Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Mr.Manescu auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.11.2007 Beiträge: 346
|
(#1182854) Verfasst am: 16.01.2009, 16:22 Titel: |
|
|
Adorno irgendwann mal in einer deutschen Fernsehsendung ( Ausschnitt aus der 2teiligen Dokumentation "Der Bürger als Revolutionär" und "Wer denkt, ist nicht wütend"):
Zitat: | ...aber ich bin gar kein Feind des Jazz, ebensowenig, wie ich ein Feind jeder anderen Unterhaltungsmusik bin und dass mir dann ungarische Schnulzen lieber sind, ist meine Privatsache..." |
Also was ich meine aus der Debatte "Adorno und Jazz" mitnehmen zu können, ist, dass man das mit der Musik als Ausdruck von Ideologie wohl nicht so ernst nehmen kann. Am Ende weckt Musik nur Gefühle und keine Gedanken. Die macht man sich selbst.
Adorno:
Zitat: | Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein. |
Oder um mit Devin Townsend zu sprechen:
Zitat: | It's just entertainment folks!" |
|
|
Nach oben |
|
 |
Mr.Manescu auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.11.2007 Beiträge: 346
|
(#1182859) Verfasst am: 16.01.2009, 16:24 Titel: |
|
|
Agnost hat geschrieben:
Zitat: | Aber in einer Hinsicht bestätigst du meine Meinug |
Dann hat sich der Thread ja für dich gelohnt.
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1182860) Verfasst am: 16.01.2009, 16:25 Titel: |
|
|
"Wer denkt, ist nicht wütend"
Stimmt ja gar nicht. Eher im Gegenteil.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
|
(#1182870) Verfasst am: 16.01.2009, 16:33 Titel: |
|
|
Agnost hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Adornos Ablehnung des Jazz hat damit zu tun, dass er die klassische, westliche Harmonik als etwas guter Musik eigentümliches angesehen hat. |
Dann hätte er den Bebop lieben müssen |
Ich zitier mich mal selbst:
Zitat: | Als einen Artverwandten dieses Typus [Ressentiments-Hörer] sieht Adorno den Jazz-Experten und Jazz-fan an; dieser sei ihm im Sektencharakter, dem aufgefangenen Protest gegen die offizielle Kultur und dem Bedürfnis nach der musikalischen Spontaneität gleich. Die Ablehnung des Mimetischen sei ihm aber nicht eigen; er verkenne (!) sich als „kühn und anvangardistisch, während noch seine äußersten Exzesse seit mehr als fünfzig Jahren von der ernsten Musik überboten und zur Konsequenz gebracht wurden“ (a.a.O.: 25). Auch er sei autoritätsgebunden, kommerzielle Musik beherrsche den Jazz und letztlich falle man in „vorkünstlerisch Barbarisches“ (a.a.O.: 25f.) zurück. |
Zitate aus: Adorno, Th. W. (1962): „Typen musikalischen Verhaltens“. In ders.: Einleitung in die Musiksoziologie. Zwölf theoretische Vorlesungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 13-31.
Adorno 1962: 25 hat folgendes geschrieben: | Zur Physiognomik gehört hinzu das dilletantische Unvermögen, über Musikalisches in genauen musikalischen Begriffen Rechenschaft zu geben - ein Unvermögen, das sich vergebens mit der Schwierigkeit rationalisiert, das Geheimnis der Irregularitäten des Jazz dingfest zu machen, nachdem längst die Notation ernster Musik unvergleichlich viel diffizilere Schwankungen fixieren lernte. Die Entfremdung von der sanktionierten musikalischen Kultur schlägt in diesem Typus in ein vorkünstlerisch Barbarisches zurück, das Umsonst als Aufbruch von Urgefühlen sich affichiert |
(gerade abgetippt, also gebe ich keine Garantie für genaue Übertragung des Zitats)
Das meinte ich u. a. mit dem obigen, muss aber zugeben, dass ich das mit der "westlichen Harmonik" etwas unglücklich ausgedrückt habe.[/quote]
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1182883) Verfasst am: 16.01.2009, 16:40 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | "Wer denkt, ist nicht wütend"
Stimmt ja gar nicht. Eher im Gegenteil. |
Wotan, Odin ist der "Gott" des Witzes und der Wut.
