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Demütigung irakischer Soldaten
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#122581) Verfasst am: 08.05.2004, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
gab es einen Unterschied zwischen Kommunisten und Sozialisten?

Damals noch nicht. Die SPD hatte zwar schon immer reformistische Tendenzen, war aber in den 1870ern noch mehrheitlich marxistisch und revolutionär-sozialistisch. Die Mehrheit der Kommunisten - auch in den degenerierten stalinistischen Parteien - hat immer in den Gewerkschaften für Sozialreformen gekämpft. Erfolgreiche Kämpfe für Reformen stärken das Klassenbewusstsein, während Niederlagen (also Leid) die Arbeiterbewegung schon immer geschwächt haben.

Folgendes Zitat von Barbara Bush (die Mutter des heutigen Präsidenten) macht deutlich, dass die herrschende Klasse nicht nur der Tot von Tausenden von Irakern vollkommen egal ist, sondern auch der Tod von US-Soldaten, die ja mehrheitlich auch aus der Arbeiterklasse stammen:
Zitat:
Why should we hear about body bags and deaths and how many. It's not relevant. So why should I waste my beautiful mind on something like that?
Quelle

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44648

Beitrag(#122611) Verfasst am: 08.05.2004, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:

Folgendes Zitat von Barbara Bush (die Mutter des heutigen Präsidenten) macht deutlich, dass die herrschende Klasse nicht nur der Tot von Tausenden von Irakern vollkommen egal ist, sondern auch der Tod von US-Soldaten, die ja mehrheitlich auch aus der Arbeiterklasse stammen:


Spätestens hier ist der Zeitpunkt, an dem Widerstand vom Recht zur Pflicht wird!

Die intellektuelle Schicht und die Arbeiterklasse müssen sich gegen die Hochfinanz zusammenschließen!
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#122957) Verfasst am: 09.05.2004, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Why should we hear about body bags and deaths and how many. It's not relevant. So why should I waste my beautiful mind on something like that?
Quelle


"Man muß gelassen einherschreiten in Blut und Tränen." (Saint-Just)

"Es wird Krieg geben. Bekümmert Euch nicht, es muß so sein." (aus dem "Best of Team Jesus")
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#122988) Verfasst am: 09.05.2004, 03:33    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Moin.

Es ist nicht nur die Arbeiterklasse, es sind vor allem Farbige und Sozialrandige, die vom US-Militär nur zu gerne genommen werden.

Militärs und den dahinterstehenden sind Menschen immer völlig egal, sonst würden sie ja nicht ausgerechnet das Militär stützen.

Auch solche Argumente wie der angebliche Schutz von Menschen, Werten, gar der Demokratie sind lächerliche Zungenbekenntnisse. In Wirklichkeit geht es ausschließlich um die Macht, die geschützt und durchgesetzt werden soll.

Die Folterungen sind ein wohlfeiles Beispiel dafür.
Seit langen Jahren ist bekannt, daß die US-Regierung nicht nur das Folter-Lager Guantanamo aufgebaut hat, sondern bekannte FolterLänder wie Saudi Arabien und die Phillipinen stützt und denen extra Gefangene überläßt, damit sie dort in der leicht vorstellbaren Form "befragt" werden können.
Kaum jemand hat sich jemals darum gekümmert. Erst als jetzt die Folterbilder der US-Soldaten durch INett geisterten, regte sich eine Öffentlichkeit, wenn auch nur durch Sensationsgier getrieben.
Und warum sollte den folternden Soldaten etwas geschehen, tun sie doch nur exakt das, was ihnen ihre eigene Bush-Regierung vorgibt? Diese Art der Macht ist einfach menschenverachtend, in jeder Beziehung.
Das ist halt das, was sie unter "christlich" verstehen....

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#122992) Verfasst am: 09.05.2004, 04:05    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Das ist halt das, was sie unter "christlich" verstehen....

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns


So steht es in der Bibel, und wird als Prophezeiung betrachtet:

"Die junge Mannschaft von Assur wird zinsbar werden."

Zum einen sind es ja Ungläubige, und zum zweiten wird ja nicht nur der angeblichen Informationen wegen gefoltert (die die Leute dort gar nicht haben können, weil die irakische Führung nichts mit al-Kaida zu schaffen hatte; ein kanadischer Ökoaktivist wurde an der Grenze auch befragt, ob er wisse, wo sich Osama bin Laden aufhalte: wer nicht so rechtskonservativ ist, daß selbst der Papst gegen ihn wie ein Sozialist wirkt, wird ohnehin als "Verräter" betrachtet), sondern auch (und besonders gerne) der "Austauschbare". [Hinzufügung/Edit: Einfache Soldaten und Zivilisten durften laut Direktive gefoltert werden, weil sie als "wertlos" (bzw. sogar "ersetzbar") angesehen wurden. Es ging also längst nicht nur um die Beschaffung von Informationen, sondern offenbar darum, ganz niedrige Gelüste zu befriedigen. Und auch nach Bekanntwerden der Foltervorgänge wurde offenbar weitergemacht.]

