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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234059) Verfasst am: 06.03.2009, 19:19 Titel: |
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5. Nicht-fundamentalistisches Christentum
Nicht zuletzt wegen
ballancer hat folgendes geschrieben: | 4. Konsistenzprobleme des Bibelfundamentalismus
Aus all dem kann geschlossen werden: Wer die Bibel ernst nimmt und sie treulich in dem beachten will, kann nicht zugleich Fundamentalist sein. Durch innere und äußere Inkonsistenzen wäre ein solcher Verständnis-Ansatz zu recht zu kritisieren. Im weiteren werde ich ein Modell darstellen, was ich unter 'Bibeltreue' verstehe ... |
… kann ein Bibelfundamentalismus von vielen Christen nicht vertreten werden. Auch mit schlichtem Gottvertrauen kann geschlossen werden: Gott will keine Fundamentalisten!
Was aber dann? Versinkt dann das Christentum mangels festem Fundament in die Beliebigkeit? Das Faktum, dass es stark divergierende theologische Ansichten gibt und sehr viele christliche Denominationen scheint dem Verdacht recht zu geben. Aber ist das bereits ein schlagendes Argument?
Bereits zur Abfassung des NT beschäftigten sich die Christen mit der Problematik unterschiedlicher Ansichten. Man akzeptiert einen Rahmen, in dem auch unterschiedliche Ansichten frei sind, aber markiert auch grenzen, die man nicht mehr als Christlich bezeichnet.
Schließlich erklärte Paulus die Einheit der Christen :
1.Korinther 3 (LUT) hat folgendes geschrieben: | 10 Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. 11 Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird's klarmachen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. |
Die Mitte ist Jesus. Er ist das Fundament als der Auferstandene. Aber andere bauaen mit unterschiedlichen Materialien darauf auf. Die Vielfalt ist zulässig … solange man auf dem gleichen Grund bleibt.
Augustinus stellte als Prinzip fest "Im Notwendigen Einheit, im Zweifelhaften Freiheit, in allem die Liebe"
Das NT selber hat in seinen Büchern bereits die Vielfalt integriert. Denn beim Prozess der Kanonisierung wurde sehr wohl in Erwägung gezogen, nicht 4 Evangelien mit bekannter Weise leicht abweichenden Darstellungen zu kanonisieren, sondern eine durchaus verbreitete Evangelienharmonie. Die Kirchenväter entschieden sich dagegen und ließen die Vielfalt zu!
Dieser Geist der Freiheit blieb Merkmal und zugleich Bedrohung aber Bedrohung der Gemeinschaft. Schon früh bekam man die Probleme mit stark divergierenden Ansichten zu spüren. Im NT ist bereits eine Abgenzung von Irrlehrern die Rede. Die Folgezeit bis heute hat die Christenheit mit der Frage zu tun: Was ist Irrlehre, also nicht mehr christlich und was ist noch christlich.
Fundamentalisten – die es so im NT auch nicht gibt, nur bei den Pharisäern – erscheint der Weg der engen Definition der Kritikunfähigkeit an der Bibel selber zur Abgrenzung ein gutes Kriterium. Auch wenn ich die Gründe nachvollziehen kann, erscheinen sie unzureichend, da sie durch Inkonsistenz nicht haltbar ist.
Christentum muss sich auf den Lebendigen Gott beziehen und kann diesen nicht durch Kanonisierung in die Schranken weisen. Dies führt zwangsläufig zu einem anderen Bibelverständnis als dem Fundamentalisitischen.
Die christliche Tradition geht allerdings von der Selbstoffenbarung Gottes und der Inspiration von Menschen aus. Dies muss allerdings nicht fundamentalistisch verstanden werden, sondern durch die Methoden der Anwendung der Sätze des NT auf sich selber als Deutungsraster verstanden werden. Denn nichts in der Bibel zwingt den Gläubigen, die Bibel als vollständig korrektes Wort Gottes zu verstehen. Der Gläubige kann die Abfassung, Überlieferungsgeschichte und Kanonisierung einerseits mit modernen hermeneutischen Methoden bearbeiten andererseits darin auch gerade einen Fingerzeig Gottes verstehen:
Warum ist die Bibel so wie sie ist? Mit all den Versatzstücken, perspektivischen Darstellungen und auch mit bekannten Problemstellen? Ist es zufällig so oder steckt auch darin eine strukturelle Botschaft Gottes? Wer von der Allamacht Gottes und seines Offenbarungswillen ausgeht, wird auch die Struktur als Teil der Botschaft verstehen. Dies schließt dann ein, dass eben manche Stellen nicht als den Willen Gottes verstanden werden können, sondern als die Dokumentation des Irrtums: Auch des Irrtums, vorgegebene Texte allzu wörtlich als Haarspalter auszulegen.
Damit aber hat das nicht-fundamentalisische Christentum beständig die Notwendigkeit, die Nähe zum lebendigen Gott zu suchen, denn ohne diesen können sie nichts tun.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Mr.Manescu auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.11.2007 Beiträge: 346
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(#1234076) Verfasst am: 06.03.2009, 19:40 Titel: |
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Ethik ist keine Wissenschaft.
Wer sie versucht begrifflich zu fassen, zu begründen, darüber redet, spekuliert und am Ende Normen für ethisches Verhalten postuliert, sie prüft, diskurse führt etc. verfehlt die Essenz der Menschlichkeit.
Ich fordere nicht zu Irrationalität auf, sondern umgekehrt zu besonderer Reflexion.
Wer mal wirklich in sich geht wird das verstehen. Oder auch nicht. Oder vielleicht später.
„Der Berufene hat (die Wahrheit) als innere Überzeugung, die Menschen der Masse suchen sie zu beweisen, um sie einander zu zeigen.“ – Dschuang Tse
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234081) Verfasst am: 06.03.2009, 19:48 Titel: |
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lumar hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | lumar hat folgendes geschrieben: |
Wann ist eine Definition vollständig? Und ist Gott nun ein undefinierbares Wesen oder ein ansonsten undefinierbares Wesen? Wie kommt es zu den Ausnahmen? |
Haarspalterei. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Definition |
Nein, sondern wichtig zur Klärung, was genau nun mit "Gott" bezeichnet wird. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis
Zitat: | Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (evangelisch: christliche) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen. |
Diese Definition war für viele Generationen und Millionen von Menschen genug. Sie verstanden das und mir ist es auch genug, auch wenn es an Eindeutigkeit mangelt. ...
lumar hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Da also das Definiendum 'Gott' nicht halbwegs eindeutig bestimmt werden kann, sollte die Eingangsformulierung 'undefinierbar' (die allerdings nicht von mir stammt) als hinreichend genau bestimmt sein.
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Da Gott undefinierbar ist, ist das Konzept Gott als Teil irgend einer Aussage über die Welt unsinnig (und kann daher keine Alternativerklärung z.B. zur Evolutionstheorie sein). Das Konzept kann also begründet zurückgewiesen werden. |
Nein. Die Welt ist ein Teil Gottes. Definitiv ist Gott kein Teil der Welt.
Unsinnig ist der Versuch Gott begrifflich eng zu fassen. Darum ist kein rationaler Grund erkennbar, das Konzept zurückzuweisen.
lumar hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Nope: Hier wird nicht über Gott gesagt, sondern nur was über die Begrenztheit des Menschen -> der Mensch ist nicht allmächtig.
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Dies bedeutet nichts anderes als: Die Grenzen des Menschen definieren die Grenzen Gottes (Gott kann sich aufgrund der Begrenztheit der Menschen dem Menschen nur partiell - und dies auch nicht sicher - offenbaren) -> Gott ist nicht allmächtig |
Das wirkt nun skuril nach dem Prinzip des sprichwörtlichen Vogel Straußes, der den Kopf in den Sand steckt, damit er nicht gesehen werde. Natürlich hindert das niemenden, den Strauß zu sehen, und auch die Begrenztheit des Menschen ändert nicht an der Allmacht Gottes.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234093) Verfasst am: 06.03.2009, 19:58 Titel: |
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Mr.Manescu hat folgendes geschrieben: | Ethik ist keine Wissenschaft.
Wer sie versucht begrifflich zu fassen, zu begründen, darüber redet, spekuliert und am Ende Normen für ethisches Verhalten postuliert, sie prüft, diskurse führt etc. verfehlt die Essenz der Menschlichkeit. |
Und die Menschlichkeit definiert wer? Du und dein Gefühl? Deine moslemischen Nachbarn?
Vielleicht sind wir uns in manchem Näher als es scheint, denn auch ich glaube an ein moralisches Grundverständnis, das im Prinzip alle Menschen teilen.
Dennoch: Das ist nicht das Problem der Ethik, denn diese ist Disziplin der Philosophie
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben: | Ich fordere nicht zu Irrationalität auf, sondern umgekehrt zu besonderer Reflexion.
Wer mal wirklich in sich geht wird das verstehen. Oder auch nicht. Oder vielleicht später. |
Aber genau diese Reflektion kann man nur durch gedanken und kognitve Verarbeitung, Prüfung, Diskurse ... genau das sagst du nun. Selbst wenn du hier mehr eine Art Meditation oder intuitives Schauen meinen solltes, dann fällt dies eben doch in die Kategorie der Philosophie.
Mr.Manescu hat folgendes geschrieben: | „Der Berufene hat (die Wahrheit) als innere Überzeugung, die Menschen der Masse suchen sie zu beweisen, um sie einander zu zeigen.“ – Dschuang Tse |
Dieser Spruch ist weise und voll innerer Dialektiek. Denn wenn der Berufene sich nun aus der Masse herausgehoben versteht, sie gar verachtet, scheint er die ethischen Prinzipien durch einen Mangel an Demut zu konterkarrieren. Die innere Überzeugung bedarf der selbstkritischen Prüfung.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1234100) Verfasst am: 06.03.2009, 20:03 Titel: |
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Zitat: | Ich glaube nicht an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und auch nicht an Jesus Christus, als
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
Ich glaube nicht, dass er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
und von dort kommen wird ,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube nicht an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (evangelisch: christliche) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen. |
eindeutig
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lumar multiplying reflection of an ancient broken mirror
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 456
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(#1234103) Verfasst am: 06.03.2009, 20:06 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | lumar hat folgendes geschrieben: |
Nein, sondern wichtig zur Klärung, was genau nun mit "Gott" bezeichnet wird. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis
Diese Definition war für viele Generationen und Millionen von Menschen genug. Sie verstanden das und mir ist es auch genug, auch wenn es an Eindeutigkeit mangelt. ... |
Und mehr als Millionen verstehen es nicht. Es mangelt an Eindeutigkeit, an Konsistenz. Eine schwache Erwiderung.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
lumar hat folgendes geschrieben: |
Da Gott undefinierbar ist, ist das Konzept Gott als Teil irgend einer Aussage über die Welt unsinnig (und kann daher keine Alternativerklärung z.B. zur Evolutionstheorie sein). Das Konzept kann also begründet zurückgewiesen werden. |
Nein. Die Welt ist ein Teil Gottes. Definitiv ist Gott kein Teil der Welt.
