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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#117061) Verfasst am: 19.04.2004, 13:28 Titel: Rassen zu Arten? |
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Wenn sich zB aus irgendeiner subspezies einer Art eine andere Art entwickelt und die Individuuen dieser neuen Art nicht mal mehr Nachkommen mit der alten zeugen können, wie werden diese dann bezeichnet?
Als verwandte Arten?
Wölfe und Hunde können ja Nachkommen zeugen, besteht die Möglichket dass sich dass eines Tages ändert?
Der Hund ist demnach also nur eine Wolfsrasse, oder?
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#117071) Verfasst am: 19.04.2004, 14:11 Titel: |
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Ich hab hier mal die Kohlmeisen erwähnt, von denen es ja drei sogenannte Unterarten gibt, wobei die sich teilweise miteinander Paaren können, teilweise aber auch nicht, je nach Unterart. Unterart ist die derzeit gängige Bezeichnung, aber wegen des Ausbildens einer Fertilisationsberriere finde ich den Ausdruck nicht korrekt.
Guckst du hier!
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#117172) Verfasst am: 19.04.2004, 19:50 Titel: |
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Sicher besteht die Möglichkeit.
Spätestens wenn die Wölfe endgültig ausgestorben sind
Eine Stufe weiter sind ja Pferd und Esel, die zwar Nachkommen zeugen können, aber nur unfruchtbare.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#117179) Verfasst am: 19.04.2004, 19:58 Titel: Re: Rassen zu Arten? |
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Mich würde dazu mal die wissenschaftliche Definition dafür interessieren, ab wann eine Rasse zur Art wird. Welche Faktoren müssen noch erfüllt sein außer der Inkompatibilität bei der Fortpflanzung?
Eben deshalb:
Nergal hat folgendes geschrieben: | Der Hund ist demnach also nur eine Wolfsrasse, oder? |
Eigentlich ja.
Allerdings kann man zwischen Wolf und Hund schon Unterschiede erkennen. Das Kommunikationsverhalten ist etwas unterschiedlich. Wölfe haben eine wesentlich größere Bandbreite bei der Mimik als Hunde, die sich wiederum mehr über Laute verständigen.
Außerdem werden Wölfe "erwachsen", versuchen also im Rudel die Karriereleiter aufzusteigen, während Hunde entwicklungstechnisch die "ewigen Welpen" bleiben, was ein Zusammenleben eben unkomplizierter macht.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#117216) Verfasst am: 19.04.2004, 20:57 Titel: |
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So weit ich weiß, gelten zwei Lebenwesen als zu der selben Art gehörig, wenn sie miteinander fruchtbare Nachkommen hervorbringen können.
Kreationisten dehnen den Artbegriff aus. Unter Umständen genügt denen eine einzige Zellteilung der befruchteten Eizelle, die sofort danach abstirbt, um von einer Art zu sprechen. Diese Ausdehnung des Artbegriffs betreiben sie, um nicht zugeben zu müssen, dass neue Arten auch ohne göttliche Intervention entstehen.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117230) Verfasst am: 19.04.2004, 22:35 Titel: Re: Rassen zu Arten? |
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Hi Heike,
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Mich würde dazu mal die wissenschaftliche Definition dafür interessieren, ab wann eine Rasse zur Art wird. Welche Faktoren müssen noch erfüllt sein außer der Inkompatibilität bei der Fortpflanzung? |
diese Frage wird Dir niemand beantworten können, denn es ist in der Fachwelt immer noch umstritten, was eine 'Art' ist. 'Lamarck' hat in einem anderen Thread 20 verschiedene Art-Begriffe erwähnt, ich vermute, dass es eher noch mehr gibt (neulich erschien ein diesbezüglicher Artikel, ich habe aber nur ein Summary gelesen).
Mayr, der 'Arten-Papst' der STE, der von sich behauptet, dass er eine Art-Definition aufgestellt habe, die kein Mensch mehr verbessern könne, schreibt jedoch:
Mayr, E. (2003) 'Die Macht des Zufalls' URL: http://www.netzeitung.de/wissenschaft/243542.html, heruntergeladen am 03.12.2003
<cite S.url>
Es gibt nur zwei Art-Konzepte, alles andere sind Definitionen, wie man eine Art als systematische Einheit, also als Taxon, umschreiben soll. Die beiden Konzepte sind das typologische Artkonzept, das eine Art als etwas beschreibt, was sich deutlich äußerlich von anderen Lebewesen unterscheidet, und das biologische Artkonzept, was Arten als Gemeinschaften von Individuen bezeichnet, die potenziell fortpflanzungsfähige Nachkommen mit einander zeugen können. Andere Artkonzepte gibt es nicht.
