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Bischof Wolfgang Huber: Wie konnte Gott diesen Tsunami zulassen?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#238965) Verfasst am: 06.01.2005, 16:46    Titel: Re: Wie konnte Gott diesen Tsunami zulassen? Antworten mit Zitat

Friedrich Christian hat folgendes geschrieben:

Vorher schrieb ich, in den nächsten Tagen 83 Jahre alt,

Alles Gute zum Geburtstag! Daumen hoch!

Friedrich Christian hat folgendes geschrieben:

Kein Mensch ist schuldig, wenn am letzten Weihnachtstag vielleicht hunderttausend oder gar noch viel mehr Unschuldige zu früh sterben mussten.
Ganz im Gegensatz zu dem, was andere Menschen tun und taten: 11. Sept. 2001, Balkan, Afganistan, Irak, Afrika, Palästina, Israel, Tschetschenien, Russland, in den von Deutschland verschuldeten letzten grossen Kriegen und, und, und...

Verstehe die Aufregung nicht. Was genau hatten die denn an der Aussage auszusetzen?
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#239541) Verfasst am: 07.01.2005, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Auch auf der Leserbriefseite der WAZ wird darüber diskutiert. Einige Auszüge:

Leid als Sinn:

"Wir haben es in unserer Spaßgesellschaft verlernt, dem Leiden einen Platz einzuräumen! Erst, wenn der Körper krank ist, wird er Heilung erfahren können. Christlich gesehen bedeutet das: im Leid liegt die Chance zur Erkenntnis des Heils. Gott verhindert Leid nicht, aber er lässt es uns bestehen."

Die Katastrophe als Zeichen:

"Ich habe gelernt, dass Gott manchmal mächtige Zeichen setzt. Ich verstehe nicht, warum Gott das Unglück zugelassen hat. Ob er neu ein Zeichen setzen wollte in unsere gottlose Welt?"


Die menschliche Hilfe als Gottesnähe

"Bei näherem Hinsehen ist es gerade diese unbeschreibliche Tragödie, die Gottes Nähe offenbart. Viele stellen einfach nur die Frage, ob Gott die Katastrophen, Tod und Leid nicht hätte verhindern können. Dabei übersehen sie aber die gewaltige Hilfe, die derzeit von den Menschen geleistet wird."
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HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1155385) Verfasst am: 16.12.2008, 13:10    Titel: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

3Sat hat gestern, 15.12.2008, eine „Bühler Begegnung“ gesendet, in der sich der Interviewer, SWR-Intendant Prof. Peter Voß, als kirchentreuer, Kirchensteuer zahlender Agnostiker vorstellte, der die Kirche immer noch für nötig hält (wegen des sonst entstehenden „Vakuums“). Der übliche Blödsinn: ohne Kirche keine Moral.

Sein Gast war Bischof Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD, ein Mann, der druckreif formulieren bzw. theo-logisch schwurbeln kann.
Die Sendung wurde fürs Internet aufgezeichnet: http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=10747&mode=play

Hier Hubers genialer „Zugang“ zum Theodizee-Problem:

„Ich kenne keine schlüssige theoretische Auflösung dieses Widerspruchs. Ich kenne nur zwei Lösungswege, die ich als die authentische Theodizee bezeichne. Die eine Gestalt ist Hiob und die andere Gestalt ist Jesus auf dem Weg zum Kreuz, Jesus im Garten Gethsemane, Jesus in der Ausweglosigkeit, aus der heraus er dieses Leiden annimmt und stellvertretend für uns trägt. Das ist ein ganz anderer Zugang zur Frage der Theodizee. Es ist der Zugang, der sagt: wenn ich das Leiden anschaue, auf welcher Seite des Leidens steht Gott eigentlich? Und von der Beschäftigung mit der Gestalt Jesu, aber auch von der Hiobsgeschichte im Alten Testament her, kann ich mich daran halten, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht, und dass er die Rettung im Leiden will, indem er Zuversicht weckt, die über die Grenze des eigenen Lebens hinaus reicht.“

Mein Kommentar zu dieser aberwitzigen Apologie:
Im Buch Hiob wird geschildert, wie Gott dem rechtschaffenen Hiob durch den Satan extremes Leid zufügt. Der „Allwissende“ will wissen, ob Hiob Gott auch dann noch lobt, wenn es ihm schlecht geht.
Wie vom Satan vorausgesagt, tut Hiob das nicht, sondern verzweifelt und beklagt sich bei Gott. Daraufhin staucht Gott Hiob unter Verweis auf seine göttliche Macht zusammen, woraufhin sich Hiob schuldig bekennt und Buße in Staub und Asche gelobt. Diese erzwungene Unterwerfung (schon bei Abraham und überhaupt in der Bibel geht es um bedingungslose Unterwerfung) gefällt Gott, weshalb er Hiob reich belohnt. Eine wirklich widerwärtige Geschichte, die nicht im Geringsten dafür spricht, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht. Und die andere widerliche Geschichte, in der Gott sich bzw. seinen angeblichen Sohn opfert, damit er seinen missratenen Geschöpfen vergeben kann? Schopenhauer meinte dazu nur: charmant!
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1155396) Verfasst am: 16.12.2008, 13:23    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

Hier Hubers genialer „Zugang“ zum Theodizee-Problem, wie Effô ihn gerne dargestellt gesehen hätte:

Huber: „Ich kenne keine schlüssige theoretische Auflösung dieses Widerspruchs. Aber natürlich kann ich Sie gerne stundenlang mit irgendeinem Schwachsinn zuschwurbeln, der den Eindruck erweckt, als könnte ich es doch. Da ich mich aber der christlichen Nächstenliebe verpflichtet fühle und weiß, dass diese Ergüsse niemanden wirklich ernsthaft interessiert, spare ich mir das."