In der Kunst ist Blut Tomatenketchuup.
Da sich Adorno gerne als Schiedsrichter zwischen Schönberg und Stravinski gerierte, sich also für die temperierte 12 Ton Reihe über den Rhythmus stellte, darf man gerne fragen, warum James Brown geiler war als Stockhausen.
Zwichen 1945 und seinem Tod 1969 hätte Adorno genügend Zeit gehabt, seini Aversion gegen den Negerjazz abzubauen.
Er war aber lieber bei Wagner und Schönberg.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44699
|
(#1182887) Verfasst am: 16.01.2009, 16:44 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | "Wer denkt, ist nicht wütend"
Stimmt ja gar nicht. Eher im Gegenteil. |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1126666#1126666
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
|
(#1183041) Verfasst am: 16.01.2009, 18:35 Titel: |
|
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich mag auch keine Jazzmusik. Bin ich jetzt Rassist? |
Nein, nur unwissend. Ich konnte bisher jeden, der behauptet hat, er möge keinen Jazz, vom Gegenteil überzeugen. Und damit meine ich nicht, dass ich ihn davon überzeugt habe, dass Jazz gut ist, sondern dass er Jazz bereits gut findet, aber es gar nicht weiss. | weil beinahe jeder Künstler heutzutage meint in seiner Musik wär auch irgendwo Jazz mit drin?
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1183328) Verfasst am: 16.01.2009, 23:12 Titel: |
|
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich mag auch keine Jazzmusik. Bin ich jetzt Rassist? |
Nein, nur unwissend. Ich konnte bisher jeden, der behauptet hat, er möge keinen Jazz, vom Gegenteil überzeugen. Und damit meine ich nicht, dass ich ihn davon überzeugt habe, dass Jazz gut ist, sondern dass er Jazz bereits gut findet, aber es gar nicht weiss. |
So aehnlich hat auch der evangelikale Christ geklungen, der mich vor ein paar Jahren zum Christentum bekehren wollte. Ich wuerde ja eigentlich doch an Gott glauben, ich wuesste es bloss nicht und deshalb habe ihn Gott zu mir geschickt, damit er mir die Augen oeffnen kann... |
Tja, der hat Dich belogen. Aber willst Du mir unterstellen, ich würde lügen? |
Der hat nicht gelogen, sondern der wusste es nicht besser. Und wie ist es mit dir? Weisst Du es denn besser?
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1183330) Verfasst am: 16.01.2009, 23:14 Titel: |
|
|
Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich mag auch keine Jazzmusik. Bin ich jetzt Rassist? |
Nein, nur ignorant.
Würdest du dich mit Louis Armstrong, Duke Ellington, Count Basie, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Theolonius Monk, Miles Davis, Ornette Coleman und Cecil Taylor auseinandersetzen, würdest du auch verstehen, dass Oscar Peterson, Neil Youung un "The Band", diw wichtigsten Musiker deiner Wahlheimat Kanadas sind.
Agnost |
Was hat das mit "ignorant" zu tun, wenn man etwas ganz subjektiv nicht mag?
Ich mag z.B. keltischen Folk und Folk-Rock. Wenn jemand diese Musik nicht mag, dann hat er ganz einfach bloss einen anderen Musikgeschmack als ich. Mehr nicht.
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1184557) Verfasst am: 18.01.2009, 02:22 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich mag auch keine Jazzmusik. Bin ich jetzt Rassist? |
Nein, nur ignorant.
Würdest du dich mit Louis Armstrong, Duke Ellington, Count Basie, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Theolonius Monk, Miles Davis, Ornette Coleman und Cecil Taylor auseinandersetzen, würdest du auch verstehen, dass Oscar Peterson, Neil Youung un "The Band", diw wichtigsten Musiker deiner Wahlheimat Kanadas sind.
