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Schwarzmeereinbruch? (Für Interessierte, Schüler etc.)

 
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
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Beitrag(#1172501) Verfasst am: 06.01.2009, 06:41    Titel: Schwarzmeereinbruch? (Für Interessierte, Schüler etc.) Antworten mit Zitat

Wenige Male (u.a. von step) fiel hier das Stichwort vom 'Schwarzmeereinbruch'.

(a) Was ist damit gemeint,
- das Einbrechen (die eventuelle genuine 'Entstehung') des Schwarzen Meeres oder
- die (laut Hypothese von Pitman & Ryan am Ende der letzten Eiszeit angenommene) Flutung des Schwarzen Meeres?

(b) Sind hier diesbezüglich Geographen, Geologen oder passende Paläo-Wissenschaftler zugegen?

evohum grüßt!
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

...und sie bewegt sich doch!


Zuletzt bearbeitet von evohum am 08.01.2009, 10:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Bynaus
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Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1172506) Verfasst am: 06.01.2009, 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

(a) vermutlich letzteres. Das Schwarze Meer ist ein Überrest des Tethys-Ozeans und als Becken schon deutlich älter als etwa die Menschheit.

(b) meld! (Geologe)
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Gergon
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Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1301

Beitrag(#1172510) Verfasst am: 06.01.2009, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin wohl kein Geologe, laut TV-Berichten wurde das schwarze Meeer aber schon etliche male vom Mittelmeer geflutet. Das gilt heute auch nicht mehr als Hypothese, da Bodenablagerungen dies deutlich belegen. Es gibt im schwarzen Meer naemlich immer abwechselnd mal Süß und mal Salzwasserablagerungen. Das schwarze Meer ist also oftmals ein Süßwassermeer und oft ein Salzwassermeer gewesen. Da kann man sich ja denken woran das lag. Vielleicht war auch die biblische Sinnflut nichts anderes als ein Durchbruch des Mittelmeeres, da so ein Durchbruch mit riesigen Flutwellen verbunden ist. Für die Seeanrainer war so etwas natürlich eine schlimme Katastrophe, bei der viele ihr Leben ließen.





Bohrkerne aus dem Schwarzen Meer belegen Überschwemmung vor über 100 000 Jahren
http://www.mpi-bremen.de/Sintflut.html

Schwarzes Meer infolge der biblischen Sintflut entstanden - Türkische Wissenschaftlerin
http://de.rian.ru/science/20080421/105539799.html
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Arena-Bey
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#1172544) Verfasst am: 06.01.2009, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

die Flutung durch die Meerenge bei den Dardanellen dürfte wissenschaftlich eindeutig belegt sein. Da dies zu einer Zeit stattfand ( letzte große Eiszeit) in der homo sapiens schon erste Spuren auf der Erde hinterließen, ist der Ansatz des Gedankens dieses Naturereignis als die ins kollektive Menschheitsbewusstsein eingegangenen Sintflut anzunehmen, naheliegend.

Eine weitere Stütze erhält diese These durch den Tatbestand, dass in dem geographischen Raum Nachweise vorgefunden worden sind, die auf eine dort bereits höherstehende menschliche Kultur hinweisen, als dies in anderen Teilen der Welt erkennbar ist. Das könnte den Transport in das kulturelle Menschheitsbewusstseinn befördert haben.

http://www.ciao.de/Sintflut_Ein_Ratsel_wird_Entschlusselt_Lubbe_Pitman_Ryan__Test_2995353
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evohum
Pendler



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#1173698) Verfasst am: 07.01.2009, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hätte mir hier eine Bestätigung von step erwünscht, aber ich nehme mal an, dass tatsächlich die These von Pitman & Ryan gemeint ist.
Und dazu gäbe es Einiges zu sagen.
Denn die Sache ist offenbar komplexer als gedacht.

Doch dazu später mehr; bin müde.

evohum grüßt!
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MK69
wir sind verpfiffen worden



Anmeldungsdatum: 16.10.2006
Beiträge: 777

Beitrag(#1173963) Verfasst am: 07.01.2009, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Gergon hat folgendes geschrieben:
Es gibt im schwarzen Meer naemlich immer abwechselnd mal Süß und mal Salzwasserablagerungen. Das schwarze Meer ist also oftmals ein Süßwassermeer und oft ein Salzwassermeer gewesen. Da kann man sich ja denken woran das lag.


Süßwasser ?
In einem See ohne Abfluss ?

Ein SalzwasserSee der seine Verbindung zum Ozean verliert und austrocknet wird ja wohl eher noch salziger.