"Ruft den Heiden zu: 'Heiligt einen Streit.' Schlagt die Sichel an, die Ernte ist reif. Haufen über Haufen Volkes werden sein am Tage der Schlachtung."

Es scheint tatsächlich Kalkül zu sein. [Man hat mit diesem Verhalten auch die letzte Sympathie der Einheimischen zerstört. In den sogenannten "belagerten Städten" erschießen amerikanische Heckenschützen und Wachmannschaften offenbar willkürlich unbewaffnete Passanten.] Man hätte die Menschen auch proamerikanisch gekriegt und etwas, das einer Demokratie zumindest nahekäme, hätte man sich richtig verhalten. Aber schonmal erlebt, daß wenn die USA auf eigene Rechnung irgendwo interveniert haben, tatsächlich eine Demokratie herauskam? (Insofern hatten Deutschland und Japan Glück, daß dieses Handeln im Interesse der ganzen Menschheit war. Für Korea gab es zwar ein UN-Mandat, aber was unter US-Obhut herauskam, war auf Jahrzehnte eine Diktatur. Von etlichen anderen blutigen Beispielen gar nicht zu sprechen, wo nur Unsinn herauskam: die Sandinisten haben Nicaragua von einer Diktatur befreit und zur Demokratie zurückgeführt und haben sich trotz Wahlniederlage nicht an die Macht geklammert, die USA währenddessen die Anhänger des ehemaligen Diktators unterstützt. Diese bösen, bösen Kommunisten.) Ein Diktator von Amerikas Gnaden ist eben viel leichter führbar als ein Staat, wo man auf unwägbare Veränderungen treffen kann, infolge von Wahlen, die so oder auch anders ausgehen könnten. Siehe Spanien.

Man muß es eben nur so hindrehen, daß die Leute einen "starken Mann" (der nach der momentanen Situation die einzige Alternative zu einer Mullah-Diktatur darzustellen scheint) dann wieder selbst wollen. Man hat ja schon alte Generäle wieder hervorgeholt, als man feststellte, daß es ohne ein bißchen Patriotismus dann doch nicht geht. An alten Junta-Mitgliedern dürfte - wenn die nicht inzwischen in US-Unterbringung einen "natürlichen Tod" gestorben sind - kein Mangel bestehen. Mohammed al-Sahaf hatte man ansonsten gleich wieder laufen lassen. Zitat Bush: "He is my man". (Als "Märchenerzähler vom Dienst" gut geeignet, könnte man ihn theoretisch als "Hut" benutzen. Oder besser noch Tarik Aziz, nachdem man ihn in einem offiziell aufgezogenen Prozeß für "unschuldig" erklärt hat [man weiß ja, daß wenn es um strategische Fragen geht, die Frage der Schuld relativ ist]. Er hätte nebenbei aus US-Sicht den Vorteil, daß er Christ ist.)

Diese Sicht ist natürlich eindimensional und viel zu verkürzend. Es geht gar nicht darum, irgendwelche religiösen Vorstellungen oder "Visionen" umzusetzen. Betrieben wird -- wie überall -- auch im Irak nur Realpolitik.

(Nur, daß die "(politische) Closed World Assumption" ["alles, was sich nicht beweisen läßt, gilt als unwahr (, es sei denn, es nützt)"] ausgesprochen gefährlich ist: der Treibhauseffekt ist nachweisbar, nachdem die Korrelation zwischen der Aktivität der Sonne und der irdischen Temperaturentwicklung, die nachvollziehbar ist, so weit das Grönland-Eis zurückreicht, seit der Mitte des 20.Jahrhunderts die Erwärmung nicht mehr hinreichend erklären kann.)
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 10.05.2004, 00:28, insgesamt einmal bearbeitet
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#123004) Verfasst am: 09.05.2004, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht nur die Arbeiterklasse, es sind vor allem Farbige und Sozialrandige, die vom US-Militär nur zu gerne genommen werden.

"Sozialrandige" und "Farbige" können nicht zur Arbeiterklasse gehören!?!
rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Seit langen Jahren ist bekannt, daß die US-Regierung nicht nur das Folter-Lager Guantanamo aufgebaut hat, sondern bekannte FolterLänder wie Saudi Arabien und die Phillipinen stützt und denen extra Gefangene überläßt, damit sie dort in der leicht vorstellbaren Form "befragt" werden können.

Kaum jemand hat sich jemals darum gekümmert. Erst als jetzt die Folterbilder der US-Soldaten durch INett geisterten, regte sich eine Öffentlichkeit, wenn auch nur durch Sensationsgier getrieben.

