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Ist Gläubigen klar, was sie glauben?
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Artanis
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 259

Beitrag(#1161477) Verfasst am: 22.12.2008, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

Also darf man diesen Begriff letztenendes deshalb nicht verwenden, weil einige/viele(?) Menschen damit gewisse Handlungen(wie das Töten der Parasiten) bzgl. der so bezeichneten Personen/Organisationen verbinden, die man als Verwender des Begriffs angeblich auch vertritt?

Hmmm... gut... darf man denn weiterhin die so bezeichneten Personen/Organisationen bzw. ihr aktuelles und früheres Handeln beschreiben? Was ist dann, wenn diese Tatsachenbeschreibung quasi eins zu eins mit der Beschreibung in dieser Definition:
Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

übereinstimmt? Ist dann die Beschreibung auch "verboten"? Wenn sie aber den Tatsachen entspricht, muss man dann lügen?
Oder anders gefragt: Was wäre ein nicht belasteter Alternativbegriff? (Immerhin kann man schlecht immer das komplette Verhalten beschreiben, wenn man es nur kurz erwähnen will.)
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161481) Verfasst am: 22.12.2008, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wer spricht hier von verbieten?
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Gergon
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1301

Beitrag(#1161509) Verfasst am: 23.12.2008, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, Gläubigen ist nicht klar was sie glauben. Sie glauben nur, dass sie glauben und denken nur, dass sie denken.
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#1161532) Verfasst am: 23.12.2008, 01:15    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Der "normale" Katholik wird vom Lehramt seiner Kirche im Verständnis der Bibel rechtgeleitet. Ohne lehramtsmäßige Auslegung ist selbst dem gläubigsten und gebildetsten Katholiken kein richtiges Verständnis der Bibel möglich. Das hat Jesus Christus so eingerichtet als er zu Petrus meinte, er sei der Fels, auf dem er seine Kirche errichten würde. Heutzutage ist Benedikt XVI derjenige, der in punkto Bibelexegese das letzte Wort hat. Denn nur er hat diesen starken persönlichen Draht zum Heiligen Geist, der ihm sacht wie et is.

Die Protestanten haben es da deutlich schwieriger. Deshalb wirken die auch immer so zerknirscht und lavierend.


dass jesus der eckstein war und seine apostel / jünger die felsen die am eckstein angebaut wurden auf denen dann das restliche haus gebaut wurde ist klar, aber die evangelischen kirchen sind genauso nachfahren von petrus / paulus wie die katholischen oder die freikirchen, alle christen sind auf petrus / paulus gebaut, und von einer zentralen steuerung des christentums wie die kath. kirche es macht sehe ich in der bibel auch nix

petrus war einer der ersten apostel, deshalb ist er der fels auf dem später das christentum sich weiteraufgebaut hat, aber warum soll dadurch festgelegt worden sein, dass nur eine person (papst) die lehrhoheit hat

das ist aus diesem text nicht eindeutig ersichtlich

ich bin nicht zerknirscht sondern befreit weil ich theologisch glauben kann was ich für richtig halte und nicht an kirchendogmen gebunden bin ...

die wahrheit wird euch frei machen ... schonmal gehört ...

ich glaube sogar mal gelesen zu haben, dass es sogar sein kann, dass nur paulus in rom war, aber petrus niemals in rom war ...
_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
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evohum
Pendler



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#1161563) Verfasst am: 23.12.2008, 02:04    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Empfehlung zum Thema des threads:
Franz Buggle "Denn sie wissen nicht, was sie glauben".

evohum grüßt!
_________________
"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

...und sie bewegt sich doch!
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1161567) Verfasst am: 23.12.2008, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
..........
Nein. Ich bitte Dich ernsthaft, die Metapher zu Ende zu denken. Es ist eben kein Zufall, daß sie von Rechten verwendet wird. Sondern dahinter steht eine ganz bestimmte Ansicht, ein Bündel Prämissen, über die reflektiert werden muss. Wer nach der Reflektion noch der Meinung ist, daß Menschen als Ungeziefer bezeichnet werden sollten, der muss sich leider den Vorwurf gefallen lassen, daß er in einer bestimmten, grundlegenden Hinsicht, tatsächlich rechts denkt. Was nicht bedeutet, daß sie, die Metapher (in verschiedenen Varianten), von Verfechtern totalitärer Systeme unterschiedlicher Richtung [edit: nicht] gerne verwendet wird.

Das war der Hintergrund, vor dem ich die Formulierung von der parasitären Struktur Kirche vorziehe, weil es möglich ist, eine soziale Struktur zu entsorgen, ohne ihre Mitglieder umzubringen. Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt. Ich glaube, wir sollten langsam auch weit genug von der NS-Zeit entfernt sein, um unsere Sprache auch nicht mehr negativ von ihr bestimmen zu lassen.


