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Christentum ohne Kirche?

 
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1247251) Verfasst am: 20.03.2009, 13:38    Titel: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

Woher leitet die Kirche ab, dass ein Christentum ohne Kirche nicht geht.

Wenn ich sehe, welchen Mist die "heilige Kirche" und seine Akteure weltweit fabrizierten und auch weiterhin fabrizieren, dann frage ich mich, ob das Christentum mit seiner Aufklaerung wirklich den entscheidenden Fortschritt im Vergleich zum Islam vollbracht hat oder im Grunde immer noch vor sich hindümpelt, weil es die eigentliche Aufklaerung, naemlich die Befreiung von der Kirche, die das Christentum in Beschlag genommen hat, nicht geschafft hat... eine Sache, in der der Islam doch um einiges weiter ist.

bei chrismonblogs.de Religion für Einsteiger las ich folgendes unter "Glaube ohne Kirche - geht das?

Zitat:
Es kann nicht Gott zum Vater haben, wer die Kirche nicht zur Mutter hat", sagte einst Bischof Cyprian, ein großer Lehrer der Alten Kirche im dritten Jahrhundert. Damit meinte er, dass nur derjenige wirklich Christ sein könne, der sich ohne Wenn und Aber der Lehre und Moral der Kirche unterwerfe.

Der Anspruch der Kirche, verbindlich zu bestimmen, was zu glauben ist, blieb jahrhundertelang gültig. Sie bestimmte, was „immer, überall und von allen" zu glauben war (so Vinzenz von Lerinum, um 450).


bereits drei Jahrhunderte nach der Enstehung des Christentums ist die Kirche so weit zu sagen, dass man nur Christ sein könne, wenn man sich der Kirche unterwirft.... nicht Gott, nicht der Bibel.... NEIN... Unterwerfung vor der Kirche.

Und das trotz Aufklaerung die Kirche selbst im Innern von dieser Denke nicht abgewichen ist, belegt doch ihr Anspruch auf das Recht der Exkommunikation, Kommunion, Absolution etc.

Von einer christlichen Webseite würde ich eigentlich erwarten, dass sie sofort mit einem Beleg aus der Bibel kommt, denn eine konkrete Legitimation basierend auf der Bibel würde einen argumentativen Vorsprung verschaffen, zumindest aus der Sicht eines Glaeubigen für den die Bibel, das Wort, der Ursprung von allem ist.

Aber stattdessen werden hier Stimmen von Gelehrten und Bischöfen genannt, die ich aber deswegen nicht akzeptieren kann, weil sie dies auch aus purem Eigennutz sagen könnten, da sie Teil der kirchlichen Institution und Schule sind. Auch im weiteren Verlauf wird nicht anhand einer Bibelstelle dieser Anspruch manifestiert.

Ein gewisser Ben Kalenol postete anschliessend einen Kommentar in dem er sagt:

Zitat:
Das Wort Kirche ist eine Fälschung. Es kommt in der Bibel nicht vor. Äkklesia ist übersetzt Herausgerufene. Einzelne Menschen die herausgerufen wurden bilden die Herausgerufene. Diese kann sich an verschiedenen Orten zu örtlichen Herausgerufenen aufbauen. Gewöhnlich werden solche Herausgerufenen als Gemeinde oder Versammlung bezeichnet, was aber mit Kirche nichts zu tun hat.


im folgenden führt er dies mit Verweis auf Bibelstellen weiter aus, siehe:

GLAUBE-KIRCHE


Als ich vorher von einem Islam sprach der in diesem Punkt reifer ist, dann sollte man das nicht verallgemeinern und als universale Aussage verstehen.

Aber ich treffe gerade hier in der Türkei Muslime, die derart selbstbewusst sind und sich weder von der Regierung noch von irgendwelchen "gelehrten Besserwissern" was sagen lassen, sondern die Meinung vertreten:

"Hier ist der Koran, er enthaelt die gesamte Wahrheit, ich muss es richtig deuten und verstehen, und ob ich ihn richtig verstanden habe, werde ich nach dem Tod erfahren"

Die Gefahren, die eine individuelle Deutung in sich birgt, sind gewiss vorhanden, aber ich vermute mal, dass die grosse Gefahr die vom İslam derzeit ausgeht, eher darin begründet liegt, dass manchenorts gewisse "Schulen" und "Prediger" meinen, als einzige Autoritaet den İslam richtig zu verstehen und somit den Menschen diesen Schritt der eigenen gedanklichen Beschaeftigung damit aus der Hand reissen und sie manipulieren.