Der Wasserspiegel im Schwarzen Meer muß ja unter dem des Mittelmeeres gelegen haben sonst wäre eine Flutung des Schwarzmeerbeckens nicht möglich.
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Lasst uns alle eine Sandale hochhalten und die andere am Fuß behalten, denn das ist SEIN Zeichen.
Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1174008) Verfasst am: 07.01.2009, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

MK69 hat folgendes geschrieben:
Gergon hat folgendes geschrieben:
Es gibt im schwarzen Meer naemlich immer abwechselnd mal Süß und mal Salzwasserablagerungen. Das schwarze Meer ist also oftmals ein Süßwassermeer und oft ein Salzwassermeer gewesen. Da kann man sich ja denken woran das lag.


Süßwasser ?
In einem See ohne Abfluss ?

Ein SalzwasserSee der seine Verbindung zum Ozean verliert und austrocknet wird ja wohl eher noch salziger.

Der Wasserspiegel im Schwarzen Meer muß ja unter dem des Mittelmeeres gelegen haben sonst wäre eine Flutung des Schwarzmeerbeckens nicht möglich.



Ich komm jetzt etwas ins Grübeln: die Hauptflussrichtung auf dem Bosporus ist eindeutig Richtung Marmarameer... also vom Schwarzen Meer kommend.

Als Grund kenne ich vor allem, dass das Schwarze Meer mit vielen einmündenden grossen Strömen einen Überfluss hat, den es weitergibt, und zudem klimatisch das Mittelmeer eine viel höhere Verdunstungsrate hat.

Warum hat das Schwarze Meer dann keinen Abfluss...?
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MK69
wir sind verpfiffen worden



Anmeldungsdatum: 16.10.2006
Beiträge: 777

Beitrag(#1174076) Verfasst am: 07.01.2009, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:


Warum hat das Schwarze Meer dann keinen Abfluss...?


Damit es zum "Schwarzmeereinbruch" kommen kann darf dieses nicht bis zum Überlaufen gefüllt sein.
Die großen Ströme waren durch die Eiszeit lahmgelegt .
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Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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ateyim
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Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1174080) Verfasst am: 07.01.2009, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

MK69 hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:


Warum hat das Schwarze Meer dann keinen Abfluss...?


Damit es zum "Schwarzmeereinbruch" kommen kann darf dieses nicht bis zum Überlaufen gefüllt sein.
Die großen Ströme waren durch die Eiszeit lahmgelegt .


Missverstanden... habe leider allzuoft erlebt, dass heutzutage noch viele meiner lieben Istanbulbesucher meinen, das Schwarze Meer und Marmaremeer seien ruhende Seen, und der Bosporus eine Verbindunge zwischen beiden, die aber auch ruht.

Da reagier ich halt über.... Cool
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Bynaus
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Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1174101) Verfasst am: 07.01.2009, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

MK69 hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:


Warum hat das Schwarze Meer dann keinen Abfluss...?


Damit es zum "Schwarzmeereinbruch" kommen kann darf dieses nicht bis zum Überlaufen gefüllt sein.
Die großen Ströme waren durch die Eiszeit lahmgelegt .


http://www.newscientist.com/article/mg17423411.400-flood-hypothesis-seems-to-hold-no-water.html
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evohum
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Beiträge: 464
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Beitrag(#1174835) Verfasst am: 08.01.2009, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

@step: Danke für die PN.

@Gergon & Arena-Bey: Vorsicht walten lassen bei TV-/Tagesblatt-Beiträgen oder isolierten Rezensionen.

@MK69 ("Ströme waren durch die Eiszeit lahmgelegt"):
Das war in der letzten Hocheiszeit bis vor ca. 20.000 Jahren offenbar der Fall. Dann begannen Inlandeis und Gletscher massiv abzuschmelzen - und entwässerten wohin? In dem interessierenden Raum über Donau, Dnjepr, Don etc. in das Schwarze Meer, über Wolga etc. in das Kaspische Meer.

@ateyim ("Hauptflussrichtung auf dem Bosporus ... vom Schwarzen Meer kommend"):
Das ist heute der Fall: Fluss- und Regenwasser fließen fast vollständig über den Bosporus nach Süden ab; die zusätzliche Verdunstung im Schwarzen Meer wird durch einen (halb so starken) schwereren Salzwasser-Unterstrom im Bosporus nach Norden ausgeglichen (was früher sogar Schiffer pfiffig ausgenutzt haben sollen; machen die das heute noch?).

Die Frage ist: WAS passierte WANN dazwischen?

