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Ewige Höllenstrafen – Zitate zum extremen Sadismus des Neuen Testaments
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1225278) Verfasst am: 26.02.2009, 10:39    Titel: Ewige Höllenstrafen – Zitate zum extremen Sadismus des Neuen Testaments Antworten mit Zitat

Angeregt durch „Fräulein Rottenmeier“, die im Fiona-Lorenz-Buch-Thread behauptet, in der Bibel sei von ewiger Verdammnis nicht die Rede, habe ich hier sadistische Rachephantasien aus dem Neuen Testament zusammengestellt, die die Ewigkeit der Höllenstrafen betonen. Was den Kuschelchristen anscheinend nicht klar ist: das NT überbietet ja noch die Horrorgeschichten des ATs, in dem das Leiden der Ungehorsamen spätestens mit deren Tod endet.

Alle Zitate sind der Einheitsübersetzung entnommen.

Dann wird er sich an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
Matthäus 25 (41)

Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.
Matthäus 25 (46)

Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.
Lukas 3 (17)

Denn es entspricht der Gerechtigkeit Gottes, denen mit Bedrängnis zu vergelten, die euch bedrängen, euch aber, den Bedrängten, zusammen mit uns Ruhe zu schenken, wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. Fern vom Angesicht des Herrn und seiner Macht und Herrlichkeit müssen sie sein, mit ewigen Verderben werden sie bestraft, wenn er an jenem Tag kommt, um inmitten seiner Heiligen gefeiert und im Kreis aller derer bewundert zu werden, die den Glauben angenommen haben;
2 Tessalonicher 1 (6-10)

Ein anderer Engel, ein dritter, folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: Wer das Tier und sein Standbild anbetet und wer das Kennzeichen auf seiner Stirn oder seiner Hand annimmt, der muss den Wein des Zornes Gottes trinken, der unverdünnt im Becher seines Zorns gemischt ist. Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes. Der Rauch von ihrer Peinigung steigt auf in alle Ewigkeit und alle, die das Tier und sein Standbild anbeten und die seinen Namen als Kennzeichen annehmen, werden bei Tag und Nacht keine Ruhe haben.
Offenbarung des Johannes 14 (9-11)

Und hier wird die Ewigkeit der Höllenstrafen noch mal amtlich bestätigt:

„Die Lehre der Kirche, welche die Ewigkeit der Höllenstrafen ausdrücklich verteidigt hat, steht also auf einem guten und gesicherten biblischen Fundament.“
Katholischer Erwachsenenkatechismus, Bd. 1, S. 422

„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“
Joseph Ratzinger, Predigt am 26.3.2007
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Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
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Beitrag(#1225303) Verfasst am: 26.02.2009, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hiob

Im griechischen Original des NT wird das, was auf Deutsch mit "Ewig, Ewigkeit" übersetzt wird, auf Griechisch "aion" geschrieben.

Das bedeutet nun aber "Zeitalter" und nicht "Ewigkeit", und auch nicht "Zeitspanne ohne Ende"
http://www.infobitte.de/free/lex/wpdeLex0/online/a/ae/Aeon.htm

Wenn du hier etwas kritisierst, dann sind es (kirchen)politisch motivierte tendenziöse Übersetzungen - die kritisiere ich mit denselben Argumenten wie du - nicht den Originaltext selbst, denn daraus lassen sich endlose Höllenstrafen definitiv NICHT hinauslesen.

Bibelkritik ist ja gut und recht, aber bitte eine, die auch sachlich stimmt...

es grüsst
das fräulein
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1225369) Verfasst am: 26.02.2009, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
Hallo Hiob

Im griechischen Original des NT wird das, was auf Deutsch mit "Ewig, Ewigkeit" übersetzt wird, auf Griechisch "aion" geschrieben.

Das bedeutet nun aber "Zeitalter" und nicht "Ewigkeit", und auch nicht "Zeitspanne ohne Ende"
http://www.infobitte.de/free/lex/wpdeLex0/online/a/ae/Aeon.htm

Wenn du hier etwas kritisierst, dann sind es (kirchen)politisch motivierte tendenziöse Übersetzungen - die kritisiere ich mit denselben Argumenten wie du - nicht den Originaltext selbst, denn daraus lassen sich endlose Höllenstrafen definitiv NICHT hinauslesen.

Bibelkritik ist ja gut und recht, aber bitte eine, die auch sachlich stimmt...

es grüsst
das fräulein



Du meinst, das wird für uns doch nicht sooo schlimm enden? Nur ein Zeitalter lang in der Hölle lebendig brennen, und nicht endlos?