Dem schließe ich mich an.

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:

Du armes Opfer! Darfst Parasiten nicht mehr Parasiten nennen! Ist ja schon gut...


Klar darf ich und ich tue es auch.

Zitat:
Vorsicht mit solchen Geisteshaltungen!!!!


Danke für den Hinweis, sonst werde ich noch glatt zum Nazi. Mit den Augen rollen
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1161584) Verfasst am: 23.12.2008, 02:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus


Ja, eine Gesellschaft ist kein Lebewesen, darum muss man genau hinschauen, wie man den Begriff "parasitär" interpretieren muss, wenn er metaphorisch für gesellschaftliche Vorgänge verwendet wird. Dein Google-Zitat spricht von Parasitismus im engeren Sinne, aber der Text geht ja noch weiter:

Zitat:
Im weiteren Sinne kann Parasitismus als eine Steigerung der Fitness des Parasiten bei gleichzeitiger Verminderung der Fitness des Wirtes verstanden werden.


Der Wirt ist ein pluralistischer Staat. Die Frage ist "Wie verhält sich der christliche Glaube in seinen verschiedenen Ausprägungen zum Pluralismus?" Sagen die beiden Grosskirchen eindeutig "Ja zum Pluralismus"? Sind die dafür, dass atheistische, säkulare, naturalistische Organisatinen die gleichen Rechte und Privilegien haben? Fördern sie den Pluralismus, indem sie Raum für anderes lassen, wenn sich abzeichnet, dass sie kein Meinungsmonopol mehr haben, oder verteidigen sie ihre Privilegien aus ihrer privilegierten Situation heraus und schwächen damit den Pluralismus zugunsten ihres Monismus? Man muss dabei im Hinterkopf behalten, dass die Privilegien der beiden grossen Kirchen nicht einem pluralistischen Wettbewerb entstammen, sondern aus vorpluralistischer Zeit in den Pluralismus hinübergerettet wurden. Der christliche Glaube musste sich bei uns nie innerhalb des Pluralismus unter fairen pluralistischen Bedingungen behaupten, er sass schon bei der Geburt des Pluralismus auf seinem Wirt.

Man muss sich ja nur anschauen, was in Berlin wegen des LER-Unterrichts von Kirchenvertretern so veranstaltet wird. Da wird die Autorität der Schule ausgenutzt, um Kindern Stimmzettel unterzujubeln. Und das ist nur die Spitze des Eisberges.

Der Pluralismus bei uns ist m.E. kein fitter Pluralismus, jedenfalls nicht, wenn es um weltanschaulichen Pluralismus geht. Den Kirchen geht es besser, als es ihnen zusteht und dem Pluralismus schlechter, als er es verdient hätte.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1161614) Verfasst am: 23.12.2008, 03:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus

Na das trifft es doch. Meine Frage: sind wir schon in dieser idealen Gesellschaft? Und war es also verkehrt, den Adel abzuschaffen? Und sollten wir wirklich gegen die Mafia vorgehen, anstatt sie als bereichernden Teil unserer Vielfalt anzuerkennen?

fwo


Ich dachte, die Mafia wäre eine illegale Organisation, und die Adelsherrschaft steht stellvertretend für eine Gesellschaftsform, die mit meiner Ausführung unvereinbar ist. Was meinst Du?

Ich hatte ja nicht von der Adelsherrschaft, sondern vom Adel gesprochen (den wir zugegebenermaßen leider nur sehr halbherzig abgeschafft haben - womit ich aber wieder nicht die Personen meine).

Aber seis drum. Es gibt Maßstäbe, eine Organisation, eine gesellschaftliche Struktur in ihrem Nutzen für die Gesellschaft zu bemessen und bei einem negativen Saldo, darf man sich auch bemühen, eine derartige Struktur unschädlich zu machen. Ganz abgesehen davon, dass Du eben keine bestimmte Gesellschaft angesprochen hast, obwohl Du vielleicht eine gemeint hast - dieses grundsätzliche Bewerten gesellschaftlicher Strukturen und der folgerichtige Versuch des Schutzes der Gesellschaft vor Strukturen, die man als schädlich erkannt hat, ist nicht NS-mäßig, sondern der Normalfall.
Das war es, was ich meinte. Wir können uns über Bewertungen unterhalten, über das Zusammenstellen dessen, was ich Saldo genannt habe, aber eine Bewertung einer Struktur als parasitär, was in der Bilanzierung nichts anderes als ein negatives Saldo bedeutet, gleich als NS-Vokabular zu verdammen, führt zu nichts anderem als einer Inflation an NS-Vergleichen.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1161673) Verfasst am: 23.12.2008, 08:10    Titel: Lieber Zynix Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


ganz einfach:
der Glaube an und für sich ist in theologischer Sicht etwas, was NUR den Glaubenden und seinen Gott etwas angeht. die Theologie hat nur darauf zu wachen, ob aber die betriebenen Glaubensvorstellungen noch kompatibel zu den Werten der Gemeinde stehen.
z.B. wird niemand gezwungen, an die Offenbarung in Lourdes zu glauben, diejeningen, die das tun, sind aber mit ihren Glaubensvorstellungen im Einklang mit der RK-Gemeinde.
Nur um etwaige Missverständnisse zu bereinigen: ich halte von all diesem Religionsbramburi gar nichts!

