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Reisefreiheit bei Monarchen?

 
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1210159) Verfasst am: 11.02.2009, 23:13    Titel: Reisefreiheit bei Monarchen? Antworten mit Zitat

Habe in einer Doku gehört das bis zu Franklin D. Roosevelt sich die amerikanischen Präsidenten es sich nicht leisten konnten Washington (ausser für kurze Reisen innerhalb der USA) zu verlassen da sonst ihre Gegner versuchen würden sie zu diskreditieren, sie ihre Unterstützer verlieren würde und wer weiß was noch passieren konnte.

Wenn es nun schon damals so schlecht um die Macht des gewählten Präsidenten stand wie muß es da erst bei den Königen der letzten paar Jahrhunderte gewesen sein, wenn ich genau nachdenke dann kann ich mich nicht erinnern je von einem König gehört zu haben der zB. die Kolonien in Afrika oder Amerika besucht hätte.
Kennt ihr einen König usw. der während seiner Amtszeit solche Reisen unternommen hat?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1210163) Verfasst am: 11.02.2009, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Karl der Große hatte keine eigentliche Hauptstadt, sondern war fast immer während seiner Amtszeit auf Reisen.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1210169) Verfasst am: 11.02.2009, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

@Nergal

Zitat:
Kennt ihr einen König usw. der während seiner Amtszeit solche Reisen unternommen hat?


Also im 18. Jahrhundert, das Du ja mit einschließt, waren die Reisen regierender Herrscher eine sehr häufige Erscheinung!
Nehmen wir Zar Peter I. von Russland, der 1717 in Paris aufkreuzte.
Die Herrscher der zweiten Hälfte des 18. Jh. reisten unter einem Incognito mit nur kleinem Gefolge - Joseph II. als "Graf Falkenstein", 1777 redete er in Paris seinem Verwandten Louis XVI zu, seine Phimose operieren zu lassen, 1780 traf er in Moskau und Petersburg ein und besuchte 1787 mit Katharina II. die Krim, wobei ihnen ein "Amazonenregiment" (verkleidete griechische Reiterinnen) die Reverenz erwies. 1782 erschienen Großfürst Paul von Russland und seine Gemahlin Marija Fedorovna (geb. Prinzessin von Württemberg) in Paris und Rom, wurden dort vom Papst gnädig empfangen. 1777 der Opernkönig Gustav III. als "Graf von Gotland" ebenfalls nach Petersburg. In Venedig gaben sich die Herrscher während des Karnevals die Klinke in die Hand.

Nachdem Napoleon besiegt worden war, erschien Zar Alexander I. 1814 in England und wurde in Oxford von den Gelehrten begeistert empfangen.

Wenn es um die Kolonien gehen sollte: Friedrich August III., letzter regierender "Genij" von Sachsen, bereiste Ägypten. Als er von einem einheimischen Wirt mit Pilsner Bier empfangen wurde, verlieh er ihm sofort die Friedrich-August-Medaille.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1210172) Verfasst am: 11.02.2009, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Wenn es um die Kolonien gehen sollte: Friedrich August III., letzter regierender "Genij" von Sachsen, bereiste Ägypten. Als er von einem einheimischen Wirt mit Pilsner Bier empfangen wurde, verlieh er ihm sofort die Friedrich-August-Medaille.
Ich hab erstmal ne Minute lang gegrübelt, was "Genij" wohl für ein komischer Titel ist, bis es dann *klick* gemacht hat. Lachen
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1210176) Verfasst am: 11.02.2009, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Karl der Große hatte keine eigentliche Hauptstadt, sondern war fast immer während seiner Amtszeit auf Reisen.


Es lebe der König; möge er nie wiederkommen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1210181) Verfasst am: 11.02.2009, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass das für die amerikanischen Präsidenten gelten soll.

Erstmal will ich den Präzedenzfall sehen, in dem ein Präsident wirklich abgesägt wurde, weil er zu weit weg von Washington war - das ist mW noch nicht vorgekommen.

Und plausibel klingt es nicht. Die USA waren ja für die damalige Zeit eine recht fortschrittliche Demokratie und zumindest für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts können wir vermutlich Telegraphie vorraussetzen, die eine Regierung des Landes von beliebigen Punkten ermöglichte.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1210184) Verfasst am: 11.02.2009, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Leto hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Karl der Große hatte keine eigentliche Hauptstadt, sondern war fast immer während seiner Amtszeit auf Reisen.