Na, dann fühle ich mich besser. Gott ist doch voller Liebe. zynisches Grinsen


A.
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1225376) Verfasst am: 26.02.2009, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gerade in der Küche versucht, eine Hand möglichst lange auf einer nicht glühenden, aber schon sehr heißen Herdplatte zu halten. Mein freier Wille hat mich dann aber umgehend veranlasst, einen Rückzieher zu machen. zwinkern

Dass Ungläubige nicht ewig, sondern nur ein Zeitalter lang im Höllenfeuer gequält werden sollen, ist tröstlich und spricht deutlich für die Existenz eines barmherzigen Gotts. (Oder beruht diese Vorstellung auch wieder auf einem Übersetzungsfehler?) Allerdings tut mir für die Christen leid, dass es für sie dann wohl auch kein ewiges Leben geben wird.
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Spiritus
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Anmeldungsdatum: 03.04.2004
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Beitrag(#1225378) Verfasst am: 26.02.2009, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die korrekte Übersetzung nun Zeitalter bedeutet und nicht Ewigkeit, wie lange dauert dann ein Zeitalter?
Ist es das Zeitalter eines Menschen, der Menschen, dieser von uns wahrgenommenen Welt oder nicht eher ein Synonym für etwas sehr sehr lang Dauerndes?

Aber dann habe ich ja noch Hoffnung, dass die angedrohten Qualen in den Feuern für mich nach einem Zeitalter beendet sind!
Warum wurde mir für diese Strafe auferlegt? Dass ich nicht hörig kriechend einem Gott mit einem Absolutheitsanspruch gefolgt bin?

Ich diene keinem Tyrannen!

Spiritus
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Beitrag(#1225388) Verfasst am: 26.02.2009, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

In welche Hölle komme ich denn nun? In Allahs oder in Gottes Hölle? Oder betreibt der Teufel die Hölle welche in beiden Büchern die gleiche ist? Vielleicht Kegeln Allah und Gott für jeden Sünder. Wer gewinnt darf ihn in die Hölle werfen. Bingo oder Pokern geht natürlich auch. Am Kopf kratzen

Edit: Glücksspiel ist im Islam verboten!
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Argáiþ
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Beitrag(#1225414) Verfasst am: 26.02.2009, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hehe, das ist einfach immer wieder unterhaltsamer Grusel. Dieser christliche Feuerfetisch beschäftigt mich schon seit meiner Kindheit. Natürlich ist das in seiner extremsten Erscheinungsform ein frühneuzeitliches Phänomen, prägte aber insgesamt sicher die längste Zeit, die das Christentum existiert und wenn Ratzinger unbedingt auf Leichen im Keller seiner Kirche verweisen will, dann soll man ihm das nicht verwehren.

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:


„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“
Joseph Ratzinger, Predigt am 26.3.2007


Ja, ich würde sagen, das ist ein klassischer Ratzinger.

Diese "Liebe" kann einem wirklich von Herzen gestohlen bleiben. Die Geisteshaltung Ratzingers vereint so vieles an mittelalterlicher Bösartigkeit und Bigotterie, dass ich geneigt bin, dem modernen Christentum fast schon seine Existenz abzusprechen, um den Papst als Zentrum des christlichen Wesens an genau die Verantwortung zu erinnern, die er ja vorgeblich trägt. Dieser Ausspruch ist Leitprinzip und Hauptmotiv der christlichen Mission, die eine unermessliche Menge an kultureller Vielfalt vernichtete indem es kriegerische Mission und Heidenverfolgung moralisch rechtfertigte. Ich halte das aber überdies für den Ausdruck urchristlicher Psyche schlechthin.

Die uralte Faszination des Christentums für das Feuer als Sinnbild der Reinigung, Vernichtung und des Schmerzes befruchtet offenbar eine Unzahl an Glaubenslehren, die unbestreitbar die längste Zeit der Existenz des Christentums über einer prägende Rolle spielten. Es befällt einen ein gruseliger Schauer, wenn man sich klar macht, dass diese Ästhetik des Feuertodes, die Ratzinger dem Schaf wieder bewußt machen möchte, in einer Zeit entstand, in der Menschen tatsächlich als Strafe am lebendigen Leib verbrannt werden konnten und was ist das denn anderes, als ein rituelles Vorziehen der Hölle, die diese Delinquenten erwarten sollte.

