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Namronia 1500+ mal Qualität!
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 1687
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(#1247353) Verfasst am: 20.03.2009, 15:18 Titel: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen?
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1247356) Verfasst am: 20.03.2009, 15:25 Titel: |
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Asimov hat den schönen Satz geschrieben: eine Simulation des Universums kann nicht kleiner sein als das Universum selbst.
Vielleicht kann man das auch auf das hier anwenden.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1247358) Verfasst am: 20.03.2009, 15:26 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Asimov hat den schönen Satz geschrieben: eine Simulation des Universums kann nicht kleiner sein als das Universum selbst.
Vielleicht kann man das auch auf das hier anwenden. | Punkt 3 im Wikiartikel.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1247361) Verfasst am: 20.03.2009, 15:30 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Asimov hat den schönen Satz geschrieben: eine Simulation des Universums kann nicht kleiner sein als das Universum selbst.
Vielleicht kann man das auch auf das hier anwenden. | Punkt 3 im Wikiartikel. |
Cool. Aber den Asimov versteh ich eher
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1247581) Verfasst am: 20.03.2009, 19:24 Titel: |
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Ich spiel mal den Advocatus Diaboli:
- Daß eine Simulation des Universums nicht kleiner sein könne als das Universum, halte ich für eine hochproblematische Aussage:
1. Es ist unklar, auf welches Maß sich "kleiner" bezieht.
2. Es setzt voraus, daß die Physik die einfachste Simulation ihrer selbst ist.
3. Die Simulation müßte nicht Teil des Universums sein, wenn dieses nicht einfach ein Begriff für "Alles" ist.
- Abgesehen davon ist es nicht einfach zu zeigen, inwiefern irgendeiner der unter http://de.wikipedia.org/wiki/Laplacescher_D%C3%A4mon genannten 4 Punkte verhindert, daß wir für "wesentliche" Phänomene eine gute Berechenbarkeit haben:
(1.) Es gibt nicht allzuviele Beispiele von deterministischem Chaos: Chaotische Dreikörpersysteme sind instabil, Schmetterlingsflügel lösen i.a. keinen Tsunami aus usw.. Zudem hat man unendlich viel Zeit.
(2.) Berechenbarkeit erfordert nicht unbedingt einen lokalen Dämon mit einem zentralen Gehirn. Außerdem wäre es denkbar, Teile getrennt zu betrachten, die sich (gerade aufgrund der RT) nicht beeinflussen können.
(3.) Zum einen wäre eine Entkopplung des Betrachters evtl. keine wesentliche Einschränkung, zum zweiten könnte man auch versuchen, den Betrachter und sein Ergebnis zu integrieren (Eigenwertproblem).
(4.): Es gibt extrem wenige Situationen, in denen der "quantenmechanische Zufall" eine wessentliche Auswirkung auf das Ergebnis hat. Das liegt an der stark dekohärenten Welt.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1247587) Verfasst am: 20.03.2009, 19:33 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | (4.): Es gibt extrem wenige Situationen, in denen der "quantenmechanische Zufall" eine wessentliche Auswirkung auf das Ergebnis hat. Das liegt an der stark dekohärenten Welt. | Der quantenmechanische Zufall in Form des Tunneleffekts hat einen enormen Anteil daran, dass eine Kernfusion in den Sternen überhaupt möglich ist.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1247608) Verfasst am: 20.03.2009, 19:51 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | (4.): Es gibt extrem wenige Situationen, in denen der "quantenmechanische Zufall" eine wessentliche Auswirkung auf das Ergebnis hat. Das liegt an der stark dekohärenten Welt. | Der quantenmechanische Zufall in Form des Tunneleffekts hat einen enormen Anteil daran, dass eine Kernfusion in den Sternen überhaupt möglich ist. |
Das ist aber nicht der Punkt: Um die Kernfusion berechnen zu können, reichen die quantenmechanischen Eigenwertspektren bzw. eine Mittelung über die einzelnen Ereignisse. Die Ergebnisse sind hochgenau! Permutationen einzelner Kernereignisse verfälschen das Ergebnis nicht wesentlich.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1247616) Verfasst am: 20.03.2009, 20:00 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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Namronia hat folgendes geschrieben: | ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen? |
Deine Frage enthält alle nötigen Dinge(weshalb sich das gros der Gegenargumente auch gegen die bereits gemachten Prämissen richtet), um die Frage mit Ja beantworten zu können.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1247619) Verfasst am: 20.03.2009, 20:04 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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AlexJ hat folgendes geschrieben: | Namronia hat folgendes geschrieben: | ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen? |
Deine Frage enthält alle nötigen Dinge(weshalb sich das gros der Gegenargumente auch gegen die bereits gemachten Prämissen richtet), um die Frage mit Ja beantworten zu können. | Dann hätten wir wieder eine Tautologie.