Agnost |
Was hat das mit "ignorant" zu tun, wenn man etwas ganz subjektiv nicht mag?
Ich mag z.B. keltischen Folk und Folk-Rock. Wenn jemand diese Musik nicht mag, dann hat er ganz einfach bloss einen anderen Musikgeschmack als ich. Mehr nicht. |
Das es Rock ohne Blues und Jazz nicht gäbe käme dir nicht in den Sinn?
Es gibt Qualität neben dem persönlichen Geschmack, dies zu erkennen braucht nicht viel, man muss sich nur aus seiner unverschuldeten Dummheit befreien, ansonsten verharrt man in der selbstverschuldeten Dummheit.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
|
(#1184588) Verfasst am: 18.01.2009, 02:39 Titel: |
|
|
Agnost hat folgendes geschrieben: |
Es gibt Qualität neben dem persönlichen Geschmack, dies zu erkennen braucht nicht viel, man muss sich nur aus seiner unverschuldeten Dummheit befreien, ansonsten verharrt man in der selbstverschuldeten Dummheit.
Agnost |
Damit hätte ich aber ein Problem. Die Kompositionen von z.B. Mozart, Adorno oder Schönberg finde ich gähnend langweilig bei Prokofieff, Stravinsky oder Schostakovitsch könnte ich vor Freude an die Decke springen. Manchmal ist es aber auch nur eine Frage der Interpretation. Bach im Original kann ich mir nicht antun, von Ingwy Malmsteen gespielt finde ich die Musik grandios.
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1184610) Verfasst am: 18.01.2009, 02:50 Titel: |
|
|
Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich mag auch keine Jazzmusik. Bin ich jetzt Rassist? |
Nein, nur ignorant.
Würdest du dich mit Louis Armstrong, Duke Ellington, Count Basie, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Theolonius Monk, Miles Davis, Ornette Coleman und Cecil Taylor auseinandersetzen, würdest du auch verstehen, dass Oscar Peterson, Neil Youung un "The Band", diw wichtigsten Musiker deiner Wahlheimat Kanadas sind.
Agnost |
Was hat das mit "ignorant" zu tun, wenn man etwas ganz subjektiv nicht mag?
Ich mag z.B. keltischen Folk und Folk-Rock. Wenn jemand diese Musik nicht mag, dann hat er ganz einfach bloss einen anderen Musikgeschmack als ich. Mehr nicht. |
Das es Rock ohne Blues und Jazz nicht gäbe käme dir nicht in den Sinn?
Es gibt Qualität neben dem persönlichen Geschmack, dies zu erkennen braucht nicht viel, man muss sich nur aus seiner unverschuldeten Dummheit befreien, ansonsten verharrt man in der selbstverschuldeten Dummheit.
Agnost |
Ohne Mist gibt's auch kein Gemuese. Muss ich deshalb Mist moegen?
Ich habe mich uebrigens in keinster Weise ueber Qualitaet verbreitet, sondern nur gesagt, dass mir Jazz nicht gefaellt. Ich wuerde mich uebrigens nie ueber die Qualitaet eines Jazzstueckes auslassen, weil ich keinen Jazz mag, deshalb keinen hoere, mich darin nicht auskenne und das folglich ueberhaupt nicht beurteilen kann.
Wuerde es Dir viel ausmachen, mal darauf zu verzichten Deinem Gespraechspartner Dummheit zu unterstellen? Das macht sich nicht gut, ehrlich...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1184638) Verfasst am: 18.01.2009, 03:14 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich mag auch keine Jazzmusik. Bin ich jetzt Rassist? |
Nein, nur ignorant.
Würdest du dich mit Louis Armstrong, Duke Ellington, Count Basie, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Theolonius Monk, Miles Davis, Ornette Coleman und Cecil Taylor auseinandersetzen, würdest du auch verstehen, dass Oscar Peterson, Neil Youung un "The Band", diw wichtigsten Musiker deiner Wahlheimat Kanadas sind.
Agnost |
Was hat das mit "ignorant" zu tun, wenn man etwas ganz subjektiv nicht mag?