Der unendlich Hass gegen alles andersartige könnte sich nicht besser ausdrücken, als in der Phantasie des ewig währenden Bratens im Höllenfeuer. Ich finde es eigentlich überhaupt nicht überraschend, dass gerade das Christentum, aber auch der Islam, so einen auffälligen Kontrast zwischen unendlicher Liebe und Güte und unermesslichem Schmerz in sich vereinigt. Das Christentum in seinen Ursprüngen ist eine Religion der Unterdrückten und Geschundenen, die nicht zufällig eine grauenhafte Hinrichtungsart zu ihrem Symbol erwählte. Ich sehe darin etwas wie die Psyche eines ehemals gefolterten, nunmehr befreiten Sklaven, der sich zu Glanz und Macht erhoben hat und in seiner narzisstischen Anmaßung aufgrund widerfahrenen Unrechts glaubt, das Kunststück einer grotesken Verränkung zwischen dem Wunsch nach Bestrafung und Vernichtung seiner früheren Unterdrücker und der Demonstration von menschlicher Größe und Güte vollbringen zu müsssen, was seinen invertierten Ausdruck im verklärten Märtyrerkult des Christentums und des Islam findet.
Die Hexenverfolgung in der frühen Neuzeigt ist zwar eigentlich die aktive und extreme Neuauflage der Heidenverfolgung im Mittelalter, wo der Feuertod von bösen Zauberern sogar in (indo-)germanischer Tradition wurzelt, aber auch in diesem Phänomen unermesslicher, christlicher Grausamkeit wage ich über die Bürde des Zölibats eine Brücke zur Persönlichkeit eines leidgeprüften Unterdrückten zu schlagen, der plötzlich die Macht hat, all seine Hassphantasien auszutoben und im Kampf zwischen seinem Zerstörungswillen und seinem bigotten moralischen Selbstanspruch gefangen ist. Das scheint mir recht gut die Psyche der christlichen Priesterschaft im Umbruch der Spätantike zum Frühmittelalter wiederzugeben, die eben durch die Reformation in der frühen Neuzeit quasi wiederbelebt wurde, wie übrigens auch die Christenverfolgung, nur eben diesmal durch Christen anderer Konfession.
Die durch das christliche Keuschheitsgebot verlorene Potenz des Herren der Schöpfung wird im Zerstörungsakt des weiblichen Körpers an Gott übertragen, die Frau darf nicht auf lüsterne, weltliche Weise geliebt werden, sondern muss als sündhafter Schandfleck niederen Verlangens aus der Welt getilgt werden und Gott liebt ja schließlich auch noch im Akt der Zerstörung. Diese stark sexuelle Belegung der Hexenverfolgungen erkennt man vor allem in den Anklagepunkten der meist weltlichen Gerichtsbarkeit (daher ja die Repräsentativität dieses Profils), die zB oft Anzüglichkeiten wie Buhlerei und Unzucht mit dem Satan oder seinen Dienern enthielten.

Zitat:

Denn es entspricht der Gerechtigkeit Gottes, denen mit Bedrängnis zu vergelten, die euch bedrängen, euch aber, den Bedrängten, zusammen mit uns Ruhe zu schenken, wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. Fern vom Angesicht des Herrn und seiner Macht und Herrlichkeit müssen sie sein, mit ewigen Verderben werden sie bestraft, wenn er an jenem Tag kommt, um inmitten seiner Heiligen gefeiert und im Kreis aller derer bewundert zu werden, die den Glauben angenommen haben;


Ein Prachtbeispiel des verletzten Narzissmus eines fürchtenden und hassenden Unterdrückten, der sich noch im Traum davon, seine Unterdrücker niederzuwerfen und zu strafen, die lustvolle Phantasie der Vergeltung verweigert und sich selbst mit der Illusion von Größe durch Gnade übertölpelt, die immerhin die Option der Konvertierung für die Verhassten offenhält. In der Position des Unterdrückten, der zu echter Strafe und Zerstörung auch in Wahrheit gar nicht fähig ist, gefällt man sich freilich sehr in der Rolle dessen, der Gnade walten lassen würde, wenn es denn einmal so weit käme, Gericht zu halten. Diese narzisstische Umkehrung und gleichsam Bestätigung der Opferrolle ist auch Kennzeichen christlicher Größe, gerade wenn wirklich mächtige Christen in die Situation geraten, tatsächlich Gericht halten zu können.
Diese scheinbare Religion der Liebe erscheint mir das Spiel eines psychopathischen Dualismus zu spielen, in dem sich offenbart, dass es sich eigentlich um eine Religion des Hasses und der Scham handelt. Die Feindesliebe, die Vergebung, die göttlich Gnade, die allein es ermöglicht, die geradezu erotische Phantasie des sich in Schmerz windenen, brennenden, sich in all seinen Details auf schreckliche Weise auflösenden Körpers des verhassten Andersdenkenden abzuwenden - das ist der Bann der zwischenmenschlichen Normalität, der den Wahnsinn des Alltags zwischen Himmel und Hölle im Zaum halten soll. Der historisch-christliche Archetypus ist nicht der mit sich ringende Hassende, der eigentlich lieben will, sondern der Liebende, der eigentlich so gern hassen will, aus Scham vor der Entblößung seiner Falschheit es aber einem allmächtigen Gott überlässt, Strafgericht zu halten. Das funktioniert natürlich auch und erst recht dann, wenn man zugleich eifriger Schöffe und Henker an Gottes Gericht spielen will.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 26.02.2009, 14:10, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1225427) Verfasst am: 26.02.2009, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mein liebes Fräulein, wie willst du wissen, ob da nun "Ewigkeit" oder "Zeitalter" wahr und richtig sind? Du verweist auf den (alt)griechischen Text. Jesus aber hat aramäisch gesprochen!
Denk mal darüber nach: Man hat auch "Jungfrau" und "junge Frau" verwechselt; das Kamel, das durch kein Nadelöhr geht war ursprünglich ein Schiffstau.
Es wird nur wieder mal klar, daß die Bibel eben keine authentische Quelle für irgendwelche Wahrheiten ist. Nicht nur, daß ihr Glaubenden euch immer nur die euch genehmen Stellen heraussucht und die anderen ignoriert - jetzt sind wir schon so weit, daß die sich auch noch die passenden Übersetzungen suchen, wenn mal eine Textstelle unbequem ist.
Und wie lang ist so ein griechisches Zeitalter?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1225438) Verfasst am: 26.02.2009, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Argáiþ hat folgendes geschrieben:
...


