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Was ist Eigentum?
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Mr.Manescu
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1178779) Verfasst am: 12.01.2009, 14:38    Titel: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1178784) Verfasst am: 12.01.2009, 14:42    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?

Weil Dinge, über die man frei verfügen kann, das Überleben besser sichern, als solche, bei denen man erst betteln muß.

Zitat:
Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen?

Das wäre die freundliche Option.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1178786) Verfasst am: 12.01.2009, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

@MM
Zitat:
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?


Weil man es kann, wenn man seinen erklärten Besitz verteidigen kann. Das sich daraus ergebende Gewaltpotential wurde dann (allmählich) juristisch geregelt und monopolisiert.
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Bremer
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Anmeldungsdatum: 11.01.2009
Beiträge: 1956

Beitrag(#1178788) Verfasst am: 12.01.2009, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentum ist eine Illusion, die ganz harthäckig mit Gewalt verteidigt wird. Besser ist es von zeitlich begrenzten Nutzungsrechten zu sprechen. Welcher Stein wüsste schon, dass er angeblich uns gehöre?
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Mr.Manescu
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1178792) Verfasst am: 12.01.2009, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
@MM
Zitat:
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?


Weil man es kann, wenn man seinen erklärten Besitz verteidigen kann. Das sich daraus ergebende Gewaltpotential wurde dann (allmählich) juristisch geregelt und monopolisiert.


Ja, warum erklärt man überhaupt etwas zu seinem Besitz?
Wie man anderen etwas mit Gewalt aufzwingt oder friedlich einredet, davon hab sogar ich Ahnung.

Warum kommt ein Schimpanse nicht auf die Idee, den Ast, den er als Werkzeug gebraucht, einem anderen nach Beendigung der Tätigkeit zu verwehren? Oder tun Schimpansen sowas auch...weiß das einer?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1178793) Verfasst am: 12.01.2009, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Bremer hat folgendes geschrieben:
Eigentum ist eine Illusion, die ganz harthäckig mit Gewalt verteidigt wird. Besser ist es von zeitlich begrenzten Nutzungsrechten zu sprechen. Welcher Stein wüsste schon, dass er angeblich uns gehöre?


Aus welchem höheren Gesetz willst du das ableiten? Gar aus der Marx-Bibel?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1178794) Verfasst am: 12.01.2009, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:


Ja, warum erklärt man überhaupt etwas zu seinem Besitz?


Ist das dein Ernst?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1178796) Verfasst am: 12.01.2009, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Bremer hat folgendes geschrieben:
Eigentum ist eine Illusion, die ganz harthäckig mit Gewalt verteidigt wird. Besser ist es von zeitlich begrenzten Nutzungsrechten zu sprechen.

Letztlich läuft es darauf hinaus. Die Nutzungsrechte sind mindestens durch die begrenzte Lebenszeit des Besitzenden natürlich limitiert. Das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Mr.Manescu
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1178798) Verfasst am: 12.01.2009, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:


Ja, warum erklärt man überhaupt etwas zu seinem Besitz?


Ist das dein Ernst?


War das eine Frage?
Ich hab nur grad Verwirrung im Kopf.
Ich finde kein Argument, um einem anderen einen x-beliebigen Gegenstand vorzuenthalten.
Wenn mir jemand die Wurst vom Brot nähme, würde ich sie mir schon zurückholen wollen, aber ich wüsste keine Erklärung für mein Handeln. Ok, ich habe Hunger, aber...also...eigentlich...
"Das ist mir!" - "Warum?" - "Hmmmm..." Verwundert
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
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Wohnort: NRW

Beitrag(#1178800) Verfasst am: 12.01.2009, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Gesellschaftlicher Konsens.
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Fuxing
grösstenteils harmlos



Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork

Beitrag(#1178801) Verfasst am: 12.01.2009, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
@MM
Zitat:
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?


Weil man es kann, wenn man seinen erklärten Besitz verteidigen kann. Das sich daraus ergebende Gewaltpotential wurde dann (allmählich) juristisch geregelt und monopolisiert.


