Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Walküre
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1186954) Verfasst am: 20.01.2009, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Nun, Staufenberg und Kollegen angemessen zu bewerten ist sicherlich nicht zu leicht. Immerhin haben sie, was immer sie vorher getrieben haben, ihr Leben riskiert, um Hitler aus dem Weg zu räumen.


Dummerweise haben sie vorher genauso ihr Leben riskiert um mitzuhelfen Hitler den Weg durch halb Europa zu ebnen. Solange gesiegt wurde, machten die meisten von denen klaglos mit, erst als sich die Niederlage klar abzeichnete, kam es zum Widerstand. Das gilt allerdings nicht fuer alle Mitverschwoerer. Da waren auch welche dabei, die z.B. schon in der Zeit des Muenchner Abkommens versuchten einen Putsch zu organisieren.

Gruss, Bernie


Genau deshalb sind mir diese Leute auch nicht so recht geheuer. Sie sind nun mal auch Nazis gewesen, die mit diesem sogenannten Verrat, hauptsächlich Deutschland schützen wollten.


Es waren keine Nazis, da irrst Du Dich; es waren Deutschnationale und das ist ein erheblicher Unterschied !



Zwischen "Deutschnationalen" und Nazis hat damals aber auch kein Blatt Papier dazwischen gepasst. Hugenberg, Hitlers "Axel Springer", war uebrigens auch ein "Deutschnationaler".

Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bremer
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 11.01.2009
Beiträge: 1956

Beitrag(#1186955) Verfasst am: 20.01.2009, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Es waren Deutschnationale, die sich an Nazis lange Zeit nicht störten, viele ihrer Ziele teilten und an ihnen mitwirkten. Auch wenn sie die Endlösung Hitlers bzl. Juden nicht teilten, so vertraten sie doch die Meinung, daß es eine andere "Lösung in der Judenfrage" geben müsse.


Dann kommen wir mal zu den Zielen.
Ein Ziel war die Eroberung des Ostens.
Ein anderes die Erhaltung des Kapitalismus sprich des Privateigentums, damit verbunden jegliche Abwehr von Arbeiterinteressen.
Rückeroberung der abgetrennten Gebiete, vorallem Elsas-Lothringen da gab es Kohle

Ich bitte um Ergänzung.


Die sogenannte Judenfrage hatte ich schon angesprochen. Und wie standen sie zu Sinti und Romas, zu Homosexuellen, oder zu Behinderten? Wie ist ein so langes Schweigen dazu zu erklären?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1186962) Verfasst am: 20.01.2009, 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

Bremer hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Es waren Deutschnationale, die sich an Nazis lange Zeit nicht störten, viele ihrer Ziele teilten und an ihnen mitwirkten. Auch wenn sie die Endlösung Hitlers bzl. Juden nicht teilten, so vertraten sie doch die Meinung, daß es eine andere "Lösung in der Judenfrage" geben müsse.


Dann kommen wir mal zu den Zielen.
Ein Ziel war die Eroberung des Ostens.
Ein anderes die Erhaltung des Kapitalismus sprich des Privateigentums, damit verbunden jegliche Abwehr von Arbeiterinteressen.
Rückeroberung der abgetrennten Gebiete, vorallem Elsas-Lothringen da gab es Kohle

Ich bitte um Ergänzung.


Die sogenannte Judenfrage hatte ich schon angesprochen. Und wie standen sie zu Sinti und Romas, zu Homosexuellen, oder zu Behinderten? Wie ist ein so langes Schweigen dazu zu erklären?


Gar nicht, weil auch hier das gilt, was Du für die Juden schon angesprochen hast. Vielleicht sogar einen Tick mehr. Denn eines ist sicher, daß ein Sinti für solche Typen noch unter einem Juden steht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1186974) Verfasst am: 20.01.2009, 02:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte hinlänglich noch etwas ganz anderes sinniert, gewissermaßen ein "ökonomisches Kalkül": Das Attentat vom 20.Juni 44 war nicht der erste Versuch, davor kamen beispielsweise die Paketbombe in Hitlers Flugzeug, die allerdings einfror, und auch ein Plan, daß einer der Offiziere sich mit Hitler gemeinsam in die Luft sprengen wollte. Der hatte allerdings - aus welchen Gründen auch immer - einen Rückzieher gemacht. Nun wenn man überlegt, haben doch alle Beteiligten gewußt, daß wenn sie erst einmal aus der Deckung treten, der Coup entweder gelingen mußte oder sie dabei umkommen würden, was in vielen Fällen ja auch geschehen ist. Hätte es da nicht der Selbstmordattentäter selbst im Nachhinein als ökonomischer ansehen müssen, er hätte nur selbst sein Leben verloren?
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1186990) Verfasst am: 20.01.2009, 03:04    Titel: Antworten mit Zitat

