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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1168493) Verfasst am: 02.01.2009, 03:44    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
aber ist ist eben auch ein fragwuerdiges ziel. denn besser es haben zwar alle sehr unterschiedlich viel, aber auch der aermste kann ohne not leben, als wenn alle mangel leiden.


Das Lustige - oder eigentlich Traurige - ist doch gerade, dass der große Wohltäter Kapitalismus zwar dafür sorgt, dass genug Waren und Dienstleistungen produziert und die nötigen Kapazitäten geschaffen werden, damit niemand mehr Mangel leiden müsste, es aber dennoch die meisten Menschen dieses Planeten tun. Und zwar aus Gründen, die im System Kapitalismus selbst enthalten sind.

tridi hat folgendes geschrieben:
der begriff menschenwuerdig wird nur von leuten benutzt, die behaupten, hartz iv ermoegliche kein menschenwuerdiges leben, und die das als argument dafuer brauchen, hoehere hartz-iv-saetze zu fordern (oder ein entsprechend hohes grundeinkommen o.ae.).

diese leute gebrauchen den begriff menschenwuerdig, und somit ist es ihre aufgabe, den begriff sinnvoll zu definieren, nicht meine aufgabe. wenn der begriff nicht sinnvoll definierbar ist, dann sollten sie auf den begriff verzichten. wer sich auf die menschenunwuerdigkeit beruft, soll bitte sagen, was menschenwuerdigkeit in diesem zusammenhang heissen soll.

wenn er dann statt einer allgemeinen definition irgendwas verwendet, was drauf rauslaeuft, dass man es nicht menschenwuerdig finde, wenn jemand weniger als x% von dem habe, was der durchschnittsbuerger habe, dann kritisiere ich diese definition als unsinnig.


Ich habe noch nie eine Argumentation gehört, die in diese Richtung ging. Normalerweise wird doch eher argumentiert, indem dargelegt wird, was sich z.B. so ein AlG-II-Empfänger nicht mehr leisten kann.

tridi hat folgendes geschrieben:

by the way... vielleicht waere "gesellschaftswuerdig" oder sowas sinnvoller. "menschenwuerdig" wuerde ich, wenn ichs definieren muesste, zumindest allemal als gegeben betrachten, wenn man eigenen geheizten wohnraum hat, in freiheit lebt, nicht mehr als 45 stunden in der woche arbeiten muss, kleidung hat und auch noch genug (an unverdorbenen lebensmitteln) zu essen hat.


Wenn du in dieser Hinsicht ein Problem mit dem Begriff "menschenwürdig" hast, ist das in Ordnung. Ich schließe nur daraus, dass du kaum mehr gelten lässt als das von dir danach Beschriebene.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1168504) Verfasst am: 02.01.2009, 04:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Es gehoert zu den herausragenden Leistungen des chinesischen Kommunismus eine minimale Grundversorgung fuer alle Menschen in einem vorher chronisch von gigantischen Hungersnoeten geplagten Land sicherzustellen. Wohlstand brachte er den Leuten aber nicht. In der "eisernen Reisschuessel" war zwar immer ausreichend Reis drin, aber halt nicht mehr.

Gruss, Bernie


Die Garantierung der eisernen Reisschüssel gelang allerding erst, als Kreise der KCh Mao in den Arm fielen und seinen aberwitzigen "Sprung nach vorne" abbrachen, denn der Sprung noch vorne lösste eine Massenhungersnot mit Millionen von Toten aus.
Die meisten seiner Bremser liess Mao 10 Jahre später während der Kultur-Revolution liquidieren.

Das Benthamsche grösstmöglichste Glück für die grösstmöglichste Menge an Menschen, lässt sich meines Erachtens nicht über eine übergeordnete Planwirtschaft erreichen, sondern nur über regulierte Marktwirtschaft mit planwirtschaftlichen Elementen wo diese zwingend sind.

Ich zitiere da gerne den sozialistischen Putschgeneral und späteren Staatspräsidenten Eanes:

"Der Unternehmer ist der Künstler im System".
Im selben Interview dass ich aus meiner Erinnerung reportierte präzisierte er es sinngemäss so, dass Unternehmer innerhalb des Systems Freiheit bräuchten und dass sie das System auch dehnen dürften, es sei aber Aufgabe der Demokratie zu entscheiden ob man diese Dehnung zulassen und integrieren wolle oder sie zurückbilde.

