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Bildung und soziale Herkunft
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1197853) Verfasst am: 31.01.2009, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Wie üblich, die gleiche hitzige Reaktion, wenn man erwähnt, dass IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg, was das monokausalistische Weltbild einiger Leute wohl zerstören würde.

Reza hat folgendes geschrieben:
punkhuhn hat folgendes geschrieben:


Der letzte Satz rückt gerade, was in vorangegangenen postings in Schieflage geraten war. Die Begriffe "Intelligenz" und "Bildung" gleichzusetzen, ist imho schlichtweg unzulässig.


Ja sicher, aber wenn du soziale Hierarchien, immer krasser werdende in Deutschland, rechtfertigen willst, dann bestehste halt drauf, dass die alle blöd sind, und offenbar auch dauernd noch blöder werden.

Ein besseres Schulsystem, das Arbeiterkinder besser fördert, würde an den sozialen Hierarchien nichts ändern. Es würde lediglich mehr Aufsteiger und mehr Absteiger geben.

Du und andere projezieren ganz offensichtlich ihre eigene Verachtung von weniger intelligenten Menschen auf IQ-Realisten, wie mich. Das sieht man auch in diesem Statement aus dem anderen Thread:
Reza hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die sind dann Schuld am eigenen Schicksal, genauso wie entsprechende Frauen, die auf Traumprinzen warten.

Nur dass Frau Dr. Dr. nicht auf einen Traumprinzen fixiert sein muss, wenn sie, den Mann im Netzhemd mit Bier auf dem Sofa vor dem Fußballspiel, oder vergleichbare, nicht als Partner haben mag.

Eigentlich müsste es ja genügend Hochbegabte Geringverdiener geben, die nur vom Schulsystem übergangen wurden, derer sich Frau Dr. Dr. annehmen könnte.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1197856) Verfasst am: 31.01.2009, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Das sieht für mich mal wieder so aus als ob der Staat jämmerlich versagen würde und man statt dessen private Schulen (z.B. mit einem voucher System) fördern müsste.

BTW: habt ihr auch mal die Einstellung zur Bildung in den verschiedenen schichten berücksichtigt?

Fragt sich, wie die Schichten überhaupt entstehen konnten, wo es doch früher praktisch nur bildungsferne Bauern und Arbeiter gab.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1197860) Verfasst am: 31.01.2009, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg,


Was bedeutet das Zeichen " ~ " in diesem Zusammenhang?
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DieNeueMitte
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Anmeldungsdatum: 14.06.2007
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Beitrag(#1197871) Verfasst am: 31.01.2009, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Syku hat folgendes geschrieben:
Das sieht für mich mal wieder so aus als ob der Staat jämmerlich versagen würde und man statt dessen private Schulen (z.B. mit einem voucher System) fördern müsste.

BTW: habt ihr auch mal die Einstellung zur Bildung in den verschiedenen schichten berücksichtigt?

Fragt sich, wie die Schichten überhaupt entstehen konnten, wo es doch früher praktisch nur bildungsferne Bauern und Arbeiter gab.


Zum Beispiel durch bestimmte Werte, die in der Familie weitergegeben oder eben nicht weitergegeben wurden.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Wohnort: Wien

Beitrag(#1197882) Verfasst am: 31.01.2009, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg,


Was bedeutet das Zeichen " ~ " in diesem Zusammenhang?

Das eine Relation/Verbindung/Korrelation besteht, die aber nicht notwendigerweise eindeutig ist.

Schließt also folgende Aussage:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Es gibt in der Unterschicht viele Eltern, die sehr intelligent sind, aber es trotzdem nicht zu Wohlstand und/ oder höherer Bildung gebracht haben.

nicht aus.

Sanne hat folgendes geschrieben:
Damit war gemeint: Inwiefern die Eltern aufgrund ihres eigenen Schulabschlusses Hausaufgabenhilfe leisten können, und/ oder ob sie Nachhilfestunden und Lernmaterialien bezahlen können.

