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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#1169576) Verfasst am: 03.01.2009, 13:15 Titel: Darwin-Jahr |
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2009 ist, viele wissen es vielleicht schon, das Darwin-Jahr. Aus diesem Anlass wird es sicher einige Veranstaltungen geben und die Evolution wird - so hoffe ich - etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Zu erwarten sind vielleicht auch verstärkt Diskussionen mit Kreationisten und ID-Anhängern. Für alle, die sich wappnen wollen, aber natürlich auch für Interessierte, kann ich obiges Link als ersten Anlaufpunkt empfehlen. Dort gibt es auch eine kurze Liste mit den am häufigsten zu erwartenden Argumenten.
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg
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(#1170173) Verfasst am: 04.01.2009, 00:24 Titel: Re: Darwin-Jahr |
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narr hat folgendes geschrieben: | Zu erwarten sind vielleicht auch verstärkt Diskussionen mit Kreationisten |
Ich habe damit schon angefangen, indem ich auf youtube nicht mehr Koranwundervideos kommentiere sondern Kreationistenvideos.
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Paradox nicht mehr da
Anmeldungsdatum: 21.03.2007 Beiträge: 418
Wohnort: Köln
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(#1170189) Verfasst am: 04.01.2009, 00:38 Titel: Re: Darwin-Jahr |
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narr hat folgendes geschrieben: | Zu erwarten sind vielleicht auch verstärkt Diskussionen mit Kreationisten und ID-Anhängern. Für alle, die sich wappnen wollen.. |
Mit Religiösen lohnt eine Diskussion nicht, Zeitverschwendung. Wer glaubt, will garnicht wissen.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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evohum Pendler
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau
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(#1171407) Verfasst am: 05.01.2009, 03:57 Titel: Der Darwin Code |
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Zum Darwin-Jahr:
3SAT 12. und 14.-16.1.09, jeweils ab 20:15 (unterschiedliche Längen):
Themenwoche (Gerd Scobel moderiert)
Der Darwin Code
Beginnt mit Wdhlg. vom 'Kaplan des Teufels?' (Terra X von letzter Woche), bietet dann aber offenbar auch rel. Neues, z.B. Epigenetik.
evohum grüßt!
_________________ "Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007
Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.
Glaubst Du noch oder denkst Du schon?
...und sie bewegt sich doch!
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#1171514) Verfasst am: 05.01.2009, 10:42 Titel: |
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danke für die Tipps
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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kereng Privateer
Anmeldungsdatum: 12.12.2006 Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg
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(#1186525) Verfasst am: 19.01.2009, 19:45 Titel: Darwin bashing |
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Es scheint jetzt große Mode zu sein, die Evolutionstheorie als veraltet darzustellen. Letztens Joachim Bauer:
Joachim Bauer hat folgendes geschrieben: | Die Evolution ist nicht, wie es Darwin und die moderne Biologie bis vor Kurzem lehrte, das Ergebnis eines langsam fortschreitenden und ausschließlich zufallsgesteuerten Prozesses. |
und nun Texas A&M (falls der Link nicht geht, dasselbe hier)
Katy Kao hat folgendes geschrieben: | it contrasts the widely accepted classical model of evolution, which doesn’t account for simultaneously developing beneficial adaptations |
"Simultaneously" heißt meines Wissens "gleichzeitig". Von gleichzeitig auftretenden Mutationen ist im weiteren Text dann aber doch nicht die Rede.
Katy Kao hat folgendes geschrieben: | some segments were able to compete long enough to acquire further adaptations |
Die Mutanten mussten lange genug durchhalten, um eine zweite nützliche Mutation zu erleben. Von wegen "gleichzeitig".