Unsinnig ist der Versuch Gott begrifflich eng zu fassen. Darum ist kein rationaler Grund erkennbar, das Konzept zurückzuweisen. |
Für Dich ist es natürlich unsinnig, den Begriff Gott eng fassen zu wollen, es wird dann eben auch eng mit Konsistenz... Die Welt ist Teil des Undefinierbaren; dieses Undefinierbare ist ein Wesen, es ist lebendig, es ist männlich, es ist allmächtig, es ist die Liebe, es schuf die Welt, es ist dreifaltig, es ist Vater, Sohn und Heiliger Geist, aber es ist unfassbar...
ballancer hat folgendes geschrieben: |
lumar hat folgendes geschrieben: |
Dies bedeutet nichts anderes als: Die Grenzen des Menschen definieren die Grenzen Gottes (Gott kann sich aufgrund der Begrenztheit der Menschen dem Menschen nur partiell - und dies auch nicht sicher - offenbaren) -> Gott ist nicht allmächtig |
Das wirkt nun skuril nach dem Prinzip des sprichwörtlichen Vogel Straußes, der den Kopf in den Sand steckt, damit er nicht gesehen werde. Natürlich hindert das niemenden, den Strauß zu sehen, und auch die Begrenztheit des Menschen ändert nicht an der Allmacht Gottes. |
Eine hübsche Erwiderung, jedoch keine Widerlegung meiner einfachen Aussage.
_________________ By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234131) Verfasst am: 06.03.2009, 20:42 Titel: |
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5.1 Erkenntnistheoretische Grundlagen
Der Fallibilismus geht von der grundsätzlichen Fehlbarkeit des Menschen aus. Denn alles vermeintliches Wissen beruht auf Prämissen / Dogmen, die zwar für wahr gehalten werden, aber dennoch sich als falsch erweisen könnten.
Darum kann auch keine absolute Wahrheit für die eigene Erkenntnis reklamiert werden:
1.Korinther 13 (LUT) hat folgendes geschrieben: |
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. |
Der Fallibilismus, der hier auch im NT vertreten ist, findet sich auch in der vorchristlichen griechischen Philosophie, wird aber vor allem seit Karl Popper im kriischen Rationalismus vertreten.
Das Christentum wagt sich erkenntnistheorietisch im Glauben weiter. Ausgehend vom Glauben an die Selbstoffenbarung Gottes gründet sich diese auf der Erkennbarkeit Gottes im Rahmen dieser gegebenen Selbstoffenbarung. Diese Erkenntnis, die eben über den philosophisch abgesicherten Erkenntnisweg hinaus geht, bleibt aber Stückwerk und kann erkannte Wahrheit lediglich als etwas vorläufiges verstehen.
Soweit aber wird der Interaktionsraum mit Gott aufgespannt: Der Mensch begegnet Gott, wenn es dieser will.
5.2 Historisch-kritische Personalinspiration
In diesem Sinn wird auch von der Inspiration der Menschen ausgegangen. Diese aber wirkt nicht wie ein Diktat eines fremden Geistes, sondern durchdringt die Innerlichkeit des Menschen in seiner historisch-gesellschaftlichen Bedingtheit. Somit sind die hermeneutische Begriffe der Intention der Autoren von sehr wichtig. Dieser Kontext der Intentionen kann oft genug nur aus eben der Beachtung der Rahmenbedingungen verstanden werden (historisch-kritischer Ansatz), der aber von der Offenbarungsschicht überlagert wird.
Weit davon entfernt sich von Irrtümern frei zu halten, geht dieses Bibelverständnis geradezu davon aus, dass sich die Stellen eben nicht irrtumsfrei lesen lassen. Denn alle Schritte der Ereignisse vor und nach der Abfassung, könnten eben durchaus auch auf einen Missverständnis beruhen, und zwar zu allen Phasen der Entstehung, Übermittlung und Interpretation.
Dies führt allerdings nicht in die Beliebigkeit oder Belanglosigkeit, sondern um so intensiver zur Suche der Erkenntnis und Vermeidung von systemischen Fehlern … immer eingedenk dessen, dass auch die eigenen Herleitungen nichts grundsätzlich der Kritik enthoben sind.
Gerade die fundamentale Unsicherheit über den Willen Gottes, der sich aus der Alehnung des Fundamentalismus ergibt, zwingt den Menschen zur Demut, dem kritischen Studium der verfügbaren Quellen und dem Hören auf das Reden Gottes.
Ein grundlegendes Konzept ist darin die innere Widerspruchsfreiheit. So darf keine willkürliche, d.h. unbegründete Umwertung biblischer Texte vorgenommen werden. Es ist zunächst von einer normativen Formulierung auszugehen. Steht aber das literale Textverständnis im Widerspruch mit weiteren Sätzen, ist eine genauere Analyse erforderlich, die kurzschlüssige Behauptungen vermeiden will.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234136) Verfasst am: 06.03.2009, 20:44 Titel: |
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Mo07 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich glaube nicht an Gott, .... |
eindeutig |
Eine Negation ist zwar eindeutig, aber substanzlos: Was hältst du denn sonst für richtig?
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1234497) Verfasst am: 07.03.2009, 11:04 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Wie überprüft man die Konsistenz der Deutung einer Erfahrung als Gottesbegegnung? |
Mal was ganz neues: Konsistenz! ... oh, das habe ich ja schon gesagt. ... |
Womit muss die genau konsistent sein, mit welchen anderen Erfahrungen/Deutungen/Phänomenen...
ballancer hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Und die Frage, ob eine falsifizierbarkeit für einige Erklärungen leichter ist als für Andere, sagt nichts über deren Wahrheitsgehalt aus. |
Stimmt, aber das habe ich ja auch ebenfalls nicht behauptet. |
Na pima, und wo ist dann dein Problem? |
Es sagt nichts über den absoluten Wahrheitsgehalt aus, aber darüber, ob wir uns ihm im Rahmen des Vermutungswissens überhaupt nähern könnern. Wenn verschiedene Falsifizierungen einer Aussage fehlschlagen, ist es "wahrscheinlicher", dass sie richtig ist, sie wird gestärkt, wenn etwas prinzipiell gar nicht falsifiziert werden kann oder noch schlimmer, bewusst so konstruiert wird, dass man es nicht falsifizieren kann, ist eher das Gegenteil der Fall.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt: Ich nehme dir das nicht ab. Ich verstehe eher deine Postings als Versteckspiel, dass du sehr wohl eine apriori-Einstellung kaschieren willst. |
Das kann ich auch nicht ändern,, aber ich habe mehrfach schon gesagt, dass dies für mich keine Grundlage, sondern eine Folge darstellt.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Denn es ist schlicht lächerlich und positivvismus für alle denkbaren fakten eine positivistische Forderung der grundsätzlichen Forderung nach Falsifizierbarkeit zu erheben. |
Es ist für den zwangsläufig lächerlich, der die Anforderderungen dieser Kriterien nicht erfüllen kann, aber trotzdem an seiner Sichtweise festhalten will. Das haben Pseudowissenschaften aller Art gemein, weil sie Behauptungen über Kausalitäten aufstellen, aber an der besten Methode, diese Kausalitäten zu entdecken und zu prüfen scheitern.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Auch bezieht sich Falsifizierbarkeit stehts auf Prämissen, die sich aus irrationalen Letztbegründung speisen. |
Ich gehe davon aus, dass du diese Prämissen prinzipiell in fast allen Fällen teilst, außer denen, wo es um deinen Glauben geht. Und das ist tatsächlich irrational.
Was genau ist denn deine geliebte Konsistenzprüfung anderes, als der Versuch, etwas zu falsifizieren, indem du die Deutung eines Ereignisses oder Daten mit anderen, deiner Ansicht nach gesicherten, vergleichst, die Auskunft darüber geben könnten, ob die Deutung oder Interpretation richtig oder falsch ist. Macht deine Konsistenzprüfung in deinen Augen Sinn, wenn bei der Prüfung zwangsweise nur herauskommen kann, dass Deutung A eines Ereignisses richtig ist? Das wage ich doch stark zu bewzweifeln, weil du auf diese Konsistenzprüfung dann genausogut verzichten könntest.
Wenn du also die Falsifizierbarkeit als irrelevant abtust, kannst du auch gleich zugeben, dass deine Konsistenzprüfungen nicht mehr als Taschenspielertrick sind, die vorgaukeln, dass hier ein echter Test stattfinden würde.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Allein die Forderung nach grundsätzlicher Falsifizierbarkeit ist irrational. Warum sollte dieses Kriterium denn Gültigkeit haben? |
Weil es logisch ist und sich bewährt hat.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Ich kann deine Wortbedeutung für 'fundamentalistisch' nun gar nicht mehr nachvollziehen. In welchem Sinne willst du denn das verstehen?
Verwchselst du vielleicht Fundamentalistisch mit Hermeneutik? |
Auch die Hermeneutik steht auf einem Fundament von Regeln, die jeweils je nach Konfession oder Person sehr unterschiedlich ausfallen können. Für mich bedeutet Fundamentalismus in diesem Kontext, dass bestimmte Bibelverse und ihre Aussage unhinterfragt als exaktes göttliches Wort und als Ausgangspunkte der Auslegung verwendet werden und die diese Auswahl nur aus sich selbst heraus beweisen bzw. durch die willkürliche Zuweisung bestimmter Attribute, die sie von anderen Versen abheben.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Die Anerkennung von Fakten ist sicher im Rahmen der wissenschaftlichen Argumentation zu belegen. Diese basiert zwar auch auf einem gewissen Konsens zur Ansicht der Realität kann aber als nachvollziehbar und plausibel dargestellt werden. |
Und warum verlässt du diesen Rahmen dann, wenn es dir passt?
ballancer hat folgendes geschrieben: | Menschen, die ansonsten anerkannte Fakten nicht anerkennen, werden zuweilen Realitätsverweigerer genannt. |
Wie Menschen, die glauben, dass Tot wieder lebendig werden?
ballancer hat folgendes geschrieben: | Wie erläutert kann jede Erkenntnis nur im Kontext von Prämissen verstanden werden. Wenn Menschen diverse Grundlagen gemeinsam für gegeben halten, dann ist ein gemeinsames Verständnis über Fakten möglich, selbst wenn sie in anderen Ansichten stark divergieren.
So stimme ich mit Moslemen und Atheisten völlig überein, dass 1 + 1 = 2 im Dezimalsystem und der gängigen Arithmetik ist.  |
Und wäre es nicht sinnvoll, seine Prämissen so zu wählen, dass sie prinzipiell von allen geteilt werden können, weil dies das Risiko minimiert, das Ganze vom eigenen Wollen abhängig zu machen? Das ist es zumindest, was ich versuche und was Gläubige auch tun, aber eben nur bis zu einem Punkt, an dem etwas, das sie als wahr ansehen wollen, in Frage gestellt wird, an welchem Punkt sie diesen Konsens dann aufkündigen und gar noch fordern, dass das alle machen müssten.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Warum nicht? Weil es kein Gegenstand dieses Ansatzes ist? Darum habe ich auch oben erläutert, dass die Frage so falsch gestellt ist. Konkretere Fragen sind, z.B. hat ein Gott die Welt erschaffen? Oder: Habe ich ein Begegebnung mit Gott erlebt? Diese Fragen werden sehr wohl diversen Konsistenzprüfungen unterzogen. |
Diese Fragen werden aber, wie oben erläutert, auch nur dann wirlich geprüft, wenn die Prüfung auch definitiv negativ ausfallen kann und dies ist nicht möglich, wenn ein allmächtiges Wesen im Hintergrund agiert. Bei der Schöpfungsfrage ist dies doch perfekt sichtbar: wenn es ebenso möglich ist, dass Gott die Welt an 6 Tagen geschaffen hat oder dazu eine Millionen Jahre dauernde Evolution nutzte, wenn es ebenso möglich ist, dass der Mensch separat von der restlichen Schöpfung entstand oder er durch Gottes Willen evolutionär aus anderen Tieren entstand und all dies ist möglich, dann kann deine Konsistenzprüfung die Frage, ob Gott die Welt erschaffen hat, eben gar nicht testen, sondern es steht fest, dass er das tat und du "überprüfst" nur das jeweilige Wie.
