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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#1216937) Verfasst am: 18.02.2009, 12:25 Titel: Telefonieren mit Marx |
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Ich kenne mich da lerider nicht aus, auch war die DDR schneller weg als ich mich damals damit hätte beschäftigen können, das www habe ich auch erfolglos durchsucht.
Wie war das früher mit dem Telefon der DDR-Bürger, konnten die einfach ins nichtsozialistische Ausland telefonieren?
Konnte man aus der BRD Privathaushalte in der DDR anrufen?
Weiß man ob da abgehört wurde?
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1216962) Verfasst am: 18.02.2009, 12:59 Titel: |
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Nein, es war nicht möglich, von Privatanschlüssen aus der DDR ins kapitalistische Ausland zu telefonieren, und umgekehrt gelangte man auch nicht telefonisch in DDR-Haushalte.
An und für sich erübrigt sich damit ja die Frage nach dem Abhören.
Bei Telefongesprächen, die von bestimmten dienstlichen Einrichtungen aus ins westliche Ausland geführt wurden, konnte man ziemlich sicher sein, dass mitgehört wurde.
Aber auch ins sozialistische Ausland konnte man nicht ohne weiteres von einem Hausanschluss aus telefonieren, sondern man musste zur Post gehen und wurde dann verbunden. Das war mit Wartezeiten verbunden und konnte ziemlich zeitaufwendig sein.
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#1216990) Verfasst am: 18.02.2009, 13:31 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Nein, es war nicht möglich, von Privatanschlüssen aus der DDR ins kapitalistische Ausland zu telefonieren, und umgekehrt gelangte man auch nicht telefonisch in DDR-Haushalte. |
Ganz sicher? Ich habe dunkel in Erinnerung, daß es schon ging, aber (zumindest in Richtung
Ost->West) nicht in Direktwahl. Man mußte das gewünschte Gespräch bei einer Vermittlung
anmelden und wurde dann zurückgerufen (das konnte durchaus auch mal einige Stunden
dauern, und es würde mich doch sehr wundern, wenn in dieser Zeit nicht geprüft worden
wäre, wer denn da wen anrufen will). Wie das in der Gegenrichtung (West->Ost) lief, weiß
ich nicht.
Außerdem kann ich nicht sagen, ob die Unmöglichkeit einer Direktwahl nur politisch oder
auch technisch bedingt war (und inwieweit es in andere Länder einfacher war oder nicht).
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1217013) Verfasst am: 18.02.2009, 14:16 Titel: Re: Telefonieren mit Marx |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | , das www habe ich auch erfolglos durchsucht.
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Ich hab 339.000 Einträge bei "telefonieren mit der DDR", aber du willst ja mit Marx telefonieren.
Ich empfehle dir dazu eine Séance abzuhalten.
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1217015) Verfasst am: 18.02.2009, 14:19 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Nein, es war nicht möglich, von Privatanschlüssen aus der DDR ins kapitalistische Ausland zu telefonieren, und umgekehrt gelangte man auch nicht telefonisch in DDR-Haushalte. | sofern man überhaupt einen privaten Telefonanschluss hatte(was ja alles andere als die Regel war)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1217021) Verfasst am: 18.02.2009, 14:23 Titel: |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | Nein, es war nicht möglich, von Privatanschlüssen aus der DDR ins kapitalistische Ausland zu telefonieren, und umgekehrt gelangte man auch nicht telefonisch in DDR-Haushalte. |
Ganz sicher? Ich habe dunkel in Erinnerung, daß es schon ging, aber (zumindest in Richtung
Ost->West) nicht in Direktwahl. Man mußte das gewünschte Gespräch bei einer Vermittlung
anmelden und wurde dann zurückgerufen (das konnte durchaus auch mal einige Stunden
dauern, und es würde mich doch sehr wundern, wenn in dieser Zeit nicht geprüft worden
wäre, wer denn da wen anrufen will). Wie das in der Gegenrichtung (West->Ost) lief, weiß
ich nicht.
Außerdem kann ich nicht sagen, ob die Unmöglichkeit einer Direktwahl nur politisch oder
auch technisch bedingt war (und inwieweit es in andere Länder einfacher war oder nicht). |
jepp so habe ich das auch recht dunkel in Erinnerung
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1217024) Verfasst am: 18.02.2009, 14:27 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Nein, es war nicht möglich, von Privatanschlüssen aus der DDR ins kapitalistische Ausland zu telefonieren, und umgekehrt gelangte man auch nicht telefonisch in DDR-Haushalte. |
Also das habe ich auch anders in Erinnerung. Man konnte in die DDR telefonieren und auch Privatanschlüsse anrufen. War nur oft schwierig mit dem Durchkommen.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1217197) Verfasst am: 18.02.2009, 17:06 Titel: |
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Sollte ich wirklich in meinen Erinnerungen zu sehr die 1970er Jahre behalten und von der Endzeit nicht mehr viel mitbekommen haben ... auch mangels praktischer Erprobung zu Hause ...
dann muss ich mich da korrigieren.