Ich mag z.B. keltischen Folk und Folk-Rock. Wenn jemand diese Musik nicht mag, dann hat er ganz einfach bloss einen anderen Musikgeschmack als ich. Mehr nicht. |
Das es Rock ohne Blues und Jazz nicht gäbe käme dir nicht in den Sinn?
Es gibt Qualität neben dem persönlichen Geschmack, dies zu erkennen braucht nicht viel, man muss sich nur aus seiner unverschuldeten Dummheit befreien, ansonsten verharrt man in der selbstverschuldeten Dummheit.
Agnost |
Ohne Mist gibt's auch kein Gemuese. Muss ich deshalb Mist moegen?
Ich habe mich uebrigens in keinster Weise ueber Qualitaet verbreitet, sondern nur gesagt, dass mir Jazz nicht gefaellt. Ich wuerde mich uebrigens nie ueber die Qualitaet eines Jazzstueckes auslassen, weil ich keinen Jazz mag, deshalb keinen hoere, mich darin nicht auskenne und das folglich ueberhaupt nicht beurteilen kann.
Wuerde es Dir viel ausmachen, mal darauf zu verzichten Deinem Gespraechspartner Dummheit zu unterstellen? Das macht sich nicht gut, ehrlich...
Gruss, Bernie |
Was der Bauer nicht kennt, dass frisst er nicht.
Adorno kannte auch keinen Jazz nicht und glaubte darum auch ihn nicht mögen zu können.
Das mit der selbstverschuldeten Dummheit ist von Kant und du must schon gar nicht wo Etepetete tüten tun.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
|
(#1184685) Verfasst am: 18.01.2009, 04:21 Titel: |
|
|
Agnost hat folgendes geschrieben: | Das mit der selbstverschuldeten Dummheit ist von Kant |
Ich kenne das als "selbstverschuldete Unmündigkeit".
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1184703) Verfasst am: 18.01.2009, 04:48 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich habe mich uebrigens in keinster Weise ueber Qualitaet verbreitet, sondern nur gesagt, dass mir Jazz nicht gefaellt. |
Ich behaupte: Das kann man so pauschal nicht sagen. Jazz ist einfach zu vielschichtig, um ihn als musikalisches Genre komplett abzulehnen. Viele Musiker, auch Musiker anderer Musikrichtungen, haben sich mit Jazz beschäftigt und daraus ihre Einflüsse gewonnen. Die gegenseitige Beeinflussung von Folk und Jazz ist gerade in den letzten Jahren kaum zu überhören, wenn man sich wirklich dafür interessiert. Wenn man nur immer wieder das Gleiche hören will, überhört man solche Strömungen vielleicht. Aber mir wäre das zu Eintönig.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1184712) Verfasst am: 18.01.2009, 05:06 Titel: |
|
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich habe mich uebrigens in keinster Weise ueber Qualitaet verbreitet, sondern nur gesagt, dass mir Jazz nicht gefaellt. |
Ich behaupte: Das kann man so pauschal nicht sagen. Jazz ist einfach zu vielschichtig, um ihn als musikalisches Genre komplett abzulehnen. Viele Musiker, auch Musiker anderer Musikrichtungen, haben sich mit Jazz beschäftigt und daraus ihre Einflüsse gewonnen. Die gegenseitige Beeinflussung von Folk und Jazz ist gerade in den letzten Jahren kaum zu überhören, wenn man sich wirklich dafür interessiert. Wenn man nur immer wieder das Gleiche hören will, überhört man solche Strömungen vielleicht. Aber mir wäre das zu Eintönig. |
