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Hope registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2008 Beiträge: 2980
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(#1159552) Verfasst am: 20.12.2008, 10:46 Titel: |
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vielleicht erklärst Du uns erstmal was die Moralvorstellung der katholischen Kirche in diesem Fall sein soll .....
Persönlich finde ich es grundsätzlich furchtbar wenn mit dem Leid anderer Geschäfte gemacht werden - wie es in diesem Fall die Discobetreiber taten.
Ich bezweifle aber das es nur oder grade die Katholiken sind die sowas widerlich finden.
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Hope registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2008 Beiträge: 2980
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(#1159554) Verfasst am: 20.12.2008, 10:55 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Religion ist doch im Grunde etwas sehr schönes: Man träumt vom ewigen Leben und davon, daß man seine Lieben im Jenseits wiedersieht. Es wäre mehr als bloß taktlos, einem Gläubigen, der eine solche Hoffnung hat, diese Hoffnung nehmen zu wollen. Nicht im Traum würde ich so etwas tun, ich frage mich, wie jemand dann überhaupt nachdenken will, so etwas zu tun. |
"MOHAMMED! MOHAMMED ATTA! Hier spricht Deine Mutter! Speise mich bitte nicht mit dem Anrufbeantworter ab! Ich habe mit dem Iman telefoniert. Der hat gesagt, das mit den 72 Jungfrauen ist nicht so sicher, wie Deine religiösen Führer es behauptet haben. Jetzt nimm endlich ab! ... Moment, da kommt gerade eine Sondersendung im Fernsehen. ... Ach Du... Grosser Gott... da sind irgenwelche Irren in New York in ein Hochhaus geflogen. Schau Dir das mal an. Vielleicht denkst Du dann anders." |
Nein Kramer, wieder nicht verstanden...
Malcom ist weder fundamentaler noch überhaupt Muslim.
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1159555) Verfasst am: 20.12.2008, 10:56 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das ist ziemlich nichtssagend. Ich wollte wissen, was Du mit dem Christentum verbindest, nicht, welchen Umgang Du mit religiösen Gefühlen bevorzugst. Kulturchristentum finde ich verlogen. Entweder richtig christlich, oder gar nicht. Nicht Hü und nicht Hopp ist die Unentschlossenheit der Denkfaulen. Das kann ich ja nun gar nicht ab. |
Ziemlich fundamental diese puritanische Moral.
Agnost |
um diese frage geht es ständig: wie bewertet man die kuschelreligiösen?
ich würde es auch besser finden, wenn sich die leute mehr mit dem auseinandersetzten, was sie unüberlegt ihren glauben oder weltanschauung nennen.
aber man wird auch weiterhin ertragen müssen, dass es kulturreligiöse (in den ostblockstaaten könnte man von kulturnontheisten sprechen) gibt, die als feigenblatt der fundis dienen und gleichzeitig die chance eines wandels dieser religion bewirken, wie es mit dem christentum geschah, dass wir in europa mehrheitlich erleben.
die frage ist nur, welche seite, also das feigenblatt oder die chance einer liberalisierung der religion in der bedeutung überwiegt.
ich hoffe, dass es die chance ist, andere religionskritiker oder religionsfeinde hingegen sehen in erster linie das feigenblatt für die fundis. |
ups, was für eine lebensfremde Diskussion hier heiß gelaufen ist ...
ja, ja die Kuschelchristen, rotes Tuch für verkrampfte, ständig sich selbst Suchende
du kannst mal mitkommen und viele kennen lernen, von den Kuschelchristen , die tief verwurzelt in der christlich hellenistischen, aufklärerischen Kultur unseres Okzitenten stehen, die moralisch gefestigt sind durch das Beispiel plausibler Vorbilder, die fortschrittlich und empathisch für den Menschen ( nicht gegen sich und andere ) arbeiten... du findest die in den kleinen übriggebliebenen Gemeinden bei der Arbeit am Menschen, bei Konzerten im Kloster Eberbach und dem Dom zu Altenberg, bei Symposien im Kloster Steinfeld, bei Managertagungen in Andecks, in den Hospizen Deutschlands....
Da sind die meist freudig und erfolgreich aufgestellt..........................
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Hope registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2008 Beiträge: 2980
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(#1159556) Verfasst am: 20.12.2008, 10:58 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: |
Und solange <s>Mein Kampf</s> die Bibel und ihre Ideologie als Gesellschaftlich Wertvoll und als Fundament für Werte gilt, solange sehe ich in ihr und ihren Anhängern eine nicht zu unterschätzende Gefährlichkeit. |
es ist gefährlich wenn man friedliebende Menschen für gefährlich hält .....
"Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid" (Yoda)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1159557) Verfasst am: 20.12.2008, 11:15 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das ist ziemlich nichtssagend. Ich wollte wissen, was Du mit dem Christentum verbindest, nicht, welchen Umgang Du mit religiösen Gefühlen bevorzugst. Kulturchristentum finde ich verlogen. Entweder richtig christlich, oder gar nicht. Nicht Hü und nicht Hopp ist die Unentschlossenheit der Denkfaulen. Das kann ich ja nun gar nicht ab. |
Ziemlich fundamental diese puritanische Moral.
Agnost |
um diese frage geht es ständig: wie bewertet man die kuschelreligiösen?
ich würde es auch besser finden, wenn sich die leute mehr mit dem auseinandersetzten, was sie unüberlegt ihren glauben oder weltanschauung nennen.
aber man wird auch weiterhin ertragen müssen, dass es kulturreligiöse (in den ostblockstaaten könnte man von kulturnontheisten sprechen) gibt, die als feigenblatt der fundis dienen und gleichzeitig die chance eines wandels dieser religion bewirken, wie es mit dem christentum geschah, dass wir in europa mehrheitlich erleben.
die frage ist nur, welche seite, also das feigenblatt oder die chance einer liberalisierung der religion in der bedeutung überwiegt.
ich hoffe, dass es die chance ist, andere religionskritiker oder religionsfeinde hingegen sehen in erster linie das feigenblatt für die fundis. |
ups, was für eine lebensfremde Diskussion hier heiß gelaufen ist ...
ja, ja die Kuschelchristen, rotes Tuch für verkrampfte, ständig sich selbst Suchende
du kannst mal mitkommen und viele kennen lernen, von den Kuschelchristen , die tief verwurzelt in der christlich hellenistischen, aufklärerischen Kultur unseres Okzitenten stehen, die moralisch gefestigt sind durch das Beispiel plausibler Vorbilder, die fortschrittlich und empathisch für den Menschen ( nicht gegen sich und andere ) arbeiten... du findest die in den kleinen übriggebliebenen Gemeinden bei der Arbeit am Menschen, bei Konzerten im Kloster Eberbach und dem Dom zu Altenberg, bei Symposien im Kloster Steinfeld, bei Managertagungen in Andecks, in den Hospizen Deutschlands....