Die Sache ist (wieder einmal) komplexer - und daher nachfolgend auch etwas lang.
Ich habe aber einen Narren daran gefressen und es daher für Interessierte hier zusammengeschrieben.
Es ist einigermaßen aktuell; interessierte Schüler hier können es gerne in den Geo-Unterricht einfließen lassen...

Die Sache ist derartig komplex, dass sie eigentlich nur interdisziplinär entziffert werden kann.

Zum Hintergrund von mir:
Hatte mal neben Chemie Geographie studiert (mit Schwerpunkten Glaziologie und Tektonik/Geologie) - und eine kleine Karte in einer uralten (1957) Diercke-Atlas-Ausgabe ist mir nie aus dem Sinn gegangen (aber ich hatte lange wiederum nie die Gelegenheit, ihr weiter auf den Grund zu gehen), sie ist mir aber in der Freizeit geblieben:
Eine Europa-Karte, auf der zu Zeiten der Eiszeit das Kaspische Meer (über die Manytsch-Senke) mit dem Schwarzen Meer verbunden war (wo aber, nur nebenbei, damals das Schwarze Meer im nördlichen Schelfbereich inkonsequenterweise einen niedrigeren Spiegel als heute hatte, d.h. dort ganz erheblich, um -zig Meter, niedriger gewesen sein sollte als das mit ihm verbundene Kaspische Meer...).

Will sagen: Das Thema hat mich nie richtig losgelassen und wurde immer wieder mal und schließlich wirklich aufgewärmt.

Die These von Pitman & Ryan Ende der 90er Jahre (Schwarzmeereinbruch = katastrophale Überflutung vom Mittelmeer im Zuge des postglazialen Meeresspiegelanstiegs = gedeutet als Quelle von Noahs Sintflut) hatte damals und z.T. noch heute öffentlich ziemliche Wellen geschlagen.

Und zwar wie kaum eine andere These aus diesem öffentlich eher weniger bekannten Bereich.

Der Grund dürfte m.E. darin liegen, dass die Autoren den Gegenstand publikumswirksam mit der biblischen Sintflut des Noah verknüpft haben - und dies von den Medien willkommen aufgegriffen und (i.Vgl. mit anderen Thesen) unglaublich aufgebauscht wurde (Tenor etwa: 'Bibel hat recht!') und wohl nur deswegen diese Publizität (= öffentliche Aufmerksamkeit bzw. 'Akzeptanz') erreichte.

(Gerne wäre ich das 'Mäuschen', das die dahinter aktiven 'Sintflut'-Lobbygruppen in den Rundfunk-/TV-Anstalten entdeckte...)

Faktum (von der Sachlage der öffentlich praktisch nicht wahrgenommenen Forschungsfront) ist jedoch, dass die These von Pitman & Ryan damals die scientific community ziemlich überrascht hat und heute kaum noch akzeptiert wird (wie schon damals kaum).
@Bynaus: Dein Hinweis auf Ali Aksu ist (mit folgendem Stand der Forschung) der Kontrapunkt zu der o.g. These.

Ende 2003 (Okt. bis Nov.) fanden drei fast unabhängig voneinander organisierte, interdisziplinäre wissenschaftliche Konferenzen zu diesem Thema statt (in Bukarest, New York und Seattle). Die Ergebnisse sind in 35 Publikationen in einem fast 1000-seitigen 'Wälzer' nach Überarbeitung erst 2007 erschienen (The Black Sea Flood Question, Springer 2007). Seit 2005 ist ein internationales Projekt gestartet (IGCP 521, http://www.avalon-institute.ca/IGCP/index.html), das die Thematik noch gegenwärtig von wissenschaftlicher Seite untersucht.

Als Zwischenergebnis kann festgehalten werden, dass die These von Pitman & Ryan (katastrophale Überflutung des Schwarzen Meeres = Noahs Sintflut) außerordentlich fragwürdig ist - ja, selbst von Ryan hinterfragt werden soll: "The flooding hypothesis [(!)] is today just as vulnerable as when it was first formulated." (zit. The Black Sea Flood Question, Springer 2007, S. 63).
Ein umgekehrter Fall (Entwässerung des Schwarzen Meeres in das Mittelmeer) über weite Zeiträume erscheint fast zwingend (ebenda, diverse Stellen; z.B. Fluss-Delta südlich (!) des Bosporus, S. 89ff).
Ja, selbst die noch drastischere (frühere, 16-14.000 Jahre vor heute) Überflutung des Schwarzen Meeres durch Schmelzwässer über das mind. 30 m über der Manytsch-Senke stehende Kaspische Meer (und Aral-See) wird diskutiert (ebenda, S. 119ff); es sind russische Ergebnisse, die für dieses Buch erstmals ins Englische übersetzt wurden.
Wenn überhaupt, kann dies Ereignis als der Kataklysmus gesehen werden.
Ein Abfluss des Schwarzen Meeres nach Süden, mit Unterbrechungen seit mehr als 10.000 Jahren, wird diskutiert (ebenda, S. 178f),
(a) über den Bosporus (erst seit 4.400 Jahren mit dem Gegen-Unterstrom durch den steigenden Meeresspiegel),
(b) parallel evtl. über die östlich vom heutigen Bosporus verlaufende Sakarya-'Straße' (evtl. auch mit Gegen-Unterstrom);
entscheidend ist, dass zwar Unterbrechungen vorkamen (zeitlich geringere Niederschläge, höhere Verdunstung), dass aber z.Zt. des von Pitman & Ryan angenommenen Einbruchs vor gut 8.000 Jahren ein Hochstand des Schwarzen Meeres mit Abfluss nach Süden konstatiert wird.
Detailliert ist diese Abfolge noch nicht im Einzelnen geklärt; Tektonik spielt auch noch eine Rolle - das ist gerade das Komplexe an diesem Puzzle!