Es stimmt schon, dass seit Jahren bekannt ist, dass in Afghanistan, Guantanamo und diversen anderen Stützpunkten gefoltert wird, genauso wie, dass Gefangene an Diktaturen (übrigens auch an ein Mitglied der "Achse des Bösen" Syrien!) übergeben werden, um sie dort in Anwesenheit von westlichen "Ermittlern" foltern zu lassen. Aber irgendwie scheinen dies viele zu ignorieren und verteidigen immer noch die US-Besatzung im Irak und diverse Angriffskriege als Fortschritt oder geringeres Übel. Im STF sind ein paar ziemlich aggressiv geworden, als ich nur darauf hingewiesen habe. Nach Bekanntwerden dieser Bilder sind sie plötzlich ruhig. Das Bekanntwerden ist also schon sehr positiv, insbesondere, dass US-Sender diese Photos veröffentlicht haben. Dadurch wird denen, die an den westlichen Imperialismus und Militarismus glauben, der Wind aus den Segeln genommen und vielleicht wankt sogar ihr Glaube.

Wobei dieser Glaube schon arg an die Stalinisten erinnert, die 80 Jahre nach der Oktoberrevolution immer noch glaubten, dass die III. Internationale für die Weltrevolution und den Sozialismus kämpft, sprich sie haben die Entwicklung nach 1917 - eben die Konterrevolution Stalins und die folgenden Verbrechen - komplett ignoriert. Genauso beziehen sich die Anhänger des westlichen Militarismus ("Demokratie") auf Japan und die BRD als Beispiele und ignorieren die zahlreichen Diktaturen (siehe auch Critics Beitrag), die durch die westlichen Grossmächte in den letzten 50 Jahren geschaffen wurden, komplett.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#123016) Verfasst am: 09.05.2004, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Im STF sind ein paar ziemlich aggressiv geworden, als ich nur darauf hingewiesen habe.

was heißt STF?

Zitat:
Nach Bekanntwerden dieser Bilder sind sie plötzlich ruhig.

aber nur für einen tag.
der rechtsaußen des tazdiss-forums ließ am 03. mai sogar so etwas wie betroffenheit durchschimmern:
Zitat:

Ich kann dir aber ersatzweise etwas zu den Mißhandlungen und Folterungen sagen: ich finde sie abstoßend und verbrecherisch, und ich würde es sehr bedauern, wenn die Entlassung aus der Armee schon alles an Strafe gewesen sein soll, das die Täter trifft. Und ich bin enttäuscht über die amerikanische Militärführung, die offenbar wenig Grund gesehen hat, an dieser Stelle einzugreifen.
...
Es gibt für mich Grenzen, an denen mein Verständnis für die Aktionen der USA in diesem Kontext endet. Die Luftangriffe auf Falludscha, wären sie in Dauer und Umfang weiter getrieben worden, wären so eine Grenze gewesen, und die Einrichtung von Gefängnissen, denen nicht mehr sehr vieles fehlt, um an die des Saddam-Regimes heranzureichen, ist eine weitere. Du darfst mich darauf festnageln, wenn du willst.


nur sechs tage später hat er seine scheuklappen wiedergefunden:
Zitat:
Der Unterschied, was Unrecht und Folter betrifft, ist, dass die Regierenden der besetzenden Länder sich dafür rechtfertigen müssen, zur Rechenschaft gezogen werden können, und im Binnenverhältnis mit diesen Methoden nicht einen Tag überstehen würden, während dieselben Methoden zu den Grundlagen der Herrschaft im besetzten Land gehörten, mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder gehören werden, in der Umgebung (in Abstufungen) unverändert sind, und keiner der dort Herrschenden dafür ernstlich und formal so vorgesehen zur Rechenschaft gezogen wird.


für mich das faszinierendste an solchen gestalten ist der sich offenbarende zusammenhang zwischen rohheit und naivität.
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#123037) Verfasst am: 09.05.2004, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
was heißt STF?

Das ehemalige Star Trek Forum, jetzt SciFi-Forum
Da sind sie immer noch ruhig.
frajo hat folgendes geschrieben:
für mich das faszinierendste an solchen gestalten ist der sich offenbarende zusammenhang zwischen rohheit und naivität.

Stimmt, dies ist mir auch schon aufgefallen. Furchtbar kindlich-naive Vorstellungen und Verherrlichungen (z.B. in Bezug auf Menschenrechte) gepaart mit Forderungen die "dummen Wilden" doch alle abzuschlachten, wenn sie nicht erkennen können, dass der Kolonialismus doch in ihrem Interesse sei.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#123050) Verfasst am: 09.05.2004, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hi max,

max hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
gab es einen Unterschied zwischen Kommunisten und Sozialisten?

Damals noch nicht. Die SPD hatte zwar schon immer reformistische Tendenzen, war aber in den 1870ern noch mehrheitlich marxistisch und revolutionär-sozialistisch.


ging es im Ausgangsposting nicht um ein anderes Datum?

max hat folgendes geschrieben:
Die Mehrheit der Kommunisten - auch in den degenerierten stalinistischen Parteien - hat immer in den Gewerkschaften für Sozialreformen gekämpft. Erfolgreiche Kämpfe für Reformen stärken das Klassenbewusstsein, während Niederlagen (also Leid) die Arbeiterbewegung schon immer geschwächt haben.


