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Theisten immer völlig überzeugt??
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
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Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1241304) Verfasst am: 14.03.2009, 22:20    Titel: Theisten immer völlig überzeugt?? Antworten mit Zitat

Ok, vielleicht seid ihr nicht das richtige Publikum, vielleicht sollte ich zu mykat. oder so gehen, aber, es ist spät, Fernseher ist kaputt, irgendwie nix zu lesen, ich frage mal hier: Sind die Theisten, Christen beispielsweise, immer völlig von Existenz Gottes überzeugt?

Ich sach mal so: Ich bin Atheistin, und völlig davon überzeugt, dass es Gott nicht gibt. Andererseits, ich weiss es nicht, kann es nicht beweisen. Also müsste ich fairerweise sagen, Existenz Gottes ist nicht völlig auszuschliessen, genau so wie es völlig auszuschliessen ist, dass ich nicht wirklich hier am PC sitze, sondern in Wirklichkeit in einem Tank schwimme, und über einen Neuronenstecker Daten direkt ins Hirn gejagt kriege. Das kann ich wirklich nicht völlig ausschliessen... Lachen Ich kann das auch hier sagen, ohne mich völlig zu blamieren und aus dem Forum ausgeschlossen zu werden (nehme ich mal an Lachen ).

Aber, denken Theisten auch so? Denken die sich, zwar glaube ich an Gott, aber ich kann nicht wirklich ausschliessen, dass es ihn vielleicht doch nicht gibt? Und können die damit leben?

Das kann ich (Arha) mir irgendwie nicht vorstellen. In meiner Vorstellung ist der Glaube eines Theisten mit einer völlligen, gänzlich zweifelsfreien Überzeugung gleichzusetzen.... Und solche Zweifel äußern können die nicht, ohne ihren Standing in Gemeinde zu gefährden.

OK, das war´s.

Und: Nein, ich bin nicht betrunken und habe nichts geraucht. Es ist bloss eine Frage, ich mir manchmal stelle. Und ich nehme auch hier niemanden krumm, wenn der Posting ins Verschiedens und Groteskes verschoben wird. Mit den Augen rollen


A.
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1241315) Verfasst am: 14.03.2009, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Mir gehts genauso wie Dir. Ich glaube an Gott, kann aber nicht ausschliessen das ich mich irre und es doch keinen Gott gibt.

Wir hatten ein ähnliches Thema grade in einem anderen Thread - dort aber off topic - dort haben Atheisten behauptet das sie ohne jeden Zweifel sind. Einige fühlten sich sogar angegriffen als ich schrieb, dass ich mir nicht vorstellen kann, das jemand niemals zweifelt.

Ich finde Zweifel sind wichtig, nur wer Zweifel zulässt hat die Chance seinen Weg als falsch zu erkennen und ggf. zu korrigieren.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1241324) Verfasst am: 14.03.2009, 22:30    Titel: Re: Theisten immer völlig überzeugt?? Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:

Aber, denken Theisten auch so? Denken die sich, zwar glaube ich an Gott, aber ich kann nicht wirklich ausschliessen, dass es ihn vielleicht doch nicht gibt? Und können die damit leben?


Ich muss damit leben. Denn wenn ich unter der Aufforderung bin, Alles zu prüfen Ausrufezeichen ... dann kann ich keine vermeintliche Sicherheit einfach für gegeben halten. Ich muss mich darum auch immer wieder fragen: Bilde ich mir hier vielleicht was ein? Ist es der lebendige Gott oder meine Phantasie?

Nur wenn ich mich diesen Fragen stelle kann ich auch meinem Glauben treu sein. zwinkern
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1241325) Verfasst am: 14.03.2009, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Ich finde Zweifel sind wichtig, nur wer Zweifel zulässt hat die Chance seinen Weg als falsch zu erkennen und ggf. zu korrigieren.