</cite>
Nach dem ersten Konzept würde also aus einer Rasse eine 'Art', wenn diese etwas aufweisen würde, was keine andere Art hat. So definiert man beispielsweise bei den Paläontologen 'Arten'.
Nach dem zweiten Konzept würde es genügen, wenn sie sich 'in freier Wildbahn' nicht mehr mit den anderen Rassen dieser 'Art' kreuzt. Im Studium musste ich noch auswendig lernen, dass auch die Nachkommen noch fertil kreuzbar sein müssen (das würde beispielsweise Esel und Pferd betreffen, die sich zwar kreuzen lassen, die Nachkommen sind aber steril). Diese Definition hat ein gewaltiges Problem: viele Organismen sind Zwitter, vermehren sich asexuell und so weiter.
Grüßle
Thomas
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#117235) Verfasst am: 19.04.2004, 23:06 Titel: |
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Manchmal kriegen Esel und Pferde aber furchbare Nachkommen.
Hat dann was damit zu tun, dass die Chromosomen nicht ganz gleichmäßig verteilt werden. Und wie sehen die Biologen das dann?
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117239) Verfasst am: 19.04.2004, 23:13 Titel: |
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Hi narziss,
narziss hat folgendes geschrieben: | Manchmal kriegen Esel und Pferde aber furchbare Nachkommen.
Hat dann was damit zu tun, dass die Chromosomen nicht ganz gleichmäßig verteilt werden. Und wie sehen die Biologen das dann? |
als Kuriosität.
Wenn in der Biologie eins gilt, dann: es gibt nur Regeln, keine Gesetze.
Schau Dir Genetik an. Es gibt phänotpyische Frauen mit XY-Genotyp. Oder Menschen, denen Zyankali in Dosen, die eine Familie auslöschen, nicht schadet. Soll man nun sagen, dass man das Geschlecht eines Menschen nicht anhand seines Genotyps bestimmen kann oder dass Zyankali nicht giftig ist?
Warum sollte es nicht ab und an fruchtbare Nachkommen zwischen Pferden und Eseln geben?
Grüßle
Thomas
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#117242) Verfasst am: 19.04.2004, 23:23 Titel: |
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Ich bin mir nicht ganz sicher wie das nun genau dazu kommt, dass fruchtbare Mulis entstehen. Aber nehmen wir mal an, dass es so geschieht, dass man die Mulis weiter kreuzen kann, dann erschafft man ja wieder ne neue Art/Rasse.
Was wäre das dann? Müsste ja gleichberechtigt zu Pfernde und Eseln sein. Innerhalb der Art sind fertile Nachkommen möglich außerhalb nicht.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117244) Verfasst am: 19.04.2004, 23:50 Titel: |
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Hi narziss,
narziss hat folgendes geschrieben: | Ich bin mir nicht ganz sicher wie das nun genau dazu kommt, dass fruchtbare Mulis entstehen. |
google mal mit maultier+nachkommen+fertil
narziss hat folgendes geschrieben: | Aber nehmen wir mal an, dass es so geschieht, dass man die Mulis weiter kreuzen kann, dann erschafft man ja wieder ne neue Art/Rasse.
Was wäre das dann? Müsste ja gleichberechtigt zu Pfernde und Eseln sein. Innerhalb der Art sind fertile Nachkommen möglich außerhalb nicht. |
Wenn die sich noch mit Pferd und/oder Esel kreuzen, wäre das eine neue Rasse, ansonsten eine neue Art, wenn man die 'biologische Artdefinition' im Sinne Mayrs zugrundelegt.
Aufgrund von Diskussionen mit Kreationisten habe ich mal versucht, mich schlau zu machen und nach _dokumentierten_ Artbildungen im Tierreich gesucht. Ich habe nur ganz wenige, und dazu wenig beeindruckende, Beispiele gefunden. Ist schon merkwürdig, dass es dicke Bücher über Artbildung gibt, obwohl man gar nicht so genau weiß, was dabei eigentlich abläuft.
