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Walküre
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1188950) Verfasst am: 22.01.2009, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Argáiþ hat folgendes geschrieben:

Musst du nicht eine Stalinbüste lecken oder so?

Musst du ständig und überall pöbeln?


Musst du mich eigentlich ständig langweilen? Zähl doch lieber die Pöbeleein hier ab und mache eine Hochrechnung zwinkern
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1189106) Verfasst am: 22.01.2009, 03:08    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Georg Elser war wahrscheinlich radikaler Kommunist und er war definitv ein Jahr bis zu ihrem Verbot Mitglied bei einer paramilitärischen, linksextremen Organisation und davor dauerhaftes Mitglied der KPD. Was er einem KZ-Aufseher gesteckt hat, ist genauso wenig sicher wahr, wie das, was er der Gestapo erzählt hat.

Wenn provokant darüber spekuliert w8ird, dass Stauffenberg nach dem Attentat sich gern das Dritte Reich Vol. 2 mit mehr militärischer Vernunft gewünschft hätte, dann behaupte ich, dass Elser ein extremistischer Kommunistenlump war (wofür es mehr Grund zur Annahme gibt, als die Spekulation über Stauffenberg) und ja, ich hoffe, dass daraufhin jemandem der Kragen platzt. Danke für den Erfolgsnachweis Sehr glücklich


Stauffenberg der raunende Anhänger des "geheimen" Deutschland war auf jedenfall noch bis weit in den Krieg hinein kein Antinazi.

Da kann dir der Elser gleichgültig sein.

Klar ist auf jedenfall, dass Stauffenberg und Konsorten Versager waren.
Ansonsten wird auch nicht so ein Aufhebens um Versager gemacht.

Agnost


Elser hat gegen Hiler früher grbombt als der Hitler-Stalin-Packt geplatzt ist.

Staufenberg hat erstt gebombt nachdem er sein Auge verloren hatn.

Stauffenberg war kein Volksverräter aber trotz grösster untersützung eine Versager.

Und ich habe keine Lust dem teutschen Adel und dem antidemoratischen Herrenreiterbürgertum, diesem opportunistischen herrenreiterischen Arschleckerpask, einen strunzdummen Natonlahelden zu gönnen.

Dass Staufenberg von einem Sciientology-Jünger in den USA heroinisiert wird ist absolut treffend.

Denn mehr war der Versager nicht wert.

Agnost
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1189109) Verfasst am: 22.01.2009, 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

Staufffenberg ist in keinem Sinne ein Versager. Was soll das eigentlich? Ist jetzt jede/r Deutsche ein Versager, der/die sich nicht rechtzeitig gegen das NS-Regime gerichtet hat? Ist Adenauer ein Versager? Weshalb sollte man das nicht für dümmliche Polemik halten?
Vermutlich leitest du das Versagertum aus seiner verantwortlichen Position ab, aber das ist um so mehr Geschichtsignoranz. Deine Kleinbürger zu dieser Zeit können mich übrigens genauso wie dein Adel in dieser Hinsicht, insbesondere die Arbeiter.
Stauffenbergs nationale Heroisierung habe ich in keinster Weise verteidigt (persönlich halte ich ihn für einen Helden, ich sehe im Heldentum aber auch nicht notwendigerwiese einen Freibrief zur Propaganda. Weshalb sollte das auch der Fall sein). Ich wehre mich lediglich gegen nervtötende Tatsachenverzerrung. Stauffenbergs Motive liegen viel eher offen, als Elsers. Seine Nähe zu einem demokratischen, ja sogar teilweise linken Kreis ist erwiesen. Von Elsers Motiven weiss man nichts sicher, ausser, dass er die KPD wählte und mit einem Aufnäher des Roten Frontkämpferbundes erwischt wurde und Unschuldige tötete, sonst nicht viel Wesentliches.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1189118) Verfasst am: 22.01.2009, 03:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das ganze Stauffenbergbrimborium ist nur der Versuch des vom Versagen, der Reichswehr den Adel und dem Grossbürgertum abzulenken.

Es waren nicht nur die die stalinistischen Kommuniten, sondern auch die Antidemoratischen Eliten, zu denen Stauffenberg und die allermeisten Kreisaueer gehörten, welche Hitler na die Macht brachten.

Und wie alle anderen Hitler-Attentäter haben auch die Kreisauer und Stauffenberg versagt.