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depth Schöngeist
Anmeldungsdatum: 03.03.2009 Beiträge: 49
Wohnort: Frankfurt
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(#1247768) Verfasst am: 20.03.2009, 21:29 Titel: |
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Punkt 1 im Wikipedia-Artikel finde ich nicht schlüssig. Nur weil etwas analytisch nicht zu berechnen ist, bedeutet das nicht, dass man das nicht numerisch könnte.
Setzt ihr eigentlich Unberechenbarkeit mit Undeterminiertheit gleich?
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1247792) Verfasst am: 20.03.2009, 21:46 Titel: |
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depth hat folgendes geschrieben: | Punkt 1 im Wikipedia-Artikel finde ich nicht schlüssig. Nur weil etwas analytisch nicht zu berechnen ist, bedeutet das nicht, dass man das nicht numerisch könnte. |
Numerische Lösungen sind dennoch keine exakten. Hin und wieder liefert mal ein numerisches Verfahren eine Lösung eines nicht-analytisch Lösbaren Problems, die dann auch exakt ist - das ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Spätestens wenn man auf die erste irrationale Zahl stößt kommen dann, bei Berechnungen auf dem Computer, unweigerlich auch Rundungsfehler ist Spiel.
(Nebenbei möchte ich bemerken dass zum Dreikörperproblem durchaus analytische Lösungen existieren; die Sundman-Reihe ist z.B. eine. Was unmöglich ist, ist eine Lösung die als endliche Verkettung elementarer Funktionen darstellbar ist, wo man nun aber vor dem Problem steht dass die Definition der elementaren Funktionen ziemlich willkürlich ist, mathematisch ist damit im Grunde kaum was ausgesagt. Die Sundmann-Reihe ist zwar nur unter gewissen Voraussetzungen Lösung, normalerweise kursiert aber die Auffassung das so eine Lösung gar nicht existiert.)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1247864) Verfasst am: 20.03.2009, 22:54 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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Namronia hat folgendes geschrieben: | ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen? |
Meines Erachtens baut Dein Szenario auf den wesentlichen Fehler, daß in der Prämisse bereits als gegeben gilt, was doch erst gefolgert werden soll. Bzw dessen Gültigkeit. Scheint mir so.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1247867) Verfasst am: 20.03.2009, 22:58 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Meines Erachtens baut Dein Szenario auf den wesentlichen Fehler, daß in der Prämisse bereits als gegeben gilt, was doch erst gefolgert werden soll. Bzw dessen Gültigkeit. Scheint mir so. |
Ich glaube er meint nich das tatsächliche Verhalten der Teilchen, sondern lediglich die das Verhalten vollständig beschreibenden Gleichungen, gepaart mit der Vorstellung das diese deterministisch wäre. Wenn ich mich da irre bin ich allerdings deiner Meinung.
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1247869) Verfasst am: 20.03.2009, 23:00 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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Namronia hat folgendes geschrieben: | ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen? |
Eröffnest du eigentlich immer nur Threads oder liest du auch mal, was im FGH so geschrieben wird?
Such mal im Forum nach "Determinismus". Ist ja nicht so, dass das Thema hier nicht immer wieder mal diskutiert worden wäre
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1247884) Verfasst am: 20.03.2009, 23:15 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Namronia hat folgendes geschrieben: | ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen? |
Meines Erachtens baut Dein Szenario auf den wesentlichen Fehler, daß in der Prämisse bereits als gegeben gilt, was doch erst gefolgert werden soll. Bzw dessen Gültigkeit. Scheint mir so. | Das ist doch nicht so wichtig. Die Gedanken, die Namronia sich gemacht hat, haben sich schon unzählige Wissenschaftler vor ihm gemacht, so viele, dass man sich auf eine bestimmte Schreibweise geeinigt hat. Dass Namronia hier und da ne kleine Schlampigkeit in seiner Fragestellung hat, ist doch nicht so wichtig. In der Tendenz hat die Frage ja seine Berechtigung und deutet auf ein Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen hin. Wenn man bedenkt, dass Namronia erst 15 Jahre alt ist, kann man das locker verzeihen.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1247921) Verfasst am: 20.03.2009, 23:42 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Nicht immer, dank symbolischen Rechnen. |
Funktioniert das wirklich für alle irrationalen Zahlen? Bei algebraischen kann ich mir das noch gut vorstellen, aber bei transzendenten?