Zu den Seen vgl. die o.g. Diercke-Karte; sie ist aktualisiert auf diercke.de auf S. 79 zu sehen (die dort erwähnten Seen-Wasserspiegel könnten am ehesten grob auf etwa 15.000 Jahre vor heute, also Späteiszeit, datiert werden).

Max Pfannenstiel (Geologe) hatte zu dem Thema 1944 eine lesenswerte 100-seitige Abhandlung vorgelegt (Geologische Rundschau 34 (1944) 342-434 +Abb.), die heute praktisch vergessen ist. Er erwähnt die o.g. Sakarya-'Straße', die heute evtl. durch Hebung/Verschotterung verlandet ist.

Soviel zum aktuellen, bereits veröffentlichen Stand der Forschung.

Es sind weltweit diverse sintflutartige Mythen historisch überliefert (und adaptiert) worden - was Wunder, wenn nacheiszeitlich der Meeresspiegel global um mind. 120 m anstieg!
Nur zur Erinnerung: Schmilzt das Grönlandeis, steigt der Meeresspiegel global um ca. 7 m; schmilzt das Antarktiseis, steigt er global um ca. 70 m.

Heutige Adaptionen von Schwarzmeermythen in Richtung Sintflut, Atlantis etc. von Nicht-Fachleuten gibt es; ich zitiere sie hier absichtlich nicht - sind mir zu schräg.

Eine gut lesbare Alternative:
Die 'Buchners' (Vater und Sohn, Prof. Norbert und Dr. (Geologe) Elmar Buchner: "Klima und Kulturen", Verlag Bernhard Albert Greiner, 2005) haben dieses Szenario sehr gut nachvollziehbar in den nacheiszeitlich überfluteten Persischen Golf verlegt - dorthin also, wo das Gilgamesch-Epos (als mutmaßliche Grundlage des kolportierten biblischen Noah-Mythos) ursprünglich entstand und in Keilschrift festgehalten wurde.

Scheint sehr viel mehr Sinn zu machen...

evohum grüßt!
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

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Halligstorch
Skeptischer Schwärmer



Anmeldungsdatum: 02.02.2006
Beiträge: 1210

Beitrag(#1175984) Verfasst am: 09.01.2009, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Evohum, kann es sein, dass Du Dich hier etwas trollig benimmst?

Einleitend fragst Du ziemlich unschuldig, ja fast schülerhilfemäßig nach Infos flehend (wobei der ein oder andere hier vielleicht schon ahnte, worauf die Geschichte hinauslaufen sollte, nämlich auf Pitmann & Co).

Nachdem die anderen Dir dann erläuternd oder Dir auf die Sprünge helfend geantwortet haben, kannst Du es gar nicht abwarten, sie oder uns mit Deinem gesammelten Wissen, das Du seit Jahren zu diesem Thema angehäuft hast zu überfallen.

Da wäre es doch ehrlicher, gleich einen Thread mit dem Namen "Ich weiß etwas, was ich loswerden möchte und was Euch interessieren könnte" zu eröffnen.

Davon unabhängig finde ich die Geschichte mit dem Schwarzen Meer, dem nacheiszeitlichen Anstieg des Meeresspiegels und den vermutlich (auch für frühe Siedler) katastrophalen Überflutungen nicht uninteressant.

@ Bynaus (auf Deinen mir nicht unsympathischen Planetenbeitrag komme ich später noch zurück)

Ist es so schwer zu verstehen, dass Du dem wissenschaftlichen Aberglauben huldigst, wenn Du hier ununterbrochen und in der Regel ziemlich bewusstlos den mehr oder weniger aktuellen Lehrbuchwissensstand rezitierst:

Du schreibst:

Zitat:
Das Schwarze Meer ist ein Überrest des Tethys-Ozeans...