Ich kann nicht verstehen, warum man nun diee blocheristischen rechtsbürgelichen Vollversage überhöhen sollte.

Das elende Elitenpack hat schmächlich versagt.

Agnost
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1189121) Verfasst am: 22.01.2009, 03:56    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das ganze Stauffenbergbrimborium ist nur der Versuch des vom Versagen, der Reichswehr den Adel und dem Grossbürgertum abzulenken.


Es gibt eben kein Brimborium, eher eins um Elser Mit den Augen rollen

Zitat:
Es waren nicht nur die die stalinistischen Kommuniten, sondern auch die Antidemoratischen Eliten, zu denen Stauffenberg und die allermeisten Kreisaueer gehörten, welche Hitler na die Macht brachten.


Das ist völlig falsch. Siehe zB Wiki.
Zitat:

Und wie alle anderen Hitler-Attentäter haben auch die Kreisauer und Stauffenberg versagt.

Und wohl auch Elser Lachen

Zitat:
Ich kann nicht verstehen, warum man nun diee blocheristischen rechtsbürgelichen Vollversage überhöhen sollte.

Das elende Elitenpack hat schmächlich versagt.

Agnost


Unverständlich. Wer will die SVP überhöhen?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1189122) Verfasst am: 22.01.2009, 04:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wer kennt Elsee?

Aber alle reden über Stauffenberg.

Nein dieser rechssbürgeliche Vollversager-Pack lass ich mir nicht als Helden unterjubeln.

So einfach wie sich Hitler von Röhm befreien konnte, so einfach hätten sich diese antidemokratischen Herrenreite schon viel füher sich von Adolf befreien können.

Vor Stalingrad vollten das einige aus dem Kreisauerkreist, aber nicht die meisten und schon gar nicht Stauffenberg.

Stauffenberg ging es nicht um die vielen Opfer im ging es nur um das "georgsche" "Geheime Teutschland".

Und als es daurum ging die Bombe richtig scharf zu stellenn ging es ihm mehr ums Amt als um Hitlers tot.

Nein, der Adelsbub war ein Verdager.

Agnost
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1189124) Verfasst am: 22.01.2009, 04:14    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt nach einer Verherrlichung des Kleinbürgers Elser. Was macht denn die soziale Herkunft hier für einen grundsätzlichen Unterschied? Adelige gab es viel zu wenige, als dass sie die NSdAP an die macht hätten wählen können. Begründe mal deine besondere Schuldzuweisung an den Adel bzgl. der Ermächtigung der NSdAP.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1189201) Verfasst am: 22.01.2009, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das geil hier!
Da diskutieren Sofarevoluzzer, wie man eine Widerstandsheldenskala ermittelt, welche Motivation denn die ehrenhaftere wäre.
Bevor der Realitätsverlust hier epenhafte Ausmaße annimmt: Wer, bitte schön, hätte denn Regierung, SS, SA, SD, Gestapo und regimetreue Militärs entmachten und entwaffnen sollen, die Infrastruktur des Reiches aufrechterhalten, die (was schätzen wir denn) 20% - 30% strammen Nazis im Volk in Schach halten, wenn nicht andere Militärs?
Die Wandervögel? Bonhoefer? Das Ideologieseminar "Lokomotive Arbeiterklasse"?

Den böhmischen Anstreicher wegpusten - damit wäre es lange nicht getan gewesen. Lange nicht.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1189218) Verfasst am: 22.01.2009, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1189251) Verfasst am: 22.01.2009, 12:14    Titel: Gröfaz und Kapital Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.


Das ist es eben! Coole Sache, das...

Hitler war der beste Mann des Kapitals. Ihr Spitzenmanager sozusagen. Einer, der - zwar ausgestattet mit sehr weitgehenden Vollmachten - aber dennoch in dessen Dienst stand.

Und weil das eben so war und weil die bürgerliche Kapitalklasse auch heute keinerlei Skrupel kennen würde, ist es nicht allein damit getan, einen bestimmten Führer zu killen, wenngleich man im Falle Hitlers sagen muss, dass er aufgrund seiner populistischen und fanatischen Art den Mob besser als andere organisieren konnte und deshalb nicht so leicht und so schnell zu ersetzen gewesen wäre, vieleicht durch eine direkte Militärdiktatur ...-

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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1189304) Verfasst am: 22.01.2009, 14:21    Titel: Re: Gröfaz und Kapital Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.


