Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
|
(#1149556) Verfasst am: 09.12.2008, 01:51 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Da darf die Queen z. B. die Thronrede vorlesen, geschrieben wird die aber von der jeweiligen Regierung und der Queen ist nicht erlaubt auch bloss ein Komma darin anders zu setzen. Eine konstitutionelle Monarchie a la GB reduziert die tatsaechliche Macht eines Monarchen auf praktisch null. Auch in Kanada ist dies so. |
Das das De Facto so gemacht wird bestreite ich ja nicht
Was die Queen / die GG aber De Jure machen könnte steht auf einem anderen Blatt. Mich würde halt interessieren was passiert wenn diese beiden ihre Befugnisse in GB oder in Kanada nutzen würden. Wenn es sinnvolle Entscheidungen sind habe ich irgendwie Schwierigkeiten mit der Vorstellung das die Kanadier / die Briten da großartige Probleme mit hätten. Was wesentlich anderes als die Blankoscheck-Wahlen wäre es ohnehin nicht
Daran schließt sich dann die Frage nach den Risiken / dem Nutzen eines solchen Systems, in dem verfassungsmäßige Rechte und Regierungspraxis so weit auseinandergehen, an ...
Nun gut, ist wohl zu weit ab vom Thema.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
|
(#1149557) Verfasst am: 09.12.2008, 01:52 Titel: |
|
|
Euer Geplänkel dürfte übrigens langsam einmal aufhören. Das ist ein freundlicher Hinweis....
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1149563) Verfasst am: 09.12.2008, 01:57 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das ist in GB uebrigens auch nicht anders. Da darf die Queen z. B. die Thronrede vorlesen, geschrieben wird die aber von der jeweiligen Regierung und der Queen ist nicht erlaubt auch bloss ein Komma darin anders zu setzen. Eine konstitutionelle Monarchie a la GB reduziert die tatsaechliche Macht eines Monarchen auf praktisch null. Auch in Kanada ist dies so. |
Was natürlich die Frage nach der Rolle der GG aufwirft. Denn in GB könte die Queen wohl kaum darüber etscheiden, ob das Parlament vertagt wird. Selbst wenn dem nominell so wäre, müsste sie ja real immer noch tun, was der Premier verlangt.
Von daher: Hätte denn die GG überhapt nein sagen können?
In dem Zusemmenhang dann auch gleich noch: wer bestimmt eigentlich (real) den GG? |
Im Gegensatz zur Queen ist die GG natuerlich demokratisch legitimiert und darf deshalb schon legitimerweise politische Macht ausueben, die der Queen auf keinen Fall zusteht! So kommt dieses Paradoxon zustande, dass die Stellvertreterin Dinge machen darf, die die von ihr Vertretene auf keinen Fall praktisch, sondern bloss theoretisch tun kann. Im Grunde genommen ist die ganze Konstruktion ein Geschwurbel ohnegleichen. Ich faende es ohnehin am besten die Monarchie in Kanada abzuschaffen und aus der GG eine echte Praesidentin zu machen. Dann wuerde sich praktisch ueberhaupt nichts aendern, es waeren bloss endlich klare und nachvollziehbare Verhaeltnisse geschaffen. Aber da es praktisch keinen Unterschied macht, fehlt der entscheidende Impetus......und im Endeffekt ist die Queen gut beraten dafuer zu sorgen, dass es auch wirklich keinen Unterschied macht und tunlichst zu vermeiden die unsichtbare Grenze nicht zu ueberschreiten, die sie davon abhaelt in der kanadischen Innenpolitik mitzumischen, weil am Ende ist Kanada immer bloss eine Abstimmung davon entfernt der konstitutionellen Monarchie ein Ende zu bereiten und die Republik auszurufen...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1149564) Verfasst am: 09.12.2008, 01:57 Titel: |
|
|
Kival hat folgendes geschrieben: | Euer Geplänkel dürfte übrigens langsam einmal aufhören. Das ist ein freundlicher Hinweis.... |
Ich verstehe deinen Hinweis.
Aber da ich diesen Krieg nicht angefangen habe, was ich per Suchfunktion problemlos beweisen kann, werde ich auch nicht aufhören, bis er von sich aus aufhört.
Er könnte schon lange in diesem Thread zeigen was er drauf hat, aber er tut es nicht tüten tun.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1149567) Verfasst am: 09.12.2008, 02:00 Titel: |
|
|
Kival hat folgendes geschrieben: | Euer Geplänkel dürfte übrigens langsam einmal aufhören. Das ist ein freundlicher Hinweis.... |
Wieso eigentlich "Euer"?