Voß: „Danke. Kommen wir zum nächsten Thema..."
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1155757) Verfasst am: 16.12.2008, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Knapp 4 Jahre Zeitsprung. Neuer Rekord, würde ich sagen.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1156908) Verfasst am: 17.12.2008, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Was sind schon vier Jahre im Angesicht des Herrn und angesichts der Theodizee-Problems.

Herrn Bischof Huber widme ich das folgende Gedicht:


Das Theodizee-Problem

Ein güt’ger Gott, der kann und will,
das wär’ fürwahr ein Gott mit Stil.
Ich kenne keinen solchen Gott,
der Christengott verdient nur Spott:

Ein Gott, der will, jedoch nicht kann,
ist nämlich ziemlich ärmlich dran.
Ein Gott, der kann, jedoch nicht will,
nützt uns auf Erden auch nicht viel.

Ein Gott, der weder will noch kann,
ist lächerlich, ein Hampelmann.
Ich höre, was Herr Huber spricht,
doch dieses überzeugt mich nicht.
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1157076) Verfasst am: 17.12.2008, 19:56    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
3Sat hat gestern, 15.12.2008, eine „Bühler Begegnung“ gesendet, in der sich der Interviewer, SWR-Intendant Prof. Peter Voß, als kirchentreuer, Kirchensteuer zahlender Agnostiker vorstellte, der die Kirche immer noch für nötig hält (wegen des sonst entstehenden „Vakuums“). Der übliche Blödsinn: ohne Kirche keine Moral.

Sein Gast war Bischof Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD, ein Mann, der druckreif formulieren bzw. theo-logisch schwurbeln kann.
Die Sendung wurde fürs Internet aufgezeichnet: http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=10747&mode=play

Hier Hubers genialer „Zugang“ zum Theodizee-Problem:

„Ich kenne keine schlüssige theoretische Auflösung dieses Widerspruchs. Ich kenne nur zwei Lösungswege, die ich als die authentische Theodizee bezeichne. Die eine Gestalt ist Hiob und die andere Gestalt ist Jesus auf dem Weg zum Kreuz, Jesus im Garten Gethsemane, Jesus in der Ausweglosigkeit, aus der heraus er dieses Leiden annimmt und stellvertretend für uns trägt. Das ist ein ganz anderer Zugang zur Frage der Theodizee. Es ist der Zugang, der sagt: wenn ich das Leiden anschaue, auf welcher Seite des Leidens steht Gott eigentlich? Und von der Beschäftigung mit der Gestalt Jesu, aber auch von der Hiobsgeschichte im Alten Testament her, kann ich mich daran halten, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht, und dass er die Rettung im Leiden will, indem er Zuversicht weckt, die über die Grenze des eigenen Lebens hinaus reicht.“


Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Mein Kommentar zu dieser aberwitzigen Apologie:
Im Buch Hiob wird geschildert, wie Gott dem rechtschaffenen Hiob durch den Satan extremes Leid zufügt. Der „Allwissende“ will wissen, ob Hiob Gott auch dann noch lobt, wenn es ihm schlecht geht.
Wie vom Satan vorausgesagt, tut Hiob das nicht, sondern verzweifelt und beklagt sich bei Gott. Daraufhin staucht Gott Hiob unter Verweis auf seine göttliche Macht zusammen, woraufhin sich Hiob schuldig bekennt und Buße in Staub und Asche gelobt.


Seltsame Darstellung. Hiob bleibt bei mir vernünftig und läßt sich eher von Frömmelern nicht ins Boxhorn jagen: Das Leid, das dem Menschen widerfährt, ist keineswegs selbstverschuldet, und auch kein Grund, dem anderen Mitleid und Hilfe zu verwehren.

Dagegen ist alles, was der Mensch hat, eben als Geschenk zu verstehen. "Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen. Der Name des Herrn sei gelobt!"

Und in diesem Sinne sind auch aktuelle Liedtexte, z.B. von Dido zu verstehen, die auch alles was sie hat, nur als geliehen, also auf Zeit, versteht.

Und in diesem Sinne nimmt auch Gott die Klagen des Menschen nicht übel. Weder bei Hiob, noch in den Psalmen oder anderen Stellen der Bibel. Gott aber öffnet den Horizont der kleinräumigen menschlichen Perspektive und hilft, die Welt aus einem völlig anderen Gesichtspunkt zu sehen.

Was bei Hiob aber nur angedeutet wird, nämlich den Erhalt aller wünschenswerter Güter, wird erst in Jesus durch die Auferstehung offenbar: Eine Hoffnung weist über das Leid hinaus. Ausrufezeichen

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Diese erzwungene Unterwerfung (schon bei Abraham und überhaupt in der Bibel geht es um bedingungslose Unterwerfung) gefällt Gott, weshalb er Hiob reich belohnt. Eine wirklich widerwärtige Geschichte, die nicht im Geringsten dafür spricht, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht.


Du zeigst nur, das man die Geschicht so verstehen kann, wie sie eben nicht gemeint ist. Mit den Augen rollen
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#1157096) Verfasst am: 17.12.2008, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Was sind schon vier Jahre im Angesicht des Herrn und angesichts der Theodizee-Problems.