Das ist es eben! Coole Sache, das...

Hitler war der beste Mann des Kapitals. Ihr Spitzenmanager sozusagen. Einer, der - zwar ausgestattet mit sehr weitgehenden Vollmachten - aber dennoch in dessen Dienst stand.

Und weil das eben so war und weil die bürgerliche Kapitalklasse auch heute keinerlei Skrupel kennen würde, ist es nicht allein damit getan, einen bestimmten Führer zu killen, wenngleich man im Falle Hitlers sagen muss, dass er aufgrund seiner populistischen und fanatischen Art den Mob besser als andere organisieren konnte und deshalb nicht so leicht und so schnell zu ersetzen gewesen wäre, vieleicht durch eine direkte Militärdiktatur ...-

Skeptiker


Dies ist eine total falsche Analyse.

Die Herren Grossindustriellen hätten bis zum Kriegsende von Herrn Hitlern und seinen Palladinen jederzeit an die Front geschickt werden können oder an die Wand.

Die Macht lag bei Hitler, der SS und der Reichswehr und nicht beim Grosskapital.

Agnost
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devi
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Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1189318) Verfasst am: 22.01.2009, 14:52    Titel: Re: Gröfaz und Kapital Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die Macht lag bei Hitler, der SS und der Reichswehr und nicht beim Grosskapital.


Die SS und Reichswehr weniger. Sie hatten durchaus die Mittel, aber nicht die Macht. Sie waren das machtvolle Werkzeug, aber weder die Wehrmacht oder die SS haben politisch was zu sagen gehabt. Vergleiche hier andere Diktaturen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1189348) Verfasst am: 22.01.2009, 16:31    Titel: Re: Gröfaz und Kapital Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Hitler war der beste Mann des Kapitals. Ihr Spitzenmanager sozusagen. Einer, der - zwar ausgestattet mit sehr weitgehenden Vollmachten - aber dennoch in dessen Dienst stand.
Das ist eine unglaublich dämliche Aussage, die deine ideologische Verbohrtheit voll und ganz unterstreicht.
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Drusenkopf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1189485) Verfasst am: 22.01.2009, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.


Großindustrielle hat es auch schon in der Weimarer Republik gegeben, und mir ist kein Hinweis bekannt, daß die Herren Krupp und Co. Vernichtungslager errichten und den totalen Krieg führen wollten. Ich stimme devi vollkommen zu, daß wir es beim NS-Regime mit einer "Schlange" und nicht mit einer "Hydra" zu tun hatten. Georg Elser hat das relativ früh erkannt. Daß er gehandelt hat, als andere in Hitler noch den neuen Messias sahen, ehrt ihn, macht ihn aber auch zum Feindbild derjenigen, die zu dieser Zeit noch an Hitlers Erlöserrolle glaubten. Der schwäbische Handwerker hat sie alle beschämt.
_________________
"Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1189750) Verfasst am: 22.01.2009, 23:47    Titel: Re: Gröfaz und Kapital Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.


Das ist es eben! Coole Sache, das...

Hitler war der beste Mann des Kapitals. Ihr Spitzenmanager sozusagen. Einer, der - zwar ausgestattet mit sehr weitgehenden Vollmachten - aber dennoch in dessen Dienst stand.

Und weil das eben so war und weil die bürgerliche Kapitalklasse auch heute keinerlei Skrupel kennen würde, ist es nicht allein damit getan, einen bestimmten Führer zu killen, wenngleich man im Falle Hitlers sagen muss, dass er aufgrund seiner populistischen und fanatischen Art den Mob besser als andere organisieren konnte und deshalb nicht so leicht und so schnell zu ersetzen gewesen wäre, vieleicht durch eine direkte Militärdiktatur ...-

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Dies ist eine total falsche Analyse.

Die Herren Grossindustriellen hätten bis zum Kriegsende von Herrn Hitlern und seinen Palladinen jederzeit an die Front geschickt werden können oder an die Wand.

Die Macht lag bei Hitler, der SS und der Reichswehr und nicht beim Grosskapital.

Agnost
Hitler hat mit den Großindustriellen ein echtes Kunststück vollführt: Er hat den Kapitalisten die Aufgabe des Kapitalismus schmackhaft gemacht.