Gib jemandem die Bibel in die Hand, las ihn diese lesen und wird er dann wirklich zu dem Schluss kommen, dass die Bibel allein ohne Kirche nicht komplett ist?

Ist die Kirche so gesehen wirklich was anderes, als ein islamischer Prediger, egal ob "sanft" oder "fundi"....

Die Kirche erscheint mir immer mehr als eine der grössten Perversionen der Erde
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1247346) Verfasst am: 20.03.2009, 15:09    Titel: Re: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Woher leitet die Kirche ab, dass ein Christentum ohne Kirche nicht geht.


Behaupten kann man alles. Atheisten behaupten ohne Religion wird es dennoch Moral und Ethik unter den Menschen geben. Wer soll ihnen das verbieten? Wer soll es der Kirche verbieten? Kann es sein, daß du die Worte einiger als Zumutung ansiehst, während andere bei dir unter Meinung laufen?

Zitat:
eine Sache, in der der Islam doch um einiges weiter ist.


Glaube ich nicht, aber gleich mehr dazu.

Zitat:
Es kann nicht Gott zum Vater haben, wer die Kirche nicht zur Mutter hat", sagte einst Bischof Cyprian, ein großer Lehrer der Alten Kirche im dritten Jahrhundert. Damit meinte er, dass nur derjenige wirklich Christ sein könne, der sich ohne Wenn und Aber der Lehre und Moral der Kirche unterwerfe.


Das hat er nicht gesagt. Die Worte über die du dich aufregst sind Deutungen des Reporters. Auch wenn es das sein könnte was er meinte, wäre es für solche Diskussion nicht besser die direkten Worte als Beispiel zu nennen? Haben wir auf der Welt nicht genug Unheil weil wir deuten?

Zitat:
bereits drei Jahrhunderte nach der Enstehung des Christentums ist die Kirche so weit zu sagen, dass man nur Christ sein könne, wenn man sich der Kirche unterwirft.... nicht Gott, nicht der Bibel.... NEIN... Unterwerfung vor der Kirche.

Gesagt haben sie vieles, trotzdem gibt es tausende Kirchen. Das Problem liegt eher bei dir und den anderen die den Worten das nötige Gewicht geben. Wieso ist für euch die Römisch Katholische Kirche immer DIE Kirche? Wieso ist DIE Kirche nicht mal eine andere Kirche?

Zitat:
Und das trotz Aufklaerung die Kirche selbst im Innern von dieser Denke nicht abgewichen ist


Warum sollten sie? Welche Notwendigkeit besteht dazu? Wie ich schon sagte, meinen kann man vieles.

Zitat:
Als ich vorher von einem Islam sprach der in diesem Punkt reifer ist, dann sollte man das nicht verallgemeinern und als universale Aussage verstehen.


Also ich weiß nicht was du als Reifer verstehst? Sind dir vielleicht schon Protestanten begegnet? Also wenn du dich an der RKK störst, wie wäre es mit den anderen Kirchen die keinen Oberhirten haben. Es gibt hunderte Kirchen die kein Oberhaupt haben. Du sagst Christentum, sprichst aber von Katholiken.

Außerdem weiß ich nicht ob es reifer ist. Zugegeben, es ist eine Variation. Ich vermeide das Wort Demokratischer mit Absicht. Es stimmt, die RKK hat ein Oberhaupt. Das ist nach unserem heutigen politischem Verständnis nicht mehr Zeitgemäß, hat aber Vor und Nachteile. Nachteile sind wie schon oben erwähnt die nicht zeitgemäße Organisationsstruktur, und wenn ein Papst sich irrt, dann geht seine Entscheidung von oben nach unten. Vorteile sind, das wir heute leben und egal wie die letzten 2000 Jahre waren, der Papst sich heute paar Mal überlegt was er sagt. Das Ergebnis mag zwar trotzdem einigen nicht gefallen, aber einige sind nicht alle. Ansonsten sind die Entscheidungen des Papstes berechenbar. Vielleicht verkündet der Papst gelegentlich dies und das, aber es wurde vorher nicht selten Jahre oder Jahrzehnte durchdiskutiert. Vielleicht mag er das letzte Wort haben, aber er entscheidet nicht alleine.