Herrn Bischof Huber widme ich das folgende Gedicht:


Das Theodizee-Problem

Ein güt’ger Gott, der kann und will,
das wär’ fürwahr ein Gott mit Stil.
Ich kenne keinen solchen Gott,
der Christengott verdient nur Spott:

Ein Gott, der will, jedoch nicht kann,
ist nämlich ziemlich ärmlich dran.
Ein Gott, der kann, jedoch nicht will,
nützt uns auf Erden auch nicht viel.

Ein Gott, der weder will noch kann,
ist lächerlich, ein Hampelmann.
Ich höre, was Herr Huber spricht,
doch dieses überzeugt mich nicht.


Bakelit schrieb in seiner Paul Panter Parade

Die Ode an die überhöhte Höhe

Es denkt der Mensch sich sein Hirn ganz wund,
was der Gott wohl tut ihm und allem kund.

Es denkt, hirnt und zaudert,
weil Gott ja nicht mit ihm plaudert.

Mensch, Mensch du kommst nicht drauf? Er braucht es nicht,
Schauen musst du schon selber, er brachte nur das Licht.

Wer ist denn nun der Hampelmann,
wenn er trotz Licht nicht sieht, was wirklich dran.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1157742) Verfasst am: 18.12.2008, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Und überhaupt!


Dieses Argument überzeugt mich absolut. Mr. Green


Mit dem Spruch lass ich mich auch am liebsten plattlegen.

Agnnost
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1157771) Verfasst am: 18.12.2008, 12:07    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1157846) Verfasst am: 18.12.2008, 14:23    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen


Muss ich es noch sagen? Ich bin für Kritik immer dankbar. Einzige Voraussetzung: Sie muss nachvollziehbar belegt sein!

Das Fehlen eben dieses ist nicht mehr als ein weiterer stumpf-dreister Versuch eines ad hominems.
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1157848) Verfasst am: 18.12.2008, 14:28    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen


Muss ich es noch sagen? Ich bin für Kritik immer dankbar. Einzige Voraussetzung: Sie muss nachvollziehbar belegt sein!

Das Fehlen eben dieses ist nicht mehr als ein weiterer stumpf-dreister Versuch eines ad hominems.


Nein. Du musst schon entschuldigen, aber wenn man jahrelang in diesem Forum hier unterwegs ist und/oder auch anderweitig sich mit Leibniz "bester aller möglichen Welten" beschäftigt hat, dann stößt es halt sauer auf.

Ist wahrscheinlich ähnlich wie umgekehrt Gotteslästerung.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1157852) Verfasst am: 18.12.2008, 14:37    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen


Muss ich es noch sagen? Ich bin für Kritik immer dankbar. Einzige Voraussetzung: Sie muss nachvollziehbar belegt sein!

Das Fehlen eben dieses ist nicht mehr als ein weiterer stumpf-dreister Versuch eines ad hominems.


Du hast in dem anderen Thread hinreichend gezeigt, wie die Bibel umzudeuten ist, damit es deinem gottesbild entspricht. Daher mutet es schon seltsam an, wenn du in einem stumpfsinnigen Rundumschlag den Forenusern hier das Mitdenken absprichst und Umdeutungsversuche anderen vorwirfst
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1157853) Verfasst am: 18.12.2008, 14:39    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen


Muss ich es noch sagen? Ich bin für Kritik immer dankbar. Einzige Voraussetzung: Sie muss nachvollziehbar belegt sein!

Das Fehlen eben dieses ist nicht mehr als ein weiterer stumpf-dreister Versuch eines ad hominems.


Nein. Du musst schon entschuldigen, aber wenn man jahrelang in diesem Forum hier unterwegs ist und/oder auch anderweitig sich mit Leibniz "bester aller möglichen Welten" beschäftigt hat, dann stößt es halt sauer auf.


Kein Vorwurf an dich. Aber wer sich mit dem Argument denn tatsächlich beschäftigt hat, dem sollte schon etwas geistreicheres als ein stumpfer ad hominem einfallen. Man könnte sonst jenen poster nicht mehr signifikant von jenem Stumpfdreisten unterscheiden.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#1157855) Verfasst am: 18.12.2008, 14:47    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert.

Bitte nachvollziehbar belegen!
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1157856) Verfasst am: 18.12.2008, 14:48    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen


Muss ich es noch sagen? Ich bin für Kritik immer dankbar. Einzige Voraussetzung: Sie muss nachvollziehbar belegt sein!

Das Fehlen eben dieses ist nicht mehr als ein weiterer stumpf-dreister Versuch eines ad hominems.


Du hast in dem anderen Thread hinreichend gezeigt, wie die Bibel umzudeuten ist, damit es deinem gottesbild entspricht. Daher mutet es schon seltsam an, wenn du in einem stumpfsinnigen Rundumschlag den Forenusern hier das Mitdenken absprichst und Umdeutungsversuche anderen vorwirfst


ballancer kommt mir vor wie ein Kind beim Fangen spielen, das, wenn es erwischt wird, immer ruft: "Das gilt aber nicht!"

Ja, ich weiß, das gilt nicht. Sehr glücklich
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1157858) Verfasst am: 18.12.2008, 14:52    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert. Ich habe allerdings - nicht zuletzt in diesem Forum - dass Mitdenken eben eher nicht gewünscht ist, und dass man nur auf Versuche der Umdeutung stößt. Ich halte Leibniz 'Die Beste aller möglichen Welten' nach wie vor für einen starken Ansatz.


Und das sagt ausgerechnet Doktor Textumdeutung himself... Mit den Augen rollen


Muss ich es noch sagen? Ich bin für Kritik immer dankbar. Einzige Voraussetzung: Sie muss nachvollziehbar belegt sein!