Einfach nur ein Attentat hätte ja nix genutzt. Dann hättrn die anderen Nazis eben alleine weitergemacht.

Daher war sowas wie "Operation Walküre" dringend nötig aus Sicht der Attentäter; und dazu mußten eben die Leute aus der Deckung treten.

Im Grunde war es sogal egal, dass Hitler überlebt hätte. Hätt in Berlin alles geklappt, hätte es vielleicht auch so ausreichen können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1187089) Verfasst am: 20.01.2009, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Bremer hat folgendes geschrieben:
Da stimme ich auch zu. Die großen Widerstandshelden waren sie nicht. Dennoch wäre es gut gewesen, wenn der Anschlag funktioniert hätte.
Letzteres mag ich in Frage stellen.
es stellt sich doch die Frage, ob das Deutsche Reich ohne Hitler nicht doch noch erfolgreicher seinen krieg hätte beenden können. Ein Waffenstillstand, wie er mit den verschwörern evtl. möglich gewesen wäre hätte auch dazu führen können, dass der Holocaust bis zum Erreichen der "Endlösung" durchgezogen worden wäre. Deutschland hatte die Möglichkeite, durch einen waffenstillstand politisch gestärkt aus dem Krieg hervorzugehen, was langfristig eine katastrophe hätte werden können.

Man muss dabei immer bedenken, dass die Alliierten sich nicht wirklich an der Juden-(etc.-)Vernichtung störten, sondern am Überfall auf Polen und andere europäische Nachbarstaaten Deutschlands.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1187242) Verfasst am: 20.01.2009, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Da stimme ich auch zu. Die großen Widerstandshelden waren sie nicht. Dennoch wäre es gut gewesen, wenn der Anschlag funktioniert hätte.
Letzteres mag ich in Frage stellen.
es stellt sich doch die Frage, ob das Deutsche Reich ohne Hitler nicht doch noch erfolgreicher seinen krieg hätte beenden können. Ein Waffenstillstand, wie er mit den verschwörern evtl. möglich gewesen wäre hätte auch dazu führen können, dass der Holocaust bis zum Erreichen der "Endlösung" durchgezogen worden wäre. Deutschland hatte die Möglichkeite, durch einen waffenstillstand politisch gestärkt aus dem Krieg hervorzugehen, was langfristig eine katastrophe hätte werden können.

Glaube ich nicht. Die Alliierten hatten längst deutlich gemacht, daß sie auch mit den Putschisten keine Verhandlungen führen würden. An der militärischen Besetzung und Entwaffnung Deutschlands führte 1944 kein Weg vorbei -- und das war auch gut so, denn sonst wäre es dieselbe Situation gewesen wie Ende 1918, inklusiver neuer Dolchstoßlegende. Dennoch wäre es selbstverständlich vorzuziehn gewesen, wenn die Niederlage ohne weiter Kämpfe und mitwhin ohne weitere Todesopfer und Zerstörungen vonstatten gegangen wäre. Ob die Putschregierung dazu bereit gewesen wäre und die militärische Niderlage akzeptiert hätte, das ist jedoch die Frage.