Ja, warum erklärt man überhaupt etwas zu seinem Besitz?
Wie man anderen etwas mit Gewalt aufzwingt oder friedlich einredet, davon hab sogar ich Ahnung.

Warum kommt ein Schimpanse nicht auf die Idee, den Ast, den er als Werkzeug gebraucht, einem anderen nach Beendigung der Tätigkeit zu verwehren? Oder tun Schimpansen sowas auch...weiß das einer?


M.W. handelt es sich um Begriffe aus unserer Juristerei.

Eigentum = die rechtliche Verfügungsgewalt über eine Mobilie oder Immobilie

Bestiz = die tatsächliche Verfügungsgewalt

Du kannst z.B. Eigentümer eines Hauses sein.

Besitzer bist du erst dann, wenn du drin wohnst.
Eigentum und Besitz können auch zusammenfallen, was bei vielen alltäglichen Dingen der Fall sein wird.

Rechtlich gesehen hat das u.U. gewisse Folgen (wenn du nicht Eigentümer des Hauses bist, musst du vermutlich dem Eigentümer Miete zahlen).

Das ganze wird dann auch noch von unserem Staat garantiert...und wenn dir das nicht passt, musst du die Gesetze ändern, in ein anderes Land umziehen oder einen Umsturz anzetteln, der für andere Verhältnisse sorgt.
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Mr.Manescu
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1178803) Verfasst am: 12.01.2009, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Die Indianer haben die weißen Siedler ja auch gefragt, wie man Land "besitzen" könne, und so.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1178805) Verfasst am: 12.01.2009, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Ich finde kein Argument, um einem anderen einen x-beliebigen Gegenstand vorzuenthalten.

Erstens weil der Gegenstand knapp ist, zweitens weil ich ihn selbst weiter benutzen will, drittens weil es mich einen Aufwand gekostet hat, ihn zu beschaffen. Reicht das?
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1178809) Verfasst am: 12.01.2009, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Die Indianer haben die weißen Siedler ja auch gefragt, wie man Land "besitzen" könne, und so.

Und welche Einstellung zu Landbesitz war dort langfristig mit Erfolg gekrönt?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1178811) Verfasst am: 12.01.2009, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Die Indianer haben die weißen Siedler ja auch gefragt, wie man Land "besitzen" könne, und so.

Für Jäger und Sammler mit nomadischer Lebensweise ergibt Grundbesitz auch keinen Sinn.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1178815) Verfasst am: 12.01.2009, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:


Ja, warum erklärt man überhaupt etwas zu seinem Besitz?


Ist das dein Ernst?


War das eine Frage?
Ich hab nur grad Verwirrung im Kopf.
Ich finde kein Argument, um einem anderen einen x-beliebigen Gegenstand vorzuenthalten.
Wenn mir jemand die Wurst vom Brot nähme, würde ich sie mir schon zurückholen wollen, aber ich wüsste keine Erklärung für mein Handeln. Ok, ich habe Hunger, aber...also...eigentlich...
"Das ist mir!" - "Warum?" - "Hmmmm..." Verwundert


Es ist doch eigentlich egal, was für einen Grund man dazu hat. Wenn jemand etwas besitzen will, ist ein Grund vorhanden, der vom Besitzer als relevant angesehen wird, das reicht doch. Du kannst nun von jedem verlangen, deine Philosophie der Besitzlosigkeit zu teilen oder es akzeptieren, dass Menschen Gründe haben, etwas besitzen zu wollen. Das Einzige, worum es unter Bedingung der Gerechtigkeitsoptimierung gehen kann, ist, dass Besitz nach geltenden Regeln erworben wurde.

Gründe... weil man zB nicht nackt rumrennen und erfrieren will? Weil man sich schneller fortbewegen will, weil man nicht in der Gegend herumnomadisieren will? Bist du so reich aufgewachsen, dass bei dir diese Vorstellungen nicht entstehen konnten oder wie?
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Mr.Manescu
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#1178824) Verfasst am: 12.01.2009, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Freigeist0815:

Zitat:
Das ganze wird dann auch noch von unserem Staat garantiert...und wenn dir das nicht passt, musst du die Gesetze ändern, in ein anderes Land umziehen oder einen Umsturz anzetteln, der für andere Verhältnisse sorgt.