Das macht aber der reife Imam. Mag sein, daß wenn er spricht er nicht zu 1 Milliarde Katholiken spricht, aber im Gegensatz zum Papst ist er unabhängiger. Wenn er sagt: geh und töte, dann kriege ich Angst, denn wenn ein Imam etwas sagt, dann wird drauf gehört. Mag sein, daß der Islam keinen einzigen Oberhaupt hat, aber er hat hundert tausende nicht berechenbare Glaubensverkünder. Es ist ja nicht so, daß Moslems fröhlich ihren Islam leben, auch sie kriegen gesagt was sie glauben sollen. Das ist für dich reifer und fortschrittlicher? Hunderttausende Glaubensdeuter die jeder für sich deuten kann wie er will, gegen einen?

Du willst das als Reifer verkaufen? Ich gebe zu, aus irgendeinem mir unbekannten Grund hatten Päpste in vergangenen Jahrhunderten Macht. Diese Macht die sie ausübten gehört aber nicht zu dem Posten. Sie haben sich die Macht angeeignet und dann wieder verloren. Vielleicht überträgst du das Wissen um die Macht des Papstes der Vergangenheit auf den Papst von heute.

Zitat:
Aber ich treffe gerade hier in der Türkei Muslime, die derart selbstbewusst sind und sich weder von der Regierung noch von irgendwelchen "gelehrten Besserwissern" was sagen lassen, sondern die Meinung vertreten:

"Hier ist der Koran, er enthaelt die gesamte Wahrheit, ich muss es richtig deuten und verstehen, und ob ich ihn richtig verstanden habe, werde ich nach dem Tod erfahren"


Wie bitte? Der gläubige Moslem deutet den Koran selbst? Seit wann ist das den erlaubt? Du verkauft etwas was geradezu verboten ist als den Unterschied zum Islam.

Zitat:
Die Gefahren, die eine individuelle Deutung in sich birgt, sind gewiss vorhanden, aber ich vermute mal, dass die grosse Gefahr die vom İslam derzeit ausgeht, eher darin begründet liegt, dass manchenorts gewisse "Schulen" und "Prediger" meinen, als einzige Autoritaet den İslam richtig zu verstehen und somit den Menschen diesen Schritt der eigenen gedanklichen Beschaeftigung damit aus der Hand reissen und sie manipulieren.


Du bist schon zu lange in einem Atheistenforum, denn du glaubst inzwischen wirklich das was hier gesagt wird. Also wenn du hier die Handvoll Moslems als die Moslems verkaufen willst die den Koran selbstbewusst deuten, dann muß ich dich mal über die Christen aufklären, denn wenn die Bibel überhaupt noch einen Rolle im Leben eines Christen spielt, dann läßt er sich die garantiert nicht von irgendwem deuten. Ich will nicht leugnen, daß es in Nachkommastellen des Promillebereichs Christen noch gibt die sich etwas deuten lassen, aber so weit wie du selbstbewussten Muslime hier verkaufen willst, sind die Christen schon sehr sehrt lange. Was glaubst du wieso der Luther eine so gewaltige Bedeutung hat? Weil er die Protestanten schuf? Ok, das sollte man nicht unerwähnt lassen, aber er hat die Bibel übersetzt und seit der Zeit kann jeder die Bibel selbst lesen und deuten. Also die selbstbewussten Christen die selbst die Bibel deuten hat das Christentum schon seit etwa 500 Jahren. Und wenn du der Meinung bist, daß die Katholiken die ganze Zeit auf ein neues Wort ihres Oberhirten aus Rom warten, dann hast du ein Falsches Bild von den Christen. Wie gesagt, du solltest nicht alles glauben was man dir hier im Forum erzählt. Er ist nicht ohne Macht und Einfluß innerhalb der RK Kirche, der Kadavergehorsam existiert aber nicht.