Das ist ja direkt druckreif. Daumen hoch!
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1225526) Verfasst am: 26.02.2009, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ahriman

Zitat:
wie willst du wissen, ob da nun "Ewigkeit" oder "Zeitalter" wahr und richtig sind? Du verweist auf den (alt)griechischen Text. Jesus aber hat aramäisch gesprochen!


Stimmt. Es ist also noch nicht mal sicher, was er alles gesagt hat und was nicht. Jesus hat auch nichts selbst aufgeschrieben.

Allerdings gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das, was in deutschen Übersetzungen steht, die so ab 1500 auf Basis der griechischen Teste angefertigt wurden, näher am Original sein soll als die griechischen Texte selbst, deren älteste ein paar Jahrzehnte nach dem Tod von Jesus verfasst wurden. Stille Post wird immer ungenauer, je länger die Kette ist...

Zitat:
Denk mal darüber nach: Man hat auch "Jungfrau" und "junge Frau" verwechselt; das Kamel, das durch kein Nadelöhr geht war ursprünglich ein Schiffstau.


Stimmt. Und für den Sinn und die Bedeutung der biblischen ERzählungen ist es auch total wurscht, den Zustand von Marias Hymen zu kennen. Es wird auch in den Evangelien selbst, in den Stammbäumen, Joseph als Vater von Jesus angegeben.

Zitat:
Es wird nur wieder mal klar, daß die Bibel eben keine authentische Quelle für irgendwelche Wahrheiten ist.


Kommt etwas darauf an, welche Wahrheiten du meinst. Als Geschichts- oder Biologiebuch war sie nie gedacht, und schon gar nicht nach heutigen wissenschaftlichen Standards. Es wurden ja auch viele Widersprüche stehen gelassen. zum Beispiel bei der Ostergeschichte, beim einen Evangelisten sind zwei Engel in der Höhle, beim andern ist es nur einer.

Sinnvoll ist sie in Bezug auf Sinnfragen. Und sie hat ein paar Stücke hervorragender Philosophie drin, zum Beispiel beim Evangelisten Johannes und Paulus, das ist auch lohnenswert für Leute, die nicht gläubig sind.

Zitat:
nur, daß ihr Glaubenden euch immer nur die euch genehmen Stellen heraussucht und die anderen ignoriert


sich mit Linguistik auseinander setzen, ist doch nicht "ignorieren..." - und ich warte auch noch auf den Tag, wo mal ein Atheist kommt und die tollen Stellen der Bibel lobt, ohne sich nur auf die schlimmen Stellen zu konzentrieren.

Irgendwo hier auf dem Forum gibt es eine "Anleitung für Missionare", wo darum gebeten wird, beim Thema Atheismus nicht gleich reflexartig den Stalinismus und Maoismus hervorzuholen, und darauf hingewiesen wird, dass es noch andere, bessere Seiten gibt - nun, schön wäre es, die Religionen mit derselben Differenziertheit zu betrachten. Und mal den emotionalen Aufruhr eine Weile wegzulassen, um zu sehen, was tatsächlich Sache ist.