Du führst überhaupt keine Prüfung durch, sondern passt nur die Details einer für dich feststehenden Aussage an die jeweiligen Daten an, willst dies aber als einen grundsätzlichen Test der Aussage verkaufen.
Du hast am Schluss des anderen Postings von Spannungen geschrieben und ich sehe eine extreme Spannung zwischen der Behauptung, dass man Gott erkennen wollen muss und der von dir angeblich ja beförderten kritischen Reflexion der eigenen Position. Wie willst du eine Position kritisch hinterfragen oder reflektieren, wenn du willst, dass sie so und nicht anders ist? Für das Erreichen reflektiertet Erkenntnisse ist das so ziemlich der schlechteste Startpunkt, den man haben kann.
Gerade die Erkenntnis, dass etwas nicht wahr ist, nur weil ich will, dass es das ist, ist, denke ich, für nicht wenige ehemals Gläubige auf ihrem Weg zu einer säkulären Weltsicht nicht unwichtig. Das ist eine der tatsächlichen von dir in anderem Sinne zitierten "unangenehmen Wahrheiten".
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234525) Verfasst am: 07.03.2009, 12:18 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Wie überprüft man die Konsistenz der Deutung einer Erfahrung als Gottesbegegnung? |
Mal was ganz neues: Konsistenz! ... oh, das habe ich ja schon gesagt. ... |
Womit muss die genau konsistent sein, mit welchen anderen Erfahrungen/Deutungen/Phänomenen...
ballancer hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Und die Frage, ob eine falsifizierbarkeit für einige Erklärungen leichter ist als für Andere, sagt nichts über deren Wahrheitsgehalt aus. |
Stimmt, aber das habe ich ja auch ebenfalls nicht behauptet. |
Na pima, und wo ist dann dein Problem? |
Es sagt nichts über den absoluten Wahrheitsgehalt aus, aber darüber, ob wir uns ihm im Rahmen des Vermutungswissens überhaupt nähern könnern. Wenn verschiedene Falsifizierungen einer Aussage fehlschlagen, ist es "wahrscheinlicher", dass sie richtig ist, sie wird gestärkt, wenn etwas prinzipiell gar nicht falsifiziert werden kann oder noch schlimmer, bewusst so konstruiert wird, dass man es nicht falsifizieren kann, ist eher das Gegenteil der Fall. |
Unsinn. 5 + 8 = 13 sagt nichts über die Historizität der Berichte über Karl dem Großen aus. und H20 ist keine Aussage über den Platonismus. Das Aufbauen von umpassenden Kriterien ist inhaltlsleer. Diese Aussage ist deinem Posting zu entnehmen. Nicht mehr und nicht weniger.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234529) Verfasst am: 07.03.2009, 12:22 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt: Ich nehme dir das nicht ab. Ich verstehe eher deine Postings als Versteckspiel, dass du sehr wohl eine apriori-Einstellung kaschieren willst. |
Das kann ich auch nicht ändern,, aber ich habe mehrfach schon gesagt, dass dies für mich keine Grundlage, sondern eine Folge darstellt. |
Natürlich könntest du das ändern. Du müsstest lediglich sagen, was du für richtig hältst und warum. Es genügt nicht zu sagen, was du für falsch hältst, ohne sich zu irgend was zu bekennen was mehr wäre als eine wabernde Wolke unscharfer, willkürlicher Aussagen.
Ich entnehme daeiner Aussage, dass du entweder tatsächlich garkeinen Standpunkt hast (Nullposition) oder nicht bereit bist, deine Position zu offenbaren.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234541) Verfasst am: 07.03.2009, 12:46 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Denn es ist schlicht lächerlich und Positivismus für alle denkbaren Fakten eine positivistische Forderung der grundsätzlichen Forderung nach Falsifizierbarkeit zu erheben. |
Es ist für den zwangsläufig lächerlich, der die Anforderderungen dieser Kriterien nicht erfüllen kann, aber trotzdem an seiner Sichtweise festhalten will. Das haben Pseudowissenschaften aller Art gemein, weil sie Behauptungen über Kausalitäten aufstellen, aber an der besten Methode, diese Kausalitäten zu entdecken und zu prüfen scheitern. |
Dir scheint der Sinn für Logik völlig abhanden zu kommen. Wenn ein Mensch nach reiflicher Überlegung zum Schluss kommt zu sagen: Ich glaube ... dann ist die Feststellung, dass dies keine Wissenschaft sei, so überflüssig wie ein Kropf.
Szientismus verträgt sich nicht mit kritischem Rationalismus!
MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Auch bezieht sich Falsifizierbarkeit stehts auf Prämissen, die sich aus irrationalen Letztbegründung speisen. |
Ich gehe davon aus, dass du diese Prämissen prinzipiell in fast allen Fällen teilst, außer denen, wo es um deinen Glauben geht. Und das ist tatsächlich irrational. |
Wie bitte? Es soll irrational sein, deine Prämissen an einigen Punkten nicht zu teilen? Es bleibt dabei, dass auch jene Prämissen, die wir teilen, nicht rational sind, sondern auf einer letztlich nicht beweisbaren Letztbegründung beruhen.
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
Was genau ist denn deine geliebte Konsistenzprüfung anderes, als der Versuch, etwas zu falsifizieren, indem du die Deutung eines Ereignisses oder Daten mit anderen, deiner Ansicht nach gesicherten, vergleichst, die Auskunft darüber geben könnten, ob die Deutung oder Interpretation richtig oder falsch ist. Macht deine Konsistenzprüfung in deinen Augen Sinn, wenn bei der Prüfung zwangsweise nur herauskommen kann, dass Deutung A eines Ereignisses richtig ist? Das wage ich doch stark zu bewzweifeln, weil du auf diese Konsistenzprüfung dann genausogut verzichten könntest. |
Du verengst den Begriff der Konsistenzprüfung. Es geht dabei um umfassende Widerspruchsfreiheit. Wenn ich Aussage A mit Aussage B vegleiche und prüfe, ob diese logisch vereinbar sind oder nicht, dann spielt die Einschätzung, ob eine oder beide dieser 'gesichert' seien, keine Rolle. Erst wenn das Ergebnis keiner Aussage von vorne herein feststeht, wird der Auftrag: Prüft alles ! getreulich erfüllt. Konsistenzprüfung benötigt als Verfahren nicht notwendig einen Archmedischen Punkt. Sie kann eher dazu führen, den Archimedischen Punkt zu finden, mehrere alternative Archmedische Punkte zu finden ... oder eben keine archimedischen Punkte zu finden.
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
Wenn du also die Falsifizierbarkeit als irrelevant abtust, kannst du auch gleich zugeben, dass deine Konsistenzprüfungen nicht mehr als Taschenspielertrick sind, die vorgaukeln, dass hier ein echter Test stattfinden würde. |
Strohmann. Falsifizierbarkeit ist ein Kriterium, dass in der Konsistenzprüfung dort anwendbar ist, wo es passt. Z.B. um zu prüfen, ob eine Aussage wissenschaftlichen Anspruch tragen kann.
Falsifizierbarkeit als Universalkriterium, welches auf alle Aussagen anwendbar sein soll, ist Szientismus.
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Allein die Forderung nach grundsätzlicher Falsifizierbarkeit ist irrational. Warum sollte dieses Kriterium denn Gültigkeit haben? |
Weil es logisch ist und sich bewährt hat.
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1 + 1 = 2 hat sich auch bewärt und ist Logisch. Dennoch sind die Verfahren der Arithmetik unzureichend, um alle Probleme der Welt zu lösen.
Du kennst sicher den Spruch: If the only tool you know is a hammer, then all problems looks like nails.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1234609) Verfasst am: 07.03.2009, 13:55 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Unsinn. 5 + 8 = 13 sagt nichts über die Historizität der Berichte über Karl dem Großen aus. und H20 ist keine Aussage über den Platonismus. Das Aufbauen von umpassenden Kriterien ist inhaltlsleer. Diese Aussage ist deinem Posting zu entnehmen. Nicht mehr und nicht weniger. |
Es geht auch nicht darum, ob X etwas über Y aussagt, sondern darum, wie das Wissen über beides gewonnen und überprüft werden kann.
ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt: Ich nehme dir das nicht ab. Ich verstehe eher deine Postings als Versteckspiel, dass du sehr wohl eine apriori-Einstellung kaschieren willst. |
Das kann ich auch nicht ändern,, aber ich habe mehrfach schon gesagt, dass dies für mich keine Grundlage, sondern eine Folge darstellt. |
Natürlich könntest du das ändern. Du müsstest lediglich sagen, was du für richtig hältst und warum. Es genügt nicht zu sagen, was du für falsch hältst, ohne sich zu irgend was zu bekennen was mehr wäre als eine wabernde Wolke unscharfer, willkürlicher Aussagen. |
Wenn ich sage, dass ich es für richtiger halte, dass Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, habe ich das jeweils sehr ausführlich begründet. Dass es dir wahrscheinlicher lieber wäre, ich würde sagen, ich weiss, dass er das nicht getan hat, weil es einfach nicht sein kann und sein darf und weil ich es so will, kann ich ja nachvollziehen, aber den Gefallen kann ich dir halt nicht tun.
Kritischer Rationalismus und methodischer Naturalismus sind doch schon oft genug genannt worden.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Dir scheint der Sinn für Logik völlig abhanden zu kommen. Wenn ein Mensch nach reiflicher Überlegung zum Schluss kommt zu sagen: Ich glaube ... dann ist die Feststellung, dass dies keine Wissenschaft sei, so überflüssig wie ein Kropf.