Denn letztendlich war für Hitler eine verstaatlichte Wirtschaft das große wirtschaftspolitische Ziel. Und da er es schaffte, die Großindustriellen davon auch noch profitieren zu lassen (nach so einem Krieg hat man als Rüstungsunternehmer auf Generationen hinaus ausgesorgt), ließen sie sich bereitwillig zu integralen Teilen des politischen Systems umbauen.
Für Hitler war der Kapitalismus ein Problem, da er sich nicht mit dem Führerprinzip vereinbaren ließ. Da ihm aber die Macht dieser Gruppe und ihre Bedeutung für die Vorbereitung seines großen Krieges sehr wohl bewusst war, war er gezwungen, bei ihrer Integration in den "Führerstaat" sanfter vorzugehen als beispielsweise bei Unterhaltung, Presse und Rundfunk, deren Gleichschaltung wesentlich einfacher durchzuführen war.

Eine Ausnahme war hier IBM, für die war die Katalogisierung der deutschen Bevölkerung ganz einfach nur ein einträglicher Großauftrag.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1189763) Verfasst am: 22.01.2009, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Drusenkopf hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.


Großindustrielle hat es auch schon in der Weimarer Republik gegeben, und mir ist kein Hinweis bekannt, daß die Herren Krupp und Co. Vernichtungslager errichten und den totalen Krieg führen wollten. Ich stimme devi vollkommen zu, daß wir es beim NS-Regime mit einer "Schlange" und nicht mit einer "Hydra" zu tun hatten. Georg Elser hat das relativ früh erkannt. Daß er gehandelt hat, als andere in Hitler noch den neuen Messias sahen, ehrt ihn, macht ihn aber auch zum Feindbild derjenigen, die zu dieser Zeit noch an Hitlers Erlöserrolle glaubten. Der schwäbische Handwerker hat sie alle beschämt.



"Krupp & Co" hatten aber bemerkenswert wenig Probleme z.B. damit, dass man ihnen KZ-Haeftlinge in eigens auf Werksgelaende errichteten "Arbeitslager" kostenlos als Arbeitskraft zur Verfuegung stellte um ihren Beitrag zum totalen Krieg effektiver zu gestalten.

Nein, nein, in Unschuld waschen koennen diese Leute ihre Haende nicht und von der Vernichtung von Menschen haben die zumindest willig profitiert.

Gruss, Bernie
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zelig
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Beitrag(#1189764) Verfasst am: 23.01.2009, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Vor 65 Jahren tat der Hitler-Attentäter Graf von Stauffenberg das Richtige. Aber es ist falsch, den strikten Anti-Demokraten heute zum Superhelden zu verklären.

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/27927
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1189801) Verfasst am: 23.01.2009, 00:21    Titel: Re: Gröfaz und Kapital Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht so, das 1944 der erste Attentatsversuch aus dem Kreis dieser Militärs kam ...

Wenn ich aber jemand bin, der bis auf ein paar Meter an den herankommt, würde ich keine Bombe platzieren, von der ich nicht sicher wüsste, ob das Ziel in Reichweite ist, wenn ich sie einsetze.
Wo ich eine Bombe hinschmuggeln kann, kann ich auch eine Schusswaffe hinschmuggeln oder eine Handgranate.

Das Problem war nicht der Gröfaz, sondern die Industriellen (Diehl, Krupp, Boss, IBM, etc., etc.) die ihn finanziell gestützt haben. Die sind damals wie heute an der Macht. Und man kann sie auch nicht einfach ausschalten, weil sie zu schnell ersetzt werden können.


Das ist es eben! Coole Sache, das...

Hitler war der beste Mann des Kapitals. Ihr Spitzenmanager sozusagen. Einer, der - zwar ausgestattet mit sehr weitgehenden Vollmachten - aber dennoch in dessen Dienst stand.

Und weil das eben so war und weil die bürgerliche Kapitalklasse auch heute keinerlei Skrupel kennen würde, ist es nicht allein damit getan, einen bestimmten Führer zu killen, wenngleich man im Falle Hitlers sagen muss, dass er aufgrund seiner populistischen und fanatischen Art den Mob besser als andere organisieren konnte und deshalb nicht so leicht und so schnell zu ersetzen gewesen wäre, vieleicht durch eine direkte Militärdiktatur ...-

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Dies ist eine total falsche Analyse.

Die Herren Grossindustriellen hätten bis zum Kriegsende von Herrn Hitlern und seinen Palladinen jederzeit an die Front geschickt werden können oder an die Wand.