Ich will nix ändern.

kolja:
Zitat:
Gesellschaftlicher Konsens.


Ja, aber wie kam es dazu? Welcher Vormensch kam an und sagte: "Wir müssen da was regeln! Das ist mein Ast, den darf kein anderer benutzen, sonst gibt's Haue! Ihr anderen müsst jetzt auch Sachen als eure eigenen erklären und alle anderen hauen, die euch das wegnehmen wollen."

ICHICHICHICHMIRMEIN NICHT DEIN!! skeptisch Komplett von der Rolle
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1178836) Verfasst am: 12.01.2009, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:

Ja, aber wie kam es dazu? Welcher Vormensch kam an und sagte: "Wir müssen da was regeln! Das ist mein Ast, den darf kein anderer benutzen, sonst gibt's Haue! Ihr anderen müsst jetzt auch Sachen als eure eigenen erklären und alle anderen hauen, die euch das wegnehmen wollen."

ICHICHICHICHMIRMEIN NICHT DEIN!! skeptisch Komplett von der Rolle

Wenn die Aneignung oder Produktion eines Gutes Arbeit und Aufwand gekostet hat, ist naheliegend, daß man für diesen Aufwand auch einen Nutzen haben will, und zwar einen möglichst großen. Was ist daran so unverständlich?
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Bremer
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Anmeldungsdatum: 11.01.2009
Beiträge: 1956

Beitrag(#1178842) Verfasst am: 12.01.2009, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Eigentum ist eine Illusion, die ganz harthäckig mit Gewalt verteidigt wird. Besser ist es von zeitlich begrenzten Nutzungsrechten zu sprechen. Welcher Stein wüsste schon, dass er angeblich uns gehöre?


Aus welchem höheren Gesetz willst du das ableiten? Gar aus der Marx-Bibel?


Das leite ich aus der Vernunft ab. Schau man sich nur mal ein Schloß oder teuren Schmuck an. Beides "überlebt" meist den Besitzer. Ein Schloß z.B. kannte schon viele Nutzer im Laufe der Jahrhunderte und es wird in der Regel noch etliche überleben. Hat es deshalb viele Besitzer?

Auch geschichtlich wurde Besitz oft mit Gewalt gegründet. Wem gehört ein Land? Jenen, die es entdecken und darauf eine Fahne hießen? Das kann jeder. Es hat aber nicht jeder die Möglichkeit seine willkürlichen Ansprüche mit Gewalt zu verteidigen. Nur die, die das können und auch tun, werden Eigentümer genannt. Könnten und wollten Affen ihren Urwald mit Gewalt verteidigen, so könnten sie ihn ebenfalls zu ihrem Besitz erklären. Dazu fehlt ihnen aber das nötige Gewaltpotential. Besitz ist also ohne Gewalt nicht möglich. In einem Rechtsstaat wird diese Gewalt allerdings nicht durch uns selber ausgeübt, weshalb etliche dann glauben, dass Besitz auch ohne Gewalt möglich sei. Doch wo Besitzansprüche nicht immer auch mit Gewalt verteidigt werden, sind sie nichtig. Was ist denn z. B. mit deutschen Besitzansprüchen in den Ostgebieten nach 1945? Da nach dem Kriege andere dort die Gewalt ausübten, gab es sie nicht mehr.
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Bremer
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Anmeldungsdatum: 11.01.2009
Beiträge: 1956

Beitrag(#1178856) Verfasst am: 12.01.2009, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:


Ja, warum erklärt man überhaupt etwas zu seinem Besitz?


Ist das dein Ernst?


