests fordern sogar zum Raten auf, wenn man die Lösung nicht weiß, damit die Ratechancen für alle gleich sind. Daneben gibt es natürlich auch immer Aufgaben, wo Zahlen oder Buchstabenreihen um die richtige Zahl bzw. den richtigen Buchstaben ergänzt werden müssen. Aber auch von denen löst man bei überdurchschnittlicher Tagesform mehr als bei unterdurchschnittlicher oder durchschnittlicher Tagesform.
Zitat: | Soweit ich weiß, bestand aber der RTL-IQ-Test zu großen Teilen aus Multiple-Choice-Aufgaben. Wie beurteilen anerkannte Psychologen diesen Test eigentlich? |
Hab die Show damals gesehen. Vom Aufbau war der durchaus vergleichbar mit seriösen IQ-Tests. Ob der RTL-Test auch irgendwie validiert wurde, weiß ich nicht, schätze aber eher nein.
_________________ posted by Babyface
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1151561) Verfasst am: 11.12.2008, 14:09 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Soweit ich weiß, bestand aber der RTL-IQ-Test zu großen Teilen aus Multiple-Choice-Aufgaben. Wie beurteilen anerkannte Psychologen diesen Test eigentlich? |
Hab die Show damals gesehen. Vom Aufbau war der durchaus vergleichbar mit seriösen IQ-Tests. Ob der RTL-Test auch irgendwie validiert wurde, weiß ich nicht, schätze aber eher nein. | Bedeutet validiert in diesem Fall "anhand einer ausreichend großen Testgruppe geeicht"? Wie groß war eine solche Testgruppe? (Gut, diese Frage wirst du dann wahrscheinlich nicht beantworten können.)
Weitere Punkte. Soweit ich weiß, wurde eine richtig beantwortete Frage mit einem Punkt belohnt. Extrapunkte für besonders schwierige Fragen gab es mW nicht. Ist das nicht auch ein Manko?
Und ältere Menschen haben Bonuspunkte gekriegt, erreichten also bei gleicher Anzahl beantworteter Fragen höhere IQ-Werte. Wird das auch bei einem echten IQ-Test so gehandhabt, oder gibt man älteren Menschen mehr Zeit für die Beantworung einer Frage? (Lezteres lässt sich in einem FernsehIQ-Test, den alle Altersklassen gleichzeitig sehen, natürlich nicht verwirklichen.)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1151634) Verfasst am: 11.12.2008, 16:27 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Das Phänomen der Regression zur Mitte widerspricht in keinem Punkt den Erkenntnissen über die Erblichkeit von Intelligenz. |
Ja. Narziss hat dies ja bereits versucht zu veranschaulichen. |
Nachdem wir das schon öfter diskutiert haben, hätte Shadaik das eigentlich schon wissen müssen. Die Boardsoftware bräuchte eine Art Skizzierfunktion.
Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Interessant wäre hier mal eine Forschung mit Adoptivkindern, nur leider ist da ja gewöhnlich die Elternschaft unbekannt. |
Es reicht völlig den durchschnittlichen IQ von Adoptiveltern festzustellen. Der ist niedriger, als der Schnitt. Adoptiveltern haben hingegen einen überdurchschnittlichen IQ, weil sie durch ein Auswahlverfahren ausgesucht werden, das offenbar nach IQ selektiert. Solche Studien wurden schon zur genüge gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Adoptiveltern langfristig keinen Einfluss auf den IQ ihrer Kinder haben.