Wie gesagt, ich bezog mich auf das, was ich vor vielen Jahren im Geschichts-Unterricht kennengelernt habe. Ich muss zugeben, dass ich nicht mal mehr weiß, welcher Lehrer das war (wir hatten irgendwann einen abgebrochenen 68er, aber auch stramme Nazis kurz vor deren Pensionierung). Kennst Du eine Quelle, in der ich das, was Du behauptest, nachlesen kann?

Eigentlich ging es mir um eine Denkstruktur, die für höhere Ziele in der Zukunft die heutige Generation 'opfert'.

max hat folgendes geschrieben:
Folgendes Zitat von Barbara Bush


Sorr, ich sehe den Zuammenhang nicht.

Grüßle

Thomas
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#123162) Verfasst am: 09.05.2004, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Rumsfeld: It gets worse!
"There are a lot more photographs and videos that exist," the U.S. Defence Secretary told the Senate armed services committee. ...... "I mean, I looked at them last night and they're hard to believe,"
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#123198) Verfasst am: 09.05.2004, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Eben, Sokrateer, eben,

nicht daß es die Taten gibt, wird von den Amerikanern bedauert, sondern daß es Bilder und Beweise gibt, das ärgert sie.
Es ist immer wieder das gleicht, nicht die Täter sind die Bösen, sondern jene, die über diese Taten berichten.
Wie sagt der Volksmund so schön: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß...."
Und nicht umsonst haben die Amis über ihre feinen Kriege in Afghanistan und andernorts wohlfeil selber berichtet.....
Und natürlich gibt es in Guantanamo keinen INett-Anschluß, sonst könnte ja von den dortigen Sauereien was nach außen dringen......

Bis zum heutigen Tage ist die Öffentlichkeit die einzig vorhandene "Gegemacht".

Und Max: Die Farbigen und Sozialradigen wollte ich darauf hinweisen, daß sich Mächtige und Militaristen gerne jene aussuchen, auf die sie leichter Einfluß nehmen können, die leichter formbar und auch noch dankbar sind, überhaupt berücksichtigt zu werden.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#123203) Verfasst am: 09.05.2004, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
ging es im Ausgangsposting nicht um ein anderes Datum?

Hmm, die Beispiele waren aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, als es noch keine deutliche Trennung zwischen Kommunisten und Sozialisten gab, auch wenn es Anfang des 20. Jahrhunderts in der SPD schon deutliche Richtungskämpfe zwischen den Reformisten (Bernstein, später auch Kautsky) und den Revolutionären (Luxemburg).
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Kennst Du eine Quelle, in der ich das, was Du behauptest, nachlesen kann?

Siehe z.B die Artikel hier

Ein bekanntes Werk zu dem Thema wäre von Rosa Luxemburg Sozialreform oder Revolution

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Eigentlich ging es mir um eine Denkstruktur, die für höhere Ziele in der Zukunft die heutige Generation 'opfert'.

Die ist eigentlich bei Marxisten nicht sehr verbreitet. Die meisten erkennen deutlich den Zusammenhang zwischen heutigen Auseinandersetzungen und den grösseren Zielen und beteiligen sich entsprechend z.B. an gewerkschaftlichen Kämpfen, der Antikriegsbewegung, Antifa-Aktionen, Durchsetzung von Interessen von Frauen und Homosexuellen etc.
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Folgendes Zitat von Barbara Bush

Sorr, ich sehe den Zuammenhang nicht

Hmm, schau mal auf den Titel des Threads. Die Diskussion über Kommunisten und Gewerkschaften ist hier auch arg offtopic zwinkern
rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
nicht daß es die Taten gibt, wird von den Amerikanern bedauert, sondern daß es Bilder und Beweise gibt, das ärgert sie.

Das alles rausgekommen ist, wird wahrscheinlich auch der einzige Grund sein, falls Rumsfeld gehen muss. Die Republikaner und Demokraten sich sich ja einig dabei, dass der Irak kolonialisiert werden muss. Kelly fordert z.B. mehr Besatzungstruppen. Es ist klar, dass diese Politik, die gegen die Mehrheit der Iraker gerichtet ist, nur mit Mord, Folter etc. durchgesetzt werden kann.
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Zamis
Gast






Beitrag(#123262) Verfasst am: 09.05.2004, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade wurde im "Weltspiegel" (ARD 19.10 Uhr sonntags) darauf hingewiesen, daß die Gefängnisse im Irak anscheinend nicht sehr scharf kontrolliert wurden, oder es sogar Anweisungen gab, die Insassen "weich zu kochen".

Eine "interessante" Parallele wurde gezogen zu dem Stanford-Prison-Experiment, bei dem die Situation in einem Gefängniss sehr schnell eskalierte, als man den "Wächtern" freie Hand ließ über die Gefangenen, ohne scharfe Kontrolle ihres Handelns. Das Experiment wurde damals abgebrochen, als die Wärter die Gefangenen dazu zwangen, homosexuelle Handlungen nachzuahmen, sie anfingen die Gefangenen sexuell zu erniedrigen...
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#123281) Verfasst am: 09.05.2004, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zamis hat folgendes geschrieben:
Gerade wurde im "Weltspiegel" (ARD 19.10 Uhr sonntags) darauf hingewiesen, daß die Gefängnisse im Irak anscheinend nicht sehr scharf kontrolliert wurden, oder es sogar Anweisungen gab, die Insassen "weich zu kochen".