Das Fehlen eben dieses ist nicht mehr als ein weiterer stumpf-dreister Versuch eines ad hominems.


Du hast in dem anderen Thread hinreichend gezeigt, wie die Bibel umzudeuten ist, damit es deinem gottesbild entspricht.


Diese Behauptung ist ebenso aus der Luft gegriffen. Ich habe mich detailliert zu Fragen des Bibelverständnisses an vielen Stellen geäußert und jeweils umfassende Begründungen gegeben. Eines der hermeneutischen Prinzipien ist das Verstehen wollen des Textes, also das Nachvollziehen der Absicht des Verfassers. Dies wurde mehrfach in abrede gestellt als zwingende Voraussetzung.

Wenn du mir hier eine Umdeutung pauschal ohne Angabe von Quellen vorwirfst, ist dies zum einen methodisch ungültig und zum anderen der Anspruch auf ein pauschal besseres Verständnis, was du allerdings bislang in keinem Punkt zeigen konntest.

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Daher mutet es schon seltsam an, wenn du in einem stumpfsinnigen Rundumschlag den Forenusern hier das Mitdenken absprichst und Umdeutungsversuche anderen vorwirfst


Diese wurden allerdings nachgewiesen. Wenn ich dir konkret den Vorwurf machen würde, du hättest diese Umdeutung praktiziert, wäre auch ich in der Nachweispflicht. Da mir die Recherche nun zu lästig ist, verzichte ich auf diesen konkreten Vorwurf.

Wenn du also entweder keine Belege Beibringen kannst oder willst, könntest du ja auch deinen Vorwurf zurück ziehen. Ansonsten muss ich darauf bestehen, dass du deine Behauptungen über mich belegst.
_________________
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1157859) Verfasst am: 18.12.2008, 14:56    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert.

Bitte nachvollziehbar belegen!


Willst du dich lächerlich machen? In dem Zitierten Posting stand unmittelbar zuvor:

Zitat:
Jesus in der Ausweglosigkeit, aus der heraus er dieses Leiden annimmt und stellvertretend für uns trägt. Das ist ein ganz anderer Zugang zur Frage der Theodizee. Es ist der Zugang, der sagt: wenn ich das Leiden anschaue, auf welcher Seite des Leidens steht Gott eigentlich? Und von der Beschäftigung mit der Gestalt Jesu, aber auch von der Hiobsgeschichte im Alten Testament her, kann ich mich daran halten, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht, und dass er die Rettung im Leiden will, indem er Zuversicht weckt, die über die Grenze des eigenen Lebens hinaus reicht.


Hier wird also zu einem Zitat eine Interpretation geliefert, die für sich selber spricht.

Deine Rückfrage wirkt wie der verkrampfte Versuch, eigenes Verstehen zu verhindern. Mit den Augen rollen
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1157867) Verfasst am: 18.12.2008, 15:10    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Ein starker Text, der eben nicht an das Mitdenken der Zuhörer, sondern an das Mitfühlen appeliert.

Bitte nachvollziehbar belegen!


Willst du dich lächerlich machen? In dem Zitierten Posting stand unmittelbar zuvor:

Zitat:
Jesus in der Ausweglosigkeit, aus der heraus er dieses Leiden annimmt und stellvertretend für uns trägt. Das ist ein ganz anderer Zugang zur Frage der Theodizee. Es ist der Zugang, der sagt: wenn ich das Leiden anschaue, auf welcher Seite des Leidens steht Gott eigentlich? Und von der Beschäftigung mit der Gestalt Jesu, aber auch von der Hiobsgeschichte im Alten Testament her, kann ich mich daran halten, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht, und dass er die Rettung im Leiden will, indem er Zuversicht weckt, die über die Grenze des eigenen Lebens hinaus reicht.


Hier wird also zu einem Zitat eine Interpretation geliefert, die für sich selber spricht.

Deine Rückfrage wirkt wie der verkrampfte Versuch, eigenes Verstehen zu verhindern. Mit den Augen rollen

Der Text spricht davon, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht. Nicht aber von dem Mitleid des Lesers. Das ist auch gar nicht nötig, denn Gott wird ja schon alles richten. Es ist ein Text, der den Fatalismus verherrlicht.




edit: Ganz vergessen: Wieder einmal bleibt deine Behauptung nicht belegt. Schulterzucken
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Zuletzt bearbeitet von jdf am 18.12.2008, 15:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#1157871) Verfasst am: 18.12.2008, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

So mancher Christ hatte den Verstand von Gott dereinst als Geschenk erhalten. Doch auch hier gilt: "Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen. Der Name des Herrn sei gelobt!" Dass der Herr hier wieder was zurückgegeben hätte, davon steht da nix.
_________________
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fwo
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Beiträge: 26445
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1157876) Verfasst am: 18.12.2008, 15:17    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
.........
Hier wird also zu einem Zitat eine Interpretation geliefert, die für sich selber spricht.

Deine Rückfrage wirkt wie der verkrampfte Versuch, eigenes Verstehen zu verhindern. Mit den Augen rollen

@Balla, heute mal halbwegs ernst:

Das mag aus deiner Sicht so aussehen.

Aber da Du es ja auch mit der Empathie hast: Versuch mal diese Threads, in die Du dich hier ergießt, einschließlich deiner Ergüsse unter der Prämisse zu lesen, dass Gott eine fixe Idee ist und man die Bibel bereits überschätzt, wenn man nur versucht, sie mit dem Cooperschen Lederstrumpf zu vergleichen, oder kurz: dass die gesamte Theologie einfach eine Abart der Donaldistik ist.