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Regression zur Mitte ist dafür verantwortlich, dass beispielsweise die Größenverteilung der Menschen keine Ausreißer nach oben oder unten aufweist wie Galton in einer 1886 veröffentlichten Studie zeigte [3]. Auch wenn außerordentlich kleine oder große Eltern Kinder in die Welt setzen werden diese nicht unendlich kleiner oder größer, sondern bleiben innerhalb der Normalverteilung. |
Ist hier gemeint, dass sie innerhalb der selben Normalverteilung(mit gleichem Erwartungswert, Varianz) bleiben oder bloß, dass sie normalverteilt bleiben? |
Ich tippe mal auf ersteres, denn für letzteres scheint mir keine Regression zur Mitte erforderlich. |
Die Regression zur Mitte betrifft in diesem Fall die Mittelwerte. Die Kinder von Eltern mit hohem IQ, oder niedrigem IQ, oder hoher oder niedriger Körpergröße können durchaus selbst normalverteilt sein, nur halt mit abweichendem Mittelwert- und Varianz.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1151637) Verfasst am: 11.12.2008, 16:32 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es reicht völlig den durchschnittlichen IQ von Adoptiveltern festzustellen. Der ist niedriger, als der Schnitt. Adoptiveltern haben hingegen einen überdurchschnittlichen IQ, weil sie durch ein Auswahlverfahren ausgesucht werden, das offenbar nach IQ selektiert. Solche Studien wurden schon zur genüge gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Adoptiveltern langfristig keinen Einfluss auf den IQ ihrer Kinder haben. | Da ist doch ein Widerspruch.
Und wo finde ich diese Studien?
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1151656) Verfasst am: 11.12.2008, 17:09 Titel: |
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neinguar hat folgendes geschrieben: | Ein paar Fragen zum grundsätzlichen Verständnis:
1. Laut Wiki soll die "Regression zur Mitte" ein Begriff der Statistik sein.
Ist das im Sinne einer allgemeingültigen mathematisch-statistischen Regel zu verstehen, oder im Sinne eines Phänomens, das man tatsächlich in vielen Systemen findet, dessen Vorkommen aber von der Funktionsweise des Systems abhängt? |
Es hängt von der Funktionsweise des Systems ab, tritt aber häufig auf. Letztendlich steckt dahinter, dass viele Wahrscheinlichkeitsprozesse sich bei mehrmaliger Anwendung (~Faltung) in einer Normalverteilung oder einer anderen zugrunde liegenden Verteilung auflösen
Z.B. Würfeln. Angenommen wir würfeln und wir dürfen jedesmal die geworfene Augenzahl aufsummieren. Im ersten Durchgang liegt der Durchschnitt bei 3, im zweiten bei 6 usw.
Sehen wir uns nun die Glücklichen an, die zwei mal hintereinander eine Sechs gewürfelt haben. Sie haben eine Augenzahl von 12 und liegen an der Spitze. Beim nächsten Wurf wird aber auch diese Gruppe im Schnitt eine 3 Würfeln und somit im Durchschnitt 15 Punkte haben. Nur ein Sechstel bleibt mit 18 an der Spitze. Der Rest hat sich auf die Mitte aller Spieler (9) hin bewegt.
Das darf man aber jetzt nicht so einfach auf Vererbung übertragen. Nur bei einer Mutation wird tatsächlich gewürfelt. Ansonsten bekommt man quasi eine Anordnung aus Würfeln und Additions- und Substraktionszeichen von den Eltern vererbt. Die Anordnung, die einen hohen IQ oder Körpergröße erzeugt, wird über die Generationen zerstört.
neinguar hat folgendes geschrieben: |
3. Die Regression zur Mitte an sich sagt noch nichts darüber, wieweit das System insgesamt zur Nivellierung oder zur Ausdifferenzierung neigt, richtig? (das ist ja auf den ersten Blick ein naheliegender Gedanke: "Wenn Hoch- und Minderbegabte tendeziell durchschnittlich intelligentere Kinder haben, dann gleicht sich der IQ der Menschheit auf die Dauer immer mehr an"). |
Ja, Spezies neigen zur Nivelierung. Sonst würde in jedem abgeschiedenen Dorf/Tal/Insel nach ein paar Generationen eine neue, inkompatible Spezies entstehen. Spezies, die sich derartig schnell fragmentieren, wären total überangepasst und unflexibel.