Agnost
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1168506) Verfasst am: 02.01.2009, 04:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Normalerweise wird doch eher argumentiert, indem dargelegt wird, was sich z.B. so ein AlG-II-Empfänger nicht mehr leisten kann.

hast du das wort "nicht menschenwuerdig" in dem zusammenhang noch nicht gehoert?

Zitat:

tridi hat folgendes geschrieben:

by the way... vielleicht waere "gesellschaftswuerdig" oder sowas sinnvoller. "menschenwuerdig" wuerde ich, wenn ichs definieren muesste, zumindest allemal als gegeben betrachten, wenn man eigenen geheizten wohnraum hat, in freiheit lebt, nicht mehr als 45 stunden in der woche arbeiten muss, kleidung hat und auch noch genug (an unverdorbenen lebensmitteln) zu essen hat.


Wenn du in dieser Hinsicht ein Problem mit dem Begriff "menschenwürdig" hast, ist das in Ordnung. Ich schließe nur daraus, dass du kaum mehr gelten lässt als das von dir danach Beschriebene.

ich habe in der tat ein problem mit dem begriff "menschenwuerdig", der einfach (im zusammenhang mit dem, was ein sozialleistungsempfaenger oder geringverdiener hier in deutschland bekommt) unsinnig gebraucht bzw. missbraucht wird.

wie viel nun solche leute bekommen sollten, ist eine andere frage. die antwort kann man dann durchaus auch davon abhaengig machen, was anderen in derselben gesellschaft zur verfuegung steht.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1168507) Verfasst am: 02.01.2009, 04:32    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Normalerweise wird doch eher argumentiert, indem dargelegt wird, was sich z.B. so ein AlG-II-Empfänger nicht mehr leisten kann.

hast du das wort "nicht menschenwuerdig" in dem zusammenhang noch nicht gehoert?


Im Zusammenhang damit, dass sich der ALG-II-Empfänger manches nicht mehr leisten kann: Ja. Und dort finde ich die Verwendung dieses Begriffes nicht generell unberechtigt. Das mag auch daran liegen, dass ich in diesem Zusammenhang kein Problem mit dem Begriff habe.

tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe in der tat ein problem mit dem begriff "menschenwuerdig", der einfach (im zusammenhang mit dem, was ein sozialleistungsempfaenger oder geringverdiener hier in deutschland bekommt) unsinnig gebraucht bzw. missbraucht wird.

wie viel nun solche leute bekommen sollten, ist eine andere frage. die antwort kann man dann durchaus auch davon abhaengig machen, was anderen in derselben gesellschaft zur verfuegung steht.


Gut. Über Begrifflichkeiten müssen wir nicht streiten. Über alles weitere hatten wir uns schon einmal gestritten.
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- Niklas Luhmann -
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1168513) Verfasst am: 02.01.2009, 05:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hartz 4 ist kein Ruhmesblatt für die Schröder-Pfuscher in der SPD.

Es war ein Kotau vor dem Neoliberalimus.

Was aber nicht negiert werden kann, ist das Problem der Trittbrettfahrerei.

Wer es sich bequem macht in den sozialen Auffangnetzen, die unbedingt notwendig sind, der muss eben so "gefördert" werden, dass er sich wieder darum bemüht auch für sich selbst zu arbeiten.

Die allermeisten welche die Auffangnetze benötigen bedürfen ihrer auch.

Der Fehler ist es zu negieren, dass es Trittbrettfahrer gibt, obwohl es natürlich weniger sind als es uns die Presse und viele populistischen Politiker weis machen wollen.

Nichts desto trotz gibt es sie, ein Verläungnung gefährdet die Akzeptanz der notwendigen Sicherheitsnetze.

Es gibt ja auch im Bereich der privaten Versicherungen immer wieder Versicherungsbetrug, warum also negieren, dass es auch Sozialversicherungsbetrug gibt.

Auf die Gefahr hin redundant zu tönen:

Wer existierenden Sozialversicherungsbetrug verneint oder verniedlicht, der untergräbt die Glaubwürdigkeit der Sozial-Politik.

Agnost
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168606) Verfasst am: 02.01.2009, 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
er sagt vielleicht nicht "das gleiche", aber er misst das, was die aermsten bekommen muessten, offenbar an dem, was die anderen haben. es muss also vielleicht nicht das gleiche sein, aber aehnlich viel oder die haelfte oder irgendsowas

Ich frage mich, wo du diesen Quark her hast. Aus meinen Beiträgen jedenfalls nicht...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1168612) Verfasst am: 02.01.2009, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
er sagt vielleicht nicht "das gleiche", aber er misst das, was die aermsten bekommen muessten, offenbar an dem, was die anderen haben. es muss also vielleicht nicht das gleiche sein, aber aehnlich viel oder die haelfte oder irgendsowas

Ich frage mich, wo du diesen Quark her hast. Aus meinen Beiträgen jedenfalls nicht...