Man stelle sich ein Schulsystem vor, in dem Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe sowie sämtliche Lernmaterialien von der Schule gestellt werden. Da hätte der Lehrer anders empfehlen können.

Nachhilfe ist doch meistens nur der verzweifelte Versuch, Kinder durch sinnlose Tests zu schleusen.
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre. Ich habe Mathematik auf Anhieb intuitiv begriffen, konnte meistens schon im voraus ahnen, worauf der Lehrer hinaus will. Andere haben das Talent nicht und es sinnlos, sie mit Mathematik zu quälen. Ungefähr so sinnlos, wie unmusikalische Kinder in den Klavierunterricht zu schicken, oder im Turnunterricht für Leistungen Noten zu vergeben.
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punkhuhn
schräger Vogel



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Beitrag(#1197891) Verfasst am: 31.01.2009, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
tillich hat folgendes geschrieben:
"Eliten" neigen dazu, sich selbst zu reproduzieren, wenn man sie lässt.
Oder, krasser ausgedrückt: Sozialneid (nach unten) des Bildungsbürgertums. Wenn die ganzen Arbeiterkinder auch noch an die Uni kommen, machen sie den Beamten- und Arztsöhnen ja Konkurrenz.
Auf Dauer wird es in einem Land aber so viel Ärzte geben, wie eben nötig.

Auch in Finnland wird der Ärzteanteil nicht höher, weil mehr Leute studieren können, einfach weil es nicht genug Kranke gibt.

Ja eben (und ähnliches gilt im Prinzip für alle akademischen Berufe - außer der Bedarf weitet sich aus, was ja allerdings in den letzten Jahrzehnten geschehen ist).
Und wenn (vereinfacht gesagt) mehr Arbeiterkinder Abitur haben und Medizin studieren dürfen, besteht die Gefahr, dass nicht mehr alle Ärztekinder Ärzte werden können. Deswegen liegt es für Ärzte, die möchten, dass ihre Kinder Ärzte werden können, nahe, ein Schulsystem zu befürworten, dass die Vererbung von Bildung und darus folgender sozialer Schichtung begünstigt.
Mit solcher Intention werden aber vermutlich nur wenige das System betrachten.


Schön wärs...

Tatsächlich ist es in meinem Land unübersehbar so, dass Schul- und Bildungsreformen stets von den konservativen Mittelstandsvertretern bekämpft werden, mit vordergründigen und tw. haatsträubend dummen Argumenten. Denn offen sagen tut es ja Keiner, dass es im Prinzip um die Verteidigung der Einteilung in Oben und Unten geht. Und wo es gar nicht anders geht, als eine Reform zu schlucken, wird diese eben "entkernt" -> reiner Etikettenschwindel

Real zu beobachten am Beispiel "Neue Mittelschule" und deren Umsetzung in christlich-konservativ regierten Bundesländern.
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DieNeueMitte
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Anmeldungsdatum: 14.06.2007
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Beitrag(#1197894) Verfasst am: 31.01.2009, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe auch viel Mathenachhilfe gebraucht und finde es inzwischen ein interessantes Fach. Manchmal ist es einfach so, dass das was als 'kein Talent' bezeichnet wird nur ein Mathelehrer ist mit dem man nicht klarkommt. Der z.B. alles an der Tafel macht was man selber nur leider nicht lesen kann...

Edit: Ich bin für flexiblere Lehrpläne, aber eben nicht dafür dass Leute mit schlechten Noten als untalentiert bezeichnet werden.

Edit2: @punkhuhn: nicht immer sind andere Zeilsetzungen oder Inkompetenz das gleiche wie finstere Absichten.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Beitrag(#1197907) Verfasst am: 31.01.2009, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

punkhuhn hat folgendes geschrieben:

Schön wärs...