Zitat:
Gib jemandem die Bibel in die Hand, las ihn diese lesen und wird er dann wirklich zu dem Schluss kommen, dass die Bibel allein ohne Kirche nicht komplett ist?


Es geht nicht drum ob sie sein muß. Warum gibt es Dackelzüchter Vereine? Kann man keine Dackel züchten ohne Verein? Schon, aber im Verein ist alles einfacher und der Verein kümmert sich auch zum Teil um einen. Kein Mensch wird heute gezwungen noch in die Kirche zu gehen. Sei machen es weil sie es wollen. Sie gehören ihr an, weil sie es wollen. Müssen müssen sie nicht, egal was irgendwer ihnen erzählt.

Zitat:
Die Kirche erscheint mir immer mehr als eine der grössten Perversionen der Erde


Wie gesagt, dann mußt du jeden Verein als Perversion ansehen.
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Fuxing
grösstenteils harmlos



Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
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Beitrag(#1247369) Verfasst am: 20.03.2009, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt da aber tatsächlich eine Bibelstelle:

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/16.html#16,18

Zitat:

Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. {Johannes.1,42} 1,42
und führte ihn zu Jesu. Da ihn Jesus sah, sprach er: Du bist Simon, Jona's Sohn; du sollst Kephas (Fels) heißen.{Epheser.2,20} 2,20
erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 19Und ich will dir des Himmelsreichs Schlüssel geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein. {Matthäus.18,18} 18,18
Wahrlich ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein.
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1247396) Verfasst am: 20.03.2009, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

xmas:

der Vergleich mit Vereinen und ihre Vorteile ist für mich ansatzweise nachvollziehbar.

Aber es sind hier Zitate aus den ersten Jahrhunderten des Christentums die schon eine derart erschreckende Verfestigung dieses "Vereins" wiederspiegeln, dass ich mich darüber halt nur wundern kann.

Egal welche Bereiche du nimmst: Handwerker, Haendler, oder auch die von dir genannten Hunde zwinkern ...

da war nicht von heute auf morgen der Verein dafür da, der dann auch noch festlegte: OHNE mich geht es nicht

Es ist wohl das Zeitraffertempo, dass mich in diesem Fall am meisten erstaunt und... ich gebe es zu... auch etwas erschreckt
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ultramontanist
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Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#1247409) Verfasst am: 20.03.2009, 16:56    Titel: Re: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Kirche erscheint mir immer mehr als eine der grössten Perversionen der Erde


Jesus predigte vom Reich Gottes, was kam war die Kirche
Dieser Satz ist sehr populär bei modernen Christen Sehr glücklich
Dass der historische Jesus eine Kirche gründen wollte glauben heute nur noch Fundis Cool


ateyim hat folgendes geschrieben:


Aber ich treffe gerade hier in der Türkei Muslime, die derart selbstbewusst sind und sich weder von der Regierung noch von irgendwelchen "gelehrten Besserwissern" was sagen lassen, sondern die Meinung vertreten:

"Hier ist der Koran, er enthaelt die gesamte Wahrheit, ich muss es richtig deuten und verstehen, und ob ich ihn richtig verstanden habe, werde ich nach dem Tod erfahren"


Find ich toll wenn es solche Muslime gibt, ich persönlich kenne keinen. Das kann aber daran liegen, dass ich nur wenige kenn, und die betonen immer wie toll sie es finden von ganz Oben genaue Anweisungen zu bekommen. Die brauchen sogar Mohammed und die Gelehrten dazu um zu wissen wie man richtig zähneputzt Auf den Arm nehmen

Wie xmas schon schrieb ist das Gewissen bei den Christen sehr wichtig.
Jedes evangelikale Mütterchen hat eine Lutherbibel, und widerspricht wenn der neumodische Pfarrer zu modern predigt Den A.... versohlen
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1247416) Verfasst am: 20.03.2009, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim:

300 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Das sind in der damaligen Zeit mindestens 15 Generationen. 15 Generationen! Für dich ist es der Beginn, aber 300 Jahre sind eine lange Zeit. USA wurden vor etwas über 200 Jahren gegründet und was für ein großes und mächtiges Land sind sie heute. Die Franzosen haben die Demokratie nicht erfunden, aber als sie ihre Revolution hatten war Monarchie in den Köpfen der Menschen noch fest verankert. Das war auch vor etwa 200 Jahren. Heute haben wir Republiken. Also, 300 Jahre sind eine sehr lange Zeit.