Da sind die meist freudig und erfolgreich aufgestellt.......................... |
wieso kommentierst du meinen beitrag, wenn du ihn nicht liest?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1159559) Verfasst am: 20.12.2008, 11:21 Titel: |
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Hope hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Religion ist doch im Grunde etwas sehr schönes: Man träumt vom ewigen Leben und davon, daß man seine Lieben im Jenseits wiedersieht. Es wäre mehr als bloß taktlos, einem Gläubigen, der eine solche Hoffnung hat, diese Hoffnung nehmen zu wollen. Nicht im Traum würde ich so etwas tun, ich frage mich, wie jemand dann überhaupt nachdenken will, so etwas zu tun. |
"MOHAMMED! MOHAMMED ATTA! Hier spricht Deine Mutter! Speise mich bitte nicht mit dem Anrufbeantworter ab! Ich habe mit dem Iman telefoniert. Der hat gesagt, das mit den 72 Jungfrauen ist nicht so sicher, wie Deine religiösen Führer es behauptet haben. Jetzt nimm endlich ab! ... Moment, da kommt gerade eine Sondersendung im Fernsehen. ... Ach Du... Grosser Gott... da sind irgenwelche Irren in New York in ein Hochhaus geflogen. Schau Dir das mal an. Vielleicht denkst Du dann anders." |
Nein Kramer, wieder nicht verstanden...
Malcom ist weder fundamentaler noch überhaupt Muslim. |
und nach solchen merkbefreiten kommentaren beschwert sie sich noch, wenn man seinem berechtigtigen unmut etwas deutlicher luft macht.
wäre ignoranz schmerzhaft, wäre religion das ideale betäubungmittel.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1159563) Verfasst am: 20.12.2008, 11:39 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Hope hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Religion ist doch im Grunde etwas sehr schönes: Man träumt vom ewigen Leben und davon, daß man seine Lieben im Jenseits wiedersieht. Es wäre mehr als bloß taktlos, einem Gläubigen, der eine solche Hoffnung hat, diese Hoffnung nehmen zu wollen. Nicht im Traum würde ich so etwas tun, ich frage mich, wie jemand dann überhaupt nachdenken will, so etwas zu tun. |
"MOHAMMED! MOHAMMED ATTA! Hier spricht Deine Mutter! Speise mich bitte nicht mit dem Anrufbeantworter ab! Ich habe mit dem Iman telefoniert. Der hat gesagt, das mit den 72 Jungfrauen ist nicht so sicher, wie Deine religiösen Führer es behauptet haben. Jetzt nimm endlich ab! ... Moment, da kommt gerade eine Sondersendung im Fernsehen. ... Ach Du... Grosser Gott... da sind irgenwelche Irren in New York in ein Hochhaus geflogen. Schau Dir das mal an. Vielleicht denkst Du dann anders." |
Nein Kramer, wieder nicht verstanden...
Malcom ist weder fundamentaler noch überhaupt Muslim. |
und nach solchen merkbefreiten kommentaren beschwert sie sich noch, wenn man seinem berechtigtigen unmut etwas deutlicher luft macht.
wäre ignoranz schmerzhaft, wäre religion das ideale betäubungmittel. |
Eigentlich sollte unsereins doch nichts mehr wundern was an Postings hier so abgelassen wird, aber dann kommt so etwas und ....
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1159571) Verfasst am: 20.12.2008, 12:10 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Huch. Was'n hier los? |
Es ging um falsche Schlussfolgerungen.
_________________ Trish:(
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#1159579) Verfasst am: 20.12.2008, 12:27 Titel: |
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Hope hat folgendes geschrieben: | "Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid" (Yoda) |
Grübel, stimmt, besser hätte man den Werdegang des Christentums nicht auf den Punkt bringen können. Danke dafür Hope.
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1159583) Verfasst am: 20.12.2008, 12:37 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: | Hope hat folgendes geschrieben: | "Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid" (Yoda) |
Grübel, stimmt, besser hätte man den Werdegang des Christentums nicht auf den Punkt bringen können. Danke dafür Hope.
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Du hast sicher auch eine Stelle in der christlichen Literatur gefunden , die deine Meinung im Sinne von Joda belegt ?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1159592) Verfasst am: 20.12.2008, 13:08 Titel: |
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Arena-Bey hat folgendes geschrieben: | Querdenker hat folgendes geschrieben: | Hope hat folgendes geschrieben: | "Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid" (Yoda) |
Grübel, stimmt, besser hätte man den Werdegang des Christentums nicht auf den Punkt bringen können. Danke dafür Hope.
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Du hast sicher auch eine Stelle in der christlichen Literatur gefunden , die deine Meinung im Sinne von Joda belegt ? |
wahrscheinlicher ist, dass er sich eher auf die "Kriminalgeschichte des Christentums" von Deschner bezieht als nur auf die Bibel.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1159606) Verfasst am: 20.12.2008, 13:34 Titel: |
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Colemanschen Badewanne hat folgendes geschrieben: | Ein Ökologischer Fehlschluss ist der Schluss von (1) zu (4), wenn (2) zu (3) nicht gilt. |
Tja und außerdem such ich noch einen Begriff für Leutz, die von (1) keine überprüfbaren (2) zulassen wollen.
Vielleicht derweil BAHM oder BaABHoMa, so was in der Art, kann ich mir gut vorstellen.
Im Volksmund heißts ja, Geschichte wiederholt sich
wie kömmt die Gossensprach nur auf solche Einsichten?
*grübel*
Schönreden des unantastbaren Kollektivmerkmals vielleicht?
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1159754) Verfasst am: 20.12.2008, 18:33 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: |
Selbstverständlich darfst Du zurückfragen.
Taktvoller Umgang beruht auf Gegenseitigkeit. Und genau das wollte ich mit meinem letzen Posting deutlich machen. Takt nur fordern, aber selber diesen Takt vermissen lassen - das finde ich ziemlich einseitig. Nebenbei gefragt, was ist Taktvoll?