Tatsächlich ist es in meinem Land unübersehbar so, dass Schul- und Bildungsreformen stets von den konservativen Mittelstandsvertretern bekämpft werden, mit vordergründigen und tw. haatsträubend dummen Argumenten. Denn offen sagen tut es ja Keiner, dass es im Prinzip um die Verteidigung der Einteilung in Oben und Unten geht. Und wo es gar nicht anders geht, als eine Reform zu schlucken, wird diese eben "entkernt" -> reiner Etikettenschwindel

Real zu beobachten am Beispiel "Neue Mittelschule" und deren Umsetzung in christlich-konservativ regierten Bundesländern.

Die wahre Motivation sind wohl eher Ausländer in der Stadt und Geschichten über Gewalt an Hauptschulen am Land. In der Stadt schicken ja auch auffällig viele Gesamtschulbefürworter ihre Kinder sogar in Privatschulen.
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#1197920) Verfasst am: 31.01.2009, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch viel Mathenachhilfe gebraucht und finde es inzwischen ein interessantes Fach. Manchmal ist es einfach so, dass das was als 'kein Talent' bezeichnet wird nur ein Mathelehrer ist mit dem man nicht klarkommt. Der z.B. alles an der Tafel macht was man selber nur leider nicht lesen kann...

Die Kollegen, denen ich Nachhilfe gab, hatten jedenfalls kein Talent.

Syku hat folgendes geschrieben:

Edit: Ich bin für flexiblere Lehrpläne, aber eben nicht dafür dass Leute mit schlechten Noten als untalentiert bezeichnet werden.

Welche Bezeichnung ist dir denn lieber?
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1197923) Verfasst am: 31.01.2009, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Nachhilfe ist doch meistens nur der verzweifelte Versuch, Kinder durch sinnlose Tests zu schleusen.
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre.


Ich wüsste nicht, wieso das gegen Nachhilfe sprechen sollte. Fehlt nur noch, dass einer kommt und eine ökonomische Kosten-/Nutzenrechnung aufmacht.
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- Niklas Luhmann -
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Torsten
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Beitrag(#1197927) Verfasst am: 31.01.2009, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre.


Wenigstens wissen wir jetzt, wo die ganzen gescheiten Bankmanager herkommen, die sind mit Sokrateer zur Schule gegangen ...
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Sokrateer
souverän



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Wohnort: Wien

Beitrag(#1197930) Verfasst am: 31.01.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Nachhilfe ist doch meistens nur der verzweifelte Versuch, Kinder durch sinnlose Tests zu schleusen.
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre.


Ich wüsste nicht, wieso das gegen Nachhilfe sprechen sollte. Fehlt nur noch, dass einer kommt und eine ökonomische Kosten-/Nutzenrechnung aufmacht.

Punktemaximierung bei Tests zum Vorweis scheinbaren Könnens ist besser?
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DieNeueMitte
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Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#1197931) Verfasst am: 31.01.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Syku hat folgendes geschrieben:

Edit: Ich bin für flexiblere Lehrpläne, aber eben nicht dafür dass Leute mit schlechten Noten als untalentiert bezeichnet werden.

Welche Bezeichnung ist dir denn lieber?


Es ist einfach so, dass ich nicht möchte dass jemandem die Zukunft in einem Bereich verbaut wird weil er sich mit der Art von Lehrer x nicht anfreunden kann. Eins der gründe, warum ich für Privatschulen bin ist genau dass man da mehr auf die Qualität der Lehrer achten muss.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1197932) Verfasst am: 31.01.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Nachhilfe ist doch meistens nur der verzweifelte Versuch, Kinder durch sinnlose Tests zu schleusen.
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre.


Ich wüsste nicht, wieso das gegen Nachhilfe sprechen sollte. Fehlt nur noch, dass einer kommt und eine ökonomische Kosten-/Nutzenrechnung aufmacht.