Außerdem sollte man sich etwas mit den Anfängen des Christentums beschäftigen um drauf zu kommen was er gemeint haben könnte. Die RKK war zu der Zeit noch nicht DIE Kirche. Die Apostel sind in die Welt ausgeschwärmt und brachten als Christentum in viele Länder um das Mittelmeer. Wenn man heute von Ägypten spricht, dann sieht man da den Islam. Wer hätte gedacht, daß Ägypten mal das christliche Land schlecht hin war. Nicht nur das, Ägypten war mal das Land das beim Christentum das Sagen hatte.

Zu der Zeit gab es also viele christliche Gruppierungen und die spätere RKK kämpfte noch um den nötigen Einfluß, denn sie war noch eine von vielen. Wenn du dir deinen Satz, den der Bischof sagte, noch mal durchliest, wirst du vielleicht verstehen was er meinte. Er meinte (wahrscheinlich), nur die RKK ist die wahre Kirche, wohl weniger die Kirche allgemein. Man müßte sich mal informieren ob zu der Zeit Kirche ein Begriff für RKK war oder ob sich jede Gruppierung Kirche nannte.

Und noch was, wenn du von DER Kirche sprichst, bedenke, daß DIE Kirche zu der Zeit noch nicht DIE Kirche von Jahr 1000 und auch nicht DIE Kirche von Jahr 2000 war.
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1247467) Verfasst am: 20.03.2009, 17:32    Titel: Re: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

ultramontanist hat folgendes geschrieben:
Die brauchen sogar Mohammed und die Gelehrten dazu um zu wissen wie man richtig zähneputzt


Ich weiß nicht wie das bei den Moslems ist, ich weiß nur von dem Deutungsmonopol der Imame. Wie wichtig der Koran für das alltägliche Leben ist weiß ich dagegen nicht. Wäre interessant wenn ein Moslem es mal beschrieben könnte. Weniger um es zu verurteilen, als um es zu erfahren.

Wer aber um die Wichtigkeit der Religion für die Juden erfahren möchte, der sollte sich Anatevka ansehen. Es geht da zwar mehr um die Tradition, aber man erfährt auch ein wenig um die Bedeutung des Rabis und wie er für alles entscheiden muß ob man es darf oder nicht, bzw. wenn ja, wie die Anleitung dazu in der Bibel steht.
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magnusfe
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
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Beitrag(#1247480) Verfasst am: 20.03.2009, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

wo 2 oder 3 versammelt sind unter jesus namen da ist kirche

---
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Wer meine Worte klaut wird schlau
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1247767) Verfasst am: 20.03.2009, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe schon Leute getroffen, die sich selbst als ueberzeugte Christen bezeichnen und keinerlei organisierter Kirche angehoeren. Sowas ist gar nicht mal so furchtbar selten. Man kann auch ohne klerikalen Ueberbau an Gott glauben und sein Leben nach dem Evangelium ausrichten, wenn man sowas fuer sinnvoll haelt.

Gruss, Bernie
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1247875) Verfasst am: 20.03.2009, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass "Christentum ohne Kirche" das Christentum der Zukunft ist - wenn es eine Zukunft für das Christentum gibt.

Die Welt hat sich in den letzten 20 Jahren drastisch geändert. Nie waren so viele Menschen so gut informiert. Nie waren so viele Menschen in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen. Feindbilder von anderen Religionen funktionieren nicht mehr, weil sie nicht mehr ungeprüft übernommen werden müssen, weil der sympathische Arbeitskollege einer von denen ist.
etc. etc.

Wer die althergebrachte, autoritäre Kirche retten will, steht auf verlorenem Posten - das funktioniert nur, wenn man Menschen zwingen kann, 'ja' zu sagen. Dass das schon jetzt nicht mehr funktioniert, sieht man daran, dass sich kaum noch jemand nach dem Katechismus richtet. Mach einer weiß nicht mal mehr, dass es einen gibt.