Ist es Taktvoll, wenn ich statt 'Du wirst vernichtet' zu Dir sage: "alle die nicht das Glauben, woran ich glaube, denen wird es schlimmer ergehen als Sodom und Gomorra"?
Ich denke, der Begriff 'Taktvoll' ist hier schwerlich einsetzbar.
Abgesehen davon geht es auch gar nicht darum, ob mir der Gläubige mit Verdamnis oder Vernichtung direkt droht. Sein Glaube Basiert auf der Bibel und ist letztlich untrennbar mit selbiger verbunden. Ohne Bibel kein Jesus ect. pp.
Und das ist letzten Endes eben der Knackpunkt. Verstehst Du, was ich meine?
Nebenbei: An ein Leben nach dem Tod kann ich auch ohne den Ideologischen Unterbau der Bibel glauben. Da gibt es sogar unzählige Varianten, wie z.B. auch der Glaube an die Wiedergeburt.
Die Bibel, bzw. den Monotheismus zu den Akten zu legen heißt nicht, mit dem Träumen aufhören zu müssen.
Nebenbei: Ich habe heute einen aktuellen Artikel gelesen, den ich in diesem Zusammenhang sehr interessant und passend finde:
Spiegel.de: So leicht werden Menschen zu Folterknechten
Zitat: | Die Elektroschock-Experimente Stanley Milgrams sind legendär. Sie gelten bis heute als Beleg dafür, dass auch ganz normale Menschen schnell zu erbarmungslosen Folterknechten werden können. Nun wurde die historische Studie wiederholt - mit ernüchterndem Ergebnis. |
Und solange <s>Mein Kampf</s> die Bibel und ihre Ideologie als Gesellschaftlich Wertvoll und als Fundament für Werte gilt, solange sehe ich in ihr und ihren Anhängern eine nicht zu unterschätzende Gefährlichkeit. |
Ich verstehe selbstverständlich, was Du meinst. Daß Takt nicht auf Einseitigkeit beruht, halte ich ja auch für völlig richtig.
Nur: Dem Ungläubigen die Hölle anzudrohen ist doch schlicht keine intelligente Argumentation. Beim Koran finde ich das noch penetranter als in der Bibel. Mein Gott, was kann ich schon dafür, ob ich etwas glaube oder nicht glaube - ich kann mir das schwerlich aussuchen, es ist dann einfach mal so, daß ich etwas glaube oder nicht glaube, der Glaube oder Unglaube ist keine moralische Entscheidung. Jemanden dafür zu bestrafen, weil er etwas nicht glaubt, ist maßlos dämlich. Übrigens: Gerade wegen dieser Dämlichkeit gerät dieses Denkmuster doch auch innerhalb religiöser Kreise zumindestens innerhalb säkularer Gesellschaften immer mehr in den Hintergrund.
Ist diese Argumentation nun "taktlos" gegenüber dem Ungläubigen? Ich weiß nicht - hier spielt die Frage der Intelligenz doch auch hinein. Ich empfinde einen wirklich einfachen Gläubigen einfach nicht als intelligenten Menschen und gerade darum bin ich taktvoll gegenüber ihm. Ihn gewissermaßen "haftbar" zu machen für das, was er da glaubt, hielte ich für den falschen Ansatz. Was so ein Gläubiger da eigentlich glaubt, das weiß er doch letzlich selber nicht.
Mich persönlich hat die Hölle nie geschreckt. "Bange machen gilt nicht" ist ein guter Satz, den ich auch bezüglich Religion mir auf die Fahnen schreibe. Vor allem aber: Die Hölle aber ist doch auch ein furchtbar durchsichtiges Manöver, den Gläubigen bei der Stange zu halten, gerade im Koran fällt mir das auf, wo es doch eigentlich nur eine Kardinalsünde gibt: Den Unglauben.
Aber dies kann man doch nun wirklich auch aus der Perspektive des Gläubigen sehen - da heißt es nicht mehr als: Über den Unglauben darfst Du erst gar nicht nachdenken. Insofern fühlte ich mich - sofern ich ungläubig war - von einer solchen Argumentation auch nie wirklich betroffen, ich habe immer sehr klar gespürt, daß sich diese Argumentation immer mehr an den Gläubigen, als an den Ungläubigen richtet.
Ich denke taktvoll benehmen sich viele Menschen rein instinktiv. Ein intelligenter Mensch sollte über den Takt allerdings auch nachdenken. Mein Taktgefühl ist dabei durchaus nicht aufs Christentum beschränkt. Ich würde nie etwas, was einem Menschen irgendwie heilig ist, in den Schmutz ziehen - gleichgültig, um welche Religion es sich handelt, ja meistens auch da, wo es in den weltanschaulichen Bereich geht.
Ich finde nun nur, daß religiöse Texte eine Tiefe und Schönheit haben, die weit über das hinaus gehen, was man an durchsichtigen Argumentationsmanövern in ihnen findet. Und diese Vielschichtigkeit hat nur wirklich gar nichts zu tun mit solchen weltanschaulichen Abwegigkeiten wie Hitlers "Mein Kampf" - diesen Vergleich zu ziehen, ist einfach völlig abwegig, weil dieses eine Betrachtung von Religiösität ist, die völlig an der Oberfläche religiöser Argumentationsstrukturen bleibt. Im Koran findet sich zum Beispiel der bemerkenswerte Satz: "Dieses Buch - daran ist kein Zweifel - ist eine Leitung für die Gottesfürchtigen". Diesen Satz würde ich immer dahingehend interpretieren, daß sich dieses Buch an jene, die nicht gottesfürchtig sind, gar nicht erst richtet, allerdings wird eine solche Interpretation dieses Satzes ein kleiner Moslem sicherlich erst gar nicht begreifen. Es gibt aber eben dieses in religiösen Schriften: Dinge, wo Du auch mal zwischen den Zeilen lesen mußt.