Eine "interessante" Parallele wurde gezogen zu dem Stanford-Prison-Experiment , bei dem die Situation in einem Gefängniss sehr schnell eskalierte, als man den "Wächtern" freie Hand ließ über die Gefangenen, ohne scharfe Kontrolle ihres Handelns. Das Experiment wurde damals abgebrochen, als die Wärter die Gefangenen dazu zwangen, homosexuelle Handlungen nachzuahmen, sie anfingen die Gefangenen sexuell zu erniedrigen...

Das Problem bei den US-Gefängnissen im Irak war sicher nicht die fehlende Kontrolle. Es gab Anweisungen des Geheimdienst die Gefangenen "weich zu kochen", was im Klartext nur Foltern bedeuten kann. Dazu gab es wiederholt Aussagen aus der politischen Führung, dass die Gefangene (wie bei der Invasion in Afghanistan) rechtlos seien, während in den Medien offen darüber diskutiert wurde, dass Folter im "Krieg gegen den Terror" eine angemessene Massnahme sei. Die Folter ist eine zwangsläufige Folge der verbrecherischen Politik von Bush & Co, die somit auch die politische Verantwortung für diese Verbrechen tragen. Nicht umsonst haben sie für ihre eigenen Handlager Immunität vor dem Internationalen Gerichtshof verlangt und sogar mit einer Invasion in den Niederlanden gedroht, falls US-Bürger wegen Kriegsverbrechen in Den Haag vor Gericht gestellt werden.
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Fluse
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Beitrag(#123309) Verfasst am: 10.05.2004, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

@max
Das was Du sagst hört sich beängstigent an.
Also ist der Ami in seiner Macht im Grunde genommen, ausserhalb jedes Unogesetzes?Das wäre ja ja fatal für jeden, der an Demokratie glaubt!
Wenn es so wäre, dann ist ja faktisch dem 3 Weltkrieg kein Hinderniss mehr im Weg gestellt! Oder sollte sich sich die ganze Welt der USA unterordnen?! Da kommt ja einiges auf uns zu, mir wird angst und bange bei der Frage.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#123320) Verfasst am: 10.05.2004, 03:23    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich fühlen sich die USA als Weltpolizisten ohne jede Rücksichtnahme auf wen auch immer. Unter WhiskyBush sowieso, aber auch ein anderer Präsident wird das kaum anders handhaben.

Georgeieboys Kriegserklärung nach dem WTC-Desaster scheint von vielen bis heute nicht richtig verstanden worden zu sein: Es war eine Kriegserklärung an die Welt, an die Welt, die sich von den USA nicht unterjochen läßt.
Es war zugleich die Ausrufung einer Militär-Diktatur de facto.
Denn schon da wurde klargemacht, daß Menschenrechte und UN-Werte einen Scheiß zählen, wenn angebliche amerikanische Interessen als wichtiger erachtet werden.

Und das, da bin ich mir ganz sicher, wird auch nicht zurückgeschraubt. Die eine oder andere Person wird vielleicht ausgetauscht werden, aber die Politik der Unterdrückung und des staatlich verordneten Terrors, die wird bleiben.

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Zamis
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Beitrag(#123514) Verfasst am: 10.05.2004, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Zamis hat folgendes geschrieben:
Gerade wurde im "Weltspiegel" (ARD 19.10 Uhr sonntags) darauf hingewiesen, daß die Gefängnisse im Irak anscheinend nicht sehr scharf kontrolliert wurden, oder es sogar Anweisungen gab, die Insassen "weich zu kochen".

Eine "interessante" Parallele wurde gezogen zu dem Stanford-Prison-Experiment , bei dem die Situation in einem Gefängniss sehr schnell eskalierte, als man den "Wächtern" freie Hand ließ über die Gefangenen, ohne scharfe Kontrolle ihres Handelns. Das Experiment wurde damals abgebrochen, als die Wärter die Gefangenen dazu zwangen, homosexuelle Handlungen nachzuahmen, sie anfingen die Gefangenen sexuell zu erniedrigen...

Das Problem bei den US-Gefängnissen im Irak war sicher nicht die fehlende Kontrolle. Es gab Anweisungen des Geheimdienst die Gefangenen "weich zu kochen", was im Klartext nur Foltern bedeuten kann. Dazu gab es wiederholt Aussagen aus der politischen Führung, dass die Gefangene (wie bei der Invasion in Afghanistan) rechtlos seien, während in den Medien offen darüber diskutiert wurde, dass Folter im "Krieg gegen den Terror" eine angemessene Massnahme sei. Die Folter ist eine zwangsläufige Folge der verbrecherischen Politik von Bush & Co, die somit auch die politische Verantwortung für diese Verbrechen tragen. Nicht umsonst haben sie für ihre eigenen Handlager Immunität vor dem Internationalen Gerichtshof verlangt und sogar mit einer Invasion in den Niederlanden gedroht, falls US-Bürger wegen Kriegsverbrechen in Den Haag vor Gericht gestellt werden.