Manche Eltern geben jedenfalls ne Menge Geld für Nachhilfe aus, und manch andere Eltern können das nicht. Das Fünfer-Zeugnis ist für den einen Schüler Anlaß, Nachhilfeunterricht zu erhalten, und für den anderen, die Schule zu wechseln oder vorzeitig zu beenden.
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1197933) Verfasst am: 31.01.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Manchmal ist es einfach so, dass das was als 'kein Talent' bezeichnet wird nur ein Mathelehrer ist mit dem man nicht klarkommt.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich hatte einen Top-Mathelehrer in der Schule
(wie auch später beim Studium), der leider mal krankheitsbedingt drei Monate ausfiel. Während
dieser Zeit hatten wir einen anderen Lehrer - und der hat einfach Definitionen vorgelesen,
ohne zu erklären, was das eigentlich bedeuten soll. Ich habe zwar rein mechanisch die gestellten
Aufgaben nach vorgegebenem Muster lösen können, aber begriffen habe ich überhaupt nichts.
Als unser eigentlicher Lehrer wieder da war, hat er in einer einzigen (!!!) Unterrichtsstunde den
Stoff der letzten drei Monate zusammengefaßt - und sofort war mir alles klar!
Seitdem habe ich gehörigen Respekt vor Lehrern, die ihr Handwerk verstehen. Ich behaupte
sogar, daß es zu 80 % am Lehrer liegt, wenn Schüler nichts begreifen.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1197936) Verfasst am: 31.01.2009, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Ich bin für flexiblere Lehrpläne, aber eben nicht dafür dass Leute mit schlechten Noten als untalentiert bezeichnet werden.

Ich stimme ja in vielen Punkten nicht mit Sokrateer überein, aber da muss ich ihm einfach mal recht geben: wie soll man sie denn sonst nennen? Untalentiert heißt ja zumindest erstmal nur untalentiert auf diesem Gebiet. Also dass einem das jeweilige Gebiet einfach nicht so leicht fällt wie anderen Leuten. Und dann sollte man das auch so sagen. Eines der Dinge, die mir an unserer Gesellschaft auf die Nerven gehen, ist, dass inzwischen alle so eingeschüchtert und voller Furcht davor zu sein scheinen, irgendwie die Gefühle von irgendwem zu verletzen, dass sich heutzutage kaum jemand noch traut, zu sagen, was er wirklich denkt.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 31.01.2009, 21:13, insgesamt einmal bearbeitet
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1197937) Verfasst am: 31.01.2009, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Nachhilfe ist doch meistens nur der verzweifelte Versuch, Kinder durch sinnlose Tests zu schleusen.
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre.


Ich wüsste nicht, wieso das gegen Nachhilfe sprechen sollte. Fehlt nur noch, dass einer kommt und eine ökonomische Kosten-/Nutzenrechnung aufmacht.

Punktemaximierung bei Tests zum Vorweis scheinbaren Könnens ist besser?


Man kann durchaus davon ausgehen, dass das ein oder andere auch über den Test hinaus hängen bleibt (btw. beziehe ich mich nicht nur auf Mathematik-Nachhilfeunterricht).

Für mich heißt es, trotz gegenläufiger politischer Anstrengungen, immer noch Bildung und nicht Ausbildung.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1197938) Verfasst am: 31.01.2009, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

punkhuhn hat folgendes geschrieben:
Schön wärs...

Tatsächlich ist es in meinem Land unübersehbar so, dass Schul- und Bildungsreformen stets von den konservativen Mittelstandsvertretern bekämpft werden, mit vordergründigen und tw. haatsträubend dummen Argumenten. Denn offen sagen tut es ja Keiner, dass es im Prinzip um die Verteidigung der Einteilung in Oben und Unten geht. Und wo es gar nicht anders geht, als eine Reform zu schlucken, wird diese eben "entkernt" -> reiner Etikettenschwindel

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Klar, die oberen Sessel können ins Wackeln kommen, aber insgesamt kann die Sache für die Oberschicht doch auch Vorteile bringen. Wenn ein gerechteres System wirklich zu mehr Jobs führt, dann kann der Fabrikbesitzer 4 statt 3 Mio Plasmafernsehern verkaufen, der Anwalt muss nur noch für 3 und nicht mehr für 4 Mio Arbeitslose Stütze zahlen...
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1197941) Verfasst am: 31.01.2009, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meiner Schulzeit wohl hunderte Stunden an Nachhilfe in Mathematik gegeben um meinen Schulkollegen zu helfen. Keiner von denen macht heute irgendetwas, wo Mathematik nötig wäre.