Und bitte, wenn ich mich hier als Kulturchristen bezeichne, so hat das mit einer "laschen Haltung" gar nichts zu tun. Daß hier Ballancer, Hope oder Karlchen, die Bibel in jeder Zeile wörtlich nehmen, das glaube ich nun wirklich nicht. Die Dinge liegen m. E. in jederlei Hinsicht doch eigentlich viel komplizierter. Die Bibel ist vielschichtig, innerhalb dieser Vielschichtigkeit finde ich im Christentum auch meinen Platz. Und das gesellschaftliche Phämomen von Kirchen ist auch in Wahrheit sehr kompliziert - einfach wirkt es nur an der Oberfläche.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1159835) Verfasst am: 20.12.2008, 20:04 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | ......Ich würde nie etwas, was einem Menschen irgendwie heilig ist, in den Schmutz ziehen - gleichgültig, um welche Religion es sich handelt, ja meistens auch da, wo es in den weltanschaulichen Bereich geht....... |
Das Dumme ist nur, dass Religionen nicht im luftleeren Raum existieren, nur wenige Religionen existieren wirklich vollständig auf der Ebene der Gemeinde, die meisten Religionen habe ihren Schwerpunkt in kirchlichen Organsiationen. Nun haben derartige Organisationen den Anspruch fortleben zu wollen - sie sind schließlich ja immer im Dienste des einzige wahren Gottes - woraus sich dann Regeln für die Bekämpfung anderer Glauben oder auch des Unglaubens ergeben.
Das bedeutet dann aber, dass Religionen/Kirchen, sobald sie einen hinreichend großen Anteil der Gesellschaft hinter sich wissen, versuchen, sich die restliche Gesellschaft einzuverleiben. Oder anderherum: Religionen/Kirchen sind erträglich als Minderheit, als Mehrheit sind sie selbst taktlos bis intolerant.
Communio hat folgendes geschrieben: | .......
Offenbar war die Religionsfreiheit das Menschenrecht, mit dem die katholische Kirche die größten Schwierigkeiten hatte. Bis einschließlich Pius XII. (1939-1958) galt der Kirche der katholische Staat als Inbegriff einer guten politischen Ordnung. Obwohl sie aus ihrer Vorliebe für die Monarchie lange Zeit kein Hehl machte, kam es der Kirche nicht in erster Linie auf die Regierungsform an (Neutrali- tätsthese seit Leo XIII; Lob der Demokratie seit der Weihnachtsansprache 1944 Pius XII.). Wichtig war, dass es sich um einen Staat handelte, dessen Gesetze dem Naturrecht und der christlichen Offenbarung entsprachen und dessen Politik dem Gemeinwohl diente. In diesem Staat galt nicht das Volk als Souverän, auch nicht der Monarch, sondern Christus als der König, dem sich alle - insbe- sondere die Politiker - verpflichtet fühlen sollten. Praktisch bedeutete das, dass die katholische Kirche ein Deutungsmonopol der normativen Grundlagen des Staates für sich beanspruchte. Im katholischen Staat fand sich die kirchliche Morallehre in den Gesetzen wieder: nicht nur Mord und Diebstahl, sondern auch Abtreibung, Euthanasie, Ehebruch, homosexuelle Handlungen, Wucher und Sonntagsarbeit konnten dort verboten werden und strafbar sein.
......
Bis zum II. Vatikanum verfolgte sie eine Politik, die darauf hinauslief, Toleranz zu fordern, wo man sie brauchte, sie aber nicht (oder nur begrenzt) zu gewähren, wo man die Macht hatte, sie zu ver- weigern. Diese Position folgte logisch aus einer paternalistischen Sorge der Kirche für das Wohl der Menschen, das sie durch falsche Doktrinen gefährdet sah.
.....
Prof. Dr. Karl Graf Ballestrem
Communio, Freiburg, Jg. 2006, S.180-202 |
Der Katholik Ballestrem lebt damit, dass das seit 1958 nicht mehr so sei. Das Verhalten der Kirchen in aktuellen Fragen der Politik spricht eine andere Sprache.
Das bedeutet wiederum, dass ich - schon aus Gründen der Verteidigung - das Recht haben muss, laut über das Konzept Seele lachen zu dürfen, wenn es im politischen Spiel der Kräfte benutzt wird, um mich einzuschränken, ich muss das Recht haben, jedes religiöse Konstrukt, das in der Öffentlichkeit benutzt wird, um mich zu unterdrücken, in der selben Öffentlichkeit soweit "in den Dreck zu ziehen", dass es zu dieser Unterdrückung nicht mehr taugt.
Hier mit der Forderung nach Takt zu kommen, ist angesichts der Geschichte und der politischen Realität ein durchsichtiges Mannöver.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1159861) Verfasst am: 20.12.2008, 20:33 Titel: |
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Hallo Fwo,
dem würde ich gar nicht widersprechen wollen. Es ist dabei im übrigen ziemlich gleichgültig, ob man aus einer christlichen Position sich gegen Unterdrückung wendet oder aus einer atheistischen. Beide Positionen haben für mich ihren Wert und ihre Bedeutung.
"Takt" hat für mich auch hauptsächlichen Wert im persönlichen Umgang - hier finde ich ihn sehr wichtig. Mit den Kirchen, insobesondere der RKK taktvoll umzugehen hielte ich dagegen für falsch.
Nun muß ich allerdings sagen, daß ich mich von dieser Gesellschaft nicht sonderlich unterdrückt fühle. Das muß allerdings nicht immer so bleiben. Im moment singt die RKK das hohe Lied der Humanität und Menschenliebe ( meistens jedenfalls, ihre Haltung zu den Homosexuellen spottet immer noch jeder Beschreibung, jedenfalls so ganz offiziell). Gut so. Ich hoffe schon, daß dieser ganze Prozeß der Säkularisation auch unumkehrbar ist.
Ansonsten sehe ich die ganze Sache gelassen. Im moment erleiden die Kirchen weiter Mitgliederschwund. Vor diesem Hintergrund wird christlicherseits eifrig gebaggert und missioniert. Auch OK.
Mir wäre es ganz recht, wenn aus der ganzen Debatte ein wenig der "Größenwahn" heraus genommen würde. Die Kirchen werden in dieser Gesellschaft nie wieder die Macht bekommen, die sie mal hatten, alles andere betrachte ich als Größenwahn. Umgekehrt aber empfinde ich einen Atheismus, der auf die letztendliche "Vernichtung" des Religiösen abzielt, auch als größenwahnsinnig. Würde man sich mal darauf einigen, den jeweiligen weltanschaulichen Gegner nicht "vernichten" zu wollen, dann würde viel Krampf aus der ganzen Debatte hinaus genommen. Die positive Rolle des Atheismus einmal christlicher Seits anzuerkennen, dazu müßten die Kirchen aber auch über einen großen Schatten springen. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, Atheisten haben in meiner Sozialisation eine wichtige Rolle gespielt, wobei mir die Atheisten am liebsten waren, die nicht ohne Respekt mit meiner katholischen Sozialisation umgegangen sind. Dann kann man gut voneinander profitieren. Diese Position, Gesellschaft eben auch von beiden Seiten zu betrachten, im anderen auch etwas positives zu sehen, ist aber leider Gottes nur sehr wenig verbreitet.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1159902) Verfasst am: 20.12.2008, 21:24 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Mir wäre es ganz recht,.....