Zweifel habe ich genau dann, wenn ich einen Grund dafür habe. Sonst nicht.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1241341) Verfasst am: 14.03.2009, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
Ich finde Zweifel sind wichtig, nur wer Zweifel zulässt hat die Chance seinen Weg als falsch zu erkennen und ggf. zu korrigieren.


Mitnichten.

Ich muss nicht zweifeln um ggf offen für neue Informationen zu sein. Ich muss nur vernünftig sein.

Zweifel an meinem Atheismus wären unvernünftig.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1241346) Verfasst am: 14.03.2009, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

OK, ihr Theisten, dann sind wir in einem Punkt gar nicht so weit voneinander entfernt! Lachen

edit: Rasmus, ja, ich zweifle auch nicht, aber: Vielleicht ligen wir alle in einem Tank, mit einem Neuronenstecker? Ich kann das einfach nicht für völlig ausgeschlossen halte.

A.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1241352) Verfasst am: 14.03.2009, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Ich finde Zweifel sind wichtig, nur wer Zweifel zulässt hat die Chance seinen Weg als falsch zu erkennen und ggf. zu korrigieren.


Gott hat aber mit meinem Weg ebensowenig zu tun, wie der Osterhase oder der intergalaktische Oberbösewicht Xenu. Du machst einen Denkfehler, wenn Du glaubst, dass etwas anderen wichtig sein müsste, nur weil es Dir wichtig ist.
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Hope
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1241353) Verfasst am: 14.03.2009, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich muss nicht zweifeln um ggf offen für neue Informationen zu sein. Ich muss nur vernünftig sein.

Zweifel an meinem Atheismus wären unvernünftig.


Was kann denn schlimmes passieren ? zynisches Grinsen
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1241366) Verfasst am: 14.03.2009, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
OK, ihr Theisten, dann sind wir in einem Punkt gar nicht so weit voneinander entfernt! Lachen

edit: Rasmus, ja, ich zweifle auch nicht, aber: Vielleicht ligen wir alle in einem Tank, mit einem Neuronenstecker? Ich kann das einfach nicht für völlig ausgeschlossen halte.

A.


Zu realisieren, dass man nichts mit 1000% Sicherheit wissen kann und Zweifel an dem haben, was man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit glaubt sind zwei verschiedene Dinge. Man sollte sie nicht verwechseln.
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Eifellady
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Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
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Beitrag(#1241377) Verfasst am: 14.03.2009, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
OK, ihr Theisten, dann sind wir in einem Punkt gar nicht so weit voneinander entfernt! Lachen

edit: Rasmus, ja, ich zweifle auch nicht, aber: Vielleicht ligen wir alle in einem Tank, mit einem Neuronenstecker? Ich kann das einfach nicht für völlig ausgeschlossen halte.

A.


Oh weia. Hoffentlich befinden wir uns dann nicht im "Praktiker". Die haben im Moment auf alles "25 % was einen Stecker hat." Bitte nicht!


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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1241378) Verfasst am: 14.03.2009, 23:02    Titel: Re: Theisten immer völlig überzeugt?? Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Sind die Theisten, Christen beispielsweise, immer völlig von Existenz Gottes überzeugt?


Atheisten denken sich so manches, was in der Regel so gar nicht stimmt. Es ist wohl eine Annahme der Atheisten, daß sich bei Christen alles immer nur um Gott dreht. Das paßt irgendwie in das Weltbild, also denkt man es so. Aber, und hier klammere ich ausdrücklich Christen aus die ihr Leben einzig und alleine dem Glauben an Gott widmen, weil sie glauben so auf Nummer sicherer in den Himmel zu kommen, denkt der Durchschnittschrist nicht permanent an Gott. Vielleicht bei Gebet, vielleicht bei der Messe, aber warum soll man sonst an Gott denken? Gott, das ist die Größe die da ist. Du denkst auch nicht permanent an die Erdanziehungskraft, auch wenn sie immer da ist, sondern höchstens mal wieder wenn dein Kind auf ein Baum klettert. Wer permanent an ihn denkt und den ganzen Tag schön nach der Bibel lebt ist doch nur ein Schleimer der nur deshalb brav nach der Bibel lebt, weil er in den Himmel will.