PS: ich sah gestern in ATV einen Beitrag über Medjugorje. Also allerdings da täte es mich schon wundern, würde die RK diesen Hokuspokus anerkennen!
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1161674) Verfasst am: 23.12.2008, 08:16    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
..

Hagen Rether hat es mal so ausgedrückt:
"Da predigt einer ständig gottvertrauen und lässt sich den ganzen Tag in einem Panzerwagen rumkutschieren. Na dem glaub ich doch alles!"


Lieber Alchemist: Wir sollten mal eine Award für die dümmste Meldung des Forums pro Tag verleihen. Da wärest Du damit wirklich ohne beleidigend zu sein, der absolute Cup Winner.
Da machst Du asu dem Papst, weil er sich vor Spinnern schützen muss, aus einem Opfer einen Täter. Das zeugt objektiv gesehen von einer IQ-Leistung von 0.5 promille!
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1161678) Verfasst am: 23.12.2008, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott.
Karl Kraus
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1161686) Verfasst am: 23.12.2008, 09:30    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
..

Hagen Rether hat es mal so ausgedrückt:
"Da predigt einer ständig gottvertrauen und lässt sich den ganzen Tag in einem Panzerwagen rumkutschieren. Na dem glaub ich doch alles!"


Lieber Alchemist: Wir sollten mal eine Award für die dümmste Meldung des Forums pro Tag verleihen. Da wärest Du damit wirklich ohne beleidigend zu sein, der absolute Cup Winner.
Da machst Du asu dem Papst, weil er sich vor Spinnern schützen muss, aus einem Opfer einen Täter. Das zeugt objektiv gesehen von einer IQ-Leistung von 0.5 promille!



Lieber xy,

wenn jemand von sich selbst behauptet er sei der irdische Stellvertreter eines allmächtigen nicht-fassbaren Geschöpfes, dann muss er sich auch solche Fragen gefallen lassen. Nach dieser Logik wäre nämlich alles was geschieht der Wille dieses allmächtigen Wesens.
Es geht hier nicht um ein hypothetisches Opfer, sondern um die Glaubwürdigkeit diverser Aussagen.

aus OPfer Täter gemacht.... Pillepalle
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der kleine Fritz
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Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#1161688) Verfasst am: 23.12.2008, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Da machst Du asu dem Papst, weil er sich vor Spinnern schützen muss, aus einem Opfer einen Täter.
Das zeugt objektiv gesehen von einer IQ-Leistung von 0.5 promille!


Und wieso muß er sich schützen........
gewährt denn der liebe Gott ausgerechnet seinem Stellvertreter auf Erden keinen Schutz?
Und zu was für einem "Täter" ist er denn geworden der Papst?

Nun bemühe du mal deinen IQ und liefere eine plausible Erklärung, falls es dir gelingt! Smilie
_________________
und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161734) Verfasst am: 23.12.2008, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus

Na das trifft es doch. Meine Frage: sind wir schon in dieser idealen Gesellschaft? Und war es also verkehrt, den Adel abzuschaffen? Und sollten wir wirklich gegen die Mafia vorgehen, anstatt sie als bereichernden Teil unserer Vielfalt anzuerkennen?

fwo


Ich dachte, die Mafia wäre eine illegale Organisation, und die Adelsherrschaft steht stellvertretend für eine Gesellschaftsform, die mit meiner Ausführung unvereinbar ist. Was meinst Du?

Ich hatte ja nicht von der Adelsherrschaft, sondern vom Adel gesprochen (den wir zugegebenermaßen leider nur sehr halbherzig abgeschafft haben - womit ich aber wieder nicht die Personen meine).