Vieleicht Tarvoc solltest du dich nicht so kurz fassen wie Nietzsche in seinen Aphorismen.

Dann würdest du auch nicht wie Bush misstverstanden.

Ja Tridi:

Wer vergleichsweise zu wenig bekommt, fühlt sich gedemütigt.

Die Frage ist nur ob jede Demütigung materiell relevant ist.

Agnost
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1168613) Verfasst am: 02.01.2009, 09:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
er sagt vielleicht nicht "das gleiche", aber er misst das, was die aermsten bekommen muessten, offenbar an dem, was die anderen haben. es muss also vielleicht nicht das gleiche sein, aber aehnlich viel oder die haelfte oder irgendsowas

Ich frage mich, wo du diesen Quark her hast. Aus meinen Beiträgen jedenfalls nicht...


hierher habe ich das:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
und wenn die technologische entwicklung dann weiter voranschreitet, und die menschen dann irgendwann das zig-fache von dem haben, was sie heute haben, dann werden sich die aermsten unter ihnen, die weit mehr haben als der durchschnittsbuerger heute, immer noch beschweren, das sei nicht menschenwuerdig, oder wie?

In der Tat. Und sie werden damit vermutlich sogar Recht haben.


ich konnte aus diesen worten jedenfalls nur schliessen, dass nach deiner ansicht keine bestimmte menge, kein bestimmter lebenssandard fuer ein menschenwuerdiges leben reicht, sondern dies offenbar von der jeweiligen gesellschaft abhaengt: hat diese mehr, so wirst du mehr fordern. oder nicht?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168616) Verfasst am: 02.01.2009, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Was heißt es, wenn du sagst, dass "die Gesellschaft" etwas "hat"?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.01.2009, 09:55, insgesamt einmal bearbeitet
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1168617) Verfasst am: 02.01.2009, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
er sagt vielleicht nicht "das gleiche", aber er misst das, was die aermsten bekommen muessten, offenbar an dem, was die anderen haben. es muss also vielleicht nicht das gleiche sein, aber aehnlich viel oder die haelfte oder irgendsowas

Ich frage mich, wo du diesen Quark her hast. Aus meinen Beiträgen jedenfalls nicht...


hierher habe ich das:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
und wenn die technologische entwicklung dann weiter voranschreitet, und die menschen dann irgendwann das zig-fache von dem haben, was sie heute haben, dann werden sich die aermsten unter ihnen, die weit mehr haben als der durchschnittsbuerger heute, immer noch beschweren, das sei nicht menschenwuerdig, oder wie?

In der Tat. Und sie werden damit vermutlich sogar Recht haben.


ich konnte aus diesen worten jedenfalls nur schliessen, dass nach deiner ansicht keine bestimmte menge, kein bestimmter lebenssandard fuer ein menschenwuerdiges leben reicht, sondern dies offenbar von der jeweiligen gesellschaft abhaengt: hat diese mehr, so wirst du mehr fordern. oder nicht?


Tarvoc, so intelligent er ist muss sich eben immer noch an der Differance abarbeiten. (Okay it's Insider-Running Gag but not without Value within this dispute.)

Agnost
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168619) Verfasst am: 02.01.2009, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Tarvoc, so intelligent er ist muss sich eben immer noch an der Differance abarbeiten.

Darum geht's hier an dieser Stelle schonmal überhaupt gar nicht. Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1168620) Verfasst am: 02.01.2009, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

Ja Tridi:

Wer vergleichsweise zu wenig bekommt, fühlt sich gedemütigt.

das kann ich mir vorstellen, dass das so ist.

die frage ist aber wirklich, ob ein leben "menschenunwuerdig" ist, nur weil man "vergleichsweise zu wenig" bekommt.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1168621) Verfasst am: 02.01.2009, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Ja Tridi:

Wer vergleichsweise zu wenig bekommt, fühlt sich gedemütigt.

das kann ich mir vorstellen, dass das so ist.

die frage ist aber wirklich, ob ein leben "menschenunwuerdig" ist, nur weil man "vergleichsweise zu wenig" bekommt.


