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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#377302) Verfasst am: 23.11.2005, 16:08 Titel: |
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Tavoc hat geschrieben:
Zitat: | 'Objektiv', also außerhalb beobachtender Zustände, kann es gar keine Beobachtung geben, also auch nichts, dem man einen Namen geben könnte oder wovon man sprechen könnte. |
Ja, so sehe ich das auch, aber ....."beobachtende Zustände"..... ? Was issn das? Meinst du "beobachtbar" ?
Wenn ja, dann dürfte auch nichts im Universum, inklusive der Erde, irgendeine Eigenschaft haben !
Tarvoc hat folgendes geschrieben.
Zitat: | Das meinte Wittgenstein, als er sagte: 'Das Subjekt ist kein Teil der Welt, sondern seine Grenze'. |
Delphi läßt grüßen, das ist sehr orakelhaft, ich hab damit ein Problem, diese Aussage in Klartext zu interpretieren. Das führt mich zum Subjekt-Objekt Problem, das ja ein zentrales Problem der Erkenntnistheorie ist und ich maße mir nicht an hier noch eine unmißverständliche Aussage treffen zu können.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#377303) Verfasst am: 23.11.2005, 16:08 Titel: Re: Höflichkeit |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Und die Quittung dafür hat er bekommen. |
Das ist das Problem, wenn man die heuchlerische Schleimerei nicht mitmacht. Wer seinen Herren ein williger, speichelleckerischer Lakai ist, riskiert so ein Schicksal natürlich nicht. Höchstens die Verachtung.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#377318) Verfasst am: 23.11.2005, 16:25 Titel: Re: Höflichkeit |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Und die Quittung dafür hat er bekommen. |
Das ist das Problem, wenn man die heuchlerische Schleimerei nicht mitmacht. Wer seinen Herren ein williger, speichelleckerischer Lakai ist, riskiert so ein Schicksal natürlich nicht. Höchstens die Verachtung. |
Der Typ, den Du auf der Straße blöd angemacht hast, war also Dein Herr?
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44764
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(#377363) Verfasst am: 23.11.2005, 17:48 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Ja, so sehe ich das auch, aber ....."beobachtende Zustände"..... ? |
Der klassische Begriff dafür ist 'Subjekt'.
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Delphi läßt grüßen, das ist sehr orakelhaft. |
Wenn du nicht existierst, existiert auch 'deine' Welt nicht. Wittgenstein schreibt ja auch, dass sich mit dem Tod die Welt nicht ändert, sondern aufhört. Von einer Welt, die keine Beobachtung erlaubt (also eine Welt ohne 'beobachtende Zustände' bzw. Subjekte), kann man schlichtweg auch überhaupt nichts aussagen.
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Das führt mich zum Subjekt-Objekt Problem, das ja ein zentrales Problem der Erkenntnistheorie ist und ich maße mir nicht an hier noch eine unmißverständliche Aussage treffen zu können. |
Deshalb rede ich ja auch nicht von Subjekten und Objekten, sondern unterscheide zwischen dem beobachteten und dem beobachtenden Zustand. Das ist gewissermaßen eine konstruktivistische Sichtweise, allerdings gemäßigt-konstruktivistisch. Das Gehirn betrachtet nicht die Welt direkt, sondern einen Eigenzustand seiner selbst, z.B. ein vom Auge ins Gehirn übertragene optische Signal.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44764
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(#377365) Verfasst am: 23.11.2005, 17:53 Titel: Re: Höflichkeit |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Und die Quittung dafür hat er bekommen. |
Das ist das Problem, wenn man die heuchlerische Schleimerei nicht mitmacht. Wer seinen Herren ein williger, speichelleckerischer Lakai ist, riskiert so ein Schicksal natürlich nicht. Höchstens die Verachtung. |
Es soll ja Leute geben, die sich gerade solche Meister suchen, die möglichst viele Leute öffentlich anpöbeln, wenn sie ihnen nicht passen, um nachher ihre eigenen Beleidigungseskapaden vor sich selbst damit zu rechtfertigen und sich gleichzeitig als 'höherstehend' als den 'verblödeten Pöbel' (am Besten noch vom Feind verblödet) betrachten zu können. Gepredigter Egalitarismus geht hier mit gelebtem Elitarismus einher, und wer von der geforderten allgemeinen geistigen Schwäche abweicht, ist eben besessen, oder, wie man in moderner Zeit sagt, verblödet. Für diese Leute ist Krankheit so legitim, dass sie Gesundheit für krank halten.
Im Grunde ist es nichts weiter als der gute, alte, klassische Wille zur Macht, aber verborgen hinter einem Netz aus Forderungen, vorgespieltem Gemeinnutz, simplen Parolen und offensichtlicher Heuchelei...
Siehst du? Das war ehrlich.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#377379) Verfasst am: 23.11.2005, 18:18 Titel: Re: Höflichkeit |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Gepredigter Egalitarismus geht hier mit gelebtem Elitarismus einher |
Sehr schön gesagt.