Glaube in Selbstverantwortung ohne Missionierungszwang, so könnte es zukünftig vielleicht funktionieren.
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1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

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Zynix
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1247901) Verfasst am: 20.03.2009, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

xmas:

ich gebe zu, dass ich wohl durch zu viel Lektüre und Schauen von Berichten wie z.B. geologische Geschichte der Erde oder Geschichte des Sonnensystems und aehnliches, irgendwie den nötigen Respekt vor der Zeitspanne von 300 Jahren in Bezug auf die Menschheitsgeschichte verloren habe.

300 Jahre erschienen mir so kurz... deine Beispiele haben die Dimensionen wieder zurechgerückt. Smilie
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1247903) Verfasst am: 20.03.2009, 23:29    Titel: Re: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:


Ich würde mal sagen, mit dem alten Bibel-Satz "Du bist Petrus, auf deinem Fels werde ich meine Kirche bauen" oder wie er auch genau heißt (übrigens von so gut wie allen kritischen Theologen als Fälschung anerkannt).

Und dann natürlich von der angeblichen Legitimationskette von Petrus bis B16 (die freilich noch fraglicher ist, als schon die Gründungsworte).
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xmas
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Beiträge: 304

Beitrag(#1247904) Verfasst am: 20.03.2009, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Zynix

Das schöne an der heutigen Zeit ist, jeder kann Unsinn glauben und keine verbietet es ihm.

Wenn du wüsstest wie wenig Ahnung du hast wie Religionen funktionieren. Ultramontanist weiß es. Er schrieb:

ultramontanist hat folgendes geschrieben:
Jedes evangelikale Mütterchen hat eine Lutherbibel, und widerspricht wenn der neumodische Pfarrer zu modern predigt Den A.... versohlen


Auch wenn es ein einfacher Satz ist, da steht viel Kenntnis von der Materie.

Ich schrieb heute bereits einem anderen hier, ihr solltet euch nicht zu viel aus dem Forum über das Christentum informieren. Das ist ein Bild das das lediglich auf Christen im Nachkommastellenwert im Promillenbereich zutrift. Ich denke du glaubst, daß man den Christen Horrorstorys erzählt, irgendwo im Rom eine Verschwörung läuft und die Christen müßten nur aufgeklärt werden und schon würden sie sich von der Kirche befreien. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, daß die Menschen von sich aus glauben und es nur aus diesem Grund die Kirche gibt?
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1247917) Verfasst am: 20.03.2009, 23:40    Titel: Re: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
(übrigens von so gut wie allen kritischen Theologen als Fälschung anerkannt).


Also ich weiß, daß vieles behauptet wird, aber so gut wie allen kritischen Theologen? Welchen, wie Lüdemann?
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1247926) Verfasst am: 20.03.2009, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

xmas hat folgendes geschrieben:
@Zynix
...
Ich schrieb heute bereits einem anderen hier, ihr solltet euch nicht zu viel aus dem Forum über das Christentum informieren. Das ist ein Bild das das lediglich auf Christen im Nachkommastellenwert im Promillenbereich zutrift. Ich denke du glaubst, daß man den Christen Horrorstorys erzählt, irgendwo im Rom eine Verschwörung läuft und die Christen müßten nur aufgeklärt werden und schon würden sie sich von der Kirche befreien. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, daß die Menschen von sich aus glauben und es nur aus diesem Grund die Kirche gibt?


Ich kenne das Christentum aus erster Hand. Aus Foren brauch ich mich nicht zu informieren.

Erzkatholische Erziehung, Priester und Nonnen in unmittelbarer Verwandschaft, wenig Chancen auszubrechen, einige Semester Theologie an einer katholischen Fachhochschule. Glaubst du, da müsste ich im Forum nachlesen, was Christen so tun?

Übrigens stellst du mit deiner erzkonservativen Haltung sogar die Theologie-Professoren in den Schatten. Die hatten etwas, was dir völlig abgeht, nämlich Verständnis für Andersdenkende.
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1247969) Verfasst am: 21.03.2009, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Ich kenne das Christentum aus erster Hand. Aus Foren brauch ich mich nicht zu informieren.

Erzkatholische Erziehung, Priester und Nonnen in unmittelbarer Verwandschaft, wenig Chancen auszubrechen, einige Semester Theologie an einer katholischen Fachhochschule. Glaubst du, da müsste ich im Forum nachlesen, was Christen so tun?