Hochwahrscheinlich nicht.

Agnost
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1168624) Verfasst am: 02.01.2009, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was heißt es, wenn du sagst, dass "die Gesellschaft" etwas "hat"?


gemeint war: wenn den leuten, die in der gesellschaft leben, mehr zur verfuegung steht (an guetern, zum verbrauch), dann wirst du mehr fordern (um ein leben noch menschenwuerdig nennen zu koennen).

jetzt klar?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168628) Verfasst am: 02.01.2009, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Fast. Wobei ich nicht sagte, dass ich das tun würde, sondern dass die Ärmsten das tun würden und damit Recht hätten.
Du redest ständig darüber, was an wen verteilt wird, aber du schweigst völlig darüber, wer verteilt bzw. wie verteilt wird.
_________________
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1168631) Verfasst am: 02.01.2009, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fast. Wobei ich nicht sagte, dass ich das tun würde, sondern dass gewisse Leute das tun würden und damit Recht hätten.
Du redest ständig darüber, was an wen verteilt wird, aber du schweigst völlig darüber, wer verteilt bzw. wie verteilt wird.


Ja, aber hier verlangst du mehr, als wohlwollende Politiker leisten können.

Sie können neben Brot. Kleidern, Wasser, Häusern und nem Internetzugang mit Telefon auch noch Schulhäuser und Lehrer und Lehrerinnen bereitstellen, aber den Willen mehr zu erreichen als das Minimum oder das Sub-Optimum, können sie nicht herauskitzeln.

Jedes Lebewesen wird auch immer auf sich selbst zurück verwiesen.

Ohne Selbstbejahung läuft für das einezelne Lebewesen nur das Minimal-Programm, das ihm seine Umgebung gewährleisten kann.

Agnost
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1168632) Verfasst am: 02.01.2009, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Fast. Wobei ich nicht sagte, dass ich das tun würde, sondern dass die Ärmsten das tun würden und damit Recht hätten.

wenn du sagst, sie haben damit recht, unterstuetzt du ja offenbar diese position.

Zitat:

Du redest ständig darüber, was an wen verteilt wird, aber du schweigst völlig darüber, wer verteilt bzw. wie verteilt wird.

ist das wichtig fuer die beurteilung der frage, ob ein leben menschenwuerdig ist?

also: wenn jemand eine bestimmte menge X an guetern fuer sein leben bekommt, haengt dann die frage, ob er davon menschenwuerdig leben kann, davon ab, wer ihm diesen menge X zugeteilt hat oder wie er die gueter ansonsten verteilt hat?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168642) Verfasst am: 02.01.2009, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ja, aber hier verlangst du mehr, als wohlwollende Politiker leisten können.

Da hast du Recht.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168649) Verfasst am: 02.01.2009, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Du redest ständig darüber, was an wen verteilt wird, aber du schweigst völlig darüber, wer verteilt bzw. wie verteilt wird.

ist das wichtig fuer die beurteilung der frage, ob ein leben menschenwuerdig ist?

Jepp. zwinkern
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1168664) Verfasst am: 02.01.2009, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Du redest ständig darüber, was an wen verteilt wird, aber du schweigst völlig darüber, wer verteilt bzw. wie verteilt wird.

ist das wichtig fuer die beurteilung der frage, ob ein leben menschenwuerdig ist?

Jepp. zwinkern

das seh ich anders.

(selbstverstaendlich halte ich andere dinge wie zB demokratie fuer wuenschenswert (und glaube ueberdies, dass wir viel zu wenig davon haben), aber das halte ich fuer irrelevant fuer die frage, ob ein bestimmtes minimaleinkommen ein menschenwuerdiges leben ermoegliche oder nicht.)
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1168913) Verfasst am: 02.01.2009, 15:15    Titel: von der Glaubwürdigkeit der "Sozialpolitik" Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Hartz 4 ist kein Ruhmesblatt für die Schröder-Pfuscher in der SPD.

Es war ein Kotau vor dem Neoliberalimus.


Als Kotau vor dem "Neoliberalismus", also den Kapitalinteressen, ist es aber kein Pfusch.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was aber nicht negiert werden kann, ist das Problem der Trittbrettfahrerei.

Wer es sich bequem macht in den sozialen Auffangnetzen, die unbedingt notwendig sind, der muss eben so "gefördert" werden, dass er sich wieder darum bemüht auch für sich selbst zu arbeiten.


Du meinst: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!" (Lenin)?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die allermeisten welche die Auffangnetze benötigen bedürfen ihrer auch.


