Arbeit ist Scheisse

[beachbernie]

[Heizölrückstoßabdämpfung]

[Zumsel]

Ob ich ohne Arbeit gut leben könnte, hinge vom Einkommen ab. Selbst wenn mein gegenwärtiges Einkommen bestehen bliebe, wäre ich nicht sicher, ob das reichte, 365 Tage im Jahr sinnvoll zu füllen. Etwas mehr müsste es wohl schon sein. Aber das ist ja der Fluch dabei: Entscheidet man sich für mehr Freizeit, fehlt einem mitunter das Geld, diese adäquat zu nutzen. Arbeitet man dagegen mehr, hat man zwar das nötige Geld, aber zuwenig Freizeit. Hier gilt es, das richtige Gleichgewicht zu finden. Ich arbeite inzwischen nur noch zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche. Dabei macht mir meine Arbeit größtenteils Spaß - aber nach max. 30 Wochenstunden isses dann auch mal gut. Eine 40-Stundenwoche will ich nicht mehr haben. Dafür verzichte ich gerne auf Haus, Auto und Kinder. Für Kultur und Freizeit bleibt so noch genug hängen. Auch ein bis zwei längere Reisen im Jahr sind drin. Nur gut Essen gehen würde ich gerne mal öfter. Das ist mir aber nicht so wichtig, dass ich dafür 10-20 Freizeitstunden in der Woche opfern würde.

[Ahriman]

Ich habe in meinem "Arbeitsleben" sehr sehr viele Jobs gehabt. Ich habe von der Konjuktur und der Vollbeschäftigung heftig profitiert: Wenn mir der Job nicht mehr schmeckte, schmiß ich ihn hin und suchte einen anderen. Das ging damals herrlich, man wurde in jeder Firma freudig empfangen. Was ich alles so gemacht habe - kann man sich gar nicht ausmalen.
Eines wurde mir dabei deutlich bewußt: Ein Job kann noch so interessant sein, irgendwann kommt der Moment, da man die Nase voll hat. Den Spaß am Autofahren beispielsweise habe ich mir gründlich verdorben, als ich Großhandelsvertreter wurde. Als die Arbeitsmarktlage dann allmählich prekär wurde, war ich Fahrradmechaniker plus Verkäufer. Das war erträglich, weil schön abwechslungsreich, und manchmal sogar lustig: Himmel, was sind die Kunden doof! Da blieb ich dann bis zur Rente.
Mein Sohn ist Vermittler im Arbeitsamt. Er hat auch schon gejammert, daß ihm das allmählich alles auf den Keks ginge. Ich habe ihm meine Erfahrungen dargelegt und ihm gesagt, daß jede Arbeit im Grunde Scheiße ist. Also solle er bleiben, wo er ist, es mache keinen Unterschied. Das hat er inzwischen eingesehen. Die einzigen wirklich krisenfesten Jobs findet man heute nur noch im Arbeitsamt. Und es ist besser, dort hinter dem Schreibtisch zu sitzen als davor.

[narr]

Ich 'arbeite' gern. Das heißt nicht, dass mir alle Arbeiten immer Spaß machen. Aber ich sehe die Notwendigkeit ein, manchmal Dinge tun zu müssen die nicht so toll sind, weil ich etwas verwirklichen will. Dann wird das 'müssen' zum 'wollen' und durch die geänderte Sichtweise ist es nicht mehr so nervig.

Ich denke auch nicht, dass der Mensch 'von Natur aus' faul ist. Ich hatte das große Glück einmal eine Weile in Summerhill gewesen sein zu dürfen. Dort habe ich nichts von 'natürlicher Faulheit' finden können.

[vrolijke]

[beachbernie]

[Uriziel]

[VT_340]

Der Sänger von den Kassierern aus dem Anfangspost-Video arbeitet momentan als Filmaufleger in einem Kino in Bochum. Ich hab ihn dort gestern gesehen und musste schon schmunzeln als ich an das Video dachte..
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Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef