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Christliche, staatliche Trauerfeier
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1251590) Verfasst am: 24.03.2009, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
der Ausrutscher zeigt aber deutlich eine Komplexbeladenheit...m.E. Musst du aber nicht haben, du kannst dich bei solchen Gelegenheiten immer daran aufrichten, dass du einebbessere, tiefsinnigere, ansprechendere Abschiedsrede gehalten hättest als die Krähe , die das gemacht hat, oder als der philosophische Laienprediger, der da mit gespielter Trauermine salbadert....

Also, immer an der eigenen Größe aufrichten , kramer..... zwinkern zwinkern


Du scheinst da irgendwas nicht verstanden zu haben. Wir reden hier über Trauerfeiern. Ich weiss nicht, mit welchen Ansprüchen und welcher Voreinstellung Du zu einer Trauerfeier gehst, aber ich gehe mal davon aus, dass die meisten Menschen nicht auf eine Trauerfeier gehen, um mal zu schauen, ob sie das besser könnten. Allein den Gedanken daran finde ich schon ziemlich merkwürdig. Du musst im Leben sehr oft zu kurz gekommen sein, wenn Du sogar bei einer Beerdigung noch daran denkst, woran Du Dein Ego im Zweifelsfall aufrichten könntest.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1251591) Verfasst am: 24.03.2009, 15:24    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:


wieso sollen die Satansanbeter vergleichbar sein?

Wieos nicht? was ist der Unterscheid?

Hope hat folgendes geschrieben:

Schadet ein christlicher Gottesdienst etwa einem Atheisten in vergleichbarer weise wie es Satansanbeter nach christlichem glauben tun?

Er schadet ihm exakt genau so sehr wie die Satansmesse dem Christen.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#1251594) Verfasst am: 24.03.2009, 15:27    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

noseman, noseman

wenn die Religionsbefreiten ihr Ego über den Wunsch der Gemeinschaft dir ein würdiges Gedenken zu geben setzen, ja dann sollten sie nicht hingehen. Wenn die Gemienschaft es missversteht eine Gedenkfeier, die deiner würdig ist zu veranstallten, dann müssen sie sogar nicht hingehen.


Wenn die Gemeinde dem Atheisten noseman eine christliche Trauerfeier ausrichtet, dann ist das kein würdiges Gedenken, sondern eine unwürdige Verhöhnung. Und warum sollten seine Angehörigen an dieser Verhöhnung teilhaben wollen?
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Zuletzt bearbeitet von caballito am 24.03.2009, 15:30, insgesamt einmal bearbeitet
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caballito
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Beitrag(#1251599) Verfasst am: 24.03.2009, 15:29    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Wenn ich in einer fremden Kultur lebe und sterbe und die Menschen dort eine Feier nach ihrem kulturellen Hintergrund für mich organisieren fühle ich mich geehrt und nicht verhöhnt.

Ich lebe hier nicht in einer fremden Kultur.

Hope hat folgendes geschrieben:
Verletzen und verhöhnen könnte es meine Angehörigen nur, wenn ihre Kultur oder Religion etwas ist was meine bekämpft,

.,. so wie das Christentum alles, was ihm nicht in den Kram passt. Genau. Zum Beispiel, indem es das Gedenken an das, was der Mensch wirklich war, durch christliche Trauerfeiern auslöscht.
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Hope
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Beiträge: 2980

Beitrag(#1251605) Verfasst am: 24.03.2009, 15:39    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:


Hope hat folgendes geschrieben:

Schadet ein christlicher Gottesdienst etwa einem Atheisten in vergleichbarer weise wie es Satansanbeter nach christlichem glauben tun?

Er schadet ihm exakt genau so sehr wie die Satansmesse dem Christen.


dann solltet ihr auch exorzisten ausbilden zynisches Grinsen
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...das mit dem Himmel, das kriegen wir schon hin! zwinkern
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Hope
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Beiträge: 2980

Beitrag(#1251608) Verfasst am: 24.03.2009, 15:41    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:

Wenn ich in einer fremden Kultur lebe und sterbe und die Menschen dort eine Feier nach ihrem kulturellen Hintergrund für mich organisieren fühle ich mich geehrt und nicht verhöhnt.

Ich lebe hier nicht in einer fremden Kultur.


hier wurde gefragt was wäre wenn ich in einer gemeinde Satanisten sterben würde

Zitat:

.,. so wie das Christentum alles, was ihm nicht in den Kram passt. Genau. Zum Beispiel, indem es das Gedenken an das, was der Mensch wirklich war, durch christliche Trauerfeiern auslöscht.


wie das?
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#1251611) Verfasst am: 24.03.2009, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
der Ausrutscher zeigt aber deutlich eine Komplexbeladenheit...m.E. Musst du aber nicht haben, du kannst dich bei solchen Gelegenheiten immer daran aufrichten, dass du einebbessere, tiefsinnigere, ansprechendere Abschiedsrede gehalten hättest als die Krähe , die das gemacht hat, oder als der philosophische Laienprediger, der da mit gespielter Trauermine salbadert....

Also, immer an der eigenen Größe aufrichten , kramer..... zwinkern zwinkern


Du scheinst da irgendwas nicht verstanden zu haben. Wir reden hier über Trauerfeiern. Ich weiss nicht, mit welchen Ansprüchen und welcher Voreinstellung Du zu einer Trauerfeier gehst, aber ich gehe mal davon aus, dass die meisten Menschen nicht auf eine Trauerfeier gehen, um mal zu schauen, ob sie das besser könnten. Allein den Gedanken daran finde ich schon ziemlich merkwürdig. Du musst im Leben sehr oft zu kurz gekommen sein, wenn Du sogar bei einer Beerdigung noch daran denkst, woran Du Dein Ego im Zweifelsfall aufrichten könntest.


nicht abdriften, kramer....die Ausgangslage nicht verkaspern... zwinkern

Wenn ich zu einer Trauerfeier gehe, dann gehe ich im Gedenken, sowie du...wenn mich das "Brimbramborium" ( = hier der Diskussionspunkt ) stört und ich daurch eine Ausgrenzung fühlen würde ( was mir noch nicht widerfahren ist ), dann würde mir der Anstand gebieten, körperlich anwesend zu sein. geistig könnte ich dem Verstorbenen aber dann besser egdenken, indem ich ihm eine andere gedachte Widmung gebe , als die der als störend empfundene Zeremonienmeister abgibt......


rübergekommen, was ich meine.... zwinkern zwinkern Frage Frage
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Arena-Bey
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Beiträge: 1460

Beitrag(#1251613) Verfasst am: 24.03.2009, 15:47    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

noseman, noseman

wenn die Religionsbefreiten ihr Ego über den Wunsch der Gemeinschaft dir ein würdiges Gedenken zu geben setzen, ja dann sollten sie nicht hingehen. Wenn die Gemienschaft es missversteht eine Gedenkfeier, die deiner würdig ist zu veranstallten, dann müssen sie sogar nicht hingehen.


Wenn die Gemeinde dem Atheisten noseman eine christliche Trauerfeier ausrichtet, dann ist das kein würdiges Gedenken, sondern eine unwürdige Verhöhnung. Und warum sollten seine Angehörigen an dieser Verhöhnung teilhaben wollen?


nochmal meinen Post lesen und dann wirst du keinen Unterschied in der von dir aufgezeichnenten Ausgangslage vorfinden.
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Hope
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Beitrag(#1251614) Verfasst am: 24.03.2009, 15:47    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

Es geht aber in diesem Thread nicht um Feiern zu Ehren christlicher Freunde, denen man dann eben auch die Ehre gibt, sondern um christliche Feiern zu "Ehren" nichtchristlicher Angehöriger, die sich dagegen nicht wehren können.


und das glaube ich nicht.

Natürlich kann man sich dagegen wehren! Ich verstehe nur den Sinn nicht wozu das gut sein soll. Was ist jetzt der Schaden, den der verstorbene nimmt, wenn Christen für ihn beten?

Man muss auch nicht selber hingehen! Es wäre wohl auch niemand böse wenn der ein oder andere der Angehörigen nicht zu einer solchen Trauerfeier kommt, man würde nichtmal fragen warum - es sind Trauernde! Allerdings glaube ich auch das sie in dem Moment andere Sorgen haben als sich Gedanken darüber zu machen ob das jetzt zu christlich ist, jeder Kulturkampf macht in einer solchen Situation sicher eine Pause.
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caballito
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Beitrag(#1251627) Verfasst am: 24.03.2009, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:


Komodo, hallo Mit den Augen rollen Ausrufezeichen Ausrufezeichen Trauerfeiern sind kulturelle Handlungen. An Feiern nehmen normalerweise viele teil. Gemeinsamer Nenner der Teilnehmer ist deren kluturelle Wurzeln. Wenn jemand es nicht über das Herz bringt den gemeinsamen Nenner zu teilen, dann zählt das für ihn aber er ist nicht der Nenner für die Geminschaft. Deshalb hat er die Konsewuenzen zu ziehen , nicht die Gemeinschaft.

Der gemeinsame Nenner im deutschen Staat ist aber nun mal nicht das Christentum.
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caballito
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Beitrag(#1251630) Verfasst am: 24.03.2009, 16:06    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:


Hope hat folgendes geschrieben:

Schadet ein christlicher Gottesdienst etwa einem Atheisten in vergleichbarer weise wie es Satansanbeter nach christlichem glauben tun?

Er schadet ihm exakt genau so sehr wie die Satansmesse dem Christen.


dann solltet ihr auch exorzisten ausbilden zynisches Grinsen

Wieso?
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caballito
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Beitrag(#1251632) Verfasst am: 24.03.2009, 16:08    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:

Wenn ich in einer fremden Kultur lebe und sterbe und die Menschen dort eine Feier nach ihrem kulturellen Hintergrund für mich organisieren fühle ich mich geehrt und nicht verhöhnt.

Ich lebe hier nicht in einer fremden Kultur.


hier wurde gefragt was wäre wenn ich in einer gemeinde Satanisten sterben würde

Und? Wo ist der Unterscheid zu der Situation, wenn ich in einer Gemeidne von Christen lebe?

Hope hat folgendes geschrieben:
Zitat:

.,. so wie das Christentum alles, was ihm nicht in den Kram passt. Genau. Zum Beispiel, indem es das Gedenken an das, was der Mensch wirklich war, durch christliche Trauerfeiern auslöscht.


wie das?

Indem es ihn als Christen vereinnahmt, der er nicht war.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1251636) Verfasst am: 24.03.2009, 16:13    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

noseman, noseman

wenn die Religionsbefreiten ihr Ego über den Wunsch der Gemeinschaft dir ein würdiges Gedenken zu geben setzen, ja dann sollten sie nicht hingehen. Wenn die Gemienschaft es missversteht eine Gedenkfeier, die deiner würdig ist zu veranstallten, dann müssen sie sogar nicht hingehen.


Wenn die Gemeinde dem Atheisten noseman eine christliche Trauerfeier ausrichtet, dann ist das kein würdiges Gedenken, sondern eine unwürdige Verhöhnung. Und warum sollten seine Angehörigen an dieser Verhöhnung teilhaben wollen?


nochmal meinen Post lesen und dann wirst du keinen Unterschied in der von dir aufgezeichnenten Ausgangslage vorfinden.

Stimmt. Verlegen

Ändert aber auch nix daran, dass in der Praxis in dem Fall die Angehörigen damit rechnen müssten, gesellschaftlich sanktionert zu werden, da man den Fehler bei ihnen verorten würde und nicht bei der Gemeinde.

Es wäre eben in der öffentlichen Wahrnehmung nicht die Gemeinde, die es nicht verstanden hat, eine würdige Feier zu veranstalten, sondern es wären die intoleranten Angehörigen, die die Gemeinde brüskiert hätten.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1251641) Verfasst am: 24.03.2009, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

rübergekommen, was ich meine.... zwinkern zwinkern Frage Frage


Kannst Du dieses stereotype Phrasengedresche nicht mal bleiben lassen? Das wirkt trollig und erweckt den Eindruck, dass es Dir nicht um eine ernsthafte Diskussion geht. Ausserdem nervt es gewaltig.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1251645) Verfasst am: 24.03.2009, 16:19    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Natürlich kann man sich dagegen wehren! Ich verstehe nur den Sinn nicht wozu das gut sein soll. Was ist jetzt der Schaden, den der verstorbene nimmt, wenn Christen für ihn beten?

Welchen Schaden nimmt der verstorbene Christ, wenn Satanisten ein schwarzes Huhn für ihn opfern?

Hope hat folgendes geschrieben:
Man muss auch nicht selber hingehen! Es wäre wohl auch niemand böse wenn der ein oder andere der Angehörigen nicht zu einer solchen Trauerfeier kommt, man würde nichtmal fragen warum - es sind Trauernde! Allerdings glaube ich auch das sie in dem Moment andere Sorgen haben als sich Gedanken darüber zu machen ob das jetzt zu christlich ist, jeder Kulturkampf macht in einer solchen Situation sicher eine Pause.

Im Gegentteil, dann läuft der Kulturkampf zu Hochform auf. Das sind nämlcih einmalige Gelegenheit für die Kirchen, sich auf alles und jeden zu stürzen, weil sich die Menschen in ihrer Taruer schlecht wehren könenn udn außerdem in der Situation keinen Streit wollen. Da laäst man sich dann so manches bieten, was sonst gar nicht ginge.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1251647) Verfasst am: 24.03.2009, 16:21    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Natürlich kann man sich dagegen wehren! Ich verstehe nur den Sinn nicht wozu das gut sein soll. Was ist jetzt der Schaden, den der verstorbene nimmt, wenn Christen für ihn beten?


Wenn 70% der Trauerfeier, bei der es um einen Menschen und nicht um irgendeine Weltanschauung geht, mit Inhalten einer Weltanschauung gefüllt werden, der der Verstorbene nicht einmal angehört hat, dann ist das eine gewaltige Respektlosigkeit gegenüber dem Verstorbenen und denjenigen, die ohne religöse Werbeeinblendung um ihn trauern möchten.
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1251648) Verfasst am: 24.03.2009, 16:23    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
Was ist jetzt der Schaden, den der verstorbene nimmt, wenn Christen für ihn beten?

Kennst Du den Film "In den Schuhen des Fischers"?
Da gibt es eine Szene, in der der Papst inkognito (als einfacher Priester verkleidet) zu einer ihm
fremden Familie kommt, bei der just in diesem Moment ein Familienmitglied seiner Erkrankung
erlegen ist. Der Papst fängt mit einem katholischen Gebet an, woraufhin alle etwas betreten zu
Boden blicken und ihn jemand darüber informiert, daß es sich um Juden handelt. Ohne jeden
Kommentar beginnt der Papst daraufhin ein jüdisches Klagelied, in das alle einstimmen.
Wäre es hier nicht ebenfalls egal gewesen, ob da nun christlich oder jüdisch gebetet wird?

Hope hat folgendes geschrieben:
Allerdings glaube ich auch das sie in dem Moment andere Sorgen haben als sich Gedanken darüber zu machen ob das jetzt zu christlich ist, jeder Kulturkampf macht in einer solchen Situation sicher eine Pause.

Was denn für ein Kulturkampf? Gilt es jetzt schon als Kulturkampf, wenn jemand eine religiöse
Veranstaltung meidet? Ist es nicht vielmehr Kulturkampf, wenn auf einem christlichen Ritual
beharrt wird, obwohl es sich bei dem Verstorbenen und den Angehörigen um Atheisten handelt?
Wer sind denn da diejenigen, die nicht vom Kulturkampf lassen können?
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1251740) Verfasst am: 24.03.2009, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Ich mache mir da jetzt schon ein paar Gedanken, welche Automatismen ich dereinst zu stoppen habe, wenn meine Eltern ihr Ableben anberaumen.
Nachdem beide bereits ihren Herzinfarkt und ihre Trombosen genommen haben, wird das u.U. nicht mehr allzulange dauern.
Beide atheistisch, wüßte ich momentan gar nicht, wie und wo ich nach Abwendung aller Totentänze und sonstig okkulter Riten deren Reste parke, bzw. einlagere.
Ich hoffe, daß sie es schaffen, zeitlich versetzt abzutreten, so könnte ich mir ein Abwicklungsbeispiel am Überlebenden nehmen.


ich kam in die situation, unvorbereitet.

ich wollte nach der schlimmen todesnacht eigentlich erstmal schlafen gehen, merkte dann aber, dass alle sich gedanken machten, was denn nun wird. ich tat dann das einzig richtige: uebermuedung und trauer ignorieren und sofort ab zum bestatter. dem hab ich gesagt, dass ich keine christliche beerdigung wuensche, er wusste dann auch, was zu tun ist, und so hat sich das alles geregelt.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1251762) Verfasst am: 24.03.2009, 17:49    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Wenn 70% der Trauerfeier, bei der es um einen Menschen und nicht um irgendeine Weltanschauung geht, mit Inhalten einer Weltanschauung gefüllt werden, der der Verstorbene nicht einmal angehört hat, dann ist das eine gewaltige Respektlosigkeit gegenüber dem Verstorbenen und denjenigen, die ohne religöse Werbeeinblendung um ihn trauern möchten.


ja ist das denn geschehen?

weiss jemand, ob auch nur ein einziges der opfer von winnenden nicht christ war?

wenn das alles christen waren, dann versteh ich naemlich die aufregung hier nicht recht.

wenn neben christen auch angehoerige des islamischen glaubens gestorben ist, wuerde ich erwarten, dass man versucht, in einer gemeinsamen trauerfeier beide religionen zu beruecksichtigen. meine vermutung ist, dass sowas in diesen faellen auch gemacht wird.

wenn christen neben atheisten gestorben sind, kann ich mir auch vorstellen, dass man irgendwie eine gemeinsame trauerfeier hinkriegt. mit gegenseitigem respekt ist wahrscheinlich auch das hinzukriegen.

irgendwie fehlt mir bei der diskussion hier die angabe, ob atheisten unter den opfern waren und ob auf diese wirklich in der trauerfeier nicht in angemessener weise ruecksicht genommen wurde.
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1253736) Verfasst am: 26.03.2009, 14:13    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

ja ist das denn geschehen?

weiss jemand, ob auch nur ein einziges der opfer von winnenden nicht christ war?


ich glaube bei der Frage ging es nicht nur um Winnenden sondern um größere Trauerfeiern allgemein.

Aber mal eine andere Frage: gibt es eigentlcih auch schon rein atheistische Friedhöfe? Das man sich als Atheist nicht neben einem Christen beerdigen lassen muss? Selbst auf städtischen Friedhöfen kann das ja passieren. Die stellen dann wohlmöglich noch Kreuze auf ihre Gräber....

apropos Kreuze - wird nicht bei jedem frisch verstorbenen erstmal ein Holzkreuz aufgestellt, bis der Grabstein kommt? Können Atheisten da andere Symbole wählen?
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1253749) Verfasst am: 26.03.2009, 14:24    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ja ist das denn geschehen?

weiss jemand, ob auch nur ein einziges der opfer von winnenden nicht christ war?


ich glaube bei der Frage ging es nicht nur um Winnenden sondern um größere Trauerfeiern allgemein.

Aber mal eine andere Frage: gibt es eigentlcih auch schon rein atheistische Friedhöfe? Das man sich als Atheist nicht neben einem Christen beerdigen lassen muss? Selbst auf städtischen Friedhöfen kann das ja passieren. Die stellen dann wohlmöglich noch Kreuze auf ihre Gräber....


Keine Ahnung ob es sowas gibt, wenn ich tot bin ist es mir egal wo ich verscharrt werde, von mir aus kann man mich dann auch zu Fischfutter oder sowas verarbeiten.

Zitat:
apropos Kreuze - wird nicht bei jedem frisch verstorbenen erstmal ein Holzkreuz aufgestellt, bis der Grabstein kommt? Können Atheisten da andere Symbole wählen?


Als mein Freund verstarb (Atheist), wurde überhaupt nichts aufgestellt, bis der Stein fertig war.
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frausch
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Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1253779) Verfasst am: 26.03.2009, 14:53    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ja ist das denn geschehen?

weiss jemand, ob auch nur ein einziges der opfer von winnenden nicht christ war?


ich glaube bei der Frage ging es nicht nur um Winnenden sondern um größere Trauerfeiern allgemein.

Aber mal eine andere Frage: gibt es eigentlcih auch schon rein atheistische Friedhöfe? Das man sich als Atheist nicht neben einem Christen beerdigen lassen muss? Selbst auf städtischen Friedhöfen kann das ja passieren. Die stellen dann wohlmöglich noch Kreuze auf ihre Gräber....


Keine Ahnung ob es sowas gibt, wenn ich tot bin ist es mir egal wo ich verscharrt werde, von mir aus kann man mich dann auch zu Fischfutter oder sowas verarbeiten.