Ich verstehe das alles.....
Nun muß ich allerdings sagen,.....
Nein, ich bin ......
Ich habe wirklich das Gefühl, .....
Tue ich auch nicht.....
dem würde ich gar nicht widersprechen .....
Ich fand es immer hübsch ......
Ich verstehe selbstverständlich,......
Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht,.....
Ich finde nun nur,......
Ich denke .....
Ich bin durchaus Kulturchrist......
Ich denke gar nicht daran,......
Aber ich glaube,.....
Ich unterstütze das,......
Ich??? Nur ich ??? .....
Ich weiß auch nicht, .....
Ja, das finde ich ja auch richtig...... |
usw. usw. usw.
Bist du Egozentriker oder hältst du dich für den Mittelpunkt der Welt bezw. dieses Forums,
willst du dein "Seelenleben" offenbaren, dein Ego entblösen ....oder was?
Wärest du auch in der Lage mal ganz uneigennützig mitzuteilen, was du hier eigentlich konkretes rüberbringen willst, falls wir dich bedaueren oder bewundern sollen, sags einfach!
Oder doch eine versteckte "Atheistenmissionierung", na das kannst du dir abschminken!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1159904) Verfasst am: 20.12.2008, 21:28 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | ......
"Takt" hat für mich auch hauptsächlichen Wert im persönlichen Umgang - hier finde ich ihn sehr wichtig. Mit den Kirchen, insobesondere der RKK taktvoll umzugehen hielte ich dagegen für falsch. ...... |
Um mit Radio Eriwan zu antworten : Im Prinzip ja, aber....
Das Problem entsteht dadurch, dass im politischen Raum mit religiösen Konstrukten (Gott, Seele...) argumentiert wird: Anstatt dass die irgendwie-christliche Kirche ihren Mitgliedern sagt, "ihr dürft nicht abtreiben..", wird ganz allgemein - und die Kirchen nehmen hier ganz selbstverständlich die Rolle des allgemeinen ethischen Ratgebers ein, nachdem irgendein Arschloch so nett war, sie dahin zu rufen - die Seele der Zygote proklamiert, um von da den Mord zu begründen, den Gott bei 3/4 aller Kinder... pardon, den jede Abtreibung durch Menschen bedeuten würde.
Diese Diskussion ist dann in der Gesellschaft, und wenn das Argument der beseelten Zygote dann auf dem Tisch liegt, dann bin ich in diesem Moment im Gegensatz zu fast allen Politikern auch im diesem persönlichen Umgang nicht so taktvoll zu schweigen, das wäre nämlich Zustimmung.
In diesem Moment bin ich (andere mögen das anders sehen) aus Gründen der Selbstachtung +- gezwungen, das Konzept Seele zu zerfleddern, völlig egal, wie heilig das anderen Leuten ist.
"Takt" in Hinblick auf religiöse Gegenstände ist für mich nur da geboten, wo diese religösen Gegenstände nicht von den Befallenen dieser Religion in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Ich werde ihnen nicht in ihre Kirchen hinterherlaufen, um dort über sie zu lachen, und ich werde auch meinen Nachbarn nicht anpöblen, weil der Sonntags in die Kirche geht - aber da, wo mir jemand unaufgefordert seine Religion vor die Nase hält, habe ich auch das Recht zu lachen, und da, wo er versucht, mich damit gegen meinen Willen zu beeinflussen, habe ich das Recht sie so zu beschädigen, dass diese Beinflussung nicht mehr funktioniert.
Dass ich mich allgemein unterdrückt fühle, kann ich auch nicht sagen, jedoch ist z.B. bei der Diskussion um den §218 ein kirchlicher Druck durchaus zu fühlen, und ich bin sicher, dass mir bei genauerem Hinschauen auch noch mehr Themen einfallen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1159909) Verfasst am: 20.12.2008, 21:42 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Mir wäre es ganz recht,.....
Ich verstehe das alles.....
Nun muß ich allerdings sagen,.....
Nein, ich bin ......
Ich habe wirklich das Gefühl, .....
Tue ich auch nicht.....
dem würde ich gar nicht widersprechen .....
Ich fand es immer hübsch ......
Ich verstehe selbstverständlich,......
...........
Ja, das finde ich ja auch richtig...... |
usw. usw. usw.
Bist du Egozentriker oder hältst du dich für den Mittelpunkt der Welt bezw. dieses Forums,
willst du dein "Seelenleben" offenbaren, dein Ego entblösen ....oder was?
Wärest du auch in der Lage mal ganz uneigennützig mitzuteilen, was du hier eigentlich konkretes rüberbringen willst, falls wir dich bedaueren oder bewundern sollen, sags einfach!
Oder doch eine versteckte "Atheistenmissionierung", na das kannst du dir abschminken! |
Ohne jetzt die Seite zu wechseln... Du machst mich neugierig.
Vertrittst Du persönlich hier nur absolute Wahrheiten oder manchmal auch persönliche Standpunkte?
Oder andersherum direkt bei deiner Frage genommen: Wie soll jemand denn genauer sagen was er will, als seinen Standpunkt darzustellen? Und Standpunkte, so sie denn persönlich sind, werden nun einmal mit "Ich" eingeleitet.
Rein theoretisch wäre es ja auch möglich, dass jemand aus reiner Neugier in eine Diskussion einsteigt, ohne selbst zu wissen, wohin er im Moment will. Da ist doch die Darstellung des Standpunktes für die andern ganz hilfreich.
Zusammgefasst: Könntest Du die Frage so stellen, dass auch ich - "religiös" durchaus auf deiner Seite stehend - sie begreife?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1159921) Verfasst am: 20.12.2008, 21:57 Titel: |
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Hallo Fwo,
die Frage nach der Seele ist mir alles andere als heilig. Ich denke jedoch, auch in Zeiten als ich mich nicht als Christ verstand, hat mich die Frage nach der Seele durchaus beschäftigt. Ist etwas "beseelt" oder nicht. Ein Stein ist nicht "beseelt". Er hat keine Gefühle und Empfindungen. Ein Mensch dagegen hat Gefühle, Empfindungen, Sehnsüchte, Beziehungen, er ist "beseelt".