Vielleicht auch umgekehrt: Die meisten, welche ihrer bedürfen, benötigen sie auch?

Wörter sind so austauschbar, gelle?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Der Fehler ist es zu negieren, dass es Trittbrettfahrer gibt, obwohl es natürlich weniger sind als es uns die Presse und viele populistischen Politiker weis machen wollen.


Selbstverständlich. Die machen uns weiß, was eigentlich schwarz ist und auch umgekehrt.

Aber auf solche Extrempopulismen fällt der aufgeklärte Kleinbürger nicht hinein. Er nimmt immer das Mittelmaß. Dann wird's schon stimmen. Irgendwie. (Hoffentlich!)

Agnost hat folgendes geschrieben:
Nichts desto trotz gibt es sie, ein Verläungnung gefährdet die Akzeptanz der notwendigen Sicherheitsnetze.


Wie auch der doppelten Böden. Auch deren Akzeptanz ist durch die doppelbödigen Trickbetrüger in Gefahr.

Und wer einen Trittbrettfahrer erwischt, meldet ihn Herrn Ackermann persönlich. Der ist sicher keiner. Und der Mehdorn auch nicht. Der fährt immer mit Fahrkarte und nicht auf dem Trittbrett.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Es gibt ja auch im Bereich der privaten Versicherungen immer wieder Versicherungsbetrug, warum also negieren, dass es auch Sozialversicherungsbetrug gibt.


Von seiten der Versicherten oder von seiten der Versicherungen?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Auf die Gefahr hin redundant zu tönen:

Wer existierenden Sozialversicherungsbetrug verneint oder verniedlicht, der untergräbt die Glaubwürdigkeit der Sozial-Politik.


Hört sich an, wie ein Kotau vor dem "Neoliberalismus".

Immer diese "Volksschädlinge", was?

By the way: Hängt die "Glaubwürdigkeit" der "Sozial-Politik" des Kapitals, von der Du hier frei fantasierst, eher von den Hartz-4ern ab oder eher von denen, die Hartz 4 für die Regierung konzipieren und freundlicher Weise ihren Namen dafür hergeben?

Und wieso machen eigentlich Kapitalisten wie Peter Hartz plötzlich glaubwürdige Sozialpolitik, indem sie dem Staat die Gesetze (vor)schreiben?

Agnost, Du bist ein Ei.

Skeptiker
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1168924) Verfasst am: 02.01.2009, 15:53    Titel: Re: von der Glaubwürdigkeit der "Sozialpolitik" Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Agnost, Du bist ein Ei.

Skeptiker


Und zwar ein Windei!
Lachen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1168981) Verfasst am: 02.01.2009, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
das seh ich anders.

Macht ja nichts. Cool
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1169156) Verfasst am: 02.01.2009, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zynix hat folgendes geschrieben:
In der Tat sollte sich hier niemand beschweren. Soll doch ein Hartz-IV-Empfänger mal in die USA gehen und sehen, was sich ihm dort alternativ bietet.

Noch eine häufige Taktik. Man schmettert Kritik damit ab, dass es woanders noch viel schlimmer sei. Der Fehlschluss besteht hier darin, dass daraus, dass etwas noch schlechter ist als etwas anderes, nicht folgt, dass dieses andere automatisch gut ist. Aber es wirkt so, als handle es sich tatsächlich um ein Argument...


Mir ging es darum, nicht die Augen vor der Realität zu verschließen. Gemessen an dem, was kapitalistische Systeme für seine Sozialfälle übrig hat, sind wir in Deutschland noch recht gut aufgestellt. Damit schmettere ich doch keine Kritik ab. Ich weise lediglich darauf hin, dass wir immerhin eine soziale Versorgung haben. Auch wenn die sicherlich nicht perfekt ist, wir haben aber eine und schon das ist bereits ein Grund, sich nicht ausschließlich zu beklagen.
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Beiträge: 462

Beitrag(#1169167) Verfasst am: 02.01.2009, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
...
darf ich neugierig fragen, wann und wo du das erlebt hast? denn ich habe das in meinem leben schon nicht mehr erlebt (bin mitte der sechziger geboren).


* 1953
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1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
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Beiträge: 5618

Beitrag(#1169359) Verfasst am: 03.01.2009, 01:44    Titel: Re: von der Glaubwürdigkeit der "Sozialpolitik" Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Hartz 4 ist kein Ruhmesblatt für die Schröder-Pfuscher in der SPD.