Katy Kao hat folgendes geschrieben: | We’re demonstrating that the evolutionary journey has many more ‘twists and turns’ than we once thought. |
Vielleicht hat irgendwer mal gedacht, dass die Evolution monoton und gleichmäßig verläuft, aber das Ergebnis scheint mir nicht neu zu sein. Schön, dass man es im Experiment jetzt so klar vorführen konnte.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1186663) Verfasst am: 19.01.2009, 21:40 Titel: Re: Darwin-Jahr |
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Paradox hat folgendes geschrieben: | narr hat folgendes geschrieben: | Zu erwarten sind vielleicht auch verstärkt Diskussionen mit Kreationisten und ID-Anhängern. Für alle, die sich wappnen wollen.. |
Mit Religiösen lohnt eine Diskussion nicht, Zeitverschwendung. Wer glaubt, will garnicht wissen. | "Gott ist tot", schrieb Nietzsche 1882 und meinte damit den Verlust des Sinns fürs Sakrale. Doch da war der Philosoph wohl etwas voreilig. Nicht nur in bildungsfernen Drittweltländern oder islamischen Gottesstaaten, auch in Industrienationen blüht der Glaube. Die US-Zeitschrift "American Spectator" spricht vom "Mythos des säkularen Westens": Es sei ein "völliges Rätsel", warum so viele Gelehrte und Journalisten glaubten, die Bewohner des Westens seien mehrheitlich Anhänger Darwins. Tatsächlich zeigen Umfragen seit Jahren das gleiche Bild: Die Religionen haben bisher allen Angriffen der Naturwissenschaften getrotzt.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1186676) Verfasst am: 19.01.2009, 21:59 Titel: Re: Darwin-Jahr |
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Aus dem Artikel:
Zitat: | Den Verdacht, insbesondere die christlichen Religionen beanspruchten nach wie vor universelle Deutungshoheit, hat zuletzt Papst Benedikt XVI. höchstselbst genährt. Im April 2007 schrieb er in einem theologischen Fachbuch, die Existenz der Evolution sei "nicht beweisbar". Zur Frage, woher die menschliche Rationalität eigentlich komme, meinte der Pontifex: "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten." |
Ich versteh das Geschwafel des Oberpopen einfach nicht...
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Cyborg Eukaryot
Anmeldungsdatum: 28.08.2008 Beiträge: 136
Wohnort: Wien
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(#1186705) Verfasst am: 19.01.2009, 22:40 Titel: |
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Hat vielleicht jemand die aktuelle Ausgabe vom "Spektrum der Wissenschaft"? Angeblich gibts ein Darwin-Special, also wollte ich wissen, obs es wert ist.
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evohum Pendler
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau
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(#1186707) Verfasst am: 19.01.2009, 22:43 Titel: Re: Darwin bashing |
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kereng hat folgendes geschrieben: | Es scheint jetzt große Mode zu sein, die Evolutionstheorie als veraltet darzustellen. Letztens Joachim Bauer:
Joachim Bauer hat folgendes geschrieben: | Die Evolution ist nicht, wie es Darwin und die moderne Biologie bis vor Kurzem lehrte, das Ergebnis eines langsam fortschreitenden und ausschließlich zufallsgesteuerten Prozesses. | ... |
kereng, ich finde das einerseits von welt online fürchterlich aufgebauscht (der Titel findet sich z.B. so nicht im Text), aber auch etwas von Bauer selbst (warum auch immer).
Es entsteht immer der Eindruck, als sei die heutige Evolutionsbiologie auf dem Stand von vor 150 Jahren stehen geblieben (daher 'veraltet'...), was aber definitiv nicht der Fall ist.
Ich habe das im anderen 'Darwin'-Thread genauer erläutert:
evohum hat folgendes geschrieben: | ... konkreter im zeitlichen Ablauf ... |
Kurz: Darwins 'Deszendenz'-(Abstammungs-) Gedanke ist beibehalten worden, vieles andere revidiert bzw. genauer erklärt.
Über die kleinen 'zufälligen' Schritte der Artenveränderung hat sich Darwin nur sehr vage geäußert.
Er benutzte den Begriff 'Evolution' praktisch nicht, er kannte den Begriff 'Mutation' nicht, er wusste rein gar nichts von Genen oder gar DNA.
Die letzten 20 Jahre haben einen schier 'ungeheuren' Erkenntniszugewinn erbracht, aber Darwins Grundidee (der Abstammung) keineswegs generell verworfen.
Man sollte nur heute nicht mehr vom (im Detail in der Tat veralteten) 'Darwinismus', sondern treffender von Evolutionsbiologie sprechen...
evohum grüßt!
_________________ "Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007
Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.
Glaubst Du noch oder denkst Du schon?