Die Frage der Problematik von Abtreibungen ist im Grunde nicht einfach zu beantworten. Mir sind Abtreibungen ganz grundsätzlich zuwider, sehe aber ein, daß sie in einem grundsätzlichen Rahmen wohl zugelassen werden müssen. An die Seele eines Zellhaufens glaube ich auch nicht so recht. Die Frage läßt mich nicht los, daß mit der Zeugung doch ein Prozeß in Gang gesetzt ist, der auf die Existenz eines realen Menschen hinausläuft, insofern ist mir auch eine Abtreibung in einem frühen Stadium suspekt, wiewohl ich anerkenne, daß hier von "Seele", also einem empfindenden menschlichen Wesen nicht gesprochen werden kann.
Es steht Dir nun frei, die Haltung der katholischen Kirche dazu abzulehnen. Du hast auch völlig recht, daß die Haltung der katholischen Kirche dazu sicher auch religiös abgeleitet ist.
Deine Meinung sei Dir unbenommen. Du schießt aber meines Erachtens ganz entschieden ein Eigentor, wenn Du Deine Meinung als die Meinung der Aufklärung postulierst. Die Kirche, insbesondere die katholische, nimmt doch nur ein ganz grundsätzliches Unbehagen an der Abtreibung auf, daß viele und nicht nur kirchliche Menschen teilen. Wenn Du dann meinst, daß die Haltung der Kirche eine Haltung religiöser Spinner ist - bitteschön - nur ist das nicht eigentlich der RKK sehr recht, wenn sie in der Frage mit einem "moralischen Alleinvertretungsanspruch" dasteht? Diese Frage solltest Du Dir durch den Kopf gehen lassen.
Mir gefällt diese Diskussion dann so, wie sie geführt wird, durchaus nicht. Ich denke, es gibt viele Katholiken, die durchaus abgetrieben haben und die Haltung ihrer Kirche hier nicht teilen. Umgekehrt aber gibt es sicher auch Menschen, die Abtreibung ablehnen, in der Vorstellung, daß hier doch ein konkretes menschliches Leben vernichtet wird - ohne daß diese Ablehnung unbedingt religiös gespeist wird. Diese letztere Person läßt Du mit Deiner Argumentation völlig allein, weil es offensichtlich außerhalb Deines Vorstellungsvermögens liegt, daß ein Atheist hier eine andere Meinung haben könnte als Du. In dieser Hinsicht bist Du halt sehr intolerant - nicht weil Du vielleicht eine andere Haltung zur Abtreibung hast als ich. S o und so muß ein Atheist strukturiert sein, er darf nicht an "Seele" glauben und Abtreibung muß er toll finden. Also die katholische Kirche finde ich da wesentlich toleranter: Die hat zwar ihre Meinung, aber in der Realität wächst es sich doch entschieden anders aus.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1159955) Verfasst am: 20.12.2008, 22:52 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Ohne jetzt die Seite zu wechseln... Du machst mich neugierig.
Vertrittst Du persönlich hier nur absolute Wahrheiten oder manchmal auch persönliche Standpunkte? |
Nun irgend etwas muß man doch mit einer solchen Vielzahl persönlicher Standpunkte begründen wollen und weil mir das im vorliegenden Fall recht unklar ist, wüßte ich halt gern was damit konkret - sozusagen als Sammelstandpunkt - ausgesagt werden soll!
Und "absolute Wahrheiten" zu vertreten scheint mir insofern nicht möglich zu sein, weil es solche gar nicht gibt.
Was wir als "Wahrheiten" bezeichnen sind ja immer nur relative "Wahrheiten", d. h. sie haben eine Bezugspunkt und beziehen sich damit doch immer auf eine subjektive Auffassung über ein Ereignis oder eine Aussage!
Ich kenne keinen Philsophen der über die "Wahrheit" eine verbindliche Aussage gemacht hat.
Am besten gefällt mir noch:
Nietzsche: Zitat: | Wahrheit ist diejenige Lüge, ohne die das Mensch genannte Tier nicht überleben könnte ! |
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1159971) Verfasst am: 20.12.2008, 23:15 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | ........
Mir gefällt diese Diskussion dann so, wie sie geführt wird, durchaus nicht. Ich denke, es gibt viele Katholiken, die durchaus abgetrieben haben und die Haltung ihrer Kirche hier nicht teilen. Umgekehrt aber gibt es sicher auch Menschen, die Abtreibung ablehnen, in der Vorstellung, daß hier doch ein konkretes menschliches Leben vernichtet wird - ohne daß diese Ablehnung unbedingt religiös gespeist wird. Diese letztere Person läßt Du mit Deiner Argumentation völlig allein, weil es offensichtlich außerhalb Deines Vorstellungsvermögens liegt, daß ein Atheist hier eine andere Meinung haben könnte als Du. In dieser Hinsicht bist Du halt sehr intolerant - nicht weil Du vielleicht eine andere Haltung zur Abtreibung hast als ich. S o und so muß ein Atheist strukturiert sein, er darf nicht an "Seele" glauben und Abtreibung muß er toll finden. Also die katholische Kirche finde ich da wesentlich toleranter: Die hat zwar ihre Meinung, aber in der Realität wächst es sich doch entschieden anders aus.
Gruß Malcolm |
????? Ich lasse niemanden alleine - ich gebe nicht vor, für andere zu sprechen. Die Abtreibung war hier ein Beispiel für religiösen Druck in einer politischen Diskussion. Und alles was ich dazu gesagt habe, war, dass ich ein Recht habe, Religion da anzugreifen, oder mit deiner Formulierung "in den Schmutz zu ziehen", wo sie das Recht auf eine Bewertung meines Lebens beansprucht, der ich mit dieser Religion nichts am Hut habe. Die Toleranz, die Du hier beschreibst, mag innerkirchlich eine Toleranz sein, Mein Leben überhaupt zu bewerten, der ich nicht Mitglied dieser Kirche bin, hat, ob sie mich dabei nun leben lässt oder auf den Scheiterhaufen schickt, nichts mit Toleranz zu tun, sondern ist reine Anmaßung, solange ich nicht Mitglied dieses Vereins bin.
Deine Formulierungen rund um den ethischen Alleinvertretungsanspruch war mir zu unverständlich, um sie hier weiter zu kommnetieren, als sie durch den obigen Absatz bereits kommentiert ist.