Aber seis drum. Es gibt Maßstäbe, eine Organisation, eine gesellschaftliche Struktur in ihrem Nutzen für die Gesellschaft zu bemessen und bei einem negativen Saldo, darf man sich auch bemühen, eine derartige Struktur unschädlich zu machen. Ganz abgesehen davon, dass Du eben keine bestimmte Gesellschaft angesprochen hast, obwohl Du vielleicht eine gemeint hast - dieses grundsätzliche Bewerten gesellschaftlicher Strukturen und der folgerichtige Versuch des Schutzes der Gesellschaft vor Strukturen, die man als schädlich erkannt hat, ist nicht NS-mäßig, sondern der Normalfall.
Das war es, was ich meinte. Wir können uns über Bewertungen unterhalten, über das Zusammenstellen dessen, was ich Saldo genannt habe, aber eine Bewertung einer Struktur als parasitär, was in der Bilanzierung nichts anderes als ein negatives Saldo bedeutet, gleich als NS-Vokabular zu verdammen, führt zu nichts anderem als einer Inflation an NS-Vergleichen.

fwo


Ach, weißt Du, mir kommt es nicht darauf an, daß die Nazis eine Vorliebe hatten für solches Vokabular. Und ich finde es nicht fair, die Diskussion darauf zu reduzieren. Eine Gesellschaft oder deren Protagonisten müssen nicht faschistisch sein, um ihre Menschenverachtung unter Beweis zu stellen. Es gab auch bei uns einen FJS. Das habe ich bereits versucht klar zu machen. Ich würde auch allergisch darauf reagieren, wenn es keinen Faschismus gegeben hätte. Letztlich kann ich sowieso niemanden davon abhalten, zu solcherart rhetorischen Mittel zu greifen. Finde ich etwas bestürzend, wenn selbst intelligente Menschen nicht darauf verzichten mögen. Es ist ja nicht so, daß sie das, was daraus gemacht werden kann, in der Hand hätten.

@Zoff Ich möchte mich an dieser Stelle abermals Raphael anschließen. Ich möchte Dich keinesfalls in die Nähe von Faschos rücken. Das wäre absurd. Fänd ich bedauerlich, wenn das so rübergekommen wäre.
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Artanis
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 259

Beitrag(#1161735) Verfasst am: 23.12.2008, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wer spricht hier von verbieten?

Wenn man den Begriff "Parasit" in Anwendung auf Menschen bzw. Gruppen zwangsweise mit Nazizeit, Totalitarismus, usw. in Verbindung bringt, kommt diese Verbindung einem Verbot gleich, da man sich als Benutzer dieses Begriffs nicht (zumindest in meinem Fall) mit derartigen Denkweisen in einen Topf geworfen sehen will.

Wie soll man also derartiges Verhalten von Personen und insbesondere Gruppen/Institutionen kurz und knackig bezeichnen?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161739) Verfasst am: 23.12.2008, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus


Ja, eine Gesellschaft ist kein Lebewesen, darum muss man genau hinschauen, wie man den Begriff "parasitär" interpretieren muss, wenn er metaphorisch für gesellschaftliche Vorgänge verwendet wird. Dein Google-Zitat spricht von Parasitismus im engeren Sinne, aber der Text geht ja noch weiter:

Zitat:
Im weiteren Sinne kann Parasitismus als eine Steigerung der Fitness des Parasiten bei gleichzeitiger Verminderung der Fitness des Wirtes verstanden werden.


Der Wirt ist ein pluralistischer Staat. Die Frage ist "Wie verhält sich der christliche Glaube in seinen verschiedenen Ausprägungen zum Pluralismus?" Sagen die beiden Grosskirchen eindeutig "Ja zum Pluralismus"? Sind die dafür, dass atheistische, säkulare, naturalistische Organisatinen die gleichen Rechte und Privilegien haben? Fördern sie den Pluralismus, indem sie Raum für anderes lassen, wenn sich abzeichnet, dass sie kein Meinungsmonopol mehr haben, oder verteidigen sie ihre Privilegien aus ihrer privilegierten Situation heraus und schwächen damit den Pluralismus zugunsten ihres Monismus? Man muss dabei im Hinterkopf behalten, dass die Privilegien der beiden grossen Kirchen nicht einem pluralistischen Wettbewerb entstammen, sondern aus vorpluralistischer Zeit in den Pluralismus hinübergerettet wurden. Der christliche Glaube musste sich bei uns nie innerhalb des Pluralismus unter fairen pluralistischen Bedingungen behaupten, er sass schon bei der Geburt des Pluralismus auf seinem Wirt.

Man muss sich ja nur anschauen, was in Berlin wegen des LER-Unterrichts von Kirchenvertretern so veranstaltet wird. Da wird die Autorität der Schule ausgenutzt, um Kindern Stimmzettel unterzujubeln. Und das ist nur die Spitze des Eisberges.

Der Pluralismus bei uns ist m.E. kein fitter Pluralismus, jedenfalls nicht, wenn es um weltanschaulichen Pluralismus geht. Den Kirchen geht es besser, als es ihnen zusteht und dem Pluralismus schlechter, als er es verdient hätte.