Wenigstens wissen wir jetzt, wo die ganzen gescheiten Bankmanager herkommen, die sind mit Sokrateer zur Schule gegangen ...


Lachen Lachen


Ich finde, das größte Übel des Schulsystems liegt darin, das das Individuum möglichst so zu funktionieren hat, wie es der Lehrplan vorsieht.
Was einer in der 6. Klasse in Mathe nicht versteht, könnte er evtl. in der 8. durchaus verstehen, wenn er nicht in der 7. derart gefrustet davon ist, das er auf "Durchzug" schaltet.
(Natürlich auch in anderen Fächern)
Menschen funktionieren nun mal nicht so, wie das irgendwelche Bürokraten gern hätten
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Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1197942) Verfasst am: 31.01.2009, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Eines der Dinge, die mir an unserer Gesellschaft auf die Nerven gehen, ist, dass inzwischen alle so eingeschüchtert und voller Furcht davor zu sein scheinen, irgendwie die Gefühle von irgendwem zu verletzen, dass sich heutzutage kaum jemand noch traut, zu sagen, was er wirklich denkt.


Du hast noch nie DSDS gesehen, stimmts?
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1197944) Verfasst am: 31.01.2009, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Unterhaltungsfernsehen zählt nicht. Im Fernsehen werden Verhaltensweisen oft genug (und gerade bei dieser Zielgruppe) gerade zu dem Zweck gezeigt, um sie in der Realität zu verhindern. Die ideologische Botschaft, die Dieter Bohlen mit seiner Art vermittelt, ist nicht, dass die Menschen sich ins Gesicht sagen dürfen, was sie voneinander denken, sondern dass sie es gerade nicht dürfen.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 31.01.2009, 21:23, insgesamt 4-mal bearbeitet
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1197950) Verfasst am: 31.01.2009, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wie üblich, die gleiche hitzige Reaktion, wenn man erwähnt, dass IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg, was das monokausalistische Weltbild einiger Leute wohl zerstören würde.

Eine allzu hitzige Reaktion scheint es mir hier nicht zu geben. Vor allem rede ich zB aber gar nicht über den IQ und darüber, wie stark der nun genetisch bedingt sein mag, sondern darüber, dass auch dann, wenn Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten den gleichen schulischen Erfolg haben, die weiteren Bildungkarrieren dennoch von der Herkunft negativ beeinfluss werden. Dieses Thema scheinst du ziemlich konsequent zu ignorieren.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ein besseres Schulsystem, das Arbeiterkinder besser fördert, würde an den sozialen Hierarchien nichts ändern. Es würde lediglich mehr Aufsteiger und mehr Absteiger geben.

Erstens würde ich Auf- und Abstiegsmöglichkeiten als ein Merkmal für den Grad sozialer Hierarchie sehen zweitens bin ich derMeinung, dass bei stärkerer sozialer Durchlässigkeit auch ein stärkeres Bedürfnis nach flacheren Hierarchien bestünde.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1197959) Verfasst am: 31.01.2009, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die ideologische Botschaft, die Dieter Bohlen mit seiner Art vermittelt, ist nicht, dass die Menschen so offen zueinander sein dürfen, sondern dass sie es gerade nicht sein dürfen.


Das kommt wohl mehr auf den einzelnen Rezipienten an. Die Botschaft könnte auch lauten, dass es Ansehen bringt, wenn man andere diffamiert.
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- Niklas Luhmann -
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1197960) Verfasst am: 31.01.2009, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wie üblich, die gleiche hitzige Reaktion, wenn man erwähnt, dass IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg, was das monokausalistische Weltbild einiger Leute wohl zerstören würde.