Im übrigen unterstelle ich Stauffenberg und den Mittätern durchaus ehrenwerte Motive. Unverständlich ist jedoch, daß sich ein dem Selbstverständnis nach demokratisches Deustchland auf sie beruft, denn Vorkämpfer der Demokratie westlichen Vorbilds waren sie eindeutig nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1187316) Verfasst am: 20.01.2009, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Der angebliche Kriegerprophet Elsner war ein militanter Kommunist. Seine Motive waren bestenfalls nebulös. Er hat womöglich einfach irgendwen umbringen wollen und zufällig den richtigen erwischt. Dieser Meuchler steht in seiner Ehrenhaftigkeit weit unter Stauffenberg. Er konnte nicht wirklich wissen, wo sich das alles hin entwickeln wird, wärend Stauffenberg sehenden Auges in den Tod ging. Zudem Hegte Stauffenberg wenigstens die Nähe zu einem fortschrittlich-demokratischen Kreis, während Elsner einfach ein radikaler Kommunist war, der es fast geschafft hätte, sich klammheimlich davonzustehlen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1187378) Verfasst am: 20.01.2009, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Der angebliche Kriegerprophet Elsner war ein militanter Kommunist.

War er das? Das ist mir neu. Hast du Quellen dafür?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1187395) Verfasst am: 20.01.2009, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

EDIT: Das er radikaler Kommunist war, ist eigentlich klar. kuckst du zB Wiki. Ich dachte schon, du zweifelst am hier propagierten Kriegerprophetentum, aber das war wohl zu viel erwartet.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1187413) Verfasst am: 20.01.2009, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist natürlich "umstritten", will heissen, man hat es schlicht vergessen, als man ihm ein Denkmal gebaut hat. Elser hat sich 1939 mit einem Aufnäher des Roten Frontkämpferbundes verhaften lassen, das reicht mir jedenfalls. Da könnte man fast genauso gut Stalin als als gescheiterten Attentäter feiern Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1187419) Verfasst am: 20.01.2009, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Da stimme ich auch zu. Die großen Widerstandshelden waren sie nicht. Dennoch wäre es gut gewesen, wenn der Anschlag funktioniert hätte.
Letzteres mag ich in Frage stellen.
es stellt sich doch die Frage, ob das Deutsche Reich ohne Hitler nicht doch noch erfolgreicher seinen krieg hätte beenden können. Ein Waffenstillstand, wie er mit den verschwörern evtl. möglich gewesen wäre hätte auch dazu führen können, dass der Holocaust bis zum Erreichen der "Endlösung" durchgezogen worden wäre. Deutschland hatte die Möglichkeite, durch einen waffenstillstand politisch gestärkt aus dem Krieg hervorzugehen, was langfristig eine katastrophe hätte werden können.

Man muss dabei immer bedenken, dass die Alliierten sich nicht wirklich an der Juden-(etc.-)Vernichtung störten, sondern am Überfall auf Polen und andere europäische Nachbarstaaten Deutschlands.


Vielleicht wären auch Ufos gekommen und hätten es wieder gerichtet, hm?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1187428) Verfasst am: 20.01.2009, 17:38    Titel: Re: Walküre Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

Was sie in gewisser Hinsicht auch waren.



Nein und dagegen war der Kommunistenlump Elser ein verfrühter Querschläger aus einem russischen Gewehrlauf. Es ist geradezu lächerlich hier Gördeler kleinzureden, angesichts seiner erwiesenen Absicht, sich anschließend als demokratischer Reichskanzler zur Verfügung zu stellen. Der Kreisauer Kreis und der Kreis um Stauffenberg wollten immerhin politische Verantwortung übernehmen, nicht nur Hitler töten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1187434) Verfasst am: 20.01.2009, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Der angebliche Kriegerprophet Elsner war ein militanter Kommunist. Seine Motive waren bestenfalls nebulös. Er hat womöglich einfach irgendwen umbringen wollen und zufällig den richtigen erwischt. Dieser Meuchler steht in seiner Ehrenhaftigkeit weit unter Stauffenberg. Er konnte nicht wirklich wissen, wo sich das alles hin entwickeln wird, wärend Stauffenberg sehenden Auges in den Tod ging. Zudem Hegte Stauffenberg wenigstens die Nähe zu einem fortschrittlich-demokratischen Kreis, während Elsner einfach ein radikaler Kommunist war, der es fast geschafft hätte, sich klammheimlich davonzustehlen.
Irgendwie hat Elsner die Ereignisse der kommenden Jahre besser vorrausgesehen als Politiker in London und Washington.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1187437) Verfasst am: 20.01.2009, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Weil er bei seiner Meuchelei nicht ein ganzes Land in ein einen Präventivkrieg mit unsicheren Allianzen reissen musste, wie zB GB? Lachen Pillepalle
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
devi
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1187505) Verfasst am: 20.01.2009, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Letzteres mag ich in Frage stellen.
es stellt sich doch die Frage, ob das Deutsche Reich ohne Hitler nicht doch noch erfolgreicher seinen krieg hätte beenden können. Ein Waffenstillstand, wie er mit den verschwörern evtl. möglich gewesen wäre hätte auch dazu führen können, dass der Holocaust bis zum Erreichen der "Endlösung" durchgezogen worden wäre.