Ansonsten lebt man als Christ so wie man gelernt hat als Christ zu leben. Man hat die Regeln als Kind gelernt und lebt sie. Sie sind ein Teil von einem. Somit ist der Gedanke an die Bibel und Gott nicht ständig nötig. Höchstens in besonderen Lebenssituationen in der man eine Entscheidung treffen muß die man nicht jeden Tag trift. Ansonsten wie gesagt, mal bei der Messe, mal beim Gebet, wobei es nicht ein Bittgebet sein muß, sondern auch mal ein Denkesgebet, oder einfach weil man einem das Herz ausschürten muß.

Ich glaube die Atheisten hier im Forum denken mehr an Gott als der Durchschnittschrist. Aber warum soll man ständig Gott in Frage stellen? Bei Diskussionen hier im Forum denkt man ständig dran, aber warum soll man im normalen Leben sich ständig die Frage stellen?
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1241379) Verfasst am: 14.03.2009, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich muss nicht zweifeln um ggf offen für neue Informationen zu sein. Ich muss nur vernünftig sein.

Zweifel an meinem Atheismus wären unvernünftig.


Was kann denn schlimmes passieren ? zynisches Grinsen


Ich könnte völlig verblöden und mir einbilden dass die siebentausenddreihundertundviertzehnte Version der Pascalschen Wette irgendjemanden beeindrucken könnte. Mit den Augen rollen
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1241384) Verfasst am: 14.03.2009, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Zu realisieren, dass man nichts mit 1000% Sicherheit wissen kann und Zweifel an dem haben, was man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit glaubt sind zwei verschiedene Dinge. Man sollte sie nicht verwechseln.


Hmm, das verstehe ich jetzt nicht... Das Wort Zweifel ist zu gross, meinst du das? Na, ich sage doch, ich habe keine Zweifel. Und wie Kramer es sagte, im Grund spielt es keine Rolle, ob es Gott gibt, Gott hat nichts mit meinem Leben zu tun.


A.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1241387) Verfasst am: 14.03.2009, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich muss nicht zweifeln um ggf offen für neue Informationen zu sein. Ich muss nur vernünftig sein.

Zweifel an meinem Atheismus wären unvernünftig.


Was kann denn schlimmes passieren ? zynisches Grinsen


Ich könnte völlig verblöden und mir einbilden dass die siebentausenddreihundertundviertzehnte Version der Pascalschen Wette irgendjemanden beeindrucken könnte. Mit den Augen rollen


Ich bin auch lieber auf der Seite mit den besseren Argumenten. Warum sollte ich daran was ändern wollen?
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1241394) Verfasst am: 14.03.2009, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
edit: Rasmus, ja, ich zweifle auch nicht, aber: Vielleicht ligen wir alle in einem Tank, mit einem Neuronenstecker? Ich kann das einfach nicht für völlig ausgeschlossen halte.

Ja, könnte sein. Die spannende Frage hierbei wäre aber nicht, ob dem so ist, (wenn man das prinzipiell eh nicht feststellen könnte), sondern die, ob ein solcher Glaube einen Unterschied machen würde und wenn ja, welchen.

Vielleicht liegen wir alle in einem Tank, vielleicht sind wir alle Teil einer Matrix, vielleicht gibt es einen Schöpfer-Gott, der für uns nicht direkt erkennbar ist. Na und? Was folgte daraus?

Wenn nicht folgt, dann ist die Überlegung sowieso uninteressant.

Für mich folgte nichts und daher ist die Frage, ob Gott tatsächlich (außerhalb meiner Erkenntnis) existiert oder nicht, für mich vollkommen irrelevant - genauso wie die Frage nach einem Tank oder einer Matrix. Mag ja mal nett sein für eine Kneipendiskussion nachts um 3 - aber mehr nicht.

