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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1202716) Verfasst am: 04.02.2009, 23:23 Titel: Unautorisiertes Interview |
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Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden.
Richard Williamson hat sein Interview, in dem er den Holocaust leugnet, nicht nachträglich autorisiert.
Es wurde dennoch veröffentlicht. Welche Strafe zieht das nach sich?
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1202723) Verfasst am: 04.02.2009, 23:26 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
Sagt wer?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Nasrallah auf eigenen Wunsch gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2003 Beiträge: 143
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(#1202726) Verfasst am: 04.02.2009, 23:28 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
In Deutschland vielleicht.
In anderen Ländern gelten andere Regeln.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1202727) Verfasst am: 04.02.2009, 23:28 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
Sagt wer? | Das ist üblicherweise bekannt.
Da der Interviewte das Interview meist will, ist die Autorisierung hinterher reine Formsache.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1202730) Verfasst am: 04.02.2009, 23:30 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden.
Richard Williamson hat sein Interview, in dem er den Holocaust leugnet, nicht nachträglich autorisiert.
Es wurde dennoch veröffentlicht. Welche Strafe zieht das nach sich? |
Ernennung zum Bischof? | Für den Journalisten, der das Interview unerlaubt veröffentlicht.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#1202782) Verfasst am: 04.02.2009, 23:50 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
Sagt wer? | Das ist üblicherweise bekannt. |
Und das ist üblicherweise kein Beleg.
Medienrechtlich wäre mir dahingehend nichts bekannt. Und war das Interview nicht ein Fernsehinterview? Was soll da nachträglich autorisiert werden?
_________________ Storm by Tim Minchin
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1202818) Verfasst am: 05.02.2009, 00:05 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
Sagt wer? | Das ist üblicherweise bekannt. |
Und das ist üblicherweise kein Beleg.
Medienrechtlich wäre mir dahingehend nichts bekannt. Und war das Interview nicht ein Fernsehinterview? Was soll da nachträglich autorisiert werden? | Ich dachte, du studierst Journalismus.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#1202838) Verfasst am: 05.02.2009, 00:12 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
Sagt wer? | Das ist üblicherweise bekannt. |
Und das ist üblicherweise kein Beleg.
Medienrechtlich wäre mir dahingehend nichts bekannt. Und war das Interview nicht ein Fernsehinterview? Was soll da nachträglich autorisiert werden? | Ich dachte, du studierst Journalismus. |
Nö, ich bin Journalist. Das ist ein kleiner Unterschied.
Autorisierungen spielen - wenn überhaupt - im Print-bereich eine Rolle. Und auch da nur bei "Spitzenleuten" die auf ihre Medienberater hören. Grundsätzlich ist eine Autorisierung natürlich sinnvoll, wenn ich ein Gespräch niederschreibe, und dabei kürze und glattbügle. (ist ja von beiden meist gewünscht) Das gehört zum guten Ton oder kann eine Vorbedingung des Interviewpartners sein - aber keine rechtliche Verpflichtung. Heute lassen fast alle Journalisten ein Tonband mitlaufen um sich abzusichern, manchmal sogar der interviewte. Sobald jemand einem Journalisten freiwillig ein Interview gibt ist der Inhalt Eigentum der Öffentlichkeit - nur wenn ich daran was verändere muss ich es vom Interviewpartner autorisieren lassen.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Kiki ist sicher nicht Eso
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm
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(#1202851) Verfasst am: 05.02.2009, 00:19 Titel: |
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Also theoretischerweise könnte in Deutschland der Presserat einschreiten, tut er aber eh nur äußerst selten und wenn, dann rügt er nur. Natürlich könnte der Journalist per Gericht dazu gebracht werden, das Interview zurückzuziehen, aber das würde ja nu auch nichts mehr bringen...
_________________ You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
~
Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1202855) Verfasst am: 05.02.2009, 00:21 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden. |
Sagt wer? | Das ist üblicherweise bekannt. |
Und das ist üblicherweise kein Beleg.
Medienrechtlich wäre mir dahingehend nichts bekannt. Und war das Interview nicht ein Fernsehinterview? Was soll da nachträglich autorisiert werden? | Ich dachte, du studierst Journalismus. |
Hat er nun einen Beleg für seine abenteuerliche Behauptung oder nicht?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1202863) Verfasst am: 05.02.2009, 00:26 Titel: |
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Nun, der Hofschreiberling möchte doch Hofschreiberling bleiben, daher wird er die Befragten Person schon fragen, ob er dass so veröffentlichen darf. Tut er dies nicht, ist er dies nicht, ist er entweder eine Schande für seinen Beruf oder in integerer Journalist.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1202883) Verfasst am: 05.02.2009, 00:37 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Nun, der Hofschreiberling möchte doch Hofschreiberling bleiben, daher wird er die Befragten Person schon fragen, ob er dass so veröffentlichen darf. Tut er dies nicht, ist er dies nicht, ist er entweder eine Schande für seinen Beruf oder in integerer Journalist. |
Ich vermute mal, einen Bischof der Holocaust-Leugnung zu überführen dürfte der K_Karriere eines Journalisten nur förderlich sein.