Die Macht lag bei Hitler, der SS und der Reichswehr und nicht beim Grosskapital.

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Hitler hat mit den Großindustriellen ein echtes Kunststück vollführt: Er hat den Kapitalisten die Aufgabe des Kapitalismus schmackhaft gemacht.

Denn letztendlich war für Hitler eine verstaatlichte Wirtschaft das große wirtschaftspolitische Ziel. Und da er es schaffte, die Großindustriellen davon auch noch profitieren zu lassen (nach so einem Krieg hat man als Rüstungsunternehmer auf Generationen hinaus ausgesorgt), ließen sie sich bereitwillig zu integralen Teilen des politischen Systems umbauen.
Für Hitler war der Kapitalismus ein Problem, da er sich nicht mit dem Führerprinzip vereinbaren ließ. Da ihm aber die Macht dieser Gruppe und ihre Bedeutung für die Vorbereitung seines großen Krieges sehr wohl bewusst war, war er gezwungen, bei ihrer Integration in den "Führerstaat" sanfter vorzugehen als beispielsweise bei Unterhaltung, Presse und Rundfunk, deren Gleichschaltung wesentlich einfacher durchzuführen war.

Eine Ausnahme war hier IBM, für die war die Katalogisierung der deutschen Bevölkerung ganz einfach nur ein einträglicher Großauftrag.


Natürlich machten die Grosskapitalisten mit, es ist nur nicht so, dass Hitler ihre Marionette war.

Hitler hatte ab 1933 die Macht der Gewehre auf seiner Seite.
Und wenn ein Grosskapitalist nicht mitgespielt hätte, dann wäre auch er im KZ gelandet.
Oder glaubst du das Deutsche Volk hätte sich 1935 in einem Konflikt Hitler/NSDAP versus Grosskapitalisten hinter das Grosskapital gestellt?

Auch in der Armee, angeführt durch Offiziere adliger Herkunft hätten die Grosskapitalisten keinen Rückhalt gefunden.

Agnost
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1189829) Verfasst am: 23.01.2009, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Vor 65 Jahren tat der Hitler-Attentäter Graf von Stauffenberg das Richtige. Aber es ist falsch, den strikten Anti-Demokraten heute zum Superhelden zu verklären.

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/27927


Du verstehst nach wie vor nicht. Es verklärt niemand Stauffenberg, Stauffenberg ist eher verschrieen. Elser hingegen wird heroisiert und verklärt, aber dagegen scheint niemand etwas zu haben. Diesem Artikel vertraue ich nicht ganz, was Stauffenbergs Demokratiefeindlichkeit betrifft und so wichtig ist das nicht.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1189832) Verfasst am: 23.01.2009, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Für die Großindustriellen hätte es kein großes Problem dargestellt, einfach auszuwandern. Ausreichend internationalisiert war die Großwirtschaft zu diesem Zeitpunkt bereits und die USA hätten sicher nicht nein gesagt, wenn sie die durchaus mächtigen deutschen Großindustriellen in ihre eigene aufsteigende Stahl- und Maschinenindustrie hätten integrieren können (ähnlich wie sie es bei der Filmindustrie ja weitgehend getan haben).
Eine solche Abwanderung schon einiger der großen Kapitalisten hätte Deutschland weitgehend handlungsunfähig gemacht, das konnte Hitler nicht riskieren.

Natürlich waren einige Großindustrielle aber auch stramme Nazis, Krupp etwa trat zumindest öffentlich als solcher auf.
_________________
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1189837) Verfasst am: 23.01.2009, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Meinst du, das Unternehmen gehe mit der Person des Kapitalisten unter?
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1189857) Verfasst am: 23.01.2009, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Für die Großindustriellen hätte es kein großes Problem dargestellt, einfach auszuwandern. Ausreichend internationalisiert war die Großwirtschaft zu diesem Zeitpunkt bereits und die USA hätten sicher nicht nein gesagt, wenn sie die durchaus mächtigen deutschen Großindustriellen in ihre eigene aufsteigende Stahl- und Maschinenindustrie hätten integrieren können (ähnlich wie sie es bei der Filmindustrie ja weitgehend getan haben).
Eine solche Abwanderung schon einiger der großen Kapitalisten hätte Deutschland weitgehend handlungsunfähig gemacht, das konnte Hitler nicht riskieren.