Etwas anderes wäre es, wenn er sich mir zeigen würde und zum Beispiel von mir die Tötung meines Erstgeborenen verlangen würde. So ein Gott wäre mein Feind.

Etwas anderes wäre es vielleicht auch, wenn man glaubte, der Glauben an Gott wäre Grundvoraussetzung für den Eintritt ins Paradies (das ewige Leben).

Aber auch so ein Gott wäre mAn ein merkwürdiger und für mich nicht verständlicher Gott, den ich ablehnen würde. Ein eifersüchtiges und primitives Kerlchen. Nicht so der von mir erwünschte Umgang.
__________________________
Edit: ein "nicht" zuviel gestrichen


Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 14.03.2009, 23:34, insgesamt einmal bearbeitet
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1241398) Verfasst am: 14.03.2009, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Ich bin auch lieber auf der Seite mit den besseren Argumenten. Warum sollte ich daran was ändern wollen?


Und wer definiert, was die besseren Argumente sind? Ich? Dann wärest du im Irrtum. Auf den Arm nehmen

Wahrscheinlich du selber ... nicht, dass ich dir das nicht zugestehen würde, denn jeder hat das Recht und die Pflicht, selber eine Entscheidung zu treffen.

Wenn es aber so ist, dann ist die Aussge 'die besseren Argumente' kongruent mit 'weil ich mich so entschieden habe'.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1241407) Verfasst am: 14.03.2009, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Ich bin auch lieber auf der Seite mit den besseren Argumenten. Warum sollte ich daran was ändern wollen?


Und wer definiert, was die besseren Argumente sind? Ich? Dann wärest du im Irrtum. Auf den Arm nehmen

Wahrscheinlich du selber ... nicht, dass ich dir das nicht zugestehen würde, denn jeder hat das Recht und die Pflicht, selber eine Entscheidung zu treffen.

Wenn es aber so ist, dann ist die Aussge 'die besseren Argumente' kongruent mit 'weil ich mich so entschieden habe'.


Nein, dass wäre mir zu billig.

Mein Weltbild ist so weit als möglich logisch konsistent und kommt mit möglichst wenig Annahmen aus. Das sind Kriterien, die unabhängig von dem Weltbild aufgestellt sind, und an denen sich unterschiedliche Weltbilder messen können. Und da liegt Atheismus vorn.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1241409) Verfasst am: 14.03.2009, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur, ja, das entspricht auch meiner Meinung, ob Gott existiert oder nicht, es verändert nichts an der Welt und an meinem Verhalten in ihr.

A.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1241416) Verfasst am: 14.03.2009, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Zu realisieren, dass man nichts mit 1000% Sicherheit wissen kann und Zweifel an dem haben, was man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit glaubt sind zwei verschiedene Dinge. Man sollte sie nicht verwechseln.


Hmm, das verstehe ich jetzt nicht... Das Wort Zweifel ist zu gross, meinst du das?


Nein, es ist ein völlig falsches Wort. Wer zweifelt ist sich z.B. unsicher. Und ich bin nicht unsicher. Ich kann mir sicher sein auch ohne Allwissenheit für mich zu beanspruchen.

Ich "weiß" Dinge. Ich bin mir mancher Sachverhalte "sicher". Diese Aussagen wären völlig sinnlos, wenn ich die Möglichkeit eines Irrtums als GRund nähme, diese Zustände völlig auszuschließen. Jenseits von "cogito ergo sum" weiß ich gar nichts und kann mir nichts völlig sicher sein. Aber so lebe ich nicht, so rede ich nur um 3 Uhr früh nach dem x-ten Glas Wein.