Und ich halte es für integer und ethisch, sowas zu veröffentlichen.
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1202902) Verfasst am: 05.02.2009, 00:54 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Nun, der Hofschreiberling möchte doch Hofschreiberling bleiben, daher wird er die Befragten Person schon fragen, ob er dass so veröffentlichen darf. Tut er dies nicht, ist er dies nicht, ist er entweder eine Schande für seinen Beruf oder in integerer Journalist. |
Ich vermute mal, einen Bischof der Holocaust-Leugnung zu überführen dürfte der K_Karriere eines Journalisten nur förderlich sein.
Und ich halte es für integer und ethisch, sowas zu veröffentlichen. |
Eben, es gibt schließlich eienen Unterschied zwischen einem integeren Journalisten und einem Springerschreiber.
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neinguar Blue Note
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 3088
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(#1202911) Verfasst am: 05.02.2009, 01:07 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ein Interview, das nicht live stattfindet, muss nachträglich autorisiert werden.
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Nein. Es muss dann autorisiert werden, wenn das vorher wirksam vereinbart wurde. Die Frage ist, wieweit das wirksam vereinbart werden kann. Die Pressefreiheit gilt (wie alle Grundrechte) mittelbar auch zwischen Privatleuten, und Vereinbarungen, die Interviewten erlauben würden, nach Belieben zu bestimmen, was veröffentlicht werden kann und was nicht, wären damit nicht vereinbar.
Die Pressefreiheit muss gegen evt. berechtigte Interessen des Interviewten abgewogen werden. Je mehr z.B. jemand in seiner Privatsphäre betroffen ist, desto schwerer wiegt sein Interesse, auch hinterher noch einen Rückzieher machen zu dürfen, und je mehr jemand in einer öffentlichen Funktion betroffen ist, desto schwerer wiegt das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit und damit die Pressefreiheit.
Andere Gesichtspunkte sind auch denkbar, aber das ist jedenfalls das Grundsätzliche. Mit Spezialkenntnissen kann ich leider nicht dienen.
Ich glaube aber kaum, dass Williamson die Veröffentlichung von einer Autorisierung hätte abhängig machen können.
Rein faktisch werden wohl Journalisten auch deswegen mit Autorisierungen arbeiten, weil sie sonst beim nächsten Mal gar kein Interview mehr kriegen.
_________________ Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -
Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1202913) Verfasst am: 05.02.2009, 01:08 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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Jolesch hat folgendes geschrieben: | Nö, ich bin Journalist. Das ist ein kleiner Unterschied.
Autorisierungen spielen - wenn überhaupt - im Print-bereich eine Rolle. Und auch da nur bei "Spitzenleuten" die auf ihre Medienberater hören. Grundsätzlich ist eine Autorisierung natürlich sinnvoll, wenn ich ein Gespräch niederschreibe, und dabei kürze und glattbügle. (ist ja von beiden meist gewünscht) Das gehört zum guten Ton oder kann eine Vorbedingung des Interviewpartners sein - aber keine rechtliche Verpflichtung. Heute lassen fast alle Journalisten ein Tonband mitlaufen um sich abzusichern, manchmal sogar der interviewte. Sobald jemand einem Journalisten freiwillig ein Interview gibt ist der Inhalt Eigentum der Öffentlichkeit - nur wenn ich daran was verändere muss ich es vom Interviewpartner autorisieren lassen. | Gut, dann hab ich das verstanden.
Aber kann man nach einem Interview, wenn einem einfällt, was man für einen Bockmist verzapft hat, die Ausstrahlung nicht verhindern? Jedenfalls hat Williamson das noch versucht.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#1203008) Verfasst am: 05.02.2009, 08:16 Titel: Re: Unautorisiertes Interview |
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narziss hat folgendes geschrieben: |
Aber kann man nach einem Interview, wenn einem einfällt, was man für einen Bockmist verzapft hat, die Ausstrahlung nicht verhindern? Jedenfalls hat Williamson das noch versucht. |
Man kann es natürlich versuchen (=klagen), wird aber sehr wahrscheinlich scheitern. Man müsste schon zeigen, dass der Journalist oder das Medium den Inhalt verdreht haben oder man nicht wusste, dass es sich um ein Interview handelte ("Das waren Fernsehkameras? Wirklich?" ). Ein weiterer Grund, der mir einfällt, wäre die Unfähigkeit einzuschätzen was los ist - also ne psychische Krankheit, die vom Journalisten ausgenützt wird oder sowas. Ähnliches trifft zu auf Minderjährige.
Man kann auf jeden Fall nach einem Interview nicht sagen "Das waren böse Fragen und blöde Antworten - Das darf nicht veröffentlicht werden." Wie sich Redakteure, Medien-Unternehmen, etc. abseits des rechtlichen Rahmen verhalten steht natürlich auf nem anderen Blatt. ("Wissen Sie wie viele Anzeigen wir jedes Jahr in ihrem Drecksblatt schalten? Wie war nochmal die Nummer ihres Geschäftsführers?")
_________________ Storm by Tim Minchin
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