Grüßle
Thomas
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#117266) Verfasst am: 20.04.2004, 08:44 Titel: Re: Rassen zu Arten? |
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Hallo Thomas,
danke für deine Ausführungen.
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Mich würde dazu mal die wissenschaftliche Definition dafür interessieren, ab wann eine Rasse zur Art wird. Welche Faktoren müssen noch erfüllt sein außer der Inkompatibilität bei der Fortpflanzung? |
diese Frage wird Dir niemand beantworten können,[...] |
OK, diese Information hatte ich auch so in etwa. Allerdings war die schon ein bisschen älter, so dass ich davon ausging, es hätte sich möglicherweise mittlerweile eine bahnbrechende neue Erkenntnis herausgebildet.
Zitat: | Nach dem ersten Konzept würde also aus einer Rasse eine 'Art', wenn diese etwas aufweisen würde, was keine andere Art hat. So definiert man beispielsweise bei den Paläontologen 'Arten'. |
Bisschen schwammig, diese Definition, oder vertue ich mich?
Zitat: | Nach dem zweiten Konzept würde es genügen, wenn sie sich 'in freier Wildbahn' nicht mehr mit den anderen Rassen dieser 'Art' kreuzt. Im Studium musste ich noch auswendig lernen, dass auch die Nachkommen noch fertil kreuzbar sein müssen (das würde beispielsweise Esel und Pferd betreffen, die sich zwar kreuzen lassen, die Nachkommen sind aber steril). Diese Definition hat ein gewaltiges Problem: viele Organismen sind Zwitter, vermehren sich asexuell und so weiter. |
Das erscheint mir schon präziser, da man ein ganz objektives Kriterium anwenden kann.
Wie würde es eigentlich zu bewerten sein, wenn sich das Kommunikationsverhalten so weit verändern würde, dass z.B. beim Werbungs-/Balzverhalten beide schlichtweg nicht mehr wissen, was der andere von ihm will und möglicherweise das eine oder andere Verhalten als Aggression missgedeutet wird? Im Prinzip wären beide Individuen noch in der Lage, sich zu paaren und möglicherweise fertile Nachkommen zu zeugen, dies würde aber durch die Kommunikationsschwierigkeiten scheitern.
Das würde unter das zweite Konzept fallen, oder?
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#117270) Verfasst am: 20.04.2004, 09:24 Titel: |
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Heute lässt sich doch mit Menschenrassen nichts mehr anfangen, oder ist das Konzept irgendwie noch in grbrauch?
Der Homo Sapiens Sapiens hat, besonders nach dem massiven gebrauvch moderner Transportmittel nichts mehr herausgebildet das einer Population gleicht die kein Genmaterial anderer populationen reinlässt (Rasse).
Demnach gibt es wohl weniger die 3-4 Rassen (Negride, Asiaten,...) sondern es ist wohl eher so dass das kleine REP Dorf in Bayern eher eine eigene Rase ist bzw isolierte populationen die der Mensch geformt hat --> Nordkorea
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#117272) Verfasst am: 20.04.2004, 09:50 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Heute lässt sich doch mit Menschenrassen nichts mehr anfangen, oder ist das Konzept irgendwie noch in grbrauch? |
Ich würde sagen: bestenfalls negativ im ideologischen Bereich. Rein objektiv betrachtet macht es gar keinen Sinn.
_________________ God is Santa Claus for adults
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117276) Verfasst am: 20.04.2004, 11:00 Titel: Re: Rassen zu Arten? |
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Hi Heike,
Heike N. hat folgendes geschrieben: | OK, diese Information hatte ich auch so in etwa. Allerdings war die schon ein bisschen älter, so dass ich davon ausging, es hätte sich möglicherweise mittlerweile eine bahnbrechende neue Erkenntnis herausgebildet. |
ich bin kein Spezialist für diese Fragen, aber ich vermute, dass ich schon mitbekommen hätte, falls sich hier etwas grundlegend Neues getan hätte. Kann sein, dass irgendwann mal aus der Richtung DNA-Sequenzierung was Neues kommt.