Zitat:
jetzt sind wir schon so weit, daß die sich auch noch die passenden Übersetzungen suchen, wenn mal eine Textstelle unbequem ist.


während die Atheisten offensichtlich für sie bequeme, aber falsche Übersetzungen keineswegs mit wissenschaftlichen Methoden hinterfragt wissen wollen. Interessant, interessant... wenn's den Anhängern der Ratio nicht in den Kram passt, lassen sie sie einfach weg. Ist das nicht etwas zu simpel, dieses Verfahren? zwinkern

es grüsst
das fräulein
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1225582) Verfasst am: 26.02.2009, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
Hallo Hiob

Im griechischen Original des NT wird das, was auf Deutsch mit "Ewig, Ewigkeit" übersetzt wird, auf Griechisch "aion" geschrieben.

Das bedeutet nun aber "Zeitalter" und nicht "Ewigkeit", und auch nicht "Zeitspanne ohne Ende"
http://www.infobitte.de/free/lex/wpdeLex0/online/a/ae/Aeon.htm

Wenn du hier etwas kritisierst, dann sind es (kirchen)politisch motivierte tendenziöse Übersetzungen - die kritisiere ich mit denselben Argumenten wie du - nicht den Originaltext selbst, denn daraus lassen sich endlose Höllenstrafen definitiv NICHT hinauslesen.

Bibelkritik ist ja gut und recht, aber bitte eine, die auch sachlich stimmt...

es grüsst
das fräulein


Dann lösen Sie bitte folgende Aufgabe: In welchem Kontext benutzten die Griechen das Wort Äon? Lachen

Du musst schon wissen, dass die Übersetzungen Redensarten, Redewendungen und überhaupt Altphilologie berücksichtigen.

Natürlich ist "ewig" gemeint.
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1225586) Verfasst am: 26.02.2009, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

na, GL11, dann schieb mal eine Quelle rüber - meine Quelle sagt ja etwas anderes, und das mit ausführlicher Begründung.

es grüsst, in gespannter Erwartung
das fräulein
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Ritter Runkel
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Anmeldungsdatum: 12.02.2009
Beiträge: 14

Beitrag(#1225588) Verfasst am: 26.02.2009, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist denn nun,kommen die Bösen für immer in die Hölle oder nur zeitlich bergrenzt oder
gibt es gar keine Hölle?
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Spiritus
Sternenstaub auf verfaulendem Laub



Anmeldungsdatum: 03.04.2004
Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland

Beitrag(#1225601) Verfasst am: 26.02.2009, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hölle
Dauer: ein Zeitalter
Ziel: Rekonditionierung

Was muss das für eine/r sein, der/die mit einer solchen Sch...e kommt, um sich Menschen untertan zu machen ....
..... und das alles aus Liebe, aus Barmherzigkeit!

Das Gerede um Höllendrohungen erinnert mich daran: Wenn Du mich nicht sofort liebst, kommst Du in die Hölle. Ätsch, das haste nun davon! Das klingt eher nach einem trotzigen Blag, aber nach einem vollkommenen Gott wohl kaum!

Eine sich erzwingende Liebe, abstruser geht es nicht, zumindest nach meinem Verständnis

Spiritus
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1225610) Verfasst am: 26.02.2009, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

ach nein, so ist das nicht.

Wenn du in der Hölle bleiben willst - in einem Zustand von Angst, Zweifeln, Freudlosigkeit, Verbittertheit, Gewissensbissen - gut, so bleib eben drin, so lange du willst. Niemand zwingt dich dazu, diesen Zustand zu verlassen.

Und wenn du Lust hast, einen Zustand von Freude, Gelassenheit, Heiterkeit und innerem Frieden zu gelangen, auch gut, da bekommst du reichlich Tips, wie du dir das erarbeiten kannst.

es grüsst
das fräulein
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1225613) Verfasst am: 26.02.2009, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
ach nein, so ist das nicht.


Dieses Argument knallt natürlich rein.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1225621) Verfasst am: 26.02.2009, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

du darfst gerne auch die nächsten zwei Absätze lesen, um zu erfahren, was ich sagen will.

es grüsst
das fräulein
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1225631) Verfasst am: 26.02.2009, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
ach nein, so ist das nicht.

Wenn du in der Hölle bleiben willst - in einem Zustand von Angst, Zweifeln, Freudlosigkeit, Verbittertheit, Gewissensbissen - gut, so bleib eben drin, so lange du willst. Niemand zwingt dich dazu, diesen Zustand zu verlassen.
Und wenn du Lust hast, einen Zustand von Freude, Gelassenheit, Heiterkeit und innerem Frieden zu gelangen, auch gut, da bekommst du reichlich Tips, wie du dir das erarbeiten kannst.Ziel: Rekonditionierung


es grüsst
das fräulein



Hmm, verlassen NACH dem Tode? Gibt es also das Fegefeuer doch?