Ich habe keine Lust, jetzt über Abtreibung zu reden - nur eine Formulierung von dir möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen: Sowenig mit der Zeugung ein Prozess in Gang gesetzt wird, der auf die Existenz eines realen Menschen hinausläuft (mehr als die Hälfte aller befruchteten Eier gehen ohne unser Zutun ab - die richtige Formulierung wäre "hinauslaufen kann"), sowenig gibt es "grundsätzliches Unbehagen an der Abtreibung" Es z.B. gab/gibt Naturvölker, in denen es normal war/ist, nach der Geburt zu entscheiden, ob dieses neue Wesen nun in die Gemeinschaft aufzunehmen sei oder nicht. (Und mit der legalen Spätabtreibung im Falle einer pränatal festgestellten Behinderung nähern wir uns da auch wieder an). Die Kirche argumentiert mit diesem Unbehagen, genauso wie sie mit den Seelenqualen der abtreibenden Mutter argumentiert, in beiden Fällen verschweigend, dass die Ursache dieses Unbehagens bzw. dieser Seelenqualen nicht die Abtreibung, sondern die Kirche ist. (Es gibt zu diesen Seelenqualen auch Länder, in denen sie bekanntermaßen nicht auftreten. Das sind Länder, in denen die Kirche nicht so viel Platz im öffentlichen Raum hat.)
fwo
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1160020) Verfasst am: 21.12.2008, 00:05 Titel: |
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Gut Fwo,
über Abtreibung müssen wir uns auch nicht unterhalten, zumal ich weiß Gott kein Befürworter eines Abtreibungsverbotes bin. Was mich gelegentlich stört, ist die Fixierung auf "die Kirchen". Ich verherrliche diese Organisationen weiß Gott nicht, aber ich denke nicht immer sind innerhalb dieses Beziehungsgeflechts von Kirchenführung, gläubigem Schaf und christlichem Politiker ( christliche Presse und dergleichen muß man dazu zählen) die Kirchen durchaus die bösen.
Ich habe gelegentlich den Eindruck, daß manche Schafe hier der Weide zwar durchaus enthoppelt sind, aber die grundsätzlichen Schafposition doch nicht ganz überwunden haben. Anders ist es nicht zu erklären, daß hier eine solche grundsätzliche Fixierung nicht überwunden wird.
Also um ein Beispiel zu nennen: Vor ein paar Jahren regte der Superchrist Stoiber in Bayern ein Verbot der Gotteslästerung an, die er streng unter Strafe gestellt wissen wollte. Die Kirche zeigte sich davon nicht begeistert: Die katholische Kirche reagierte "ausweichend", die evangelische ablehnend. Das gibt es also auch, daß die Kirchen einen ihrer Scharfmacher dann auch mal zurückpfeifen.
Und man hat ja auch so ein furchtbares Mitleid mit dem armen von der Kirche geknechteten "Schäflein", aber dieses Mitleid ist sehr sentimental, in Wahrheit sind doch gerade diese Schäflein im Extremfall die schlimmsten Bullterrier. Wie schon gesagt: Verherrlichen will ich die Kirche keineswegs, nur Fairness für die Kirchenführung kann man schon einfordern.
Tatsache ist: Es gibt Christen, Tatsache ist: Diese sind nicht immer vernünftig. Und die Kirche hat doch in Wahrheit überhaupt keine Macht, aber der christliche Politiker hat es schon und das Schäflein, der demokratische Souverän, hat es mittelbar ja auch - also sollte man nicht alles Unbehagen an der Welt immer nur bei den Kirchen abladen.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1160033) Verfasst am: 21.12.2008, 00:17 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und die Kirche hat doch in Wahrheit überhaupt keine Macht |
So viel "gar keine Macht" möchte ich auch mal haben
Allein als größter Arbeitgeber im Sozialbereich hat die Kirche enorme Macht. Über "Kunden" und Angestellte. da braucht man die politische Lobby gar nicht erwähnen, um konstatieren zumüsen, dass dies niemand toppt.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1160039) Verfasst am: 21.12.2008, 00:23 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und die Kirche hat doch in Wahrheit überhaupt keine Macht |
So viel "gar keine Macht" möchte ich auch mal haben
Allein als größter Arbeitgeber im Sozialbereich hat die Kirche enorme Macht. Über "Kunden" und Angestellte. da braucht man die politische Lobby gar nicht erwähnen, um konstatieren zumüsen, dass dies niemand toppt. |
Ja und? Wenn die Leute der Kirche diese Macht nicht zugestehen wollte, na dann müßten sie halt anders wählen und die "Lobby" hat auch niemand gezwungen, Lobby der Kirche zu sein. Indirekt hat Kirche schon Macht, das bestreitet niemand, aber im Grundgesetz steht ja wohl nicht der Satz: "Alle Macht geht von der Kirche aus." Nein, die Macht geht ganz sicher nicht von der Kirche aus, aber wenn sich eine Menge Leute halt der Kirche "unterwerfen", dann ist es auch klar, daß diese Organisation auch Macht hat.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1160041) Verfasst am: 21.12.2008, 00:25 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Wenn die Leute der Kirche diese Macht nicht zugestehen wollte, na dann müßten sie halt anders wählen und die "Lobby" hat auch niemand gezwungen, Lobby der Kirche zu sein. |
Welche Partei hat hat denn eine Entmachtung der Kirche im Parteiprogramm?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1160045) Verfasst am: 21.12.2008, 00:31 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und die Kirche hat doch in Wahrheit überhaupt keine Macht |
So viel "gar keine Macht" möchte ich auch mal haben
Allein als größter Arbeitgeber im Sozialbereich hat die Kirche enorme Macht. Über "Kunden" und Angestellte. da braucht man die politische Lobby gar nicht erwähnen, um konstatieren zumüsen, dass dies niemand toppt. |
Ja und? Wenn die Leute der Kirche diese Macht nicht zugestehen wollte, na dann müßten sie halt anders wählen und die "Lobby" hat auch niemand gezwungen, Lobby der Kirche zu sein. Indirekt hat Kirche schon Macht, das bestreitet niemand, aber im Grundgesetz steht ja wohl nicht der Satz: "Alle Macht geht von der Kirche aus." Nein, die Macht geht ganz sicher nicht von der Kirche aus, aber wenn sich eine Menge Leute halt der Kirche "unterwerfen", dann ist es auch klar, daß diese Organisation auch Macht hat. |
Das Problem an dieser vermeintlichen "Unterwerfung" ist aber, dass sie nicht ganz freiwillig ist. Will ich als Erzieher einen Job, muss ich das womöglich im Kindergarten machen. will ich , dass meine KInder morgens nicht zwei Freistunden haben, muss ich sie zum Religionsunterricht schicken. Willich aufm Dorf nicht sozial untendurch sein,muss ich Sonntags eine Stunde lang heucheln.
usw.