Und dann fühle mal tief in dich hinein, wo Du hier Verkrampftheit und einen Hang zum Grotesken empfindest.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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MountainKing
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Beitrag(#1157896) Verfasst am: 18.12.2008, 15:45    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:

Diese Behauptung ist ebenso aus der Luft gegriffen. Ich habe mich detailliert zu Fragen des Bibelverständnisses an vielen Stellen geäußert und jeweils umfassende Begründungen gegeben. Eines der hermeneutischen Prinzipien ist das Verstehen wollen des Textes, also das Nachvollziehen der Absicht des Verfassers. Dies wurde mehrfach in abrede gestellt als zwingende Voraussetzung.


Also Moment mal: wer soll das in Abrede gestellt haben?? Das Argument geht vielmehr dahin, dass man gar nicht wissen kann, speziell bei AT-Texten, welche Absicht ein Verfasser hatte und vor allem, dass du unter "Verstehen wollen" eine spezifische Auslegung subsumierst, also eine Bedeutung oder eine Verfasserabsicht voraussetzt, die du eigentlich erst hermeneutisch erschließen willst.
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Alchemist
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Beitrag(#1157910) Verfasst am: 18.12.2008, 16:01    Titel: Re: Bischof Huber zum Theodizee-Problem Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Diese Behauptung ist ebenso aus der Luft gegriffen. Ich habe mich detailliert zu Fragen des Bibelverständnisses an vielen Stellen geäußert und jeweils umfassende Begründungen gegeben. Eines der hermeneutischen Prinzipien ist das Verstehen wollen des Textes, also das Nachvollziehen der Absicht des Verfassers. Dies wurde mehrfach in abrede gestellt als zwingende Voraussetzung.


Also Moment mal: wer soll das in Abrede gestellt haben?? Das Argument geht vielmehr dahin, dass man gar nicht wissen kann, speziell bei AT-Texten, welche Absicht ein Verfasser hatte und vor allem, dass du unter "Verstehen wollen" eine spezifische Auslegung subsumierst, also eine Bedeutung oder eine Verfasserabsicht voraussetzt, die du eigentlich erst hermeneutisch erschließen willst.


Pass auf, gleich kommt was vom heiligen geist zwinkern
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HiobHolbach
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Beitrag(#1157993) Verfasst am: 18.12.2008, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Um die Interpretation der Hiob-Horrorgeschichte wieder etwas in die Balance zu bringen:

Hiob ist ein Beispiel für den Mangel Gottes an Mitgefühl. Ein halbwegs anständiger Mensch würde gemäß Goldener Regel selbst einen Bösewicht nicht quälen.Und schon gar nicht so lang und intensiv wie der Gott der Bibel das aus niedrigen – und für einen Gott lächerlichen - Beweggründen tut.

B. nennt meinen Kommentar eine „seltsame Darstellung“, schreibt zunächst zur Begründung Dinge, die ich nicht angesprochen habe und denen ich zustimme, und widerlegt ansonsten keinen Satz oder Satzteil von mir.

In Kap. 1 äußert sich Hiob noch stoisch, danach klagt er, zuletzt in Kap. 31! Und Gott akzeptiert die Vorwürfe Hiobs nicht. Wie ich ganz richtig schrieb, staucht er ihn unter Verweis auf seine Macht zusammen.

Und das liebe Jesuskind war noch nicht geboren, Christus von Johannes und Paulus noch nicht erfunden, und somit die tröstliche Illusion einer wundersamen Auferstehung für Hiob noch nicht möglich.

Und die Moral von der Geschicht:
streit dich mit deinen Schöpfer nicht.
Ansonsten lautet der Befund:
mit Satan war Gott hier im Bund.
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Arena-Bey
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Beitrag(#1158041) Verfasst am: 18.12.2008, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Für dich Nichtwisser ein schöner Text :

http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2005-4/Kuschel_Sachs.htm


Lachen Lachen
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ballancer
... leidet an dianoia ...



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Beitrag(#1158089) Verfasst am: 18.12.2008, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Um die Interpretation der Hiob-Horrorgeschichte wieder etwas in die Balance zu bringen:

Hiob ist ein Beispiel für den Mangel Gottes an Mitgefühl. Ein halbwegs anständiger Mensch würde gemäß Goldener Regel selbst einen Bösewicht nicht quälen. Und schon gar nicht so lang und intensiv wie der Gott der Bibel das aus niedrigen – und für einen Gott lächerlichen - Beweggründen tut.


Abgesehen von der These, dass Hiob aus verschiedenen Quellen komponiert worden sein solle, und somit die These der Motivation Gottes hier auf wackligen Boden stünde, kann man sehr wohl verschiedene Elemente herausarbeiten, die deiner Deutung widersprechen:

1 Pfeil Die Intention des Verfassers von Kapitel 1 war es offenbar nicht Gott, niedrige oder lächerliche Beweggründe zu unterstellen. Die antropomorphe Erzählung versucht das Verhalten Gottes verständlich zu machen und deutet es in einer Weise, die dem Verfasser vor wohl über 2500 Jahren als hinreichend einsichtig erschien. Du hast dir hier ein völlig anderes Urteil als der Verfasser gebildet. Darin berücksichtigst du offensichtlich weder die geistegeschichtliche Entwicklung der letzten 2500 Jahre, noch die Intention des Verfassers, noch den metaphorischen Charakter der Erzählung.