Ich finde Deine Kritik in einigen Punkten berechtigt. Aber ich trete hier nicht als Vertreter der Kirchen auf. Ich würde meine Kritik genauso anbringen, wenn ein Kirchenvertreter den IBKA, den BfG oder einen iher Vertreter als parasitär bezeichnen würde.


Auch finde ich erstaunlich, daß hier anscheinend niemand erkennt, daß, gemessen an den realen gesellschaftlichen Machtverhältnissen in Dland, ich gerade für "eure" Sache streite. Das finde ich wirklich merkwürdig.
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161742) Verfasst am: 23.12.2008, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Artanis hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wer spricht hier von verbieten?

Wenn man den Begriff "Parasit" in Anwendung auf Menschen bzw. Gruppen zwangsweise mit Nazizeit, Totalitarismus, usw. in Verbindung bringt, kommt diese Verbindung einem Verbot gleich, da man sich als Benutzer dieses Begriffs nicht (zumindest in meinem Fall) mit derartigen Denkweisen in einen Topf geworfen sehen will.

Wie soll man also derartiges Verhalten von Personen und insbesondere Gruppen/Institutionen kurz und knackig bezeichnen?


Hier im FGH wird aber sowas nicht verboten. Unsere Mittel sind nur Argumente.
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1161747) Verfasst am: 23.12.2008, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
..........
Nein. Ich bitte Dich ernsthaft, die Metapher zu Ende zu denken. Es ist eben kein Zufall, daß sie von Rechten verwendet wird. Sondern dahinter steht eine ganz bestimmte Ansicht, ein Bündel Prämissen, über die reflektiert werden muss. Wer nach der Reflektion noch der Meinung ist, daß Menschen als Ungeziefer bezeichnet werden sollten, der muss sich leider den Vorwurf gefallen lassen, daß er in einer bestimmten, grundlegenden Hinsicht, tatsächlich rechts denkt. Was nicht bedeutet, daß sie, die Metapher (in verschiedenen Varianten), von Verfechtern totalitärer Systeme unterschiedlicher Richtung [edit: nicht] gerne verwendet wird.

Das war der Hintergrund, vor dem ich die Formulierung von der parasitären Struktur Kirche vorziehe, weil es möglich ist, eine soziale Struktur zu entsorgen, ohne ihre Mitglieder umzubringen. Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt. Ich glaube, wir sollten langsam auch weit genug von der NS-Zeit entfernt sein, um unsere Sprache auch nicht mehr negativ von ihr bestimmen zu lassen.


Dem schließe ich mich an.

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:

Du armes Opfer! Darfst Parasiten nicht mehr Parasiten nennen! Ist ja schon gut...


Klar darf ich und ich tue es auch.

Zitat:
Vorsicht mit solchen Geisteshaltungen!!!!


Danke für den Hinweis, sonst werde ich noch glatt zum Nazi. Mit den Augen rollen


Nein, du wirst zu etwas viel Schlimmeren: Du wirst zu einem dummen Menschen.
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Mr.Manescu
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Beitrag(#1161750) Verfasst am: 23.12.2008, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht auch gar nicht um Nazijargon, sondern darum, dass hinter der Äußerung "Parasit" im Zusammenhang mit dem Staat eine biologische Sichtweise auf soziale Gebilde gezeigt wird. Und das ist natürlich dumm.
Die Denkstruktur des "gute Elemente der Gemeinschaft vs. schlechte Elemente" ist es, was wohl auch zelig aufstieß, denn hier geht es ja um Menschen. Pfaffen sind auch Menschen.
Und ich wette, es findet sich ein Nazi, der genauso über die Pfaffen denkt und dann werdet ihr erstaunt sein, wie sich eure Sichtweise und Argumentation gleicht und empört werdet ihr sagen: "Öh..also...nein, so sind wir nicht, äh, das kann nicht sein, dass Nazis die gleiche rationale Kritik haben wie wir...oder ist diese Kritik nicht rational und super?"

Werdet euch doch mal endlich bewusst, warum ihr so denkt, wie ihr denkt!
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1161752) Verfasst am: 23.12.2008, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:

Nein, du wirst zu etwas viel Schlimmeren: Du wirst zu einem dummen Menschen.


Aha, es macht mich also dümmer, wenn ich bestimmte Begriffe verwende Brett vom Kopf nehmen Nochmals danke für den Hinweis.
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Roter Ballon
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Beitrag(#1161753) Verfasst am: 23.12.2008, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

dann nenn ma`s eben: Gargantuaismsus der aufgesetzten Institutionen.




z.B.
dafür das die popischen wohl in ihrem Grundbuch stehen haben was gegen Armut tun zu wollen ...
wenigstens habens sich im Vatikan hübsch eingerichtet.
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Beitrag(#1161760) Verfasst am: 23.12.2008, 12:10    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Ohne Priester würde sich niemand seinem Wesen nähern können.