...und sie bewegt sich doch!
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Halligstorch Skeptischer Schwärmer
Anmeldungsdatum: 02.02.2006 Beiträge: 1210
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(#1186721) Verfasst am: 19.01.2009, 22:54 Titel: Re: Darwin bashing |
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evohum hat folgendes geschrieben: | kereng hat folgendes geschrieben: | Es scheint jetzt große Mode zu sein, die Evolutionstheorie als veraltet darzustellen. Letztens Joachim Bauer:
Joachim Bauer hat folgendes geschrieben: | Die Evolution ist nicht, wie es Darwin und die moderne Biologie bis vor Kurzem lehrte, das Ergebnis eines langsam fortschreitenden und ausschließlich zufallsgesteuerten Prozesses. | ... |
kereng, ich finde das einerseits von welt online fürchterlich aufgebauscht (der Titel findet sich z.B. so nicht im Text), aber auch etwas von Bauer selbst (warum auch immer).
Es entsteht immer der Eindruck, als sei die heutige Evolutionsbiologie auf dem Stand von vor 150 Jahren stehen geblieben (daher 'veraltet'...), was aber definitiv nicht der Fall ist.
Ich habe das im anderen 'Darwin'-Thread genauer erläutert:
evohum hat folgendes geschrieben: | ... konkreter im zeitlichen Ablauf ... |
Kurz: Darwins 'Deszendenz'-(Abstammungs-) Gedanke ist beibehalten worden, vieles andere revidiert bzw. genauer erklärt.
Über die kleinen 'zufälligen' Schritte der Artenveränderung hat sich Darwin nur sehr vage geäußert.
Er benutzte den Begriff 'Evolution' praktisch nicht, er kannte den Begriff 'Mutation' nicht, er wusste rein gar nichts von Genen oder gar DNA.
Die letzten 20 Jahre haben einen schier 'ungeheuren' Erkenntniszugewinn erbracht, aber Darwins Grundidee (der Abstammung) keineswegs generell verworfen.
Man sollte nur heute nicht mehr vom (im Detail in der Tat veralteten) 'Darwinismus', sondern treffender von Evolutionsbiologie sprechen...
evohum grüßt! |
evohum!
Wenn Du Kutschera oder auch den trivialisierenden Mainstream referierst, solltest Du das auch erwähnen. Sonst kommt womöglich noch jemand auf die Idee, Du klärst uns hier über aktuelle Forschungsfronten auf.
Gruß
Halligstorch
_________________ »Monotheisten, Fundamentalisten, Kreationisten sind nur dann gefährlich, wenn sie sich von der Intoleranz heutiger Atheisten anstecken lassen und wie diese Atheisten auf eine einzige Wahrheit für alle bestehen.«
Richard Rorty, amerikanischer Philosoph
http://www.kritische-naturgeschichte.de
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evohum Pendler
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau
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(#1186752) Verfasst am: 19.01.2009, 23:14 Titel: Re: Darwin-Jahr |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | ... Aus dem Artikel:
Zitat: | Den Verdacht, insbesondere die christlichen Religionen beanspruchten nach wie vor universelle Deutungshoheit, hat zuletzt Papst Benedikt XVI. höchstselbst genährt. Im April 2007 schrieb er in einem theologischen Fachbuch, die Existenz der Evolution sei "nicht beweisbar". Zur Frage, woher die menschliche Rationalität eigentlich komme, meinte der Pontifex: "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten." |
Ich versteh das Geschwafel des Oberpopen einfach nicht... |
... ich auch nicht, Alchemist; ist wohl ein vor-vor-letztes Aufbäumen, sein 'Paradigma' zu retten (vgl. auch sein ebenso aktueller Spruch unten in meiner Signatur).
Der 2. Teil des Artikels http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,476820-2,00.html enthält ein gewisses Korrektiv:
Zitat: | Außerhalb des Schattens von St. Peter wird man diese Argumentation wohl kritischer betrachten: Nicht Beweise, sondern Plausibilität und möglichst solide Indizienführung werden von Wissenschaftstheoretikern als Maßstäbe an historische Disziplinen wie Geschichte oder Evolutionsbiologie gestellt, im Unterschied zur Argumentation Benedikts XVI. Warum stellt der Papst die mit Abstand plausibelste Erklärung für die Entwicklung des Lebens auf der Erde in Frage? Und wenn schon, warum argumentiert er wissenschaftstheoretisch? Schließlich könnte man jegliche theistische Auslegung als weitaus unplausibler als die Evolutionstheorie bezeichnen. |
(= Eins der seltenen Beispiele dafür, dass es in Naturwissenschaften generell keine 'Beweise' gibt.)
evohum grüßt!