(Bloß weil ich bei nichts 100% Sicherheit erreichen kann, darf ich nicht den Fehlschluss begehen anzunehmen, dass alles gleich wahrscheinlich sei, egal wie schwachsinnig es auch sein mag.)
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Naastika
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Beitrag(#1241441) Verfasst am: 14.03.2009, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

(Bloß weil ich bei nichts 100% Sicherheit erreichen kann, darf ich nicht den Fehlschluss begehen anzunehmen, dass alles gleich wahrscheinlich sei, egal wie schwachsinnig es auch sein mag.)


Na, das ist klar! Sehr glücklich

A.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1241446) Verfasst am: 14.03.2009, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Man nehme dem Atheismus seine Tempel, seine Würdenträger, seine Privilegien weg und betrachte nur die reine Lehre und welche Argumente dafür vorgebracht wurden, ohne Rücksicht auf den gesellschaftlichen Rang und den Ruf derjenigen, von denen diese Argumente stammen.

Und wiederholt man das Gleiche mit dem christlichen Glauben.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1241483) Verfasst am: 15.03.2009, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur, ja, das entspricht auch meiner Meinung, ob Gott existiert oder nicht, es verändert nichts an der Welt und an meinem Verhalten in ihr.

A.

Genau.

Es ist einfach irrelevant. Wir wissen nicht, was wirklich (außerhalb unserer Erkenntnis) ist und wir können das auch nicht wissen. Ob Gott existiert und ob dieser Gott von einem anderen Gott, der in Wirklichkeit in einem Tank lebt, geschaffen wurde, welcher wiederum nur in einer Matrix existiert, die von einer anderen Matrix simuliert wird oder so, wir wissen es nicht. Spielt aber auch nicht die geringste Rolle (solange wir das prinzipiell nicht feststellen können).

Gott ist jedoch insbesondere irrelevant für eine Begründung von Moral / Ethik, was schon Platon vor über 2400 Jahren mit dem Euthyphron-Dilemma gezeigt hat. Dass das bei einigen immer noch nicht angekommen zu sein scheint, zeigt wohl sehr anschaulich das erschreckende heutige Bildungsdefizit.
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1241523) Verfasst am: 15.03.2009, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne die Zweifel von beiden Seiten.

Damals, als Theist, haben die Zweifel mich zur Verzweiflung gebracht. Mir war klar, dass am Ende die ewige Verdammnis stehen würde, wenn ich diese Zweifel nicht besiegen würde. Warum ausgerechnet ich Probleme beim Glauben hatte und andere nicht, weckte gelegentlich sogar Zweifel am mir selbst. Manchmal schien es mir, dass ich vielleicht nicht normal wäre, dass der Teufel vielleicht sogar schon von mir Besitz ergriffen hätte. Es wurde in der Familie ja niemals über Zweifel gesprochen, die durfte es gar nicht geben.

Nachdem ich "die Seiten gewechselt" hatte, sind diese Art Zweifel nach und nach verblasst, bis sie mich schließlich nicht mehr belastet haben.
Wenn ich jetzt noch von Zweifeln rede, dann sind die von ganz anderer Art. Mir ist sonnenklar, dass ich nicht allwissend bin. Also gibt es sicherlich mehr Erkenntnisse als ich schon erfasst habe und sicherlich auch mehr, als ich überhaupt erfassen kann. Dieser unbekannte Bereich belastet mich aber in keiner Weise und ich verbinde ihn auch nicht mit einem möglicherweise vorhandenen Gott. Ich weiß nichts über diesen unbekannte Bereich, also mache ich mir auch kein Bild davon.
_________________
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1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1241533) Verfasst am: 15.03.2009, 01:12    Titel: Re: Theisten immer völlig überzeugt?? Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Und können die damit leben?

Ja.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1241545) Verfasst am: 15.03.2009, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Ich kenne die Zweifel von beiden Seiten.