Ja, dies geschah ja auch schon im Vietnamkrieg, seit diesem Krieg gibt es diese Durchmischung von Geheimdiensten und Militär. Das schlimme ist, daß die Äußerungen in Bezug auf die Rechte von mutmaßlichen '"El-Kaida"-Terroristen oder irakischen Kriegern auch den breiten Eingang in die amerikanische Gesellschaft gefunden hat. So "philosophierte" z.B. ein Harvardprofessor nach den Anschlägen auf das WTC und dem Eintreffen der ersten Guantanamohäftlingen öffentlich darüber, ob denn das Eintreiben von Metallstiften unter die Fingernägel um an Informationen zu kommen wirklich Folter sei, wenn dies unter sterilen Bedingungen geschähe, um man die Wunden danach gut versorge...
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#123516) Verfasst am: 10.05.2004, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Und wenn man dann noch die Erinerungen an dieses Ereignis löscht, so dass kein Trauma bleibt, dann wärs keine Folter.

Am Kopf kratzen
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#123559) Verfasst am: 10.05.2004, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Vor allem haben sie "Fremdfirmen", Verhörspezialisten beauftragt, diese Schweine.
Pardon.
Einen von ihnen hörte ich gestern in "Spiegel TV", wo er sich inndignierte, daß die US-Soldaten überhaupt nicht auf den Job vorbereitet gewesen wären, deswegen seis auch nicht so rund gelaufen.
Die gleichen Verhörspezialisten sind übrigens auch dabei, wenn auf den Phillipinen oder in Pakistan angebliche Terrorristen gefoltert und geschunden werden.
Im Auftrag der USA, die aber, wenns hinterfragt wird, natürlich gaaaaaaar nichts damit zu tun haben.
Wie auch mit den Söldnertruppen, die sie in Interessengebieten beauftragen, ihr schmutziges MordHandwerk zu handwerken.
10000 Euros pro Monat bekommen diese Schmutz-Söldner im Auftrag des alten Kapitalismus da, nachzulesen im Spiegel der letzten Woche.

Bähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...... *heul* *heul*

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#123794) Verfasst am: 11.05.2004, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ein guter Kommentar, der an Deutlichkeit wenig zu wünschen übrig läßt:

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,299331,00.html
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44648

Beitrag(#123796) Verfasst am: 11.05.2004, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
@max
Also ist der Ami in seiner Macht im Grunde genommen, ausserhalb jedes Unogesetzes?


Auch schon gemerkt? Lachen

Aber nicht mehr lange! zynisches Grinsen

Fluse hat folgendes geschrieben:
Das wäre ja ja fatal für jeden, der an Demokratie glaubt!


Wer glaubt, dass das, was die Amis (und btw. leider auch die meisten Europäer) "Demokratie" nennen, auch nur entfernt irgendwas mit Volksherrschaft zu tun hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen! zwinkern

Fluse hat folgendes geschrieben:
Wenn es so wäre, dann ist ja faktisch dem 3 Weltkrieg kein Hindernis mehr im Weg gestellt!


Sehr richtig. Der 3. (oder der 4., wenn man den Kalten Krieg als 3. bezeichnet) Weltkrieg tobt im Grunde schon seit der Einführung des Euro. Bis jetzt ist es allerdings eher ein Wirtschaftskrieg mit einigen "Zubringerkriegen".

Fluse hat folgendes geschrieben:
Oder sollte sich sich die ganze Welt der USA unterordnen?


Das kann sie nicht

Das will sie nicht

Und das wird sie nicht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Heike N.
wundert gar nix mehr



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Beitrag(#124360) Verfasst am: 13.05.2004, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gestern ein Interview mit dieser 21jährigen Göre gesehen, in dem sie sich damit rausreden wollte, dass dies alles nur auf einen Befehl hin geschah.

Aber mal ehrlich: es ist doch ein Unterschied, ob ich auf Befehl einen Menschen schlage (was eh schlimm genug ist, ich will da nicht missverstanden werden) oder ob ich dabei noch fröhlich in die Kamera winke, oder?

Böse
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Tarvoc
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Beitrag(#124544) Verfasst am: 13.05.2004, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

"Ich bin unschuldig! Ich hatte doch nur Spaß daran, Befehle zu befolgen (die besagten, unschuldige Menschen zu quälen und zu verletzen)." Lachen

Wie dumm ist eigentlich diese Spezies, die sich für die Krone der Schöpfung hält? Böse
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max
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Beitrag(#124641) Verfasst am: 13.05.2004, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Ich bin unschuldig! Ich hatte doch nur Spaß daran, Befehle zu befolgen (die besagten, unschuldige Menschen zu quälen und zu verletzen)."