Natürlich waren einige Großindustrielle aber auch stramme Nazis, Krupp etwa trat zumindest öffentlich als solcher auf.


Du glaubst doch nicht, dass Hitler nach seiner Ermächtigung Kapitaltransfer ins Ausland zugelassen hätte?

Der war kein Neoliberaler.

Oder glaubst du die hätten einfach so übernacht die ganze Industrie abbrechen und verschiffen können?

Kapital ist nicht nur Geld, das ist nur liquides Kapital. Aber auch die Geldausfuhr lässt sich verbieten.

Agnost
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Shadaik
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Beitrag(#1189877) Verfasst am: 23.01.2009, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Meinst du, das Unternehmen gehe mit der Person des Kapitalisten unter?
Nein, aber ich gehe davon aus, dass ein Unternehmer, der seine Firma umsiedeln will zumindest die wichtigsten Techniker mitnimmt. Das ist billiger als neue Techniker auszubilden und hält Firmengeheimnisse intern.

Dazu ist auch anzumerken, dass die nötige Technologie für einen Weltkrieg 1933 zum großen Teil nur in Form von Plänen, Entwürfen und Kleinserien existierte. Nur eine intakte Schwerindustrie mit ausreichend Arbeitern sowie eingearbeiteten und mit Firmengeheimnissen vertrauten Technikern war in der Lage, den Materialbedarf für den geplanten Krieg auch nur halbwegs zu befriedigen.
Eine Abwanderung der deutschen Schwerindustrie hätte Hitlers Pläne auf Jahre gelähmt, in denen die abgewanderten Kräfte hätten ersetzt werden müssen.
Sicher, mit dem bereits genannten Krupp (und anderen, Junkers und evtl. Porsche fallen mir spontan noch ein) wäre eines der wichtigsten Schlüsselunternehmen in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft so oder so dageblieben, darauf aber konnte Hitler sich zumindest bis 1939 mE nicht verlassen.
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Shadaik
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Beitrag(#1189878) Verfasst am: 23.01.2009, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Für die Großindustriellen hätte es kein großes Problem dargestellt, einfach auszuwandern. Ausreichend internationalisiert war die Großwirtschaft zu diesem Zeitpunkt bereits und die USA hätten sicher nicht nein gesagt, wenn sie die durchaus mächtigen deutschen Großindustriellen in ihre eigene aufsteigende Stahl- und Maschinenindustrie hätten integrieren können (ähnlich wie sie es bei der Filmindustrie ja weitgehend getan haben).
Eine solche Abwanderung schon einiger der großen Kapitalisten hätte Deutschland weitgehend handlungsunfähig gemacht, das konnte Hitler nicht riskieren.

Natürlich waren einige Großindustrielle aber auch stramme Nazis, Krupp etwa trat zumindest öffentlich als solcher auf.


Du glaubst doch nicht, dass Hitler nach seiner Ermächtigung Kapitaltransfer ins Ausland zugelassen hätte?

Der war kein Neoliberaler.

Oder glaubst du die hätten einfach so übernacht die ganze Industrie abbrechen und verschiffen können?

Kapital ist nicht nur Geld, das ist nur liquides Kapital. Aber auch die Geldausfuhr lässt sich verbieten.

Agnost
Man muss die Maschinen nicht abbrechen, es reicht die mitzunehmen, die sie bedienen und konstruieren können.
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Hornochse
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Beitrag(#1189879) Verfasst am: 23.01.2009, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Meinst du, das Unternehmen gehe mit der Person des Kapitalisten unter?
Nein, aber ich gehe davon aus, dass ein Unternehmer, der seine Firma umsiedeln will zumindest die wichtigsten Techniker mitnimmt. Das ist billiger als neue Techniker auszubilden und hält Firmengeheimnisse intern.


Bevor die am Flughafen gewesen wären, hätten die Braunen sie längst abgeholt. Zudem kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Kapitalist, der ein nicht geringes Vermögen vor Ort sein Eigen nennt, lieber noch ein wenig im Land verharrt, bevor der alles aufgibt.
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Shadaik
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Beitrag(#1189882) Verfasst am: 23.01.2009, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Meinst du, das Unternehmen gehe mit der Person des Kapitalisten unter?
Nein, aber ich gehe davon aus, dass ein Unternehmer, der seine Firma umsiedeln will zumindest die wichtigsten Techniker mitnimmt. Das ist billiger als neue Techniker auszubilden und hält Firmengeheimnisse intern.