Hat Spiritus doch Recht: "Ziel: Rekonditionierung" ?


Oder müssen wir "Zustand von Freude, Gelassenheit, Heiterkeit und innerem Frieden" doch schleunigst VOR dem Tode erlange? Sprich: gläubig werden, weil sonst.... Böse Böse Böse


A.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1225633) Verfasst am: 26.02.2009, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
du darfst gerne auch die nächsten zwei Absätze lesen, um zu erfahren, was ich sagen will.

es grüsst
das fräulein


Das ist nicht konkret genug formuliert.

Soll das so etwas heißen, wie: Die Hölle ist nur eine Metapher für ein schlecht geführtes Leben in Angst, etc.?
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1225638) Verfasst am: 26.02.2009, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
du darfst gerne auch die nächsten zwei Absätze lesen, um zu erfahren, was ich sagen will.


Zitat:
in einem Zustand von Angst, Zweifeln, Freudlosigkeit, Verbittertheit, Gewissensbissen


Scheint mir ziemlich exakt das zu sein, was Religion mittels der Höllendrohung u.a. schon im Diesseits anrichtet.
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Spiritus
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Anmeldungsdatum: 03.04.2004
Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland

Beitrag(#1225639) Verfasst am: 26.02.2009, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
ach nein, so ist das nicht.

Wenn du in der Hölle bleiben willst - in einem Zustand von Angst, Zweifeln, Freudlosigkeit, Verbittertheit, Gewissensbissen - gut, so bleib eben drin, so lange du willst. Niemand zwingt dich dazu, diesen Zustand zu verlassen.

Und wenn du Lust hast, einen Zustand von Freude, Gelassenheit, Heiterkeit und innerem Frieden zu gelangen, auch gut, da bekommst du reichlich Tips, wie du dir das erarbeiten kannst.

es grüsst
das fräulein


.... und der Ausweg aus dem höllischen Zustand ist der Glaube an Gott?
.... ich kann also nicht glücklich, fröhlich, heiter sein, wenn ich die biblischen Tipps nicht beherzige?
.... und diesen Zustand muss ich mir dann noch erarbeiten?

Aber es wird doch im NT damit gedroht, wer nicht dem Weg Gottes folgt, geht in die "ewige" Verdammnis.
Wenn ein Mensch solche Androhungen wie im NT aussprechen würde, würde er strafrechtlich belangt werden können, denn rein juristisch in das eine Nötigung oder etwa nicht?

Aufgrund dieser Diskussionen hier entdecke ich immer mehr Fragwürdigkeiten im christlichen Glauben. Um die anderen Religionen kümmere ich mich später.

Spiritus
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1225650) Verfasst am: 26.02.2009, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
na, GL11, dann schieb mal eine Quelle rüber - meine Quelle sagt ja etwas anderes, und das mit ausführlicher Begründung.

es grüsst, in gespannter Erwartung
das fräulein


Jo, mach ich. Aber erst heute Abend. Bin noch auf Arbeit.
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1225665) Verfasst am: 26.02.2009, 16:52    Titel: Aus Hiob Holbachs gestammelten Werken Antworten mit Zitat

Eines ziemlich deutlich seh ich:
Gott ist nicht zur Liebe fähig.
Liebe heißt, von Herzen geben,
gerne miteinander leben.

Liebe heißt nicht hassen, töten,
sondern helfen in den Nöten.
Wichtig ist vor allen Dingen:
Liebe kann man nicht erzwingen.

Schon gar nicht mit Höllendrohungen. Böse
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1225691) Verfasst am: 26.02.2009, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Äon (Theologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Der Begriff Äon stammt vom Griechischen αιων (aion) und kann, je nach Zusammenhang, in dem das Wort steht, Lebenszeit, Leben, Generation, Zeit, Zeitdauer, Zeitraum und Ewigkeit bedeuten[1]. Im theologischen Sprachgebrauch wird das Wort oft im Sinne einer unbegrenzten Zeit, also mit der Bedeutung Ewigkeit verwendet, wobei diese Übersetzung von einer Minderheit nicht anerkannt wird.

Im klassischen Griechisch hat αιων die Ursprungsbedeutung Zeitalter bzw. Lebenszeit. Spätestens seit Platon diesen Begriff z. B. im Dialog "Timaios" 37d im Sinne von "Ewigkeit" als Gegenbegriff zu chronos="Zeit" verwendet hat, hat sich allerdings auch diese Verwendung verbreitet. Die Ursprungsbedeutung von "Zeitalter" wird durch den "Liddell-Scott" bestätigt, wobei das gleiche Wörterbuch auch die Bedeutung "Ewigkeit" samt Belegstellen anführt.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84on_(Theologie)

Die Quelle geht noch etwas mehr auf die Kontroverse ein. Beide Möglichkeiten könnte man gelten lassen; wobei aber die "Ewigkeits"-Variante eher Konsens zu sein scheint.