Szientismus verträgt sich nicht mit kritischem Rationalismus! |
Sobald dieser Mensch aber beginnt, Behauptungen aufzustellen, die weit über das reine persönliche Bekenntnis eines Glaubens an Gott hinausgehen, die universell gültig sein sollen und Auswirkungen auf Bereiche haben, die der Wissenschaft eben sehr wohl zugänglich sein müssten, ändert sich die Sachlage einfach.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Wie bitte? Es soll irrational sein, deine Prämissen an einigen Punkten nicht zu teilen? Es bleibt dabei, dass auch jene Prämissen, die wir teilen, nicht rational sind, sondern auf einer letztlich nicht beweisbaren Letztbegründung beruhen. |
1+1=2 ist eben nicht meine Prämisse, das ist doch der springende Punkt. Diese "Letztbegründungen" sind nicht vielleicht nicht beweis-, aber eben widerlegbar, daher temporär. Du kannst hinter deine jedoch nicht zurück, zumindest hast du bisher keine Möglichkeit aufgezeigt, wie dies geschehen soll.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Du verengst den Begriff der Konsistenzprüfung. Es geht dabei um umfassende Widerspruchsfreiheit. Wenn ich Aussage A mit Aussage B vegleiche und prüfe, ob diese logisch vereinbar sind oder nicht, dann spielt die Einschätzung, ob eine oder beide dieser 'gesichert' seien, keine Rolle. |
Gerade erst hast du behauptet, dass deine äußere Konsistenzprüfung darin bestünde, etwas mit "bekannten Fakten der Realität" abzugleichen. Jetzt sind es also plötzlich "bekannte Fakten der Realität", die ihrerseits nicht mal gesichert sein müssen. Wie weit willst eigentlich noch in völlige Beliebigkeit abtreiben? De facto bedeutet diese deine Aussage, dass Unsinn, wenn er konsistent mit anderem Unsinn ist, kein Unsinn mehr sei. Das ist das endgültige Todesurteil für dein seltsames Verständnis des Begriffes "Prüfung".
Um in deiner Vorstellungswelt zu bleiben: die Forderung "Prüfet alles, aber das Gute behaltet" macht nur dann irgendeinen Sinn, wenn klar ist, was "das Gute" sein sollte. Dass dies nicht definiert wird und diese Prüfung schon deswegen unsinnig ist, sei mal dahingestellt. Diese Anweisung enthält aber eine explizite Falsifizierungsmöglichkeit (etwas kann auch nicht "gut" sein), während du uns nun einreden willst, es wäre auch dann eine Prüfung, wenn dabei vorausgesetzt wird, dass alles, was geprüft wird, nur "gut" sein könne.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Erst wenn das Ergebnis keiner Aussage von vorne herein feststeht, wird der Auftrag: Prüft alles ! getreulich erfüllt. |
Wenn ein Scheitern an einer Prüfung ausgeschlossen ist, steht das Ergebnis aber eben sehr wohl fest. Ist es nicht ausgeschlossen, beinhaltet die Prüfung eine potentielle Falsifikationsmöglichkeit.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
Wenn du also die Falsifizierbarkeit als irrelevant abtust, kannst du auch gleich zugeben, dass deine Konsistenzprüfungen nicht mehr als Taschenspielertrick sind, die vorgaukeln, dass hier ein echter Test stattfinden würde. |
Strohmann. Falsifizierbarkeit ist ein Kriterium, dass in der Konsistenzprüfung dort anwendbar ist, wo es passt. Z.B. um zu prüfen, ob eine Aussage wissenschaftlichen Anspruch tragen kann.
Falsifizierbarkeit als Universalkriterium, welches auf alle Aussagen anwendbar sein soll, ist Szientismus. |
Du propagierst Fallibilismus, also die prinzipielle Fehlbarkeit deiner Erkenntnisse, möchtest diese Erkenntnisse aber nur dann prüfen, wenn am Ende nicht ihre Fehlbarkeit herausgefunden werden kann. Ist das wirklich dein Ernst?
Ich dachte bisher, dass die von dir vorgenommene Konsistenzprüfung bedeutet, herauszufinden, ob etwas konsistent ist oder nicht (das wäre die potentielle Falsifizierung). Nun ist es aber scheinbar so, dass du prüfen möchtest, ob etwas konsistent ist oder ob es konsistent ist?
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234698) Verfasst am: 07.03.2009, 14:39 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Ich kann deine Wortbedeutung für 'fundamentalistisch' nun gar nicht mehr nachvollziehen. In welchem Sinne willst du denn das verstehen?
Verwechselst du vielleicht Fundamentalistisch mit Hermeneutik? |
Auch die Hermeneutik steht auf einem Fundament von Regeln, die jeweils je nach Konfession oder Person sehr unterschiedlich ausfallen können. |
Hermeneutik ist von der Konfession abhängig? Wikipedia weiß nichts davon.
Hast du auch eine seriöse Quelle, oder verwechselst du hier Hermeneutik mit Theologie?
MountainKing hat folgendes geschrieben: | Für mich bedeutet Fundamentalismus in diesem Kontext, dass bestimmte Bibelverse und ihre Aussage unhinterfragt als exaktes göttliches Wort und als Ausgangspunkte der Auslegung verwendet werden und die diese Auswahl nur aus sich selbst heraus beweisen bzw. durch die willkürliche Zuweisung bestimmter Attribute, die sie von anderen Versen abheben. |
Und dann ist deine Aussage hier inkonsistent, denn du hast behauptet:
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Erstens gibt es dieses Dilemma nicht und zweitens habe ich als Beispiel bereits die Inkonsistenz des Bibelfundamentalismus erläutert:
Aus all dem kann geschlossen werden: Wer die Bibel ernst nimmt und sie treulich in dem beachten will, kann nicht zugleich Fundamentalist sein. Durch innere und äußere Inkonsistenzen wäre ein solcher Verständnis-Ansatz zu recht zu kritisieren |
Du nimmst aber nicht "die Bibel" ernst, sondern bewertest bestimmte Aussagen höher als andere, indem du diese fundamentalistisch deutest. Eine wirklich nicht fundamentalistische Sichtweise würde Paulus nicht als wichtiger als AT-Gesetze nehmen oder nicht behaupten, dass man das AT durch Jesus und das NT betrachten und interpretieren muss. Daher sind deine diesbezüglichen Argumentationen grundsätzlich angreifbar. |
Deine Behauptung isch würde die Bibel fundamentalistisch Deuten, wiederspricht nicht nur meiner klaren Distanzierung vom Fundamentalismus, sondern entspricht auch nicht deiner Definition. In deiner Argumentation passt auch nichts mehr zusammen.
Und der Ansatz, dass das AT für Christen durch das NT gedeutet werden muss, ist eine Frage der Logik und nicht die des Fundamentalismus. Denn Jesus und die Autoren des NT haben sich in einer bestimmten Weise auf das AT bezogen, die sehr wohl einen Deutungsschlüssel liefert.
MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Die Anerkennung von Fakten ist sicher im Rahmen der wissenschaftlichen Argumentation zu belegen. Diese basiert zwar auch auf einem gewissen Konsens zur Ansicht der Realität kann aber als nachvollziehbar und plausibel dargestellt werden. |
Und warum verlässt du diesen Rahmen dann, wenn es dir passt? |
Auch diese Frage wurde bereits mehfach beantwortet. Nicht alle Fragen des Lebens sind mit der wissenschaftlichen Methode bearbeitbar.
Gegenfrage: Tust du nur das, was du für richtig hältst - also was dir passt? Oder tust du auch das, was du für falsch hältst ... eben wegen der Neutralität?
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234765) Verfasst am: 07.03.2009, 15:12 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Wie erläutert kann jede Erkenntnis nur im Kontext von Prämissen verstanden werden. Wenn Menschen diverse Grundlagen gemeinsam für gegeben halten, dann ist ein gemeinsames Verständnis über Fakten möglich, selbst wenn sie in anderen Ansichten stark divergieren.
So stimme ich mit Moslemen und Atheisten völlig überein, dass 1 + 1 = 2 im Dezimalsystem und der gängigen Arithmetik ist.  |
Und wäre es nicht sinnvoll, seine Prämissen so zu wählen, dass sie prinzipiell von allen geteilt werden können, weil dies das Risiko minimiert, das Ganze vom eigenen Wollen abhängig zu machen? Das ist es zumindest, was ich versuche und was Gläubige auch tun, aber eben nur bis zu einem Punkt, an dem etwas, das sie als wahr ansehen wollen, in Frage gestellt wird, an welchem Punkt sie diesen Konsens dann aufkündigen und gar noch fordern, dass das alle machen müssten.
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Häh? Wo sollte das denn geschehen sein, dieses aufkündigen?
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Warum nicht? Weil es kein Gegenstand dieses Ansatzes ist? Darum habe ich auch oben erläutert, dass die Frage so falsch gestellt ist. Konkretere Fragen sind, z.B. hat ein Gott die Welt erschaffen? Oder: Habe ich ein Begegebnung mit Gott erlebt? Diese Fragen werden sehr wohl diversen Konsistenzprüfungen unterzogen. |
Diese Fragen werden aber, wie oben erläutert, auch nur dann wirlich geprüft, wenn die Prüfung auch definitiv negativ ausfallen kann und dies ist nicht möglich, wenn ein allmächtiges Wesen im Hintergrund agiert. |
Wie das nun? Willst du sagen, man könne die Frage nicht negativ beantworten, und alle Atheisten hier seien nichts als Illusion?
Oder könne man die Frage nicht negativ beantworten, wenn sie schließlich der Realität entsprechen? Natürlich könnte man diese auch dann negativ beantworten, denn es gibt bekanntlich ein Mangel an Erkenntnis, Irrtum und Lüge.
MountainKing hat folgendes geschrieben: | Bei der Schöpfungsfrage ist dies doch perfekt sichtbar: wenn es ebenso möglich ist, dass Gott die Welt an 6 Tagen geschaffen hat oder dazu eine Millionen Jahre dauernde Evolution nutzte, wenn es ebenso möglich ist, dass der Mensch separat von der restlichen Schöpfung entstand oder er durch Gottes Willen evolutionär aus anderen Tieren entstand und all dies ist möglich, dann kann deine Konsistenzprüfung die Frage, ob Gott die Welt erschaffen hat, eben gar nicht testen, sondern es steht fest, dass er das tat und du "überprüfst" nur das jeweilige Wie. |
Dann willst du sagen, die Behauptung, Gott habe die Welt nicht erschaffen, nicht falsifizierbar sei. Da du ja nicht falsifizierbare Aussagen ablehnst vertrittst du diese auch nicht, sondern ... bekennst dich zum Agnostizismus?
Aber die Beahuptung, Gott habe die Erde in 6 x 24 Stunden erschaffen, laässt sich ebenfalls nicht falsifizieren. Denn die Falsifiation erfordert unzweifelhafte Fakten ... die hier nicht vorliegen. Was wir haben sind eine Fülle von Indizien, die ein Modell eines Erdalters von 4,3 Mrd. Jahren plausibel machen und häfig als faktisch angesehen werden. Was wir nun feststellen können ist, dass die These 6 x 24 Stunden nicht zum wissenschaftlichen Weltbild konsistent ist. Ich nenne dies als ein Beispiel der äußeren Inkonsistenz.
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
Du führst überhaupt keine Prüfung durch, sondern passt nur die Details einer für dich feststehenden Aussage an die jeweiligen Daten an, willst dies aber als einen grundsätzlichen Test der Aussage verkaufen. |
In welchem Kontext stellst du derartige Behauptungen auf? Ich demonstriere pausenlos Vergleiche zwischen Aussagen und Prüfungen auf deren Vereinbarkeit, und du behauptest nun irgendwas?