Das ist nicht so, jedenfalls nach meiner eigenen Meinung wie auch nach der offiziellen Lehre vieler Glaubensrichtungen.
Zynix hat folgendes geschrieben:
Es hätte mich sehr interessiert, was unsere Fachleute in Sachen "Gottes Wille" dazu zu sagen haben, aber hier scheinen sie zu kneifen. Gottes Elite scheint dieses Verhalten Gottes anscheinend überhaupt nicht zu stören oder zumindest nicht erwähnenswert zu finden - auch nicht die mit ihrem "halben Dreiviertelwissen".

Da ich mich oben ja schon einmal geäußert hatte, kann ich ja wohl nicht angesprochen sein.
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Mr.Manescu
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Beiträge: 346

Beitrag(#1161765) Verfasst am: 23.12.2008, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:

Nein, du wirst zu etwas viel Schlimmeren: Du wirst zu einem dummen Menschen.


Aha, es macht mich also dümmer, wenn ich bestimmte Begriffe verwende Brett vom Kopf nehmen Nochmals danke für den Hinweis.


Du raffst es nicht, was? Jetzt tust du auch noch beleidigt, auch schön.

Nur so viel sei gesagt: Demokratie bringt Faschismus immer als extremes Notlösungsprogramm selbst hervor. Die deutsche Nachkriegserziehung hat keine Antifaschisten hervorgebracht, sondern deutsche Nationaldemokraten. Wenn ihr nicht begreifen wollt, wo sich beides überlappt, dann gute Nacht. Und das mit dem Jargon ist auf eine sehr viel subtilere Weise richtig, als diese Gutmenschen manchmal meinen.
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Kival
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Beitrag(#1161780) Verfasst am: 23.12.2008, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Demokratie bringt Faschismus immer als extremes Notlösungsprogramm selbst hervor.


Aha.
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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1161782) Verfasst am: 23.12.2008, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Es geht auch gar nicht um Nazijargon, sondern darum, dass hinter der Äußerung "Parasit" im Zusammenhang mit dem Staat eine biologische Sichtweise auf soziale Gebilde gezeigt wird. Und das ist natürlich dumm.
Die Denkstruktur des "gute Elemente der Gemeinschaft vs. schlechte Elemente" ist es, was wohl auch zelig aufstieß, denn hier geht es ja um Menschen. Pfaffen sind auch Menschen.
Und ich wette, es findet sich ein Nazi, der genauso über die Pfaffen denkt und dann werdet ihr erstaunt sein, wie sich eure Sichtweise und Argumentation gleicht und empört werdet ihr sagen: "Öh..also...nein, so sind wir nicht, äh, das kann nicht sein, dass Nazis die gleiche rationale Kritik haben wie wir...oder ist diese Kritik nicht rational und super?"

Werdet euch doch mal endlich bewusst, warum ihr so denkt, wie ihr denkt!

Dieser Brei, den Du hier aufbereitest, würde mir auch sauer aufstoßen: Ich unterscheide schon zwischen gesellschaftlichen Strukturen oder Organisationen und ihren Mitgliedern und sehe in dem Auftrag etwa die Mafia zu zerstören keinen Auftrag ihre Mitglieder umzubringen (nein, das ist kein Vergleich der Kirche mit der Mafia, das ist ein Beispiel, das ich um der Deutlichkeit Willen aus einem unumstrittenen Bereich genommen habe.)

Es wäre noch zu belegen, warum eine biologische Sichtweise auf eine Gesellschaft dumm ist - ich gehe eigentlich eher davon aus, dass Du diese Sichtweise nicht genau kennst - innerhalb der Biologie sind es die Soziobiologie und die Ökologie, die das Zusammenspiel innerhalb von Arten und das zwischen verschiedenen Arten beschreiben. Aber die Sichtweise ist insgesamt weniger biologisch als systemtheoretisch.

Edit:Rechtschreibung

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).


Zuletzt bearbeitet von fwo am 23.12.2008, 12:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Artanis
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Beiträge: 259

Beitrag(#1161784) Verfasst am: 23.12.2008, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Artanis hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wer spricht hier von verbieten?

Wenn man den Begriff "Parasit" in Anwendung auf Menschen bzw. Gruppen zwangsweise mit Nazizeit, Totalitarismus, usw. in Verbindung bringt, kommt diese Verbindung einem Verbot gleich, da man sich als Benutzer dieses Begriffs nicht (zumindest in meinem Fall) mit derartigen Denkweisen in einen Topf geworfen sehen will.

Wie soll man also derartiges Verhalten von Personen und insbesondere Gruppen/Institutionen kurz und knackig bezeichnen?