Das ist natürlich Unsinn. Warum hätte man es tun sollen, vor allem da die Vernichtung der Juden einer der Gründe der Verschwörer für den Putschversuch war. Vor allem waren es eher die hohen Nazis die die Vernichtung anstrebten. Allen voran war Adolf Hitler die treibende Kraft bei der Judenvernichtung. Hätte Elsner Erfolg gehabt, wäre es wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen. Deutschland wäre wohl ein Staat geworden in dem Juden rechtlos gewesen wären, mehr aber wahrscheinlich nicht. 1944 war die Vernichtungsmaschinerie allerdings bereits angelaufen. Hätte man die restlichen Nazis an der Macht gelassen, wäre es zumindest fürs Erste weiter so gegangen. Also mußten die gesamte Naziführung entmachtet werden.

Nein, man kann sicher sagen, daß die Vernichtungsmaschinerie von den Putschisten als erstes gestoppt wäre.

Ich glaube auch nicht, vorausgesetzt der Putsch wäre geglückt, daß die Alliierten unbedingt weiter gemacht hätten. Man vergisst zu schnell den Faktor Kommunismus. Natürlich hätten sie sich gesträubt, aber paar guter Unterhändler hätten den Alliierten einen Wafenstillstand im Westen schon schmackhaft gemacht. Man vergisst zu schnell, daß zu diesem Zeitpunkt der Krieg auch im Westen noch offen war. Und keine demokratische Nation, vor allem die amerikanische Öffentlichkeit, hätte Verständnis dafür gehabt, daß ihre Söhne und Väter im Krieg geopfert werden, wo die Deutschen permanent einen Wafenstillstand anbieten. Spätestens einen Monat nach dem ersten Angebot hätte Amerika reagieren müssen. Ohne Amerika hätten auch die Engländer nicht weiter gemacht. Die Franzosen vielleicht, aber auch sie hätten nachgeben müssen, da sie alleine nichts hätten machen können.

Hätten die Putschisten den westlichen Alliierten einen Wafenstillstand angeboten, hätten diese sich ein Nein erlauben können, später hätten sie reagieren müssen.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Im übrigen unterstelle ich Stauffenberg und den Mittätern durchaus ehrenwerte Motive. Unverständlich ist jedoch, daß sich ein dem Selbstverständnis nach demokratisches Deustchland auf sie beruft, denn Vorkämpfer der Demokratie westlichen Vorbilds waren sie eindeutig nicht.


Ich würde sagen der Demokratie-Aspekt wird in diesem Zusammenhang überbewertet. Es ist egal was aus dem Putsch entstanden wäre, es wäre zumindest das Ende der Nazidikatatur. Und es ist egal ob sie alle Demokraten waren.

Was viele vergessen ist, daß es es keine reine Militäraktion war. So haben die Verschwörer mit Zivilisten zusammen gearbeitet, darunter z.B. Wilhelm Leuschner und Julius Leber. Soweit ich weiß waren es Sozialdemokraten und sollten in der neuen Regierung Posten übernehmen. Es wäre also durchaus eine gemischte Übergangsregierung geworden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reling
rote Socke



Anmeldungsdatum: 20.01.2009
Beiträge: 30
Wohnort: Recklinghausen

Beitrag(#1188160) Verfasst am: 21.01.2009, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Da möchte ich @devi zustimmen.