Da von "keine Macht" zu sprechen ...
Macht ist, wenn man jemanden beherrschen, manipulieren, zu etwas zu zwingen.
Und die Amtskirchen können das und sie tun es auch.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1160124) Verfasst am: 21.12.2008, 03:48 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Wenn die Leute der Kirche diese Macht nicht zugestehen wollte, na dann müßten sie halt anders wählen und die "Lobby" hat auch niemand gezwungen, Lobby der Kirche zu sein. |
Welche Partei hat hat denn eine Entmachtung der Kirche im Parteiprogramm? |
Was soll denn das für eine Entmachtung sein? Die reale Macht, die Kirche hat, besteht aus ihrer Herde von Gläubigen. Diese Macht zu entmachten, stünde nun im Gegensatz zum Grundgesetz, das die freie Religionsausübung ja garantiert. Daß diese Macht durch allerlei Priviligien, Rundfunkaufsichtsräte, "soziale Einrichtungen" auch ausgebaut ist, ist doch gar keine Frage. Aber wen sollte das auch wundern. All dies ist sicher nicht unwichtig und gelegentlich in sehr religiösen Gegenden wird sicher auch ein Druck auf Nichtgläubige ausgeübt, sich der Hammelherde anzuschließen - und das ist sicher widerwärtig. Ich lebe ja in einer säkularen Großstadt wie Hamburg, da gibt es solche Probleme nicht. Trotzdem verstehe ich nicht, woher eigentlich die Übertreibungen in der ganzen Angelegenheit kommen. Auch der intelligente Christ schätzt im Grunde die Freiheit die wir haben. Auch der einfache Gläubige will zwar gerne glauben, aber doch zum Glauben nicht schlichtweg gezwungen sein.
Also warum die Gesellschaft, so wie sie ist, nicht auch mal bejahen - einschließlich eines gewissen Einflusses von Kirchen? Ich habe nichts gegen ein gesundes Mißtrauen den Kirchen gegenüber, wogegen ich nur etwas habe, ist eine Paranoia der organisierten Religion gegenüber.
Und wiegesagt: Alles, was hier vorgebracht wird gegen die angeblich so große Macht der Kirchen, sind doch gegenüber den Zuständen mittelalterlicher Gottesstaaten einfach Kinkerlitzchen. Heute muß man sich doch rechtfertigen, wenn man Christ ist. Mir geht es jedenfalls so. Aber warum denn eigentlich. Wenn ich nun mal Bock habe, in einer solchen Organisation Mitglied zu sein? Die sind doch froh über jeden, früher hätten die doch so jemanden wie mich als Ketzer verbrannt ( wenn ich so aufgetreten wäre).
Und daß Kirchen um Einfluß auch ringen, finde ich völlig legitim. Im Mittelalter hattest Du diese Möglichkeit nicht, wer da gesagt hat: "Ich glaube diesen ganzen Quatsch nicht mehr" war ein toter Mann. In der Bibel steht immerhin der sehr wichtige Satz: "Ihr könnt auch gehen, wenn ihr wollt". Diesen Satz finde ich sehr wichtig, weil er die angeblich im Christentum angelegte totalitäre Struktur doch nun wirklich in Frage stellt.
Ich habe im übrigen durchaus Verständnis gerade bei Leuten, denen die christliche Decke auf den Kopf gefallen ist, daß man sich über Religion auch einfach mal auskotzt. Nur im Grunde geht es mir darum, Religion auch einfach mal zu "vergessen". Das wird einem nicht immer einfach gemacht. Gut, in der klassischen Musik finde ich christliche Spiritualität auch sehr schön, auch gelegentlich in der Malerei - in der Literatur dann schon weniger, es sei denn es ist so etwas völlig "Aufgelöstes" wie bei Rainer Maria Rilke. Ich finde es auch schön, mal unter Gläubigen zu sein, und so etwas wie Glauben zu spüren. Doch, das gibt mir was.
Ansonsten will ich aber Religion auch mal vergessen und dieses Forum gibt mir leider keine Gelegenheit dazu. Es gibt denke ich immer Bewegung und Gegenbewegung, eine Bewegung zur Religion kann auch gleichzeitig eine von ihr weg sein - und umgekehrt. Klingt komisch, ist aber so. Lange Jahre habe ich mit mir gerungen, ob ich wieder in die katholische Kirche zurück kehren sollte, aber als ich dann wieder Mitglied war, habe ich gedacht, eigentlich hast Du Dich der Kirche nie ferner gefühlt, als in diesem moment.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1160135) Verfasst am: 21.12.2008, 04:51 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | .......
Ansonsten will ich aber Religion auch mal vergessen und dieses Forum gibt mir leider keine Gelegenheit dazu. ....... |
Wie auch. Dieses Forum ist u.a. ein bekannter Anlaufplatz für Leute, die mit der Kirche auf die eine oder andere Art ihre Schwierigkeiten haben. Und damit auch ein Tummelplatz für Missionare, die diese Heiden wieder auf den rechten Weg zurückholen müssen. Streitigkeiten zum Thema Religion und Kirche sind hier als zwangsläufig an der Tagesordnung. Das kannst Du dem Forum kaum vorwerfen - wer hier herkommt, weiß das.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1160136) Verfasst am: 21.12.2008, 05:01 Titel: |
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Wer sich in die Höhle des Löwen wagt...
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1160137) Verfasst am: 21.12.2008, 05:06 Titel: |
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Hope hat folgendes geschrieben: |
vielleicht erklärst Du uns erstmal was die Moralvorstellung der katholischen Kirche in diesem Fall sein soll .....
Persönlich finde ich es grundsätzlich furchtbar wenn mit dem Leid anderer Geschäfte gemacht werden - wie es in diesem Fall die Discobetreiber taten.
Ich bezweifle aber das es nur oder grade die Katholiken sind die sowas widerlich finden. |
Das kannst Du den Mod und Threaderöffner auf Mykath fragen.
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