Damals, als Theist, haben die Zweifel mich zur Verzweiflung gebracht. Mir war klar, dass am Ende die ewige Verdammnis stehen würde, wenn ich diese Zweifel nicht besiegen würde. Warum ausgerechnet ich Probleme beim Glauben hatte und andere nicht, weckte gelegentlich sogar Zweifel am mir selbst. Manchmal schien es mir, dass ich vielleicht nicht normal wäre, dass der Teufel vielleicht sogar schon von mir Besitz ergriffen hätte. Es wurde in der Familie ja niemals über Zweifel gesprochen, die durfte es gar nicht geben.

Nachdem ich "die Seiten gewechselt" hatte, sind diese Art Zweifel nach und nach verblasst, bis sie mich schließlich nicht mehr belastet haben.
Wenn ich jetzt noch von Zweifeln rede, dann sind die von ganz anderer Art. Mir ist sonnenklar, dass ich nicht allwissend bin. Also gibt es sicherlich mehr Erkenntnisse als ich schon erfasst habe und sicherlich auch mehr, als ich überhaupt erfassen kann. Dieser unbekannte Bereich belastet mich aber in keiner Weise und ich verbinde ihn auch nicht mit einem möglicherweise vorhandenen Gott. Ich weiß nichts über diesen unbekannte Bereich, also mache ich mir auch kein Bild davon.


Ja, so ähnlich. Wobei ich als Theist an allem möglichen gezweifelt habe, an mir selbst, an meinem Verständnis von Gott usw. aber nicht an der Existenz Gottes. Die Zweifel an der Existenz waren der erste Schritt über den Agnostiker zum Atheisten.
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1241560) Verfasst am: 15.03.2009, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Damals, als Theist, haben die Zweifel mich zur Verzweiflung gebracht. Mir war klar, dass am Ende die ewige Verdammnis stehen würde, wenn ich diese Zweifel nicht besiegen würde.


Erkläre mir bitte eines, denn die Antwort interessiert mich wirklich sehr (ohne Hintergedanken), wie funktioniert das, daß man so gläubig sein kann, daß man sich vor Fegefeuer und der himmlischen Strafe fürchtet, dann den Glauben ablegt und plötzlich keine Angst vor Fegefeuer und der himmlischen Strafe hat? Denn für mich gibt es zwischen dem Glauben mit den Konsequenzen und dem absoluten nicht glauben, immer noch den zustand der Normalität, dh als Christ leben ohne ständige Angst? Wenn du so viel Angst vor Gott hattest, wieso fürchtest du Gott nicht jetzt weil du nicht an ihn glaubst, aber als du glaubtest, du nicht wagtest dich nicht zu fürchten? Denn letztendlich hat sich die Welt nicht verändert, nur dein Denken. Gott wurde nicht vernichtet, so daß du von ihm befreit wurdest, sondern du lediglich einen Schalter umgelegt hast.

Was mich interessiert ist weniger, daß du Atheist wurdest, sondern wie der Sprung zwischen Furcht, durch ein Schalter, in Nichtglauben geht.

Editiert, Zitat korrigiert.


Zuletzt bearbeitet von xmas am 15.03.2009, 01:55, insgesamt einmal bearbeitet
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1241566) Verfasst am: 15.03.2009, 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

xmas hat folgendes geschrieben:
Mo07 hat folgendes geschrieben:
Damals, als Theist, haben die Zweifel mich zur Verzweiflung gebracht. Mir war klar, dass am Ende die ewige Verdammnis stehen würde, wenn ich diese Zweifel nicht besiegen würde.