Bevor die am Flughafen gewesen wären, hätten die Braunen sie längst abgeholt.

Möglich, wobei Schiffe damals noch gebräuchlicher waren zwinkern

Zitat:
Zudem kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Kapitalist, der ein nicht geringes Vermögen vor Ort sein Eigen nennt, lieber noch ein wenig im Land verharrt, bevor der alles aufgibt.

Es ist nicht so, dass er nicht bereits vorher Vermögen im Ausland hatte. Das ist eigentlich spätestens seit der Zeit der Rothschilds gang und gäbe.
Die Diehls zum beispiel hatten beträchtliches Vermögen in Kuba.
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Beitrag(#1189892) Verfasst am: 23.01.2009, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

@Wirtschaftkreislauf in Nazideutschland

Insgesamt wurden von 1934 bis zum 31. März 1938 Mefo-Wechsel in Höhe von zwölf Mrd. Reichsmark ausgegeben. Sie finanzierten ca. 45 % der bis dahin aufgelaufenen Rüstungsausgaben (bis Ende 1939 waren es ca. 20 %). Von diesen zwölf Milliarden RM wurden jedoch acht Milliarden vom Markt aufgenommen. Sie wurden also nicht bei der Reichsbank eingelöst. Schachts Absicht, eine merkbare Inflation zu verhindern, ging somit auf.

versucht das mal unter dem Blickwinkel der Weltwirtschaftkrise der 1930er Jahre neu zu überdenken.
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Argáiþ
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Beitrag(#1189901) Verfasst am: 23.01.2009, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Eine faktische Inflation war es trotzdem. Der Plan war schlicht, das durch Raubzüge wieder zu decken.
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Evilbert
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Beitrag(#1189926) Verfasst am: 23.01.2009, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Es verklärt niemand Stauffenberg, Stauffenberg ist eher verschrieen. Elser hingegen wird heroisiert und verklärt, aber dagegen scheint niemand etwas zu haben.



Wer verklärt Elser, und bei wem ist Stauffenberg verschrien?

Ist die "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" am Bendler Block oder in der Elserstraße?
Gibt es gerade aktuelle Hollywoodfilme mit Topstars, in denen Georg Elser verklärt wird (gibt es überhaupt einen)?
Findet zu Georg Elsers Totentag jedesmal eine offiziell-amtliche Pompanz statt, wie das in Stauffenbergs Fall der Fall ist?
Warum wohl gibt es beim Stichwort "Stauffenbergschule" 14.100 Googletreffer; bei "Elserschule" nur 915 ?

Die meisten Durchschnittsbürger kennen Elser überhaupt nicht; und die meisten, die Stauffenberg kennen, haben eine rundweg positive Meinung über ihn.
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Beitrag(#1189940) Verfasst am: 23.01.2009, 02:43    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
Eine faktische Inflation war es trotzdem. Der Plan war schlicht, das durch Raubzüge wieder zu decken.

Okay es mündete dann in Raubbrennerei,
Die Verflechtungen und gegenseitigen Abhängigkeiten des Finanz und industriellen militärischen Komplexes sind wohl aber viel weitreichenderer ...
Solang die die gegenseitigen Deckungen rumschieben konnten, bedeutete das aber für den sozial und Arbeitsmarkt eine spürbare Verbesserung, also ich mein damit, wie die Leut den Staat wahrnehmen und empfinden können -
Die Schleier auf das wahre Gesicht des 3.Reiches waren dicht und undurchschaubar.

Eine Ablehnung war daher eher eine weltanschauliche Ansicht -
gegen den Faschismus sein bedeutete so lange erstmal wohl nur andere (politische) Meinung zu vertreten. (ja ich weiß, aber Gleichschaltung war eben auch kein heut_auf_morgen_ist_alles_anders)
Gegen ein scheinbares "besserwerden" finden sich kaum Argumente.
Die Unmoral wirklich erkannt haben so wohl die wenigsten.

und ich bin mir auch voll bewußt, das ich die verfolgten mal aussen vor lasse, aber ich stell mir den Blick von der Straße auf das Regierungsviertel vor ... was kann der Typ von der Straße gewußt/geahnt haben?

Ich halte Elser daher auch eher für ... nur sich selbst verpflichtet.
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