Zitat:
apropos Kreuze - wird nicht bei jedem frisch verstorbenen erstmal ein Holzkreuz aufgestellt, bis der Grabstein kommt? Können Atheisten da andere Symbole wählen?


Als mein Freund verstarb (Atheist), wurde überhaupt nichts aufgestellt, bis der Stein fertig war.


Normalerweise wird ja auch das Todesdatum mit einem Kreuz markiert. Sollte man das vielleicht auch bei Atheisten anders machen? Zum Beispiel mit einem Omega?
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Einsiedler
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Beiträge: 1435

Beitrag(#1253783) Verfasst am: 26.03.2009, 14:57    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Normalerweise wird ja auch das Todesdatum mit einem Kreuz markiert. Sollte man das vielleicht auch bei Atheisten anders machen? Zum Beispiel mit einem Omega?

Nein, halte ich für Unsinn. Der christliche Hintergrund spielt ja hier überhaupt keine Rolle mehr.
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tridi
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Beiträge: 7933

Beitrag(#1253792) Verfasst am: 26.03.2009, 15:05    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ja ist das denn geschehen?

weiss jemand, ob auch nur ein einziges der opfer von winnenden nicht christ war?


ich glaube bei der Frage ging es nicht nur um Winnenden sondern um größere Trauerfeiern allgemein.

nun, im allgemeinen fall wird, soweit mir bekannt, auf die religionszugehoerigkeit der opfer durchaus ruecksicht genommen.

wer mich von dieser ansicht abbringen will, sollte mir einen speziellen fall aus juengerer vergangenheit nennen, in dem diese ruecksicht nicht genommen wurde.

Zitat:

Aber mal eine andere Frage: gibt es eigentlcih auch schon rein atheistische Friedhöfe? Das man sich als Atheist nicht neben einem Christen beerdigen lassen muss?

von rein atheistischen friedhoefen weiss ich nichts. aber die meisten atheisten sind ja nun nicht so christenfeindlich, dass sie nicht ertragen, wenn ein christ neben ihnen sitzt oder liegt.

Zitat:

Selbst auf städtischen Friedhöfen kann das ja passieren. Die stellen dann wohlmöglich noch Kreuze auf ihre Gräber....

das kreuz auf dem nachbargrab ist mir sowas von schnuppe... hab ich kein problem mit.

Zitat:

apropos Kreuze - wird nicht bei jedem frisch verstorbenen erstmal ein Holzkreuz aufgestellt, bis der Grabstein kommt? Können Atheisten da andere Symbole wählen?

bei anderen gab es diese holzkreuze ja. ich dachte, die angehoerigen haetten die aufgestellt oder die aufstellung veranlasst. auf dem grab meiner mutter stand jedenfalls keines.

ich hab damals provisorisch eine der todesanzeigen aufs grab gelegt.
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Telliamed
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1253815) Verfasst am: 26.03.2009, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

@Hope

Zitat:
Aber mal eine andere Frage: gibt es eigentlcih auch schon rein atheistische Friedhöfe? Das man sich als Atheist nicht neben einem Christen beerdigen lassen muss? Selbst auf städtischen Friedhöfen kann das ja passieren. Die stellen dann wohlmöglich noch Kreuze auf ihre Gräber....

apropos Kreuze - wird nicht bei jedem frisch verstorbenen erstmal ein Holzkreuz aufgestellt, bis der Grabstein kommt? Können Atheisten da andere Symbole wählen?


"Rein atheistische" Friedhöfe kenne ich nicht, obwohl nicht auszuschließen ist, dass es so etwas gibt, weil das Friedhofswesen aus den Kirchgemeinden heraus historisch gewachsen ist. Die Atheisten sind ja nicht so organisiert, dass sie sich Grundstücke für Grabstellen kaufen könnten. Das Friedhofswesen wurde gesetzlich unter Bedingungen geregelt, unter denen man die christliche "Regel" für das einzig "Normale" hielt.
Es gibt Waldfriedhöfe mit naturnahen Bedingungen, wie zum Beispiel im Norden von Göttingen (Weende), wo die konfessionelle Zuordnung der Grabstellen nicht im Vordergrund steht. Dort gibt es auch Grabstellen griechisch-orthodoxer und muslimischer Menschen, allerdings jeweils in gesonderten Ecken.