Der Hinweis darauf, dass diese Soldaten unter Befehl gehandelt haben, ist schon wichtig. Er entlastet aber nicht die Täter, sondern belastet ihre Auftragsgeber. Sprich Material, was in einem wirklichen Rechtsstaat locker reichen würde, um die militärischen und politischen Verantwortlichen (Bush, Blair, Rumsfeld & Co) anzuklagen.

Ein paar Artikel zum Thema aus der aktuellen Zeit:
Amerikas Selbstanklage

Nur keine Schwäche zeigen
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Tarvoc
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Beitrag(#124645) Verfasst am: 13.05.2004, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Der Hinweis darauf, dass diese Soldaten unter Befehl gehandelt haben, ist schon wichtig. Er entlastet aber nicht die Täter, sondern belastet ihre Auftragsgeber.


Es entlastet die Täter immerhin in so weit, wie es das System belastet. Denn das System ist schuld daran, dass sie so konditioniert wurden, dass sie blind Befehle befolgten.

Das nimmt den Tätern natürlich nicht die Schuld...
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#124824) Verfasst am: 14.05.2004, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt kein anonymes System, sondern Menschen, die ein solches System bilden und gestalten.
Und wer auch immer die Veratwortung zugeschoben bekommt: das allerschlimmste ist, daß menschliche Abgründe be- und ausgenutzt werden. Wie einst die rumänischen Herrscher, wie die vieler anderer Länder dieser Welt auch, Kinder bewußt schwer traumatisierten, damit sie später als willen- und gefühllose Folterer, Krieger und Peiniger marodierten.
Komischerweise haben die dümmsten Idioten die Fähigkeit und das Einsehen, dies zu tun. Nur mit der Umkehrung, also Menschen zu heilen und gesunden zu lassen, damit haben sie ihre Mühe...

Opfer sind in diesem Sinne dann beide Gruppen: Die direkten Täter, die im Auftrage von Idioten handelten, und die Folteropfer, die einfach zerstört wurden, psychische vernichtet wurden.

Was, bedingt, auch für eine Miss England gilt, denn sie wird als heute 21jährige ihre Schandtaten durch ihr Leben tragen müssen, und es wird ihr nicht nur gut damit gehen. Sie hat ihre eigenen Abgründe ja gesehen und kennengelernt, und wird es gar nicht wahrhaben wollen, was ihr so alles möglich ist. Da ist eine gesunde und natürliche "Schamgrenze" überschritten worden.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich bedauere diese Dame nicht, sie findet aus der Natur der Dinge heraus die gerechte Strafe, aber objektiv sind Folterer wie Gefolterte Opfer derer, die mit den menschlichen Niederungen und Abgründen für ihre eigenen Machtziele herumspielen.

Schon der "gemeine Soldat" geht nicht unbedingt mit stolz geschwellter Brust durchs Leben. Diese Irren gibt es zwar auch, aber der Alltag, so geben Berichte eindeutig wieder, sind Soldaten, die die Bilder von zerfetzten und geschundenen Menschenleibern nicht mehr loswerden.

Was auch ein Grund für den "techisierten Krieg" ist, damit die Krieger ihre Opfer nicht mehr konkret und direkt zu sehen bekommen.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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frajo
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Beiträge: 11440

Beitrag(#124846) Verfasst am: 14.05.2004, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich habe gestern ein Interview mit dieser 21jährigen Göre gesehen, in dem sie sich damit rausreden wollte, dass dies alles nur auf einen Befehl hin geschah.

Aber mal ehrlich: es ist doch ein Unterschied, ob ich auf Befehl einen Menschen schlage (was eh schlimm genug ist, ich will da nicht missverstanden werden) oder ob ich dabei noch fröhlich in die Kamera winke, oder?

Böse

ja - so unterschiedlich wie die zwei seiten einer münze.
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Critic
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Beitrag(#125014) Verfasst am: 15.05.2004, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Phil Ochs hat folgendes geschrieben:

...

Feeling my weakness, a coward for company
I joined the ranks of the hot and hungry
To teach what it means to have love for your country
We marched away.
We lowered our lives for the lines of a border
We danced with the mothers, played with the daughters
We followed our fantasies, following orders
It was child's play.
After the war the bullets were bored so we capped the game
With cynical smiles we put them on trial to place the blame
Now what kind of beast would love such a feast
Have you no shame?
So we hung the by the feet
Oh, we shot them in the street
Oh, the victory was sweet
on victory day.

And all the high-born ladies
So lovely and so true,
Have been handed to the soldiers
When in Rome do as the Romans do.

...


(Clipping aus Phil Ochs 13-minütigem Song "When In Rome", http://www.cs.pdx.edu/~trent/ochs/lyrics/when-in-rome.html)

Wie bringt er das fertig: 1976 gestorben und immer noch topical... Dann haben sich gewisse Dinge an der menschlichen Psyche und auch der Politik seitdem nicht geändert. skeptisch
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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frajo
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Beiträge: 11440

Beitrag(#125035) Verfasst am: 15.05.2004, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Phil Ochs hat folgendes geschrieben:

...
...