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Nach dem ersten Konzept würde also aus einer Rasse eine 'Art', wenn diese etwas aufweisen würde, was keine andere Art hat. So definiert man beispielsweise bei den Paläontologen 'Arten'. |
Bisschen schwammig, diese Definition, oder vertue ich mich? |
Nein, aber in der Paläontologie ist das das Beste, was man prinzipiell haben kann. Fossilien kannst Du nicht kreuzen.
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Nach dem zweiten Konzept würde es genügen, wenn sie sich 'in freier Wildbahn' nicht mehr mit den anderen Rassen dieser 'Art' kreuzt. Im Studium musste ich noch auswendig lernen, dass auch die Nachkommen noch fertil kreuzbar sein müssen (das würde beispielsweise Esel und Pferd betreffen, die sich zwar kreuzen lassen, die Nachkommen sind aber steril). Diese Definition hat ein gewaltiges Problem: viele Organismen sind Zwitter, vermehren sich asexuell und so weiter. |
Das erscheint mir schon präziser, da man ein ganz objektives Kriterium anwenden kann. |
In der Theorie schon. Aber man kann als Systematiker nicht immer und überall Kreuzungsexperimente machen. Auch hier verwendet man letztendlich morphologische Definitionen. Zudem denken wir Menschen bei 'Organismus' meist an Organismen mit geschlechtlicher Fortpflanzung. Das ist vermutlich eher die Minderzahl, wenn man alle Lebensformen betrachtet. Und auf diese Formen lässt sich diese Artdefinition prinzipiell nicht anwenden.
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Wie würde es eigentlich zu bewerten sein, wenn sich das Kommunikationsverhalten so weit verändern würde, dass z.B. beim Werbungs-/Balzverhalten beide schlichtweg nicht mehr wissen, was der andere von ihm will und möglicherweise das eine oder andere Verhalten als Aggression missgedeutet wird? Im Prinzip wären beide Individuen noch in der Lage, sich zu paaren und möglicherweise fertile Nachkommen zu zeugen, dies würde aber durch die Kommunikationsschwierigkeiten scheitern.
Das würde unter das zweite Konzept fallen, oder? |
Ja. Das läuft letztendlich unter dem Oberthema 'Isolationsmechanismen'. Die Definition von 'Art' über Fortpflanzungsgemeinschaft ist natürlich theoretisch ungemein sinnvoll: wenn kein Genfluss mehr herrscht, trennen sich auch die Wege der Populationen, weil die Mutationen in der einen nicht mehr in die andere gelangen.
Grüßle
Thomas
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117278) Verfasst am: 20.04.2004, 11:02 Titel: |
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Hi Heike,
Heike N. hat folgendes geschrieben: | Nergal hat folgendes geschrieben: | Heute lässt sich doch mit Menschenrassen nichts mehr anfangen, oder ist das Konzept irgendwie noch in grbrauch? |
Ich würde sagen: bestenfalls negativ im ideologischen Bereich. Rein objektiv betrachtet macht es gar keinen Sinn. |
lies den letzten Spiegel, da steht exakt das Gegenteil ;-)
Gerade am Beispiel 'Rassen' kann man sehr schön den Einfluss von PC auf die Wissenschaft aufzeigen. Es gibt kaum 'objektive' Forscher in diesem Bereich. Beide Seiten haben ihr ideologisches Süppchen gekocht. Man muss da oft sehr genau zwischen den Zeilen lesen.
Grüßle
Thomas
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117279) Verfasst am: 20.04.2004, 11:07 Titel: |
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Hi Nergal,
Nergal hat folgendes geschrieben: |
Der Homo Sapiens Sapiens hat, besonders nach dem massiven gebrauvch moderner Transportmittel nichts mehr herausgebildet das einer Population gleicht die kein Genmaterial anderer populationen reinlässt (Rasse).