2 Pfeil Textschlüssel scheint dir der anthropomorphe Ansatz zu sein. Gott wird in seiner Moralität mit einem Menschen des 21. Jahrhundert verglichen. Und hier unterstellst du, dass ein Bösewicht eben nicht zu quälen sei. Die Goldene Regel erwartet dies aber nicht. Denn einige Übeltäter bejahen auch schlimme Strafen gerade aus diesen Gründen.

3 Pfeil Die Qual, oder besser die Versuchung Hiobs war gekennzeichnet durch den Verlust aller seiner Güter, Familie, Ansehen und letztlich Gesundheit. Tatsächlich geschieht dies im wirklichen Leben, und manche Schicksale sind sehr hart.

4 Pfeil Die besondere Leistung des Dokumentes ist hier, eben die Kopplung zwischen Schicksal und Strafe aufzubrechen. Eine schlichte Theologie unterstellt ja gerade, dass Glück und Elend als Funktionen moralischen Wohlverhaltens zu verstehen seien. Dies ist fatal, denn es isoliert den Elenden vom Mitgefühl und einer möglichen Hilfeleistung. Große Kulturen, die Karma oder Kismet für das Schicksal verantwortlich machen, basieren auch heute noch auf diesen Ansätzen. Und dies hatte das Buch Hiob schon vor langer Zeit überwunden.

5 Pfeil Hier eine Reduktion des Buches Hiob auf eine Horrorstory mit angeblichem Mangel Gottes an Mitgefühl ist eine Verkürzung, die weder der Geschichte, noch seiner geschichtlichen Wirkung in Ansätzen gerecht wird.

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
B. nennt meinen Kommentar eine „seltsame Darstellung“, schreibt zunächst zur Begründung Dinge, die ich nicht angesprochen habe und denen ich zustimme, und widerlegt ansonsten keinen Satz oder Satzteil von mir.


Ging es mir darum, etwas zu widerlegen? Ich wies auf andere Aspekte hin, die deine Deutung als keineswegs zentral oder sachgerecht erschienen lassen.

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
In Kap. 1 äußert sich Hiob noch stoisch, danach klagt er, zuletzt in Kap. 31! Und Gott akzeptiert die Vorwürfe Hiobs nicht. Wie ich ganz richtig schrieb, staucht er ihn unter Verweis auf seine Macht zusammen.


Im 2. Kapitel: Keine Klage!
Das 3. Kapitel ist Hiobs klage, aber er verflucht sein Unglück und sein Leben. Nicht Gott.

Zitat:
11 Warum bin ich nicht gestorben bei meiner Geburt? Warum bin ich nicht umgekommen, als ich aus dem Mutterleib kam? ... 16 wie eine Fehlgeburt, die man verscharrt hat, hätte ich nie gelebt, wie Kinder, die das Licht nie gesehen haben. 17 Dort haben die Gottlosen aufgehört mit Toben; dort ruhen, die viel Mühe gehabt haben. 18 Da haben die Gefangenen allesamt Frieden und hören nicht die Stimme des Treibers. 19 Da sind Klein und Groß gleich und der Knecht ist frei von seinem Herrn. 20 Warum gibt Gott das Licht dem Mühseligen und das Leben den betrübten Herzen


Die Theodizee wird hier nicht in dem Sinne gestellt, dass die Gerechtigkeit Gottes in Frage steht, sondern dass das Schicksal ein unbegreifliches und ungewolltes ist.

Sehen wir an das von dir erwähnte Kapitel 31:

Zitat:
21 Hab ich meine Hand gegen eine Waise erhoben, weil ich sah, dass ich im Tor Helfer hatte, 22 so falle meine Schulter vom Nacken und mein Arm breche aus dem Gelenk! 23 Denn ich müsste Gottes Strafe über mich fürchten und könnte seine Hoheit nicht ertragen.
...
28 Das wäre auch eine Missetat, die vor die Richter gehört; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe. 29 Hab ich mich gefreut, wenn's meinem Feinde übel ging, und mich erhoben, weil ihn Unglück getroffen hatte?


Hier und davor bestätigt Hiob den moralischen Codex, dem wir sicher in weiten Teilen zustimmen. Er bestätigt das Recht und Hoheit Gottes über ihn.

Er klagt Gott nicht an, sondern bestätigt die Prinzipien der Moralität und erinnert an den Bund, den er sich wegen seines moralischen Verhaltens erworben zu haben sieht.

Wo also sollte die Anklage gegen Gott sein?

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Diese erzwungene Unterwerfung (schon bei Abraham und überhaupt in der Bibel geht es um bedingungslose Unterwerfung) gefällt Gott, weshalb er Hiob reich belohnt. Eine wirklich widerwärtige Geschichte, die nicht im Geringsten dafür spricht, dass Gott auf der Seite der Leidenden steht.


Die Unterwerfung meinst du vielleicht aus der Antwort Gottes ab Kapitel 38 zu entnehmen. Was aber steht da wirklich?

Zitat:
2 Wer ist's, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand? 3 Gürte deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, lehre mich! 4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir's, wenn du so klug bist! 5 Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Richtschnur gezogen hat?


Und es ist nun so, das der Schöpfer des Universums eben auch der ferne Gott ist, den - noch - eine gewaltige Kluft zur menschlichen Existenz trennt. Was also erwartest du oder Hiob? Gott ist hier kein Kumpel, sondern der ferne Gott, der aber dennoch hier bereits dem Menschen sehr nahe kommt.

Zitat:
36 Wer gibt die Weisheit in das Verborgene? Wer gibt verständige Gedanken? 37 Wer ist so weise, dass er die Wolken zählen könnte?