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
|
(#1149571) Verfasst am: 09.12.2008, 02:03 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Im Gegensatz zur Queen ist die GG natuerlich demokratisch legitimiert |
Wie?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
|
|
Nach oben |
|
 |
Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
|
(#1149574) Verfasst am: 09.12.2008, 02:05 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Im Gegensatz zur Queen ist die GG natuerlich demokratisch legitimiert |
Wie? |
Würd mich auch interessieren. Nur weil sie auf Vorschlag eines demokratisch legitimierten Premiers ernannt wird, ist sie selbst legitimiert?
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1149576) Verfasst am: 09.12.2008, 02:11 Titel: |
|
|
caballito hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Im Gegensatz zur Queen ist die GG natuerlich demokratisch legitimiert |
Wie? |
Sie wurde von den demokratisch gewaehlten Gremien Kanadas der Queen vorgeschlagen und die ernannte sie dann. Da die Queen defacto nicht die Moeglichkeit hat den Vorschlag abzulehnen ist die GG in aehnlicher Weise demokratisch legitimiert wie der deutsche Bundespraesident.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
|
(#1149577) Verfasst am: 09.12.2008, 02:12 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Da die Queen defacto nicht die Moeglichkeit hat den Vorschlag abzulehnen ist die GG in aehnlicher Weise demokratisch legitimiert wie der deutsche Bundespraesident. |
Also gar nicht
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1149578) Verfasst am: 09.12.2008, 02:13 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Euer Geplänkel dürfte übrigens langsam einmal aufhören. Das ist ein freundlicher Hinweis.... |
Wieso eigentlich "Euer"? |
Du hast die Moral wirklich mit zwei Löffeln gefressen.
Gib endlich mal Stoff zum Thema.
Du lebst in Kanada, du hast einfachsten Zugang zu den wichtigsten Zeitungen im Land.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1149583) Verfasst am: 09.12.2008, 02:19 Titel: |
|
|
Danol hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Da die Queen defacto nicht die Moeglichkeit hat den Vorschlag abzulehnen ist die GG in aehnlicher Weise demokratisch legitimiert wie der deutsche Bundespraesident. |
Also gar nicht |
Auf jeden Fall demokratisch legitimierter als die Queen. Sie ist indirekt vom Volk gewaehlt. Das ist zwar eine wesentlich schwaechere Legitimation als wenn man direkt vom Volk gewaehlt ist, aber immer noch mehr als Amt durch Geburt.
Deshalb hat ja auch beispielsweise der Bundespraesident in Deutschland weniger Macht als ein direkt gewaehlter Praesident in einer praesidialen Republik um so der schwaecheren Legitimation Rechnung zu tragen.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1149585) Verfasst am: 09.12.2008, 02:22 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Da die Queen defacto nicht die Moeglichkeit hat den Vorschlag abzulehnen ist die GG in aehnlicher Weise demokratisch legitimiert wie der deutsche Bundespraesident. |
Also gar nicht |
Auf jeden Fall demokratisch legitimierter als die Queen. Sie ist indirekt vom Volk gewaehlt. Das ist zwar eine wesentlich schwaechere Legitimation als wenn man direkt vom Volk gewaehlt ist, aber immer noch mehr als Amt durch Geburt.
Deshalb hat ja auch beispielsweise der Bundespraesident in Deutschland weniger Macht als ein direkt gewaehlter Praesident in einer praesidialen Republik um so der schwaecheren Legitimation Rechnung zu tragen.
Gruss, Bernie |
Das hätte auch ich Kleinbürger bringen können.
Kanada hat ne mittlere Verfassungskrise und du lieferst nut Allgemeinplätze.
Erzähl uns mal endlich was, was wir ohne Google rausfinden könnten.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
|
(#1149588) Verfasst am: 09.12.2008, 02:27 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Auf jeden Fall demokratisch legitimierter als die Queen. |
Naja. Da sie ihr Amt in der jetzigen Form nur hat weil die Queen De Jure Staatsoberhaupt ist würde ich das nicht sagen. Wenn man davon ausgehen könnte das sie als Präsidentin eine vergleichbare Machtfülle hätte allerdings schon. Um das beurteilen zu können kenne ich Kanada aber zu wenig ... ?