War das eine Frage?
Ich hab nur grad Verwirrung im Kopf.
Ich finde kein Argument, um einem anderen einen x-beliebigen Gegenstand vorzuenthalten.
Wenn mir jemand die Wurst vom Brot nähme, würde ich sie mir schon zurückholen wollen, aber ich wüsste keine Erklärung für mein Handeln. Ok, ich habe Hunger, aber...also...eigentlich...
"Das ist mir!" - "Warum?" - "Hmmmm..." Verwundert


Wenn Dir aber einer deinen PC nehmen wollte, so würdest du doch auch darauf pochen, dass du derjenige bist, der darauf als erster Nutzungsrechte hat? Letztendlich ist es auch Konsens in einer Gesellschafft, dass man Leistungen, die andere vollbrachten, nicht einfach so für sich verwenden darf. Es gibt sehr wenige Gesellschaften, die keinen persönlichen Eigentum kennen. Wer ein Haus baut, der möchte auch selbst darin wohnen. Jemandem diesen Lohn seiner Arbeit zu nehmen, gilt allgemein als Unrecht. Alternativ dazu könnte man sich allerdings eine Gruppe vorstellen, in der jeder alles benutzen darf. Es wird gemeinsam gearbeitet und auch gemeinsam benutzt. Unmöglich sind solche Formen des menschlichen Zusammenlebens nicht.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1178860) Verfasst am: 12.01.2009, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Die Indianer haben die weißen Siedler ja auch gefragt, wie man Land "besitzen" könne, und so.


Und sie haben's inzwischen begriffen, und so.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1178861) Verfasst am: 12.01.2009, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Bremer hat folgendes geschrieben:


Das leite ich aus der Vernunft ab. Schau man sich nur mal ein Schloß oder teuren Schmuck an. Beides "überlebt" meist den Besitzer. Ein Schloß z.B. kannte schon viele Nutzer im Laufe der Jahrhunderte und es wird in der Regel noch etliche überleben. Hat es deshalb viele Besitzer?


Damit zweifelst du die Sinnhaftigkeit von Erbschaft an, nicht von Besitz.
Ja, ein Schloss hat deshalb viele Besitzer Schulterzucken

Zitat:
Auch geschichtlich wurde Besitz oft mit Gewalt gegründet. Wem gehört ein Land? Jenen, die es entdecken und darauf eine Fahne hießen? Das kann jeder. Es hat aber nicht jeder die Möglichkeit seine willkürlichen Ansprüche mit Gewalt zu verteidigen. Nur die, die das können und auch tun, werden Eigentümer genannt. Könnten und wollten Affen ihren Urwald mit Gewalt verteidigen, so könnten sie ihn ebenfalls zu ihrem Besitz erklären. Dazu fehlt ihnen aber das nötige Gewaltpotential. Besitz ist also ohne Gewalt nicht möglich. In einem Rechtsstaat wird diese Gewalt allerdings nicht durch uns selber ausgeübt, weshalb etliche dann glauben, dass Besitz auch ohne Gewalt möglich sei. Doch wo Besitzansprüche nicht immer auch mit Gewalt verteidigt werden, sind sie nichtig. Was ist denn z. B. mit deutschen Besitzansprüchen in den Ostgebieten nach 1945? Da nach dem Kriege andere dort die Gewalt ausübten, gab es sie nicht mehr.


Der Einfluss von Besitzverteidigung, bzw. selbstständiger Durchsetzung eines Anspruchs ist offensichtlich historisch zu sehen. Es ist ein Merkmal von Zivilisation, dass damit in Verbindung stehende Gewalt gar nicht erst entsteht. Bevor man das effekthaschende Schreckensbild der Gewalt ins Spiel bringt, muss aber auffallen, dass der Gewalt immer erst der Wille zum Besitz vorausgeht und darum geht es eigentlich. Was du versuchst ins Irrationale zu zerren, ist der Egoismus und letztlich der Überlebenswille.
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Bremer
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Anmeldungsdatum: 11.01.2009
Beiträge: 1956

Beitrag(#1178864) Verfasst am: 12.01.2009, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Die Indianer haben die weißen Siedler ja auch gefragt, wie man Land "besitzen" könne, und so.


Und sie haben's inzwischen begriffen, und so.