Hier im FGH wird aber sowas nicht verboten. Unsere Mittel sind nur Argumente.

Gut, dann frage ich einfach mal anders:
Wenn dieser Begriff aus guten Gründen eine Vorbelastung zumindest bei den meisten Menschen hat (ich bilde mir zumindest ein, dass ich da ausreichend differenzieren kann, aber das hilft ja nicht viel für Diskussionen mit anderen Menschen, die das nicht wollen oder könnenn), womit sollte man ihn dann ersetzen, damit man bei solchen Diskussionen, wo die Beschreibung der Personen und Gruppen aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Handlungen diese Bezeichnung zumindest anböte, nicht ständig zu derartigen Diskussionen über die Verwendung des Begriffs kommt, anstatt über den eigentlich relevanten Sachverhalt zu diskutieren?
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
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Beitrag(#1161785) Verfasst am: 23.12.2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:

Du raffst es nicht, was? Jetzt tust du auch noch beleidigt, auch schön.


Ich bin beleidigt? Das wusste ich noch gar nicht, ich habe mich gut amüsiert.

Zitat:
Nur so viel sei gesagt: Demokratie bringt Faschismus immer als extremes Notlösungsprogramm selbst hervor.


Siehe Kivals Post.

Zitat:
Die deutsche Nachkriegserziehung hat keine Antifaschisten hervorgebracht, sondern deutsche Nationaldemokraten. Wenn ihr nicht begreifen wollt, wo sich beides überlappt, dann gute Nacht. Und das mit dem Jargon ist auf eine sehr viel subtilere Weise richtig, als diese Gutmenschen manchmal meinen.


Oh man, ich empfinde das Vermeiden bestimmter Begriffe als etwas paranoid. Dadurch erkennt man den Nazis quasi das Alleinnutzungsrecht zu, noch dazu werden es mit der Zeit immer mehr. Das ist so ähnlich wie bei der Euphemismus-Tretmühle.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Beitrag(#1161819) Verfasst am: 23.12.2008, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo @Zelig,

Zitat:
Auch finde ich erstaunlich, daß hier anscheinend niemand erkennt, daß, gemessen an den realen gesellschaftlichen Machtverhältnissen in Dland, ich gerade für "eure" Sache streite. Das finde ich wirklich merkwürdig.


Das habe ich Deinen Beiträgen immer entnommen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es für Dich nicht immer einfach ist, in diesem Forum so ausgewogen und ruhig zu reagieren, wie es bei Dir immer der Fall ist.
Wenn es auch auf seiten der hier überwiegenden Nicht-Religiösen gelänge, im christlichen Diskussionspartner ebenfalls den denkenden und fühlenden Menschen zu sehen, und nicht lediglich das Sprachrohr einer als "gegnerisch" empfundenen Lehre oder den Vertreter einer "feindlichen" Institution, würden wir mehr von einer Diskussion haben. Das schreibe ich jetzt nicht nur aus vorweihnachtlicher Kuscheligkeit heraus.
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#1161842) Verfasst am: 23.12.2008, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott.


Nö, das ist lediglich Ausdruck eines aufgeklärten Gottesbildes - eines Gottes nämlich, der Naturgesetze geschaffen hat nach denen die Dinge ablaufen, und der sich nicht mit Pillepalle abgibt wie zu steuern, wo ein Blitz einschlägt und wo nicht. Ein Gott also, der in erheblichem Maße von dieser Welt getrennt ist.

Es ist ziemlich dumm von einem Atheisten, dieses Gottesbild zu kritisieren, denn historisch gesehen hat es die Entwicklung von Naturwissenschaft und Aufklärung überhaupt erst möglich gemacht. Die Menschen hätten nie angefangen, nach Naturgesetzen zu suchen wenn sie von einem Gott ausgingen, der willkürlich alles steuert. Eine Sichtweise übrigens, die im Islam weit verbreitet ist und der Aufklärung dort bis heute im Weg steht - denn wozu etwas hinterfragen oder verstehen wollen, das eh nur Ausdruck göttlicher Willkür ist. Es ist genau dieses Gottesbild, das die wissenschaftliche Rückschrittlichkeit wie auch die allg. Geringschätzung der menschlichen Vernunft im Islam begründet.

Insofern kannst Du den Blitzableiter getrost als Ausdruck von Vernunft betrachten. Wir glauben nicht an einen Gott, der Blitze steuert. Wir glauben an einen Gott, der Naturgesetze geschaffen hat, nach denen die Dinge ablaufen.