Sicherlich ist es einfach (und irgendwie auch sehr deutsch) im Nachhinein allerlei Dinge zu monieren, die an der Attentatsplanung und den jeweiligen Hintergründen aus heutiger Sicht nicht ins aktuelle politische Korrektheitsprofil passen. Klar.
Aber allein die Tatsache des Attentats und die Planung eines Putsches ist wie ich finde, sehr lobenswert und sollte durchaus positiv gewürdigt werden.
Es gab so wenig, dass wir über das Wenige was es gab, froh sein können.
_________________
Der schnellste IQ-Test: frage jemanden ob er an Astrologie glaubt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1188464) Verfasst am: 21.01.2009, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bremer hat folgendes geschrieben:
Da stimme ich auch zu. Die großen Widerstandshelden waren sie nicht. Dennoch wäre es gut gewesen, wenn der Anschlag funktioniert hätte.
Letzteres mag ich in Frage stellen.
es stellt sich doch die Frage, ob das Deutsche Reich ohne Hitler nicht doch noch erfolgreicher seinen krieg hätte beenden können. Ein Waffenstillstand, wie er mit den verschwörern evtl. möglich gewesen wäre hätte auch dazu führen können, dass der Holocaust bis zum Erreichen der "Endlösung" durchgezogen worden wäre. Deutschland hatte die Möglichkeite, durch einen waffenstillstand politisch gestärkt aus dem Krieg hervorzugehen, was langfristig eine katastrophe hätte werden können.

Man muss dabei immer bedenken, dass die Alliierten sich nicht wirklich an der Juden-(etc.-)Vernichtung störten, sondern am Überfall auf Polen und andere europäische Nachbarstaaten Deutschlands.


Vielleicht wären auch Ufos gekommen und hätten es wieder gerichtet, hm?
Hast du generell ein Problem mit der Überlegung historischer Alternativen oder speziell mit meinem Szenario?
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1188467) Verfasst am: 21.01.2009, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

devi hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Im übrigen unterstelle ich Stauffenberg und den Mittätern durchaus ehrenwerte Motive. Unverständlich ist jedoch, daß sich ein dem Selbstverständnis nach demokratisches Deustchland auf sie beruft, denn Vorkämpfer der Demokratie westlichen Vorbilds waren sie eindeutig nicht.


Ich würde sagen der Demokratie-Aspekt wird in diesem Zusammenhang überbewertet. Es ist egal was aus dem Putsch entstanden wäre, es wäre zumindest das Ende der Nazidikatatur. Und es ist egal ob sie alle Demokraten waren.
Den Rest müsste ich noch überdenken, deine Kritik erscheint mir aber plausibel.

Aber warum ein Erfolg der Operation Walküre ein Ende der Nazidiktatur bedeutet hätte würde mich doch mal interessieren. Hitler war in diesem System ja nur ein - wenn auch enorm wichtiger - Faktor.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1188474) Verfasst am: 21.01.2009, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

@Shadaik: mit diesem.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1188485) Verfasst am: 21.01.2009, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
@Shadaik: mit diesem.
Okay, warum?
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1188497) Verfasst am: 21.01.2009, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Shadaik

Zitat:
Aber warum ein Erfolg der Operation Walküre ein Ende der Nazidiktatur bedeutet hätte würde mich doch mal interessieren. Hitler war in diesem System ja nur ein - wenn auch enorm wichtiger - Faktor.


Vielleicht so: Bis zum Juli 1944 hatte sich ein aus einer begrenzten Anzahl von Personen bestehender "innerer Zirkel" der Machthaber konsolidiert, der durch die "Operation Walküre" ausgeschaltet bzw. neutralisiert werden sollte. Die Männer des Widerstandes konnten von diesem Personenkreis annehmen, dass er bis zuletzt auf seiten Hitlers verharren würde, auch weil er viel zu tief in die Planung des Völkermordes verstrickt war.

Während im diplomatischen Dienst und in der Abwehr durchaus vereinzelt Männer des Widerstandes tätig wurden, waren die zentralen, streng hierarchisch gegliederten Terrororganisationen, wie die SS und das Reichssicherheitshauptamt, auf Hitler eingeschworen und mussten ausgeschaltet werden, wie auch das Vorgehen am 20. Juli gegen die SS in Paris zeigte.