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
Du hast am Schluss des anderen Postings von Spannungen geschrieben und ich sehe eine extreme Spannung zwischen der Behauptung, dass man Gott erkennen wollen muss und der von dir angeblich ja beförderten kritischen Reflexion der eigenen Position. Wie willst du eine Position kritisch hinterfragen oder reflektieren, wenn du willst, dass sie so und nicht anders ist? Für das Erreichen reflektiertet Erkenntnisse ist das so ziemlich der schlechteste Startpunkt, den man haben kann. |
Also: Wer Wissenschaft betreibt, der muss die Erkenntnis suchen und Aus Beobachtungen methodisch schlüsse ziehen. Er muss dies wollen, sonst funktioniert Wissenschaft nicht. Ist es darum eine schlechter, gar der ziemlich schlechteste Startpunkt, überhaupt forschen zu wollen? Ist der Wissenschaftler durch die Wahl der Methode nicht zwangsläufig Biased - voreingenommen - und kann garnichts anderes Erkennen, was nicht in der Methode vorgegeben ist?
Ebenso ist die Frage nach Gott für Viele Voraussetzung, ihn auch erkennen zu können. Nur wenigen begegnet er auf eine Weise, das ein vorheriges Fragen nicht erforderlich wäre, wie auch dem Wissenschaftler eine Erkenntnis nur höchst selten ungewollt in den Schoß fällt.
Warum aber sollte die Suche nach Gott denn vorgegebene Ergbnisse erbringen? Deine Behauptung ist aus der Luft gegriffen, und du weißt das auch.
MountainKing hat folgendes geschrieben: |
Gerade die Erkenntnis, dass etwas nicht wahr ist, nur weil ich will, dass es das ist, ist, denke ich, für nicht wenige ehemals Gläubige auf ihrem Weg zu einer säkulären Weltsicht nicht unwichtig. Das ist eine der tatsächlichen von dir in anderem Sinne zitierten "unangenehmen Wahrheiten". |
Und anders herum: Für manche Säkularen ist die Überraschung, Gott gefunden zu haben, für Andere eine "unangenehme Wahrheit".
Für mich ist keines davon eine "unangenehme Wahrheit", denn gerade ein offenes Ergebnis ist doch das, was du zu recht forderst. Das Menschen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen ist eher im Einzelfall zu analysieren und lässt aprioi keine generellen Schlussfolgen zu außer der, dass eine Einzeluntersuchung erforderlich wäre.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1234810) Verfasst am: 07.03.2009, 15:38 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Warum nicht? Weil es kein Gegenstand dieses Ansatzes ist? Darum habe ich auch oben erläutert, dass die Frage so falsch gestellt ist. Konkretere Fragen sind, z.B. hat ein Gott die Welt erschaffen? Oder: Habe ich ein Begegebnung mit Gott erlebt? Diese Fragen werden sehr wohl diversen Konsistenzprüfungen unterzogen. |
Diese Fragen werden aber, wie oben erläutert, auch nur dann wirlich geprüft, wenn die Prüfung auch definitiv negativ ausfallen kann und dies ist nicht möglich, wenn ein allmächtiges Wesen im Hintergrund agiert. |
Wie das nun? Willst du sagen, man könne die Frage nicht negativ beantworten, und alle Atheisten hier seien nichts als Illusion?
Oder könne man die Frage nicht negativ beantworten, wenn sie schließlich der Realität entsprechen? Natürlich könnte man diese auch dann negativ beantworten, denn es gibt bekanntlich ein Mangel an Erkenntnis, Irrtum und Lüge.
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Die Bemerkung von MoutainKing habe ich so verstanden, dass sich sämtliche Thesen, die Gott als Prämisse enthalten, einer Falszifizierung, also die Übereinstimmungsprüfung der These mit der Wirklichkeit, entziehen.
Eine Behauptung, die sich wiederum nicht an der Wirklichkeit messen lässt, ist erkenntnistheoretisch wertlos. Das wird wohl mit "negativ" gemeint sein, und dem stimme ich zu.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1234841) Verfasst am: 07.03.2009, 15:52 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Die Bemerkung von MoutainKing habe ich so verstanden, dass sich sämtliche Thesen, die Gott als Prämisse enthalten, einer Falszifizierung, also die Übereinstimmungsprüfung der These mit der Wirklichkeit, entziehen. |
Das hat er vielleicht wirklich so gemeint, ist aber dennoch falsch.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Eine Behauptung, die sich wiederum nicht an der Wirklichkeit messen lässt, ist erkenntnistheoretisch wertlos. Das wird wohl mit "negativ" gemeint sein, und dem stimme ich zu. |
Wie willst du denn die Behauptung messen, wenn dir ein anderer Mensch sagt: Ich liebe dich?
Sagst du denn: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1234854) Verfasst am: 07.03.2009, 16:01 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Die Bemerkung von MoutainKing habe ich so verstanden, dass sich sämtliche Thesen, die Gott als Prämisse enthalten, einer Falszifizierung, also die Übereinstimmungsprüfung der These mit der Wirklichkeit, entziehen. |
Das hat er vielleicht wirklich so gemeint, ist aber dennoch falsch.
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Dann versuche das mal etwas gekonnter zu widerlegen, denn ...
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Eine Behauptung, die sich wiederum nicht an der Wirklichkeit messen lässt, ist erkenntnistheoretisch wertlos. Das wird wohl mit "negativ" gemeint sein, und dem stimme ich zu. |
Wie willst du denn die Behauptung messen, wenn dir ein anderer Mensch sagt: Ich liebe dich?
Sagst du denn: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos. |
... "Ich liebe dich", ist keine These, sondern eine Sympathiebekundung an eine andere Person. Erkenntnistheoretisch wäre übrigens eine Einzelmeinung nicht interessant, besser gesagt wertlos. Und btw, es gibt messbare Anzeichen für Liebe, das entgeht vielleicht manchem, der sich zu viel mit Theologie befasst.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1235318) Verfasst am: 07.03.2009, 21:53 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Die Bemerkung von MoutainKing habe ich so verstanden, dass sich sämtliche Thesen, die Gott als Prämisse enthalten, einer Falszifizierung, also die Übereinstimmungsprüfung der These mit der Wirklichkeit, entziehen. |
Das hat er vielleicht wirklich so gemeint, ist aber dennoch falsch.
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Dann versuche das mal etwas gekonnter zu widerlegen, denn ... |
Die Falsifizierung ist nicht die Übereinstimmungsprüfung mit der Wirklichkeit. Und das Bekenntnis zu Gott ist keine These.
Es ging vielmehr um die Fallsifizierbarkeit, also die grundsätzliche Erkenntnismöglichkeit, dass eine These sich als Falsch erwiesen werden kann.
MountainKing meinte, dass man keine hinreichend konkrete Schlüsse aus der Existenz Gottes ziehen könne, die eben bei Falsifikation des konkreten Faktums zur wiederlegung der These führen würde.
Ebenso wie die Abstammungsthese der Evolution. Wenn man hinreichende Fakten findet, die eben gemäß der Abstammungsthese über die Teiltheorien vorhergesagt sind, aber sich a´nders verhalten, kann die Abstammungsthese von der Urzelle auch nicht falsifiziert werden, da man eben andere Teiltheorien herleitet. Die These von der Abstammung ist ebensowenig falsifizierbar wie die These der Existenz Gottes.
Darum hat man sehr konkrete Aussagen aus dem Paradigma jeweils hergeleitet, die einer näheren Prüfung zugänglich ist und damit falsifizierbar sind. Im Falle der ET sind es diverse Teiltheorien, z.B. das 'Biogenetische Grundgesetz' von Haeckel, das falsifiziert wurde, denn die Embrionalentwicklung rekapituliert nicht den Evolutionsverlauf und der menschliche Fötus hat zu keinem Zeitpunkt Kiemenbögen.
Ähnlich konkrete Aussagen gibt es im Kontesxt des biblischen Schöpfungsglauben, die man als falsifiziert ansehen kann. So erscheint die These, die Erde die in 6 * 24 Stunden erschaffen nicht vereinbar mit der wissenschaftlichen Weltsicht.
Grundsätzlich prüfbar und damit falsifizierbar sind die Deutungen von Erfahrungen, die als Gottesbegegnungen verstanden wurden. Damit hat die Prämisse der Existenz Gottes keineswegs eine nicht-falsifizierbarkeit konkreter Einzelaussagen zur Folge. qed
Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Eine Behauptung, die sich wiederum nicht an der Wirklichkeit messen lässt, ist erkenntnistheoretisch wertlos. Das wird wohl mit "negativ" gemeint sein, und dem stimme ich zu. |
Wie willst du denn die Behauptung messen, wenn dir ein anderer Mensch sagt: Ich liebe dich?
Sagst du denn: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos. |
... "Ich liebe dich", ist keine These, sondern eine Sympathiebekundung an eine andere Person. Erkenntnistheoretisch wäre übrigens eine Einzelmeinung nicht interessant, besser gesagt wertlos. Und btw, es gibt messbare Anzeichen für Liebe, das entgeht vielleicht manchem, der sich zu viel mit Theologie befasst. |
Ich bin fassungslos. Vermutlich flunkerst du uns hier was vor oder hast tatsächlich niemanden, der dir je sagte, 'Ich liebe dich.'
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1235414) Verfasst am: 07.03.2009, 23:01 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Die Bemerkung von MoutainKing habe ich so verstanden, dass sich sämtliche Thesen, die Gott als Prämisse enthalten, einer Falszifizierung, also die Übereinstimmungsprüfung der These mit der Wirklichkeit, entziehen. |
Das hat er vielleicht wirklich so gemeint, ist aber dennoch falsch.
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Dann versuche das mal etwas gekonnter zu widerlegen, denn ... |
Die Falsifizierung ist nicht die Übereinstimmungsprüfung mit der Wirklichkeit. Und das Bekenntnis zu Gott ist keine These.
Es ging vielmehr um die Fallsifizierbarkeit, also die grundsätzliche Erkenntnismöglichkeit, dass eine These sich als Falsch erwiesen werden kann.
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Die grundsätzliche Erkenntnismöglichkeit kritisierst du doch gar nicht, zumindest sehe ich diesbezüglich keine Argumente deinerseits. Du bemängelst im Prinzip eine deiner Meinung nach fehlerhafte Anwendung bei der ET und rechtfertigst damit eine erkenntnistheoretische Nullhypothese "Gott existiert" (dein Bekenntnis interessiert doch erst nachrangig).
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Mountaing meinte, dass man keine hinreichend konkrete Schlüsse aus der Existenz Gottes ziehen könne, die eben bei Falsifikation des konkreten Faktums zur wiederlegung der These führen würde.
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Damit liegt er ja richtig, wie deine nachfolgende Kritik verdeutlicht.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Ebenso wie die Abstammungsthese der Evolution. Wenn man hinreichende Fakten findet, die eben gemäß der Abstammungsthese über die Teiltheorien vorhergesagt sind, aber sich a´nders verhalten, kann die Abstammungsthese von der Urzelle auch nicht falsifiziert werden, da man eben andere Teiltheorien herleitet. Die These von der Abstammung ist ebensowenig falsifizierbar wie die These der Existenz Gottes.
Darum hat man sehr konkrete Aussagen aus dem Paradigma jeweils hergeleitet, die einer näheren Prüfung zugänglich ist und damit falsifizierbar sind. Im Falle der ET sind es diverse Teiltheorien, z.B. das 'Biogenetische Grundgesetz' von Haeckel, das falsifiziert wurde, denn die Embrionalentwicklung rekapituliert nicht den Evolutionsverlauf und der menschliche Fötus hat zu keinem Zeitpunkt Kiemenbögen.