Die "Überwachung" des Telefonverkehrs dürfte dann schon gesichert gewesen sein.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1217546) Verfasst am: 18.02.2009, 22:38 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Sollte ich wirklich in meinen Erinnerungen zu sehr die 1970er Jahre behalten und von der Endzeit nicht mehr viel mitbekommen haben ... auch mangels praktischer Erprobung zu Hause ...
dann muss ich mich da korrigieren.
Die "Überwachung" des Telefonverkehrs dürfte dann schon gesichert gewesen sein. |
Also ich weiss mit Sicherheit, dass in den 80ger Jahren eine Mitbewohnerin in meiner WG zweimal im Jahr mit "drueben" telefoniert hat zwecks Austausch von Lebensmittelpaketen mit Verwandten. Wie das genau ablief weiss ich aber nicht mehr. Ich weiss bloss, dass das jeweils ein Riesenakt war und unser WG-Telefon meist fuer mehrere Stunden fuer den Rest der Mannschaft gesperrt war.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16358
Wohnort: Arena of Air
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(#1217761) Verfasst am: 19.02.2009, 01:01 Titel: |
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Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit."
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1217772) Verfasst am: 19.02.2009, 01:10 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit." |
Du bist der Sprache wohl nicht mächtig, nu?
"... ooch nur mene Arbäit"
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1217788) Verfasst am: 19.02.2009, 01:23 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit." |
Du bist der Sprache wohl nicht mächtig, nu?
"... ooch nur mene Arbäit" |
Yupp, so perfekt kriegts halt nur ein Kenner hin, ich kenn die Anekdote auch hätte es aber genauso unsächsisch geschrieben wie @Critic
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1217789) Verfasst am: 19.02.2009, 01:23 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit." | Das ist ja geradezu doppelt gemoppelt, so wie männlicher Mann oder weibliche Frau.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1217811) Verfasst am: 19.02.2009, 01:37 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit." | Das ist ja geradezu doppelt gemoppelt, so wie männlicher Mann oder weibliche Frau. |
Im Witz schon...
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1217814) Verfasst am: 19.02.2009, 01:39 Titel: |
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Chilisalsa hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit." |
Du bist der Sprache wohl nicht mächtig, nu?
"... ooch nur mene Arbäit" |
Yupp, so perfekt kriegts halt nur ein Kenner hin, ich kenn die Anekdote auch hätte es aber genauso unsächsisch geschrieben wie @Critic |
Ich bin damit wohl eher in der Minderheit, aber ich finde den sächsischen Dialekt sympathisch.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16358
Wohnort: Arena of Air
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(#1217819) Verfasst am: 19.02.2009, 01:47 Titel: |
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Allerdings hat man damals schon im großen Stil Telefongespräche aufgezeichnet. Dahin sind die ganzen Tonkassetten verschwunden, die West-Omas rübergeschickt hatten. Damit man hinterher Leuten mit "Peter Maffay" einen Strick drehen konnte...
Und eine Bekannte meiner Mutter meinte, sie habe auch bemerkt, daß dann und wann auch Briefe den Eindruck machten, daß die noch einen Mitleser hatten. "Unerwünschte Westkontakte" und so, ihr Sohn hatte auch noch einen "Ausreiseantrag" gestellt.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#1217903) Verfasst am: 19.02.2009, 09:32 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Anekdote: Telefoniert Eine aus dem Westen mit Einer aus dem Osten. Während die Eine spricht, hört die Andere im Telefon Atemgeräusche, die nicht von ihr stammen können. Meint sie: "Du, ich glaub', wir werden abgehört." Sagt ein Mann im klischeehaft sächsischen Dialekt: "Ich mach doch ooch nur meine Arbeit." |
Du bist der Sprache wohl nicht mächtig, nu?
"... ooch nur mene Arbäit" |
Also wenn schon, dann so: "... ooch nur meene Orbeet."
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Ritter Runkel registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2009 Beiträge: 14
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(#1230820) Verfasst am: 03.03.2009, 14:26 Titel: |
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Telefonieren von Ost nach West war möglich,wenn auch recht umständlich.Man mußte
das Gespräch bei der Vermittlung anmelden.Ein paar Stunden später kam der Rückruf von
der Vermittlung mit der Meldung ihr Gespräch ist fertig.Eine Alternative war Ostberlin.Da die
DDR weltoffen sein wollte konnte man dort von jedem Münzfernsprecher ohne Vermittlung Richtung
Westen anrufen.Wie in dem Fall die Überwachung funktioniert hat weis ich auch nicht.
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