Zitat: | Bei beliebiger Rechenkapazität, können wir allerdings beliebig genau rechnen. |
Ähm. Allein um eine einzige irrationale Zahl vollständig zu speichern, braucht man fpr den Speicher mehr Materie als es im zu berechnenden Universum gibt. Gut, bei manchen kann man sich das eventuell durch geschicktes Arbeiten mit unendlichen Kettenbrüchen und ähnlichem sparen, immer gehts m.E. nicht. Müsste man also rausfinden ob man mit den exakt ausführbaren Operationen auskommt ...
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1247941) Verfasst am: 20.03.2009, 23:53 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Nicht immer, dank symbolischen Rechnen. |
Funktioniert das wirklich für alle irrationalen Zahlen?
Bei algebraischen kann ich mir das noch gut vorstellen, aber bei transzendenten?
| Es reicht wenn es bei der ersten auftretenden irrationalen Zahl zu trifft. Zitat: |
Zitat: | Bei beliebiger Rechenkapazität, können wir allerdings beliebig genau rechnen. |
Ähm. Allein um eine einzige irrationale Zahl vollständig zu speichern, braucht man fpr den Speicher mehr Materie als es im zu berechnenden Universum gibt. |
Es handelt sich ja nur um ein Gedankenexperiment.
Der Kern der Frage ist ja nicht, ob man praktisch alles berechnen könnte, sondern ob man es berechenbar ist. Die Exaktheit kann man mit nein beantworten.
_________________ Trish:(
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1247951) Verfasst am: 21.03.2009, 00:00 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Es reicht wenn es bei der ersten auftretenden irrationalen Zahl zu trifft. |
Warum?
Zitat: | Der Kern der Frage ist ja nicht, ob man praktisch alles berechnen könnte, sondern ob man es berechenbar ist. |
Gut, so gesehen hast recht.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1247954) Verfasst am: 21.03.2009, 00:02 Titel: |
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Aber Quantenprozesse würden die Sache nicht ins Kippen bringen? Dass sich Quantenprozesse tatsächlich makroskopisch äußern ist sehr unwahrscheinlich - aber wenn wir den Computer Milliarden Jahre rechnen lassen und dass Universum eine riesige Menge Materie enthält, sollte sich doch irgendeine kleine Abweichung feststellen lassen, oder?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1247956) Verfasst am: 21.03.2009, 00:04 Titel: |
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Foundation anybody?
fand ich mit 15 jahren ganz interessant, dachte sogar kurz Psychohistorik gäs wirklich!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#1247971) Verfasst am: 21.03.2009, 00:16 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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Namronia hat folgendes geschrieben: | ich will mal ein "gedankenexperiment" machen, ich weiß es wäre in wirklichkeit unmöglich, aber ich will das einfach mal vergessen.
angenommen, wir hätten einen pc mit genug rechenkapazitäten und genügend speicher, eine maschine die jedes atom/neutron/string/was weiß ich was es gibt erfasst und wüssten absolut exakt, wie sich die dinger verhalten, wieso sie das und das machen usw, also sozusagen die "ultimative weltformel",
wäre es denn nicht möglich, die wissenschaft vorrauszuberechnen bzw. alles zur vergangenheit zurück zu berechnen? |
Was ich bei diesem Gedankenmodell problematisch finde, der PC ist ja selbst Teil dessen was er berechnen will. Daher müsste er ja auch im vorraus berechnen, wie er rechnet, was wiederum das Ergebnis beeinflusst, was er wiederrum berechnen müsste, etc. Allein dieses Problem sollte in meinen Augen nicht lösbar sein, da der PC nie abschließend berechnen könnte, wie seine Berechnung das Universum beeinflusst.
Intuitiv würde ich annehmen, dass dies nur möglich ist, wenn der PC nicht Teil des Systems ist, das er berechnen soll.
_________________ Das Leben ist ein Hund, mal schwarz mal weiß mal kunterbunt
"Kleine pubertierende Mädchen, alte senile Weiber und Christen reden also meistens nicht, um Nachrichten und Informationen zu übermitteln, sondern nur um ihre Stimmung zu steigern! " Bondy, verschollene Userin
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1247978) Verfasst am: 21.03.2009, 00:25 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Es reicht wenn es bei der ersten auftretenden irrationalen Zahl zu trifft. |
Warum? |
Zitat: | Spätestens wenn man auf die erste irrationale Zahl stößt kommen dann, bei Berechnungen auf dem Computer, unweigerlich auch Rundungsfehler ist Spiel.