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Ich bin kein Biologe, aber lese ich hier korrekt eine Forderung heraus, dass die Widerlegung einer Teilhypothese zur Falsifizierung der Gesamttheorie führen müsste ?
Falls ja, warum sollte das so sein ?
Oder behauptest du, dass die Abstammungsthese prinzipiell nicht falsifizierbar ist ? Dafür ist mir deine Ausführung allerdings zu dünn.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Ähnlich konkrete Aussagen gibt es im Kontesxt des biblischen Schöpfungsglauben, die man als falsifiziert ansehen kann. So erscheint die These, die Erde die in 6 * 24 Stunden erschaffen nicht vereinbar mit der wissenschaftlichen Weltsicht.
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Der vergleich hinkt insofern, dass Gott ein reines Hirngespinst ist, welches sich einer Prüfung prinzipiell entzieht, während (Ur-)zellen etwas "handfester" sind.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Grundsätzlich prüfbar und damit falsifizierbar sind die Deutungen von Erfahrungen, die als Gottesbegegnungen verstanden wurden. Damit hat die Prämisse der Existenz Gottes keineswegs eine nicht-falsifizierbarkeit konkreter Einzelaussagen zur Folge. qed
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Aha ? Wie sehen denn die Falsifizierungskriterien aus ?
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Eine Behauptung, die sich wiederum nicht an der Wirklichkeit messen lässt, ist erkenntnistheoretisch wertlos. Das wird wohl mit "negativ" gemeint sein, und dem stimme ich zu. |
Wie willst du denn die Behauptung messen, wenn dir ein anderer Mensch sagt: Ich liebe dich?
Sagst du denn: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos. |
... "Ich liebe dich", ist keine These, sondern eine Sympathiebekundung an eine andere Person. Erkenntnistheoretisch wäre übrigens eine Einzelmeinung nicht interessant, besser gesagt wertlos. Und btw, es gibt messbare Anzeichen für Liebe, das entgeht vielleicht manchem, der sich zu viel mit Theologie befasst. |
Ich bin fassungslos. Vermutlich flunkerst du uns hier was vor oder hast tatsächlich niemanden, der dir je sagte, 'Ich liebe dich.' |
Wie meinen ?
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1235519) Verfasst am: 08.03.2009, 00:32 Titel: |
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Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Die Bemerkung von MoutainKing habe ich so verstanden, dass sich sämtliche Thesen, die Gott als Prämisse enthalten, einer Falszifizierung, also die Übereinstimmungsprüfung der These mit der Wirklichkeit, entziehen. |
Das hat er vielleicht wirklich so gemeint, ist aber dennoch falsch.
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Dann versuche das mal etwas gekonnter zu widerlegen, denn ... |
Die Falsifizierung ist nicht die Übereinstimmungsprüfung mit der Wirklichkeit. Und das Bekenntnis zu Gott ist keine These.
Es ging vielmehr um die Fallsifizierbarkeit, also die grundsätzliche Erkenntnismöglichkeit, dass eine These sich als Falsch erwiesen werden kann.
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Die grundsätzliche Erkenntnismöglichkeit kritisierst du doch gar nicht, zumindest sehe ich diesbezüglich keine Argumente deinerseits. |
Ich habe keine Ahnung, was du nun mit der 'grundsätzlichen Erkenntnismöglichkeit' in diesem Kontext meinst.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Du bemängelst im Prinzip eine deiner Meinung nach fehlerhafte Anwendung bei der ET und rechtfertigst damit eine erkenntnistheoretische Nullhypothese "Gott existiert" |
So viel Wirrnis in einem Satz? Die ET ist später dran.
Eine Nullhypothese ist dagegen eine inhaltsleere Aussage, die hier nicht vorliegt.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | (dein Bekenntnis interessiert doch erst nachrangig). |
Dich zwingt keiner, dich für irgend ein Bekenntnis zu interessieren, oder sonst irgend was auf dieser Welt.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Mountaing meinte, dass man keine hinreichend konkrete Schlüsse aus der Existenz Gottes ziehen könne, die eben bei Falsifikation des konkreten Faktums zur wiederlegung der These führen würde.
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Damit liegt er ja richtig, wie deine nachfolgende Kritik verdeutlicht.
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Das ist ein Beispiel eine völlig bedeutungslose Leeraussage. Danke.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Ebenso wie die Abstammungsthese der Evolution. Wenn man hinreichende Fakten findet, die eben gemäß der Abstammungsthese über die Teiltheorien vorhergesagt sind, aber sich a´nders verhalten, kann die Abstammungsthese von der Urzelle auch nicht falsifiziert werden, da man eben andere Teiltheorien herleitet. Die These von der Abstammung ist ebensowenig falsifizierbar wie die These der Existenz Gottes.
Darum hat man sehr konkrete Aussagen aus dem Paradigma jeweils hergeleitet, die einer näheren Prüfung zugänglich ist und damit falsifizierbar sind. Im Falle der ET sind es diverse Teiltheorien, z.B. das 'Biogenetische Grundgesetz' von Haeckel, das falsifiziert wurde, denn die Embrionalentwicklung rekapituliert nicht den Evolutionsverlauf und der menschliche Fötus hat zu keinem Zeitpunkt Kiemenbögen.
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Ich bin kein Biologe, aber lese ich hier korrekt eine Forderung heraus, dass die Widerlegung einer Teilhypothese zur Falsifizierung der Gesamttheorie führen müsste ? |
Hier ist keine Kenntnis der Biologie gefragt, sondern der Hermeneutik. Dein Satz zeugt vom Unverständnis meiner Aussage.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | Falls ja, warum sollte das so sein ?
Oder behauptest du, dass die Abstammungsthese prinzipiell nicht falsifizierbar ist ? Dafür ist mir deine Ausführung allerdings zu dünn. |
Einfache Frage: Ist die Abstammungsthese falsifizierbar? Wie?
Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Ähnlich konkrete Aussagen gibt es im Kontesxt des biblischen Schöpfungsglauben, die man als falsifiziert ansehen kann. So erscheint die These, die Erde die in 6 * 24 Stunden erschaffen nicht vereinbar mit der wissenschaftlichen Weltsicht.
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Der vergleich hinkt insofern, dass Gott ein reines Hirngespinst ist, welches sich einer Prüfung prinzipiell entzieht, während (Ur-)zellen etwas "handfester" sind. |
Handfeste Urzellen? Gibt es die? Und wo kommen die her? Zeigen
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Grundsätzlich prüfbar und damit falsifizierbar sind die Deutungen von Erfahrungen, die als Gottesbegegnungen verstanden wurden. Damit hat die Prämisse der Existenz Gottes keineswegs eine nicht-falsifizierbarkeit konkreter Einzelaussagen zur Folge. qed
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Aha ? Wie sehen denn die Falsifizierungskriterien aus ? |
Konsitenz zum weltanschaulichen Kontext und akzeptierten Fakten.
Der_Guido hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Der_Guido hat folgendes geschrieben: |
Eine Behauptung, die sich wiederum nicht an der Wirklichkeit messen lässt, ist erkenntnistheoretisch wertlos. Das wird wohl mit "negativ" gemeint sein, und dem stimme ich zu. |
Wie willst du denn die Behauptung messen, wenn dir ein anderer Mensch sagt: Ich liebe dich?
Sagst du denn: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos. |
... "Ich liebe dich", ist keine These, sondern eine Sympathiebekundung an eine andere Person. Erkenntnistheoretisch wäre übrigens eine Einzelmeinung nicht interessant, besser gesagt wertlos. Und btw, es gibt messbare Anzeichen für Liebe, das entgeht vielleicht manchem, der sich zu viel mit Theologie befasst. |
Ich bin fassungslos. Vermutlich flunkerst du uns hier was vor oder hast tatsächlich niemanden, der dir je sagte, 'Ich liebe dich.' |
Wie meinen ? |
Ich hoffe doch, du sagst dieser Person - fall es sie geben sollte - nicht: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos. ... oder dass du diese 'messen' wolltest.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1235526) Verfasst am: 08.03.2009, 00:40 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Ich hoffe doch, du sagst dieser Person - fall es sie geben sollte - nicht: Diese Aussage ist weder messbar noch falsifizierbar ... also erkenntnistheoretisch wertlos. ... oder dass du diese 'messen' wolltest. |
Warum sollte man das in dieser Situation tun?
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ChRISIS@theAREA dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.09.2005 Beiträge: 767
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(#1235536) Verfasst am: 08.03.2009, 00:49 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | [...] Schreibe ich, daß es nicht stimmt, daß Hitler und Hans Albert identische, doch vertauschte Initialen haben? Würde diese Reihung dann nicht Dein Interesse wecken? |
Also mein Interessen schon, denn sie vertreten zwei entgegengesetzte Prinzipien.
Von Adolf Hitler wissen wir, dass er wahrscheinlich mit realem Namen Hiedler oder Hüttler hieß. Was seiner späteren Betätigung ja auch ziemlich nahe kam, immerhin hat er fast jede Wohnung nach Juden durchsuchen lassen und so die "Hütte leer" gemacht.
Und die vertauschten Initalen von Hans Albers und seine Funktion als Entertainer haben eben immer für eine "volle Hütte" gesorgt...
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ChRISIS@theAREA dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.09.2005 Beiträge: 767
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(#1235566) Verfasst am: 08.03.2009, 01:31 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | [...] So stimme ich mit Moslemen und Atheisten völlig überein, dass 1 + 1 = 2 [...] ist.  |
Also, nach gängiger katholischer Lehre ist da ja ziemlich viel Interpretationsspielraum. Da sollte aus 1 + 1 zumindest 3 werden, besser noch vier, fünf oder sechs...
Reine Mathematik verschränkt den Blick. Eine Berechnung funktioniert nie unabhängig von einer "fleischlichen" Realität und bleibt ein theoretisches Konstrukt.
Ohne die Liebe von Mama und Papa lernt das Kind nie 1 + 1 zu rechnen, deshalb sind die Grundbedingungen immer andere, als uns moderne Wissenschaft glauben machen will.
Zuletzt bearbeitet von ChRISIS@theAREA am 08.03.2009, 02:08, insgesamt einmal bearbeitet |
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lumar multiplying reflection of an ancient broken mirror
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 456
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(#1235578) Verfasst am: 08.03.2009, 02:08 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Wie willst du denn die Behauptung messen, wenn dir ein anderer Mensch sagt: Ich liebe dich? |
Ja, wenn die Argumente fehlen, kommen entweder Geschichten aus dem Tierreich - oder ganz voller Pathos: Aber die Liebe, aber die Liebe...
ballancer hat folgendes geschrieben: | Ich bin fassungslos. Vermutlich flunkerst du uns hier was vor oder hast tatsächlich niemanden, der dir je sagte, 'Ich liebe dich.' |
Unterste Schublade:
Franz Kafka hat folgendes geschrieben: | Viele beklagen sich, dass die Worte der Weisen immer wieder nur Gleichnisse seien, aber unverwendbar im täglichen Leben, und nur dieses allein haben wir. Wenn der Weise sagt: Gehe hinüber, so meint er nicht, dass man auf die andere Seite hinübergehen solle, was man immerhin noch leisten könnte, wenn das Ergebnis des Weges wert wäre, sondern er meint irgendein sagenhaftes Drüben, etwas, das wir nicht kennen, das auch von ihm nicht näher zu bezeichnen ist und das uns also hier gar nichts helfen kann. Alle diese Gleichnisse wollen eigentlich nur sagen, dass das Unfassbare unfassbar ist, und das haben wir gewusst. Aber das, womit wir uns jeden Tag abmühen, sind andere Dinge.