Demnach gibt es wohl weniger die 3-4 Rassen (Negride, Asiaten,...) sondern es ist wohl eher so dass das kleine REP Dorf in Bayern eher eine eigene Rase ist :twisted: bzw isolierte populationen die der Mensch geformt hat --> Nordkorea |
so sehe ich das auch. Die Frage ist nur, ob das immer so war. Natürlich herrschte immer Inzucht und Fremdenverkehr, aber 'Bastarde' hatten es oft nicht leicht. Vergiss zudem nicht, dass viele Menschen lange Zeit keine 20 km von dem Ort wegkamen, in dem sie geboren wurden. Und da es überall unterschiedliche Selektionsdrücke gab (vor allem gegen Parasiten und Kranhheiten), haben sich verschiedene Populationen unterschiedlich angepasst. Das ist für bestimmte medizinische Fragestellungen nicht uninteressant (lies vielleicht den neuesten Spiegel, dasselbe stand schon im November im Scientific American).
Ich sehe eher das Problem, dass mit 'Rasse' in der Vergangenheit viel zu viel Schindluder getrieben wurde als echte Probleme, 'Rassen' zu definieren.
Grüßle
Thomas
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#117285) Verfasst am: 20.04.2004, 11:35 Titel: Re: Rassen zu Arten? |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Nach dem ersten Konzept würde also aus einer Rasse eine 'Art', wenn diese etwas aufweisen würde, was keine andere Art hat. So definiert man beispielsweise bei den Paläontologen 'Arten'. |
Bisschen schwammig, diese Definition, oder vertue ich mich? | Das Problem ist, dass sich Arten im Fossilen möglicherweise gar nicht abgrenzen lassen. Angenommen, du würdest Hunde versschiedener Rassen fossil erhalten finden. Würdest du glauben, dass die alle zu einer Art gehörten und sogar fruchtbare Nachkommen miteinander zeugen konnten? Würdest du dann auch dasselbe annehmen, wenn du die Skelette von Pferd, Esel und Zebra finden würdest, die dazu gewöhnlich nicht in der Lage sind?
Ein Hauptproblem ist auch, dass Biologen Tiere oft nach ihren Weichteilen in Arten klassifizieren, die fossil so gut wie nie erhalten sind.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#117406) Verfasst am: 20.04.2004, 17:58 Titel: |
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Artbildung: Was ist mit den HeLa-Zellen?
da sie evolutionär mit keinem anderen Einzeller näher verwandt sind (sie stammen ja mehr oder weniger vom menschen ab - eher weniger) müssten sie ja sogar einen neuen Stamm, wenn nicht gar ein neues reich bilden.
Sicher keine normale Artbildung, aber dennoch eine Artbildung (könnte allerdings durchaus den kreationistischen Artbegriff stärken).
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117410) Verfasst am: 20.04.2004, 18:10 Titel: |
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Hi Shadaik,
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Artbildung: Was ist mit den HeLa-Zellen?
da sie evolutionär mit keinem anderen Einzeller näher verwandt sind (sie stammen ja mehr oder weniger vom menschen ab - eher weniger) müssten sie ja sogar einen neuen Stamm, wenn nicht gar ein neues reich bilden.
Sicher keine normale Artbildung, aber dennoch eine Artbildung (könnte allerdings durchaus den kreationistischen Artbegriff stärken). |
wie pflanzen sich diese Zellen fort? Wo sind sie lebensfähig?
Grüßle
Thomas
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#117413) Verfasst am: 20.04.2004, 18:19 Titel: |
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mW pflanzen sie sich durch Zellteilung fort.
Ihre Lebensfähigkeit haben sie unter den Idealbedingungen einer Nährlösung im Labor.
Was aber nichts darüber aussagt, ob sie eine eigene Art sind oder nicht. Große Pandas können auch nicht lange außerhalb ihrer Bambuswälder überleben.
Und die HeLa-Zellen haben es mW sogar geschafft, sich in ihrem Lebensraum gegen andere Spezies durchzusetzen, indem sie sie einfach überwucherten.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117417) Verfasst am: 20.04.2004, 18:28 Titel: |
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Hi Shadaik,
Shadaik hat folgendes geschrieben: | mW pflanzen sie sich durch Zellteilung fort.
Ihre Lebensfähigkeit haben sie unter den Idealbedingungen einer Nährlösung im Labor.
Was aber nichts darüber aussagt, ob sie eine eigene Art sind oder nicht. Große Pandas können auch nicht lange außerhalb ihrer Bambuswälder überleben.
