Napoleon

[Nergal]

Als Napoleon aus der Verbannung zurückkehrte sollte ihn ein französischer Offizier festnehmen, dieser stellte sich jedoch wie eine Mehrheit seiner Männer auf Napoleons Seite.
Nach Napoleons Niederlage wurde dieser Offizier wegen Verrat zum Toder verurteilt.

Weiß jemand wer dieser Offizier war?
Ich habe über ihn in zusammenhang mit Napoleon gelesen, er erschien sogar in einer Doku über Napoleon, nur ich kann mich nicht mehr erinnern wie erhieß noch welchen Rang er hatte.

[Raphael]

[Nergal]

Ja das ist er, vielen Dank!

[Telliamed]

Obwohl Michel Ney als Sohn eines Böttchers als sozialer Aufsteiger galt, zeigte sich Zar Alexander I., der mit den russischen Besatzungstruppen in Frankreich stand, angesichts des Todesurteils angewidert. Er sah es als unklugen Racheakt der Bourbonen an.

Weitere prominente Todesopfer unter Napoleons Marschällen waren 1815 Napoleons Schwager, Joachim Murat, Sohn eines Gastwirts, Kommandeur der Kavallerie und König von Neapel, der bei seiner Erschießung selbst das Hinrichtungspeloton mit den Worten kommandierte: "Verschont das Gesicht - zielt auf das Herz! Feuer!" Schließlich wurde Marschall Brune, der gelehrte Advokat unter den Marschällen, im August 1815 in Avignon von einem royalistischen Mob gelyncht.


Als sich 1992/93 eine Gruppe von ost- und westdeutschen Publizisten (Günter Gauss, Wolfgang Ullmann, Friedrich Schorlemmer, Richard von Weizsäcker, Marion Gräfin Dönhoff, Peter Bender) unter dem Motto "Weil das Land Versöhnung braucht" zusammenfand und über den Umgang mit den gestürzten DDR-Eliten beriet, zogen sie auch das Beispiel der Integration der napoleonischen Eliten in den wieder errichteten Staats- und Militärapparat der Bourbonen heran. Man kann - bis auf das Urteil über Michel Ney - sagen, was man will: der aus dem Exil heimgekehrte Ludwig XVIII. war klug und hatte begriffen, dass das Land nach 25 Jahren Revolution und Kriegen, in denen "Experten" wie Talleyrand und Fouche bis zu 5mal die Seite wechselten, "Versöhnung braucht".

Die Manifeste "Weil das Land Versöhnung braucht" von 1993 verhallten ungehört.
Der allerorten gepriesene Genscher und Kinkel entließen sämtliche Mitarbeiter des diplomatischen Dienstes der DDR und beraubten damit in kurzsichtiger Weise die deutsche Außenpolitik der Möglichkeit, in bestimmten Regionen erfolgreich zu agieren (z.B. Irak, Syrien). Einen Diplomaten aus der DDR sah der seit 1967 amtierende Diktator in Togo als seinen persönlichen Freund an - der musste natürlich wie die anderen auch entlassen werden.

Mit dem unschädlich gemachten Greis Honecker, bei dem sich alle Politiker der BRD bis 1989 die Klinke in die Hand gaben, wurde ein unwürdiges Spiel getrieben, bis er schließlich 1994 im chilenischen Exil (siehe auch Chile-Thread) im Kreise seiner Familie sterben durfte. Ein Pfarrer hatte ihn in Lobetal bei Bernau aufgenommen.

Immerhin: es floß kein Blut, wie in Frankreich das der Marschälle.

[Ahriman]

Wir haben dazugelernt. Man muß mißliebige Leute nicht umbringen. Es gibt feinere Methoden.