Zitat: | Deshalb hat ja auch beispielsweise der Bundespraesident in Deutschland weniger Macht als ein direkt gewaehlter Praesident in einer praesidialen Republik um so der schwaecheren Legitimation Rechnung zu tragen. |
Ja, korrekt. Nun müsste man nur noch der schwachen Legitimation des Bundeskanzlers Rechnung tragen ... ^^
(Das Parlament wird zwar durchaus gewählt mit dem Auftrag einen Bundeskanzler zu bestimmen. Für den Wähler können sich hier allerdings Interessenkonflikte ergeben wenn z.B. jemand als Kanzler gewollt ist der nicht der Favorisierten Partei angehört o.ä., insofern sehe ich dieses Verfahren auch nur als Notlösung. Leider gibts ja keine Politiker, die sich dafür einsetzen endlich auf die im GG angekündigte Verfassung bei Wiedervereinigung hinzuarbeiten ... (immer diese Abschweifungen ... ich glaub ich leg mich schlafen ... gute Nacht .)
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1149594) Verfasst am: 09.12.2008, 03:04 Titel: |
|
|
Wenn es DeHerg und Beachbernie nicht hinbringen bleibt es wohl an mir hängen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Generalgouverneur_von_Kanada
Zitat: | Der Generalgouverneur von Kanada (Englisch: Governor General, Französisch: Gouverneur général) ist der Repräsentant des kanadischen Monarchen. Kanada ist eines von sechzehn Commonwealth Realms, die alle denselben Monarchen haben. Dies ist derzeit Königin Elisabeth II. Der Generalgouverneur tritt als vizeköniglicher Repräsentant des Monarchen in Kanada auf und wird häufig sogar als das eigentliche Staatsoberhaupt angesehen. Ein königliches Dekret (Letters Patent) aus dem Jahr 1947 gewährte dem Generalgouverneur die Stellung des Oberbefehlshabers der Kanadischen Streitkräfte im Namen des Königs von Kanada. |
In einer wirtschaftskriegähnlichen Situation könnte als die Generalgouverniren, nach schweizerischem Muster, die Banken und die Kern-Industrien retten.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1149757) Verfasst am: 09.12.2008, 12:33 Titel: |
|
|
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,594552,00.html
http://de.news.yahoo.com/1/20081208/tpl-kanadischer-oppositionsfhrer-tritt-v-cfb2994_1.html
Zitat: | Toronto (AP) Der kanadische Oppositionsführer Stéphane Dion hat am Montag seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt, nachdem das geplante Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Stephen Harper gescheitert ist. Er werde sein Amt zur Verfügung stellen, sobald in den nächsten Tagen sein Nachfolger gewählt sei, erklärte Dion. Er hatte bereits nach der Niederlage der Liberalen bei der Parlamentswahl im Oktober seinen Rücktritt als Parteichef für den kommenden Mai angekündigt. Die Liberalen hatten vergangene Woche dennoch entschieden, Dion solle nach einem erfolgreichen Misstrauensvotum gegen die konservative Minderheitsregierung Chef einer neuen Koalitionsregierung werden. |
Gemäss meiner Lektüre in der NZZ (die leider schon entsorgt ist), soll die Tatsache, das Dion nur noch Oppositionsführer auf Abruf war ein Grund für die Generalgouverneurin gewesen sein, das Parlament aussetzen zu lassen.
Aber eben, dass ist nur noch in meiner Erinnerung.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1149763) Verfasst am: 09.12.2008, 12:39 Titel: |
|
|
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/435722/index.do
Zitat: | Der Plan der Opposition, die Regierung zu stürzen, war indes umstritten, da Harper am 14. Oktober an sich gestärkt aus der Parlamentswahl hervorgegangen war. Seine Partei hatte aber erneut die Absolute verpasst und musste eine Minderheitsregierung bilden. Die Liberalen unter Dion hatten ihr bisher schlechtestes Ergebnis.
Die Zeit könnte für Harper spielen: Aus Reihen der Liberalen werden erste Stimmen laut, die Vorbehalte gegen den Koalitionskurs haben. Erwartet wird auch, dass sich bei den Liberalen die Führungsdebatte beschleunigt: Der unpopuläre Dion hatte nach der Wahlniederlage angekündigt, den Parteivorsitz zurückzulegen. Der Nachfolger soll im Mai gewählt werden. |
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1150614) Verfasst am: 10.12.2008, 06:05 Titel: |
|
|
Warum läuft hier nix mehr Beachbernie?