Es war ein Kotau vor dem Neoliberalimus.


Als Kotau vor dem "Neoliberalismus", also den Kapitalinteressen, ist es aber kein Pfusch.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was aber nicht negiert werden kann, ist das Problem der Trittbrettfahrerei.

Wer es sich bequem macht in den sozialen Auffangnetzen, die unbedingt notwendig sind, der muss eben so "gefördert" werden, dass er sich wieder darum bemüht auch für sich selbst zu arbeiten.


Du meinst: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!" (Lenin)?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die allermeisten welche die Auffangnetze benötigen bedürfen ihrer auch.


Vielleicht auch umgekehrt: Die meisten, welche ihrer bedürfen, benötigen sie auch?

Wörter sind so austauschbar, gelle?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Der Fehler ist es zu negieren, dass es Trittbrettfahrer gibt, obwohl es natürlich weniger sind als es uns die Presse und viele populistischen Politiker weis machen wollen.


Selbstverständlich. Die machen uns weiß, was eigentlich schwarz ist und auch umgekehrt.

Aber auf solche Extrempopulismen fällt der aufgeklärte Kleinbürger nicht hinein. Er nimmt immer das Mittelmaß. Dann wird's schon stimmen. Irgendwie. (Hoffentlich!)

Agnost hat folgendes geschrieben:
Nichts desto trotz gibt es sie, ein Verläungnung gefährdet die Akzeptanz der notwendigen Sicherheitsnetze.


Wie auch der doppelten Böden. Auch deren Akzeptanz ist durch die doppelbödigen Trickbetrüger in Gefahr.

Und wer einen Trittbrettfahrer erwischt, meldet ihn Herrn Ackermann persönlich. Der ist sicher keiner. Und der Mehdorn auch nicht. Der fährt immer mit Fahrkarte und nicht auf dem Trittbrett.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Es gibt ja auch im Bereich der privaten Versicherungen immer wieder Versicherungsbetrug, warum also negieren, dass es auch Sozialversicherungsbetrug gibt.


Von seiten der Versicherten oder von seiten der Versicherungen?

Agnost hat folgendes geschrieben:
Auf die Gefahr hin redundant zu tönen:

Wer existierenden Sozialversicherungsbetrug verneint oder verniedlicht, der untergräbt die Glaubwürdigkeit der Sozial-Politik.


Hört sich an, wie ein Kotau vor dem "Neoliberalismus".

Immer diese "Volksschädlinge", was?

By the way: Hängt die "Glaubwürdigkeit" der "Sozial-Politik" des Kapitals, von der Du hier frei fantasierst, eher von den Hartz-4ern ab oder eher von denen, die Hartz 4 für die Regierung konzipieren und freundlicher Weise ihren Namen dafür hergeben?

Und wieso machen eigentlich Kapitalisten wie Peter Hartz plötzlich glaubwürdige Sozialpolitik, indem sie dem Staat die Gesetze (vor)schreiben?



Agnost, Du bist ein Ei.

Skeptiker


Nein, es ist das Problem, dass jede Kommune hat, weshalb Allmenden aufgelassen werden und warum in im Comecon immer weniger Leute bereit waren Extraarbeit für ihre Wodka-Headz zu leisten.

Ich kenne tonnenweise Arbeiter, die gerade aus solchen Gründen die SVP Blochers zur grössten Arbeiter-Partei gemacht haben.

Auch die Bildzeitung kennt ihre Hauptklientel, Arbeiter, sehr genau und weiss deren Ressentiments bestens zu bedienen.

Du, Skeptiker und Peter H. wollen nicht realisieren, was Tatsache ist:

Nehmen Sozialhilfe-Missbrauch tatsächlich ab, die Berichterstattung im TV und in den grossen Zeitungen aber zu, weil die unter Einschaltquoten- und Auflagedruck stehenden Journalisten Schlagzeilen brauchen, zu, so nimmt der Glaube an Sozialhilfe-Missbrauch zu.

Keine "gebildete" Berufsgruppe ist in den letzten 30 Jahren so weit nach Rechts gerückt wie die Journalisten.

Wenn nun linke Politiker wie in Zürich passiert, versuchen die wirklich passierenden Fälle von Sozialhilfe-Missbrauch zu negieren, führt das automatisch zu einer Wanderbewegung von wählenden Arbeiter von den linken Parteien zur SVP Blochers.

