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Durchgeknallt in Afrika?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1229690) Verfasst am: 02.03.2009, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
oder gar in der Lage wären einen zu erkennen wenn er vor ihnen stünde.


Man kann Juden am Aussehen erkennen?

Wenn sie komische Hüte, Kaften und Schläfenlocken tragen, kann man das.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1229691) Verfasst am: 02.03.2009, 09:43    Titel: Re: Durchgeknallt in Afrika? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich weiß sehr wohl, dass viele Leute ernsthaft meinen, dass "Deutscher" und "Jude" ein sich ausschließender Gegensatz ist und gerade deswegen finde ich das nun so merkwürdig.

Ich finde es eher merkwürdig, dass Angehörige eines Volkes, das eine Minderheit fast völlig ausgerottet hat, diese Minderheit anschließend unilateral und ungefragt zu einem Teil des Volkes deklariert.

Wieso anschließend? Die deutschen Juden waren schon vorher Teil des deutschen Volkes. Und wollten es mehrheitlich auch sein.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1229718) Verfasst am: 02.03.2009, 11:09    Titel: Re: Durchgeknallt in Afrika? Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich weiß sehr wohl, dass viele Leute ernsthaft meinen, dass "Deutscher" und "Jude" ein sich ausschließender Gegensatz ist und gerade deswegen finde ich das nun so merkwürdig.

Ich finde es eher merkwürdig, dass Angehörige eines Volkes, das eine Minderheit fast völlig ausgerottet hat, diese Minderheit anschließend unilateral und ungefragt zu einem Teil des Volkes deklariert.

Wieso anschließend? Die deutschen Juden waren schon vorher Teil des deutschen Volkes. Und wollten es mehrheitlich auch sein.


Theodor Herzl, 1896 in der Judenstaat hat folgendes geschrieben:

Ich sprach schon von unserer „Assimilirung“. Ich sage keinen Augenblick, dass ich sie wünsche. Unsere Volkspersönlichkeit ist geschichtlich zu berühmt und trotz aller Erniedrigungen zu hoch, als dass ihr Untergang zu wünschen wäre. Aber vielleicht könnten wir überall in den uns umgebenden Völkern spurlos aufgehen, wenn man uns nur zwei Generationen hindurch in Ruhe liesse. Man wird uns nicht in Ruhe lassen. Nach kurzen Perioden der Duldsamkeit erwacht immer und immer wieder die Feindseligkeit gegen uns. Unser Wohlergehen scheint etwas Aufreizendes zu enthalten, weil die Welt seit vielen Jahrhunderten gewohnt war, in uns die Verächtlichsten unter den Armen zu sehen. Dabei bemerkt man aus Unwissenheit oder Engherzigkeit nicht, dass unser Wohlergehen uns als Juden schwächt und unsere Besonderheiten auslöscht. Nur der Druck presst uns wieder an den alten Stamm, nur der Hass unserer Umgebung macht uns wieder zu Fremden.

So sind und bleiben wir denn, ob wir es wollen oder nicht, eine historische Gruppe von erkennbarer Zusammengehörigkeit.

Wir sind ein Volk – der Feind macht uns ohne unseren Willen dazu, wie das immer in der Geschichte so war. In der Bedrängniss stehen wir zusammen und da entdecken wir plötzlich unsere Kraft. Ja, wir haben die Kraft, einen Staat, und zwar einen Musterstaat zu bilden.
Wir haben alle menschlichen und sachlichen Mittel, die dazu nöthig sind.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1229724) Verfasst am: 02.03.2009, 11:22    Titel: Re: Durchgeknallt in Afrika? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Die deutschen Juden waren schon vorher Teil des deutschen Volkes. Und wollten es mehrheitlich auch sein.


Theodor Herzl, 1896 in der Judenstaat hat folgendes geschrieben:


Und Mendelssohn war schon lange zuvor gegenteiliger Ansicht.

Was einzelne prominente Juden dachten, fühlten oder für Strategien entwickelten spielt überhaupt keine Rolle.

Wie die "normalen" Juden handelten dagegen schon. Und die bemühten sich in der ausgehenden Kaiserzeit oft - sozusagen - deutscher als die anderen Deutschen zu sein.
Wie beispielsweise die kriegsfrewilligen Juden in WW I, von denen Golo Mann sagte, dass es "nicht deutscheres" als diese gegeben habe.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1229729) Verfasst am: 02.03.2009, 11:41    Titel: Re: Durchgeknallt in Afrika? Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Die deutschen Juden waren schon vorher Teil des deutschen Volkes. Und wollten es mehrheitlich auch sein.


Theodor Herzl, 1896 in der Judenstaat hat folgendes geschrieben:


Und Mendelssohn war schon lange zuvor gegenteiliger Ansicht.

Was einzelne prominente Juden dachten, fühlten oder für Strategien entwickelten spielt überhaupt keine Rolle.

Wie die "normalen" Juden handelten dagegen schon. Und die bemühten sich in der ausgehenden Kaiserzeit oft - sozusagen - deutscher als die anderen Deutschen zu sein.
Wie beispielsweise die kriegsfrewilligen Juden in WW I, von denen Golo Mann sagte, dass es "nicht deutscheres" als diese gegeben habe.

Das wurde bis vor kurzem vielseitig stur über die Türken behauptet.

Haben wir stichhaltige demographische Daten aus der Zeit? Ich bezweifle das. Oder wenn, dann müsste man nachträglich die Register der Standesämter durchsuchen, Statistiken über Schulen usw.

Theodor Herzl erkennt ja die Assimilierungsbestrebungen eines Teils der Juden an. Was aber zählt, ist, wie Herzl korrekt beobachtet, der Konfliktfall. Das haben wir auch am Balkan gesehen. In solchen Fällen kristallisieren sich die ethnischen Grenzen wieder heraus. Man hat dann auch gar keine Wahl.

Problematisch ist auch eine unidirektionale Assimilierung, so wie es in Bezug auf das Judentum der Fall ist. Eintritte in das Judentum sind selten und schwierig. In die andere Richtung ging das schon immer einfacher. Und durch mangelndes Einheiraten in das Judentum kommt auch eine genetische Drift zustande und damit äußerliche Unterschiede.
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1229822) Verfasst am: 02.03.2009, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ernst Cramer hat folgendes geschrieben:
Als ich aufwuchs und zur Schule ging, war beides, Judentum und Deutschtum, etwas Selbstverständliches, etwas scheinbar Untrennbares. Oft hatte mein Vater Jakob Wassermann zitiert, der in seinem Essay "Mein Weg als Deutscher und Jude" das aussprach, was der Großteil der deutschen Juden damals fühlte.

Ich selbst las, was Gabriel Riesser, der Hamburger Jurist und spätere Vizepräsident der Frankfurter Nationalversammlung, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gesagt hatte: "Wir - die deutschen Juden - sind nicht eingewandert. Wir sind eingeboren."

Und bei anderer Gelegenheit:
"Wer mir den Anspruch auf mein Deutsches Vaterland bestreitet, bestreitet mir das Recht auf meine Gedanken, meine Gefühle, auf die Sprache, die ich rede, auf die Luft, die ich atme." [...]

Obwohl es immer wieder auch antisemitische Auswüchse gab, fühlte ich mich nicht nur als Deutscher. Ich war Deutscher wie all meine Schulkameraden und anderen Mitbürger neben mir.
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