Und die HeLa-Zellen haben es mW sogar geschafft, sich in ihrem Lebensraum gegen andere Spezies durchzusetzen, indem sie sie einfach überwucherten. |
sagen wir mal so: mach die Schale auf und schau mal, gegen was sich die Zellen dann noch durchsetzen. Sollten sie das tun, bin ich bereit, einen Gedanken an diese Frage zu verschwenden.
Grüßle
Thomas
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#117422) Verfasst am: 20.04.2004, 18:38 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Hi Shadaik,
Shadaik hat folgendes geschrieben: | mW pflanzen sie sich durch Zellteilung fort.
Ihre Lebensfähigkeit haben sie unter den Idealbedingungen einer Nährlösung im Labor.
Was aber nichts darüber aussagt, ob sie eine eigene Art sind oder nicht. Große Pandas können auch nicht lange außerhalb ihrer Bambuswälder überleben.
Und die HeLa-Zellen haben es mW sogar geschafft, sich in ihrem Lebensraum gegen andere Spezies durchzusetzen, indem sie sie einfach überwucherten. |
sagen wir mal so: mach die Schale auf und schau mal, gegen was sich die Zellen dann noch durchsetzen. Sollten sie das tun, bin ich bereit, einen Gedanken an diese Frage zu verschwenden. |
Irrelevant. Dass die Veränderung eines Biotops zum Aussterben einiger Spezies führen kann ist bekannt und sollte nicht verwundern.
Fahr mal mit einem Mähdrescher über ein Kornfeld und kuck mal, was sich dann noch auf dem Feld durchsetzt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117438) Verfasst am: 20.04.2004, 19:34 Titel: |
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Hi Shadaik,
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Hi Shadaik,
Shadaik hat folgendes geschrieben: | mW pflanzen sie sich durch Zellteilung fort.
Ihre Lebensfähigkeit haben sie unter den Idealbedingungen einer Nährlösung im Labor.
Was aber nichts darüber aussagt, ob sie eine eigene Art sind oder nicht. Große Pandas können auch nicht lange außerhalb ihrer Bambuswälder überleben.
Und die HeLa-Zellen haben es mW sogar geschafft, sich in ihrem Lebensraum gegen andere Spezies durchzusetzen, indem sie sie einfach überwucherten. |
sagen wir mal so: mach die Schale auf und schau mal, gegen was sich die Zellen dann noch durchsetzen. Sollten sie das tun, bin ich bereit, einen Gedanken an diese Frage zu verschwenden. |
Irrelevant. Dass die Veränderung eines Biotops zum Aussterben einiger Spezies führen kann ist bekannt und sollte nicht verwundern.
Fahr mal mit einem Mähdrescher über ein Kornfeld und kuck mal, was sich dann noch auf dem Feld durchsetzt. :wink: |
ich verstehe Deine Frage beim besten Willen nicht. Menschliche Zellen sind üblicherweise 'terminal determiniert', das heißt, die können sich nie mehr teilen. Zudem hat die Zygote den Chromosomen einen 'Zähler' verpasst: 60 Teilungen, mehr ist nicht.
HeLa-Zellen sind irgendwelche Krebs-Zellen, die auf diese Regulation nicht mehr ansprechen. Außerhalb der Petri-Schale sind die nicht lebensfähig, und in dem Organismus, in dem sie waren, sorgten die dafür, dass der das auch nicht mehr war.
Die Frage, ob das Arten, Rassen oder sonst was ist, ist in etwa so sinnvoll wie die, wieviele Engel auf eine Nadelspitze passen. Sophistik eben.
Grüßle
Thomas
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#117474) Verfasst am: 20.04.2004, 21:16 Titel: |
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Es gibt keine menschlichen Rassen.
1. Sind die genetischen Unterschiede innerhalb von als "Rassen" bezeichneten Populationen viel grösser als zwischen den einzelnen "Rassen". Ein Deutscher und ein Kongolese können sich also genetisch näher stehen als ein Deutscher und sein deutscher Nachbar, beispielsweise.