Da predige und lebe ich doch lieber Elitarismus und lebe Egalitarismus, wenn's opportun ist.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#377397) Verfasst am: 23.11.2005, 18:45 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | modorok hat folgendes geschrieben: | Drehst du jetzt bloß die Richtung? |
Nein. Ich kann dir das grafisch veranschaulichen:
Wenn man von einer Ewigen Wiederkehr im wahrsten Sinne des Wortes ausgeht, dann führt ja das Ende des Universums nicht zu einem anderen Urknall, sondern wieder zu dem selben Urknall. Oder anders gesagt: Das Universum fängt nicht in der Zeit wieder von vorne an, sondern die Zeit selbst fängt wieder von vorne an und das Ende der Zeitlinie geschieht zwar nach dem Urknall, ist aber kausal gesehen trotzdem der Auslöser des Urknalls.
Der Zeitpfeil auf der Grafik ist übrigens falsch dargestellt. Er fängt natürlich genau beim Anfangspunkt an und hört beim Endpunkt auf.
(Anmerkung: Dieses Modell geht von einer Zeit aus, die sich gesamt gesehen zirkulär, jedoch bei Einzelschritten jeweils linear bewegt.)
modorok hat folgendes geschrieben: | Übrigens gibt es Theorien das auch unsere Universum wieder in einen Urknall endet und zwar dann wenn der Raum sich nicht mehr ausdehnen mag. |
Du meinst die 'Big Crunch'-Theorie? |
Warum setzt du vraus, das die Zeit ein dem Urknall-Universum (das ja durchaus nur ein teil des "echten Universums" sein könnte) internes Phänomen ist?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#377410) Verfasst am: 23.11.2005, 19:10 Titel: Re: Höflichkeit |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Der Typ, den Du auf der Straße blöd angemacht hast, war also Dein Herr? |
Der Mann, dem ich auf der Straße meine Erkenntnisse über sein Unwissen und seine Denkfaulheit mitteilte, war mitnichten mein Herr, sondern wahrscheinlich ein ganz gewöhnlicher Nachplapperer der Parolen unserer Herren, der Bourgeoisie.
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44764
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(#377480) Verfasst am: 23.11.2005, 21:05 Titel: Re: Höflichkeit |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Da predige und lebe ich doch lieber Elitarismus und lebe Egalitarismus, wenn's opportun ist. |
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1204097) Verfasst am: 06.02.2009, 08:46 Titel: |
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Hab die Tage im Café eine Kolumne im Zeit-Magazin gelesen, da hat sich einer fürchterlich drüber aufgeregt, daß Barack Obama beim einer seiner Rede die Hand in der Hosentasche hatte, und wie gar schrecklich das wäre.
Das kann ich nun beim besten Willen nicht nachvollziehen, was daran so schlimm sein soll, eine Hand in der Hosentsche zu haben ...
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1204102) Verfasst am: 06.02.2009, 09:01 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Hab die Tage im Café eine Kolumne im Zeit-Magazin gelesen, da hat sich einer fürchterlich drüber aufgeregt, daß Barack Obama beim einer seiner Rede die Hand in der Hosentasche hatte, und wie gar schrecklich das wäre.
Das kann ich nun beim besten Willen nicht nachvollziehen, was daran so schlimm sein soll, eine Hand in der Hosentsche zu haben ... |
Jep. Kommt bei mir eher als Ausdruck von Lässigkeit an.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1204104) Verfasst am: 06.02.2009, 09:03 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Hab die Tage im Café eine Kolumne im Zeit-Magazin gelesen, da hat sich einer fürchterlich drüber aufgeregt, daß Barack Obama beim einer seiner Rede die Hand in der Hosentasche hatte, und wie gar schrecklich das wäre.
Das kann ich nun beim besten Willen nicht nachvollziehen, was daran so schlimm sein soll, eine Hand in der Hosentsche zu haben ... |
Jep. Kommt bei mir eher als Ausdruck von Lässigkeit an. |
Es war auch ein Bild dabei. Obama wirkte darauf entspannt und locker und daher sympathisch, so daß mir erst recht unverständlich war, was den Autor so aufregte.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1204295) Verfasst am: 06.02.2009, 13:39 Titel: |
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Es gibt einige (auch ansonsten extrem lässige) Leute, die bei anderen Hände in der Hosentasche nicht mögen. Blöd für mich, weil meine Arme genau die richtige Länge haben, dass das die Atmung erleichtert und damit generell entspannt.
Es hat aber sicher irgendeinen psychologischen Hintergrund, dass verborgene Hände das Gegenteil von offenen gezeigten waffenfreien sind, ich werde mir daher durchsichtige Hosentaschen anschaffen müssen.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#1204299) Verfasst am: 06.02.2009, 13:41 Titel: |
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Ich kenne es eher so, dass Hände in den Taschen als Indiz für Faulheit/Untätigkeit betrachtet wird.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
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(#1236791) Verfasst am: 09.03.2009, 19:00 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Ich kenne es eher so, dass Hände in den Taschen als Indiz für Faulheit/Untätigkeit betrachtet wird. |
Das wurde mir auch von Kindesbeinen an eingebleut.
Noch heute habe ich hin und wiede dieses unbestimmte Gefühl, daß sich eine mahnende Stimme erhebt, wenn ich meine Hände in die Hosentaschen stecke...
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