Hier zeigt Gott keine Zurechtweisung, sondern verweist auf einen zunächst schwer verständlichen Zusammenhang: Nämlich auch die Weisheit Hiobs, die ihn hat erdulden lassen, ist ein Teil der Güte Gottes - auch wenn das Leid ihn beinahe überwältigen ließ.

Im Kapitel 40 scheint sich ein wenig etwas zur Rechtfertigung deines Verständnises zu tun:

Zitat:
1 Und der HERR antwortete Hiob und sprach:2 Wer mit dem Allmächtigen rechtet, kann der ihm etwas vorschreiben? Wer Gott zurechtweist, der antworte! 3 Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach: 4 Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. 5 Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will's nicht wieder tun.

Zweite Rede des HERRN aus dem Wettersturm
6 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Wettersturm und sprach: 7 Gürte wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen; lehre mich! 8 Willst du mein Urteil zunichte machen und mich schuldig sprechen, dass du Recht behältst? 9 Hast du einen Arm wie Gott, und kannst du mit gleicher Stimme donnern wie er? 10 Schmücke dich mit Pracht und Hoheit; zieh Majestät und Herrlichkeit an! 11 Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie!


Gerade die etwas für uns ungewöhnliche Sprache hätte die allerdings aufmerksam werden lasen müssen. Gott demütigt Hiob nicht, sondern er baut ihn auf!

So ist zum einen die völlig andere Perspektive Gottes bereits Rechtfertigung, aber die Akzeptanz Gottes ist weit mehr, als ein Mensch erhoffen darf. denn die Würde, die Gott hier Hiob zuteil werden lässt und ihn in die Nähe seiner Größe rückt überrascht. Gott will die Demut nicht, sondern sucht das Gegenüber. Gott gibt ihm neue Perspektiven, die sein Leben eben klein werden lassen, aber der Adel, mit dem Höchsten zu sprechen ist für viele Heutige nicht der Wertschätzung wert, da es das Leid nicht aufwiege.

Hiob 42 hat folgendes geschrieben:
1 Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach:2 Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. 3 »Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?« Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. 4 »So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!« 5 Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. 6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.


Diese Demutsgeste ist keineswegs ein echtes Schuldanerkenntnis, sondern der Erfurcht geschuldet. Hiob ist sich sehr wohl bewust, dass er eine Ehrung erfahren hat. Denn Gott hat, wohl wissend und betonen, dass es diese unglaubliche Spanne zwischen ihm und dem elenden Hiob gibt, ihn auf eine Stufe gestellt und mit ihm gesprochen wie mit einem ihm gemäßen gegenüber. Hiob will sich nicht erheben und reagiert mit Unterwerfung, die nicht gefordert ist. Aber er weiss, der Herr hat ihn erhoben und er kann nun mit ihm reden wie mit einem Freund - aber er erhebt sich nicht.

Eine Kritik Gottes ist an Hiob nicht zu sehen. Die rituelle Sprache transportiert allerdings sehr viel mehr als ein oberflächlicher Leser glaubt, heute erkennen zu können.

Hiob 42 hat folgendes geschrieben:
7 Als nun der HERR diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach er zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.


Gerade diese moralische Rechtfertigung zeigt, dass Hiob eben nicht unter der Kritik Gottes stand.

Hiob 42 hat folgendes geschrieben:
9 .... Und der HERR erhörte Hiob.

10 Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte. ... 17 Und Hiob starb alt und lebenssatt.


Moderen Menschen würden fragen: Die Frau und die Kinder, die starben, sind doch nicht einfach zu ersetzen. Aber gerade darum ging es nicht. Die ganze Geschichte ist unabhängig ihres möglichen historischen Gehaltes eine einzige Parabel, um wichtige Inhalte zu transportieren.

Es ist eine Vorwegnahme des Heils der Ewigkeit, die hier noch im Diesseits ist, aber durch ihren überreichen kompensatorischen Charakter bereits auf das Jenseits verweist.

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Und das liebe Jesuskind war noch nicht geboren, Christus von Johannes und Paulus noch nicht erfunden, und somit die tröstliche Illusion einer wundersamen Auferstehung für Hiob noch nicht möglich.


Eben. Die Entwicklung und Perspektiven sind aber bereits spürbar. Hier wird eine Entwicklung in der Bibel deutlich, die ich für erstaunlich und großartig halte.

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Und die Moral von der Geschicht:
streit dich mit deinen Schöpfer nicht.
Ansonsten lautet der Befund:
mit Satan war Gott hier im Bund.


Diese Schlussfolgerung war weder von dem Autor / den Autoren jemals gedacht. Noch von jenen, die diese in die Heilige Schrift aufnahmen. Auch wird hier von keinem Streit zwischen Gott und Hiob berichtet. Und gerade die Standhaftigkeit und Frömmigkeit Hiobs zahlten sich trotz des harten Schicksals aus. Hiob hat sich auch nicht von seinen Freunden zu falschen Demutgesten hinreißen lassen, sondern Gott hat ihn gerecht gesprochen und die Ankläger verdammt.
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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HiobHolbach
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Beitrag(#1158683) Verfasst am: 19.12.2008, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kritik eines Kuschel-Christen an der bemerkenswerten Lyrik der bemerkenswerten Frau Sachs http://de.wikipedia.org/wiki/Nelly_Sachs hilft bei der Diskussion der Äußerungen Hubers zum Theodizee-Problem wenig. Ich weiß, dass Christen die Bibel „von hinten“ lesen und seit knapp 2000 Jahren phantasieren, Gott sei für sie am Kreuz gestorben. Selbst wenn: Der Aufstieg Jesu zum Himmel hat den Aufstieg der Asche von Menschen jüdischen Glaubens bzw. jüdischer Abstammung zum Himmel über Auschwitz nicht verhindert.
Auch aus diesem Grunde schließe ich mich Goethe an:
„Die Geschichte des guten Jesus hab ich nun so satt, daß ich sie von keinem, außer von ihm selbst, hören möchte.“ (Ist das wirklich von G.? Kennt jemand die Stelle?)