Schätzt Du wirklich die User hier so ein, dass sie sich als "Atheisten nicht neben einem Christen beerdigen lassen" wollen? Allein darüber nachzudenken, hielte ich für reichlich daneben.

Aber das Problem ist doch noch anders gelagert. In kleineren Orten muss man mit dem Pfarrer verhandeln, damit man als Nicht-Kirchen- bzw. Nichtgemeinde-Mitglied auf einem der Kirchgemeinde gehörenden Friedhof bestattet werden und die Trauerfeier in von der Kirche unterhaltenen Kapellen ausgerichtet werden darf, weil es schlicht und einfach keinen anderen gibt und die Regelungen vor Ort es nicht zulassen, dass man irgendwo im Wald oder auf der Wiese eine Trauerfeier abhalten kann. Wieso ist das nicht eine rein staatliche Angelegenheit, die Vergabe der Grabstellen, warum muß man sich da mit dem Pfarrer verständigen?

Wir sind in drei Generationen nichtkonfessionell. Als meine Mutter in einem kleineren Thüringer Ort auf dem einzigen, der Gemeinde zugeordneten Friedhof beigesetzt werden sollte, gab es glücklicherweise für den Pfarrer, mit dem wir vorher sprachen, keine Probleme. Es wurde eine sehr würdige Feier mit einer Rede, die ein Kollege hielt, der ihre Verdienste gut zu würdigen verstand.
Und was steht dort? Ein Stein, auf dem allein der Familienname eingelassen ist, und wenn alles so weitergeht, kommt meine Urne eines hoffentlich nicht allzunahen Tages höchstwahrscheinlich dazu. Ist das nicht ein Ding, so ein "Symbol" für eine nichtgläubige Familie?

Ich habe an zahlreichen nichtchristlichen Trauerfeiern teilgenommen: niemand würde dort in Berlin, Sachsen oder Thüringen auf die Idee kommen, auf die Grabstelle eines erwiesenermaßen Nichtgläubigen ein Holzkreuz zu setzen.


Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 26.03.2009, 15:25, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1253819) Verfasst am: 26.03.2009, 15:25    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
nun, im allgemeinen fall wird, soweit mir bekannt, auf die religionszugehoerigkeit der opfer durchaus ruecksicht genommen.

wer mich von dieser ansicht abbringen will, sollte mir einen speziellen fall aus juengerer vergangenheit nennen, in dem diese ruecksicht nicht genommen wurde.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das fand ich besonders kraß, als vor knapp zwei Jahren sich hier in Erfurt der Amoklauf an der Gutenberg-Schule ereignet hat. Die Großkirchen hatten sich der Trauerveranstaltungen vollständig bemächtigt. Die hochoffizielle Trauerfeier war, na was wohl?, ein "Gottesdienst".
Weil die Christen hier eine Minderheit darstellen (Katholen gerade mal knapp 20%, Evangelen weiß ich nicht, schätze ich aber ähnlich), wurden an die Teilnehmer Handzettel mit Gebetstexten ausgeteilt, damit die auch ordentlich mitbeten konnten. Die Frage, ob die Opfer irgendeiner kirche zugehörig gewesen sind, hat nienmad gestellt.
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Beitrag(#1253838) Verfasst am: 26.03.2009, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich gab es unter den Opfern in Erfurt nichtgläubige Menschen.
Die erschossene stellvertretende Schuldirektorin z.B., die wie ihr Mann, ein bekannter Historiker, schon lange vor der Wende in der Volksbildung tätig war.

Es muß ja nicht sein, daß man als nichtgläubiger Mensch ein Problem mit der Teilnahme an einer Trauerfeier haben muß, die mit christlicher Symbolik aufgeladen ist, wie der großen Feier in Erfurt von 2002. Hier bringen User ihr Befremden, ihren Unmut gegenüber der Teilnahme an solchen Feiern zum Ausdruck, deren christliche Form von den Christen selbst als die allein Angebrachte angesehen wird. Im FGH ist das verständlich.
Für mich wäre das kein Problem, mir kommt es darauf, an wen gedacht werden soll. Sollte der Pfarrer zu großen Stuß erzählt haben, würde ich es ihm hinterher sagen, aber das ist mir in den letzten Jahrzehnten noch nicht untergekommen. Man tut gut daran, in den Familien schon mal das Grundsätzliche für den Ernstfall abzustimmen und gegebenenfalls testamentarisch alles zu regeln, denn es kann einen immer ereilen.