2. steigt die Anzahl der Vorfahren eines einzelnen Menschen exponentiell in der Vergangenheit. Dies führt dazu, dass die Kurve der Vorfahren eines bestimmten Menschen irgendwann die Kurve der Totalbevölkerung des Planeten schneidet, in der Regel irgendwo um 1500 AD. Ein einzelner Mensch, der zu jener Zeit lebte und dessen Nachfahren nie ausstarben und immer mindestens 2 Personen an die nächste Generation weitergaben, wäre also konsequenterweise der Vorfahre aller heutigen Menschen (dies wird im Allgemeinen nicht der Fall sein, da es Populationen gab, die zu dieser Zeit isoliert waren). Gab es zu dieser Zeit auch nur ganz wenige "Anders-Rassige" in einer Population (was anzunehmen ist, denn die Menschen sind immer viel und gern gereist), hätten wir alle zumindest einen Teil ihres Erbmaterials geerbt - "Rassenreinheit" ist somit eine Illusion.
3. Ist die Unterteilung der Rassen nach der Hautfarbe z.B. völlig willkürlich. Man könnte genau so gut die Haar- oder Augenfarbe, die Nasenform, Blutplättchenform etc. etc. nehmen. Je nach "Merkmal", das man sich zur Rassenunterteilung aussucht, bilden sich verschiedene Gruppen - eine eindeutige geographisch / genetische Zuordnung ist unmöglich. Die Hautfarbe ist besonders ungeeignet, weil es ja eigentlich bloss einen einzigen Hautfarbstoff, das Melanin, gibt. Die Übergänge zwischen "wenig" und "viel" Melanin sind völlig fliessend - jede Grenzziehung zur Definition von Rassen muss willkürlich sein.
_________________ http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#117478) Verfasst am: 20.04.2004, 21:30 Titel: |
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Ich habe neulich erst etwas über die ethnische Waffe gelesen. Menschen andere Hautfarben unterscheiden sich nicht nur in ihrer Hautfarbe, sondern auch in einigen anderen Punkten des Merkmals. Das soll man gezielt ausnutzen können um nur bestimmte Menschen zu töten.
Aber neben der Hautfarbe werden auch Haarfarbe, typische Gesichtsformen und einige andere Sachen vererbt. Chinesen vertragen Milch nicht so gut, Nordamerikanier Alkohol und unter Afrikanern tritt häufig Sichelzellenanämie auf.
Und wenn der heutige Mensch eine einzelne Rasse ist, wo sind dann andere Rassen? Natürlich ausgestorben, aber auch sonst sind mir keine Vermischungen bekannt. Neandertaler und Homo sapiens waren nicht fähig zur Vermehrung also unterschiedliche Arten. Man könnte heute also höchstens von der Art Mensch sprechen, aber nicht von der Rasse Mensch.
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Nav Gast
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(#117494) Verfasst am: 20.04.2004, 22:11 Titel: |
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Was ist mit den Aboriginies?
Sind die nicht eigentlich die Nachfahren von Neanderthalern, die ihren eigenen evolutionären Weg gegangen sind?
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#117532) Verfasst am: 20.04.2004, 23:41 Titel: |
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(1) Nav hat folgendes geschrieben: | Was ist mit den Aboriginies?
Sind die nicht eigentlich die Nachfahren von Neanderthalern, die ihren eigenen evolutionären Weg gegangen sind? |
Es wurde neulich doch mal das Genom von Neanderthalern untersucht, daß die nicht die Vorfahren der heute lebenden Menschen sein können, weil die untersuchten Sequenzen sich um 28 Basenpaare von dem "durchschnittlichen Genom" unterscheiden, während sich heute lebende Menschen nur um 4-5 Basenpaare voneinander unterscheiden. Ich würde vermuten, daß die Definition auch die Ureinwohner Australiens einbezieht, bin mir aber auch nicht ganz sicher.
(2) narziss hat folgendes geschrieben: | ... Sichelzellenanämie ... |
Die stellt immerhin einen "evolutionären Vorteil" in Malaria-Gebieten dar, weil die Erreger die Blutzellen von Anämikern nicht befallen können.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#117533) Verfasst am: 20.04.2004, 23:49 Titel: |
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Hi Bynaus,
Bynaus hat folgendes geschrieben: | Es gibt keine menschlichen Rassen.
[ ... ]
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okay, das sind die 'Standard-Argumente'. Ich sehe auch, dass es aus Gründen der PC angebracht ist, den Begriff 'Rasse' zu vermeiden. Man kann mit guten Gründen dafür eintreten, dass mit dem Begriff so viel Schindluder getrieben wurde, dass man ihn, solange er nicht scharf definierbar ist, nicht verwenden sollte.