Deine Frau Generalgouverneurin gibt hier gerade die neoliberale Bismarck-Nummer um ihren neoliberalen Harper zu schützen; und du schweigst dazu.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
|
(#1151173) Verfasst am: 10.12.2008, 23:03 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Deshalb hat ja auch beispielsweise der Bundespraesident in Deutschland weniger Macht als ein direkt gewaehlter Praesident in einer praesidialen Republik um so der schwaecheren Legitimation Rechnung zu tragen. |
Nein, das hat mit der "Stärke", bzw. Direktheit der Legitimation nichts zu tun. Der Bundeskanzler wird auch nicht direkt vom Volk gewählt und bekleidet das mächtigste Amt im Staat. Wenn es um die Direktheit der Legitimation ginge, wären die gewählten Direktkandidaten am Zug.
Die schwache Stellung des Bundespräsidenten ist das Resultat der Geschichte der Weimarer Republik.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1151196) Verfasst am: 10.12.2008, 23:37 Titel: |
|
|
Hornochse hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Deshalb hat ja auch beispielsweise der Bundespraesident in Deutschland weniger Macht als ein direkt gewaehlter Praesident in einer praesidialen Republik um so der schwaecheren Legitimation Rechnung zu tragen. |
Nein, das hat mit der "Stärke", bzw. Direktheit der Legitimation nichts zu tun. Der Bundeskanzler wird auch nicht direkt vom Volk gewählt und bekleidet das mächtigste Amt im Staat. Wenn es um die Direktheit der Legitimation ginge, wären die gewählten Direktkandidaten am Zug.
Die schwache Stellung des Bundespräsidenten ist das Resultat der Geschichte der Weimarer Republik. |
Ich denke das Eine bedingt hier das andere und umgekehrt. Der Bundespraesident hat deshalb weniger Macht, weil er nur schwach demokratisch legitimiert ist und weil man ihn aus den von Dir angefuehrten Gruenden relativ machtlos haben wollte, verzichtete man auf eine direktere demokratische Bupraewahl. Auch das war in der Weimarer Verfassung noch ganz anders!
Die Legitimation des Bundeskanzlers ist uebrigens trotz ihres prinzipiell ebenfalls indirekten Charakters ungleich staerker, weil der Waehler schon bei seiner Stimmabgabe fuer eine Partei weiss, wen er damit indirekt als Bundeskanzler waehlt und die Bundestagswahlkaempfe recht stark auf die Kanzlerkandidaten zugeschnitten sind. Demgegenueber duerfte die Frage des naechsten Bundespraesidenten bei Bundes- und Landtagswahlen so gut wie keine Rolle spielen, obwohl sie ja letztendlich in ihrer Summe auch darueber entscheiden.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
|
(#1151204) Verfasst am: 10.12.2008, 23:45 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich denke das Eine bedingt hier das andere und umgekehrt. Der Bundespraesident hat deshalb weniger Macht, weil er nur schwach demokratisch legitimiert ist und weil man ihn aus den von Dir angefuehrten Gruenden relativ machtlos haben wollte, verzichtete man auf eine direktere demokratische Bupraewahl. Auch das war in der Weimarer Verfassung noch ganz anders! |
Die Überlegungen des parlamentarischen Rates, bzw. der Alliierten gingen schon von der geschichtlichen Erfahrung aus. Weshalb man sich dazu entschloss, den Bundespräsidenten nicht direkt wählen zu lassen, kann ich aus dem Stehgreif nicht sagen, doch wenn, dann war das maximal eine Begleiterscheinung.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Legitimation des Bundeskanzlers ist uebrigens trotz ihres prinzipiell ebenfalls indirekten Charakters ungleich staerker, weil der Waehler schon bei seiner Stimmabgabe fuer eine Partei weiss, wen er damit indirekt als Bundeskanzler waehlt und die Bundestagswahlkaempfe recht stark auf die Kanzlerkandidaten zugeschnitten sind. Demgegenueber duerfte die Frage des naechsten Bundespraesidenten bei Bundes- und Landtagswahlen so gut wie keine Rolle spielen, obwohl sie ja letztendlich in ihrer Summe auch darueber entscheiden.
Gruss, Bernie |
Das ist richtig, ändert aber nichts daran, dass die Direktheit der Legitimation nichts mit der Machtfülle des Amtes zu tun hat.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
|
|
Nach oben |
|
 |
|