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_________________ Trish:(
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1247980) Verfasst am: 21.03.2009, 00:27 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben: | Intuitiv würde ich annehmen, dass dies nur möglich ist, wenn der PC nicht Teil des Systems ist, das er berechnen soll. |
Punkt 3 im obigen Wikiartikel
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#1248087) Verfasst am: 21.03.2009, 02:51 Titel: Re: Zukunft wissenschaftlich vorausberechenbar? |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben: | Intuitiv würde ich annehmen, dass dies nur möglich ist, wenn der PC nicht Teil des Systems ist, das er berechnen soll. |
Punkt 3 im obigen Wikiartikel |
Hmm, jetzt wo du´s sagst. Hätte vielleicht vorher mal alles durchlesen sollen
_________________ Das Leben ist ein Hund, mal schwarz mal weiß mal kunterbunt
"Kleine pubertierende Mädchen, alte senile Weiber und Christen reden also meistens nicht, um Nachrichten und Informationen zu übermitteln, sondern nur um ihre Stimmung zu steigern! " Bondy, verschollene Userin
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1248096) Verfasst am: 21.03.2009, 03:00 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Es reicht wenn es bei der ersten auftretenden irrationalen Zahl zu trifft. |
Warum? |
Zitat: | Spätestens wenn man auf die erste irrationale Zahl stößt kommen dann, bei Berechnungen auf dem Computer, unweigerlich auch Rundungsfehler ist Spiel.
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Äh? Sorry den Zusammenhand seh ich nach wie vor nicht. Angenommen es würde bei der ersten irrationalen Zahl zu keinen derartigen Problemen kommen, man stößt aber wenige Schritte später auf die nächste, mit der dann nichtmehr entsprechend verfahren werden kann. Wieso verhindert die Exaktheit der Rechnung mit der ersten dann Fehler bei der zweiten? Sorry aber Numerik ist absolut nicht meine Stärke, eher im Gegenteil ...
Btw. das zitierte habe ich geschrieben als ich noch davon ausging dass irrationale Zahlen grundsätzlich nur fehlerbehaftet auf Rechnern umgesetzt werden können, daher die Formulierung "ab der ersten".
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1248241) Verfasst am: 21.03.2009, 12:01 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Aber Quantenprozesse würden die Sache nicht ins Kippen bringen? Dass sich Quantenprozesse tatsächlich makroskopisch äußern ist sehr unwahrscheinlich - aber wenn wir den Computer Milliarden Jahre rechnen lassen und dass Universum eine riesige Menge Materie enthält, sollte sich doch irgendeine kleine Abweichung feststellen lassen, oder? |
Die Frage ist, ob solche Abweichungen sich verstärken und zu wesentlich verschiedenen Ergebnissen führen, also wie stark unser Universum von Schrödingerkatzensituationen abhängt. Ich will das nicht einfach ausschließen, aber so trivial zu zeigen ist es auch wieder nicht.
Ein Beispiel könnte sein: Ein kosmisches Teilchen trifft auf ein DNA Molekül und löst eine Mutation aus, die sich durchsetzt. Die so entstehende Art ist der Grundstock für eine extreme Technologiesteigerung, die es ermöglicht, dermaßen instabile Raumzeitbereiche zu erzeugen, daß die Topolgie des Universums zusammenbricht.
Die Positionen und Zustände jedes einzelnen Elementarteilchens kann man allerdings sicher nicht vorausberechnen, außer evtl. wenn man das ganze multiversale Ensemble betrachtet.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1248249) Verfasst am: 21.03.2009, 12:07 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: |
Btw. das zitierte habe ich geschrieben als ich noch davon ausging dass irrationale Zahlen grundsätzlich nur fehlerbehaftet auf Rechnern umgesetzt werden können, daher die Formulierung "ab der ersten". | Genau um diese Formulierung ging es.
_________________ Trish:(
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1248291) Verfasst am: 21.03.2009, 12:38 Titel: |
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Da wunder ich mich, daß Schachcomputer so erfolgreich sind ... im vorausberechnen.
wie auch immer, ich mein nur vorausrechnen ist unnütz.
Wie beim Schach will man ja einen bestimmten Zustand erreichen.
- also werden Möglichkeiten herausgenommen.
Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto klarer bildet sich das zu erreichende Ziel ab.
Tja das muß man halt wollen - ob das Wollen vorherbestimmt ist?
EDIT:
dabei ist es eigentlich auch egal. ob das ein "freier" Wille ist.
Es kommt nur auf die "Zug"-Möglichkeiten an, ob eine umsetzbare Absicht, zukünftiges formen kann.
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1248317) Verfasst am: 21.03.2009, 12:58 Titel: |
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Es gibt eine SF-Geschichte zu diesem Thema, habe ich vor vielen Jahren gelesen. Das Ergebnis der Geschichte war, daß der Rechner Suicid beging. Die geballten Probleme der Menschen gaben ihm den Rest...
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