Auf jeden Fall zeigt allein die bloße Debatte um die Auslegung dieses einen Wortes eines:

Die Bibel ist völlig ungeeignet, um aus ihr Gewißheiten zu schöpfen. Dieses Buch ist zwar prall gefüllt mit unterhaltsamen Stories, es sind einige markige Gleichnisse drin und auch manche vereinzelte Weisheit- aber das alles finde ich selbst bei Rambo III.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1225702) Verfasst am: 26.02.2009, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Äon (Theologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Der Begriff Äon stammt vom Griechischen αιων (aion) und kann, je nach Zusammenhang, in dem das Wort steht, Lebenszeit, Leben, Generation, Zeit, Zeitdauer, Zeitraum und Ewigkeit bedeuten[1]. Im theologischen Sprachgebrauch wird das Wort oft im Sinne einer unbegrenzten Zeit, also mit der Bedeutung Ewigkeit verwendet, wobei diese Übersetzung von einer Minderheit nicht anerkannt wird.

Im klassischen Griechisch hat αιων die Ursprungsbedeutung Zeitalter bzw. Lebenszeit. Spätestens seit Platon diesen Begriff z. B. im Dialog "Timaios" 37d im Sinne von "Ewigkeit" als Gegenbegriff zu chronos="Zeit" verwendet hat, hat sich allerdings auch diese Verwendung verbreitet. Die Ursprungsbedeutung von "Zeitalter" wird durch den "Liddell-Scott" bestätigt, wobei das gleiche Wörterbuch auch die Bedeutung "Ewigkeit" samt Belegstellen anführt.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84on_(Theologie)

Die Quelle geht noch etwas mehr auf die Kontroverse ein. Beide Möglichkeiten könnte man gelten lassen; wobei aber die "Ewigkeits"-Variante eher Konsens zu sein scheint.

Auf jeden Fall zeigt allein die bloße Debatte um die Auslegung dieses einen Wortes eines:

Die Bibel ist völlig ungeeignet, um aus ihr Gewißheiten zu schöpfen. Dieses Buch ist zwar prall gefüllt mit unterhaltsamen Stories, es sind einige markige Gleichnisse drin und auch manche vereinzelte Weisheit- aber das alles finde ich selbst bei Rambo III.


Ja. z.B.:
Afghane: "Was ist das?"
Rambo: "Blaues Licht!"
Afghane: "Was macht es?"
Rambo: "Es leuchtet blau!"
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lumar
multiplying reflection of an ancient broken mirror



Anmeldungsdatum: 28.10.2006
Beiträge: 456

Beitrag(#1225703) Verfasst am: 26.02.2009, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
Wenn du in der Hölle bleiben willst - in einem Zustand von Angst, Zweifeln, Freudlosigkeit, Verbittertheit, Gewissensbissen - gut, so bleib eben drin, so lange du willst. Niemand zwingt dich dazu, diesen Zustand zu verlassen.


Was ist dann ein äonischer gottfreier Zustand ohne Angst, Zweifel, Freudlosigkeit etc.? Gibt es das auch?
_________________
By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
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Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1225809) Verfasst am: 26.02.2009, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Spiritus hat folgendes geschrieben:

.... und der Ausweg aus dem höllischen Zustand ist der Glaube an Gott?


Im Sinn von: Vertrauen auf Gott, ja, das ist durchaus hilfreich. Vor allem, wenn ein Mensch Themen gegenüber steht, wo er aus eigener Macht nichts ändern kann. ein (gar nicht so seltenes) Beispiel könnte ein Mann sein, der zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs angeklagt wird, seinen Ruf verliert, die Stelle, das Vertrauen der Familie... sowas macht extrem hilflos. Und auch dann, wenn irgendwann seine Unschuld erwiesen sein sollte, liegt dennoch ein grosser Teil seines Lebens in Scherben.

In solchen Situationen hin und wieder Ruhe und Frieden empfinden zu können, ist extrem wertvoll.

Spiritus hat folgendes geschrieben:

.... ich kann also nicht glücklich, fröhlich, heiter sein, wenn ich die biblischen Tipps nicht beherzige?


Stell ich mir schwer vor. Ein Mensch, der lügt, stiehlt, allen Bekannten die Frau/den Mann ausspannt, mordet, die Eltern missachtet und ständig neidisch ist... sieht mir nicht nach einem glücklichen Leben aus. eher nach einem Leben voller Probleme.



Spiritus hat folgendes geschrieben:

.... und diesen Zustand muss ich mir dann noch erarbeiten?