Dazu mussten auch nur etliche Millionen von ihnen ermordet werden. Böse


Aber auch amerikanische Ureinwohner kannten Nutzungsrechte, die sie mit Gewalt erlangten und verteidigten. So wurden um bestimmte Winterquatiere regelmäßig Kleinkriege geführt. Erst wenn man im Frühjahr weiterzog, war das Gebiet wieder frei von ihren Nutzungsansprüchen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1178868) Verfasst am: 12.01.2009, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Bremer hat folgendes geschrieben:

Aber auch amerikanische Ureinwohner kannten Nutzungsrechte, die sie mit Gewalt erlangten und verteidigten. So wurden um bestimmte Winterquatiere regelmäßig Kleinkriege geführt.

Na also. Was ist denn anderes als ein Eigentum, wenn auch ein befristetes ?

Bremer hat folgendes geschrieben:
Erst wenn man im Frühjahr weiterzog, war das Gebiet wieder frei von ihren Nutzungsansprüchen.

Wozu sollten sie auch einen Anspruch aufrecht erhalten und durchsetzen, solange sie keinen Nutzen daraus ziehen können? Das würde nur unnötig Ressourcen verbrauchen. Das wäre erst so sinnvoll, wenn die Konkurrenz um die Nutzung so groß ist, daß eine dauerhafte Besetzung weniger aufwendig wäre als die wiederkehrende Aneignung.
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Beitrag(#1178880) Verfasst am: 12.01.2009, 16:17    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen


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Beiträge: 12486

Beitrag(#1178881) Verfasst am: 12.01.2009, 16:20    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen


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Wann entstanden denn deiner Meinung nach die ersten Staaten?
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Beitrag(#1178883) Verfasst am: 12.01.2009, 16:21    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen


Ohne Staat kein Eigentum. Mit dem Staat begann das (Privat-)Eigentum.


Das glaube ich nicht. Es bedarf nur der Gewalt, und die muss nicht vom Staate ausgehen.
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Beitrag(#1178889) Verfasst am: 12.01.2009, 16:34    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen


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Wann entstanden denn deiner Meinung nach die ersten Staaten?


Nach bestimmten Staatstheorien beginnt ein Staat mit der Erhebung von Steuern. Die ersten Staaten waren Stadtstaaten, also um die 3000 v.Chr. in diversen Erdteilen beginnend.

Ohne die Bildung von steuereintreibenden und die herrschenden Eigentümerklassen schützenden staatlichen Hooligans hätten sich Klassengesellschaften niemals derart vertiefen und verfestigen können, wie das im Laufe der Geschichte der Fall war.

Dass sich dann allerdings die Klassen selber mit der Entwicklung von Technik und Produktivkräften veränderten und auch deren Herrschaftsideologien und -methoden ist natürlich einleuchtend.

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Beitrag(#1178892) Verfasst am: 12.01.2009, 16:36    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen


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Das glaube ich nicht. Es bedarf nur der Gewalt, und die muss nicht vom Staate ausgehen.


Institutionalisierter Gewalt oder Gewalt-Institutionen!

Und schon hast Du Staat.

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Beitrag(#1178893) Verfasst am: 12.01.2009, 16:39    Titel: Re: Was ist Eigentum? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Eigentum?
Wie kam man dazu, Dinge als "sein Eigentum" zu deklarieren?
Woran merke ich, dass der Stuhl, auf dem ich sitze "mir" ist?
Kann man das am Stuhl ablesen? Weil er in meinem Haus steht? Und warum ist das mein Haus?
Weil ich drin wohne? Darf kein anderer drin wohnen? Du kommst nach Hause und ein Wildfremder ist eingezogen und was passiert dann? Ihn rausschmeißen? Am Kopf kratzen


Ohne Staat kein Eigentum. Mit dem Staat begann das (Privat-)Eigentum.


Das glaube ich nicht. Es bedarf nur der Gewalt, und die muss nicht vom Staate ausgehen.


Institutionalisierter Gewalt oder Gewalt-Institutionen!

Und schon hast Du Staat.


... weil Du Staat so definierst? Zirkelschluss...
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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