_________________ "Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007
Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.
Glaubst Du noch oder denkst Du schon?
...und sie bewegt sich doch!
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evohum Pendler
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 464
Wohnort: Rheingau
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(#1186769) Verfasst am: 19.01.2009, 23:26 Titel: Re: Darwin bashing |
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Halligstorch hat folgendes geschrieben: | ...
evohum!
Wenn Du Kutschera oder auch den trivialisierenden Mainstream referierst, solltest Du das auch erwähnen. Sonst kommt womöglich noch jemand auf die Idee, Du klärst uns hier über aktuelle Forschungsfronten auf.
Gruß
Halligstorch |
Oooch, Halligstorch!
Das war doch nur meine Meinung, dass welt online aufbauscht etc.
Und zum Vorwurf, ich hätte nicht erwähnt, wen ich referiere:
Schon mal in das oben verlinkte, andere posting von mir geschaut?
evohum grüßt!
_________________ "Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007
Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.
Glaubst Du noch oder denkst Du schon?
...und sie bewegt sich doch!
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1187183) Verfasst am: 20.01.2009, 12:59 Titel: |
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Das Wort "zufallsgesteuert" gibt es nicht. Entweder ist es zufällig oder es ist gesteuert. Mit solch einer Wortwahl disqualifiziert man sich genauso wie mit "Unkosten".
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1187526) Verfasst am: 20.01.2009, 20:53 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Das Wort "zufallsgesteuert" gibt es nicht. Entweder ist es zufällig oder es ist gesteuert. Mit solch einer Wortwahl disqualifiziert man sich genauso wie mit "Unkosten". |
Doch, gibt es. http://de.wikipedia.org/wiki/Streuung
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1187590) Verfasst am: 20.01.2009, 21:47 Titel: Re: Darwin-Jahr |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Aus dem Artikel:
Zitat: | Den Verdacht, insbesondere die christlichen Religionen beanspruchten nach wie vor universelle Deutungshoheit, hat zuletzt Papst Benedikt XVI. höchstselbst genährt. Im April 2007 schrieb er in einem theologischen Fachbuch, die Existenz der Evolution sei "nicht beweisbar". Zur Frage, woher die menschliche Rationalität eigentlich komme, meinte der Pontifex: "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten." |
Ich versteh das Geschwafel des Oberpopen einfach nicht... |
Mag sein, aber ich bin es langsam leid, gegen diesen Schmull anzureden. Wie heisst es doch in der Sesamstrasse? "Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Und wer lieger glaubt, als zu fragen eben auch.
Aber den Passus fand ich doch einen interessanten Ansatz: Zitat: | Abgesehen davon, bemerkt Boyer, sei religiöses Denken "der Weg des geringsten Widerstands für unser kognitives System". Unglaube dagegen sei meist das Ergebnis bewusster, harter Arbeit gegen die natürliche Veranlagung - "keine Ideologie, die sich am leichtesten verbreiten ließe".
Bisher deutet vieles darauf hin, dass die erstaunliche Neigung des Menschen zum Glauben ein Nebenprodukt der Evolution des Gehirns ist. Vielleicht aber, meint Boyer, findet man eines Tages Beweise dafür, dass der Glaube aktiv beim Überleben der Spezies Homo sapiens geholfen hat. |
Glaube als Denkderivat für Faule?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#1187859) Verfasst am: 21.01.2009, 01:26 Titel: |
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Zitat: | Glaube als Denkderivat für Faule? |
Absolut! Und Glaube war (und ist vielleicht immer noch - warum sollte es sich sonst so hartnäckig halten) 'sinnvoll'.