Eine allzu hitzige Reaktion scheint es mir hier nicht zu geben. Vor allem rede ich zB aber gar nicht über den IQ und darüber, wie stark der nun genetisch bedingt sein mag, sondern darüber, dass auch dann, wenn Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten den gleichen schulischen Erfolg haben, die weiteren Bildungkarrieren dennoch von der Herkunft negativ beeinfluss werden. Dieses Thema scheinst du ziemlich konsequent zu ignorieren.


Zwei gleich gute 4. Klässler können sich zu unterschiedlich guten 6.Klässlern entwickeln.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1197961) Verfasst am: 31.01.2009, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Eigentlich müsste es ja genügend Hochbegabte Geringverdiener geben, die nur vom Schulsystem übergangen wurden, derer sich Frau Dr. Dr. annehmen könnte.


Der Unterschied zwischen deiner Theorie und meiner ist, dass sie es nach deiner ja gar nicht tun darf, wenn sie Kinder will, da muss sie ja davon ausgehen, dass die blöd werden, meiner nach kann sie es gerne tun.
Ich überlasse das völlig der Frau Dr. Dr.

Und was du immer mit Hochbegabten hast, der größte Teil der Menschen ist nah am Durchschnitt, und schon die Tagesform kann 20 Punkte ausmachen, von den Tests mal ganz abgesehen, das ist doch alles nur Gequake.
Wer behauptet, dass Frau Dr. Dr. "hochbegabt" ist, du ja, ich nicht!
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1197963) Verfasst am: 31.01.2009, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wie üblich, die gleiche hitzige Reaktion, wenn man erwähnt, dass IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg, was das monokausalistische Weltbild einiger Leute wohl zerstören würde.

Eine allzu hitzige Reaktion scheint es mir hier nicht zu geben. Vor allem rede ich zB aber gar nicht über den IQ und darüber, wie stark der nun genetisch bedingt sein mag, sondern darüber, dass auch dann, wenn Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten den gleichen schulischen Erfolg haben, die weiteren Bildungkarrieren dennoch von der Herkunft negativ beeinfluss werden. Dieses Thema scheinst du ziemlich konsequent zu ignorieren.


Zwei gleich gute 4. Klässler können sich zu unterschiedlich guten 6.Klässlern entwickeln.


Und das betrifft dann auffallend häufig Kinder mit schwierigem sozialen Hintergrund, was allerdings nichts mit ihrem sozialen Hintergrund zu tun hat?
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1197967) Verfasst am: 31.01.2009, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wie üblich, die gleiche hitzige Reaktion, wenn man erwähnt, dass IQEltern ~ IQKinder und IQ ~ Bildung/Erfolg, was das monokausalistische Weltbild einiger Leute wohl zerstören würde.

Eine allzu hitzige Reaktion scheint es mir hier nicht zu geben. Vor allem rede ich zB aber gar nicht über den IQ und darüber, wie stark der nun genetisch bedingt sein mag, sondern darüber, dass auch dann, wenn Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten den gleichen schulischen Erfolg haben, die weiteren Bildungkarrieren dennoch von der Herkunft negativ beeinfluss werden. Dieses Thema scheinst du ziemlich konsequent zu ignorieren.


Zwei gleich gute 4. Klässler können sich zu unterschiedlich guten 6.Klässlern entwickeln.


Und das betrifft dann auffallend häufig Kinder mit schwierigem sozialen Hintergrund, was allerdings nichts mit ihrem sozialen Hintergrund zu tun hat?
Könnte sein.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1197971) Verfasst am: 31.01.2009, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Könnte sein.


Es könnte auch sein, dass bei dir gleich der Weihnachtsmann an der Tür klingelt.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#1197972) Verfasst am: 31.01.2009, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Manche Eltern geben jedenfalls ne Menge Geld für Nachhilfe aus, und manch andere Eltern können das nicht. Das Fünfer-Zeugnis ist für den einen Schüler Anlaß, Nachhilfeunterricht zu erhalten, und für den anderen, die Schule zu wechseln oder vorzeitig zu beenden.