Erkläre mir bitte eines, denn die Antwort interessiert mich wirklich sehr (ohne Hintergedanken), wie funktioniert das, daß man so gläubig sein kann, daß man sich vor Fegefeuer und der himmlischen Strafe fürchtet, dann den Glauben ablegt und plötzlich keine Angst vor Fegefeuer und der himmlischen Strafe hat? Denn für mich gibt es zwischen dem Glauben mit den Konsequenzen und dem absoluten nicht glauben, immer noch den zustand der Normalität, dh als Christ leben ohne ständige Angst? Wenn du so viel Angst vor Gott hattest, wieso fürchtest du Gott nicht jetzt weil du nicht an ihn glaubst, aber als du glaubtest, du nicht wagtest dich nicht zu fürchten? Denn letztendlich hat sich die Welt nicht verändert, nur dein Denken. Gott wurde nicht vernichtet, so daß du von ihm befreit wurdest, sondern du lediglich einen Schalter umgelegt hast.

Was mich interessiert ist weniger, daß du Atheist wurdest, sondern wie der Sprung zwischen Furcht, durch ein Schalter, in Nichtglauben geht.


Ich erkläre dir, dass dieses Zitat nicht von mir stammt.
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1241576) Verfasst am: 15.03.2009, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Mo07 hat folgendes geschrieben:
Ich erkläre dir, dass dieses Zitat nicht von mir stammt.


Entschuldige, hab das Zitat wohl falsch zugeschnitten. Hab es korrigiert.
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
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Beitrag(#1241712) Verfasst am: 15.03.2009, 09:58    Titel: Re: Theisten immer völlig überzeugt?? Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Ok, vielleicht seid ihr nicht das richtige Publikum, vielleicht sollte ich zu mykat. oder so gehen, aber, es ist spät, Fernseher ist kaputt, irgendwie nix zu lesen, ich frage mal hier: Sind die Theisten, Christen beispielsweise, immer völlig von Existenz Gottes überzeugt?



Ich, ja.

aus der ganz einfachen Überlegung heraus:
- Ich nenne die Kraft, die gemacht hat, dass es eine Welt gibt, "Gott"
- Es gibt eine Welt, ich nehme sie wahr (und das stimmt, auch wenn es da Verschachtelungen von Matrices und Neuronensteckern und Badewannen gäbe, es stimmt auch, wenn mein Bild von der Welt ein verqueres oder falsches wäre - denn auch die hypothetische Welt mit Badewanne und mit Neuronenstecker müsste erst mal etwas erschaffen haben)
- ergo gibt es Gott.


Arha hat folgendes geschrieben:

Aber, denken Theisten auch so? Denken die sich, zwar glaube ich an Gott, aber ich kann nicht wirklich ausschliessen, dass es ihn vielleicht doch nicht gibt? Und können die damit leben?


Zweifel und Fragen stellen sich eher in Bezug auf die Eigenschaften dieser Urkraft, die gemacht hat, dass es eine Welt gibt. Ist es zB sinnvoll zu sagen, dass diese Urkraft "gut" sei, und wenn ja, in welchem Sinne "gut"?


Arha hat folgendes geschrieben:

Das kann ich (Arha) mir irgendwie nicht vorstellen. In meiner Vorstellung ist der Glaube eines Theisten mit einer völlligen, gänzlich zweifelsfreien Überzeugung gleichzusetzen.... Und solche Zweifel äußern können die nicht, ohne ihren Standing in Gemeinde zu gefährden.


Erstens gibt es viele verschiedene Gemeinden - auch solche, in denen Zweifeln und Philosophieren ausdrücklich erlaubt ist - und zweitens sind nicht alle TheistInnen aktive Gemeindemitglieder.

grüsse, das fräulein
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1241912) Verfasst am: 15.03.2009, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

xmas hat folgendes geschrieben:
Zynix hat folgendes geschrieben:
Damals, als Theist, haben die Zweifel mich zur Verzweiflung gebracht. Mir war klar, dass am Ende die ewige Verdammnis stehen würde, wenn ich diese Zweifel nicht besiegen würde.