Die meisten Leute haben doch gern Erklärungen für ihre Fragen. Aber die wenigsten wollen es genau wissen. Weil aber 'lose Enden' Denk-Kapazitäten besetzen ist eine Pseudoerklärung besser als keine Erklärung. Ausserdem kann man sich als 'Krone' besser fühlen als als 'Zufall' und die religiösen Gefühle fördern den Gruppenzusammenhalt und geben ein 'Verbundenheitsgefühl'. Institutionalisierung und Instrumentalisierung taten den Rest (nach dem Motto: sprach der König zum Priester: Halt du sie dumm, ich halt sie arm).
Und zu sagen 'die Wissenschaft' hätte es noch nicht 'geschafft' die Religionen bzw. Gläubigen zu vermindern - wie lange hatten die Religionen Zeit? Wie lange gibt es Wissenschaft?
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1188071) Verfasst am: 21.01.2009, 09:58 Titel: |
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narr hat folgendes geschrieben: | Ausserdem kann man sich als 'Krone' besser fühlen als als 'Zufall' |
Diese Fixation auf die Idee der Mensch sei die Krone der Schöpfung fand ich schon immer ziemlich faschistoid.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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HiobHolbach registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2007 Beiträge: 1715
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(#1235202) Verfasst am: 07.03.2009, 20:00 Titel: |
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Der Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin, Prof. Reinhold Leinfelder, hat Schmidt-Salomon und Dawkins kritisiert (Blog vom 6.3.2009):
"Aber auch wer behauptet, dass sich aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zwingend und allgemeingültig eine atheistische Weltanschauung ergäbe, liegt nicht nur erkenntnistheoretisch falsch, sondern macht Evolutionswissenschaften wieder zur Ideologie und fördert dadurch Wissenschaftsfeindlichkeit, wenn nicht gar Schlimmeres. "
Ich habe den Eindruck, dass sich Leinfelder Strohmänner gebastelt hat, und beide Autoren nie behauptet haben, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass es Gott nicht gibt.
Bischof Jaschke hat diese Argumentationsfigur im ZDF in ähnlicher Weise gegen Dawkins gebraucht, indem er Dawkins darauf festlegen wollte, dieser müsse bei seinen naturwissenschaftlichen Methoden bleiben (und ansonsten die Klappe halten; mein Kommentar). Kerner hatte die bekannte Charakterisierung des Gotts des ATs durch Dawkins zitiert. Daraufhin Jaschke:
„Um der Wahrhaftigkeit willen, wir sind Menschen mit Verstand, wir können die Texte des Alten Testaments lesen. Wir müssen sie im Kontext lesen der Geschichte und dem Kontext des ganzen Alten Testamentes. Und wenn sie so etwas behaupten, natürlich muss ich mich empören. Wir machen ja keine Witze hier, die können wir bei anderer Gelegenheit machen. Aber sowas als Wissenschaftler zu behaupten. Sie wollen Naturwissenschaftler sein, der präzise denkt, der unseren Verstand auch würdigt und der ihn zu Ehren bringt. Dann empört sich in mir alles.“
Hier der Blog von Leinfelder:
http://achdulieberdarwin.blogspot.com/
_________________ Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1235438) Verfasst am: 07.03.2009, 23:30 Titel: |
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HiobHolbach hat folgendes geschrieben: | Ich habe den Eindruck, dass sich Leinfelder Strohmänner gebastelt hat, und beide Autoren nie behauptet haben, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass es Gott nicht gibt. |
stimmt. Dawkins hat sich ja als Agnostiker geoutet, und MSS hat sich, bevor er bei der GBS aktiv wurde, auch immer als Agnostiker bezeichnet.
Fakt ist aber, dass MSS aus Darwin eine Puppe gebastelt hat. Damit macht er genau das, was die Kreationisten brauchen. Numbers, den Leinfelder gegen Ende seines Beitrags zitiert, hat vollkommen Recht.
Ich weiß jetzt nicht mehr, ob Ruse oder Numbers geschrieben hat, dass Menschen wie Dawkins in Amiland auf ganz dünnem Eis gehen, wenn sie mit ihrer Interpretation von Evolution zu sehr auf Stütze für Atheismus machen. Dann könnte nämlich jemand auf die Idee kommen, dass Evolution auch eine Religion sei, die man an öffentlichen Schulen verbieten müsste.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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