Zur Erinnerung hier noch mal das TP:
1. Es gibt EINEN Gott, ein personales Höchstes Wesen, das die Welt erschaffen hat.
2. (Dieser) Gott ist allmächtig, allgütig und allwissend. ER ist das summum bonum [das höchste Gut].
3. Etwas, das selbst gut ist, würde etwas anderes, das schlecht oder übel ist, nach Möglichkeit verhindern oder eliminieren.
4. Es gibt in der Welt Leid.

Die Bibel stellt anthropomorphisierende Mutmaßungen über Gott an. Insofern ist sie von Anfang an und prinzipiell blasphemisch. Erschwerend kommt hinzu, dass sie keinen Gott der Liebe schildert, sondern – zumindest im AT - einen Gott, den Dawkins zurecht so beschreibt:

"Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Recht behaupten – die unangenehmste Gestalt der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."
Richard Dawkins: Der Gotteswahn, Ullstein, 575 S., 22.90 €, S. 45

Man kann sich darüber streiten, ob Hiob mit Gott streitet. Ich finde ja. Der Streit geht um die Frage, ob dem Menschen ein Urteil über Gott zusteht. Mein Eindruck ist, dass Hiob Gott Ungerechtigkeit vorwirft: er und viele andere erfahren Leid, dass sie nicht verdienen, vielen Übeltätern geht es gut. Gott belehrt ihn, es stünde ihm nicht zu, solche Vorwürfe zu machen.

Den Gedanken, dass alles Elend eine göttliche Ursache hat, gab es zu biblischen Zeiten. Er geistert auch heute noch herum. Insofern kann man das Buch Hiob für aufklärerisch halten. Am TP ändert das aber nichts. Was immer die Intentionen der Verfasser gewesen sein mögen: Gott quält Hiob. Ok, nicht wirklich, es ist ja nur eine Art von Gleichnis. Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass Gott Hiob ermutigt, mit ihm zu reden wie mit einem Freund. Er schüchtert ihn ein. Ein Freund macht sowas nicht.

http://www.gkpn.de/theodizee.html
http://www.amertin.de/aufsatz/2005/gottmenschmedien.htm
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1158706) Verfasst am: 19.12.2008, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:

Die Bibel stellt anthropomorphisierende Mutmaßungen über Gott an. Insofern ist sie von Anfang an und prinzipiell blasphemisch. Erschwerend kommt hinzu, dass sie keinen Gott der Liebe schildert, sondern – zumindest im AT - einen Gott, den Dawkins zurecht so beschreibt:

"Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Recht behaupten – die unangenehmste Gestalt der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."
Richard Dawkins: Der Gotteswahn, Ullstein, 575 S., 22.90 €, S. 45


guckst Du hier, ich les Dir was ganz entscheidendes nochmal langsam vor:

ballancer hat folgendes geschrieben:


1 Pfeil Die Intention des Verfassers von Kapitel 1 war es offenbar nicht Gott, niedrige oder lächerliche Beweggründe zu unterstellen. Die antropomorphe Erzählung versucht das Verhalten Gottes verständlich zu machen und deutet es in einer Weise, die dem Verfasser vor wohl über 2500 Jahren als hinreichend einsichtig erschien. Du hast dir hier ein völlig anderes Urteil als der Verfasser gebildet. Darin berücksichtigst du offensichtlich weder die geistegeschichtliche Entwicklung der letzten 2500 Jahre, noch die Intention des Verfassers, noch den metaphorischen Charakter der Erzählung.


Was Dawkins - und auch der ein oder andere fröhliche Bibelleser dieses Forums - nicht schnallt, ist das die Autoren dieser Bibeltexte NICHT die Absicht hatten einen bösen, fiesen, gemeinen Gott darzustellen. Wie zum Henker kommt man dann auf das schmale Brett zu glauben, man wüsste besser was der Autor sagen wollte und es wäre tatsächlich etwas ganz anderes?

Nehmen wir doch an Gott wäre ein böser, eifersüchtiger etc blabla und alles was Dawkins Meme Euch in den Kopf geschleudert haben - und die Bibelautoren hätten das erkannt ....hätten sie überhaupt was aufgeschrieben? Und wenn ja dann SOOO?
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Alchemist
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Beitrag(#1158718) Verfasst am: 19.12.2008, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, und du weißt genau, was die Autoren sagen wollten?
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MountainKing
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Beitrag(#1158742) Verfasst am: 19.12.2008, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Was Dawkins - und auch der ein oder andere fröhliche Bibelleser dieses Forums - nicht schnallt, ist das die Autoren dieser Bibeltexte NICHT die Absicht hatten einen bösen, fiesen, gemeinen Gott darzustellen.


Natürlich nicht, denn die Eigenschaften und Handlungen, die dort beschrieben sind, wurden von den Verfassern eben nicht als böse, fies und gemein aufgefasst, sondern als Teil der ganz selbstverständlicher Vorstellung eines vor allem auf Gehorsam fixierten Gottes. Das Argument ist ja nun wohl schlicht nicht mehr ernst zu nehmen.
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