Will man also die Sozialhilfe sichern oder verbessern, darf Sozialhilfe-Missbrauch nicht negiert werden, er muss in Relation gesetzt werden und die nachweislichen Sozialhilfe-Missbraucher sanktioniert werden.

Ich spreche hier nicht von Knast, ich spreche von Sanktionierung wie es auch für Steuerhinterzieher üblich ist.

Sozialhilfe kann auf demokratisch-rechtsstaatlich Art und Weise in einer direkten Demokratie reduziert werden und sie wird es werden, wenn man rechtspopulistischen Aufdeckungs-Journalisten die Chancen gibt, den Teufel mir realen Beispielen an die Wand zu mahlen.

Nochmals Journalisten stehen in den Zeiten der Privat-TV's und in den Zeiten der errodierenden Auflagen und Inserate-Einnahmen auf der Seite ihrer Portemonnaiees.

Sie sind nicht mehr wie viele Menschen glauben tendenziell Links, sie sind mehrheitlich Rechts.

Agnost
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Peter H.
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Beiträge: 9751

Beitrag(#1169556) Verfasst am: 03.01.2009, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wir haben so was wie eine gleichgeschaltete Presse, man kann auch sagen mainstream-Medien.
Die Schere im Kopf gehört natürlich auch dazu. Dies ist zumindest so ziemlich jedem Linken klar.
Es ist lächerlich, wenn du Agnost vom Sozialmißbrauch redest. Da kassieren Banken 500 Mrd. € locker-leicht ab, da werden Mrd. an Steuergeldern zielsicher ins Ausland transferiert, da werden Bilanzen zurecht frisiert, dass die Heide nur so wackelt, da sind alle möglichen Subventionsritter unterwegs etc. und dir fällt nix Besseres ein, als Sozialmißbrauch bei den Ärmsten der Armen auszumachen. Mal davon abgesehen, dass die Kontrollen der Sozialbürokratie ziemlich engmaschig ist und der antragstellende Mensch ganz gewiß kein Konto in Liechtenstein oder der Schweiz hat, so hat er selten "größere" Betrugsmöglichkeiten. Und wenn ein solcher Mensch betrügt, dann sind es gread mal lächerliche paar hundert Euro und fertig ist die Laube.
Man muß schon ein wirklich sehr gehässiger Mensch sein, also ein mickriger Kleinbürger oder saudummer Malocher, (Prolet) um über die paar wenige Schwarze Schafe herzufallen, die darüberhinaus weiß "Gott" keinen tollen Reibach machen.
So reihst du dich Agnost, also ein in die miese Schar der Bild- Leserschaft, sowie z.B. auch vieler Teilnehmer/innen vom freenet Forum usw.
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Fliegender Robert
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Anmeldungsdatum: 31.12.2008
Beiträge: 33

Beitrag(#1169574) Verfasst am: 03.01.2009, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

@ Tridi
Du hast u. a. geschrieben: "die frage ist aber wirklich, ob ein leben "menschenunwuerdig" ist, nur weil man "vergleichsweise zu wenig" bekommt."

Leider empfinde ich deine Ausdrucksweise oft als sehr "rhetorisch" - soll heißen: unbestimmt-manipulativ weil nicht argumentierend sondern emotionalisierend - was meinst du mit "vergleichweise"?! - Alles ist vergleichsweise! - Was ich empfinde, bewerte und erfahre passiert immer in konkreten soziokulturellen Kontexten - das ist schließlich die Basis für jede Frage nach Gerechtigkeit, Zugehörigkeit / Teilhabe, Sinn, Entwicklungschancen / Ressourcenzugang und vieles vieles mehr.
Es ist nun mal der Kapitalismus, der als zentrales Steueurungsmedium für Wertzuweisungen, Entfaltungsmöglichkeiten und deren Optimierung in sog. Akkumulations- und Wertschöpfungsprozessen die Geldwirtschaft und die damit verbundene Warenzirkulation zum Regelwerk gesellschaftlicher Verteilungs- und Partizipationsprozesse erklärt: halt eben "Markt". -

Um die Denklücke in diesem System zu bemerken brauchst du dir nur vorstellen, daß dein Kind an einem Kindergeburtstag in der Nachbarschaft nicht teilnehmen kann weil kein Geld für ein entsprechendes (erwartetes) Geburtstagsgeschenk im Haus ist oder wie ich schon in meinem Beitrag #1167365 erwähnte, Zitat: "und dann hoffe ich noch auf den Effekt, wenn es für eure Kinder nicht zum Klassenausflug reichen würde und zu Weihnachten eine Basis-Packung Lego-Steine bereits nur dann möglich ist, wenn das Kind seine Schuhe nicht vorzeitig verschlissen hat etc. etc. usw.). ... Hier geht es um die Logik und somit auch um die Transparenz von Verteilung in einer Gesellschaft, die auch Gemeinschaft sein will" (ZE).