Der emeritierte amerikanische (ich vermute) Geologe Karl W. Luckert schreibt zu diesem Tethys-"Meer der Mitte" in seinem Aufsatz "Plattentektonik is Expansions-Tektonik":

Zitat:
Es sind zwei mythische Konzepte, die im Schatten von Alfred Wegener den Studierenden der Platten-Tektonik immer noch zum Verhängnis werden. Zum ersten ist da das “zentralgelegene Land” vom Weltmeer umgeben, und zweitens gibt es da noch das “Meer in der Mitte.” Wegener lebte unter dem Einfluß von Beiden.

Alte mesopotamische Landbewohner sahen ihr All-Land (Pangäa) als zentral gelegen an. Es wurde von Flüssen bewässert und war umrandet vom grenzenlosen und meist unbekannten Weltmeer.

Die Heimatländer der Handelsleute, die das Mittelmeer durchkreutzten und sich an dessen Küsten klammerten, waren alle schön um dieses Zentrum herum gelegen. Ihr “mittleres Meer” ersetzte die Zentralität der Flüsse Euphrat, Tigris und Nil. Weiter außerhalb in dieser Geografie, hinter den ihnen bekannten Ländern, glaubte man immer noch umrandet zu sein vom Weltmeer des nah-östlichen Altertums. Das gesammte geografische Modell, zusammengestellt vom umrandenden Weltmeer und dem Meer-der-Mitte (=Tetyhs), wurde im westlichen Bewußtsein zu einem etablierten Urbild.


Und er fügt hinzu, dass diese alten Mythen zwar nicht immer und nicht unbedingt falsch sein müssen, aber oft noch heute den noch so modernen Wissenschaftlern (und ihren Nachbetern) zum Verhängnis werden.

Gruß

Halligstorch
_________________
»Monotheisten, Fundamentalisten, Kreationisten sind nur dann gefährlich, wenn sie sich von der Intoleranz heutiger Atheisten anstecken lassen und wie diese Atheisten auf eine einzige Wahrheit für alle bestehen.«
Richard Rorty, amerikanischer Philosoph

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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1176035) Verfasst am: 09.01.2009, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frage mich, wann dieser schräge Vogel anfängt, sich über die mythologischen Namen der Himmelskörper zu mokieren. Lachen
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evohum
Pendler



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau

Beitrag(#1176653) Verfasst am: 10.01.2009, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
Evohum, kann es sein, dass Du Dich hier etwas trollig benimmst?

Einleitend fragst Du ziemlich unschuldig, ja fast schülerhilfemäßig nach Infos flehend (wobei der ein oder andere hier vielleicht schon ahnte, worauf die Geschichte hinauslaufen sollte, nämlich auf Pitmann & Co).

Nachdem die anderen Dir dann erläuternd oder Dir auf die Sprünge helfend geantwortet haben, kannst Du es gar nicht abwarten, sie oder uns mit Deinem gesammelten Wissen, das Du seit Jahren zu diesem Thema angehäuft hast zu überfallen.

Da wäre es doch ehrlicher, gleich einen Thread mit dem Namen "Ich weiß etwas, was ich loswerden möchte und was Euch interessieren könnte" zu eröffnen.

Davon unabhängig finde ich die Geschichte mit dem Schwarzen Meer, dem nacheiszeitlichen Anstieg des Meeresspiegels und den vermutlich (auch für frühe Siedler) katastrophalen Überflutungen nicht uninteressant.

@ Bynaus ...

Mit den Augen rollen
Das war nur was für Interessierte, Halligstorch - wie schon der (nachträglich geänderte) Threadtitel andeutet; wirklich nur Interessierte (Trolls, meinethalben).
Beispiehaft vllt. dafür, Mythenbildung vorzubeugen.
Der Kern des 'gesammelten' Wissens ist mir übrigens erst (s. Erscheinungsjahr des zit. Buches) seit etwa 1 Jahr bekannt.
Ein Überfall lag und liegt mir fern; Aufklärung eher nah.
Der Sinn Deiner Replik erschließt sich mir einfach nicht...
Zumal Du Katastrophales ja 'nicht uninteressant' findest (was dann auch nach ein paar Blicken auf die von Dir beworbene Seite klarer wurde...).

Das an Bynaus Gerichtete ist mir noch unklarer, geht mich aber auch nichts an; wird vllt Bynaus beantworten.

evohum grüßt!
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