Aber das heißt nicht, dass sich der IQ der Menschheit angleicht und am Ende alle einen exakten IQ von 100 haben werden.
Du übersiehst die Normalbegabten, die hoch- oder minderbegabte Kinder haben. Da die Normalbegabten mengenmäßig die große Masse darstellen, haben sie sogar insgesamt mehr Kinder, die den Extremen zuzurechnen sind, als "extreme" Kinder von "extremen" Eltern.
Man darf aus diesem tendenziellen Phänomen auch keine fehlerhaften Schlüsse auf den tatsächlichen Vererbungsmechanismus ziehen. Wenn man Hochbegabte auf einer Insel aussetzen würde, dann könnten die nachfolgenden Generationen trotz Regression zur Mitte auf einem hohen Niveau stehen bleiben, weil irgendwelche, dem IQ abträglichen Allele in dieser Population überhaupt nicht vorkommen.
In der Praxis gibt es zwei Mechanismen, die das Phänomen erklären können.
1. Den IQ fördernde Anordnungen des Erbguts der Eltern werden durch die Rekombination bei der Fortplanzung wieder zerstört.
2. Prinzipiell IQ senkende Allele kommen in die Mischung rein, wenn der Hirnchirurg eine Stripperin heiratet.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1151661) Verfasst am: 11.12.2008, 17:15 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es reicht völlig den durchschnittlichen IQ von Adoptiveltern festzustellen. Der ist niedriger, als der Schnitt. Adoptiveltern haben hingegen einen überdurchschnittlichen IQ, weil sie durch ein Auswahlverfahren ausgesucht werden, das offenbar nach IQ selektiert. Solche Studien wurden schon zur genüge gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Adoptiveltern langfristig keinen Einfluss auf den IQ ihrer Kinder haben. | Da ist doch ein Widerspruch. |
Wo ist der Widerspruch?
Allerdings stimmt das nicht ganz. In den Adoptionsstudien wird der IQ von adoptierten Kindern mit dem der leiblichen Kinder der Adoptiveltern verglichen. Die oben beschrieben Methode ist dann eher eine Metastudie.
narziss hat folgendes geschrieben: | Und wo finde ich diese Studien? |
scholar.google.com
Ich müsste jetzt auch suchen.
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1151670) Verfasst am: 11.12.2008, 17:25 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es reicht völlig den durchschnittlichen IQ von Adoptiveltern festzustellen. Der ist niedriger, als der Schnitt. Adoptiveltern haben hingegen einen überdurchschnittlichen IQ, weil sie durch ein Auswahlverfahren ausgesucht werden, das offenbar nach IQ selektiert. Solche Studien wurden schon zur genüge gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Adoptiveltern langfristig keinen Einfluss auf den IQ ihrer Kinder haben. | Da ist doch ein Widerspruch. |
Wo ist der Widerspruch?
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Ich glaube du hast dich verschrieben. Adoptiveltern können nicht gleichzeitig einen unter- und überdurchschnittlichen IQ haben.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1151673) Verfasst am: 11.12.2008, 17:27 Titel: |
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Wraith hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es reicht völlig den durchschnittlichen IQ von Adoptiveltern festzustellen. Der ist niedriger, als der Schnitt. Adoptiveltern haben hingegen einen überdurchschnittlichen IQ, weil sie durch ein Auswahlverfahren ausgesucht werden, das offenbar nach IQ selektiert. Solche Studien wurden schon zur genüge gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Adoptiveltern langfristig keinen Einfluss auf den IQ ihrer Kinder haben. | Da ist doch ein Widerspruch. |
Wo ist der Widerspruch?
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Ich glaube du hast dich verschrieben. Adoptiveltern können nicht gleichzeitig einen unter- und überdurchschnittlichen IQ haben. |
Ach so. Die leiblichen Eltern der Adoptivkinder sind es, die im Mittel einen unterdurchschnittlichen IQ haben.
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