Erkläre mir bitte eines, denn die Antwort interessiert mich wirklich sehr (ohne Hintergedanken), wie funktioniert das, daß man so gläubig sein kann, daß man sich vor Fegefeuer und der himmlischen Strafe fürchtet, dann den Glauben ablegt und plötzlich keine Angst vor Fegefeuer und der himmlischen Strafe hat? Denn für mich gibt es zwischen dem Glauben mit den Konsequenzen und dem absoluten nicht glauben, immer noch den zustand der Normalität, dh als Christ leben ohne ständige Angst? Wenn du so viel Angst vor Gott hattest, wieso fürchtest du Gott nicht jetzt weil du nicht an ihn glaubst, aber als du glaubtest, du nicht wagtest dich nicht zu fürchten? Denn letztendlich hat sich die Welt nicht verändert, nur dein Denken. Gott wurde nicht vernichtet, so daß du von ihm befreit wurdest, sondern du lediglich einen Schalter umgelegt hast.

Was mich interessiert ist weniger, daß du Atheist wurdest, sondern wie der Sprung zwischen Furcht, durch ein Schalter, in Nichtglauben geht.

Editiert, Zitat korrigiert.


Das war ja kein Fingerschnipsen - erst dies, dann plötzlich das - , sondern ein langwieriger Prozess.

Erst der anerzogene Glaube, dem man als Kind kaum etwas entgegenzusetzen hat. Da ich schon "etwäs älter" bin, war meine relgiöse Erziehung noch geprägt von bedingunglosem Gehorsam gegenüber Gott und ständiger Strafdrohung bei Ungehorsam.

Mit zunehmendem Alter habe ich mir auch zunehmend Gedanken gemacht. Wenn ich mich recht erinnere, war das erste Aufbegehren, d.h. der erste Zweifel, verbunden mit den ewigen Qualen der Hölle. Wie konnte Gott erst die Menschen so unterschiedlich auf die Welt kommen lassen, um dann auf Grund der Unterschiede ihnen ewige Freuden zu schenken oder sie ewigen Qualen auszusetzen. Mir war nämlich schon sehr früh aufgefallen, dass individuelle Ausprägungen der Menschen, es den einen leicht machen, Gott zu gehorchen, aber anderen fast unmöglich machen, ihm stets in Allem zu gehorchen. Eine sonderbare Art Ungerechtigkeit, so habe ich es empfunden.

Also habe ich mir mehr und mehr für Gott, die Bibel und die Kirche interessiert und habe einen Gott gefunden, der wie Wachs von Menschen über die Jahrhundert geformt wurde. Was für ein allmächtiger Gott ist das, der so wandelbar ist? Bei der RKK angekommen, konnte ich feststellen, dass man dort anschließend noch eifrig aus anderen Kulturkreisen geklaut hat, um die Kirche attraktiver zu machen, z.B. Marienkult, Heiligenkult mit der Verteilung von Leichenteilen der Heiligen. Die Prunksucht und Geldgier der Kirche und die zweifellos oftmals menschenverachtenden, machtbesessenen Päpste und deren Helferhelfer, konnte ich bis heute nicht in einem göttlichen Konzept der Gnade und unendlichen Liebe Gottes unterbringen.

Irgendwann ist mir ganz klar geworden, dass der Gott vom Menschen gemacht ist, ganz ohne Zweifel. Dies ist natürlich nur ein sehr, sehr kurzer Abriss dessen, was wirklich alles passiert ist.

Zitat:
Denn letztendlich hat sich die Welt nicht verändert, nur dein Denken. Gott wurde nicht vernichtet, so daß du von ihm befreit wurdest ...

Richtig, ich habe die Welt durch mein Denken nicht verändert. Ich wurde dennoch von Gott befreit, weil es ihn gar nicht gegeben hat. Man hat mich betrogen und mir einen Gott eingeredet. Von dem Betrug habe ich mich befreit und brauchte noch nicht einmal einen Gott zu vernichten, nur die Einbildung, dass es einen gibt.
Dass ich immer noch nicht von Gott befreit bin, ist deine Sicht, die du mir nicht zu eigen machen kannst.
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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