Selbstverständlich werden Kinder und Eltern in Nigeria oder Afganistan oder sonstwo diese Logik anders erleben und bewerten als in Schweden oder hier. - Es ist eben immer eine relationale Frage - die Frage der "Menschenwürde". - Da nutzt es auch nichts, gelegentlich auf globale Maßstäbe auszuweichen - das eine läßt sich gegen das andere nicht ausspielen indem "Äpfel mit Birnen verglichen werden". - Beides ist ein konkretes und darstellbares Systemproblem - und beides hat mit der Frage zu tun, was Menschenwürde in einem System für eine Begriffsbedeutung und praktische Relevanz hat, in welchem der Mensch als Person per Definition gar nicht vorkommt, sondern nur als Medium eines anonym-ideologisch begründeten Wirtschaftsprozesses als wäre dieser ein Naturgesetz. (By the way: wenn ein Physiker oder Ingenieur sich soviel Korrekturbedarf erlauben würde wie dies für z. B. unsere sog. "Wirtschaftsweisen" fast normal ist würde der seinen Job binnen 3er Monate fristlos verlieren). - Ökonomie ist eben kein Naturgesetz - kapitalistische schon gar nicht.

Aber bezüglich des Ausgangspunktes:
Vielleicht hilft ja hierzu aber auch ein Blick in das aktuelle Urteil des OLG Hessen (zur Vorlage beim BVG) in Bezug auf die jetzigen H IV-Regelsätze ebenso weiter wie die Kenntnisnahme der diversen Veröffentlichungen der etablierten Träger und Dachverbände psychosozialer Arbeit vor Ort - und diese Stellungnahmen haben nichts mit dem altbekannten Kampf um Mittelverteilungen zu tun.
zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1169582) Verfasst am: 03.01.2009, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich hat jedes Kind in Deutschland oder überhaupt in Europa ein Dach über dem Kopf, und auch gekleidet und ernährt ist es irgendwie. Und dafür können (auch potentiell) Betroffene auch dankbar sein

Nur hat es auch erhebliche soziale Auswirkungen, arm zu sein. Ganz besonders für Kinder.

Wem man das näher erläutern muss, ist so hoffnungslos strunzdumm hinterm Mond lebend, dass es die Mühe nicht wert ist. Jedenfalls nicht die Meine.
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Fliegender Robert
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.12.2008
Beiträge: 33

Beitrag(#1169598) Verfasst am: 03.01.2009, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

@ noseman:

du hast geschrieben: "Wem man das näher erläutern muss, ist so hoffnungslos strunzdumm hinterm Mond lebend oder selber noch ein Kind, dass es die Mühe nicht wert ist. Jedenfalls nicht die Meine. "

Hoffe du hast jetzt nicht mich gemeint, nur weil ich dennoch versuche etwas zu erklären was vielleicht mir oder dir klar erscheint. - Aber dasselbe gilt ja auch für FTN wie Tridi oder andere. - Insofern find ich schon, daß Kommunikation unter Menschen immer auch das Recht auf Mißverständnisse beinhaltet - wozu sollten wir sonst miteinander reden - es wäre ja alles klar - und das wär doch auch wiederum stinklangweilig. -
Aber davon mal abgesehen: Kommunikation ist eben auch durch die Tatsache, das alles subjektiv und vieles unklar ist letztlich ein "Möglichkeitspool", der auch einem selbst nutzen kann indem man nicht im eigenen Saft schmort sondern gelegentlich noch mal mächtig überrascht wird - insofern sollte keine "zensorische Intervention"stattfinden - obwohl - zugegeben: im Fall von "Tridi" und manchen anderen es mir auch schwerfällt, diese Regel zu befolgen (von wegen "Forum des evolutionären Humanismus")- aber Konfrontation bedeutet auch im fremden Argument das eigene Denken auf Schlüssigkeit überprüfen zu müssen - einfach logisch.

PS: Besten Dank übrigens für deinen "Support" einige Thradseiten vorher. - War zwischenzeitlich Bier und Zigaretten holen - insofern hat die Reaktion etwas länger gedauert. zwinkern
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