So stringent bin ich doch gar nicht. Ich behaupte ja nicht, dass es bei Jazz im weitesten Sinne nicht auch was geben kann, was mir gefaellt. Es ist allerdings so, dass ich davon ausgehen muss, wenn ich einen reinen Jazzsender im Radio einstelle, mir das potentiell den Tag versaut, weil ich zwischen den paar wenigen Sachen, die mich ansprechen, staendig musikalische Darbietungen ueber mich ergehen lassen muss, die ich rein subjektiv als Krach empfinde und ich anfange mir Gedanken zu machen, welche NGO jetzt fuer den Schutz gefolterter Klarinetten zustaendig ist. So ist das gemeint und nicht anders. Auch ich hoere gerne Musik, die in Grenzbereichen operiert, manche meiner Lieblingsbands sind z.B. auf Jazzfestivals genauso zuhause wie auf Folkfestivals. Trotzdem wuerde ich mich nie auf ein Jazzfestival verlaufen, bloss weil da vielleicht die eine meiner Lieblingsbands spielt, waehrend ich den groessten Teil des Restprogramms ganz subjektiv als Radau einstufen wuerde. So ist das gemeint und nicht anders. Es hat halt jeder seine musikalischen Praeferenzen. Ich mag auch keine Klassik und auch da gibt es Ausnahmen. Wenn ich Kubriks 2001 sehe, dann gehoert der Klassiksoundtrack mit dazu, weil das hervorragend zu den Bildern passt. Das aendert aber gar nix daran, dass ich Klassik eigentlich nicht mag.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
|
(#1184797) Verfasst am: 18.01.2009, 10:20 Titel: |
|
|
Der Threadersteller ist ein sehr verwirrter Mensch.
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1184809) Verfasst am: 18.01.2009, 11:16 Titel: |
|
|
Mario Hahna hat folgendes geschrieben: | Der Threadersteller ist ein sehr verwirrter Mensch. |
Och das sagt der Hanfmeister wohl gerade mal in ner canabisbefreiten Stunde.
Solche Aeusserungen darfst du dir doch nur leisten, weil du als Altuser ein paar Protektoren weiter oben hast.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1184811) Verfasst am: 18.01.2009, 11:18 Titel: |
|
|
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Das mit der selbstverschuldeten Dummheit ist von Kant |
Ich kenne das als "selbstverschuldete Unmündigkeit". |
Ja, ist ne Ad Lib Variation, typisch für Jazz-Improvisation.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1184813) Verfasst am: 18.01.2009, 11:24 Titel: |
|
|
[quote="beachbernie" postid=1184712] Kramer hat folgendes geschrieben: |
So stringent bin ich doch gar nicht. Ich behaupte ja nicht, dass es bei Jazz im weitesten Sinne nicht auch was geben kann, was mir gefaellt. Es ist allerdings so, dass ich davon ausgehen muss, wenn ich einen reinen Jazzsender im Radio einstelle, mir das potentiell den Tag versaut, weil ich zwischen den paar wenigen Sachen, die mich ansprechen, staendig musikalische Darbietungen ueber mich ergehen lassen muss, die ich rein subjektiv als Krach empfinde und ich anfange mir Gedanken zu machen, welche NGO jetzt fuer den Schutz gefolterter Klarinetten zustaendig ist. So ist das gemeint und nicht anders. Auch ich hoere gerne Musik, die in Grenzbereichen operiert, manche meiner Lieblingsbands sind z.B. auf Jazzfestivals genauso zuhause wie auf Folkfestivals. Trotzdem wuerde ich mich nie auf ein Jazzfestival verlaufen, bloss weil da vielleicht die eine meiner Lieblingsbands spielt, waehrend ich den groessten Teil des Restprogramms ganz subjektiv als Radau einstufen wuerde. So ist das gemeint und nicht anders. Es hat halt jeder seine musikalischen Praeferenzen. Ich mag auch keine Klassik und auch da gibt es Ausnahmen. Wenn ich Kubriks 2001 sehe, dann gehoert der Klassiksoundtrack mit dazu, weil das hervorragend zu den Bildern passt. Das aendert aber gar nix daran, dass ich Klassik eigentlich nicht mag.
Gruss, Bernie |
Auch Adorno wollte nicht zwischen Elvis Presley und Jazz unterscheiden und ja es gibt elektrischen Jazz der laut ist (Jazz-Rock, Free-Funk, Fusion-Funk) aber ansonsten ist akustischer Jazz in Quartett und Quintett-Formation wohl sehr weit von Krach und Radau entfernt.