(Clipping aus Phil Ochs 13-minütigem Song "When In Rome", http://www.cs.pdx.edu/~trent/ochs/lyrics/when-in-rome.html)

Wie bringt er das fertig: 1976 gestorben und immer noch topical... Dann haben sich gewisse Dinge an der menschlichen Psyche und auch der Politik seitdem nicht geändert. skeptisch

sorry, aber der letzte satz ist gefährliche irreführung.
denn es gibt zwar so etwas wie die menschliche psyche als komponente eines menschlichen individuums, aber es gibt sie nicht als gesellschaftlichen faktor.

was in der gesellschaft dagegen eine rolle spielt, ist das spektrum menschlicher verhaltensweisen, also so ziemlich das gegenteil des begriffs das menschliche verhalten.
und das spektrum menschlicher verhaltensweisen ist unübersehbar variabel; u.a. hängt es von vorhandenen strukturen ab. so sind z.b. in keiner jetztzeitigen gesellschaft veranstaltungen in art römischer öffentlicher tötungsbelustigungen denkbar.
auch sind nirgends von der obrigkeit geduldete und geförderte hexenverbrennungen denkbar.
30 jahre sind kein zeitraum, in dem soziokulturelle änderungen wahrnehmbar wären.

das spektrum menschlicher verhaltensweisen hat sich in den letzten 30 jahren dort nicht ändern können, wo es keine strukturveränderungen gegeben hat.
und strukturveränderungen in der gesellschaft entstehen hauptsächlich aufgrund veränderter materieller randbedingungen - zum positiven wie zum negativen. von daher ist es nicht verwunderlich, daß dort, wo kapitalistische und/oder imperialistische strukturen nur deutlicher als früher durch die dünner werdende, "demokratie" genannte verhüllung hindurch sich abzeichnen, keine nennenswerten änderungen im zu beobachtenden spektrum menschlicher verhaltensweisen vorzufinden sind.
und von daher ist es genausowenig verwunderlich, daß in jenen gesellschaften, die dem kapitalismus in den letzten jahren anheimgefallen sind, das spektrum menschlicher verhaltensweisen sich unübersehbar deutlich verändert hat - zum schlechteren.

heute kann kein mächtiger mehr seinem hofmaler die augen ausstechen lassen, um zu verhindern, daß er auch werke für andere mächtige schafft. dieser fortschritt ist der (gewaltsamen) überwindung des feudalismus zu verdanken.

heute können die mächtigen nur noch foltern lassen, um ihrem illegitimen interesse an einer forführung ihrer usurpation der macht nachzukommen. der nächste fortschritt, der solche usancen überwindet, wird vermutlich wieder gewaltsam erkämpft werden müssen.

geschichte ist nichts für ungeduldige.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#125057) Verfasst am: 15.05.2004, 09:48    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
denn es gibt zwar so etwas wie die menschliche psyche als komponente eines menschlichen individuums, aber es gibt sie nicht als gesellschaftlichen faktor.


Sorry, aber dieser Satz ist auch gefährliche Irreführung!
Die Gesellschaft besteht doch aus den Individuen, und somit ist die psychische Verfassung (oder wie ich zu sagen pflege: Ihre neuronale Prägung) der Individuen (besonders derer, die ganz oben in den Kommunikationsketten stehen) sehr wohl ein gesellschaftlicher Faktor.

Ein Beispiel: Im 3. Reich war die Führung total wahnsinnig. Willst du sagen, das sei kein gesellschaftlicher Faktor gewesen?

frajo hat folgendes geschrieben:
was in der gesellschaft dagegen eine rolle spielt, ist das spektrum menschlicher verhaltensweisen, also so ziemlich das gegenteil des begriffs das menschliche verhalten.


Gut, wenn du es so darstellst... aber das hat auch etwas mit der psychischen (oder neuronalen) Verfassung der Individuen zu tun.

frajo hat folgendes geschrieben:
so sind z.b. in keiner jetztzeitigen gesellschaft veranstaltungen in art römischer öffentlicher tötungsbelustigungen denkbar.


Warum werden dann Hinrichtungen in den USA in den Fernsehprogrammen im ganzen Land ausgestrahlt? Mit den Augen rollen

Ja, okay, kann man nicht ganz vergleichen...

frajo hat folgendes geschrieben:

der nächste fortschritt, der solche usancen überwindet, wird vermutlich wieder gewaltsam erkämpft werden müssen.


Der Kampf kommt bald. zwinkern

frajo hat folgendes geschrieben:
geschichte ist nichts für ungeduldige.


Ich habe alle Zeit der Welt. zwinkern Wenn erstmal das Sozialsystem und die Demokratie total abgebaut sind (Nicht, dass ich das gut finden würde! Es passiert nur ganz einfach...), werden die Leute schon anfangen, nachzudenken!
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