Zitat:
Das war der Hintergrund, vor dem ich die Formulierung von der parasitären Struktur Kirche vorziehe, weil es möglich ist, eine soziale Struktur zu entsorgen, ohne ihre Mitglieder umzubringen


Das wird nicht möglich sein, weil solche Katholiken wie ich z.B. solange sie leben, es nicht zulassen dass Du oder andere Chaoten die Kirche "entsorgen" Smilie Du wirst bei Millionen gläubiger Katholiken gar nicht umhin kommen, auch diese zu entsorgen. Die Kirche ist Ausdruck dessen, was diese Menschen wollen - und in dem Moment wo mir irgendjemand diese Freiheit meines Glaubens wegzunehmen gedenkt, werde ich mich dagegen wehren.

Ich mache mir da aber relativ wenig Sorgen, schließlich hat mein Gott prophezeiht dass die Kirche bis ans Ende der Zeit nicht untergeht. Sie hat Napoleon, Hitler, Stalin und unzählige andere "Weltverbesserer" überlebt, die mit ihren kruden Theorien die Menschheit beglückt haben.

Apropos - Du stehst den Nazis mit Deinen Vorhaben näher als Du weißt. Ich zitiere O-Ton Hitler:

"Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene, das ist alles gleich. Das hat keine Zukunft mehr. Für die Deutschen jedenfalls nicht. Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht. Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen seinen Fasern das Christentum in Deutschland auszurotten... Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein." (Brennpunkte der Kirchengeschichte, Herbert Gutschera)
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#1161849) Verfasst am: 23.12.2008, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott.


Nö, das ist lediglich Ausdruck eines aufgeklärten Gottesbildes - eines Gottes nämlich, der Naturgesetze geschaffen hat nach denen die Dinge ablaufen, und der sich nicht mit Pillepalle abgibt wie zu steuern, wo ein Blitz einschlägt und wo nicht. Ein Gott also, der in erheblichem Maße von dieser Welt getrennt ist.

Es ist ziemlich dumm von einem Atheisten, dieses Gottesbild zu kritisieren, denn historisch gesehen hat es die Entwicklung von Naturwissenschaft und Aufklärung überhaupt erst möglich gemacht. Die Menschen hätten nie angefangen, nach Naturgesetzen zu suchen wenn sie von einem Gott ausgingen, der willkürlich alles steuert. Eine Sichtweise übrigens, die im Islam weit verbreitet ist und der Aufklärung dort bis heute im Weg steht - denn wozu etwas hinterfragen oder verstehen wollen, das eh nur Ausdruck göttlicher Willkür ist. Es ist genau dieses Gottesbild, das die wissenschaftliche Rückschrittlichkeit wie auch die allg. Geringschätzung der menschlichen Vernunft im Islam begründet.

Insofern kannst Du den Blitzableiter getrost als Ausdruck von Vernunft betrachten. Wir glauben nicht an einen Gott, der Blitze steuert. Wir glauben an einen Gott, der Naturgesetze geschaffen hat, nach denen die Dinge ablaufen.

Zitat:
Das war der Hintergrund, vor dem ich die Formulierung von der parasitären Struktur Kirche vorziehe, weil es möglich ist, eine soziale Struktur zu entsorgen, ohne ihre Mitglieder umzubringen


Das wird nicht möglich sein, weil solche Katholiken wie ich z.B. solange sie leben, es nicht zulassen dass Du oder andere Chaoten die Kirche "entsorgen" Smilie Du wirst bei Millionen gläubiger Katholiken gar nicht umhin kommen, auch diese zu entsorgen. Die Kirche ist Ausdruck dessen, was diese Menschen wollen - und in dem Moment wo mir irgendjemand diese Freiheit meines Glaubens wegzunehmen gedenkt, werde ich mich dagegen wehren.

Ich mache mir da aber relativ wenig Sorgen, schließlich hat mein Gott prophezeiht dass die Kirche bis ans Ende der Zeit nicht untergeht. Sie hat Napoleon, Hitler, Stalin und unzählige andere "Weltverbesserer" überlebt, die mit ihren kruden Theorien die Menschheit beglückt haben.

Apropos - Du stehst den Nazis mit Deinen Vorhaben näher als Du weißt. Ich zitiere O-Ton Hitler:

"Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene, das ist alles gleich. Das hat keine Zukunft mehr. Für die Deutschen jedenfalls nicht. Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht. Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen seinen Fasern das Christentum in Deutschland auszurotten... Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein." (Brennpunkte der Kirchengeschichte, Herbert Gutschera)

1. Wäre die Forschung ohne Gott immer besser dran
2. Ist Nationalsozialismus auch ne Religion, die wie alle anderen Religionen, andere Religionen doof finden, weil sie nicht einsehen wollen, dass andere anders denken und ihre "WAHRHEIT" angegriffen wird.
3. Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst. Das haben Religionen nämlich gemeinsam. Sie arbeiten gerne zusammen, wenn sie ein ähnliches Weltbild haben oder gemeinsame Feindbilder.
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