Klarineten werden heute nur noch selten und dann meist als 2. Instrument gespielt.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1185647) Verfasst am: 18.01.2009, 22:09 Titel: |
|
|
[quote="Agnost" postid=1184813] beachbernie hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
So stringent bin ich doch gar nicht. Ich behaupte ja nicht, dass es bei Jazz im weitesten Sinne nicht auch was geben kann, was mir gefaellt. Es ist allerdings so, dass ich davon ausgehen muss, wenn ich einen reinen Jazzsender im Radio einstelle, mir das potentiell den Tag versaut, weil ich zwischen den paar wenigen Sachen, die mich ansprechen, staendig musikalische Darbietungen ueber mich ergehen lassen muss, die ich rein subjektiv als Krach empfinde und ich anfange mir Gedanken zu machen, welche NGO jetzt fuer den Schutz gefolterter Klarinetten zustaendig ist. So ist das gemeint und nicht anders. Auch ich hoere gerne Musik, die in Grenzbereichen operiert, manche meiner Lieblingsbands sind z.B. auf Jazzfestivals genauso zuhause wie auf Folkfestivals. Trotzdem wuerde ich mich nie auf ein Jazzfestival verlaufen, bloss weil da vielleicht die eine meiner Lieblingsbands spielt, waehrend ich den groessten Teil des Restprogramms ganz subjektiv als Radau einstufen wuerde. So ist das gemeint und nicht anders. Es hat halt jeder seine musikalischen Praeferenzen. Ich mag auch keine Klassik und auch da gibt es Ausnahmen. Wenn ich Kubriks 2001 sehe, dann gehoert der Klassiksoundtrack mit dazu, weil das hervorragend zu den Bildern passt. Das aendert aber gar nix daran, dass ich Klassik eigentlich nicht mag.
Gruss, Bernie |
Auch Adorno wollte nicht zwischen Elvis Presley und Jazz unterscheiden und ja es gibt elektrischen Jazz der laut ist (Jazz-Rock, Free-Funk, Fusion-Funk) aber ansonsten ist akustischer Jazz in Quartett und Quintett-Formation wohl sehr weit von Krach und Radau entfernt.
Klarineten werden heute nur noch selten und dann meist als 2. Instrument gespielt.
Agnost |
Was der Herr Adorno unterscheiden kann und was nicht, das musst du mit dem ausmachen, ich sehe sehr wohl Unterschiede zwischen Elvis und Jazz, obwohl es bei Beidem relativ wenig gibt, womit ich was anfangen kann.
Man kann auch mit Hervorhebungen den Sinn von Zitaten verfaelschen, wusstest du das schon? Gluecklicherweise kann man das mit Hervorhebungen genauso wieder geraderuecken, so dass das nicht weiter tragisch ist.
Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1185678) Verfasst am: 18.01.2009, 22:28 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
So stringent bin ich doch gar nicht. Ich behaupte ja nicht, dass es bei Jazz im weitesten Sinne nicht auch was geben kann, was mir gefaellt. Es ist allerdings so, dass ich davon ausgehen muss, wenn ich einen reinen Jazzsender im Radio einstelle, mir das potentiell den Tag versaut, weil ich zwischen den paar wenigen Sachen, die mich ansprechen, staendig musikalische Darbietungen ueber mich ergehen lassen muss, die ich rein subjektiv als Krach empfinde und ich anfange mir Gedanken zu machen, welche NGO jetzt fuer den Schutz gefolterter Klarinetten zustaendig ist. So ist das gemeint und nicht anders. Auch ich hoere gerne Musik, die in Grenzbereichen operiert, manche meiner Lieblingsbands sind z.B. auf Jazzfestivals genauso zuhause wie auf Folkfestivals. Trotzdem wuerde ich mich nie auf ein Jazzfestival verlaufen, bloss weil da vielleicht die eine meiner Lieblingsbands spielt, waehrend ich den groessten Teil des Restprogramms ganz subjektiv als Radau einstufen wuerde. So ist das gemeint und nicht anders. Es hat halt jeder seine musikalischen Praeferenzen. Ich mag auch keine Klassik und auch da gibt es Ausnahmen. Wenn ich Kubriks 2001 sehe, dann gehoert der Klassiksoundtrack mit dazu, weil das hervorragend zu den Bildern passt. Das aendert aber gar nix daran, dass ich Klassik eigentlich nicht mag.