Es lebe der König; möge er nie wiederkommen.
Wenn ich mal König werde, wirst du mein erster Untertan!
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1210187) Verfasst am: 11.02.2009, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Karl der Große hatte keine eigentliche Hauptstadt, sondern war fast immer während seiner Amtszeit auf Reisen.


Es lebe der König; möge er nie wiederkommen.
Wenn ich mal König werde, wirst du mein erster Untertan!


Wie sieht es mit einem Posten als Großwesir aus? Lachen
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1210196) Verfasst am: 11.02.2009, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Gab's da nicht mal so einen deutschen Kaiser, der waehrend seiner Anmtszeit nach Canossa gereist ist? Politisch geschadet hatte ihm das damals nicht...
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1210205) Verfasst am: 11.02.2009, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gab's da nicht mal so einen deutschen Kaiser, der waehrend seiner Anmtszeit nach Canossa gereist ist? Politisch geschadet hatte ihm das damals nicht...
Was ich mich frage: Hat der Papst ihn erkannt? Damals gabs ja keine Fotos. Man hätte doch auch einen x-beliebigen Kerl losschicken können, der sich als Kaiser ausgibt.
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devi
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Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1210214) Verfasst am: 11.02.2009, 23:53    Titel: Re: Reisefreiheit bei Monarchen? Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Habe in einer Doku gehört das bis zu Franklin D. Roosevelt sich die amerikanischen Präsidenten es sich nicht leisten konnten Washington (ausser für kurze Reisen innerhalb der USA) zu verlassen da sonst ihre Gegner versuchen würden sie zu diskreditieren, sie ihre Unterstützer verlieren würde und wer weiß was noch passieren konnte.


Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie abgesägt worden wären, denn sie wurden ja gewählt und so leicht geht sowas in einer Demokratie nicht. Was aber geht ist, daß ein Präsident seine Unterstützung im Senat verlieren konnte. Es geht hier also im Intrigen. Solange er in der Hauptstadt war, konnte er zeitnah reagieren. Wenn man unterwegs ist kriegt man sowas nicht so schnell mit und dann muß man die Reise abbrechen. Ich kann mir also schon vorstellen, daß sie die Intriganten nicht zu lange alleine lassen wollten.

Bei Monarchien konnte sowas auch vorkommen. Allerdings gab es Herrscher die relativ fest im Sattel saßen und einen guten Nachrichtendienst hatten. Die konnten es sich leisten länger weg zu sein. Schwache Monarchen die nebenbei auch noch Konkurrenz in der Familie hatten, mußten aufpassen, daß deren Brüder oder Schwestern nicht zu viele Unterstützer auf ihre Seite bringen. Dann wäre man zwar König, aber ein schwacher König.
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devi
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Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1210226) Verfasst am: 12.02.2009, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gab's da nicht mal so einen deutschen Kaiser, der waehrend seiner Anmtszeit nach Canossa gereist ist? Politisch geschadet hatte ihm das damals nicht...


Das ist ein gutes Beispiel, daß man ein Kaiser oder König sein kann und dennoch machtlos, wenn man zu viele Gegner hat. Heinrichs IV. war König und Kaiser, aber er hatte nicht genug Adlige und Fürsten auf seiner Seite. Er war König, hatte aber viele Gegner in den eigenen Reihen. Er war also schwach. Wäre er stark gewesen, hätte der Papst es nicht gewagt ihn zu bannen, da er Angst hätte, daß er mit seinen Leuten vorbeikommt und ihn absetzt.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1212575) Verfasst am: 13.02.2009, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Eduard VII. und Georg V. reisten nach Indien, um sich dort als Kaiser huldigen zu lassen. Viktoria reiste gern nach Deutschland, um dort Denkmäler für ihren verstorbenen Ehemann einzuweihen. Georg I. und Georg II. hielten sich oft in ihrer deutschen Heimat auf. Elisabeth II. wurde Königin, als sie irgendwo in Afrika herumreiste. In Großbritannien war die Anwesenheit des Monarchen im Lande offenbar nie so ganz wichtig. Die französische Verfassung von 1791 hingegen stellte die gesetzliche Vermutung auf, dass der König, wenn er sich länger als ich glaube zwei Monate im Ausland aufhielt, abgedankt habe.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1213335) Verfasst am: 14.02.2009, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Die französische Verfassung von 1791 hingegen stellte die gesetzliche Vermutung auf, dass der König, wenn er sich länger als ich glaube zwei Monate im Ausland aufhielt, abgedankt habe.


Zu Zeiten der Französischen Revolution war das auch nur allzu verständlich! Sehr glücklich
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