Wenn im November eines jeden Jahres die Kinder in Erfurt mit Lampions zum Domplatz ziehen, so denken doch die wenigsten Eltern an Luthers Geburtstag oder an Allerheiligen, die meisten werden wie die nichtkonfessionellen Familien ihre Freude an den bunten Lichtern haben, die man am besten vom Petersberg aus überschauen kann. Man hört über Lautsprecher die Predigt, allerdings nur undeutlich.
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Beitrag(#1253860) Verfasst am: 26.03.2009, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Aber das Problem ist doch noch anders gelagert. In kleineren Orten muss man mit dem Pfarrer verhandeln, damit man als Nicht-Kirchen- bzw. Nichtgemeinde-Mitglied auf einem der Kirchgemeinde gehörenden Friedhof bestattet werden und die Trauerfeier in von der Kirche unterhaltenen Kapellen ausgerichtet werden darf, weil es schlicht und einfach keinen anderen gibt und die Regelungen vor Ort es nicht zulassen, dass man irgendwo im Wald oder auf der Wiese eine Trauerfeier abhalten kann. Wieso ist das nicht eine rein staatliche Angelegenheit, die Vergabe der Grabstellen, warum muß man sich da mit dem Pfarrer verständigen?


Das ist ja interessant.
Was passierte denn, wenn ich mich in einem derartigen Fall tatsächlich nicht einigen könnte?
Tiefkühlfach?
Oder kümmerte sich dann der Auflagenbetreiber Staat / Gemeinde um ein schattiges Pflichtplätzchen?
_________________
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Einsiedler
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Beitrag(#1253866) Verfasst am: 26.03.2009, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Hier bringen User ihr Befremden, ihren Unmut gegenüber der Teilnahme an solchen Feiern zum Ausdruck, deren christliche Form von den Christen selbst als die allein Angebrachte angesehen wird. Im FGH ist das verständlich.

Noch mal: Es geht nicht um die Feier an sich (niemand hat ein Problem damit, wenn die Kirche
- als Kirche! - eine Trauerfeier ansetzt), sondern darum, daß es sich um eine staatliche
Trauerveranstaltung in Form eines Gottesdienstes handelt.
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Telliamed
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Beitrag(#1253897) Verfasst am: 26.03.2009, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Einsiedler

Zitat:
Noch mal: Es geht nicht um die Feier an sich (niemand hat ein Problem damit, wenn die Kirche - als Kirche! - eine Trauerfeier ansetzt), sondern darum, daß es sich um eine staatliche
Trauerveranstaltung in Form eines Gottesdienstes handelt.


Ich habe das schon verstanden. Die staatlichen Stellen im Bund und im Land Thüringen und die Schulbehörden in einer Stadt, in der der Anteil der Gläubigen stark zurückgegangen war, wie @.Ralf Rudolfy schon schrieb, meinten 2002 in Abstimmung mit den Kirchen beider Konfessionen die Trauerfeier in der gewohnten Form veranstalten zu müssen, und alle, alle kamen, und der Herr Rau, und der Herr Schröder, und der Bernhard Vogel ... weil sie meinten, dass solche Trauerfeiern immer so gewesen waren und so sein müssten, wie auch nach dem ICE-Unfall in Eschede und anderen tragischen Ereignissen ...

Diejenigen, die diese Form als Vereinnahmung von Nichtgläubigen betrachten, befinden sich in einer Minderheitenposition. Ihnen bleibt nur, nicht zu so einer Veranstaltung zu gehen. Angesichts der Dimensionen in Erfurt oder in Winnenden wäre das - im Unterschied zu einer überschaubaren Trauerfeier (es gibt ja auch den aus christlichem Umfeld stammenden Begriff der "Trauergemeinde") - auch nicht weiter aufgefallen.
In den Medien wäre damals darüber nichts gekommen. Ein besonders makabrer Fall wären dann noch Trauerfeiern für die im Kampf um die deutschen Interessen am Hindukusch (Struck) getöteten Soldaten mit christlicher Gestaltung.

Jetzt ist durchaus Kritik in den Medien an dieser Gestaltung einer staatlichen Feier geäußert worden, z.B. in der Leserbriefspalte der "Berliner Zeitung".
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