Na gut, dann lebtest du unter den Christen im Nachkommastellenwert im Promillenbereich.
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#1247983) Verfasst am: 21.03.2009, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

xmas hat folgendes geschrieben:
Zynix hat folgendes geschrieben:
Ich kenne das Christentum aus erster Hand. Aus Foren brauch ich mich nicht zu informieren.

Erzkatholische Erziehung, Priester und Nonnen in unmittelbarer Verwandschaft, wenig Chancen auszubrechen, einige Semester Theologie an einer katholischen Fachhochschule. Glaubst du, da müsste ich im Forum nachlesen, was Christen so tun?


Na gut, dann lebtest du unter den Christen im Nachkommastellenwert im Promillenbereich.

Das stimmt so nicht
http://de.wikipedia.org/wiki/Partei_Bibeltreuer_Christen
Das würde stimmen, wenn alle Deutschen Christen wären und alle Fundis diese Partei wählen würden. Da das so nicht ist, kann man davon ausgehen, dass die Fundi-Rate doch höher liegt.
Viele Christen haben aufgrund des Christentums merkwürdige alte Ansichten, auch wenn man sie vielleicht nicht gleich in die Fundamentalismus-Ecke drängen kann. Die Übergänge vom sympatischen liberalen Kuschelchristen zum extremistischen Fundichristen sind fließend.
Dazu kommt halt auch noch die breite Masse der ungebildeten Kulturchristen, die sich zu wenig auskennen und auch häufig dann aufgrund ihres mutmaßlichen Glaubens bzw. Unwissens merkwürdige Ansichten haben


Zuletzt bearbeitet von Gott_der_Luecke am 21.03.2009, 00:38, insgesamt einmal bearbeitet
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1247987) Verfasst am: 21.03.2009, 00:35    Titel: Re: Christentum ohne Kirche? Antworten mit Zitat

xmas hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
(übrigens von so gut wie allen kritischen Theologen als Fälschung anerkannt).


Also ich weiß, daß vieles behauptet wird, aber so gut wie allen kritischen Theologen? Welchen, wie Lüdemann?


... wer einmal trollt den liest man nicht und wenn er auch was untrolliges spricht...
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xmas
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Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1248013) Verfasst am: 21.03.2009, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist doch nicht deine Antwort? Deine kritischen Theologen klingen wie die kritischen Bauexperten, nach denen Gebäude nur durch Sprengung in sich zusammenfallen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#1248019) Verfasst am: 21.03.2009, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Auch meiner Meinung nach drängt der Glauben zur Gemeinschaft der Glaubenden. Dass diese Gemeinschaft heute anders aussehen muss als zur römischen Kaiserzeit, und sowohl die damalige Gemeinschaft wie auch die heutige gemeinsam mit dem Glauben kritisch reflektiert werden muss, halte ich dabei für selbstverständlich.

Die spezielle Kritik am deutschen Wort "Kirche" verstehe ich dabei nicht.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1248025) Verfasst am: 21.03.2009, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Die spezielle Kritik am deutschen Wort "Kirche" verstehe ich dabei nicht.


Na, gerade durch die deutschtypische Verflechtung von Staat und Kirche weckt "das deutsche Wort Kirche" eben gewisse Gedanken wie Staatskirche, Autorität, Hierarchie usw., also sehr viel mehr und zum Teil was völlig entgegengesetztes als nur "Gemeinschaft der Gläubigen".

Und dass das doofe Wort nebenbei noch ein Gebäude bezeichnet macht die Sache noch nerviger. Da kann man prima aneinander vorbeireden.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1248032) Verfasst am: 21.03.2009, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Die spezielle Kritik am deutschen Wort "Kirche" verstehe ich dabei nicht.


Na, gerade durch die deutschtypische Verflechtung von Staat und Kirche weckt "das deutsche Wort Kirche" eben gewisse Gedanken wie Staatskirche, Autorität, Hierarchie usw., also sehr viel mehr und zum Teil was völlig entgegengesetztes als nur "Gemeinschaft der Gläubigen".