Darauf sagte einer: Warum wehrt ihr euch? Würdet ihr den Gleichnissen folgen, dann wäret ihr selbst Gleichnisse geworden und damit schon der täglichen Mühe frei.
Ein anderer sagte: Ich wette, dass auch das ein Gleichnis ist.
Der erste sagte: Du hast gewonnen.
Der zweite sagte: Aber leider nur im Gleichnis.
Der erste sagte: Nein, in Wirklichkeit; im Gleichnis hast du verloren.
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_________________ By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1235616) Verfasst am: 08.03.2009, 03:57 Titel: |
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ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | [...] Schreibe ich, daß es nicht stimmt, daß Hitler und Hans Albert identische, doch vertauschte Initialen haben? Würde diese Reihung dann nicht Dein Interesse wecken? |
Also mein Interessen schon, denn sie vertreten zwei entgegengesetzte Prinzipien.
Von Adolf Hitler wissen wir, dass er wahrscheinlich mit realem Namen Hiedler oder Hüttler hieß. Was seiner späteren Betätigung ja auch ziemlich nahe kam, immerhin hat er fast jede Wohnung nach Juden durchsuchen lassen und so die "Hütte leer" gemacht.
Und die vertauschten Initalen von Hans Albers und seine Funktion als Entertainer haben eben immer für eine "volle Hütte" gesorgt... |
Deine phonetisch-graphemischen Assoziationen sind hier völlig unangebracht, vor allem ist es ziemlich geschmacklos, die Erwähnung des Namens "Hitler" in einem Kontext, den Du offensichtlich nicht verstanden hast (Hans Albert ist nicht Hans Albers) für ein eher witzloses Wortspiel über die Judenvernichtung zu missbrauchen.
Forumsregeln 2.4 hat folgendes geschrieben: | 2.4 Störungen der Diskussionskultur
Auch wenn im Einzelfall keine der vorstehenden Regeln eindeutig verletzt wird, kann manches Verhalten insbesondere dann, wenn es sehr gehäuft auftritt, die Diskussionskultur des Forums empfindlich stören und die Verwirklichung der Forenziele behindern. Dies kann der Fall sein:
(a) wenn durch aufstachelnde Beiträge oder persönliche Angriffe rationale Diskussionen behindert werden;
(b) wenn das Forum mit sinnfreien Beiträgen oder argumentfreien Missionierungsversuchen überflutet wird;
(c) wenn spezielle Themen notorisch in allen möglichen Zusammenhängen eingebracht werden, völlig unabhängig davon, ob sie dort passen;
(d) wenn die Absicht verfolgt wird, das Forum und seine Benutzer zu diffamieren und abzuwerten. |
Deine sprachlich-assoziative Witzelsucht kannst Du in Deinen eigenen Spielthreads ausleben, in diesem Thread und in diesem speziellen Zusammenhang ist sie absolut unpassend.
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ChRISIS@theAREA dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.09.2005 Beiträge: 767
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(#1235647) Verfasst am: 08.03.2009, 10:26 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | [...] vor allem ist es ziemlich geschmacklos, die Erwähnung des Namens "Hitler" [...] für ein eher witzloses Wortspiel über die Judenvernichtung zu missbrauchen. |
Da hast Du völlig recht Kramer! Witze über Adolf Hitler zu machen ist Ausdruck von infantilem Unverständnis gegenüber der Ernsthaftigkeit der tragischen Ereignisse.
Kramer hat folgendes geschrieben: | [...] Deine sprachlich-assoziative Witzelsucht kannst Du in Deinen eigenen Spielthreads ausleben, in diesem Thread und in diesem speziellen Zusammenhang ist sie absolut unpassend. |
Es geht in diesem Thread um Bibelfundamentalismus und Konsistenzforderungen, dann sollten man schon verstehen, was eine Abweichung von der Trinitätslehre und "der Wortbruch" überhaupt zu bedeuten haben.
Wenn Du den Witz nicht lustig fandest, dann auch, weil Du nicht gemerkt hast, was er im Zusammenhang mit dem Thema zu bedeuten hat. Menschliches Denken wird vom Sprachverständnis bestimmt, ist doch logisch, und die eigene Sozialisation auch vom Namen geprägt.
Es geht hier um "das Wort Gottes" und den Menschen, der davon abweichen will...
Ich will Dir damit andeuten, dass Deine Behauptung, Dein Denken und Sprechen wäre frei von Gott, nur Selbstbetrug sein kann.
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1235648) Verfasst am: 08.03.2009, 10:27 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Hermeneutik ist von der Konfession abhängig? Wikipedia weiß nichts davon.
Hast du auch eine seriöse Quelle, oder verwechselst du hier Hermeneutik mit Theologie?  |
http://de.wikipedia.org/wiki/Biblische_Hermeneutik
Zitat: |
Wenn Philippus im obigen Beispiel dem Kämmerer den Text erklärt, betreibt er Exegese, jedoch hat seine Erklärung eine bestimmte Hermeneutik zur Grundlage: ein alttestamentliches Prophetenwort ist für ihn nur von Christus her zu verstehen. Ein rabbinischer Jude sähe das anders und würde dem Äthiopier den Text auch anders auslegen.
....
Jede Bibelauslegung, ob an der Universität oder im Bibelkreis, wird beeinflusst von bewussten oder unbewussten theologischen Grundannahmen (im Bibelkreis oft unbewusst, an der Universität hoffentlich bewusst).
....
Auf die obigen Problemstellungen gibt es für jede Konfession, jede Theologie (und oft auch noch für einzelne Theologen und Laien) sehr unterschiedliche Antworten - Antworten, die auch mit sehr unterschiedlichem Grad von Gewissheit gegeben werden.
Positionen Biblischer Hermeneutik:
befreiungstheologisches Schriftverständnis
dialektisch-theologische Schriftverständnis
existenzialistisches Schriftverständnis
evangelikales Schriftverständnis
feministisches Schriftverständnis
fundamentalistisches Schriftverständnis
homosexuelles Schriftverständnis
sozialgeschichtliches Schriftverständnis
Lectio divina (vierfacher Schriftsinn)
(tiefen)psychologisches Schriftverständnis |
Ausreichend?
ballancer hat folgendes geschrieben: |
MountainKing hat folgendes geschrieben: | Für mich bedeutet Fundamentalismus in diesem Kontext, dass bestimmte Bibelverse und ihre Aussage unhinterfragt als exaktes göttliches Wort und als Ausgangspunkte der Auslegung verwendet werden und die diese Auswahl nur aus sich selbst heraus beweisen bzw. durch die willkürliche Zuweisung bestimmter Attribute, die sie von anderen Versen abheben. |
...
Du nimmst aber nicht "die Bibel" ernst, sondern bewertest bestimmte Aussagen höher als andere, indem du diese fundamentalistisch deutest. Eine wirklich nicht fundamentalistische Sichtweise würde Paulus nicht als wichtiger als AT-Gesetze nehmen oder nicht behaupten, dass man das AT durch Jesus und das NT betrachten und interpretieren muss. Daher sind deine diesbezüglichen Argumentationen grundsätzlich angreifbar. |
Deine Behauptung isch würde die Bibel fundamentalistisch Deuten, wiederspricht nicht nur meiner klaren Distanzierung vom Fundamentalismus, sondern entspricht auch nicht deiner Definition. In deiner Argumentation passt auch nichts mehr zusammen. [/quote]
Völlig absurd. Ich habe in beiden Aussagen dargelegt, dass die Annahme bestimmter Bibelverse als absolut wahr und wahrer als andere fundamentalistisch ist. Fundamentalistisch ist die grundsätzliche Zuweisung göttlicher Autorität zu Aussagen der Bibel nur auf der Basis der dort selbst zu findenen Behauptungen, dass sie göttlich autorisiert und inspiriert sind und es ist völlig egal, welche davon betroffen sind, weil dies nur von den Wünschen und Projektionen des Auslegenden abhängig ist, was man bei dir sehr deutlich sieht.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Und der Ansatz, dass das AT für Christen durch das NT gedeutet werden muss, ist eine Frage der Logik und nicht die des Fundamentalismus. Denn Jesus und die Autoren des NT haben sich in einer bestimmten Weise auf das AT bezogen, die sehr wohl einen Deutungsschlüssel liefert. |
Natürlich ist es fundamentalistisch, weil dies doch einfach voraussetzt, dass dieser Bezug auf das AT der richtige Weg ist, sich diesem zu nähern. Abgesehen davon gibt es auch in diesem Kontext nicht nur einen Deutungsschlüssel, sondern dieser ist jeweils davon abhängig, von welchen NT-Passagen man seine Auslegungen abhängig macht.
Du versuchst hier wieder den alten Trick vorzuführen, aus der Existenz eines Deutungsschlüssels, der in sich halbwegs konsistent ist, daraus zu schließen, dass dies dann zwangsläufig der korrekte wäre, was schon deswegen nicht haltbar ist, wenn es alternative Schlüssel gibt, die dieselbe Methodik verwenden, nämlich Auslegungen auf Basis bestimmter Verse, denen eine besondere Wichtigkeit zugesprochen wird.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Auch diese Frage wurde bereits mehfach beantwortet. Nicht alle Fragen des Lebens sind mit der wissenschaftlichen Methode bearbeitbar. |
Die Frage, ob jemand von den Toten auferstehen kann, Wein in Wasser verwandelt oder auf selbigem laufen kann, sind eindeutig mit der wissenschaftlichen Methode beantwortbar.
ballancer hat folgendes geschrieben: | MountainKing hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Warum nicht? Weil es kein Gegenstand dieses Ansatzes ist? Darum habe ich auch oben erläutert, dass die Frage so falsch gestellt ist. Konkretere Fragen sind, z.B. hat ein Gott die Welt erschaffen? Oder: Habe ich ein Begegebnung mit Gott erlebt? Diese Fragen werden sehr wohl diversen Konsistenzprüfungen unterzogen. |
Diese Fragen werden aber, wie oben erläutert, auch nur dann wirlich geprüft, wenn die Prüfung auch definitiv negativ ausfallen kann und dies ist nicht möglich, wenn ein allmächtiges Wesen im Hintergrund agiert. |
Wie das nun? Willst du sagen, man könne die Frage nicht negativ beantworten, und alle Atheisten hier seien nichts als Illusion? |
Du hast hier den wesentlichen Teil meiner Ausführungen weggelassen, in dem es darum ging, dass die von dir propagierte Konsistenzprüfung nur dann sinnvoll ist, wenn sie auch scheitern kann. Dieses Scheitern ist grundsätzlich nicht möglich, wenn ein allmächtiges Wesen involviert ist, dessen Existenz implizit vorausgesetzt wird.