Nach dem 20. Juli wurde ja der dem Terrorapparat vorstehende Heinrich Himmler zum Oberbefehlshaber des Ersatzheeres ernannt, das vorher in den Planungen des Widerstandes eine wichtige Rolle gespielt hatte. Zu diesem inneren Zirkel gehörte Joseph Goebbels, der seinen Propaganda-Apparat sofort gezielt zur Niederschlagung des Staatsstreichversuches einsetzte. Das Oberkommando der Wehrmacht wurde ebenfalls von Leuten befehligt, die Hitler treu blieben. Wahrscheinlich war auch das Korps der Reichsstatthalter und Gauleiter zu neutralisieren. Ob man den dicken Reichsjägermeister in ein Jagdschloß gesteckt und sich dieser dann nach einer Dosis Morphium ruhig verhalten hätte, sei dahingestellt.

Wenn also diese relativ enge Führungsclique ausgeschaltet worden wäre, hätte die neue Führungsgruppe aus Persönlichkeiten bestanden, die bisher in der zweiten oder dritten Reihe der militärischen und staatlichen Hierarchie zu finden waren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1188498) Verfasst am: 21.01.2009, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Argáiþ hat folgendes geschrieben:
@Shadaik: mit diesem.
Okay, warum?

Bis kurz nach der Besetzung Frankreichs hätte man noch Verhandlungsmöglichkeiten gehabt, Hitler hätte dann tatsächlich einen Sieg aushandeln können, aber da konnte der Krieg noch nicht enden, weil die Staatsverschuldung noch nicht ausreichend durch Raub gedeckt wurde.

Die totale Eskalation war rückblickend völlig zwangsläufig, als die USA eingriffen, bzw als (übrigens versehentlich) britische Wohngebiete bombardiert wurden. Das hat den britischen Stolz verletzt und übrigens auch den brutalen Bombenkrieg ausgelöst. Eine bedingungslose Kapitulation hätte man natürlich vereinbaren können, evtl. wäre dann Deutschland, bzw dem "Altreich" die Besatzung erspart geblieben, das wäre aber auch alles.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
satsche
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#1188509) Verfasst am: 21.01.2009, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Der angebliche Kriegerprophet Elsner war ein militanter Kommunist. Seine Motive waren bestenfalls nebulös. Er hat womöglich einfach irgendwen umbringen wollen und zufällig den richtigen erwischt. Dieser Meuchler steht in seiner Ehrenhaftigkeit weit unter Stauffenberg. Er konnte nicht wirklich wissen, wo sich das alles hin entwickeln wird, wärend Stauffenberg sehenden Auges in den Tod ging. Zudem Hegte Stauffenberg wenigstens die Nähe zu einem fortschrittlich-demokratischen Kreis, während Elsner einfach ein radikaler Kommunist war, der es fast geschafft hätte, sich klammheimlich davonzustehlen.


Du weißt offenbar gar nicht über wen Du hier deinen verleumderischen Rotz absonderst.
_________________
Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1188518) Verfasst am: 21.01.2009, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Du bist doch aus dem Fenster gesprungen? Lachen

Ich sage dazu nichts mehr, das sollte vor allem Provokation sein und besagen, dass man über Elser genauso wie über Stauffenberg herziehen kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Drusenkopf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1188544) Verfasst am: 21.01.2009, 18:54    Titel: Re: Walküre Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Was sie in gewisser Hinsicht auch waren.



Nein und dagegen war der Kommunistenlump Elser ein verfrühter Querschläger aus einem russischen Gewehrlauf. Es ist geradezu lächerlich hier Gördeler kleinzureden, angesichts seiner erwiesenen Absicht, sich anschließend als demokratischer Reichskanzler zur Verfügung zu stellen. Der Kreisauer Kreis und der Kreis um Stauffenberg wollten immerhin politische Verantwortung übernehmen, nicht nur Hitler töten.


Georg Elser zu seinem Wärter (SS- Mann Lechner)

Zitat: "Ich mußte das tun, denn Hitler war zeitlebens der Untergang Deutschlands. Wissen Sie, Herr Lechner, nicht daß Sie glauben, ich bin da irgendwie ein eingefleischter Kommunist, das bin ich nicht. Ich hege Sympathie zu Ernst Thälmann, aber Hitler zu beseitigen, das wurde mir einfach zur fixen Idee."