Das ist aber mE nicht deutschtypisch. Diese Assoziationen können da, wo man "ekklesia" sagt, mE genauso aufkommen und müssen dort genauso hinterfragt werden.
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beachbernie
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Beitrag(#1248039) Verfasst am: 21.03.2009, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Auch meiner Meinung nach drängt der Glauben zur Gemeinschaft der Glaubenden. Dass diese Gemeinschaft heute anders aussehen muss als zur römischen Kaiserzeit, und sowohl die damalige Gemeinschaft wie auch die heutige gemeinsam mit dem Glauben kritisch reflektiert werden muss, halte ich dabei für selbstverständlich.


Ich denke nicht, dass der christliche Glaube zwingend nur in der Gemeinschaft mit anderen Glaeubigen ausgeuebt werden kann. Dafuer kenne ich zuviele Leute, die das anders handhaben. Christen z.B., die sich durch "ihre Kirche" nicht vertreten fuehlen, folgerichtig auch nicht in die Kirche oder zu anderen Veranstaltungen gehen und dennoch grossen Wert darauf legen, als glaeubige Christen bezeichnet zu werden.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die spezielle Kritik am deutschen Wort "Kirche" verstehe ich dabei nicht.


Das hat wohl sehr viel mit der ganz besonderen Stellung der Amtskirche in Deutschland zu tun und unter "Kirche" versteht man im allgemeinen in Deutschland die Amtskirchen mit all ihren Privilegien und allem Mummenschanz.

Gruss, Bernie
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1248042) Verfasst am: 21.03.2009, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das hat wohl sehr viel mit der ganz besonderen Stellung der Amtskirche in Deutschland zu tun und unter "Kirche" versteht man im allgemeinen in Deutschland die Amtskirchen mit all ihren Privilegien und allem Mummenschanz.


Nein, ich hatte vor rund zehn Jahren in einem Politforum ständig Verständigungsschwierigkeiten mitKuschelchristen, die teilweise selbst "kirchenkritisch" waren.

Für die war wirklich "Kirche"in erster Linie Gemeinschaft der Gläubigen und wenn ich gesagt habe, dass ich die Kirche doof finde haben die immer erstmal nicht kapiert, was ich damit meine und warum.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#1248075) Verfasst am: 21.03.2009, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Auch meiner Meinung nach drängt der Glauben zur Gemeinschaft der Glaubenden. Dass diese Gemeinschaft heute anders aussehen muss als zur römischen Kaiserzeit, und sowohl die damalige Gemeinschaft wie auch die heutige gemeinsam mit dem Glauben kritisch reflektiert werden muss, halte ich dabei für selbstverständlich.

Ich denke nicht, dass der christliche Glaube zwingend nur in der Gemeinschaft mit anderen Glaeubigen ausgeuebt werden kann. Dafuer kenne ich zuviele Leute, die das anders handhaben. Christen z.B., die sich durch "ihre Kirche" nicht vertreten fuehlen, folgerichtig auch nicht in die Kirche oder zu anderen Veranstaltungen gehen und dennoch grossen Wert darauf legen, als glaeubige Christen bezeichnet zu werden.

Ich sprach auch nur meine Meinung aus. Aber ich würde einen Glauben, der sich nicht in Gemeinschaft äußert, als kastriert empfinden. Was Kritik an als falsch angesehenen Dingen in der Gemeinschaft aber nicht aus-, sondern einschließt.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Die spezielle Kritik am deutschen Wort "Kirche" verstehe ich dabei nicht.

Das hat wohl sehr viel mit der ganz besonderen Stellung der Amtskirche in Deutschland zu tun und unter "Kirche" versteht man im allgemeinen in Deutschland die Amtskirchen mit all ihren Privilegien und allem Mummenschanz.

Nun, natürlich versteht man unter Kirche neben einem anzustrebenden Idealbild immer auch die konkret vorhandene, mMn immer unvollkommene und immer zu reformierende tatsächlich vorhandene Kirche als "Gemeinschaft der Gläubigen". Ich glaube nicht - auch wenn die Kirchen in Deutschland eine spezielle rechtliche Stellung haben - dass sich dieser Punkt in anderen Ländern, in deren Sprache nicht das deutsche Wort "Kirche" benutzt wird, wesentlich anders darstellt.
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