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Islamische Missionierung in Deutschland

 
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#121586) Verfasst am: 06.05.2004, 14:23    Titel: Islamische Missionierung in Deutschland Antworten mit Zitat

Aus Anlaß einer islamischen Buchmesse in Berlin ein längerer ZEIT-Artikel zu einigen Aspekten der islamischen Szene

Zitat:
Mohammed Qutb wird als „Verfasser zahlreicher Schriften und Bücher und anerkannter Gelehrter des islamischen Rechts“ vorgestellt. Er lebe, fern seiner ägyptischen Heimat, als Universitätsprofessor in Saudi-Arabien. Er fasst die islamistische Verheißung so zusammen: „Wir glauben, dass der Islam das beste aller Systeme auf Erden ist. Und wir glauben durch unsere geschichtliche, geografische und nationale Stellung, dass der Islam der einzig mögliche Weg ist, zu Selbstachtung, Stolz und Gerechtigkeit zu gelangen. Aber wie kann man heute, in einer islamfeindlichen Welt, den Weg zur Verwirklichung dieses Systems gehen?“

Der Schriftgelehrte gibt selbst die Antwort: „Zur Verwirklichung dieses Vorhabens gibt es nur einen einzigen Weg – den Glauben! Das, was diese Religion so groß werden ließ, ist auch jetzt wieder seine Heilung … Es gibt keinen Zweifel daran, dass sich die Menschheit eines Tages in eine Welt retten muss, in der die Materie mit dem Geist und der Seele vereint ist. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie sich eines Tages in den Islam ergeben wird.“

Ein solch großes Ziel lässt sich nicht allein durch Hasspredigten, durch Druck und Drohungen verfolgen. Die Präsentation dieser Botschaft muss deshalb zunehmend verfeinert, die sozialen und kulturellen Angebote müssen reichhaltiger werden. Damit werden sie für immer mehr moderne Muslime attraktiv. Nicht nur für die ungebildeten und verelendeten Underdogs.


Zitat:
Zu den Angeboten auf der Buchmesse gehörten auch Exemplare der türkischen Tageszeitung Vakit. Auf der Titelseite einer ihrer neuesten Ausgaben ist eine Karikatur abgebildet, die einem den Atem stocken lässt. Man sieht darauf eine Gestalt, deren Kopf aussieht wie die Weltkugel. Grimmig tippt sie gerade einem in Stürmer-Manier gezeichneten Zerrbild des Juden – dargestellt mit Schläfenlocken und bluttriefenden Händen – auf die Schulter. Voller Entsetzen wendet sich dieser um: Die Gestalt mit der Weltkugel als Kopf trägt einen Sprengstoffgürtel. Nach der gezielten Tötung des Hamas-Führers Scheich Jassin kam Vakit, die mit einer geschätzten Auflage von rund 50.000 Exemplaren zu den zehn größten türkischen Zeitungen gehören soll, auf der Titelseite mit der Schlagzeile „Tollwütiger Jude!“ heraus. Neben die Balkenüberschrift platzierte das Blatt eine Collage, die den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon mit Vampirzähnen zeigt.

Käme eine deutschsprachige Zeitung mit solcher Aufmachung daher – die Reaktionen der kritischen Öffentlichkeit lässt sich leicht vorstellen. Vakit dagegen wird mitten in Berlin unbeanstandet verkauft. Welche Auswirkungen die Schlagzeilen auf die Gemütslage der Leser hierzulande haben, scheint in Deutschland außerhalb der muslimischen Gemeinden niemand zu interessieren.


Zitat:
Gestenreich erläutert Noyan einer Gruppe von türkischen Jugendlichen den wahren Sinn des Islams, wobei er immer wieder auf ein zerlesenes Exemplar des Heiligen Buches deutet, das er in die Höhe hält. Er ist überzeugt, dass die Antworten auf alle Fragen des heutigen Lebens bereits im Koran stehen, sie müssten nur entdeckt werden. Ausdrücklich bezieht er das auch auf die Politik. Alles Leben sei von Allah geschaffen und seinem Willen unterworfen, die Politik sei doch nur ein Teil des Lebens.

Es ist noch nicht lange her, da war Münib Engin Noyan ein in der Türkei sehr populärer Musiker, dessen Repertoire von Folklore bis Musical reichte, ein Idol der linken, säkularen Jugend. Mittlerweile aber widmet er sich ausschließlich der Verbreitung seines Verständnisses vom Koran. Im Gespräch spielt er sein Charisma als Medienstar genüsslich aus. Sein Deutsch ist einwandfrei, er habe, betont er, eine deutsche Großmutter. Noyan scheint kritisches Nachfragen zu mögen, seine Antworten sind präzise, die Worte muss er nicht lange wägen. Nein, er habe sich aus dem Musikgeschäft keineswegs zurückgezogen, weil er etwas gegen die moderne Welt habe. Der Koran biete Anleitung für alle Lebenslagen und Epochen, folglich also auch für die heutige. Noyan lacht, er tut alles, um den Eindruck zu widerlegen, ein strenggläubiger Muslim sei freudlos und bigott. Die Metaphern, die er benutzt, sollen signalisieren, dass er sich auf der Höhe der Zeit befindet. Der Islam sei wie das neueste Microsoft-Programm, mit dem man auch alle früheren Versionen öffnen könne. So habe auch der Islam alles, was an den früheren Religionen gut und wertvoll war, in sich aufgenommen und diese übertroffen.


Zitat:
„Die Existenz von gläubigen Menschen“, schreibt er, „ist der Hauptgrund, warum die Bösen sich vereinigen, denn ein Gläubiger ist ein Vertreter des Islams, Gottes wahrer Religion, und strebt nach der Implementierung der moralischen Werte des Quran auf Erden… Wo immer es Prostitution, Bestechung, Hochstapelei, Glücksspiel, Betrug, Grausamkeit zu Waisen und Armen, Verschwendung, Unmoral sowie Mangel an Liebe und Respekt gibt, ist die Allianz der Bösen aktiv.“

In einem Zirkelschluss hämmert Yahya seinen Lesern somit ein, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Weil der Islam die einzig wahre Religion Gottes sei und jene, die an ihn glauben, für das Gute stünden, müsse alles Böse auf der Welt auf das Konto der „Ungläubigen“ gehen.

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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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