Der Schüler mit Nachhilfeunterricht bekommt aber nicht mehr von der Bildung mit, sondern hat halt am Ende der Schule einen Wisch in der Hand, den der ebenfalls untalentierte Schulkollege aus armen Verhältnissen nicht hat und somit bei potentiellen Arbeitgebern abblitzt. Der Nachhilfeunterricht bekämpft in diesem Fall ein Symptom und nicht die Wurzel des Problems.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Syku hat folgendes geschrieben:
Ich bin für flexiblere Lehrpläne, aber eben nicht dafür dass Leute mit schlechten Noten als untalentiert bezeichnet werden.

Ich stimme ja in vielen Punkten nicht mit Sokrateer überein, aber da muss ich ihm einfach mal recht geben: wie soll man sie denn sonst nennen? Untalentiert heißt ja zumindest erstmal nur untalentiert auf diesem Gebiet. Also dass einem das jeweilige Gebiet einfach nicht so leicht fällt wie anderen Leuten. Und dann sollte man das auch so sagen. Eines der Dinge, die mir an unserer Gesellschaft auf die Nerven gehen, ist, dass inzwischen alle so eingeschüchtert und voller Furcht davor zu sein scheinen, irgendwie die Gefühle von irgendwem zu verletzen, dass sich heutzutage kaum jemand noch traut, zu sagen, was er wirklich denkt.

Es gehört vor allem zum Erwachsen werden dazu, seine eigenen Nachteile zu erkennen. Es ist auch nicht jeder groß gewachsen oder schön, witzig, musikalisch oder athletisch. Damit muss man auch fertig werden. Und die meisten untalentierten Schüler merken das sowieso selber. Es sind eher die Eltern, die nicht wahrhaben wollen, dass der Kleine kein Einstein ist. Dann wird entweder das Kind oder der Lehrer beschuldigt.

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Syku hat folgendes geschrieben:
Manchmal ist es einfach so, dass das was als 'kein Talent' bezeichnet wird nur ein Mathelehrer ist mit dem man nicht klarkommt.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich hatte einen Top-Mathelehrer in der Schule
(wie auch später beim Studium), der leider mal krankheitsbedingt drei Monate ausfiel. Während
dieser Zeit hatten wir einen anderen Lehrer - und der hat einfach Definitionen vorgelesen,
ohne zu erklären, was das eigentlich bedeuten soll. Ich habe zwar rein mechanisch die gestellten
Aufgaben nach vorgegebenem Muster lösen können, aber begriffen habe ich überhaupt nichts.
Als unser eigentlicher Lehrer wieder da war, hat er in einer einzigen (!!!) Unterrichtsstunde den
Stoff der letzten drei Monate zusammengefaßt - und sofort war mir alles klar!
Seitdem habe ich gehörigen Respekt vor Lehrern, die ihr Handwerk verstehen. Ich behaupte
sogar, daß es zu 80 % am Lehrer liegt, wenn Schüler nichts begreifen.

Schlechte Didaktiker gibt es. Dann schneiden aber alle Schüler schlechter ab. Das betrifft vor allem das große Mittelfeld.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1197977) Verfasst am: 31.01.2009, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Das kommt wohl mehr auf den einzelnen Rezipienten an. Die Botschaft könnte auch lauten, dass es Ansehen bringt, wenn man andere diffamiert.

Das ist in der Tat nicht ganz von der Hand zu weisen. Insbesondere unter folgendem Gesichtspunkt: Leute, die irgendwie gegen Bohlen aufbegehren, werden immer ganz besonders lächerlich gemacht. Botschaft: Du musst Chef sein, um das Recht zu haben, zu sagen, was du von anderen denkst. (Btw. ist euch übrigens mal aufgefallen, wie ähnlich sich zumindest teilweise Dieter Bohlens und Gerhard Schröders Art der Selbstpräsentation in den Medien sind? Geschockt)
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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