Fakt ist aber, dass es eben doch Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen gibt, die darauf beruhen, dass zumindest früher eine weitgehende Isolation herrschte.
http://www.sciam.com/article.cfm?articleID=00055DC8-3BAA-1FA8-BBAA83414B7F0000&sc=I100322
Als Biologe würde ich das einfach als 'anders' bezeichnen, ohne es in die Dimension 'besser - schlechter' einzuordnen, nach dem Mott eines Buchtitels von Cavalli-Sforza 'Verschieden und doch gleich'.
Ist wie bei Chancengleichheit: die gibt es nicht. Bestenfalls erreicht man Chancengerechtigkeit.
Grüßle
Thomas
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#117535) Verfasst am: 21.04.2004, 00:02 Titel: |
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Was ist eigentlich mit Darwinfinkenarten? Rein äußerlich unterscheiden sie sich nur was Körpergröße und Schnabelform angeht. Einige haben auch andere Ernärhungsgewohnheiten, aber es gibt bestimmt 2 Arten, die ähnliches Zeugs fressen also auch ähnliche Stoffwechsel haben.
Vielleicht unterscheiden sich da ja auch 2 Finken derselben Art stärker als 2 aus unterschiedlichen Arten.
Und das Argument der vielen Melaninmengen im Körper würde ich auch nicht unbedingt gelten lassen. Wir hatten in ner Bioklausur mal 2 Fischrassen. Eine blind, eine sehend. Das eine Auge war normal entwickelt, dass andere total verkümmert. Wenn man beide Rassen kreuzte kamen viele Nachkommen bei raus. Ein auge wird durch viele Gene bestimmt und so konnten viele Kombinationen entstehen. Aber meist waren nur einzelne Teile des Auges entwickelt. Auch hier gab es sehr viele Abstufungen aber dennoch sprach man von Rassen.
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#117537) Verfasst am: 21.04.2004, 00:21 Titel: |
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Menschen (Homo Sapiens) und Neanderthaler - das waren zwei verschiedene Rassen - vermutlich. Sie wiesen deutliche Unterschiede im Körperbau auf - doch vermutlich konnten sie gemeinsame Nachfahren zeugen, zumindest findet man "Mischlinge", die Eigenschaften beider "Rassen" in sich tragen. Und es ist zu vermuten, dass es an einen sehr grossen Zufall grenzen würde, wenn die "Mischlingsskelette" allesamt unfruchtbaare Nachfahren gewesen wären und denoch zufällig überliefert wurden...
Zitat: | okay, das sind die 'Standard-Argumente'. |
Ja, macht das die Argumente irgendwie weniger stichhaltig?
Zitat: | Ich sehe auch, dass es aus Gründen der PC angebracht ist, den Begriff 'Rasse' zu vermeiden |
Das sehe ich auch, es ist aber nicht meine primäre Absicht oder Motivation. Das hat mit Geschichte zu tun, und Geschichte sollte, wenn es um objektive Fragestellungen geht, die eine Antwort verlangen, irrelevant sein.
Zitat: | Fakt ist aber, dass es eben doch Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen gibt, die darauf beruhen, dass zumindest früher eine weitgehende Isolation herrschte. |
Das streite ich ja auch nicht ab - bloss, dass diese Unterschiede sich auf geographisch begrenzte Gruppen beschränken lassen. Es gibt unzählige Schnittmengen verschiedenster genetischer Merkmale, was sich unter anderem darin niederschlägt, dass diejenigen, welche die Menschheit in Rassen unterteilen möchten, grosse Probleme damit haben, sich auf eine Zahl zu einigen: Gibt es denn nun 4, 12, 43, 115 Rassen? Gäbe es diese eindeutige geographisch / genetische Zuordnung, dürfte die Unterscheidung keine Probleme bereiten.
Die Aborigines sind genauso Homo Sapiens wie alle anderen auch. Die ersten Menschen siedelten sich vor ca. 50'000 Jahren auf Australien an, und der "genetische" Kontakt zur restlichen Welt ist nie abgebrochen. Die Aborigines haben sogar Madagaskar von Australien aus besiedelt, ein Hinweis darauf, dass sie schon früh über nautische Fähigkeiten verfügt haben müssen.
_________________ http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
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