ballancer hat folgendes geschrieben: |
MountainKing hat folgendes geschrieben: | Bei der Schöpfungsfrage ist dies doch perfekt sichtbar: wenn es ebenso möglich ist, dass Gott die Welt an 6 Tagen geschaffen hat oder dazu eine Millionen Jahre dauernde Evolution nutzte, wenn es ebenso möglich ist, dass der Mensch separat von der restlichen Schöpfung entstand oder er durch Gottes Willen evolutionär aus anderen Tieren entstand und all dies ist möglich, dann kann deine Konsistenzprüfung die Frage, ob Gott die Welt erschaffen hat, eben gar nicht testen, sondern es steht fest, dass er das tat und du "überprüfst" nur das jeweilige Wie. |
Dann willst du sagen, die Behauptung, Gott habe die Welt nicht erschaffen, nicht falsifizierbar sei. Da du ja nicht falsifizierbare Aussagen ablehnst vertrittst du diese auch nicht, sondern ... bekennst dich zum Agnostizismus?  |
Das kommt auf die jeweilige Frage an. Über einen Gott, der das Universum so, wie wir es vorfinden, geschaffen hat und seitdem nicht mehr damit interagiert, könnten wir wohl keine wirklichen Aussagen treffen.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Aber die Beahuptung, Gott habe die Erde in 6 x 24 Stunden erschaffen, laässt sich ebenfalls nicht falsifizieren. Denn die Falsifiation erfordert unzweifelhafte Fakten ... die hier nicht vorliegen. Was wir haben sind eine Fülle von Indizien, die ein Modell eines Erdalters von 4,3 Mrd. Jahren plausibel machen und häfig als faktisch angesehen werden. Was wir nun feststellen können ist, dass die These 6 x 24 Stunden nicht zum wissenschaftlichen Weltbild konsistent ist. Ich nenne dies als ein Beispiel der äußeren Inkonsistenz. |
Diese Inkonsistenz ist bei der Auferstehung Jesu und diversen Wundern ebenso gegeben und du ignorierst sie in diesen Fällen ja auch. Und dies offenbart das grundsätzliche Problem deiner Sichtweise, dass du "meine" Prämissen grundsätzlich teilst, aus denen eben nicht nur folgt, dass eine Schöpfungswoche so unwahrscheinlich ist, dass man sie guten Gewissens als falsch ansehen kann, sondern dasselbe logisch auch auf die anderen Wunder bezieht. Für diese konstruierst du dann aber Sonderannahmen und Ausnahmeregelungen, weil es sich um für dich wesentliche Punkte handelt, die du gegen Kritik immunisieren musst unter Rückgriff auf die Kraft eines allmächtigen Wesens. Und in diesem Punkt unterscheidest du dich dann in nichts von Fundamentalisten, die genau dasselbe auch im Hinblick auf die Schöpfungswoche sagen könnten und die vorliegenden Indizien ignorieren, weil es Gott eben auch möglich wäre, alles in einer Schöpfungswoche zu kreiieren und es für uns trotzdem so aussehen zu lassen, als hätte es viel länger gedauert. Ich kann diese Sichtweise kritisieren, du tust es zwar auch, hast das Recht dazu aber eigentlich verloren.
ballancer hat folgendes geschrieben: | Also: Wer Wissenschaft betreibt, der muss die Erkenntnis suchen und Aus Beobachtungen methodisch schlüsse ziehen. Er muss dies wollen, sonst funktioniert Wissenschaft nicht. Ist es darum eine schlechter, gar der ziemlich schlechteste Startpunkt, überhaupt forschen zu wollen? Ist der Wissenschaftler durch die Wahl der Methode nicht zwangsläufig Biased - voreingenommen - und kann garnichts anderes Erkennen, was nicht in der Methode vorgegeben ist?
Ebenso ist die Frage nach Gott für Viele Voraussetzung, ihn auch erkennen zu können. Nur wenigen begegnet er auf eine Weise, das ein vorheriges Fragen nicht erforderlich wäre, wie auch dem Wissenschaftler eine Erkenntnis nur höchst selten ungewollt in den Schoß fällt.
Warum aber sollte die Suche nach Gott denn vorgegebene Ergbnisse erbringen? Deine Behauptung ist aus der Luft gegriffen, und du weißt das auch. |
Durchaus nicht. Wenn jemand sagt, dass er Gott tatsächlich gesucht und nicht gefunden habe, wird ihm automatisch unterstellt, dass er nicht wirklich gesucht habe. Es ist also de facto ausgeschlossen, Gott zu suchen und nicht zu finden. Die richtige Suche kann demnach also nur ein Ergebnis haben. Eine solche Art des Suchens wäre im wissenschaftlichen Kontext die schlechteste denkbare Vorgehensweise. Es wird nicht neutral irgendeine sondern gezielt eine bestimmte Erkenntnis gesucht.
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1235649) Verfasst am: 08.03.2009, 10:31 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
So viel Wirrnis in einem Satz? Die ET ist später dran.
Eine Nullhypothese ist dagegen eine inhaltsleere Aussage, die hier nicht vorliegt. |
Eine Nullhypothese ist keineswegs eine inhaltsleere Aussage:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothese_(Statistik)#Nullhypothese
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ChRISIS@theAREA dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.09.2005 Beiträge: 767
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(#1235702) Verfasst am: 08.03.2009, 13:08 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Aber die Beahuptung, Gott habe die Erde in 6 x 24 Stunden erschaffen, laässt sich ebenfalls nicht falsifizieren. Denn die Falsifiation erfordert unzweifelhafte Fakten ... die hier nicht vorliegen. Was wir haben sind eine Fülle von Indizien, die ein Modell eines Erdalters von 4,3 Mrd. Jahren plausibel machen und häfig als faktisch angesehen werden. Was wir nun feststellen können ist, dass die These 6 x 24 Stunden nicht zum wissenschaftlichen Weltbild konsistent ist. Ich nenne dies als ein Beispiel der äußeren Inkonsistenz. |
Diese Inkonsistenz ist bei der Auferstehung Jesu und diversen Wundern ebenso gegeben und du ignorierst sie in diesen Fällen ja auch. Und dies offenbart das grundsätzliche Problem deiner Sichtweise, dass du "meine" Prämissen grundsätzlich teilst, aus denen eben nicht nur folgt, dass eine Schöpfungswoche so unwahrscheinlich ist, dass man sie guten Gewissens als falsch ansehen kann, sondern dasselbe logisch auch auf die anderen Wunder bezieht. [...] |
Wenn Du in einem Supermarkt einen Liter Milch in einer Papiertüte kaufst, dann nimmst Du doch wahr, dass dieser Möglichkeit ein gewisser Schöpfungsprozess zugrunde liegen muss, der von menschlicher Selbsterkenntnis begleitet ist. Planendes und vorausschauendes Handeln sind dafür die Grundbedingung. Der Mensch muss seine Bedürfnisse erkennen und diese zukünftig zu befriedigen schon im Vorfeld absichern.
Der Komplexität des Lebens auf dem Planeten Erde, mit all ihren Facetten, soll also kein geplantes aufeinander abgestimmtes Handeln vorausgegangen sein?
Ist Dir je bewusst geworden, wie unsinnig und unplausibel allein der Gedanke ist, in einem unendlich weiten Universum bildet sich von ganz alleine eine Perle des Lebens, auf der so unterschiedliche Kulturen und Lebensweisen möglich sind?
Allein die Tatsache, dass alle benötigten Rohstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind, lässt einen Zufall kaum glauben.
Die sechs Tage der Erschaffung der Erde auf 144 Stunden festzulegen, ist sowieso witzlos und ganz bestimmt kein Gegenargument, denn ohne Sterne am Himmel den Tag auf 24 Stunden zu bestimmen ist ja schlecht möglich.
Die Wissenschaftliche Diskussion leidet unter der Annahme, es gebe nur den gegenwärtigen Zustand als Beweisgrundlage zu berücksichtigen und deshalb sind theologische Einwände per se unsinnig. Nur ist das dann eben der "Ist"-Zustand. Wie wir da hin gekommen sind, ist mit reiner naturwissenschaftlicher Betrachtung eben gar nicht bei zu kommen.
MountainKing hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Also: Wer Wissenschaft betreibt, der muss die Erkenntnis suchen und Aus Beobachtungen methodisch schlüsse ziehen. Er muss dies wollen, sonst funktioniert Wissenschaft nicht. Ist es darum eine schlechter, gar der ziemlich schlechteste Startpunkt, überhaupt forschen zu wollen? [...] |
Durchaus nicht. Wenn jemand sagt, dass er Gott tatsächlich gesucht und nicht gefunden habe, wird ihm automatisch unterstellt, dass er nicht wirklich gesucht habe. Es ist also de facto ausgeschlossen, Gott zu suchen und nicht zu finden. Die richtige Suche kann demnach also nur ein Ergebnis haben. Eine solche Art des Suchens wäre im wissenschaftlichen Kontext die schlechteste denkbare Vorgehensweise. Es wird nicht neutral irgendeine sondern gezielt eine bestimmte Erkenntnis gesucht. |
Als der Kain den Abel erschlagen hat, wusste er anschließend, dass dieser dann tot ist. Wenn ein Arzt einem älteren Demenzpatienten ein neuartiges Neuroleptikum verabreicht und der Patient dann stirbt, weiß der Arzt anschließend, dass er sich zum Mörder gemacht hat. Damit die anderen Teilnehmer am "survival of the fitest"-Kontest also einen Vorteil erlangen, muss es immer einen Toten und einen dazu passenden Mörder geben.
Weil der Mensch gemerkt hat, dass bestimmte Handlungsweisen immer wieder die selben Resultate zur Folge haben, deshalb gibt es Theologie, als älteste Wissenschaft überhaupt. In der Bibel enthalten sind die Ereignisse um Fehlverhalten und Handlungsvorschriften, die davor bewahren sollen, dass sich das gleiche Leid immer und immer wieder wiederholt.
Das im deutschen "Gott" und "Gut" phonetisch nahe beieinander liegen ist kein Zufall, sondern der Tatsache zu schulden, das mit dem Glauben an Gott zum gerechten Handeln angeleitet werden soll.
Wenn Du jetzt behauptest, es gibt nicht "Gott", dann ist dass im Sinn eben immer auch eine Negation der Tatsache, das es ein als richtig erkanntes Handeln schon gibt. Jedes Kind soll aufs neue in Ungewisse stürzen müssen und die selben negativen Erfahrungen wieder machen...
Ich sage Dir jetzt: die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen sind sinnlos, weil man am Wortsinn selbst schon den Wahrheitsgehalt überprüfen kann. Deshalb wirkt auch die heilige Schrift! Sie schaltet die menschlichen Gehirne "gleich" und macht so ein überprüfen der "Absichten" aller Menschen im Vorfeld möglich. Zumindest ist das der Anspruch. Deshalb sind die Menschen auch so penibel mit den Übersetzungen, denn die Übersetzung verleitet zum rechten oder ungerechten Handeln. Wer sich wie Verhalten will, ist auch abhängig davon, wie das Wort bedeutet wird. Das ist der ganze Zauber.
Die Bibel ist im Glauben an Gott eine Voraussicht auf zukünftige Ereignisse, dass soll sie bewirken, nämlich Menschen zur Vorschau anzuleiten.
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