Du musst bewusst etwas tun dafür. Nämlich all das wegräumen und loslassen, was dich daran hindert, den Frieden, der schon da ist, zu erleben. Anhaftungen lösen, würden Buddhisten sagen.


Spiritus hat folgendes geschrieben:

Aber es wird doch im NT damit gedroht, wer nicht dem Weg Gottes folgt, geht in die "ewige" Verdammnis.


Was eine tägliche Erfahrung ist. Besteig mal einen Pendlerzug am Morgen und studier die Gesichter... Glückselige wirst du höchst selten darunter finden. Aber viele, die oft Sorgen haben. Geldsorgen, Beziehungsprobleme, Existenzängste, Gewalt, Mobbing...

Und da wir spätestens seit Einstein auch wissenschaftlich belegt haben, dass die Raumzeit eine Art Illusion ist, etwas Relatives - und wir uns Zeitlosigkeit auch gar nicht wirklich vorstellen können - fragt sich durchaus, was das "ewig, äonisch" in diesem Kontext bedeuten mag. Auf dieses eigenartige Wesen der Zeitlosigkeit wies Paulus schon hin: "Für Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, und ein Tag ist ihm wie tausend Jahre." Zeitspannen definieren zu wollen in einer Zeitlosigkeit, das ist natürlich Unsinn.



Spiritus hat folgendes geschrieben:

Wenn ein Mensch solche Androhungen wie im NT aussprechen würde, würde er strafrechtlich belangt werden können, denn rein juristisch in das eine Nötigung oder etwa nicht?


Wenn einer dich warnt, dass du bitte die Hand nicht ins Feuer halten sollst, weil es weh tun wird, und du hältst die Hand doch ins Feuer - wirst du dann die Person, die dich gewarnt hat, verklagen, dass es weh tut? Darum gehts im NT. Auch wenn es in vielen Übersetzungen reichlich martialisch übertragen wurde. mE nicht in dem Sinn und Geist, wie es tatsächlich gemeint sein sollte.

grüsse, das fräulein
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1225835) Verfasst am: 26.02.2009, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
.......
Spiritus hat folgendes geschrieben:

.... ich kann also nicht glücklich, fröhlich, heiter sein, wenn ich die biblischen Tipps nicht beherzige?


Stell ich mir schwer vor. Ein Mensch, der lügt, stiehlt, allen Bekannten die Frau/den Mann ausspannt, mordet, die Eltern missachtet und ständig neidisch ist... sieht mir nicht nach einem glücklichen Leben aus. eher nach einem Leben voller Probleme. .....

Ich bin kein Bibelkenner, aber nehme an, dass Du dich hier auf die 10 Gebote beziehst. Dies sind inhaltlich jedoch sowenig bibelspezifisch wie es die Angewohnheit der Menschen ist, sich über gesprochene Sprache zu verständigen - ein Äquivalent dazu gibt es in jeder Kultur, sogar unter Atheisten soll es üblich sein, sich nicht gegenseitig zu ermorden, belügen, betrügen usw.

Es wäre vielleicht der Diskussion hifreich, wenn Du dich bei deiner Argumentation auf die Alleinstellungsmerkmale der Bibel beschränken würdest und nicht als Bibelfolge verkauftest, was überall zu haben ist.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1225845) Verfasst am: 26.02.2009, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo fwo

Spiritus hatte nach "biblischen Tips" gefragt, und ja, die zehn Gebote sind nun mal ein wesentlicher Teil davon.

Es ist auch gar nicht meine Ansicht, dass das Christentum allein fähig sei, Menschen glücklich zu machen - das geht in vielen anderen Weltanschauungen genauso. Ich sehe keinen Grund, mich auf Alleinstellungsmerkmale der Bibel zu beziehen, weil es nicht jene sind, die wesentlich sind für mich.

Wäre ich in einem muslimischen Umfeld geboren, wäre ich heute vermutlich Muslima, und wäre ich in Asien geboren, wäre ich vermutlich Buddhistin... im Kern lehren alle dasselbe. Dass ich mich auf die Bibel konzentriere, ist lediglich Ausdruck meiner persönlichen Geschichte und meiner Vorlieben, aber nichts Zwingendes, um glücklich leben zu können.

es grüsst
das fräulein.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



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Wohnort: City of dope

Beitrag(#1225848) Verfasst am: 26.02.2009, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Spiritus hat folgendes geschrieben:


Eine sich erzwingende Liebe, abstruser geht es nicht, zumindest nach meinem Verständnis

Spiritus

Wer Liebe erzwingen will, wird Heuchelei bekommen. Und was ist das Christentum anderes als Heuchelei?
_________________
Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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