Daß du ihm dann auch noch vorwirfst, daß er die menschenverachtende Natur der Nazis schon viel früher erkannt hat, als die meisten Intellektuellen und so gut wie alle Offiziere, sagt eigentlich nichts gegen Elser, sondern womöglich mehr über dich und die Leute die du hier verteidigst.
_________________
"Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1188551) Verfasst am: 21.01.2009, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Der Heros des roten Frontkämpferbundes war nicht weniger Extremist, weil er im KZ endete, was freilich traurig ist. Diesen seltsamen Vorwurf schiebst du mir grundlos unter, aber weshalb nennst du mich nicht gleich einen Nazi, das kürzt das Ganze ab Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Drusenkopf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1188557) Verfasst am: 21.01.2009, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Der Heros des roten Frontkämpferbundes war nicht weniger Extremist, weil er im KZ endete, was freilich traurig ist. Diesen seltsamen Vorwurf schiebst du mir grundlos unter, aber weshalb nennst du mich nicht gleich einen Nazi, das kürzt das Ganze ab Lachen


Diese Genugtuung sollen dir andere verschaffen.
_________________
"Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1188569) Verfasst am: 21.01.2009, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Georg Elser war wahrscheinlich radikaler Kommunist und er war definitv ein Jahr bis zu ihrem Verbot Mitglied bei einer paramilitärischen, linksextremen Organisation und davor dauerhafter KPD-Wähler. Was er einem KZ-Aufseher gesteckt hat, ist genauso wenig sicher wahr, wie das, was er der Gestapo erzählt hat.

Wenn provokant darüber spekuliert w8ird, dass Stauffenberg nach dem Attentat sich gern das Dritte Reich Vol. 2 mit mehr militärischer Vernunft gewünschft hätte, dann behaupte ich, dass Elser ein extremistischer Kommunistenlump war (wofür es mehr Grund zur Annahme gibt, als die Spekulation über Stauffenberg) und ja, ich hoffe, dass daraufhin jemandem der Kragen platzt. Danke für den Erfolgsnachweis Sehr glücklich


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 21.01.2009, 22:10, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Drusenkopf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1188623) Verfasst am: 21.01.2009, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Der gute Elser war Kommunist, das würde ich nie bestreiten wollen. Er war aber kein Offizier (Oberstleutnant) der Wehrmacht. Georg Elser hatte zwei große Fehler:

1. Er hat sich nie dem Nationalsozialismus und seinen Protagonisten angedient.
2. Er hatte nie mächtige Verteidiger.

Der erste Punkt, beschämt die, die sich moralisch und intellektuell oft als Speerspitze der Gesellschaft bezeichnen, und die sich natürlich auch gerne als die ersten gesehen hätten, die gegen Hitler und sein Regime auftraten.
Der zweite Punkt zeigt nicht nur, wie gering die Rolle war die Elser in der KPD gespielt hat, sie zeigt natürlich auch, daß sein Widerstand kaum Fürsprecher gefunden hat. Stauffenberg und die Geschwister Scholl hatten in Militärkreisen, Studentenverbänden und Universitäten einen guten Stand. Für diese Kreise (Militär und Intelligenz) war Elser uninteressant. Und nicht zuletzt deswegen, hat er lange auf seine posthume Rehabilitierung warten müssen.

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, daß mir hier ganz sicherlich nicht der Kragen platzt. Denn wenn ein Diskutant, selber zugibt, daß er einem Angehörigen eines Regimes nicht glaubt, daß er aber in der Person eines dekorierten Oberstleutnant verteidigt, dessen Argumente lassen meinen Blutdruck unbeeindruckt. Elser, und hier wiederhole ich mich, war Kommunist, und ich muß zugeben, daß ich, obwohl ich mich nicht zu dieser Ideologie bekenne, in dieser Zeit vermutlich die linke Seite gewählt hätte. Zu einem Wehrmachtsoffizier, der sich für Vertreibung und Völkermord begeistern konnte, hätte ich kaum getaugt.
_________________
"Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter
Seite 2 von 5

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group