Gruss, Bernie |
Auch Adorno wollte nicht zwischen Elvis Presley und Jazz unterscheiden und ja es gibt elektrischen Jazz der laut ist (Jazz-Rock, Free-Funk, Fusion-Funk) aber ansonsten ist akustischer Jazz in Quartett und Quintett-Formation wohl sehr weit von Krach und Radau entfernt.
Klarineten werden heute nur noch selten und dann meist als 2. Instrument gespielt.
Agnost |
Was der Herr Adorno unterscheiden kann und was nicht, das musst du mit dem ausmachen, ich sehe sehr wohl Unterschiede zwischen Elvis und Jazz, obwohl es bei Beidem relativ wenig gibt, womit ich was anfangen kann.
Man kann auch mit Hervorhebungen den Sinn von Zitaten verfaelschen, wusstest du das schon? Gluecklicherweise kann man das mit Hervorhebungen genauso wieder geraderuecken, so dass das nicht weiter tragisch ist.
Bernie |
Man kann auch missglückte Zitate korrigieren.
Adorno ist tot.
Etliche seiner Studenten und Bewunderer versuchten ihm klar zu machen, dass seine musikkritischen Urteile subjektiver Aversion geschuldet sind und seine Aeusserungen ohne tieferen Wert sind.
Krach und Radau sind nun allerdings Zuschreibungen die auf den allermeisten akustischen Jazz numal auch unter dem Titel "Subjektiv" extrem ulkig klingen.
Mein Interesse für keltischen Folk und keltischen Folkrock (sei es nun aus Aremorica, Eire oder Galizien) ist begrenzt, aber als Einfluss auf die Musik der Appalachen natürlich hochinteressant.
Es ist eine Sache letztlich festzustellen, dass diverse Stile nicht den eigenen Hörbedürfnissen entsprechen, oder sie mit Wörtern wie Krach und Radau zu diskreditieren.
Der Ire Van Morrison hat übrigens mit Astral Weeks eine der herausragendsten Fusionen zwischen Keltischem Folk und Jazz geschaffen.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1185707) Verfasst am: 18.01.2009, 22:51 Titel: |
|
|
http://de.wikipedia.org/wiki/Astral_Weeks
Zitat: | Die Begleitmusiker kamen überwiegend aus einem Jazz-Hintergrund, der Van Morrison eher ferner lag (obwohl er in seiner Jugend unter dem Einfluss von Jimmy Giuffre und dessen The Train and the River Saxophon lernte). Merenstein holte für die Zusammenstellung der Begleitmusiker den Jazz-Bassisten Richard Davis (bekannt u.a. von Eric Dolphy´s Out to Lunch, zur Zeit der Aufnahmen in der Thad Jones- Mel Lewis Bigband). Hinzu kamen der Gitarrist Jay Berliner (der eng mit Charles Mingus gearbeitet hatte, u.a. auf The Black Saint and the Sinner Lady), Warren Smith Jr. (Percussion, Vibraphon), Schlagzeuger Connie Kay (aus dem Modern Jazz Quartet). Aus Morrisons eigener Gruppe gelang es nur John Payne an der Flöte einzuspringen, am Ende der ersten Session in „Astral Weeks“ [3]. Van Morrison verzichtete auf vorbereitende Sitzungen und gab auch keine Lead Sheets aus, sondern spielte den Musikern seine Lieder auf der Gitarre vor. Ansonsten ließ er ihnen freie Hand[4], fast wie in einer Jam Session (so Connie Kay)[5], zusammengehalten im Hintergrund von Richard Davis am Bass. Arrangeur der Streicher (und auf dem Cembalo zu hören in Cyprus Avenue) war Larry Fallon. |
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
|